Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
52 kB
Datum
10.12.2014
Erstellt
11.11.14, 14:25
Aktualisiert
11.11.14, 14:25
Stichworte
Inhalt der Datei
CDU
Kreistagsfraktion
Euskirchen
SPD-Fraktion
im Kreistag Euskirchen
Datum:
X Öffentliche Sitzung
A 38/2014
10.11.2014
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Inklusion
18.11.2014
Kreisausschuss
26.11.2014
Kreistag
10.12.2014
Sozialer Stellenplan und inklusive Arbeitsplätze in der Kreisverwaltung
hier: gemeinsamer Antrag der CDU- und SPD-Kreistagsfraktion
Sehr geehrter Herr Landrat,
unter Bezugnahme auf die einschlägigen Bestimmungen der Geschäftsordnung des
Kreistages stellen wir zum Haushaltsentwurf 2015 folgenden Antrag:
Der Kreistag beschließt,
1. neben dem bestehenden Stellenplan einen "Sozialen Stellenplan" der
Kreisverwaltung einzurichten, der für Menschen mit Vermittlungshemmnisse
gedacht ist, und diesen langfristig eine berufliche Perspektive bietet.
In diesem Kontext werden im "Sozialen Stellenplan" drei Stellen eingerichtet
und mit Personen besetzt, die sich im bisherigen Projekt "Einfacharbeitsplätze"
von 2013 bewährt haben.
Für drei weitere Personen wird im Rahmen des "Sozialen Stellenplanes" die
Möglichkeit geschaffen, über einen bis zu zwei Jahren angelegten
Zeitarbeitsvertrag ihre Qualifikationen zu erweitern, um dann eine reguläre
Planstelle einnehmen oder aber auch auf dem Arbeitsmarkt vermittelt werden
zu können.
2. Im Rahmen des "Sozialen Stellenplanes" bietet die Kreisverwaltung
Ausbildungsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten an, wobei Einstellungen
auf die Zielgruppe "Menschen mit besonderem Förderbedarf" beschränkt ist,
und eine anschließende langfristige Übernahme in ein ordentliches
Arbeitsverhältnis ermöglicht wird.
3. Die Kreisverwaltung entwickelt ein Konzept für ein kreiseigenes
Inklusionsunternehmen, welches als Kreistochter und beispielsweise in
-2-
Kooperation mit den Nordeifelwerkstätten (NEW) Arbeitsmöglichkeiten für
Menschen mit besonderem Förderbedarf bereitstellt.
Begründung:
Im Frühjahr 2013 hat der Kreistag beschlossen, dass über ein Projekt zehn Stellen für
Menschen mit Vermittlungshemmnissen, geringen beruflichen Qualifikationen und/oder
sonstigen persönlichen Einschränkungen in der Kreisverwaltung eingerichtet werden (vgl.
Antrag A 6/2013, Info 49/2013).
In der Projektphase stellte sich heraus, dass die eingesetzten Mitarbeitenden sich sehr
engagiert zeigten, aber auch Abbrüche zu verzeichnen sind. Für die bisherigen Betreuung
und Begleitung dieser Mitarbeitenden gilt den dafür Verantwortlichen auf allen Ebenen
unsere Anerkennung und unser Dank.
Soweit sich die beeinträchtigten Mitarbeitenden bewährt haben, soll ihnen eine Perspektive
im ersten Arbeitsmarkt geschaffen werden. Da im Stellenplan unserer Kenntnis nach derzeit
keine Vakanzen bestehen, die für die Einfacharbeitsplätze genutzt werden können, sollen
drei zusätzliche Stellen eingerichtet werden, die spezifisch auf die beschriebene Zielgruppe
ausgerichtet sind und nur durch Personen besetzt werden dürfen, sie sich in diesem Projekt
bewährt haben. Damit ist keine generelle Ausweitung des Stellenplans verbunden. Ähnlich
sollen für drei weitere Personen die Möglichkeit geschaffen werden, über einen bis zu zwei
Jahren angelegten Zeitarbeitsvertrag ihre Qualifikationen zu erweitern, um dann eine
reguläre Planstelle einnehmen oder aber auch auf dem Arbeitsmarkt vermittelt werden zu
können.
Um den vorhandenen Gegensatz zwischen "sozialem Engagement" der Kreisverwaltung und
fehlenden freien Stellen in der Kreisverwaltung auf lange Sicht zu verhindern, wird die
Kreisverwaltung beauftragt, einen "Sozialen Stellenplan" einzurichten, um erfolgreich ins
Arbeitsleben reintegrierte Menschen mit Vermittlungshemmnissen zukünftig langfristig eine
berufliche Perspektive zu bieten.
Da Menschen mit Behinderung bzw. besonderem Förderbedarf der Zugang zum allgemeinen
Arbeitsmarkt größtenteils immer noch in besonderem Maße verwehrt bleibt, bietet die
Kreisverwaltung im Rahmen des "Sozialen Stellenplanes" Menschen dieser Zielgruppe
Ausbildungsplätze mit der Perspektive der Übernahme in ein ordentliches Arbeitsverhältnis
an.
Über ein eigenes Kreis-Inklusionsunternehmen werden zusätzliche Arbeitsstellen für die
genannte Zielgruppe insbesondere in den Gesellschaften und Einrichtungen mit Beteiligung
des Kreises wie auch der Städte und Gemeinden generiert. Ebenso sind Dienstleistungen
für externe Einrichtungen, Unternehmen usw. vorstellbar.
Nicht zuletzt die Stellenaufwertungen nach Alter der Mitarbeitenden in der Kreisverwaltung
und darüber hinaus zeigen, dass in den nächsten Jahren ein hoher Personalbedarf
entstehen wird, der auch für Menschen mit Benachteiligungen Entwicklungs- und
Einsatzmöglichkeiten mit sich bringen wird.
Hinsichtlich der Finanzierung dieser zusätzlichen Stellen gehen wir davon aus, dass diese
ergebnis- und damit auch kreisumlageneutral eingerichtet werden können.
Fördermöglichkeiten über die Integrationsfachstelle u.ä. sind in Anspruch zu nehmen.
-3-
Eventuell noch bestehende Deckungslücken sollen aus dem allgemeinen Stellenplan über
Vakanzen u.a. ausgeglichen werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Josef Reidt
Fraktionsvorsitzender CDU
gez. Andreas Schulte
Fraktionsvorsitzender SPD