Daten
Kommune
Bedburg
Größe
12 kB
Datum
29.04.2008
Erstellt
09.07.09, 02:28
Aktualisiert
09.07.09, 02:28
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT Bedburg
Der Ausschussvorsitzende
Beschluss
zur 19. Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung
am Dienstag, den 29.04.2008.
Sitzungsbeginn:
18:00 Uhr
Sitzungsende:
20:20 Uhr
TOP
Betreff
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Vorstellung der Rahmenplanung zum Bahnhof Bedburg durch die
Bahnflächenentwicklungsgesellschaft
Ausschussvorsitzender Heinen unterbricht formell die Sitzung und erteilt Herrn Pflüger
vom Büro Heinz-Jahnen-Pflüger erteilt Wort, um dem Ausschuss vorzutragen.
Herr Pflüger präsentiert dem Ausschuss für Struktur und Stadtentwicklung mittels einer
Bildprojektion ausführlich fünf untersuchte Standorte für einen Bahnhaltepunkt in
Bedburg. Gleichzeitig zeigt er eine mögliche Entwicklungsfläche für eine Wohnbebauung
zwischen hinterer Bebauung an der Kolpingstraße und dem Gleiskörper auf. Herr
Pflüger teilt mit, dass sein Büro nach Beauftragung durch die BEG mit der Untersuchung
folgender möglicher Bahnhaltepunkte zur Vorleistung zwecks Erarbeitung eines
Masterplanes erarbeitet hat:
Variante I: Verlegung des Bahnhaltepunktes zum jetzigen Bahnübergang Lindenstraße
(Ecke Bahnstraße/Neusser Straße), welche planungsrechtlich bereits aufgrund des
rechtskräftigen Bebauungsplanes Nr. 43b/Bedburg abgesichert ist.
Variante II: Verlegung des Bahnhaltepunktes und behindertengerechte Anbindung des
Bahnhofes durch Vergrößerung bzw. Umklappung der Bahnsteige in Richtung
Südumgehung
Variante III: Beibehaltung des jetzigen Standortes unter dem Gesichtspunkt der
Barrierefreiheit
Variante IV: Errichtung von Außenbahnsteigen mit behindertengerechten
Rampenanlagen mit Neuordnung der P+R Parkplatzes und Trennung des östlichen
Tunnelausganges vom Bahnhofsgebäude.
Variante V: Verlegung des Bahnhaltepunktes nördlich der Otto-Hahn-Straße.
Nach Beendigung des Vortrages erklärt Ausschussvorsitzender Heinen die Fortführung
der Sitzung und bittet um Wortmeldungen.
Herr Schnäpp führt aus, dass seitens der CDU-Fraktion die einzelnen Varianten intensiv
diskutiert wurden. Als wesentlicher Bestandteil zur letztendlichen Entscheidungsfindung
wird die Finanzierungsfrage zu klären sein, um eine Variante beschließen zu können.
Im Hinblick auf die nunmehr erstmalig mitgeteilte Kostenschätzung zu den einzelnen
Varianten und der Bedeutsamkeit dieses Vorhabens sowie der zukünftigen
Gemeindefinanzreform muss die tatsächliche Realisierbarkeit der Maßnahme
vordergründig beachtet werden. Hier ist insbesondere auch die Frage nach evtl.
Zuschüssen zu klären. Dies kann bedeuten, dass man von der bisher favorisierten
Variante I Abstand nehmen wird. Eine abschließende Entscheidung soll in der heutigen
Sitzung jedoch nicht erfolgen.
Herr Breuer teilt im Namen der SPD-Fraktion mit, dass auch hier nach den ersten
Beratungen die Variante I bevorzugt wird. Allerdings schließt er sich dem bisherigen
Tenor an, die Finanzfrage wesentlich mit einzubeziehen.
Herr Splettstöhser fügt hinzu, dass das Bahnhofsgebäude zwar seit dem Verkauf optisch
ansehnlicher geworden ist, jedoch ein optimales Ergebnis weiterhin leider nicht vorliegt.
Seitens der FWG-Fraktion wird neben Variante I auch Variante IV als reizvoll
angesehen. Diesbezüglich sei es wichtig, dass das Bahngebäude weiterhin an Urbanität
gewinnt und ein positives Image bekomme. Bezüglich der vorgestellten Aktivierung bzw.
Umnutzung einer Brache zwischen den Bahngleisen und der Kolpingstraße der jetzigen
Bahnflächen als Wohnbauflächen mit Platz für rund 30 Grundstücken erscheint als eher
schwer umsetzbar. Auch die FWG-Fraktion bittet um Erläuterung, welche der
vorgetragenen Varianten die größte Chance auf Realisierung, insbesondere unter
Berücksichtigung der Finanzierung hat.
Herr Mitter dankt Herrn Pflüger für die umfangreiche Präsentation und bittet um kurze
Erläuterung in Bezug auf die Errichtung des einseitigen Lärmschutzwalls sowie warum
bei einer eingleisigen Bahnführung keine beidseitigen Ein- u. Ausstiegsmöglichkeit
vorgesehen sind.
Herr Pflüger bedankt sich für die deutlichen Stellungnahmen und teilt mit, dass in
Anbetracht der voraussichtlichen Kosten die Varianten I, II und V als „unrealistisch“
einzustufen sind. Eine Kostenschätzung ergibt, dass für die Varianten I, II und V mit rund
5,0 Mio. Euro eine doppelt so hohe Belastung zu den Varianten III und IV mit rund 2,5
Mio. Euro zu erwarten ist. Unter Einbeziehung der Folgekosten –Unterhaltung etc.scheint die Variante V in der Umsetzbarkeit als nahezu unmöglich.
Hinsichtlich der Förderfähigkeit haben die Varianten III und IV die größten Chancen auf
eine Umsetzung. Seitenbahnsteige seien grundsätzlich vorteilhaft jedoch aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu vernachlässigen.
Der Errichtung eines Lärmschutzwalls zum Schutz der angedachten zusätzlichen
Wohnbebauung würde auf den Wohngrundstücken zwischen Gleisanlage und
Kolpingstraße mind. 4 m von dem Gleiskörper entfernt errichtet. Die Wohnbebauung
würde weiter dahinter liegen, so dass hinsichtlich der Emissionskonflikte eine Lösung
angeboten wird, die durchaus attraktive Bauflächen entstehen lassen können. Unter
Berücksichtigung der Gesamtsituation im Stadtgebiet und in Zeiten einer pluralistischen
Gesellschaft sei eine Anzahl von 30 Baugrundstücken bei Variante III für eine bestimmte
Klientel durchaus interessant.
Herr Büttner führt kurz aus, dass die Errichtung eines Lärmschutzwalls in einer
Entfernung von ca. 4-5 m vom Gleiskörper gängige Praxis darstellt und in Bezug auf die
dahinterliegende Wohnbebauung ausreichend Schutz bietet.
Herr Drexler fragt nach, ob
Bahnhofsgebäude zu erwerben.
die
Verwaltung
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung vom 29.04.2008
Überlegungen
anstrebt,
das
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Herr Naujock erklärt, dass die Verwaltung es bedauert, bei den seinerzeitigen
Verkaufsgesprächen durch den damaligen Eigentümer, der Bahn AG, nicht beteiligt
worden zu sein. Unter Berücksichtigung des Ratsbeschlusses aus dem Jahre 2002 zur
Verlegung des Bahnhaltepunktes bestand und besteht seitens der Verwaltung keine
Absicht zum Erwerb des Bahnhofgebäudes.
Herr Splettstöhser nimmt den Ratsbeschluss zur Verlegung des Bahnhaltepunktes zur
Kenntnis weist jedoch darauf hin, dass es gelte, auch diesen Beschluss auf seine
Realisierbarkeit hin zu überprüfen.
Variante IV habe nach den bisherigen Erkenntnissen die größte Chance auf Umsetzung.
Herr Schnäpp schlägt im Namen der CDU-Fraktion vor, ein interfraktionelles Gespräch
mit Beteiligung der BEG und des Planungsbüros zu führen. Eine Beschlussfassung soll
in der nächsten Sitzung des Ausschuss für Struktur und Stadtentwicklung erfolgen.
Herr Breuer stimmt unter Anbetracht der derzeit enormen Kostenunterschiede und der
Bedeutsamkeit der Entscheidung im Namen der SPD-Fraktion dem Vorschlag zu.
Herr Büttner teilt mit, dass die mitgeteilten Kosten erste Schätzungen sind. Eine genaue
Bezifferung der Kosten kann innerhalb der nächsten Tage mitgeteilt werden. In diesem
Zusammenhang bietet Herr Pflüger an, im interfraktionellen Gespräch tiefergehend
vorzutragen und für Fragen der politischen Vertreter zur Verfügung zu stehen.
Herr Heinen nimmt das Einvernehmen des Ausschusses zur Kenntnis, die Beratung und
Beschlussfassung auf die nächste Sitzung des Ausschuss für Struktur und
Stadtentwicklung am 10.06.2008 zu verlegen.
Beschluss:
Der Ausschuss für Struktur und Stadtentwicklung nimmt den Bericht der
Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (Büro Heinz-Jahnen-Pflüger) zur Kenntnis. Ferner
wird beschlossen, die Beratung und Beschlussfassung zur Empfehlung für den Stadtrat
auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Ausschuss für Struktur und
Stadtentwicklung zu verschieben.
Abstimmungsergebnis:
(kein Text vorhanden)
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Struktur und Stadtentwicklung vom 29.04.2008
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