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Beschlussvorlage (Anlagenteil zum Abschlussbericht)

Daten

Kommune
Leopoldshöhe
Größe
3,5 MB
Datum
31.01.2013
Erstellt
04.02.13, 21:16
Aktualisiert
04.02.13, 21:16

Inhalt der Datei

Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Anlagenteil zum Abschlussbericht zum gesamträumlichen Planungskonzept Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Anlagenteil zum Abschlussbericht zum gesamträumlichen Planungskonzept Auftraggeber: Gemeinde Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Verfasser: Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH Oststraße 92, 32051 Herford Bearbeiter: Dipl.-Ing. Rainer Brokmann Dipl.-Ing. (FH) Mirco Witzke Grafik: Dipl.-Ing. (FH) Mirco Witzke Herford, den 31.01.2013 Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zum gesamträumlichen Planungskonzept Anlagenteil Ergebnisse der avifaunistischen Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Auftraggeber: Gemeinde Leopoldshöhe Kirchweg 1 33818 Leopoldshöhe Verfasser: Forna – Avifaunistische Kartierungen Siegfriedstraße 30 32756 Detmold Bearbeiter: Dirk Grote Grafik: Dirk Grote Detmold, den 13.08.2012 Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen -I- INHALTSVERZEICHNIS 1. Anlass ................................................................................................................. 2 2. Untersuchungsgebiet ........................................................................................ 8 3. 3.1 Methodik ............................................................................................................. 9 Begehungszeiten ................................................................................................. 9 4. 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.2 4.3 Ergebnisse der avifaunistischen Kartierungen ............................................. 11 Windkraftrelevante Vogelarten ........................................................................... 11 Rotmilan ............................................................................................................. 11 Mäusebussard ................................................................................................... 11 Turmfalke ........................................................................................................... 11 Feldlerche .......................................................................................................... 11 Planungsrelevante Arten .................................................................................... 12 Rastvögel ........................................................................................................... 13 5. Zusammenfassung .......................................................................................... 13 6. Literaturverzeichnis ......................................................................................... 19 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Potenzialflächen und UG-Radius von 1.000 m (gelb unterlegt) ......................... 8 Kartierergebnisse für die Art Rotmilan ............................................................. 14 Kartierergebnisse für die Art Mäusebussard.................................................... 15 Kartierergebnisse für die Art Turmfalke ........................................................... 16 Kartierergebnisse für die Art Feldlerche .......................................................... 17 Kartierergebnisse in der Gesamtübersicht....................................................... 18 TABELLENVERZEICHNIS Tab. 1 Tab. 2 Tab. 3 Windkraftrelevante Arten (Stand: 19.07.2012) ................................................... 3 Untersuchungszeiten Untersuchungsräume 3 bis 6 und 10 ............................ 10 Planungsrelevante Arten der Untersuchungsräume 3 bis 6 und 10 ................. 12 Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen 1. -2- Anlass Die Gemeinde Leopoldshöhe verfolgt mit der Erarbeitung eines gesamträumlichen Planungskonzepts zur Ausweisung von Konzentrationszonen für die Nutzung der Windenergie das Ziel, den Kohlendioxid-Ausstoß zu senken und den Anteil der regenerativen Energien am Gesamtstrombedarf zu erhöhen. Das Planungskonzept sieht vor, das gesamte Gemeindegebiet einer Neubewertung im Hinblick auf eine Eignung für die Nutzung der Windenergie zu unterziehen. Die Ermittlung von Potenzialflächen zur Ausweisung von Konzentrationszonen für die Nutzung der Windenergie wird in einem gesamträumlichen Planungskonzept in drei Stufen bearbeitet. Mit der ersten Stufe werden alle siedlungs- und infrastrukturellen sowie naturschutzfachlichen Tabubereiche im Gemeindegebiet von Leopoldshöhe berücksichtigt und in einem Geographischen Informationssystem (GIS) miteinander verschnitten. Die verbleibenden Restflächen ohne Belegung durch Tabukriterien bilden die vorläufigen Potenzialflächen ab. Diese Flächen werden einer überschlägigen Plausibilitätsprüfung (Stufe II) unterzogen, bei der in erster Linie technische Restriktionen berücksichtigt werden. Die nun verbleibenden fünf Flächen (3a, 4a, 4b ,4c und 4d, 5, 6 und 10 vgl. auch Abb. 1) stellen eine bereits überschlägig geeignete Potenzialflächenkulisse dar, die hinsichtlich der Betroffenheit windkraftrelevanter Vogelarten überprüft wird. Die Untersuchungen zur Betroffenheit der Avifauna fließen neben weiteren naturschutzfachlichen Aspekten mit in die Bearbeitung der Einzelfallprüfung der Potenzialflächenflächen (Stufe III) ein. Nach Literaturrecherche reagieren 33 Greif- und Eulenvogelarten, 12 an Gehölzstrukturen gebundene Vogelarten, 39 an Gewässer gebundene Arten, verschiedene Koloniebrüter, sowie verschiedene Gastvogelarten empfindlich auf Windkraftanlagen. Bei Arten, welche die Windkraftanlagen meiden, führen Windparks zur Aufgabe des Lebensraumes. Bei anderen Arten, die kein ausgesprochenes Meideverhalten zeigen, erhöht sich das Tötungsrisiko durch Rotorenschlag. In der folgenden Tabelle sind die windkraftrelevanten Vogelarten aufgeführt. Bei den gelb unterlegten Vogelarten handelt es sich um Arten, die laut Messtischblättern 3917, 3918, 4017 und 4018 (LANUV 2012) im Untersuchungsraum auftreten könnten. Zu erwarten sind insgesamt 13 Greif- und Eulenvogelarten, acht Offenlandvogelarten, vier an Gewässerstrukturen gebundene Vogelarten, zwei Offenland-Vogelartengruppen und drei weitere Vogelarten. Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Tab. 1 -3- Windkraftrelevante Arten (Stand: 19.07.2012) Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname Gefährdung/Abstand zu WEA Bartgeier * 11 Gypaetus barbatus potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Baumfalke * 1, 3, 4, 5, 11, 13 Falco subbuteo 1.000 m (4.000 m) Greifvogelarten 3, 4, 5, 13 Fischadler * Pandion haliaetus 1.000 m (4.000 m) Gänsegeier * 11 Gyps fulvus hohes Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt Habicht * 11, 13 Accipiter gentilis geringes Risiko für Barriere-Effekt Habichtsadler * 11 Hieraaetus fasciatus potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Kornweihe * 1, 3, 5, 11, 13 Circus cyaneus 3.000 m (6.000 m) Mäusebussard * 8, 11, 13 Buteo buteo belegtes Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Merlin * 11, 13 Falco columbarius geringes Risiko für Barriere-Effekt / Nachweis eines substanziellen Risikos Östlicher Kaiseradler * 11 Aquila heliaca potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Raufußbussard * 11, 13 Buteo lagopus pot. Habitat-Verschiebung Aegolius funereus Potenzielles Risiko Circus aeruginosus 1.000 m (6.000 m) Milvus milvus 1.000 m (6.000 m) Falco naumanni geringes Kollisionsrisiko Circaetus gallicus hohes Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt Tyto alba Potenzielles Risiko Neophron percnopterus belegtes Kollisionsrisiko/HabitatVerschiebung/Barriere-Effekt Aquila pomarina 3.000 m (6.000 m) Milvus migrans 1.000 m (4.000 m) Raufußkauz * Rohrweihe * 13 1, 3, 4, 5, 11, 13 Rotmilan * 1, 2, 3, 5, 8, 11. 13 Rötelfalke * 11 Schlangenadler * 11 Schleiereule * 13 Schmutzgeier * 11 Schreiadler *3, 4, 5, 11, 13 Schwarzmilan * Seeadler * 1, 3, 5, 11, 13 3, 4, 5, 8, 11, 13 Haliaeetus albicilla 3.000 m (6.000 m) Spanischer Kaiseradler * Aquila adalberti geringes Kollisionsrisiko/Habitat-Verlagerung/ger. Risiko für Barriere-Effekt Sperber * 11, 13 Accipiter nisus geringes Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Sperlingskauz * 13 Glaucidium passerinum Potenzielles Risiko 11 Steinadler * 11, 13 Steinkauz * 13 Turmfalke * 11, 13 Uhu * 1, 3, 4, 5, 8, 11, 13 Waldkauz * 13 Waldohreule * 11, 13 Wanderfalke * 1, 3, 4, 5, 11, 13 Wespenbussard * 13 1, 10, 11, Aquila chrysaetos hohes Kollisionsrisiko/pot. Habitat-Verschiebung Athene noctua kleines oder nicht-signifikantes Risiko Falco tinnunculus mittleres Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt Bubo bubo 1.000 m (4.000 m) Strix aluco Potenzielles Risiko Asio otus Potenzielles Risiko Falco peregrinus 1.000 m, Baum- und Bodenbrüter: 3.000 m Pernis apivorus 1.000 m (4.000 m) Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Wiesenweihe * 1, 2, 3, 4, 5, 11 -4- Circus pygargus 1.000 m (6.000 m) Pyrrhocorax pyrrhocorax geringes Kollisionsrisiko/ pot. Habitat-Verlagerung Tetrao tetrix 1.000 m Chersophilus duponti potenzielles Kollisionsrisiko/HabitatVerschiebung/Barriere-Effekt Phasianus colchicus geringes Kollisionsrisiko/ pot. Habitat-Verlagerung Alauda arvensis 100 m (Meideverhalten) Offenland/Wiesenvogelarten Alpenkrähe * 11 Birkhuhn * 4, 11 Dupontlerche * 11 Fasan * 11, 13 Feldlerche * 12, 13 Goldammer * 13 Emberiza citrinella kleines oder nicht-signifikantes Risiko Goldregenpfeifer * 3, 5, 11, 13 Pluvialis apricaria 1.000 m (6.000 m) Großer Brachvogel * 2, 4, 8, Numenius arquata 300 m Großtrappe * 4, 5, 8 10, 11 Otis tarda mind. 500 m, Schwerpunkträume (3.000 m) Heidelerche * 13 Lullula arborea kleines oder nicht-signifikantes Risiko Kampfläufer * 4, 8 Philomachus pugnax Kiebitz * 9, 11, 13 Kranich * 3, 4, 5, 13 Kurzschnabelgans * Moorschneehuhn * 11 11 Nebelkrähe * 13 Neuntöter * 13 Vanellus vanellus 100 m Grus grus 500 m (1.000 m) Anser brachyrhynchus potenzielles Kollisionsrisiko Lagopus lagopus mittleres Kollisionsrisiko/pot. Habitat-Verlagerung Corvus corone/cornix kleines oder nicht-signifikantes Risiko Lanius collurio kleines oder nicht-signifikantes Risiko 13 Perdix perdix kleines oder nicht-signifikantes Risiko Rothuhn * 11 Alectoris rufa geringes Kollisionsrisiko/ pot. Habitat-Verlagerung Rebhuhn * Rotschenkel * 4, 9 Saatkrähe * Tringa totanus 13 Corvus frugilegus kleines oder nicht-signifikantes Risiko Oenanthe oenanthe Habitat-Verlagerung Asio flammeus 1.000 m (6.000 m) Uferschnepfe * 4, 9, 10, 11 Limosa limosa 300 m Wachtelkönig * 1, 2, 3, 4, 5, 11 Crex crex 1.000 m Ciconia ciconia 1.000 m (6.000 m) Upupa epops 500 m Charadriiformes Schwerpunkträume Steinschmätzer * 11, 13 Sumpfohreule * 3, 13 Weißstorch * 1, 3, 4, 5, 11, 13 Wiedehopf * 1, 8, 11 Wiesen-Limikolen * Wiesenpieper * 5 11 Anthus pratensis pot. Habitat-Verlagerung Ziegenmelker * 11 Caprimulgus europaeus geringes Kollisionsrisiko/pot. Habitat-Verlagerung Zwergtrappe * 11 Tetrax tetrax potenzielles Kollisionsrisiko/Habitat-Verschiebung an Gehölzstrukturen gebundene Vogelarten Auerhuhn * 4, 11 Tetrao urogallus 1.000 m Baumpieper * 13 Anthus trivalis kleines oder nicht-signifikantes Risiko Grünspecht * 13 Picus viridis kleines oder nicht-signifikantes Risiko 1, 8 Tetrastes bonasia mind. 500 m Kolkrabe * 13 Corvus corax Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Kukuck * 11, 13 Cuculus canorus geringes Kollisionsrisiko Haselhuhn * Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen -5- Nördlicher Raubwürger * Lanius excubitor Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Raubwürger * 8 Lanius collurio 500 m Ciconia nigra 3.000 m (10.000 m) Sturnus vulgaris pot. Habitat-Verlagerung Asio otus geringes Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Alpenstrandläufer * 11 Calidris alpina potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Austernfischer * 13 Haematopus ostralegus kleines oder nicht-signifikantes Risiko Morus bassanus potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Gallinago gallinago potenzielles Kollisionsrisiko/Habitat-Verschiebung 13 Schwarzstorch * 1, 3, 4, 5, 8, 11, 13 Star * 11 Waldohreule * 11, 13 an Gewässer gebundene Vogelarten Basstölpel * 11 Bekassine * 11, 13 Bergente * 11 Aythya marila geringes Kollisionsrisiko/pot. Barriere-Effekt Fulica atra kleines oder nicht-signifikantes Risiko Tadorna tadorna kleines oder nicht-signifikantes Risiko Sterna snadvicensis mittleres Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Eiderente * 11, 13 Somateria mollissima potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt Fluss-Seeschwalbe * 11, 13 Sterna hirundo mittleres Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Flussregenpfeifer * 13 Charadrius dubius potenzielles Risiko Graugans * 13 Anser anser kleines oder nicht-signifikantes Risiko Höckerschwan * 13 Cygnus olor Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Anas crecca potenzielles Risiko Larus ridibundus Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Anas clypeata Potenzielles Risiko Calidris maritima geringes Kollisionsrisiko/Habitat-Verlagerung/ger. Risiko für Barriere-Effekt Ohrentaucher * 11 Podiceps auritus potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Pfeifente * 11 Anas penelope belegte Habitat-Verschiebung/geringes Risiko für Barriere-Effekt Prachttaucher * 11 Gavia arctica potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Reiherente * 11, 13 Aythya fuligula geringes Kollisionsrisiko/ pot. Barriere-Effekt Branta bernicla potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Botaurus stellaris 1.000 m (4.000 m) Blesshuhn * 13 Brandgans * 13 Brandseeschwalbe * Krickente * 11 13 Lachmöwe * 13 Löffelente * 13 Meerstrandläufer * Ringelgans * 11 11 Rohrdommel * 3, 4 Schafstelze * 13 Motacilla flava kleines oder nicht-signifikantes Risiko Schmarotzerraubmöwe * Stercorarius parasiticus potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Silbermöwe * 13 Larus argentatus Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Sterntaucher * 11 Gavia stellata potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt 11 Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Stockente * 13 Anas platyrhynchos 13 Sturmmöwe * -6- kleines oder nicht-signifikantes Risiko Larus canus Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Tafelente * 11 Aythya ferina geringes Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Teichralle * 13 Gallinula chloropus kleines oder nicht-signifikantes Risiko Tordalk * 11 Alca torda potenzielles Kollisionsrisiko/Habitat-Verschiebung Melanitta nigra potenzielle Habitat-Verschiebung Chlidonias niger Nachweis oder Hinweis auf ein Risiko Riparia riparia kleines oder nicht-signifikantes Risiko Rallus aquaticus Potenzielles Risiko Branta leucopsis potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung Ixobrychus minutus 1.000 m (3.000 m) Sterna albifrons mittleres Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Ardea cinerea 1.000 m (4.000 m) 11 Trauerente * Trauerseeschwalbe * 13 Uferschwalbe * 13 Wasserralle * 13 Weißwangengans * 11 Zwergdommel * 1, 3, 4 Zwergseeschwalbe * 11 Brutkolonien von 1, 4, 10, 13 Graureiher * 1, 3, 4, 5, 11 Kormoran * Möwen (Artengruppe) * 3, 4, 5 Phalacrocorax carbo 1.000 m (4.000 m) Laridae 1.000 m (4.000 m) Reihern * 3, 5 Ardeidae 1.000 m (4.000 m) Seeschwalben (Arten3, 4, 5 gruppe) * Sternidae 1.000 m (4.000 m) Gastvögel Arktische Wildgänse * 2, 4 11 5.000 m Anser albifrons potenzielles Kollisionsrisiko/belegte HabitatVerschiebung Eisente * 11 Clangula hyemalis potenzielles Kollisionsrisiko/pot. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt Goldregenpfeifer * 4, 9, 13 Pluvialis apricaria 1.000 m Kiebitz * 9, 10 Vanellus vanellus 300 m, bei mind. 2.000 Individuen: 1.000 m Grus grus je nach Individuenzahl 5.000 bis 10.000 m Anser fabalis potenzielle Habitat-Verschiebung Melanitta nigra potenzielles Kollisionsrisiko/bel. HabitatVerschiebung/pot. Barriere-Effekt Cygnus cygnus 5.000 m Blässgans * Kranich* 4, 11 Saatgans * 11 Trauerente * 11 Singschwan * 4, 11 Zwergohreule * 13 Otus scops Potenzielles Risiko Cygnus bewickii 5.000 m Bucephala clangula geringes Kollisionsrisiko/geringes Risiko für Barriere-Effekt Alpensegler * 11, 13 Tachyparptis melba potenzielles Kollisionsrisiko Hohltaube * 13 Columba oenas kleines oder nicht-signifikantes Risiko Apus apus geringes Kollisionsrisiko Delichon urbica kleines oder nicht-signifikantes Risiko Hirundo rustica kleines oder nicht-signifikantes Risiko Zwergschwan * 4 Durchzügler Schellente * 11 Weitere Mauersegler * 11, 13 Mehlschwalbe * 13 Rauchschwalbe * 13 Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Turteltaube * 13 Streptopelia turtur -7- kleines oder nicht-signifikantes Risiko * 1 (Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, 2010) * 2 (Kiel, 2011) * 3 (Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG-VSW), 2007) * 4 (MUGV (Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz) Brandenburg, 2010) * 5 (Frank Bernshausen, Josef Kreuziger, Matthias Korn, Stefan Stübing, 2008) * 6 (MUGV (Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz) Brandenburg, 2011) * 7 (Robert Brinkmann, Oliver Behr, Ivo Niermann & Michael Reich, 2011) * 8 (DNR (Deutscher Naturschutzring), 2005) * 9 (Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LANU), 2008) * 10 (Kreis Warendorf, Amt für Planung und Naturschutz, 2011) * 11 (Europäische Kommission, 2010) * 12 (Steinborn, H., M. Reichenbach, H. Timmermann, 2011) * 13 (Illner, H., 2012) Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen 2. -8- Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet (UG) umfasst einen 1.000 m-Radius um die fünf in der Stufe 3 (Einzelfallprüfung) zu untersuchenden Potenzialflächen. Abb. 1 Potenzialflächen und UG-Radius von 1.000 m (gelb unterlegt) Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen 3. -9- Methodik Von Mitte März 2012 bis Ende Juli 2012 wurden alle windenergierelevanten Vogelarten (vgl. Tab. 1) erfasst. Bei der Erfassung wurden Auskünfte der Ornithologen Thomas Garczorz, Jörg Westphal, sowie der Ornithologischen Arbeitsgruppe Kalletal einbezogen. Bei den oben aufgeführten Personen handelt es sich um jenen Personenkreis, der im Jahre 2012 mit der Erhebung der Niststandorte des Rotmilans sowie des Schwarzmilans befasst ist. Diese Erhebung wird von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe organisiert. Ferner wurden Angaben zu Horststandorten des Rot- und Schwarzmilans aus den Jahren 2010 und 2011 berücksichtigt. Auch diese Daten wurden im Zuge der Rotmilankartierung des Kreises Lippe erhoben. Da einjährige Kontrollen nie mit letzter Sicherheit alle möglichen Brut- und Rastvogelvorkommen auch für die nachfolgenden Jahre darstellen können, wurden auch Erkenntnisse der vorangegangenen Jahre aus den Ornithologischen Sammelberichten der OAG Lippe mit einbezogen. Diese der Biologischen Station Lippe angeschlossene ehrenamtliche Arbeitsgruppe liefert seit mehr als 15 Jahren ornithologische Daten aus dem Kreisgebiet Lippe. Zur Erfassung von Flugbewegungen wurden in jedem Gebiet diverse exponierte Punkte ausgewählt. Alle Bereiche wurden begangen. Bei nicht genauer Lokalisierung der Bruten wurden zur Zeit der Jungenfütterung diese Bereiche intensiv begangen, um mögliches Warnverhalten der Alttiere auszulösen, oder um Kotspuren der Jungvögel am Erdboden zu erkennen. Bei der Erfassung der Vogelarten wird unter folgenden Kategorien unterschieden: a) Sicheres Brutpaar mit Horstfund: Feststellung eines balzenden Paares oder eines Individuums mit Territorialverhalten ( Abwehr von Krähen, Schweben über Horstbereich) sowie eine weitere Beobachtung im Abstand von mindestens 7 Tagen, Horststandort bekannt. b) Kurzzeitiger Revierbesitz: Inbesitznahme eines Revieres bzw. Inbesitznahme eines Horstes nach Ankunft aus den Wintergebieten, jedoch baldige Aufgabe. c) Nahrungsgast: Beobachtung eines Vogels oder mehrerer Tiere, welche niedrig über den Boden fliegend Ausschau nach Futter halten. 3.1 Begehungszeiten Es wurden sechs Kartierungsdurchgänge pro Untersuchungsraum durchgeführt. Dabei handelte es sich um eine Nachtbegehung sowie um fünf Tagesbegehungen. Die Methodik ist im Methodenhandbuch des DDA nachzulesen. Aufgrund der Größe der Untersuchungsräume, erstreckte sich eine Begehung auf ca. 2– 3,5 Stunden. Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Tab. 2 - 10 - Untersuchungszeiten Untersuchungsräume 3 bis 6 und 10 Untersuchungszeiten Untersuchungsraum 3a Tagesbegehungen Nachtbegehung 25.03.2012 12.00 – 15.00 Uhr 20.04.2012 07.00 – 10.00 Uhr 08.05.2012 08.30 – 11.30 Uhr 10.06.2012 07.00 – 10.00 Uhr 23.06.2012 18.30 – 21.30 Uhr 23.03.2012 05.00 – 08.00 Uhr Untersuchungszeiten Untersuchungsraum 4a, b, c, d Tagesbegehungen Nachtbegehung 24.03.2012 08.30 – 11.30 Uhr 20.04.2012 10.30 – 13.30 Uhr 08.05.2012 12.00 – 15.00 Uhr 10.06.2012 10.30 – 14.00 Uhr 23.06.2012 07.00 – 10.00 Uhr 24.03.2012 18.00 – 21.00 Uhr Untersuchungszeiten Untersuchungsraum 5 Tagesbegehungen Nachtbegehung 24.03.2012 12.00 – 15.00 Uhr 20.04.2012 17.15 – 20.15 Uhr 08.05.2012 15.30 – 18.30 Uhr 10.06.2012 14.30 – 17.00 Uhr 23.06.2012 10.30 – 14.00 Uhr 25.03.2012 05.00 – 08.00 Uhr Untersuchungszeiten Untersuchungsraum 6a, b, c, e Tagesbegehungen Nachtbegehung 25.03.2012 08.30 – 11.30 Uhr 22.04.2012 13.00 – 16.00 Uhr 08.05.2012 05.00 – 08.00 Uhr 11.06.2012 07.00 – 10.00 Uhr 24.06.2012 18.00 – 21.00 Uhr 30.03.2012 18.00 – 21.00 Uhr Untersuchungszeiten Untersuchungsraum 10 Tagesbegehungen Nachtbegehung 24.03.2012 15.30 – 17.45 Uhr 20.04.2012 14.00 – 17.00 Uhr 08.05.2012 19.00 – 22.00 Uhr 10.06.2012 17.30 – 20.30 Uhr 23.06.2012 14.30 – 20.30 Uhr 25.03.2012 18.00 – 21.00 Uhr Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen 4. 4.1 4.1.1 - 11 - Ergebnisse der avifaunistischen Kartierungen Windkraftrelevante Vogelarten Rotmilan Der Rotmilan konnte im UG Nr. 10 als Brutvogel nachgewiesen werden. Der Horst befindet sich in einer Weide (Salix ssp.) am Bachlauf der Windwehe. Aufgrund des hohen Grünlandanteils, welcher sich entlang des Baches als Feuchtwiese erstreckt, findet der Rotmilan dort gute Nahrungsgründe. Auch das weitere Umfeld zeigt sich als gutes Nahrungshabitat für den Rotmilan. Im Norden des UG besteht ein Reiterhof mit entsprechendem Grünlandanteil. Auch Misthaufen besitzen aufgrund des vorkommenden Kleinsäugeranteils eine große Attraktivität für Rotmilane. 4.1.2 Mäusebussard Der Mäusebussard ist im UG weit verbreitet und kommt in fast jeder jeder untersuchten Fläche mit einem Brutpaar vor. Da der Mäusebussard eher ein Ansitzjäger ist, ist das Totschlagrisiko durch die Rotoren einer WEA nicht so hoch einzustufen, wie z.B. beim Rotmilan (Illner 2012 ). Der Mäusebussard sitzt häufig in Höhen von ca. 10 m und wartet bis er Beutetiere auf dem Boden erspäht, auf die er sich dann herabstürzt. Flüge in größeren Höhen führt der Mäusebussard durch, wenn er auf der Suche nach Aas ist. Der Mäusebussard ist Brutvogel in den Untersuchungsgebieten Nr. 3, 5 und 10. 4.1.3 Turmfalke Der Turmfalke brütet an, bzw. in Gebäuden, aber er benutzt auch verlassene Nester von Rabenvögeln in Bäumen. Die Hauptnahrung besteht aus Mäusen. Diese erbeutet der Turmfalke aus einem Rüttelflug heraus. Dafür positioniert er sich über häufig benutzte Wege der Mäuse. In einer Höhe zwischen ca. 5 m bis 30 m steht er rüttelnd auf einer Stelle und wartet auf Beute. Der Turmfalke ist auf vegetationsarme bzw. vegetationsfreie Bereiche auf dem Boden angewiesen. Weiter bevorzugt er Dauergrünland, Wiesen, Weiden oder Wege zur Jagd. Der Turmfalke kommt als Brutvogel im Untersuchungsgebiet Nr. 5 vor. 4.1.4 Feldlerche Für die Feldlerche geht die größte Gefahr von den sich drehenden Rotoren während ihres Singfluges aus. Vom Boden aus startend, trägt sie ihren Reviergesang vor und achtet während dieses Vorganges primär auf männliche Konkurrenten. Für die Feldlerche minimiert Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen - 12 - sich das Totschlagrisiko durch einen größeren Abstand der Rotorenspitze zum Boden. Die Feldlerche brütet in den Untersuchungsflächen Nr. 4, 5, 6 und 10. 4.2 Planungsrelevante Arten Im Zuge der Kartierungen wurden in den Untersuchungsgebieten neben den windkraftrelevanten Vogelarten ebenfalls die Arten erfasst, die als planungsrelevant für NordrheinWestfahlen gelten. In der folgenden Tabelle sind die planungsrelevanten Arten aufgelistet, die nicht als windkraftrelevant gelten, im Zuge der Bauvorhaben jedoch Beeinträchtigungen erfahren könnten. Tab. 3 Planungsrelevante Arten der Untersuchungsräume 3 bis 6 und 10 Untersuchungsraum 3a Artname deutsch Artname wissenschaftlich Wiesenschafstelze Motacilla flava Rauchschwalbe Hirundo rustica Untersuchungsraum 4a, b, c und d Wiesenschafstelze Motacilla flava Untersuchungsraum 5 Wiesenschafstelze Motacilla flava Grünspecht Picus viridis Rauchschwalbe Hirundo rustica Mehlschwalbe Delichon urbica Untersuchungsraum 6a, b, c und e Wiesenschafstelze Motacilla flava Grünspecht Picus viridis Untersuchungsraum 10 Pirol Oriolus oriolus Neuntöter Lanius collurio Wiesenschafstelze Motacilla flava Rauchschwalbe Hirundo rustica Feldschwirl Locustella naevia Wachtel Coturnix coturnix Grünspecht Picus viridis Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen 4.3 - 13 - Rastvögel Im UG Nr. 10 konnten am 24.03.2012 acht Kiebitze auf einem umgebrochenen Acker festgestellt werden. Am selben Tag, gab es einen Schwarm Stare im Überflug. Sie überquerten allerdings das UG ohne sich niederzulassen. Im Bereich des UG Nr. 6a, b rasteten am 25.03.2012 ca. 15 Ex. des Wiesenpiepers, sowie ca. 25 Ex. der Rotdrossel. Insgesamt betrachtet, konnten keine nennenswerten Rastbeobachtungen in den UG gemacht werden. 5. Zusammenfassung Nach Auswertung aller vorliegenden Untersuchungsergebnisse hebt sich das UG Nr. 10 von den übrigen UG im Gemeindegebiet aufgrund einer besonderen avifaunistischen Qualität deutlich ab. Nicht nur der Brutnachweis des Rotmilans stellt eine Besonderheit dar, sondern auch zwei relativ dicht beieinanderliegende Brutstätten des Mäusebussards, sprechen für ein sehr gutes Nahrungsangebot in diesem Gebiet. Die bachbegleitenden Feuchtwiesen, welche einmal im Jahr gemäht werden, sind sicherlich wertgebend für das UG Nr. 10. In den UG 3a und 6a, b, c, e kommt der Mäusebussard als Brutvogel jeweils am Rande der UG. vor. Des Weiteren gibt es eine Brut des Mäusebussards zwischen den Untersuchungsgebieten Nr. 4 und 5. Auch die Singvögel unterstreichen mit zwei Revieren des Neuntöters und einem Revier des Pirols, die Sonderstellung der Untersuchungsfläche Nr. 10. Die Brut des Pirols, stellt sogar eine lokale Besonderheit dar. Nach Recherche in den „Ornithologischen Sammelberichten des Kreises Lippe“, ist diese Brut die erste seit über zwanzig Jahre im Kreis Lippe, außerhalb der Truppenübungsplätze. Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Abb. 2 Kartierergebnisse für die Art Rotmilan Forna – Avifaunistische Kartierungen - 14 - Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Abb. 3 Kartierergebnisse für die Art Mäusebussard Forna – Avifaunistische Kartierungen - 15 - Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Abb. 4 Kartierergebnisse für die Art Turmfalke Forna – Avifaunistische Kartierungen - 16 - Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Abb. 5 Kartierergebnisse für die Art Feldlerche Forna – Avifaunistische Kartierungen - 17 - Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen Abb. 6 Kartierergebnisse in der Gesamtübersicht Forna – Avifaunistische Kartierungen - 18 - Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen 6. - 19 - Literaturverzeichnis DNR (Deutscher Naturschutzring). 2005. Grundlagenarbeit für eine Informationskampagne „Umwelt- und naturverträgliche Windenergienutzung in Deutschland (onshore)“ – Analyseteil -. Lehrte : s.n., 2005. Europäische Kommission. 2010. EU Guidance on wind energy development in accordance with the Eu nature legislation. 2010. Frank Bernshausen, Josef Kreuziger, Matthias Korn, Stefan Stübing. 2008. Lokalisation von Ausschlussflächen für Windenergienutzung in Hinblick auf avifaunistisch relevante Räume im Bereich des Regierungspräsidiums Kassel (Nordhessen). Hungen : s.n., 2008. Illner, H. 2012. Kritik an den EU-Leitlinien „Windenergie-Entwicklung und NATURA 2000“, Herleitung vogelartspezifischer Kollisionsrisiken an Windenergieanlagen und Besprechung neuer Forschungsarbeiten. Eulen-Rundblick. 2012, Nr. 62. Kiel, Ernst-Friedrich. 2011. Naturschutzrechtliche Anforderungen bei der Genehmigung von Windenergieanlagen. 2011. Kreis Warendorf, Amt für Planung und Naturschutz. 2011. Naturschutzkonzept zu Windenergie. WEA-sensible Arten. 2011. Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG-VSW). 2007. Abstandsregelungen für Windenergieanlgen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten. 2007. Landesamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LANU). 2008. Empfehlungen zur Berücksichtigung tierökologischer Belange bei Windenergieanlagenplanungen in Schleswig-Holstein. 2008. Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz. 2010. Fachgutachten zum Regionalen Raumordnungsplan "Windkraft" der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe. (Kartenteil). 2010. MUGV (Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz) Brandenburg. 2011. Fledermausverluste an Windenergieanlagen in Deutschland. Daten aus der zentralen Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg. 2011. —. 2010. Windkrafterlass des MUGV vom 1. Januar 2011. Anlage1. Tierökologische Abstandskriterien für die Errichtung von Windenergieanlagen in Brandenburg (TAK). 2010. Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zu den avifaunistischen Kartierungen - 20 - Robert Brinkmann, Oliver Behr, Ivo Niermann & Michael Reich. 2011. Entwicklung von Methoden zur Untersuchung und zur Reduktion des Kollisionsrisikos von Fledermäusen an Onshore-Windenergieanlagen. Göttingen : s.n., 2011. Steinborn, H., M. Reichenbach, H. Timmermann. 2011. Windkraft - Vögel - Lebensräume. Ergebnisse einer siebenjährigen Studie zum Einfluss von Windkraftanlagen und Habitatparametern auf Wiesenvögel. Oldenburg : ARSU - Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH, 2011. 14.Ornithologischer Sammelbericht für den Kreis Lippe 2010 Biologische Station Lippe und NABU Kreisverband Lippe 15.Ornithologische Sammelbericht für den Kreis Lippe 2011 Biologische Station Lippe und NABU Kreisverband Lippe Forna – Avifaunistische Kartierungen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzialflächenanalyse Windenergie Abschlussbericht zum gesamträumlichen Planungskonzept Anlagenteil Ergebnisse der Potenzialabschätzung zur Fledermausfauna Windpotenzialflächen Gemeinde Leopoldshöhe Potenzial für Fledermäuse Simon & Widdig GbR Büro für Landschaftsökologie Oktober 2012 Im Auftrag von Kortemeier Brokmann, Herford „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Auftraggeber: Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH Oststraße 92 32051 Herford Auftragnehmer: Simon & Widdig GbR Büro für Landschaftsökologie Luise-Berthold-Str. 24 35037 Marburg Tel. 06421-350550 Fax 06421-350990 E-Mail: buero@simon-widdig.de www.simon-widdig.de Bearbeitung: Dipl.-Biol. Heiko Köstermeyer Dipl.-Geogr. Andreas Heller Dipl.-Biol. Janna Smit-Viergutz Dipl.-Ing.(FH) Sabine Lüning Dipl.-Biol. Karola Gießelmann I „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Inhaltsverzeichnis Seite 1 Anlass und Aufgabenstellung...........................................................................4 2 Grundlagen .........................................................................................................4 3 2.1 Datenquellen und ausgewertete Unterlagen ........................................................... 4 2.2 Bekannte Fledermausfauna im Untersuchungsraum............................................... 5 Ergebnisse und Bewertung...............................................................................6 3.1 3.1.1 Artenspektrum .................................................................................................. 6 3.1.2 Strukturen......................................................................................................... 7 3.1.3 Fledermauszug................................................................................................. 7 3.1.4 Wochenstuben/Quartier.................................................................................... 7 3.1.5 Winterquartiere ................................................................................................. 8 3.1.6 Zusammenfassende Bewertung ....................................................................... 8 3.2 Fläche 4.................................................................................................................. 9 3.2.1 Artenspektrum .................................................................................................. 9 3.2.2 Strukturen....................................................................................................... 10 3.2.3 Fledermauszug............................................................................................... 10 3.2.4 Wochenstuben/Quartier.................................................................................. 10 3.2.5 Winterquartiere ............................................................................................... 11 3.2.6 Zusammenfassende Bewertung ..................................................................... 11 3.3 4 Fläche 3.................................................................................................................. 6 Fläche 6................................................................................................................ 12 3.3.1 Artenspektrum ................................................................................................ 12 3.3.2 Strukturen....................................................................................................... 13 3.3.3 Fledermauszug............................................................................................... 13 3.3.4 Wochenstuben................................................................................................ 13 3.3.5 Winterquartiere ............................................................................................... 13 3.3.6 Zusammenfassende Bewertung ..................................................................... 13 Fotodokumentation..........................................................................................14 2 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 5 Literaturverzeichnis .........................................................................................19 6 Anhang..............................................................................................................20 Tabellenverzeichnis ........................................................................................... Seite Tabelle 1: Planungsrelevante Fledermausarten in der TK 25 3917 ........................................ 5 Tabelle 2: Planungsrelevante Fledermausarten Potenzialfläche 3 und unmittelbare Umgebung............................................................................................................. 6 Tabelle 3: Planungsrelevante Fledermausarten Potenzialfläche 4 und unmittelbare Umgebung............................................................................................................. 9 Tabelle 4: Planungsrelevante Fledermausarten Potenzialfläche 6 und unmittelbare Umgebung........................................................................................................... 12 Tabelle 5: Übersicht der Fotodokumentation........................................................................ 14 3 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 1 Anlass und Aufgabenstellung Die ostwestfälische Gemeinde Leopoldshöhe, Landkreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold plant die Ausweisung von Flächen, die für die Errichtung von Windenergieanlagen (WEA) vorrangig geeignet sind, sogenannte Windvorrangflächen. Im Rahmen einer Potenzialabschätzung sollen die geeigneten Flächen ermittelt werden. Hierzu ist auch eine Abschätzung der Eignung der Potenzialflächen als Lebensraum für Fledermäuse erforderlich, da Fledermäuse zu den potenziell durch Windenergieanlagen gefährdeten Tieren gehören. Aufgabe der Fledermaus-Potenzialabschätzung ist es, das zu erwartende Artenspektrum anhand der Habitatausstattung der Flächen zu ermitteln und die Funktion der Flächen für Fledermäuse darzustellen, damit in einem weiteren Schritt mögliche Konflikte frühzeitig erkannt werden können. 2 Grundlagen 2.1 Datenquellen und ausgewertete Unterlagen Zur Ermittlung des potenziellen Artenspektrums wurden sowohl Bewertungen des Habitatpotenzials für Fledermäuse vorgenommen als auch eigene Erfassungen von Fledermäusen durchgeführt. Hierzu wurden alle Windvorrangflächen und zusätzlich ein 100 m breiter angrenzender Streifen am Tage auf potenziell für Fledermäuse geeignete Strukturen abgesucht. Das Artenspektrum wurde anhand der Habitateignung des Untersuchungsraumes sowie anhand der Lage im räumlichen Zusammenhang zu übergeordneten Raumstrukturen (z. B. größere Waldbestände, Flusstäler etc.) abgeschätzt. Zusätzlich erfolgten zwei Detektorbegehungen zur Zugzeit im September 2012, um die reine Potenzialabschätzung durch direkte Artnachweise zu ergänzen. Hierbei kamen Pettersson D 230-Detektoren und Batcorder der Fa. Ecoobs zur Anwendung. Weiterhin wurden die Angaben der LANUV auf der Internetseite http://www.naturschutzinformationen-nrw.de/artenschutz/de/arten/blatt für das Messtischblatt 3917 Bielefeld als Datengrundlage verwendet. Es erfolgte zudem eine Datenabfrage zum Vorkommen von Fledermäusen im Untersuchungsraum bei der Biologischen Station Lippe. Die Bewertung des Habitatpotenzials für Fledermäuse unterscheidet in der Regel zwischen strukturgebunden fliegenden, im Allgemeinen weniger gegenüber WEA kollisionsgefährdeten Arten, und den im freien Luftraum fliegenden Fledermausarten, die einem deutlich höheren Kollisionsrisiko unterliegen (vgl. BRINKMANN et al. 2011). 4 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 2.2 Bekannte Fledermausfauna im Untersuchungsraum Für den Untersuchungsraum liegen nach den Daten der LANUV bisher Nachweise von 14 Fledermausarten vor (s. Tabelle 1). Die Artenlisten sind jedoch nicht abschließend, so dass ein Vorkommen weiterer Arten möglich, teilweise auch wahrscheinlich ist. Entsprechend wird in den folgenden Kapiteln für jede Fläche eine Liste potenziell vorkommender Arten erstellt. Der Biologischen Station Lippe liegen keine Daten zum Vorkommen von Fledermäusen auf den Potenzialflächen von Leopoldshöhe und deren Umgebung vor. Tabelle 1: Planungsrelevante Fledermausarten im MTB 3917 Erläuterungen: RLD = Rote Liste Deutschland (MEINIG et al. 2009); RLNRW = Rote Liste Nordrhein-Westfalen (LANDESAMT FÜR NATUR 2011); Kategorie 0 – Art ist ausgestorben oder verschollen, 2 – Art ist „stark gefährdet“, Kategorie 3 – Art ist „gefährdet“, D – Datenlage defizitär, G – Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, R – durch extreme Seltenheit gefährdet, V – Arten der Vorwarnliste, n – derzeit nicht gefährdet; FFH = Art des Anhangs II/IV (FFH Richtlinie 92/43/EWG); EHZ NRW = Erhaltungszustand in Nordrhein-Westfalen (http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/saeugetiere/liste, Abfrage 2.10.2012) Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname RLD RL NRW EHZ NRW MTB 3917 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii 2 2 schlecht x Braunes Langohr Plecotus auritus II V G günstig x Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus IV G 2 günstig x Fransenfledermaus Myotis nattereri IV n n günstig x Große Bartfledermaus Myotis brandtii IV V 2 ungünstig x Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus IV V 3 günstig x Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri IV D V ungünstig x Großer Abendsegler Nyctalus noctula IV V R ungünstig x Großes Mausohr Myotis myotis II, IV V 2 ungünstig x Teichfledermaus Myotis dascycneme D G günstig x Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii IV n R günstig x Wasserfledermaus Myotis daubentonii IV n G günstig x Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus D R/D günstig x Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus n n günstig x FFH IV 5 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 3 Ergebnisse und Bewertung Im Folgenden werden die Ergebnisse zu den einzelnen Flächen dargestellt und die jeweilige Potenzialabschätzung erläutert. Die Ergebnisse der Detektor-Erfassung vom September 2012 liegen auch als Arc View shape-file vor. 3.1 3.1.1 Fläche 3 Artenspektrum Auf der Potenzialfläche und im unmittelbaren Umfeld konnte mit der Zwergfledermaus nur eine Fledermausart nachgewiesen werden. Aufgrund der Habitatausstattung ist das potenziell zu erwartende Artenspektrum als deutlich größer anzunehmen. Die zu erwartenden Arten sind mit der Wahrscheinlichkeit ihres Vorkommens in Tabelle 2 aufgeführt. Die Aktivitätsdichten können Anhang 1 entnommen werden. Tabelle 2: Planungsrelevante Fledermausarten Potenzialfläche 3 und unmittelbare Umgebung Erläuterungen: RLD = Rote Liste Deutschland (MEINIG et al. 2009); RLNRW = Rote Liste Nordrhein-Westfalen (LANDESAMT FÜR NATUR 2011); Kategorie 0 – Art ist ausgestorben oder verschollen, 2 – Art ist „stark gefährdet“, Kategorie 3 – Art ist „gefährdet“, D – Datenlage defizitär, G – Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, R – durch extreme Seltenheit gefährdet, V – Arten der Vorwarnliste, n – derzeit nicht gefährdet; FFH = Art des Anhangs II/IV (FFH Richtlinie 92/43/EWG); EHZ NRW = Erhaltungszustand in Nordrhein-Westfalen (http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/saeugetiere/liste, Abfrage 2.10.2012) Potenzial: h – hoch, m - mittel, g - gering, s – sehr gering, Z - Zug Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname RLD RL NRW EHZ NRW Bechsteinfledermaus nachgewiesen Potenzial Myotis bechsteinii 2 2 schlecht g Braunes Langohr Plecotus auritus V G günstig m Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus G 2 günstig h Fransenfledermaus Myotis nattereri n n günstig m Graues Langohr Plecotus austriacus 2 1 schlecht s Große Bartfledermaus Myotis brandtii V 2 ungünstig g Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus V 3 günstig m Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri D V ungünstig m Großer Abendsegler Nyctalus noctula V R/V ungünstig m, h-Z Großes Mausohr Myotis myotis V 2 ungünstig m Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 2 1 schlecht Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus D D unbekannt g Nordfledermaus Eptesicus nilsonii G 1 schlecht g-Z Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii n R/n günstig h-Z Teichfledermaus Myotis dascycneme D G günstig s-Z s 6 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Wasserfledermaus Myotis daubentonii n G günstig m Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus D R/D günstig m-Z Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus n n günstig 3.1.2 X Strukturen Die Potenzialfläche selbst besteht ausschließlich aus Ackerflächen. Lediglich am Rand sind Waldränder und kleinere Waldflächen vorhanden. Ein Graben verläuft durch die Potenzialfläche und entlang der Straße K5 befindet sich eine Allee. Die eigentliche Fläche weist für Fledermäuse nur eine geringe Strukturierung auf. Aufgrund der Habitatausstattung ist eine geringe bis mittlere Bedeutung für strukturgebunden fliegende Fledermäuse zu erwarten. Die offenen Ackerflächen können von im freien Luftraum jagenden Arten wie dem Großen Abendsegler oder der Breitflügelfledermaus genutzt werden. Eine besondere Eignung als Jagdhabitat ist aber auch hier nicht erkennbar, so dass für die Arten des freien Luftraumes eine mittlere Bedeutung der Potenzialfläche anzunehmen ist. Im Umfeld der Potenzialfläche befinden sich neben Ackerflächen einzelne kleinflächige Wald- und Siedlungsstrukturen, die eine etwas stärkere Eignung für strukturgebunden fliegende Fledermäuse aufweisen. Die Bedeutung des Umfeldes wird daher als mittel eingeschätzt. 3.1.3 Fledermauszug Die Potenzialfläche weist keine Strukturen auf, die auf eine Zugverdichtung und eine gegenüber dem normalen, flächig verteilten Zuggeschehen erhöhte Aktivitätsdichte von Fledermäusen hindeutet. Die Detektor-Erfassungen im September ergaben ebenfalls keine Hinweise auf erhöhte Aktivitätsdichten oder ein besonders aus ziehenden Arten bestehendes Artenspektrum. Auch im direkten Umfeld der Fläche sind keine Strukturen vorhanden, die eine Leit- oder Aggregationsfunktion im Fledermauszug bewirken würden. Die Windvorrangfläche 3 weist ein mittleres, allgemein in der Fläche übliches, Habitatpotenzial für ziehende Fledermäuse auf. 3.1.4 Wochenstuben/Quartier Auf den Windpotenzialflächen befinden sich keine für ein Wochenstubenquartier geeigneten Strukturen. Lediglich einige Gehölze im angrenzenden Waldgebiet könnten eine Quartierfunktion aufweisen. Das Potenzial für Wochenstubenquartiere der Potenzialfläche ist daher sehr gering. Im unmittelbaren Umfeld um die Potenzialfläche sind sowohl Gebäude als auch Waldbereiche mit einer guten Eignung als Quartierstandort vorhanden, so dass für das 7 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Umfeld der Potenzialfläche Fledermausquartiere, ggf. auch von Wochenstuben, zu erwarten sind. Das Potenzial für Wochenstubenquartiere im Umfeld wird als hoch eingestuft. 3.1.5 Winterquartiere Es bestehen keine Hinweise auf Winterquartiere auf der Potenzialfläche. Im Umfeld sind prinzipiell Winterquartiere in dem südwestlich anschließenden Waldgebiet nicht auszuschließen. Die Detektor-Erfassungen im September 2012 ergaben jedoch keine Hinweise auf bestehende Winterquartiere durch z. B. erhöhte Rufaktivität von Fledermäusen. 3.1.6 Zusammenfassende Bewertung Die Potenzialfläche 3 weist für Fledermäuse keine besonders attraktiven Strukturen auf. Erhöhte Aktivitätsdichten von Fledermäusen sind für die Potenzialfläche nicht zu erwarten. Aufgrund der Potenzialabschätzung weist die Fläche voraussichtlich nur eine geringe bis mittlere Konfliktschwere für Fledermäuse auf. 8 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 3.2 3.2.1 Fläche 4 Artenspektrum Auf der Potenzialfläche und im unmittelbaren Umfeld konnte mit der Zwergfledermaus nur eine Fledermausart nachgewiesen werden. Aufgrund der Habitatausstattung ist das potenziell zu erwartende Artenspektrum deutlich größer anzunehmen. Die zu erwartenden Arten sind mit der Wahrscheinlichkeit ihres Vorkommen in Tabelle 3 aufgeführt. Die Aktivitätsdichten können Anhang 1 entnommen werden. Tabelle 3: Planungsrelevante Fledermausarten Potenzialfläche 4 und unmittelbare Umgebung Erläuterungen: RLD = Rote Liste Deutschland (MEINIG et al. 2009); RLNRW = Rote Liste Nordrhein-Westfalen (LANDESAMT FÜR NATUR 2011); Kategorie 0 – Art ist ausgestorben oder verschollen, 2 – Art ist „stark gefährdet“, Kategorie 3 – Art ist „gefährdet“, D – Datenlage defizitär, G – Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, R – durch extreme Seltenheit gefährdet, V – Arten der Vorwarnliste, n – derzeit nicht gefährdet; FFH = Art des Anhangs II/IV (FFH Richtlinie 92/43/EWG); EHZ NRW = Erhaltungszustand in Nordrhein-Westfalen (http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/saeugetiere/liste, Abfrage 2.10.2012) Potenzial: h – hoch, m - mittel, g - gering, s – sehr gering, Z - Zug Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname RLD RL NRW EHZ NRW Bechsteinfledermaus nachgewiesen Potenzial Myotis bechsteinii 2 2 schlecht g Braunes Langohr Plecotus auritus V G günstig m Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus G 2 günstig h Fransenfledermaus Myotis nattereri n n günstig m Graues Langohr Plecotus austriacus 2 1 schlecht s Große Bartfledermaus Myotis brandtii V 2 ungünstig g Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus V 3 günstig m Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri D V ungünstig m Großer Abendsegler Nyctalus noctula V R/V ungünstig m, h-Z Großes Mausohr Myotis myotis V 2 ungünstig m Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 2 1 schlecht s Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus D D unbekannt g Nordfledermaus Eptesicus nilsonii G 1 schlecht g-Z Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii n R/n günstig h-Z Teichfledermaus Myotis dascycneme D G günstig s-Z Wasserfledermaus Myotis daubentonii n G günstig m Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus D R/D günstig m-Z Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus n n günstig X 9 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 3.2.2 Strukturen Die Potenzialfläche ist nur gering strukturiert. Lediglich in der Mitte zwischen den Teilflächen 4b und 4c ist ein kleines Wäldchen mit für Fledermäuse interessanten Strukturen vorhanden. Dort verläuft auch entlang des Waldrandes ein kleiner Bach, der zum Zeitpunkt der Untersuchungen komplett ausgetrocknet war. Südwestlich der Potenzialfläche befindet sich ein größeres Waldgebiet, das mit dem kleinen, oben genannten Wäldchen durch Gehölze verbunden ist. Da die Potenzialfläche nur zum Teil an Waldstrukturen grenzt, ist sie für strukturgebunden fliegende Fledermäuse von geringer bis mittlerer Bedeutung. Für im freien Luftraum jagende Arten hat die Fläche eine mittlere Wertigkeit. Die Umgebung der Potenzialfläche ist von Ackerflächen geprägt. Im weiteren Umfeld befinden sich neben dem genannten Waldgebiet, nördlich der Potenzialfläche eine Siedlung mit Gehölzstrukturen, Teichen und Fließgewässern. Insgesamt sind die umliegenden Flächen als mittel bedeutend, sowohl für strukturgebunden als auch im freien Luftraum fliegende Arten, einzustufen. 3.2.3 Fledermauszug Die Potenzialfläche weist keine Strukturen auf, die auf eine Zugverdichtung und eine gegenüber dem normalen flächig verteilten Zuggeschehen erhöhte Aktivitätsdichte von Fledermäusen hindeutet. Die Detektor-Erfassungen im September ergaben keine Hinweise auf erhöhte Aktivitätsdichten oder ein besonders aus ziehenden Arten bestehendes Artenspektrum. Im direkten Umfeld der Fläche sind keine Strukturen vorhanden, die eine Leit- oder Aggregationsfunktion im Fledermauszug bewirken würden. Die Fläche 4 weist ein mittleres, allgemein in der Fläche übliches, Habitatpotenzial für ziehende Fledermäuse auf. 3.2.4 Wochenstuben/Quartier Die Windpotenzialflächen weisen so gut wie keine als Wochenstubenquartiere geeigneten Strukturen auf. Lediglich die ausgesparten Gehölzstrukturen zwischen den Teilflächen könnten als Quartierfunktion dienen. Aufgrund der kleinen Fläche und dem jungen Baumbestand ist das Potenzial für Wochenstubenquartiere aber als gering einzustufen. Im weiteren Umfeld um die Potenzialflächen sind sowohl Gebäude als auch Waldbereiche mit einer guten Eignung als Quartierstandort vorhanden. Der im Südwesten gelegene Wald weist eine so hohe Quartiereignung auf, dass hier Quartiere und voraussichtlich auch Wochenstubenquartiere von Fledermäusen möglich sind. Das Potenzial für Wochenstubenquartiere im Umfeld wird als hoch eingestuft. 10 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 3.2.5 Winterquartiere Es bestehen keine Hinweise auf Winterquartiere auf der Potenzialfläche. Im Umfeld sind prinzipiell Winterquartiere in dem südlich anschließenden Wald nicht auszuschließen. Aufgrund der Größe des Waldes und des Bestandes sind Winterquartiere möglich. Die Erfassungen im Jahr 2012 lieferten aber keine Hinweise auf Quartiere, z.B. durch verstärkte Rufaktivität von Fledermäusen. 3.2.6 Zusammenfassende Bewertung Die Potenzialfläche 4 weist keine für Fledermäuse besonders attraktiven Strukturen auf. Erhöhte Aktivitätsdichten von Fledermäusen sind für die Potenzialflächen nicht zu erwarten. Aufgrund der Potenzialabschätzung weist die Fläche voraussichtlich nur eine geringe bis mittlere Konfliktschwere für Fledermäuse auf. 11 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 3.3 3.3.1 Fläche 6 Artenspektrum Auf der Potenzialfläche und im unmittelbaren Umfeld konnte mit der Zwergfledermaus nur eine Fledermausart nachgewiesen werden. Aufgrund der Habitatausstattung ist das potenziell zu erwartende Artenspektrum, als deutlich größer anzunehmen. Die zu erwartenden Arten sind mit der Wahrscheinlichkeit ihres Vorkommen in Tabelle 4 aufgeführt. Die Aktivitätsdichten können Anhang 1 entnommen werden. Tabelle 4: Planungsrelevante Fledermausarten Potenzialfläche 6 und unmittelbare Umgebung Erläuterungen: RLD = Rote Liste Deutschland (MEINIG et al. 2009); RLNRW = Rote Liste Nordrhein-Westfalen (LANDESAMT FÜR NATUR 2011); Kategorie 0 – Art ist ausgestorben oder verschollen, 2 – Art ist „stark gefährdet“, Kategorie 3 – Art ist „gefährdet“, D – Datenlage defizitär, G – Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, R – durch extreme Seltenheit gefährdet, V – Arten der Vorwarnliste, n – derzeit nicht gefährdet; FFH = Art des Anhangs II/IV (FFH Richtlinie 92/43/EWG); EHZ NRW = Erhaltungszustand in Nordrhein-Westfalen (http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/artenschutz/de/arten/gruppe/saeugetiere/liste, Abfrage 2.10.2012) Potenzial: h – hoch, m - mittel, g - gering, s – sehr gering, Z - Zug Deutscher Artname Wissenschaftlicher Artname RLD RL NRW EHZ NRW Bechsteinfledermaus nachgewiesen Potenzial Myotis bechsteinii 2 2 schlecht s Braunes Langohr Plecotus auritus V G günstig g Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus G 2 günstig m Fransenfledermaus Myotis nattereri n n günstig g Graues Langohr Plecotus austriacus 2 1 schlecht s Große Bartfledermaus Myotis brandtii V 2 ungünstig g Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus V 3 günstig g Kleiner Abendsegler Nyctalus leisleri D V ungünstig m-h Großer Abendsegler Nyctalus noctula V R/V ungünstig m Großes Mausohr Myotis myotis V 2 ungünstig g Mopsfledermaus Barbastella barbastellus 2 1 schlecht Mückenfledermaus Pipistrellus pygmaeus D D unbekannt g Nordfledermaus Eptesicus nilsonii G 1 schlecht g-Z Rauhautfledermaus Pipistrellus nathusii n R/n günstig h-Z Teichfledermaus Myotis dascycneme D G günstig s-Z Wasserfledermaus Myotis daubentonii n G günstig g Zweifarbfledermaus Vespertilio murinus D R/D günstig m-Z Zwergfledermaus Pipistrellus pipistrellus n n günstig s X 12 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 3.3.2 Strukturen Die Potenzialfläche 6 besteht fast ausschließlich aus strukturlosen Ackerflächen. Die Fläche wird für strukturgebundene Arten nur als sehr gering bis gering bedeutend eingestuft. Arten des freien Luftraumes können vorkommen, die Eignung der Fläche wird aber als gering eingestuft wird. In der Umgebung der Potenzialfläche befinden sich zum Teil Alleen an Straßen und Wegen, die als Flugrouten geeignet sind. Weitere fledermausrelevante Strukturen, wie eine Bachniederung und einzelne Siedlungen, liegen im südwestlichen Umfeld der Potenzial-fläche. Insgesamt ist das Umfeld der Potenzialfläche (vor allem im Südwesten) stärker gegliedert, so dass dort von einer insgesamt mittleren Wertigkeit für Fledermäuse ausgegangen wird. 3.3.3 Fledermauszug Die Potenzialfläche weist keine Strukturen auf, die auf eine Zugverdichtung und eine gegenüber dem normalen flächig verteilten Zuggeschehen erhöhte Aktivitätsdichte von Fledermäusen hindeutet. Die Detektor-Erfassungen im September ergaben ebenfalls keine Hinweise auf erhöhte Aktivitätsdichten oder ein besonders aus ziehenden Arten bestehendes Artenspektrum. Auch im direkten Umfeld der Fläche sind keine Strukturen vorhanden, die eine Leit- oder Aggregationsfunktion im Fledermauszug bewirken würden. Die Fläche 6 weist ein mittleres, allgemein in der Fläche übliches, Habitatpotenzial für ziehende Fledermäuse auf. 3.3.4 Wochenstuben Die Potenzialfläche weist keine Eignung für Fledermausquartiere auf. Im Umfeld der Potenzialfläche ist die Eignung für Fledermausquartiere als gering bis mittel einzustufen. Aufgrund fehlender Waldgebiete im näheren Umfeld, sind Vorkommen von Wochenstuben von waldbewohnenden Fledermausarten nicht zu erwarten. 3.3.5 Winterquartiere Es besteht keine Eignung für Winterquartiere auf der Potenzialfläche. Im Umfeld der Potenzialfläche liegen ebenfalls keine Hinweise auf mögliche Winterquartiere von Fledermäusen vor. 3.3.6 Zusammenfassende Bewertung Die Potenzialfläche 6 weist keine für Fledermäuse attraktiven Strukturen auf. Erhöhte Aktivitätsdichten von Fledermäusen sind für die Potenzialflächen nicht zu erwarten. Aufgrund der Potenzialabschätzung weist die Fläche voraussichtlich nur eine geringe Konfliktschwere für Fledermäuse auf. 13 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 4 Fotodokumentation Im Folgenden werden die fledermausrelevanten Strukturen der einzelnen Windvorrangflächen anhand von Fotos dokumentiert. Tabelle 5 gibt eine Übersicht über die Strukturen, ihrer potenziellen Funktion und der Lage in der Fläche. Die Fotodokumentation liegt außerdem als ArcView shape-file vor. Tabelle 5: Übersicht der Fotodokumentation Teilfläche Struktur 3 Birken-Allee 3 3 3 4 4 6b Buchen-Mischwald Waldrandstruktur EichenMischwald Buchen-Eichen-Mischwald Buchenbestand mit Hecke Waldbestand und Weg Acker mit junger Baumreihe FotoNr. potenzielle Funktion Datum east north 1805 Flugroute 03.09.2012 477502 5765315 Jagdhabitat/Quartier1807 potenzial 03.09.2012 477097 5765040 1806 Jagdhabitat/Flugroute 03.09.2012 477507 5765309 1800 1801 Jagdhabitat/Quartierpotenzial 03.09.2012 477103 5764957 Flugroute 03.09.2012 479201 5764470 Jagdhabitat/Flugroute 03.09.2012 479194 5764494 1796 Flugroute 1808 03.09.2012 479958 5760330 14 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Abbildung 1: Birkenallee (Flugroute) in Fläche 3 (Foto Nr.1805) Abbildung 2: Buchen-Mischwald (Jagdhabitat/Quartierpotenzial) in Fläche 3 (Foto Nr. 1807) 15 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Abbildung 3: Waldrand, Eichen-Mischwald (Jagdhabitat/Flugroute) in Fläche 3 (Foto Nr.1806) Abbildung 4: Buchen-Eichen-Mischwald (Jagdhabitat/Quartierpotenzial) in Fläche 3 (Foto Nr.1808) 16 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Abbildung 5: Buchenbestand mit Hecken (Flugroute) in Fläche 4 (Foto Nr.1800) Abbildung 6: Waldbestand und Weg (Jagdhabitat/Flugroute) in Fläche 4 (Foto Nr. 1801) 17 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse Abbildung 7: Acker mit junger Baumreihe (Flugroute) in Fläche 6 (Foto Nr. 1796) 18 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 5 Literaturverzeichnis BRINKMANN, R., O. BEHR, I. NIERMANN & M. REICH (2011): Entwicklung von Methoden zur Untersuchung und Reduktion des Kollisionsrisikos von Fledermäusen an OnshoreWindenergieanlagen. Umwelt und Raum Band 4. Cuvilier-Verlag Göttingen, 457 Seiten. LANDESAMT FÜR NATUR, UMWELT UND VERBAUCHERSCHUTZ NORDRHEIN-WESTFALEN (2011): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen Band 2Tiere. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbaucherschutz Nordrhein-Westfalen, Recklinghausen. Abgerufen am 22.02.2012. MEINIG, H., P. BOYE & R. HUTTERER (2009): Rote Liste und Gesamtartenliste der Säugetiere (Mammalia) Deutschlands. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(1): 115-153. 19 „Windpotenzialflächen Leopoldshöhe“ – Fledermäuse 6 Anhang Anhang 1: Aktivitätsdichte der mittels Detektor nachgewiesenen Fledermausarten Pipistrelloid: Gattungen Pipistrellus, Miniopterus und Hypsugo, Pmid: Pipistrellus nathusii und Pipistrellus kuhlii Myotis sp.: nicht genau bestimmbare Myotis-Art (Kürzel-Gruppenzuordnung nach dem Programm BatIdent 1.02) 1 1 2 5 1 2 gesamt 2 6c 11.09.12 4 03.09.12 13.09.12 Art Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Pipistrelloid Pmid Myotis sp. gesamt 3a 4c 6a 03.09.12 Teilfläche 1 7 1 4 2 2 1 3 13 20