Daten
Kommune
Wesseling
Größe
127 kB
Datum
13.05.2015
Erstellt
27.04.15, 17:07
Aktualisiert
27.04.15, 17:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
75/2015
- Mitteilung Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Schulen
Vorlage für
Schulausschuss
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Vorstellung des Hochbegabten-Zentrums des Rhein-Erft-Kreises
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
Datum
17.04.2015
Namenszeichen
I/10
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 75/2015
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Herr Jürgen Marx
17.04.2015
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Schulausschuss
Betreff:
Vorstellung des Hochbegabten-Zentrums des Rhein-Erft-Kreises
Beschlussentwurf:
Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen.
Sachdarstellung:
Die CDU-Fraktion hat in der letzten Sitzung des Schulausschusses am 12.03.2015 im Rahmen einer Tischvorlage beantragt, Vertreter des Hoch-Begabten-Zentrums des Rhein-Erft-Kreises in die Sitzung des Schulausschusses am 13.05.2015 einzuladen, um die Fördermöglichkeiten für Schüler/innen und Auszubildende
Kennenzulernen.
Die Mitglieder des Schulausschusses sind diesem Antrag einstimmig gefolgt.
Im Vorfeld sollte dem Schulausschuss eine kurze Zusammenfassung der Angebote und Maßnahmen des
Hoch-Begabten-Zentrums dargestellt werden, was mit dieser Vorlage geschieht.
Geschäftsführer des Hochbegabten-Zentrums des Rhein-Erft-Kreises ist Herr Landrat Michael Kreuzberg.
Herr Kreuzberg ist leider am Sitzungstag des Schulausschusses verhindert. Als sein Vertreter wird Herr
Dipl.-Psych. Dr. Michael Wolf als fachlicher Leiter des Zentrums erscheinen und vortragen. Das Zentrum
befindet sich in Brühl, Schützenstr. 25.
Das Hoch-Begabten-Zentrum hat sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen, deren Familien und die bestehenden Bildungseinrichtungen im „Finden und Fördern“ besonderer Begabungen zu unterstützen. Ziel ist
es, die Interessen und Bedürfnisse der Begabten und Hochbegabten zu sehen und zu respektieren. Begabte
benötigen Entwicklungsanreize als Herausforderung und die Unterstützung von Eltern Lehrer/innen und
Beratern. Begabungsförderung bedeutet, spezifische Lernmöglichkeiten anzubieten. Die Mitarbeiter des
Hoch-Begabten–Zentrums sind Diplom-Psychologen, die spezielle Qualifikationen im Bereich der
(Hoch-)Begabtendiagnostik, - beratung und –förderung haben.
Die Aufgaben des Hoch-Begabten-Zentrums (HBZ) erstecken sich auf
- Einzelfallberatung
- Beratung von Schulen
- Förderangebote und Projekte
- Kooperationen
Einzelfallberatung
Das HBZ führt eine umfassende psychologische Diagnostik durch, um ausgehend von den daraus resultierenden Ergebnissen Empfehlungen abzuleiten und individuell zugeschnittene Maßnahmen zur Begabungsförderung anzuregen. Im gemeinsamen Beratungsprozess werden die erzieherischen und pädagogischen
Kompetenzen der Eltern und Lehrkräfte mit einbezogen. Das HBZ gibt konkrete Hinweise für Fördermöglichkeiten und versteht sich als Moderator zwischen verschiedenen Entwicklungsvariablen wie Elternhaus und
Schule.
Häufige Fragen, mit denen sich Eltern oder junge Menschen an das HBZ wenden, sind:
- Wie hochbegabt bin ich/ ist unser Kind?
- Soll mein Kind eine Klasse überspringen?
- Wie kann ich besondere Stärken meines Kindes unterstützen?
- Ist eine vorzeitige Einschulung sinnvoll?
- Warum entsprechen die Schulleistungen nicht der Einschätzung des Könnens des Kindes?
Die Einzelfallberatung umfasst ein umfassendes Erstgespräch, die anschließende Testdurchführung und
Diagnostik, die Beratung der Familie vor dem Hintergrund der Ergebnisse sowie ggf. Gespräche mit
Erzieher/innen und Lehrer/innen sowie Schulbesuche.
Für diese Leistungen wird ein Entgelt von insgesamt 270 € erhoben. Durch eine Sozialklausel ist gewährleistet, dass in besonderen Fällen allen der Zugang zu den Angeboten des HBZ offensteht.
Beratung von Schulen
Viele Lehrkräfte und Schulen fühlen sich für die Aufgabe der Hochbegabtenförderung nicht ausreichend
vorbereitet und wünschen sich, dabei unterstützt zu werden.
Die Angebote umfassen im einzelnen hierbei:
- Informationen zum Thema Hochbegabtenförderung und Lehrerfortbildungen, z. B. zum Thema
„ Begabungen erkennen – Begabte fördern“
- Individuelle Beratung im Rahmen der Einzelfallberatung für Schüler/innen, deren Familien und Lehrkräfte
- Anregen und Begleiten von schulischen Förderangeboten und von Schulentwicklungsmaßnahmen,
im einzelnen:
- Förderunterricht und Arbeitgemeinschaften für besonders begabte Grundschulkinder
- Förderkurse an Schulen
- Förderung von Wettbewerben auf Kreis-, Landes- und Bundesebene
- Begleitung von Schülerakademien
- Entwicklung von Fördermaterialien in Zusammenarbeit mit Fachlehrern/innen
Kooperationen
Das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW richtet jedes Jahr in der zweiten Hälfte der Sommerferien Junior-Akademien für Schüler/innen der Klassen 8 und 9, die eine weit überdurchschnittliche intellektuelle
Befähigung sowie eine ausgeprägte Leistungsmotivation und Anstrengungsbereitschaft bereits gezeigt und
unter Beweis gestellt haben. Das HBZ unterstützt das Ministerium bei der Auswahl der Teilnehmer/innen.
Ferner kooperiert das HBZ mit der Lianne Franzky Stiftung in Bonn im Rahmen der Vergabe von Jahresstipendien an hochbegabte Schüler/innen.
Das HBZ kooperiert auch mit Frau Prof. Franzis Preckel vom Lehrstuhl für Hochbegabtenforschung und –
förderungder Universität Trier im Rahmen der Neuentwicklung eienes Tests für hochintelligente Kinder.im
Grundschulalter.
DieUniversität zu Köln bietet im Rahmne der Kölner Kinder Uni ein vielfältiges und kostenloses Programm
für Kinder im Alter von 8-12 Jahren an. Es werden nicht nur Vorlesungen, sondern auch Workshops und die
Mitarbeit in Projektgruppen veranstaltet. Auch hier beteiligt sich das HBZ in der regelmäßigen Teilnahme
von Begabtenförderkursen, an Workshops und Forscherprojekten.
Aktuelle Projekte
Das Förderprogramm „Durchstarter“ verfolgt das Ziel einer Begabungsentfaltung durch gezielte Begabungsförderung während der Ausbildungszeit. Neben einem Training zu Schlüsselqualifikationen , erhalten die
geförderten Auszubildenden ein Coaching und haben die Möglichkeit, ihre fachlichen Kompetenzen durch
zusätzliche Inhalte mit vertiefendem berufsbezogenem Wissen zu erweitern. Das Förderprogramm erstreckt
sich auf zwei Jahre. Die Teilnahme am Auswahlverfahren und dem Förderprogramm sind kostenfrei.
Der Potentialcheck ist ein Angebot, um die eigenen Fähigkeiten als Schlüssel für die spätere Berufswahl zu
erkennen, und wird flächendeckend an allen weiterführenden Schulen im Rhein-Erft-Kreis durchgeführt. Es
ist ein Standardelement der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule – Beruf in
NRW. Die Teilnahme ist für die Schüler/innen freiwillig und kostenlos.
Das HBZ hat ferner ein eigenes Förderprogramm für besonders begabte Grundschulkinder der 3. und 4.
Klassenstufe entwickelt, um diese in in ihrer Begabungsentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Für die Förderung kommen besonders begabte Kinder aus verschiedenen Schulen eines Ortes
(z. Z. Bedburg, Bergheim, Brühl und Frechen) einmal wöchentlich zusammen, um in einem der Förderschwerpunkte der Bereiche Mathematik/Naturwissenschaften oder Sprache/Philosphie für ca.drei Schulstunden gemeinsam unterrichtet zu werden.
Bisherige Projekte
In Kooperation mit der Stadt Wesseling hat das HBZ 2009/2010 ein differenziertes Förderkursangebot für
alle 5-6jährigen Vorschulkinder angeboten. Ziel war es, die kindliche Kompetenz in den Bereichen Sprache,
Verhalten, Motorik und Denken zu stärken. Gleichzeitig sollten wichtige Lernvoraussetzungen für schulische
Fertigkeiten unterstützt werden, was einen guten Übergang vom Kindergarten zur Grundschule ermöglichen
sollte.
Fortbildungen
Das HBZ bietet differenzierte Maßnahmen zu den Themenschwerpunkten Begabungserkennung und Begabungsförderung an. Die Fortbildungen werden im Vorfeld mit den Teilnehmer/innen besprochen, wobei auf
die jeweiligen Interessen bzw. das jeweilige Vorwissen sowie die speziellen Bedürfnisse der Berufsgruppen
eingegangen wird.
Kursprogramm
Nach dem Motto „Talente erkennen, Begabungen entfalten, Neugierde fördern“ richten sich die Kurse an
begabte, lernfreudige und interessierte Schüler/innen der 1./2. Und 3./4. Klassen. Die Anzahl der Kursplätze
ist begrenzt. Daher werden für jeden Kurs Auswahltreffen durch Psychologen des HBZ veranstaltet. Ziel des
Auswahlverfahrens ist es, die Kinder anhand von verschiedenen Denkaufgaben gemäß den Kursanforderungen einzuschätzen, um eine optimale Passung zu gewährleisten. Die Teilnahme an dem Auswahlverfahren ist kostenfrei. Sollte danach eine verbindliche Anmeldung erfolgen, fallen Kosten in Höhe von einmalig
240 € an. Auch hier gilt eine Sozialklausel für Bedürftige. Die Kurse erstrecken sich über 13 Termine und
finden einmal wöchentlich statt – außer in den Ferien und an Feiertagen. Die meisten Kurse beginnen um 15
Uhr und dauern jeweils 90 Minuten. Der an Wesseling nächstgelegene Standort ist das Max-ErnstGymnasium in Brühl.
Angebotene Fächer in Klassen 1 und 2 sind Mathematik und Naturwissenschaften, in den Klassen 3 und 4
Mathematik, Naturwissenschaften, Astronomie und Spanisch.
In der Sitzung des Schulausschusses am 12.03.2015 hat Herr Helge Herrwegen die Verwaltung gebeten, im
Vorfeld abzuklären, wie die Zusammenarbeit des HBZ mit Unternehmen sei. Nach Rücksprache mit dem
fachlichen Leiter des HBZ, Herrn Michael Wolf, unterhält das HBZ im Rahmen des Projektes „Durchstarter“
intensiven Kontakt zu diversen Unternehmen, insbesondere auch aus dem Bereich Chemie. Herr Wolf wird
auch dieses Projekt, das sich an talentierte Auszubildende richtet, in der Sitzung vorstellen.