Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
2,4 MB
Datum
19.12.2013
Erstellt
15.11.13, 21:16
Aktualisiert
15.11.13, 21:16
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Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
-1-
Erfassung der Brutvögel
B-Plan “Nördlich und östlich Grabbestraße”
2013
Stand 07 / 2013
Bearbeitung:
Karin Bohrer
Dipl. Ing, Dipl. Biol.
Landschaftsarchitektin
Gehlhäuser 16
32469 Petershagen
Tel.: 05705 – 7791 Fax: 05705 – 912405
Buero.karin.bohrer@gmx.de
im Auftrag von:
Oststraße 92
32051 Herford
fon: +49 (0)5221 9739 - 0
fax: +49 (0)5221 9739 - 30
info@kortemeier-brokmann.de
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
-2-
Inhaltsverzeichnis
1.
Anlass ............................................................................................................................ 3
2.
Methode ......................................................................................................................... 4
3.
Bestand Avifauna ........................................................................................................... 4
4.
Bewertung der Vogellebensräume ................................................................................. 9
6. Literatur ...........................................................................................................................11
5.
Anhang..........................................................................................................................12
Kartenanhang:
Karte Brutvögel, Bestand (M 1: 1250)
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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1.
Anlass
Als Grundlage zur Beurteilung von naturschutzrechtlichen Belangen im Zusammenhang mit
der Aufstellung des Bebauungsplans „Wohnbebauung nördlich und östlich Grabbestraße“ ist
die Avifauna im B-Plangebiet untersucht worden.
Abb. 1
Geltungsbereich des Bebauungsplans (Quelle: Gemeinde Leopoldshöhe)
Die obenstehende Abbildung zeigt den räumlichen Geltungsbereich des B-Planes, der
gleichzeitig auch die Grenzen des Untersuchungsgebietes darstellt.
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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2.
Methode
Die Brutvögel wurden an insgesamt 3 Terminen über eine Revierkartierung erfasst (Termine
am: 2.5.2013, 18.5.2013, 24.5.2013).
Dazu wurde die Revierkartierungsmethode angewendet (vgl. BIBBY et al. 1995, SÜDBECK et
al. 2005). Zum Revierverhalten zählen z.B. die Gesangsaktivität eines Männchens, Revierkämpfe, Balz, etc. Erfasst werden also alle Verhaltensweisen, die auf ein besetztes Revier
und daher möglicherweise auch auf eine Brut hindeuten.
Bei der Wertung der Beobachtungen wurde SÜDBECK et al. (2005) gefolgt. Dabei fließen in
die Ermittlung des Brutvogel-Status auch Kriterien wie Habitatansprüche, Brutbiologie, den
Erfassungstermin (Wertungsgrenzen) und zeitliche Überlappungen zwischen Hauptbalzzeit
und Heimzugphase ein.
Der gesamte Brutbestand setzt aus den Revieren mit Brutverdacht oder Brutnachweis zusammen. Brutzeitfeststellungen, z.B. lediglich einmalige Feststellung eines singenden
Männchens, werden nicht zum Brutbestand gezählt.
3.
Bestand Avifauna
Im Untersuchungsgebiet bzw. an seiner Grenze konnte ein Feldlerchen-Revier festgestellt
werden. Während des Termins am 2.5. konnte dort am Rand eines noch nicht bestellten
Ackers eine singende Feldlerche erfasst werden, die jedoch während der Folgetermine nicht
mehr bestätigt werden konnte. Möglicherweise hat die Bewirtschaftung des Ackers zur
Aufgabe des Reviers geführt.
Mit nur einer Beobachtung kann diese Feststellung nur als „Brutzeitfeststellung“ gewertet
werden, d.h. dass ein besetztes Revier nicht nachgewiesen werden konnte.
Aufgrund der geringen Anzahl an Begängen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden,
dass es sich nicht doch um ein Revier gehandelt hat, das Mitte Mai nach der Bestellung des
Ackers aufgegeben wurde.
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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bergld.
2009
Brutzeitfeststellung
2009
Weser-
Brutverdacht
ART
1
Brutnachweis
RL
NRW
2
RL
Brutbestand5
Liste der Brutvögel
streng ge4
schützt
Tab. 1
Besonders
3
geschützt
Blick auf den Teil nördlich der Grabbestraße, mit dem am 2.5. noch unbestellten Acker im
Hintergrund (Feldlerchen-Brutzeitfeststellung, potenzieller Feldlerchen-Lebensraum)
Erhaltungszustand
Abb. 2
Untersuchungsgebiet
Fl
1
1
2
3
Feldlerche
3
2
G↓
- (?)
§
1
Einstufungen Rote Liste NRW und Westfälische Bucht:
Vom Aussterben bedroht
Stark gefährdet
Gefährdet
S
V
N
von Schutzmaßnahmen abhängig
Vorwarnliste
Naturschutzabhängig (= S in der Liste 2009) d.h.
ohne Naturschutzmaßnahmen stärkere Gefährdung
*
Nicht gefährdet
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
Brutzeitfeststellung
Brutverdacht
2009
Brutnachweis
bergld.
Brutbestand5
2009
Weser-
streng ge4
schützt
ART
1
2
RL
NRW
Besonders
3
geschützt
RL
Erhaltungszustand
-6-
Angrenzend an UG
3S
3
G↓
§
6
6
Feldsperling
3
3
G
§
2
2
H
Haussperling
V
3
-
§
12
A
Amsel
§
2
2
B
Buchfink
§
3
3
Ba
Bachstelze
§
2
2
El
Elster
§
1
1
Fa
Fasan
§
1
1
He
Heckenbraunelle
§
1
1
Hr
Hausrotschwanz
§
1
1
K
Kohlmeise
§
2
2
Mg
Mönchsgrasmücke
§
1
1
Rt
Ringeltaube
§
1
1
Zi
Zilpzalp
§
2
2
M
Mehlschwalbe
1
11
2
aus: LANUV 2011, Fachinformationssystem „Geschützte Arten in NRW“; Erhaltungszustand: G =
Günstig, U = Ungünstig/unzureichend S = Ungünstig/schlecht
3
Besonders geschützt: Schutzstatus nach VS-RL (alle europäischen Vogelarten)
4
Streng geschützt: zusätzlich noch Schutzstatus über VS-RL Anh. I, EG-ArtSchVO Anhang A oder
BArtSchV Anlage1, Spalte 3
5
Brutvogel-Status:
Brutverdacht =
Brutnachweis =
Brutbestand
=
wahrscheinlich brütend
sicher brütend
Brutreviere mit Brutverdacht oder Brutnachweis
Brutzeitfeststellung
=
möglicherweise brütend (zählt nicht zum Brutbestand)
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Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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Nahrungsgäste
Im Bereich der Wohnbebauung südlich und westlich der Grabbestraße brüten neben nicht
gefährdeten Arten wie Amsel, Bachstelze und Buchfink auch Rote-Liste-Arten wie
Feldsperling, Haussperling und Mehlschwalben. Grund für diesen Artenreichtum sind die
strukturreichen Gärten mit teilweise ausgeprägten Nutzgartenanteilen und einem alten
Obstbaumbestand. Die hier brütenden Arten sind regelmäßig Nahrungsgäste im
Untersuchungsgebiet.
So wurden beispielsweise am 15.5. 13 Mehlschwalben und 3 Mauersegler über der
Ackerfläche nördlich der Grabbestraße nahrungssuchend beobachtet. Regelmäßig konnte
die Nutzung der Ackerfläche vor allem nördlich der Grabbestraße als Nahrungsfläche durch
Bachstelzen, Stare und Haussperlinge, die aus der angrenzenden Siedlung die Fläche
anflogen, festgestellt werden.
Abb. 3
Alter Obstbaumbestand in den Vorgärten zur Grabbestraße hin.
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Abb. 4
Nutzgärten in der Siedlung südlich der Grabbestraße
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Bewertung der Vogellebensräume
4.
Die Ackerlage im Bereich der Kuppe besitzt eine potenzielle Bedeutung als FeldlerchenLebensraum. Auch dient der Acker als Nahrungsraum für Vögel, die im Bereich der Siedlung
südlich und östlich der Grabbestraße brüten.
Tab. 2
Tab. 2: Bewertung der Brutvögel-Lebensräume (vgl. Brinkmann 1998)
Wertstufe
1
sehr hohe
Bedeutung
Definition der Skalenabschnitte
Vorkommen im UG
Vorkommen einer vom Aussterben bedrohten
Tierart (A1) oder
Vorkommen mehrerer
Tierarten (A2) oder
stark
gefährdeten
Vorkommen einer stark gefährdeten Tierart
(A2) in überdurchschnittlicher Bestandsgröße
oder
Vorkommen einer streng geschützten Tierart
(Anhang A EUArtSchV; Anlage 1, Spalte 3 B
ArtSchV; Anhang IV FFH-RL), die in der Region
oder landesweit stark gefährdet ist
2
hohe Bedeutung
Vorkommen einer stark gefährdeten Tierart
(A2) oder
Vorkommen mehrerer gefährdeter Tierarten
(A3) oder Vorkommen einer gefährdeten Tierart
(A3) in überdurchschnittlicher Bestandsgröße
oder
Vorkommen einer streng geschützten Tierart
(Anhang A EUArtSchV; Anlage 1, Spalte 3 B
ArtSchV; Anhang IV FFH-RL), die in der Region
oder landesweit gefährdet ist
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Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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Wertstufe
3
mittlere
Bedeutung
Definition der Skalenabschnitte
Vorkommen einer gefährdeten Tierart (A3)
oder
Offene Ackerfläche im Bereich
Vorkommen mehrerer Tierarten der
Vorwarnliste oder
Lebensraum von Feldlerche
Vorkommen einer Tierart der Vorwarnliste in
erhöhter Bestandsgröße oder
Siedlung mit strukturreichen
Gärten als Lebensraum von:
Vorkommen einer streng geschützten Tierart
(Anhang A EUArtSchV; Anlage 1, Spalte 3 B
ArtSchV; Anhang IV FFH-RL), die in der Region
oder landesweit nicht gefährdet ist
4
geringe
Bedeutung
Gefährdete oder streng geschützte Tierarten
fehlen oder
Vereinzeltes Vorkommen einer Tierart der
Vorwarnliste oder
Vorkommen anspruchsvollerer Tierarten, die
aber nicht auf der Roten Liste stehen
5
sehr geringe
Bedeutung
Vorkommen im UG
Anspruchsvollere Tierarten kommen nicht vor,
Vorkommen von Ubiquisten
der Kuppenlage als potenzieller
Mehlschwalbe
Feldsperling
Haussperling
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Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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6. Literatur
Bauer, Hans-Günther,
Einhard Bezzel & Wolfgang Fiedler (2005):
Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Aula Verlag. 2. Aufl.
Bibby, Colin J., Neil D.
Brugess & David A. Hill
(1995):
Methoden der Feldornithologie. Deutsche Ausgabe, Neumann
Verlag.
Brinkmann, Robert (1998):
Berücksichtigung faunistisch-tierökologischer Belange in der
Landschaftsplanung, Inform. d. Naturschutz Niedersachs. 4/98:
57-128
LANUV NRW 2011
Fachinformationssystem Geschützte Arten
http://www.naturschutzinformationennrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/voegel/liste_de
Projektgruppe „Ornithologie Qualitätsstandards für den Gebrauch vogelkundlicher Daten in
und Landschaftsplanung“
raumbedeutsamen Planungen. Minden: NFN Medien Service
der deutschen Ornithologen- Natur.
Gesellschaft (1995):
Südbeck, P., H. Andretzke,
S. Fischer, K. Gedeon, T.
Schikore, K. Schröder & P.
Sudfeld (2005):
Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel
Deutschlands. Radolfzell.
Südbeck, P., H.-G. Bauer,
M. Borschert, P. Boye, W.
Knief (2007):
Rote Liste der Brutvögel Deutschlands. 4. Fassung, 30.
November 2007
Ber. Vogelschutz 44: 23-81
Sudmann, S.R., C.
Rote Liste der gefährdeten Brutvogelarten NordrheinWestfalens 5. Fassung – gekürzte Online-Version. NWO &
Grüneberg, A. Hegemann,
LANUV (Hrsg.). Erschienen im März 2009.
F. Herhaus, J. Mölle, K.
Nottmeyer- Linden, W.
Schubert, W. von Dewitz, M.
Jöbges & J. Weiss (2009):
Gemeinde Leopoldshöhe, B-Plan „Nördlich und östlich
Grabbestraße“: Erfassung Brutvögel
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5.
Anhang
Bestandskarte M 1: 1250
Brutstatus
[
³
8
³
Fa
³
K
#
8
S
³
#
S
³
B
[#[ ³
#
³
S
#
S
# S
³
S
³³
#
S
#
³
S
B
H
H
H
#
³
S
#
³
S
#³³
S
#³
S
³³
#
S
#³
S
#³
S
³
#³
S
#
S
H
2
3
Untersuchungsgebiet
H
H
Brutzeitfeststellung
#
S
#
S
H
H
Brutverdacht
Rote-Liste_Status
Fl
H
H Rt
Brutnachweis
H
A
2 M
Ba
Ba
H
4 M
³
#
S
³
³
# ³ ³³ ³
S
³³
Fe
B
Rote Liste
NRW
Mg
A
K He
Fe
Zi
Zi
Rote Liste
Weser-
NRW
bergland
Weserbergland
A
Amsel-
H
B
Buchfink-
He
B
Buchfink
K
Kohlmeise
Ba Bachstelze
M
Mehlschwalbe
Haussperling
V
3
B-Plan Wohnbebauung
Heckenbraunelle
Fa
Jagdfasan
Mg
Mönchsgrasmücke
Fe
Feldsperling
3
3
Rt
Ringeltaube
Fl
Feldlerche
3
2
Zi
Zilpzalp
nördlich und östlich der Grabbestraße
3
3
Brutvögel - Bestand
Karte: Brutvögel - Bestand
M:.
6500
M
1:1:1250
Dipl. Ing., Dipl. Biol.
Bearb.: Bohrer
Gehlhäuser 16
.
Tel.: 05705-7791
Landschaftsarchitektin
Dat.: Juli 2013
32469 Petershagen
Fax: 05705-912405
buero.karin.bohrer@gmx.de
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