Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Beschlussvorlage (Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
176 kB
Datum
22.10.2014
Erstellt
06.10.14, 17:09
Aktualisiert
06.10.14, 17:09
Beschlussvorlage (Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes) Beschlussvorlage (Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes) Beschlussvorlage (Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes) Beschlussvorlage (Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes) Beschlussvorlage (Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes)

öffnen download melden Dateigröße: 176 kB

Inhalt der Datei

Sitzungsvorlage Nr.: 163/2014 Federführender Bereich Beteiligte Bereiche Kinder, Jugend, Familie und Soziales Vorlage für Jugendhilfeausschuss Betrifft: (ggf. Anlagen bezeichnen) Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes Namenszeichen des federführenden Bereichs Sachbearbeiter/in Leiter/in Namenszeichen Beteiligte Bereiche Datum 16.09.2014 Namenszeichen I/10 Bearbeitungsvermerk Fachdezernent Kämmerer Bürgermeister STADT WESSELING Vorlagen-Nr.: 163/2014 Der Bürgermeister Sachbearbeiter/in: Datum: Birgit Rudolf 16.09.2014 X öffentlich nichtöffentlich Beratungsfolge: Jugendhilfeausschuss Betreff: Bericht zum Ausbau des Pflegekinderdienstes Beschlussentwurf: Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen Sachdarstellung: Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 10.07.2013 den Bedarf einer weiteren halben Sozialpädagogen Stelle zum Ausbau des Pflegekinderdienstes (PKD) nach Vorlage der Verwaltung (131/2013) bestätigt. Seit Januar 2014 arbeiten zwei Fachkräfte mit jeweils halber Stelle und eine Vollzeitkraft im PKD, sodass dieser spezialisierte Dienst nun mit insgesamt 2,0 Stellen ausgestattet ist. Der Personalzusatz war aufgrund der gestiegenen Fallzahlen, der erforderlichen Akquise von neuen Pflegestellen und zur qualifizierten Erarbeitung von Standards dringend erforderlich. In der „Rahmenkonzeption Pflegekinderdienst“ des LVR, Landesjugendamt, wird die Begleitung von 25 Kindern pro pädagogische Vollzeitfachkraft empfohlen. Dieser Einschätzung schloss sich die GPA in ihren Ausführungen für Wesseling 2008 an. Die Tätigkeitsschwerpunkte des PKD sind die Werbung, Gewinnung und Überprüfung von Pflegefamilien, die kontinuierliche Qualifizierung und Fachberatung der Familien bei erzieherischen Fragestellungen, die Entwicklung von fachlichen Standards und Kriterien für die Auswahl von Pflegefamilien und deren Begleitung, regelmäßige Besuchskontakte zur Qualitätssicherung der Aufgabe, entscheidend auch in Form von Kontakt- und Hilfeangeboten an die betroffenen Kinder die Einschätzung von Gefährdungslagen in Pflegestellen und deren Bearbeitung, die Intervention in Krisensituationen insbesondere auch zur Vermeidung von Abbrüchen, die individuelle Hilfeplanung nach § 36 SGB VIII. Die Fachkräfte des PKD garantieren für den Kinderschutz in allen betreuten Pflegefamilien im Zuständigkeitsbereich der Stadt Wesseling. Sie übernehmen hier das gesetzlich vorgegebene Wächteramt der Jugendhilfe und die komplette Fallsteuerung. Ziel ist, als vertrauensvolle Ansprechpartnerin vom Kind wahrgenommen zu werden; auch um durch schnelle wirkungsvolle Interventionen mögliche Krisen oder Abbrüche zu vermeiden. Alle Kinder kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen und haben oft traumatische Erfahrungen durchlebt. Die Trennung von den leiblichen Eltern und Geschwistern löst bei den Kindern oft Selbstzweifel, Schuldgefühle, große Trauer und Wut aus. Deshalb brauchen insbesondere die neu eingerichteten Pflegestellen regelmäßige Ansprechpartner und fachlich kompetente Beratung zum Umgang mit diesen Kindern. Die Auseinandersetzung mit Verhaltensproblemen nach Kontakt mit den Herkunftseltern und die Gestaltung des elterlichen Umgangs mit ihren Kindern bedarf einer konstanten Begleitung durch den PKD. Vom PKD werden aus fachlicher Abwägung zahlreiche Umgänge mit den abgebenden Eltern selber begleitet. Ansonsten werden diese Begleitungen über freie spezialisierte Träger in Abstimmung mit dem Controlling eingekauft. Am 01.09.2014 wurden 54 Pflegekinder in ihren Pflegestellen, möglichst unter Einbezug der Herkunftseltern, durch die Mitarbeiterinnen des PKD betreut. Werbung – Akquise von neuen Pflegestellen Zur regelmäßigen Akquise wurden Flyer und Plakate erarbeitet und verteilt. Der Spezialdienst stellt sich bei Veranstaltungen der Öffentlichkeit vor. Am 03.09.2014 fand eine Informationsveranstaltung bei der Wesselinger Kolpingfamilie statt, bei der zwei Mitarbeiterinnen zur Aufgabe referierten und Fragen beantworteten. Zudem wird in regelmäßigen Abständen in der Presse informiert und geworben. Wesseling hat bislang keine vertraglich verpflichteten Bereitschaftspflegestellen (FBB), welche bei Bedarf in der akuten Krise Kinder vorübergehend bei sich aufnehmen können. Qualifizierte durchhaltestarke und flexible Bereitschaftsstellen (FBB) vor Ort müssen jedoch gefunden und dauerhaft begleitet werden. Erforderlich ist die Bekanntheit des Dienstes und seine Akzeptanz im über/-örtlichen sozialen Netzwerk. Wirksam ist ein guter Ruf des PKD vor Ort und zufriedene Pflegeeltern! Familienübergreifende Veranstaltungen Am 27.06.2014 wurde mit den Pflegefamilien ein gelungenes Grillfest am Entenfang durchgeführt. Vom 08. – 09.11.2014 findet das alljährliche Wochenende für Pflegefamilien mit ihren Kindern in der Eifel statt. Neben der gemeinsamen Freizeitgestaltung gibt es ausreichend Gelegenheit zum Austausch unter den Pflegestellen und einen interessanten thematischen Schwerpunkt. (Dieses Jahr Probleme in und Zusammenarbeit mit Schule). Gerade für die Kinder wirkt es entlastend, andere Pflegekinder kennen zu lernen und sich nicht alleine in der ansonsten ungewöhnlichen familiären Situation wahr zu nehmen. Viele neu geknüpfte Kontakte reichen über das alljährlich vom PKD gestaltete Wochenende hinaus. Vernetzung und Kooperation Am 30.10.2014 bietet der PKD allen weiterführenden Schulen in und um Wesseling eine Veranstaltung zum Thema „Pflegekind und Schule“ an. Die besondere Lebensgeschichte von fremdplatzierten Kindern und mögliche Verhaltensauffälligkeiten werden durch eine Referentin thematisiert. Eine Folgeveranstaltung mit den Grundschulen ist bereits in Planung. Alle Jugendämter im Rhein-Erft-Kreis arbeiten auf verschiedenen Ebenen miteinander vernetzt. Die PKDs treffen sich regelmäßig um überörtliche Rahmenbedingungen miteinander abzustimmen. Bei einer Pflegestellensuche wird überörtlich angefragt und sich gegenseitig unterstützt. Die erforderliche Ausbildung der neuen Pflegeeltern vor Aufnahme eines Kindes erfolgt ortsübergreifend in 4 Modulen (1 Tag) und wird 2015 von Wesseling für alle 10 Städte ausgerichtet. Weiterentwicklung von fachlichen Standards Eine auf Wesseling zugeschnittene Konzeption wurde erarbeitet und ist als Anlage beigefügt. Schriftliche Vertragsunterlagen der Stadt Wesseling sowie für Dauerpflegestellen als auch für Bereitschaftspflegestellen wurden entwickelt (siehe Anlage). Fachliche Grundlagen; z. B. Zeitpunkt und Verfahren bei Übernahme von Fällen aus dem ASD und regelmäßige Überprüfung der Hilfen unter Einbezug der Fachvorgesetzten, sind geregelt. Die vorliegenden Bewerbungen von Familien für Dauerpflege werden kontinuierlich nach einem bestimmten Ablaufschema geprüft und bearbeitet. Die Mitarbeiterinnen wurden durch Fortbildungen für die Aufgabe geschult und nehmen regelmäßig an weiterqualifizierenden Maßnahmen und überörtlichen Arbeitsgruppen teil. Die Fachkräfte besprechen komplexe Problemlagen regelmäßig in einer dafür eingerichteten Supervision. Durch den kontinuierlichen Ausbau der Vollzeitpflege in Wesseling ist derzeit eine gute Auslastung der drei Fachkräfte festzustellen. Anlage: Zur möglichen Vertiefung der Themen ist der aktualisierte Informationsflyer und die neue Konzeption des Pflegekinderdienstes mit allen gesetzlichen Grundlagen, sowie dem internen Schnittstellenpapier zur Zusammenarbeit mit dem ASD beigefügt.