Daten
Kommune
Wesseling
Größe
139 kB
Datum
23.05.2017
Erstellt
08.05.17, 17:07
Aktualisiert
08.05.17, 17:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Erläuterungen zum städtebaulichen Planungskonzept
für den Bebauungsplan Nummer 3/127 Teil B
„Buchenstraße/Langenackerstraße“ in Wesseling
Zur Ermittlung einer städtebaulich verträglichen Bebauung wurden durch das
Architektur- und Stadtplanungsbüro Dewey Muller, Köln drei verschiedene
Konzeptvarianten erarbeitet, die alternative Lösungsvorschläge zu der Variante
aus der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung (Variante A) darstellen.
Alle vier Varianten nutzen das bestehende Nachverdichtungspotential (bis auf
Variante D), ermöglichen ähnliche Geschossflächen und berücksichtigen die
bestehende bauliche Dichte der Nachbarbebauung. In einer offenen Bauweise
werden jeweils drei zwei- bzw. eingeschossige Mehrfamilienhäuser mit
Satteldach vorgeschlagen, die über einen privaten Erschließungsweg von
Norden aus erschlossen werden. Zwischen den Gebäuden sind
nachbarschaftliche Freibereiche und nach Süden private Mietergärten
vorgesehen. Die Stellplätze sind oberirdisch den einzelnen Baukörpern
zugeordnet. Eine Pkw-Zufahrt zur Erschließung der Besucherstellplätze für den
mittleren Baukörper erfolgt ausschließlich von der Langenackerstraße, um eine
Beeinträchtigung der Gartenbereiche der Doppelhäuser am Akazienweg zu
minimieren.
In allen Varianten werden die erforderlichen Grenzabstände der Bebauung zu
den Nachbargrundstücken eingehalten. Zur nördlichen Grenze besteht ein
Mindestabstand von 5 m. Unterschiede zwischen den Varianten ergeben sich vor
allem hinsichtlich Bauköperstellung und Gliederung.
Die Variante A (frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung) sieht eine Bebauung mit
drei gleichen Wohngebäuden vor, die jeweils zwei Vollgeschosse mit
Dachgeschoss aufweisen. Alle Gebäude besitzen die gleiche Ausrichtung. Im
Westen wird dadurch die giebelständige Stellung der nördlichen und südlichen
Nachbarbebauung aufgegriffen. Im Osten fügt sich der Baukörper in die
überwiegend traufständige Bebauung hingegen weniger ein. Durch die
gleichförmige, wenig differenzierte Kubatur der Baukörper ist zwar eine große
Bandbreite an Grundrisstypologien realisierbar, es entstehen allerdings nur
wenig differenzierte Außenräume, die wenige Möglichkeiten zur Abgrenzung
bzw. Privatsphäre bieten.
Bei der Variante B sind drei Baukörper mit asymmetrischem Dach und
variierender Traufhöhe geplant. Diese Dachform erzeugt zu der
Bestandsbebauung nach Norden eine größtenteils eingeschossige Traufe.
Lediglich die Eckgebäude sind jeweils zweigeschossig ausgebildet und vermitteln
zu den Gebäudehöhen der Umgebung. Durch die variierenden Traufhöhen und
unterschiedlichen Dachneigungen entstehen kleinteilige, gegliederte Fassaden.
Das an der Buchenstraße gelegene Gebäude nimmt durch seine
Giebelständigkeit Bezug zur vorhandenen Bebauung. Das Gebäude an der
Langenackerstraße vermittelt zwischen den angrenzenden Dachformen und fügt
sich optimal in die Umgebung ein.
Um eine vergleichbare Ausnutzung des Grundstücks zu ermöglichen, wurde in
dieser Variante eine größere Grundfläche geplant, wodurch insgesamt mehr
Fläche versiegelt wird. Die Lücke zwischen den westlichen Gebäuden ist
schmaler. Zudem limitieren die teils sehr großen Dachneigungen das Spektrum
möglicher Grundrisstypologien.
Bei der Variante C sind drei Baukörper geplant, die durch Vor- und Rücksprünge
in der Kubatur eine kleinteilige, maßstäbliche Gliederung erhalten. Die Gebäude
sind so positioniert, dass zwischen den Gebäuden im Innern des Gebietes
maximale Freiräume geschaffen werden um auch Durchblicke zu ermöglichen.
Entlang der Buchenstraße wird die Giebelständigkeit der nördlich und südlich
angrenzenden Bestandsgebäude aufgenommen, entlang der Langenackerstraße
orientiert sich die geplante Bebauung an der traufständigen Ausrichtung der
südlich gelegenen Bestandsgebäude sowie der östlich der Langenackerstraße
gelegenen Nachbarbebauung.
Zudem werden verschiedene Räume im Freibereich geschaffen, die den
Bewohnern ein angemessenes Maß an Privatheit bieten. Die gleichmäßige
Dachform und -neigung sowie die Gebäudetiefe ermöglichen eine relativ große
Bandbreite an Grundrisstypologien.
Bei der Variante D sind, analog zur Variante C, drei Baukörper geplant, die
durch Vor- und Rücksprünge in der Kubatur eine kleinteilige, maßstäbliche
Gliederung erhalten. Im Unterschied zur Variante C verfügen die beiden
westlichen Gebäude lediglich über ein Vollgeschoss. Dadurch wird dem in der
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frühzeitigen Bürgerbeteiligung gem. § 3 (1) BauGB Geäußertem entsprochen.
Um eine, annähernd der Größe der anderen Varianten entsprechenden,
Geschossfläche realisieren zu können, erfordert diese Variante eine größere
Grundfläche. Dies hat jedoch zur Folge, dass mehr Flächen versiegelt werden
und nur schmale Öffnungen zwischen den Gebäuden entstehen. Des Weiteren
stellt die geplante Eingeschossigkeit vor allem entlang der Buchenstraße einen
Maßstabssprung zu der Zweigeschossigkeit der bestehenden Bebauung nördlich
und südlich sowie zu der durch den Bebauungsplan Nummer 3/127 Teil A
festgesetzten Zweigeschossigkeit westlich des Plangebietes dar.
Entlang der Buchenstraße wird die Giebelständigkeit der nördlich und südlich
angrenzenden Bestandsgebäude aufgenommen. Das Gebäude an der
Langenackerstraße vermittelt zwischen den angrenzenden Dachformen und fügt
sich in die Umgebung ein.
Durch die erforderliche Länge der Baukörper können im Plangebietsinnern nur 5
Stellplätze realisiert werden. Um die erforderliche Anzahl dennoch zu erreichen,
werden entlang der Buchenstraße 7 Stellplätze angeordnet. Die Gliederung
durch Bäume entfällt.
Die gleichmäßige Dachform und -neigung sowie die Gebäudetiefe ermöglichen
ebenso wie bei Variante C eine relativ große Bandbreite an Grundrisstypologien.
Insgesamt bleibt die Geschossfläche, trotz der mehr als 25% größeren
Grundfläche, aufgrund der geringen Geschosszahl hinter den anderen
städtebaulichen Varianten zurück.
Empfehlung
Nach Abwägung der Vor- und Nachteile wird das städtebauliche Konzept
Variante C als das im Bebauungsplanverfahren weiter zu verfolgende Konzept
empfohlen. Die Variante C stellt eine gelungene Mischung aus den Aspekten
Einfügen in die Umgebung, eigenständige Formsprache, kleinteilige,
städtebauliche Raumbildung, städtebauliche Dichte, Freiraum- und Grünanteil
sowie Realisierbarkeit variabler Grundrisstypen dar.
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