Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
99 kB
Datum
19.11.2014
Erstellt
12.11.14, 12:01
Aktualisiert
12.11.14, 12:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 30/2014
03.11.2014
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
19.11.2014
SPNV
hier: Sachstände Eifelstrecke und Voreifelbahn
Probleme auf der Eifelstrecke
Den Kreis Euskirchen erreichen in den letzten Wochen und Monaten wiederholt Beschwerden über
ausgefallene oder in geringerer Traktion fahrende Züge auf der Eifelstrecke. Die Probleme ergeben
sich aus der noch nicht vollständigen Verfügbarkeit der für das Dieselnetz seit Dezember 2013
eingeplanten Neufahrzeuge. Nachfolgend eine Stellungnahme des NVR zu einer Beschwerde von
Anfang Oktober 2014:
" … Zweifelsohne sind Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie die Vorhaltung ausreichender
Fahrzeugkapazitäten wesentliche Qualitätskriterien eines guten Nahverkehrsangebotes. Demnach
sind die von der DB Regio AG - als für die betriebliche Durchführung des
Schienenpersonennahverkehrs zuständige Verkehrsunternehmen - zu erbringenden Leistungen
einschließlich verbindlicher Pünktlichkeitsvorgaben und Qualitätsstandards in den
Verkehrsdurchführungsverträgen festgeschrieben. Bei Verstoß und/oder unvollständiger
Leistungserbringung kommen nicht unerhebliche Kürzungen der vereinbarten Zahlungen zum Ansatz.
Diese stellen in ihrer Höhe einen erheblichen finanziellen Anreiz für das Verkehrsunternehmen dar,
die vertraglich vereinbarte Leistung in vollem Maße zu erbringen.
Allen Beteiligten ist aber durchaus bewusst, dass seit Beginn der letzten Woche die Situation für die
Fahrgäste auf der Eifelstrecke nicht zufriedenstellend ist. Nach Auskunft der DB ist die hiesige
Fahrzeuglage momentan von größeren Schwächungen in einem in dieser Dimension nicht
vorhersehbaren Maß gekennzeichnet. Ursache sind hohe unvorhergesehene Schadstände bei den
Altfahrzeugen VT 644 in Kombination mit Hauptbauteiltauschen. In der nächsten Woche soll sich
durch die Zuführung eines Neufahrzeuges VT 620 (LINT 81) die Kapazitätssituation auf der
Eifelstrecke schrittweise entspannen. Ab Ende Oktober werden nach derzeitigem Planungsstand die
übrigen Altfahrzeuge sukzessive durch Neufahrzeuge ersetzt, so dass die Eifel-Strecke
voraussichtlich bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2014 vollständig mit den Fahrzeugen vom
Typ ALSTOM Coradia LINT bestückt sein wird.
Bis zur endgültigen Umstellung erwarten wir von der DB Regio eine Intensivierung der Wartung der
Altfahrzeuge, um schnellstmöglich wieder sämtliche Fahrzeuge zum Einsatz bringen und ein
ausreichendes Leistungsangebot für die Fahrgäste sicherstellen zu können. …"
Das Thema "Betriebsunregelmäßigkeiten auf der Eifelstrecke" steht auch auf der Tagesordnung der
Sitzung der Verbandsversammlung des NVR am 14.11.2014. Laut Beschlussvorschlag soll die DB
Regio aufgefordert werden, "den aktuell vorhandenen inakzeptablen Zustand so schnell wie möglich
zu verbessern."
-2In die Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr des Kreises Euskirchen sind
Vertreter des NVR und der DB Regio eingeladen, die gebeten sind, über die aktuelle Problemlage zu
berichten.
Frühfahrt Eifelstrecke
Bereits im letzten Jahr hat der Kreis Euskirchen den NVR um Prüfung der Einrichtung einer
zusätzlichen frühen Fahrt (ca. 5:11 Uhr) aus Richtung Köln gebeten.
Diese wäre aus Sicht des Kreises Euskirchen sinnvoll, um eine frühere Anbindung der Schul- und
Arbeitsstandorte und damit eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen. Die aktuell früheste Fahrt in
Richtung Eifel startet um 06:11 Uhr in Köln Hauptbahnhof und erreicht z.B. Euskirchen um 06:52 Uhr
und Blankenheim-Wald um 07:32 Uhr.
Nach bisher nur mündlichen Aussagen des NVR wäre die Einrichtung eines zusätzlichen Frühzuges
von Köln bis Euskirchen und ggf. auch bis Kall betrieblich möglich. Eine Weiterführung über Kall
hinaus sei hingegen wegen der Eingleisigkeit der Strecke und der Begegnungsverkehre in Richtung
Köln nicht leistbar. Da die gewünschte Leistungsausweitung nicht Bestandteil des
Dieselnetzvertrages ist, ist mit dem NVR die Finanzierung zu erörtern.
Der NVR ist um Mitteilung gebeten, welche Schritte nunmehr zu unternehmen sind, eine frühere Fahrt
bis Euskirchen und ggf. Kall realisieren zu können.
Des Weiteren soll dargestellt werden, unter welchen infrastrukturellen und betrieblichen
Voraussetzungen eine Weiterführung eines zusätzlichen Frühzuges über Kall hinaus ggf. doch
möglich wäre.
Eine Antwort des NVR steht noch aus. Ggf. kann der geladene Vertreter des NVR im Rahmen der
Sitzung hierzu Auskünfte erteilen.
Voreifelbahn
a) Abschnitt Bonn - Euskirchen
Laut DB fand seit dem 25.05.2014 ein Planeinsatz der Neufahrzeuge auf der Voreifelbahn statt.
Danach wurden zwar die unterstellten Fahrzeiten von den neuen Zügen eingehalten, nicht aber die
unterstellten Haltezeiten. Aufgrund der neuen Türtechnik (neue Normenlage) dauert es ca. 10-12 sec
bis der Fahrgastwechsel beginnen kann. Zusätzlich verlängert sich der Fahrgastwechsel durch das
geringere Verhältnis von Sitzplätzen/ Türspuren, das sich v. a. bei gut nachgefragten Zügen negativ
bemerkbar macht. Hinzu kommen die kurzen Wendezeiten an beiden Endpunkten von 5 bzw. 6
Minuten, die keinen Fahrplanpuffer bieten.
Aus diesen Gründen ist eine Neukonzeption der Linie für 2015 notwendig geworden. Ziel war, einen
stabilen Zustand mit hohen Pünktlichkeitswerten mit dann 4 neuen Halten zu erreichen.
Es wurde daher ein neuer Fahrplan (ab 14.12.2014) für die Voreifelbahn entwickelt, der
Fahrzeitverlängerungen (Bonn - Euskirchen + 3 min), veränderte Taktzeiten (Abfahrt Euskirchen erst
zur Minute :36 bzw. :06) und längere Wenden (Euskirchen 10 bis 14 Minuten statt 5 bis 9 Minuten),
aber auch Neuleistungen (durch anderen Fahrzeugeinsatz) enthält.
Betroffenheit des Kreises Euskirchen: Aus Sicht der Pendler ist ein stabiler Fahrplan sicherlich zu
begrüßen. Negativ wirken sich jedoch die Fahrzeitverlängerungen und die veränderten Taktzeiten
aus. Da die Züge aus Köln und Trier nach wie vor zur vollen und zur halben Stunde in Euskirchen
eintreffen und der untergeordnete ÖPNV (Busverkehr) hierauf ausgerichtet ist, ergeben sich für
Umsteiger in und aus Richtung Bonn weitere Reisezeitverlängerungen.
b) Abschnitt Euskirchen - Bad Münstereifel
Zu diesem Abschnitt, auf dem mit Schuljahreswechsel 2014/2015 das Neufahrzeug Lint 81 eingesetzt
wird, gingen in den letzten Wochen und Monaten beim Kreis Euskirchen Beschwerden ein, die den so
genannten "Schülerzug" betreffen, also den Zug der genutzt wird, um den Schulstandort Bad
-3Münstereifel zu erreichen. Es wurden sowohl ausgefallene Züge als auch in ihrer Kapazität
eingeschränkte Züge bemängelt. Bei eingeschränkter Zugkapazität ist insbesondere der Halt
Iversheim betroffen, da dies der letzte Halt vor Bad Münstereifel ist und der Zug an dieser Stelle die
höchste Besetzung aufweist. Dies führte dazu, dass teilweise Iversheimer Schüler nicht mehr in den
Zug passten und von den Eltern zur Schule gefahren werden mussten.
Die Kreisverwaltung hat in Gesprächen mit der DB Regio und dem NVR erreicht, dass seit September
bis auf weiteres von der DB Regio Zugbegleiter eingesetzt werden, deren Aufgabe es u. a. ist, für
eine bessere Verteilung der Fahrgäste in den stark besetzten Schülerzügen zu sorgen und ggf. die 1.
Klasse freizugeben.
Weiterhin hat die DB Regio zugesagt, ein Ersatzbuskonzept zu entwickeln, das bei einem
kurzfristigen Zugausfall greifen soll. Schließlich wurde eine verbesserte Kommunikation gegenüber
dem Kreis und dem Schulträger Bad Münstereifel zugesagt.
Trotz dieser Maßnahmen und Zusagen traten Mitte Oktober 2014 weitere Beschwerden auf: Bedingt
durch den Streik und die Folgen eines Sturmes fielen an zwei Tagen Züge aus, ohne dass ein
Busersatzverkehr erfolgt wäre oder eine vorherige Information über den Zugausfall.
Die Kapazitäten bei Einsatz des Regelzuges sind -auch nach eigenen Beobachtungen- grenzwertig.
Der NVR hat eine Prüfung zugesagt, welche Möglichkeiten bestehen, um zu Verbesserungen zu
gelangen. In Betracht kommt eine Verlängerung der Bahnsteige, um längere Fahrzeuge einsetzen zu
können. Dies würde jedoch wegen eines aufwändigen Planungs- und Genehmigungsverfahrens nicht
kurzfristig zum Ziel führen. Ggf. muss daher über den Einsatz eines regelmäßigen Ersatzbusses zur
Bedienung des Haltepunktes Iversheim nachgedacht werden. Eine weitere Möglichkeit könnte auch
sein, weiterhin "alte" Fahrzeuge einzusetzen, die eine größere Gesamtkapazität aufweisen.
Die Vertreter des NVR und der DB Regio sind gebeten, in der Sitzung zu den beschriebenen
Problemen auf der Voreifelbahn Auskünfte zu erteilen und für Fragen zur Verfügung zu stehen.
Bahnhof Euskirchen
Der Bahnhof Euskirchen wurde in den letzten Jahren umfangreich modernisiert. Zur Herstellung der
Barrierefreiheit wurden drei Aufzüge, die den barrierefreien Zugang zu den Gleisen ermöglichen,
eingerichtet. Im letzten Jahr fielen die Aufzüge wegen technischer Störungen aufgrund von
Vandalismusschäden, insbesondere durch Schüler, häufig aus. Da die Funktionsfähigkeit der
Aufzüge nur wöchentlich überprüft worden war, ergaben sich häufig lange Ausfallzeiten.
Für mobilitätseingeschränkte Personen bietet der Bahnhof Euskirchen bei Ausfall eines Aufzuges
keine Alternative.
Im Rahmen mehrerer Gespräche unter Federführung des Kreises Euskirchen konnte erreicht werden,
dass DB Station&Service eine automatisierte Aufschaltung von Störmeldungen auf eine Zentrale in
Köln eingerichtet hat. Damit ist sichergestellt, dass Störungen zeitnah gemeldet werden und ohne
Verzögerung behoben werden können. Nach aktueller Auskunft von DB Station&Service hat sich die
Betriebsbereitschaft der Aufzüge seit der Aufschaltung wesentlich verbessert.
gez. i. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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