Daten
Kommune
Wesseling
Größe
27 kB
Datum
23.05.2017
Erstellt
08.05.17, 17:07
Aktualisiert
08.05.17, 17:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Entwurfserläuterung
Stadt Wesseling
Städtebaulicher Entwurf für ein Wohngebiet an der „Traunsteiner Straße“
1.
Lage des Plangebietes
Das ca. 6 ha große Plangebiet liegt im nördlichen Bereich Wesselings zwischen der Autobahn 555
und dem Freizeitgelände „Entenfang“. Es lässt sich im Wesentlichen wie folgt abgrenzen:
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2.
Im Norden durch die West Devon Straße,
im Osten durch den Böschungsbereich an der A555,
im Süden durch die Traunsteiner Straße und
im Westen durch die Rodenkirchener Straße.
Planungsanlass
Die Bonava Deutschland GmbH (Büro Köln/Bonn, nachfolgend Bonava genannt) möchte mit dem
Wunsch an die Stadt Wesseling herantreten, die o.g. Flächen einer wohnbaulichen Entwicklung mit
Reihen- und Doppelhäusern zuzuführen.
Um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des o.g. Anliegens zu schaffen, ist
die Aufstellung eines Bebauungsplanes im Normalverfahren mit Umweltprüfung erforderlich.
Die Bonava bietet an, auch als Erschließungsträger für das gesamte Plangebiet aufzutreten und mit
der Stadt Wesseling einen entsprechenden Erschließungsvertrag abzuschließen.
Im Vorfeld des Bebauungsplanverfahrens soll über eine städtebauliche Studie die grundsätzliche
Bebaubarkeit des Plangebietes geklärt werden.
3.
Planungsrechtliche Situation
Im Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Köln ist das Plangebiet als Allgemeiner
Siedlungsbereich (ASB) ausgewiesen. Die Planung entspricht damit den Zielen der Raumordnung.
Der Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Wesseling stellt für das Plangebiet Wohnbauflächen dar.
Die Planung wäre aus dem FNP entwickelt.
Der bestehende Bebauungsplan Nr. 1/69, 3. Änderung, ist wegen der unterbliebenen
Berücksichtigung der Seveso III- Problematik nicht vollziehbar und spiegelt auch keine moderne
städtebauliche Ordnung mehr wider.
4.
Bestandssituation
Das Plangebiet liegt nördlich eines bestehenden Wohngebietes. Es ist derzeit großflächig mit
Sträuchern bewachsen und wird nicht baulich genutzt. Aus früheren Planungen durchläuft die
„Dartmoorstraße“ das Plangebiet. Am östlichen Rand zur Autobahn 555 befindet sich eine
ausgeprägte Böschung. Nördlich des Plangebietes liegt ein Gewerbestandort u. a. mit einem
Baumarkt und einem Discounter. Im Westen grenzt der „Entenfang“ an, ein Freizeitgelände mit hohem
Erholungswert.
Die verkehrliche Anbindung des Plangebietes erfolgt im Norden über einen Kreisverkehr der
Rodenkirchener Straße auf die West Devon Straße und im Süden über den Mühlenweg und die
Traunsteiner Straße.
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Die nächstgelegene Haltestelle „Rodenkirchener Str.“ des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV)
liegt etwa 250 Meter Luftlinie vom südlichen Rand des Plangebietes entfernt. Dort verkehrt die
Buslinie 930 jeweils im 30- Minuten- Regeltakt, so dass das Plangebiet an den ÖPNV angebunden ist.
Ca. 300 m Luftlinie vom nördlichen Rand des Plangebietes liegt der städtische Kindergarten
„Entenfangschlösschen“. Eine weitere städtische Kindertagesstätte liegt ca. 1 km südlich des
Plangebietes. Grundschulen befinden sich im weiteren Umkreis von ca. 1,5 km.
Die Nahversorgung des Gebietes ist durch verschiedene Einrichtungen des täglichen Bedarfs im
Norden und Süden gedeckt. Es sind sowohl Lebensmittelgeschäfte (Discounter, Bäckerei, Metzger)
als auch Apotheken und ergänzende Dienstleistungen vorhanden.
5.
Städtebauliche Studie
Geplant sind eine identitätsbildende Gestaltung und eine eindeutige Adressbildung durch einen
zentralen Anger. Wohnqualität schafft auch die Anbindung an bereits vorhandene Grünstrukturen wie
dem „Entenfang“ und angrenzende Wohngebiete.
Die städtebauliche Studie sieht vor, eine maßvoll verdichtete Wohnbebauung in einem grünen
Quartier zu realisieren. Die vorgesehene Dichte orientiert sich zum einen am Grundsatz, mit Grund
und Boden sparsam umzugehen und damit die noch zur Verfügung stehenden Wohnbaulandreserven
effektiv auszunutzen. Andererseits sollen großzügige Grundstücke mit viel Garten für Familien
entstehen.
Die Erschließung des Plangebietes soll aus nördlicher Richtung von der Rodenkirchener Straße über
die West Devon Straße erfolgen. Von dort aus wird ein Schleifensystem aus Anliegerstraßen im
Mischsystem in das Plangebiet geführt, das die Feinverteilung des Verkehrs sichert.
Der südliche Teil des Plangebietes wird über die Traunsteiner Straße erschlossen. Auch hier werden
die Gebäude über Anliegerstraßen erreicht. Der Nord- und der Südteil sind baulich getrennt, so dass
kein Schleichverkehr entstehen kann.
Für jede Wohneinheit wird ein Stellplatz geplant. Die Doppelhäuser erhalten je Haushälfte eine
Garage. Im Straßenraum werden zusätzlich Besucherstellplätze hergestellt.
Im städtebaulichen Entwurf sind zwei verschiedene Wohnhaustypen angedacht. Es soll dabei eine
geringere Dichte im Inneren des Plangebietes entstehen als im Randbereich.
• Die städtebauliche Studie sieht die Realisierung von Reihenhäusern und Doppelhäusern vor. Es
soll vor allem jungen Familien mit Kindern eine Perspektive zur Eigentumsbildung eröffnet werden.
• Die Wohnlagen mit den Doppelhäusern liegen in der für Bauträger bevorzugten Südlage. Sie
werden im Inneren des Gebietes angeordnet.
• Die Reihenhäuser bilden die Randbereiche und liegen ebenfalls in einer Süd- oder Westlage.
• Auch wird es ein Angebot an Reihenhäusern für geförderten Wohnungsbau geben.
Die Doppelhaushälften sollen eine maximale Höhe von zwei Vollgeschossen mit ausgebautem
Dachgeschoss besitzen, die Reihenhäuser eine maximale Höhe von 3 Vollgeschossen. Es sind Flach, Sattel- und Pultdächer vorgesehen, welche clusterartig verteilt werden. Im Rahmen des
beschriebenen Wohnungsmixes sind bei Alternative A ca. 141 Wohneinheiten und bei Alternative B
ca. 135 Wohneinheiten denkbar. Diese teilen sich auf in:
• Ca. 56 Doppelhaushälften (Alternativen A+B)
• Ca. 85 Reihenhäuser (Alternative A) bzw. ca. 79 Reihenhäuser (Alternative B),
• davon 8 für geförderten Wohnungsbau (beide Alternativen).
Das Entwässerungskonzept für den nördlichen Teil des Plangebietes und die südlich des Grünzuges
gelegenen Reihenhäuser sieht eine zentrale Versickerung des Regenwassers vor. Das anfallende
Wasser würde sowohl in dafür vorgesehenen Flächen im Grünzug, als auch in eine Grünfläche im
Nordosten geleitet werden.
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Die Entwässerung des südlichen Teils sieht vor, das Regenwasser von den Doppel- und
Reihenhäusern dezentral auf den Grundstücken zu versickern und das Regenwasser von den
Straßen über einen Kanal abzuleiten.
Für das Plangebiet ist ein Schallschutzkonzept erforderlich. Die Lage der Autobahn 555 im Osten, das
Gewerbegebiet im Norden und die Rodenkirchener Straße im Westen erfordern entsprechende
Maßnahmen. Mit der Umsetzung von aktiven Schallschutzmaßnahmen entlang der Autobahn durch
den Baulastträger Straßen.NRW wird vsl. Ende 2018 begonnen.
In der Mitte des Plangebietes entsteht eine großzügige Grünfläche, die sowohl einen Kinderspielplatz
beinhalten soll, als auch Erholungssuchenden Raum schaffen sowie der Versickerung des
anfallenden Regenwassers dienen soll. Über fußläufige Wegeverbindungen werden die Wohngebiete
über den Grünzug verbunden. Außerdem ist angedacht, eine Verbindung zum westlich gelegenen
„Entenfang“ über eine sichere Querungsstelle über die K31 zu schaffen.
Aufgestellt:
H+B Stadtplanung Beele und Haase Partnerschaftsgesellschaft mbB, Stadtplaner
Köln, den 20.04.2017
Stefan Haase
Anlagen: Städtebauliche Kennwerte
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