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Beschlussvorlage Stab (Anlage 1 zu V 72/2014)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
124 kB
Datum
10.12.2014
Erstellt
31.10.14, 12:02
Aktualisiert
31.10.14, 12:02

Inhalt der Datei

Anlage 1 zur Vorlage 72/2014 Zwischenberichte zu den Projekten der DemografieInitiative 2014 1.) Rucksack-Kita - "Wir sprechen eine Sprache" Hintergrund: Rucksack-KiTa ist ein Projekt zur Sprachförderung der Kinder und Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern in Kindertagesstätten. Das Projekt richtet sich vorrangig an Kinder und Familien mit Migrationshintergrund. Mittlerweile wird dieses Programm aber auch Familien und Kindern deutscher Herkunft angeboten, wenn eine Sprachförderung angezeigt ist. Zu Hause erfolgt die Förderung der Muttersprache durch die Eltern, in der Kita die Förderung der Zweitsprache deutsch durch die Erzieherinnen. Die Mütter treffen sich einmal in der Woche in der Kindertageseinrichtung und bekommen Tipps, Informationen und Material für die Förderung des Kindes in der Muttersprache zu Hause. Zeitgleich werden die Themen welche zu Hause in der Muttersprache behandelt werden, in der KiTa in der deutschen Sprache aufgegriffen. Die Förderung der Muttersprache und der deutschen Sprache erfolgt durch verschiedene Aktionen und Spiele und "learning by doing". Eine Mutter wird als Elternbegleiterin ausgebildet und geschult, um die Elterngruppe selbst zu leiten. In den Elterngruppen werden neben Möglichkeiten der Sprachförderung auch Erziehungsthemen besprochen und diskutiert. Bei Bedarf kann ein Input durch eine Erzieherin oder eingeladene Experten erfolgen. Die Erfahrung zeigt, dass auch Eltern deutscher Herkunft von dem Rucksackprojekt profitieren können und wollen. Diese Eltern fördern ihre Kinder auch zu Haue in der deutschen Sprache und bekommen Ideen und Anregungen warum und wie Sprachförderung in Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte funktionieren kann. Des Weiteren hat das Rucksackprogramm positive Auswirkungen auf die interkulturelle Öffnung der Einrichtungen. Das Rucksackprogramm ist auf die Dauer eines KiTajahres angelegt. Erfahrungsgemäß besuchen KiTa-Eltern die Rucksackgruppe über mehrere Jahre, bis das Kind die KiTa verlässt. Die Aufgaben und Materialien werden dabei dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst. Sachstand: Das Rucksackprojekt wird seit dem Kindergartenjahr 2011/2012 jährlich in 3 Einrichtungen durchgeführt: • Familienzentrum Nilpferd, Euskirchen • Städtisches Familenzentrum Sotzheim, Euskirchen-Stotzheim • AWO Familienzentrum Regenbogen, Mechernich Im Ausweitungsprojekt wurden ab dem Kitajahr 2014/15 zwei neue Einrichtungen gewonnen, die die "Rucksack-Kita" umsetzen. • AWO KiTa, Frauenbergerstraße in Euskirchen • Familienzentrum Kiefernweg, Euskirchen Die Rückmeldungen der Einrichtungen und der teilnehmenden Eltern sind durchweg positiv. Alle Beteiligten sind sich einig, dass durch das Rucksackprojekt folgende Ziele erreicht wurden, bzw. werden: 1 • • • • • Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten der beteiligten Kinder, sowohl in der Muttersprache als auch in der deutschen Sprache. Verbesserung der Beziehung und Erziehungspartnerschaft zwischen Einrichtung und Elternhaus. Ausweitung der interkulturellen Öffnung innerhalb der Einrichtung. Hohe Zufriedenheit der Eltern über klare und gut strukturierte Arbeitsmaterialien und Ideen für eine entwicklungsfördernde "Spielzeit" zu Hause. Bildung einer interkulturellen Elterngruppe mit Treffen in der KiTa zum gemeinsamen Erarbeiten von Rucksackthemen, aber auch zum gemeinsamen Dialog mit Inputcharakter zu erziehungsrelevanten Themen. Mittelverwendung: Für laufende Rucksackgruppen: Zusammensetzung der Kosten: • Honorarmittel für Elternbegleiterin (2 KiTas) :154,- € monatlich • Eventuell Honorarmittel oder Stundenkapazitäten für Koordinatorin/ Erzieherin (ca. 160,00 € im Quartal) • Materialkosten für 3 KiTas : ca.1.200,00 € Gesamtkosten für ein Kitajahr pro Kita: 2.200,00 € Für 2 Einrichtungen: 4.400,00 € Ausgaben Jan. bis August 2014: 2.343,00€ Ausgaben bis Dez 2014: 1.932,00 € Gesamt 2014: 4.275,00€ Weitere Ausgaben bis Ende des Kitajahres 2014/15 (Jan. 2015 bis Mai 2015, Projektende): 2.240,00 € Ausgaben insgesamt bis August 2015: 6.515,00€ Für die neuen Rucksack-KiTas (Ausweitungsprojekt): Zusammensetzung der Kosten: • Erstausstattung (mehrsprachige Bücher etc.): 1.000,00€ pro KiTa (einmalig) • Honorarmittel für Elternbegleiterin (2 KiTas) :154,- € monatlich • Eventuell Honorarmittel oder Stundenkapazitäten für Koordinatorin/ Erzieherin: ca. 160,00 € im Quartal • Materialkosten für 2 KiTas (Papier, Kopien, Druckerpatronen, Ordner, Bastelmaterial): ca. 800,00€ Ausgaben 2014: ca. 3.952,00€ Gesamt 2014/15: ca. 6.852,00€ Der ursprüngliche Mittelansatz in Höhe von 15.000,00 € bezog sich auf vier bis fünf Einrichtungen. Es ist möglich das weitere Kitas dazukommen, da im aktuellen Kitajahr einige Einrichtungen zu "Sprachfördereinrichtungen" ausgewählt wurden und entsprechende 2 Programme und Aktivitäten zur Sprachförderung starten sollen. Hierzu sind noch Gespräche mit den Trägern in diesem Jahr vorgesehen. Es wird angeregt, die Mittel auch nach dem Schuljahr 2014/15 weiterhin aus dem Sachkonto Demografie bereitzustellen. 2.) Rucksack Grundschule Hintergrund: Ziel ist die Stärkung der Interkulturellen Pädagogik und des Mehrsprachenkonzepts der Schule: Die Schule übernimmt die Verantwortung für die Entwicklung der Kinder in Bezug auf ihre Mutter- und Zweitsprache. In diesem Rahmen öffnet sie sich für ein interkulturelles Team und die teilhabende Rolle der Eltern. Die Eltern und Lehrer/innen werden Partner für die Sprachförderung der Kinder. Rucksack zielt sowohl auf die Förderung der Muttersprachkompetenz, auf die Förderung des Deutschen sowie auf die Förderung der allgemeinen kindlichen Entwicklung ab. Sachstand: Die Grundschule Stotzheim hat am 3. September mit Frau Helena Tucholke als Elternbegleiterin und Frau Janson als Kontaktlehrerin mit der Rucksackgruppe begonnen. Die Gruppe hat sich bis zu den Herbstferien fünf Mal getroffen. Teilnehmerinnen sind vier Mütter russischer Herkunft, drei Mütter türkischer Herkunft und eine Mutter aus Bosnien. Die Mütter haben das Material zum Thema Schule bearbeitet, bei einer Führung durch die Schule alle Räume dort kennengelernt und einen gemeinsamen Termin mit den Kindern auf dem Spielplatz durchgeführt. Beim Tag der offenen Tür hat die Rucksackgruppe einen Stand mit Waffelbacken betreut. Für die Herbstferien haben die Mütter Spiel-, Bastel- und Lesematerial zum Thema Herbst bekommen. Das Projekt Rucksack an der Grundschule ist an der KGS Mechernich unter Leitung der Elternbegleiterin Galina Schott und der Kontaktlehrerin für das Projekt Frau Schnarr am 8. September gestartet. Es fanden drei Termine statt. Als regelmäßige Teilnehmerinnen haben sich vier Russisch sprachige und zwei Arabisch sprachige Mütter fest angemeldet. Weitere Teilnehmerinnen sollen geworben werden. Das Rucksackprojekt wurde am Tag der offenen Tür vorgestellt. Inhaltlich arbeitet die Gruppe an den gleichen Themen wie die in Stotzheim. Das Projekt wird durch Frau Ismar und Frau Bahner in der Schulausschusssitzung am 28. 10.2014 in Mechernich vorgestellt mit dem Ziel der Kostenübernahme im Anschluss an die Anschubfinanzierung durch die Demografieinitiative Kreis Euskirchen. Die Elternbegleiterinnen und Kontaktlehrerinnen beteiligten sich an einer gemeinsamen Schulung für alle Rucksackakteure (auch KiTa) am 5. September 2014. Eine weitere Schulung findet am 24. Oktober 2014 statt. Elternbegleiterinnen, Lehrerinnen und Mütter arbeiten motiviert und mit Begeisterung im Rucksackprojekt. Mitteleinsatz: Beide Gruppen wurden mit zweisprachigen Büchern und Spielen (Deutsch-Russisch, Deutsch-Türkisch) und Wörterbüchern in o.g. Sprachen sowie Arabisch im Wert von 519,00 € ausgestattet und erhielten je eine Bastelkisten mit Scheren, Kleber, Farben, Bastelpapieren, etc. Die teilnehmenden Mütter erhielten je einen Ordner und Schnellhefter für die Sammlung der Arbeitsmaterialien (Gesamtkosten Bastel- und Büromaterial 379,00 €). 3 Ausgabenübersicht: Bücher und Spiele Bastel- und Büromaterial Honorare für die Elternbegleiterinnen Sept. 14 Gesamtsumme 519,00 € 379,00 € 308,00 € 1206,00 € In diesem Jahr sind noch die Honorare für die Monate Oktober bis Dezember fällig (gesamt 924,00 €) und eine weitere Buchbestellung im Wert von ca. 100,00 €. Gesamtausgaben in 2014 ca. 2230,00 € Geplante Ausgaben für 2015: Honorar und Fortbildungskosten für die Elternbegleiterinnen Material, Bücher Diplome, Abschlussfeier Gesamtsumme 3.700,00 € 1.200,00 € 600,00 € 5.542,00 € 3.) Initiative Duales Studium Hintergrund: Angesichts des demografischen Wandels, der Globalisierung und des zunehmenden Wettbewerbsdrucks in vielen Wirtschaftsbranchen wird es für viele Unternehmen zunehmend schwerer, Fachkräfte zu finden und zu binden. Abhilfe verspricht in dieser Situation in erster Linie die zielgerichtete Ausbildung eigener Nachwuchskräfte. Die immer rasanter voranschreitende Technologisierung in vielen Wirtschaftszweigen fordert dabei eine möglichst schnelle, praxisnahe und hochwertige Ausbildung. Um diesen Anforderungen der Wirtschaft gerecht zu werden, wurden in den letzten Jahren an den Hochschulen rund um den Kreis Euskirchen vermehrt duale Studiengänge aufgebaut. Das Konzept besteht darin, Theorie und Praxis in Studium und Ausbildung in einer besonderen Art zu verknüpfen und Absolventen in nur drei bis vier Jahren einen staatlich anerkannten Doppelabschluss zu ermöglichen. Es sind duale Studiengänge, die das Lernen an der Hochschule und das Arbeiten im Betrieb sinnvoll miteinander verknüpfen. Von dieser Ausbildungsform profitieren dementsprechend Unternehmen und Auszubildende gleichermaßen. Im Rahmen des hier beschriebenen Projektes werden einerseits Informationsveranstaltungen für zukünftige Schulabgängerinnen und -abgänger mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung und andererseits Veranstaltungen für Unternehmen, die ihren Auszubildenden ein duales Studium ermöglichen wollen, angeboten. Sachstand: Eine Informationsveranstaltung zum dualen Studium für Unternehmen im Kreis Euskirchen am 24.10.2012 (ca. 100 Teilnehmer) ergab eine erfreulich hohe Bereitschaft der Wirtschaft, entsprechende Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Darauf aufbauend wurden am 19. Juni 2013 im Clara-Fey-Gymnasium (Schleiden) und am 27. Mai 2014 im Gymnasium Marienschule (Euskirchen) zwei Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler durchgeführt. 4 Im Rahmen dieser Veranstaltungen haben insbesondere FH Aachen, FH Köln, AlanusHochschule, Europäische Fachhochschule Rhein/ Erft, RWTH Aachen, Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie die Hochschule der Bundeswehr in Vorträgen und an Messeständen ihre dualen Studiengänge vorgestellt. Abgerundet wurden die Veranstaltungen durch Erfahrungsberichte von Auszubildenden, die derzeit ein duales Studium absolvieren oder bereits abgeschlossen haben. An beiden Veranstaltungen haben jeweils ca. 200 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Durch alle drei vorgenannten Veranstaltungen ist es nachhaltig gelungen, das Wissen zum Thema "Duales Studium" zu verbessern sowie das Interesse an dieser Ausbildungsform zu steigern. Darüber hinaus wurden und werden vielfältige Kontakte zwischen Unternehmen, Schülerinnen und Schülern sowie Hochschulen aufgebaut. Mittelverwendung: Die aus dem Demografie-Budget für das Projekt in den Jahren 2013 und 2014 zur Verfügung gestellten Mittel wurden bis auf einen Restbetrag von 223,83 Euro verausgabt. Der Restbetrag wird noch für die Vorbereitung der für das Jahr 2015 geplanten Veranstaltungen benötigt und noch im Haushaltsjahr 2014 abgerufen. Für die beiden im Jahr 2015 geplanten Veranstaltungen wird folgender Finanzbedarf veranschlagt: - Gestaltung und Druck von 2 Einladungsflyern: ca. 456 Euro - Bewirtung: ca. 400 Euro - Raummiete: ca. 250 Euro - Summe: ca. 1.106 Euro Es wird angeregt, die Mittel weiterhin aus dem Sachkonto Demografie bereitzustellen. 4.) Zertifizierung Familienfreundlicher Arbeitgeber Hintergrund: Die Zertifizierung des Kreises Euskirchen mit dem „Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber“ durch die Bertelsmann-Stiftung ist verbunden mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen, um die Motivation der Belegschaft weiter zu erhöhen und die Attraktivität des Kreises Euskirchen als Arbeitgeber weiter zu steigern. Darüber hinaus übernimmt die Kreisverwaltung eine Vorbildfunktion für weitere Unternehmen in der Region. Eine Steigerung der Arbeitgeberattraktivität wirkt sich positiv auf die Attraktivität des gesamten Standortes aus. Sachstand: Die Kreisverwaltung Euskirchen hat das Siegel "Familienfreundlicher Arbeitgeber" der Bertelsmann-Stiftung im Oktober 2013 erhalten. Der Workshop zur Kommunikation zwischen Führungskräften und Bediensteten erfolgte noch im Rahmen des Mittelansatzes für 2013, wurde jedoch erst im Frühjahr 2014 durchgeführt. Die übertragenen Mittel in Höhe von 2.700,00 € wurden nahezu vollständig eingesetzt. 5 5.) Recruitingsstrategien im ländlichen Raum Hintergrund: Im Projekt "Recruitingstrategien im ländlichen Raum" sollen die Unternehmen im Kreis Euskirchen zur Deckung ihres Auszubildenden- und Fachkräftebedarfs über verschiedene Methoden des Recruitings informiert werden. Dazu zählen z.B. die Möglichkeiten des Social Media Marketings ebenso wie die gezielte Ansprache der sog. stillen Reserve oder das Anwerben ausländischer Mitarbeiter/innen. Durch persönliche Ansprache (u. a. im Rahmen von Betriebsbesuchen), Fachvorträge, Seminare und/oder Informationsbroschüren sollen Personalverantwortliche für die Notwendigkeit eines systematischen Recruitings sensibilisiert werden und es soll ihnen das hierfür erforderliche Know-How vermittelt werden. Als "Produkt" und konkretes Serviceangebot wird im Kreis Euskirchen ein sog. Newcomer Service eingerichtet. Ein entsprechendes Modellprojekt läuft seit 2012 erfolgreich in der Stadt Aachen. Aufgrund der effektiven Struktur kann das Dienstleistungsangebot auch von anderen Kommunen adaptiert werden. Im Rahmen der Fachkräfteinitiative Region Aachen wurde ein entsprechender Förderantrag zur regionalen Öffnung durch die Stadt Aachen gestellt. Um Unternehmen bei der Neugewinnung von Fachkräften zu unterstützen, soll es Neubürgern, die aufgrund eines Jobs ihren alten Wohnort verlassen und in den Kreis Euskirchen ziehen, erleichtert werden, sich hier in einer neuen Umgebung zurechtzufinden. Sachstand und Mittelverwendung: Der im Rahmen der Initiative zur Fachkräftesicherung durch die Stadt Aachen (Projektträger) gestellte Antrag "Newcomer Service Region Aachen", wurde bei der o.g. Antragstellung nicht bewilligt. Für die einzelnen Projektbausteine (Bündelung vorhandener Angebote, Errichtung eines Ansprechpartners als "Newcomerlotse", Prüfung der Unternehmensbedarfe, Erstellung von Infomaterial, Ermittlung und Ansprache der Zielgruppe, Veranstaltungsorganisation (z.B. Newcomer Days), Weiterentwicklung des regionalen Angebotes) sollte eine Aushilfskraft über Projektmittel beschäftigt werden. Da nach aktuellem Stand keine Ko-Finanzierung durch Landesmittel erfolgt, wurde das Projekt im Jahr 2014 seitens der Stabsstelle 80 nicht weiter verfolgt. Die für das Projekt im Jahr 2014 angesetzten 8.400,00 € mit einem Eigenanteil i.H.v. 4.200,00 € (Ko-Finanzierung 50% durch Landesmittel), wurden dementsprechend nicht verausgabt. Die Stadt Aachen ist nach wie vor bestrebt, den Aachener Newcomer Service in die Regionen zu übertragen und recherchiert derzeit andere Fördermöglichkeiten. 6.) Netzwerk Familie und Beruf Hintergrund: Familienfreundlichkeit hat sich zu einem bedeutenden Standortfaktor im Wettbewerb um gut qualifizierte Fachkräfte entwickelt. Im Netzwerk „Familie und Beruf“ haben sich zahlreiche Unternehmen, Institutionen und öffentliche Einrichtungen des Kreises Euskirchen zusammengeschlossen, um mit Blick auf den demografischen Wandel ein gemeinsames Ziel zu erreichen: Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Anforderungen gut ausgebildeter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Kindern und zunehmend auch mit pflegebedürftigen Angehörigen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerecht werden. Ausgehend von drei Netzwerktreffen wurden die gemeinsamen Ziele und Erwartungen an das Netzwerk abgesteckt und Bedarfsthemen definiert. 6 Sachstand und Mittelverwendung: Zu den definierten Themen Kinderbetreuung, Zertifizierung Familienfreundlicher Arbeitgeber und Arbeitszeitflexibilisierung haben bereits im Jahr 2013 mehrere Veranstaltungen und Workshops stattgefunden. Ein Spezialseminar zum Thema Lebensarbeitszeitkonten fand im Januar 2014 statt. Die dafür vorgesehenen und übertragenen Mittel aus 2013 in Höhe von 620,10 € konnten durch die Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Frau und Beruf der Region Aachen verringert werden. Die Restmittel in Höhe von 376,10 € werden nicht in Anspruch genommen. Für das Jahr 2014 sollte das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aufbreitet werden. Darüber hinaus war es der Wunsch der Netzwerkmitglieder, eine webbasierte Austauschplattform einzurichten. Aus Gründen der Kosteneffizienz hat man sich geeinigt, keine neue Homepage zu entwickeln, sondern einen geschützten Mitgliederbereich in die bestehende Homepage der Demografie-Initiative zu integrieren. Für diese Vorhaben wurden Mittel in Höhe von 4.294,40 € kalkuliert. Auf der Seite www.demografie-initiative.de wurde die gewünschte "Kommunikationsplattform Netzwerk Familie und Beruf" mit erweiterten Funktionalitäten eingerichtet. Der Auftrag in Höhe von 2.094,40 € wurde an die Fa. Shapefruit aus Bad Neuenahr-Ahrweiler vergeben, die bereits die o.g. "Hauptseite" erstellt haben. Eine bestehende Hostingvereinbarung konnte ohne Mehrkosten auf die Erweiterung der Homepage übertragen werden. Die geplanten Veranstaltungen zum Thema Pflege wurden im Rahmen der Projektskizze "Betrieblicher Pflegekoffer und Schulung von Familienlotsen" umgesetzt. Dadurch konnten die Kosten durch LEADER-Mittel kofinanziert werden. Dadurch konnte der ursprünglich geplante Mitteleinsatz reduziert werden. Es wird angeregt, die Mittel zur Fortführung des Projekts weiterhin aus dem Sachkonto Demografie bereitzustellen. 7.) Betrieblicher Pflegekoffer und Schulungskonzept Familien- und Pflegelotse Hintergrund: Ziel des Projektes ist es, Personalverantwortliche und Geschäftsführer von Unternehmen im Kreis Euskirchen dahingehend zu beraten und zu schulen, dass sie in der Lage sind, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern familienfreundliche Arbeitsbedingungen anzubieten. Ein solches Angebot ist erforderlich, da es vielen Unternehmen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels künftig schwerer fallen wird, ihren Personalbedarf zu decken. Unternehmen, die ihre Beschäftigten dabei unterstützen, Berufstätigkeit und Familie bzw. Pflege miteinander zu vereinbaren, können sich deutliche Wettbewerbsvorteile im Recruiting verschaffen. Im Rahmen des Netzwerks Familie und Beruf wurde das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf als Bedarfsthema durch die Mitgliedsunternehmen definiert. Folgende Maßnahmen sind im Rahmen des Projektansatzes geplant: • • Entwicklung eines speziell auf die Besonderheiten und Bedürfnisse der Unternehmen im ländlichen Raum des Kreises Euskirchen zugeschnittenen "Betrieblichen Pflegekoffers" Qualifizierung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters in jedem teilnehmenden Betrieb zum "Familien- und Pflegelotsen" 7 • • Unterstützung der Unternehmen bei der Erstellung betriebsindividueller Personalentwicklungskonzepte Organisation eines permanenten Austauschs der Personalverantwortlichen kleiner und mittlerer Unternehmen im Kreis Euskirchen Mittelplanung: Für die Umsetzung des Projekts wurde ein Antrag im EU-Förderprogramm LEADER eingereicht. Die Bewilligung erfolgte entgegen der ursprünglichen Zeitschiene nicht zum 01.07.2013, sondern erst am 28.10.2013. Folglich wurde der geplante Durchführungszeitraum verschoben und die Projektmittel 2013 ins Haushaltsjahr 2014 übertragen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 23.887,95 €. Der Eigenanteil des Kreises Euskirchens liegt bei 15.778,12 € für zwei Jahre. Mittelansatz 2014 nach Übertragung: 11.833,59 € Mittelansatz im Jahr 2015: 3.944,53 € Sachstand: Der "Betriebliche Pflegekoffer" wurde im Rahmen des Projektes PFAU (Pflege – Arbeit – Unternehmen) für Unternehmen und Institutionen im Kreis Coesfeld und deren Mitarbeiter entwickelt. Projektpartner waren die wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld (Leitung), die Familienbildungsstätte Dülmen (inhaltliche Umsetzung) und das INFA-ISFM e.V. Ahlen (wissenschaftliche Begleitung). Das Herzstück des Pflegekoffers, der 68-seitige "Leitfaden für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf" wurde durch die Firma INFA für den Kreis Euskirchen inhaltlich angepasst und zum Teil ergänzt. Auf der Basis des einzigen Anbieters, der Fa. INFA-ISFM e.V., wurde der Auftrag zur Erstellung und Bereitstellung der Pflegebroschüre inkl. Flyer am 16.04.2014 an das Institut vergeben. Das Produkt "Betrieblicher Pflegekoffer" für den Kreis Euskirchen wurde im Juli 2014 fertig gestellt und steht interessierten Unternehmen im Kreis Euskirchen zur Verfügung. Das Schulungskonzept "Unternehmensinterne Kontaktstelle Familie und Beruf" wurde durch die Firma ac.sonsult aus Aachen erarbeitet. Die Maßnahme ist eine sinnvolle Ergänzung zum Service-Werkzeug "Betrieblicher Pflegekoffer" und dient den Unternehmen im Kreis Euskirchen ebenfalls bei der Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen zur verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das entwickelte Konzept umfasst folgende Qualifizierungsinhalte: • • • • Rolle der unternehmensinternen Kontaktstelle Familie/ Beruf Informationsauftrag Bildung von Schnittstellen zu anderen Abteilungen konkrete Beratungsinhalte und Gesprächsführung Mit diesen Workshops soll die unternehmensinterne Kontaktstelle als besonderer Service im Unternehmen schrittweise aufgebaut und etabliert werden. Ende 2014 wird die modulare Fortbildung in 4 Workshops à 3 Stunden angeboten. Die Bewerbung der beiden Angebote erfolgte durch eine Mailing-Aktion, ein Serienbriefanschreiben, telefonische Akquise und eine Informationsveranstaltung. Die 8 Veranstaltung "Wenn beschäftigte pflegen…! Eine Einführung für Unternehmen" fand am 17.09.2014 im Kreishaus Euskirchen statt. Bisher eingesetzte Mittel für den Pflegekoffer: 8.895,36 Bisher eingesetzte Mittel für das Schulungskonzept: 2.975,00 € Gesamtausgaben 2014: 11.870,36 € 8.) Altengerechtes Wohnen Die geplante Veranstaltung zum Thema "altengerechtes Wohnen", für die 1.500 € angesetzt waren, wird im Jahr 2014 nicht durch den GB IV / die AG Lebensqualität und Infrastruktur umgesetzt werden. Aktuell läuft, vom Z.I.P. (Abt. 50) organisiert, die Veranstaltungsreihe "Pflege und Wohnen im Kreis Euskirchen". In dieser Reihe wird in der Veranstaltung "Zu Hause Wohnen im Alter - Barrieren überwinden" auch das Thema "altengerechtes Wohnen" abgedeckt. 9.) Neues Leben in alten Gebäuden Hintergrund: Im Rahmen des Pilotprojektes „Leben in der Nordeifel“ soll eine Immobilienbörse für den Kreis Euskirchen aufgebaut werden. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Reduzierung des Leerstandes. Mit dem Projekt soll ein Beitrag zum Erhalt der Dorfkerne und ihrer Attraktivität sowie zur Sicherung der Wohn- und Lebensqualität in den Dörfern geleistet werden. Zielgruppe des Projektes sind alle Kauf- und Bauwilligen, insbesondere Familien, aber auch Architekten, Planer, Immobilienmakler und Finanzdienstleister. Gefördert wird das Projekt als Pilotprojekt in der ersten Umsetzungsphase des "Aktionsprogramms regionale Daseinsvorsorge" durch den Bund. Sachstand: Nach den vorbereitenden Arbeiten und Gesprächen im Jahr 2013 hat die Preisanfrage im Oktober 2013 zur Immobilien- und Baulückenbörse ergeben, dass die Kosten für die Umsetzung das zur Verfügung stehende Projektbudget deutlich überschreiten würden. Nach Vorkalkulationen wurde ein Angebot in Höhe von circa 20.000 € erwartet, dies wäre (mit 10.000 € Förderung durch den Bund) leistbar gewesen. Die tatsächlich eingegangenen Angebote lagen jedoch bei 36.000 € bis 40.000 € für eine Laufzeit bis Ende 2015. Die Vergabe wurde im November 2013 aufgehoben. Ab Dezember 2013 fanden verwaltungsintern, mit den kreisangehörigen Kommunen sowie mit Agenturen und potentiellen Projektpartnern Gespräche zur Lösung des Konflikts statt. Diese Gespräche hatten das Ziel, zu ermitteln, welche Maßnahmen bei den vorhandenen finanziellen und personellen Ressourcen für die im Projekt angestrebten Ziele, den größten Nutzen bringen. Im Ergebnis gab es verschiedene Überlegungen. Schließlich sprachen sich jedoch die Kommunen dafür aus, noch einmal zu prüfen, wie und ob eine Immobilien- und Baulückenbörse realisiert werden könnte. Da die Bezirksregierung Köln, die Baulücken im Rahmen des Siedlungsflächenmonitorings 9 erfasst, wird sich das Projekt des Kreises Euskirchen nun auf eine Immobilienbörse konzentrieren. Gemeinsam mit dem Katasteramt wird aktuell konzipiert, wie die Immobilienbörse für den Kreis Euskirchen basierend auf hausinternen Ressourcen entwickelt und aufgebaut und somit der Kostenrahmen des Projekts eingehalten werden kann. Ausblick: Seitens des Bundes ist eine Verlängerung des Förderzeitraums in Aussicht gestellt. Ende September finden weitere Gespräche mit der Abteilung Geoinformation, Vermessung u. Kataster der Kreisverwaltung und potenziellen externen Projektpartner statt. Es wird abschließend ermittelt, welcher Projektpartner, welche Aufgaben übernehmen können und wie hoch die Kosten sein werden. Eine Umsetzung des Projektes soll dann zeitnah starten und im Frühjahr 2015 abgeschlossen werden. Mittelverwendung: Die für das Projekt "Neues Leben in alten Gebäuden" angesetzten Mittel in Höhe von 11.000 € werden kurzfristig gebunden. 10.) Mütterpraktikum in der KiTa Arbeitsgelegenheit für erziehende Kundinnen des Jobcenters EU - aktiv Hintergrund/ Idee: Erziehende SGB-II Kundinnen verbessern ihre Erziehungskompetenz, indem sie am Modell der „Profis“ in der KiTa lernen. Dieser Ansatz ist erfolgversprechend, da SGB-II-Kundinnen häufig nicht mit den herkömmlichen Beratungsangeboten zu erreichen sind. Sie fühlen sich deplatziert, schämen sich ihrer Lebensumstände und wollen keine Lernkontexte, in denen ihnen lediglich gesagt wird, wo ihre Defizite liegen und was sie besser machen müssen. Sie brauchen ein Lernumfeld, das ihnen ermöglicht, sich konstruktive Erziehungsmuster abzuschauen und selber anzueignen, neue Erfahrungen zu machen und im Kontext der eigenen Familie anzuwenden. Erziehende Kundinnen des Jobcenters EU-aktiv machen ein „Mütterpraktikum in der KiTa“ (in der Regel 6 Monate) und erhalten dafür eine Mehraufwandsentschädigung und Fahrkosten aus den Eingliederungsmitteln des Jobcenters. Das Jugendamt bietet 14-tägig Reflexionstermine für die teilnehmenden Frauen an. Hier werden die bisherigen Erfahrungen thematisiert und kleine Beobachtungsaufgaben gegeben. Die Ziele: • • Verbesserung der Erziehungskompetenz der teilnehmenden Frauen und damit verbunden eine positive Veränderung des Lebensalltags der Kinder, d. h. die Rahmenbedingungen und Bildungschancen für die Kinder erfahren eine Aufwertung. Klärung von möglichen beruflichen Perspektiven im pädagogischen Bereich für die teilnehmenden Frauen. 10 • Abbau von Vorurteilen durch einen neuen Erfahrungskontext. Die Erreichung dieser Ziele ist mit verschiedenen Fragen verbunden: Welche Faktoren haben Einfluss auf die Erreichung der Ziele? Was verändert sich wirklich an den Einstellungen der teilnehmenden Frauen und an ihrem konkreten Erziehungsverhalten? • Wie wirkt sich das wiederum auf die Kinder aus? • Ergeben sich tatsächlich neue berufliche Perspektiven für die Frauen? Um diese Fragen zu untersuchen und Erkenntnisse für zukünftige Projekte zu gewinnen, wurde mit Demografiemitteln ein entsprechender Forschungsauftrag an die Hochschule Niederrhein vergeben. • • Sachstand: Aktuell nehmen 13 Kundinnen des Jobcenters an der AGH KiTa teil, die sich nach umfangreichen Beratungen durch ihre Integrationsfachkräfte für eine Teilnahme entschieden haben. Sie machen ihr Praktikum in verschiedenen KiTas der AWO im ganzen Kreisgebiet verteilt. Abteilung 51 bietet die begleitenden Reflektionen an und eine wissenschaftliche Mitarbeiterin der mit der Evaluation beauftragten Hochschule führt Interviews mit den Teilnehmerinnen durch. Die Antworten auf die oben gestellten Fragen werden dem abschließenden Forschungsbericht der Hochschule Niederrhein zu entnehmen sein. Er wird Rückschlüsse zulassen, ob dieses Förderinstrument im Jobcenter zukünftig verstärkt für die Kundengruppe der erziehenden Kundinnen eingesetzt werden sollte und ob die gewonnen Erkenntnisse Anregungen für weitere Konzepte geben. n Bisheriger Mittelabruf: Der Forschungsauftrag wurde im Rahmen eines Vergabeverfahrens an die Hochschule Niederrhein vergeben. Das Volumen des Forschungsauftrags inkl. Abschlussbericht beträgt 20.000 €, die in 4 Raten à 5.000 € durch die Hochschule abgerufen werden. Eine Rate wurde im Juli abgerufen, ein zweiter Mittelabruf erfolgt im Oktober 2014. Die 3. Rate wird Anfang 2015 in Rechnung gestellt und die letzte Rate wird erst nach Vorlage des Abschlussberichtes ausgezahlt. 11.) Gesundheitsförderung für SGB II-BezieherInnen Der Hintergrund: Arbeitslosigkeit bedeutet für die Betroffenen in der Regel eine Lebenskrise. Einkommensverlust und wahrgenommene gesellschaftliche Abwertung lösen existenzielle Ängste aus, die zudem noch durch das Fehlen eines strukturierten Tagesablaufs verschärft werden. Der fehlende Austausch mit KollegInnen führt zu sozialer Isolation und die Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz wird in Frage gestellt. Das alles bedeutet Stress für die Betroffenen. Gesundheitlichen Beeinträchtigungen und die Verschlechterung der psychischen Gesundheit nehmen mit der Dauer der Arbeitslosigkeit sukzessive zu. Psychische Erkrankungen sind die dominierende Ursache für einen Krankenhausaufenthalt. Ein Drittel der Krankengeldtage wird bei Arbeitslosen durch psychische Störungen verursacht. 11 Arbeitslose sind rund doppelt so häufig krank wie Erwerbstätige. Arbeitslose Menschen werden fast doppelt so häufig im Krankenhaus versorgt und weisen dort zweieinhalbfach längere Behandlungszeiten im Vergleich zu Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2009 auf. Arbeitslose schätzen ihren Gesundheitszustand insgesamt schlechter ein als Beschäftigte. arbeitslose Frauen bewerten ihre Gesundheit doppelt so häufig als mittelmäßig bis schlecht wie Erwerbstätige. Die Verordnung von Psychopharmaka ist bei Arbeitslosen mehr als doppelt so hoch ist wie bei Beschäftigten. Das Ziel: Im Sinne der Inklusion ist es eine wesentliche Aufgabe, auch Arbeitslosen ein gesundheitsförderndes Lebensumfeld zu ermöglichen und ihre Krankheitsrisiken dauerhaft zu minimieren. Gesundheitsförderung kann keinen Arbeitsplatz ersetzen, aber sie hilft, die Gesundheit des Einzelnen in dieser kritischen Lebenssituation zu bewahren, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und damit die Chancen eines beruflichen Wiedereinstiegs zu verbessern. Begleiterscheinungen der Arbeitslosigkeit sind oftmals Antriebslosigkeit und Vernachlässigung der eigenen Person. Die Betroffenen sind daher erfahrungsgemäß nicht über die klassischen Wege der Primärprävention zu erreichen und müssen erst für das Thema Gesundheitsförderung und wirksame Selbstsorge sensibilisiert werden. Für (allein-)erziehende Kundinnen ergibt sich darüber hinaus noch eine besondere Verantwortung für ihre Gesundheit und die ihrer Kinder. Sie sind einer besonderen Belastung ausgesetzt und haben zudem eine wichtige Vorbildfunktion für ihre Kinder. Sachstand: Das Jobcenter EU – aktiv hat in einem ersten Schritt erziehende Kundinnen und ihre Kinder durch einen Gesundheitstag am 15. April 2014 für dieses Thema begeistert. Der Gesundheitstag wurde in Kooperation mit dem Gesundheitsamt, dem Kreissportbund, der AOK und der Barmer GEK durchgeführt. Den 35 teilnehmenden Müttern und ihren mehr als 40 Kindern wurde ein vielfältiges Angebot unterbreitet, das sie zur aktiven Teilnahme anregte: - Zubereitung eines gemeinsamen Frühstücks - Entspannung und Stressbewältigung - Informationen durch Rauschparcours und Infostände zur Raucherentwöhnung - Bewegungsangebot - Spielezirkus für die Kinder Das Angebot wurde begeistert angenommen. Die Kundinnen hatten darüber hinaus die Möglichkeit, sich an den Infoständen der Krankenkassen über deren Präventionsangebote zu informieren. In einem nächsten Schritt wurde im September 2014 wurde ein zweitägiges Modul „Fit für den Alltag! Fit für den Job!“ für 11 Teilnehmerinnen aus den unterschiedlichsten Kundengruppen des Jobcenters mit den Kooperationspartnern Haus der Familie, Gesundheitsamt und Netzwerk Haushalt im Haus der Familie angeboten mit folgenden Inhalten: - gesunde Ernährung - Stressbewältigung - Zeitmanagement - Umgang mit Genussmitteln - Bewegung im Alltag 12 Bisheriger Mitteleinsatz: Ausgaben für DRK Einsatz, Zeltverleih, Bewegungsangebote des KSB, Ernährungsangebote und sonstige Materialien: 690,06 €. Ein weiterer Mittelabruf in Höhe von 500,00 € erfolgt noch 2014 für ein Gesundheitsmodul im Haus der Familie. 12.) Migrantenwegweiser Hintergrund: Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass sich Zuwanderer ohne bereits bestehende Ansprechpartner/innen oder einer Gemeinschaft im Kreis schlecht zurechtfinden. Auch ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger und auch Beratungsstellen wünschen sich eine Übersicht als Hilfs- und Arbeitsmittel, um den Zuwanderern schneller helfen zu können. Ein Wegweiser soll neu zugewanderte Menschen mit Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen eine erste Orientierung und Hinweise auf die wichtigsten Anlaufstellen bieten. Neben einer deutschen Ausgabe soll der Wegweiser nach und nach in mehreren Sprachen erscheinen. Die Auswahl der Sprachen wird nach dem Bedarf im Kreisgebiet getroffen (Auswertung von Statistiken Ausländeramt und für EU-Ausländer Einwohnermeldeamt). Übersetzungen ins Englische, Französische, Türkische und Spanische kann innerhalb des KoBIZ-Teams erfolgen. Für andere Übersetzungen können Muttersprachlehrer/innen oder Ehrenamtler/innen des DRK-JMD-Übersetzerpools angefragt werden. Der Wegweiser ist Teil der Integrationsarbeit und einer Willkommenskultur im Kreis Euskirchen und soll Benachteiligungen vermeiden. Sachstand: Eine Sammlung von Adressen und Daten ist erfolgt und ein Entwurf des Wegweisers steht. Preisanfragen zu Layout und Druck wurden eingeholt. Das Format des Wegweisers wurde in Kooperation mit der Integrationsagentur DRK abgesprochen. Eine Auswahl der zu erscheinenden Sprachen wird zeitnah getroffen. Voraussichtlich werden fünf Sprachen aufgenommen. Das Projekt wird noch in diesem Jahr abgeschlossen. Mitteleinsatz: Grafikdesigner/in ca. 350,00 € netto. Zzgl. je Sprache 65,00 bis 130,00 EUR für Grafiker/in (abhängig vom Aufwand z.B. ob lateinisches Alphabet benutzt wird oder nicht). Druckkosten je Sprache bei einer Auflage von 500 Stk.: 72,33 € netto Übersetzungen in Englisch, Französisch, Türkisch und Spanisch kann intern abgedeckt werden. Geschätzte Kosten/ Aufwandsentschädigungen für weitere Übersetzungen: ca. 50 € je Sprache. Ausgaben insgesamt: ca. 1.100,00 € 13 13.) Komm auf Tour Das Projekt bildet seit 2009 einen festen Baustein im Berufs- und Studienwahlkonzept der Schulen und dient als erster Schritt in die Berufsorientierung. Anhand der hier gewonnenen Eindrücke und durch Bearbeitung der Ergebnisse im Unterricht wird davon ausgegangen, dass die Wahl des ersten Praktikums im Jahrgang 8 orientierter entsprechend der entdeckten Stärken und Interessen vorgenommen wird. Zudem dient das Projekt für den Jahrgang 8 der Förderschulen als Einstieg in das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“, denn im Anschluss an „Komm auf Tour“ werden die Schülerinnen und Schüler die Potenzialanalyse absolvieren und erhalten so die Möglichkeit, ihre im Parcours entdeckten Stärken mit denen in der Potenzialanalyse festgestellten abzugleichen. Insgesamt sollen die Ergebnisse von „Komm auf Tour“ in das Portfolio jedes einzelnen Schülers/Schülerin einfließen und die Lehrer/innen bei der Entwicklung der Anschlussvereinbarung am Ende der Klasse 9 unterstützen. Die Finanzierung des Projektes wurde in den Jahren seit 2009 durch die Agentur für Arbeit vorgenommen. Als Ko-Finanzierung wurde das Engagement der Kooperationspartner, der Einsatz des Regionalen Bildungsbüros sowie die für den Kreis kostenfrei zur Verfügung gestellte TONFABRIK anerkannt, so dass keine Geldmittel notwendig waren. Aufgrund einer Entscheidung des Bundesrechnungshofes ist diese Finanzierungsform ab 2014 nicht mehr möglich. Auf Rückfragen des Trägers Sinus Köln bei den Ministerien MAIS und MSW ist von dort keine Ko-Finanzierung möglich, da beide Ministerien das Landesvorhaben KAoA finanzieren. Mitteleinsatz: Für das Jahr 2014 gewährt der Träger einen Rabatt, so dass die Kosten sich auf 27.000,00 € belaufen. Von diesem Betrag kann die Arbeitsagentur 50 Prozent nach §48 SGB III übernehmen. Zusätzlich wurden 3.000,00 € Spenden durch IHK Aachen und Regionalgas Euskirchen GmbH & Co.KG zugesagt. Der Förderverein "Förderer und Freunde des BZE e.V." stellt das Konto zwecks Annahme der Fördermittel zur Verfügung. Benötigte Restmittel aus Demografie: ca. 10.000,00 € Die Mittel werden noch in diesem Jahr verausgabt. Für 2015 werden die Mittel in den Haushalt der Fachabteilung eingestellt. 14.) Wir2 - Bindungstraining Hintergrund: Studien belegen ein hohes Armutsrisiko sowie erhöhte psychosoziale und gesundheitliche Belastungen für alleinerziehende Mütter und ihre Kinder. In der aktuellen Familienbildungslandschaft im Kreis Euskirchen gibt es bisher noch kein konkretes Angebot, welches auf die Besonderheiten, Bedürfnisse und Risiken von alleinerziehenden Müttern und deren Kindern ausgerichtet ist. Wir2 ist ein bindungsorientiertes und emotionszentriertes Elterntraining für alleinerziehende Mütter mit Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren. Es besteht aus wöchentlichen Gruppensitzungen, die mit Hilfe eines ausführlichen Manuals geleitet werden. Wir2 wirkt den Risiken und Belastungen entgegen, denen viele alleinerziehende Mütter und ihre Kinder ausgesetzt sind. Wir2 hat einen starken positiven und nachhaltigen Effekt auf das seelische Wohlbefinden von Mutter und Kind. Die emotionalen Fähigkeiten der Mütter und die Beziehung zum Kind 14 werden gestärkt. Emotionales und physisches Wohlbefinden der Mutter wirkt sich direkt auf das Wohlbefinden des Kindes aus. Ziel ist es auch, mögliche Risiken für diese Kinder zu minimieren, ihnen ein Aufwachsen in Wohlergehen zu ermöglichen und die Chancen auf eine gelingende Lebens- und Bildungsbiografie zu erhöhen. Sachstand: Zwei Erzieherinnen aus dem Kreis Euskirchen wurden bereits zu Gruppenleiterinnen geschult. Das Familienzentrum St. Martin konnte für die Umsetzung des Projekts gewonnen werden und stellt seine Räumlichkeiten in Euskirchen zur Verfügung. Der Beginn des Kurses ist für den 28.11.2014 geplant. Derzeit werden die Teilnehmerinnen für den Kurs akquiriert. Mitteleinsatz: Das Bindungstraining umfasst 10 Gruppensitzungen a 1,5 – 2 Stunden. Zusätzlich fallen je Sitzung 1h 15 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit an. Gesamtkosten des Projekts: 2000,00 € 15.) Woche der Generationen Vom 20.09.2014 bis 28.09.2014 fand im Kreis Euskirchen die vierte Aktionswoche der Generationen statt. Zahlreiche Kindergärten, Schulen, Vereine und Pflegeeinrichtungen aus Bad Münstereifel, Blankenheim, Euskirchen, Kall, Mechernich, Nettersheim, Schleiden, Weilerswist und Zülpich beteiligten sich und stellten ein abwechslungsreiches Programm zusammen. Über 40 generationenübergreifende Veranstaltungen wurden im Veranstaltungskalender der Aktionswoche der Generationen veröffentlicht und rege in Anspruch genommen. Die gemeinsamen Aktivitäten haben erfolgreich dazu beigetragen, den Generationendialog zu fördern, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen und Sichtweisen untereinander auszutauschen und voneinander zu lernen. Viele neue Kontakte sind bei der diesjährigen Aktionswoche entstanden und sollen nachhaltig fortgeführt werden. Auch werden einige aus den bisherigen Aktionswochen entstandene Kontakte und Projekte dauerhaft fortgesetzt. Damit werden die Ziele der Aktionswoche der Generationen vollständig erfüllt, so dass auch im Jahr 2015 wieder eine Aktionswoche geplant ist. Für die Aktionswoche der Generationen 2014 sind folgende Kosten entstanden: 3.603,05 € ./. 750,00 € (Fördermittel der KSK-Bürgerstiftung) 2.853,05 €. Die Mittel wurden aus dem Demografiebudget, Overhead für Veranstaltungen, Prints, Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung gestellt. Ab dem Haushaltsjahr 2015 sind für die Aktionswoche der Generationen Mittel in Höhe von 3.500,- € im Budget der Abt. 50 Soziales eingestellt worden (s. V 118/2014). 15 16.) Overhead Aus dem Overhead des Sachkontos Demografie werden Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und Printprodukte bezahlt. Mittelansatz: 12.000,00 € Mitteleinsatz: 3.907,88 € (Roll-ups zur Präsentation auf der LAGA, Sozialbericht Workshop) Zusätzlich bis Jahresende: 8.000,00 € (Demografie-Forum, Woche der Generationen, Broschüre "Außerschulische Lernorte") 16