Daten
Kommune
Wesseling
Größe
126 kB
Datum
02.12.2015
Erstellt
16.11.15, 13:02
Aktualisiert
16.11.15, 13:02
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
144/2015
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Kinder, Jugend und Familie
Vorlage für
Jugendhilfeausschuss
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplans für den Zeitraum ab 2017
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
Datum
14.08.2015
Namenszeichen
I/10
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 144/2015
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Herr Tschersich
14.08.2015
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
Betreff:
Fortschreibung des Kindergartenbedarfsplans für den Zeitraum ab 2017
Beschlussentwurf:
Nach Beratungsergebnis
Sachdarstellung:
1. Problem
Der Jugendhilfeausschuss hat im Jahr 2013 in insgesamt 4 Sitzungen (ein Unterausschuss und 3 Jugendhilfeausschüsse) über den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen und die notwendige Ausbauplanung der Plätze
für Kinder im Alter ab 1 Jahr in den Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege beraten und die einzelnen Ausbaumaßnahmen beschlossen. (Vorlagen 1/2013; 140/2013; 235/2013).
Der Jugendhilfeausschuss wurde im Rahmen der „KiBizplanung“ seitens der Verwaltung jährlich, zuletzt in
der Sitzung am 20.01.2015, über den jeweils aktuellen Belegungsstand in den Kitas informiert.
Ziel der Ausbauplanung, die 2013 festgelegt wurde, war eine U3 Ausbauquote in Höhe von 40%, unter Berücksichtigung einer Erhöhung des Platzangebotes auch für Kinder im Alter ab 3 Jahren. In den Jahren 2008
– 2013 lag die durchschnittliche Geburtenanzahl pro Jahr bei etwas unter 300 Kindern. Eine Betreuungsquote von 40% entsprach einem tatsächlichen Bedarf von 360 Plätzen für Kinder unter 3 Jahren, davon 108
Plätze in der Tagespflege und 252 U3 Plätze in den Kindertageseinrichtungen.
Seit 2013 wurden wie geplant die beiden städtischen Kitas Taunusstraße (jetzt: Teil der Kita Am Rheinbogen) und Waldsiedlung (Anbau für 10 Plätze für Kinder unter 3 Jahren) ausgebaut. 15 zusätzliche Plätze für
Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren konnten in der Kita „Die kleinen Racker“ geschaffen werden. Diese Einrichtung wurde mittlerweile vom Träger Schloss Dilborn, Die Jugendhilfe übernommen und um eine weitere
Gruppe für Kinder ab 3 Jahren erweitert werden.
Hinzukommen im Jahr 2016 noch 10 Plätze in einem neuen Anbau der AWO Kita Fuchsweg. 70 Plätze stehen ab August 2016 auch in der neuen Kita Haus Sonnenberg zur Verfügung Allerdings ziehen die beiden
provisorischen Gruppen vom Geländer der Fröbelschule in die Kita Haus Sonnenberg um, so dass netto nur
ca. 30-35 neue Plätze geschaffen werden.
Der JHA hat sich in den letzten Jahren mehrmals mit dem Thema „Ausbau der Kindertagespflege“ beschäftigt. Gemessen an der Gesamtzahl aller Plätze für Kinder unter 3 Jahren, sollen 30-33% aller zur Verfügung
stehenden U3 Plätze im Rahmen der Kindertagespflege geschaffen werden. Insbesondere sollen diese Plätze für Kinder im Alter von 1-2 Jahren eingeplant werden.
Nach Abschluss aller geplanten Ausbaumaßnahmen sollte bis 2016 als Ziel eine Betreuungsquote für Kinder
unter 3 Jahren von 40% und eine nahezu 100% Bedarfsquote für Kinder im Alter von 3-6 Jahren erreicht
werden.
Nur 2,5 Jahre später ergibt sich ein ganz anders Bild:
-
ansteigende Geburtenjahrgänge insgesamt, aber besonders im U3 Bereich,
der Geburtenjahrgang 2014 war der stärkste seit 2002, 2015 wird wohl ähnlich stark werden,
die durchschnittliche Geburtenanzahl ist von 300 (bis 2012) auf nun 330 Kinder pro Jahr gestiegen,
durch die schnellere Erschließung des Neubaugebietes Eichholz, entsteht zusätzlicher Bedarf
die jetzige Planung sollte auch das Cora-Neubaugebiet berücksichtigen
es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Flüchtlingskinder im Kita-Alter ansteigen wird,
durch die Gruppenreduzierung im Rahmen der Inklusion werden zusätzliche Regelplätze benötigt.
IT-NRW prognostiziert für die nächsten Jahren für Wesseling ebenfalls eine Geburtenrate auf hohem
Niveau.
im laufenden Kindergartenjahr gibt es eine Unterdeckung mit Kitaplätzen für alle Altersstufen, da
sowohl die zusätzliche U3 Gruppe in der Kita Fuchsweg, als auch der Neubau Kita Haus Sonnenberg nicht wie geplant in Betrieb genommen werden konnten. In der Summe handelt es sich dabei
um 21 Ü3 und 26 U3 Plätze.
Aus den obengenannten Ausführungen wird ersichtlich, dass die derzeitige Kindergartenbedarfsplanung für
die Jahre ab 2017 überarbeitet und weiterentwickelt werden sollte um den veränderten Bedarfen gerecht
werden zu können.
Aktuelle Situation im Kindergartenjahr 2015/16
Um einen aktuellen Überblick über die derzeitige Belegungssituation zu erhalten, aber auch insbesondere
um die Anzahl der nicht versorgten Kinder erfassen zu können, wurde eine Belegungsabfrage in allen Kitas
durchgeführt.
Bedarf laut Wartelistenabgleich:
Zurzeit gibt es einen Fehlbedarf bis Dezember 2015 von 36 Plätzen für Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren.
Zudem besteht in den Folgemonaten von Januar bis Juli 2016 ein weiterer Bedarf von ca. 11 Plätzen für den
hineinwachsenden Jahrgang (Kinder, die bis Juli 2016 drei Jahre alt werden).
Außerdem haben 37 Eltern einen Betreuungsbedarf angemeldet, deren Kinder in der Zeit von August 2013
bis Juli 2014 geboren wurden. Dieser Bedarf müsste ausschließlich über U3 Plätze in den Kitas oder durch
die Kindertagespflege abgedeckt werden.
Freie Plätze:
Zum Stichtag 03.11.sind 10 Ü3 Plätze und 8 U3 Plätze in den Kitas nicht belegt. Die noch zur Verfügung
stehen Betreuungsplätze werden zurzeit an die Eltern vermittelt, die einen dringenden Bedarf anmelden
Neben den freien Kitaplätzen verfügt auch die Kindertagespflege noch über 12 freie Plätze für den U3 Bereich.
Fazit:
Nach Ausnutzung aller freien Kapazitäten in den Kitas und in der Kindertagespflege, werden Im Kindergartenjahr 2015/2016 voraussichtlich mindestens 26 Ü3 Plätze fehlen. Weiterhin ist davon auszugehen, dass
die tatsächliche Nachfrage der Eltern nach Plätzen für Kinder unter 3 Jahren leicht über den noch vorhandenen 20 Plätzen liegen wird. Dieser Bedarf könnte durch zusätzliche Plätze in den Kitas ausgeglichen werden. .
Voraussichtliche Bedarfslage ab Kindergartenjahr 2017/2018
Das Angebot an Betreuungsplätzen für 2- 6-Jährige Kinder ist in den einzelnen Ortsteilen unterschiedlich
ausgeprägt. Während es in Berzdorf ein Überangebot an Plätzen gibt, schwankt das Verhältnis zwischen
Über- und Unterversorgung in Urfeld je nach Stärke der Geburtsjahrgänge. Durchweg zu wenige Plätze gibt
es in Wesseling und besonders in Keldenich. Nach derzeitiger Datenlage wird sich die beschriebene Situation in den einzelnen Ortsteilen auch in den Folgejahren nicht entspannen. In Wesseling und Keldenich wird
der Bedarf wahrscheinlich durch die Neubaugebiete weiter steigen.
Die geburtenstarken Jahrgänge 2014 und 2015 machen sich ab 2017 bemerkbar. Der rechnerische Fehlbedarf für Kinder im Alter ab 3 Jahren erhöht sich in den Folgejahren kontinuierlich. Sollten keine weiteren
Plätze für diese Altersgruppe geschaffen werden, ist ab 2017 bis 2019 von einem Fehlbedarf von rechnerisch mindestens 62 - 65 Plätzen auszugehen. Auch in den Jahren danach ist eher nicht von einem Rückgang der Zahlen auszugehen.
Der Bedarf an Plätzen für Kinder unter 3 Jahren steigt aufgrund der Geburtenraten und der Zuzüge ebenfalls. Hier ist ab 2017 rechnerisch von ca. 22 fehlenden Plätzen auszugehen, die aus organisatorischen
Gründen eher durch Plätze in Kitas, als durch Tagespflegestellen geschaffen werden sollten. Die Tagespflege ist und bleibt eine sehr wichtige Säule in der U3 Betreuung. Die steigenden Kinderzahlen machen aber
einen Ausbau für alle Altersgruppen notwendig und das ist in Kindertageseinrichtungen besser umzusetzen.
Benötigt werden also mindestens 87 Plätze für Kinder von 1 – 6 Jahren. Dies entspricht 5 Gruppen.
1x Gruppenform II mit 10 Kindern im Alter von 1 bis unter 3 Jahren
2x Gruppenform I mit 12 U3 und 28 Ü3 Plätzen und
2x Gruppenform III mit 42 Plätzen für Kinder von 3- 6 Jahren.
= 92 Plätze, davon 5 Platzreduzierungen für Kinder mit Inklusionsanspruch = 87 Plätze
Unter Einbeziehung der Neubaugebiete und erhöhter Flüchtlingszahlen müssten realistischerweise
darüber hinaus weitere Betreuungsplätze in den Kitas, aber auch in der Kindertagespflege eingeplant
werden.
2. Lösung
In den letzten Jahren wurden von allen Trägern zur Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für die Kindertagesbetreuung in fast allen Kindertageseinrichtungen Umbauen und Qualifizierungsmaßnahmen für den U3 Ausbau durchgeführt. Da, wo es möglich war, wurden neue Gruppen angebaut, zuletzt in der Kita Waldsiedlung
oder in wenigen Monaten in der AWO Kita Fuchsweg. Weiterhin sind vorübergehende Provisorien geschaffen worden, um den Bedarf zu decken.
Weitere An- um Umbaumaßnahmen zur Schaffung weiterer Plätze für den U3 oder Ü3 Ausbau sind in den
Kindertageseinrichtungen in Wesseling nicht mehr möglich.
Um dem voraussichtlich steigenden Bedarf nach Plätzen begegnen zu können, sind folgende Maßnahmen
denkbar:
Neubau einer 3-gruppigen Kindertageseinrichtung im Ortsteil Wesseling
Hier sollte eine dreigruppige Kindertageseinrichtung für Kinder im Alter ab 2 Jahren entstehen. Insgesamt
könnten in dem neuen Gebäude dann 12 Kinder unter 3 Jahren und 50 Kinder im Altern von 3-6 Jahren aufgenommen werden. Sollte der Bedarf an Plätzen für Kinder über 3 Jahren abnehmen, kann die jetzige Kita
Westring in die neue Kita integriert werden.
Neubau einer 2-gruppigen (4-gruppigen) Kindertageseinrichtung im Ortsteil Keldenich
Der Ortsteil Keldenich hat die auffälligste Unterversorgung sowohl bei Kindern über drei Jahren, als auch
beim U3 Platzangebot.
Das Neubaugebiet Eichholz ist bereits jetzt weit fortgeschritten. Zurzeit leben dort 34 Kinder im Kindergartenalter. In unmittelbarer Nähe gibt es nur die Kita St. Andreas II, Cranachstraße, die aber kein U3 Angebot
vorhalten kann. Die nächste Kita mit Plätzen für Kinder unter 3 Jahren ist u.a. in der Waldsiedlung.
In Keldenich sollte mindestens ein Neubau einer 2- gruppigen Kindertageseinrichtung mit 10 Plätzen für
Kinder ab 1 Jahr und 20 Plätze für Kinder im Alter von 3-6 Jahren, möglichst in der Nähe des Neubaugebietes errichtet werden.
Denkbar wäre hier aber auch die Planung einer 4-gruppigen Einrichtung, um auf den voraussichtlich
weiter steigenden Bedarf frühzeitig reagieren zu können.
Für beide Vorschläge gilt:
Die Neubauten könnten entweder durch die Stadt Wesseling als Bauträger errichtet werden, oder als Investorenmodell. In beiden Modellen würden die zukünftigen Träger Mieter der Gebäude.
3. Alternativen
Es werden keine vorgeschlagen
4. Finanzielle Auswirkungen
Die möglichen finanziellen Auswirkungen werden in der Sitzung erläutert.
Anlagen:
Ausbaustufen für Kinder unter 3 Jahren ab 2007 – 2018
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