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Info GB (Regionale Kulturförderung Landschaftsverband Rheinland 2015 hier: Information über die eingereichten Anträge)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
132 kB
Datum
26.08.2014
Erstellt
19.08.14, 12:01
Aktualisiert
19.08.14, 12:01

Inhalt der Datei

Kreis Euskirchen Der Landrat X Öffentliche Sitzung Datum: Info 6/2014 18.07.2014 Nichtöffentliche Sitzung Beratungsfolge: Ausschuss für Bildung und Inklusion 26.08.2014 Regionale Kulturförderung Landschaftsverband Rheinland 2015 hier: Information über die eingereichten Anträge Der Kreis Euskirchen ist als Mitgliedskörperschaft des LVR als einziger im Kreis Euskirchen berechtigt, Förderanträge im Rahmen der Regionalen Kulturförderung des LVR zu stellen. Dabei muss er nicht selber Projektträger sein. Er ist dies in der Regel auch nicht. In fast allen Fällen ist der Kreis offizieller Antragsteller für andere Einrichtungen und Institutionen, aber auch Einzelpersonen in seinem Verwaltungsgebiet. Dies können z. B. Museen, Sammlungen, Archive, Stiftungen, gemeinnützige Vereine oder auch freischaffende Künstlerinnen und Künstler sein. Die vorgenannten Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden reichen ihre Förderanträge beim Kreis ein. Sie werden hier inhaltlich geprüft und mit einer Stellungnahme versehen an den LVR weitergeleitet. Grundlage der gesamten Regionalförderung des LVR ist die sog. "Handreichung für die Regionale Kulturförderung aus GFG-Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland" in der Fassung vom 24.5.2013. Gemäß Ziff. 3 der Handreichung ist die politische Vertretung der Mitgliedskörperschaft, hier also der Kreistag des Kreises Euskirchen, über die beim LVR eingereichten Anträge zu informieren. Für das Förderjahr 2015 wurden vier Förderanträge eingereicht und - mit Stellungnahme versehen an den LVR weitergeleitet. Hier die Anträge im Einzelnen: Antrag der Gemeinde Hellenthal 1. Projektbezeichnung Freilegung der ehem. Lohgerberei, Hellenthal, Hardtstraße 2 2. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Die ehemalige Lohgerberei (allgemein bekannt unter dem Namen der letzten Bewohner "Haus Kremer"), deren Produktion um 1880 aufgegeben wurde, ist seit dem 20.08.1998 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Hellenthal eingetragen. Seit dem Datum der Eintragung in die Denkmalliste stand das Haus leer und wurde vor witterungsbedingtem Verfall und vor Vandalismus durch Verschluss und durch einen Bauzaun gesichert. Mit den kommunalen Überlegungen im Jahr 2013, die Flächen des Hauses Kremer im Zuge einer städtebaulichen Gesamtsanierung mit in die gemeindlichen Zukunftsplanungen einzubeziehen wurde an das LVR - Amt für Denkmalpflege der Wunsch herangetragen, das Haus abzubrechen. Wegen des vor allem im Gebäudeinneren desolaten Zustandes der Wohnung wurde von hier aus eine mögliche Zustimmung vorbehaltlich der Dokumentation des Denkmals signalisiert. -2Es ist dieser Dokumentation zu verdanken, dass für das Gebäude und mithin für die Geschichte des Ortes und der Region grundlegende neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten, die letztendlich die Verantwortung zu einem anderen Umgang mit dem Objekt ergeben haben. Anlass des Vorhabens ist die Rettung, Sicherung und Nutzbarmachung eines einzigartigen industriellen Zeugnisses. Um den historischen Kernbestand der Gerberei zurückzugewinnen, ist der Rückbau der nachträglich eingehängten und einsturzgefährdeten Wohnung des späten 19.Jahrhunderts erforderlich und Voraussetzung. Dieser Rückbau ist sensibel vorzunehmen, um den umgebenden Bestand nicht zu gefährden und zu beeinträchtigen. Zielsetzung kann nur sein, das Gebäude mit seiner bereits bekannten und nach Freilegung möglicherweise zu erwartenden historischen Ausstattung zukünftig einer didaktischen Aufbereitung zuzuführen. Gerade in Anbetracht der ursprünglich sehr hohen Zahl von Gerbereien im Rheinland kann eine nahezu vollständig verloren gegangene Kulturtechnik in baulicher Form und in hoher Anschaulichkeit der Arbeitsweisen zurückgewonnen werden. 3. Projektbeschreibung (Die inhaltliche Beschreibung soll einen Überblick über die wesentlichen Maßnahmen / Aktionen geben.) Mit der Freilegung und Entfernen der nachträglich eingehängten und einsturzgefährdeten Wohnung könnte die ursprüngliche Bauform der ehern. Lohgerberei insgesamt wiederhergestellt werden, womit ein einzigartiges und höchst anschauliches Beispiel für die frühe Form des Rotgerbens wieder gewonnen wäre. Alle Merkmale aus den historischen Quellen sind im Haus vereint und vorhanden: hochwasserfreie Lage außerhalb des Ortes, steinernes Hauptgeschoss mit drei Abteilungen und entsprechenden Türen, gepflasterter Fußboden, Gerinne, Brunnen für Frischwasser, Kamin für Wassererwärmung. Die alte Werkhalle mit der ungemein seltenen und für die Region einzigartigen und hochqualitativen Zimmermannskonstruktion rundet den Eindruck des historischen Bauwerkes ab. Erst nach dem erfolgten Ausbau und Sicherung des Bestandes sind weitere Erforschungen und möglicherweise Erkenntnisse möglich. Die Abteilung Dokumentation des LVR - Amtes für Denkmalpflege im Rheinland hat in den letzten Monaten bereits einen erheblichen Erkenntnisgewinn aus dem Objekt ziehen können. Gemeinsam mit dem dann ebenfalls zu beteiligenden LVR - Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland können weitere Untersuchungen erfolgen um die Forschung zum Thema zu arrondieren. Wenn die grundlegenden baulichen Voraussetzungen der o.a. Sicherung der Hülle geschaffen sind, könnte im Inneren anhand der noch vorhandenen baulichen Spolien die Rolle der Lohgerberei in früheren Zeiten durch in Text und Bild vorhandenen Quellen dargestellt werden. Die ehemals gängigen Produktionsmethoden einschließlich ihrer Auswirkung auf die weitere und engere Region und die Verwendung des Werkstoffes Leder für die verschiedensten Aufgaben sind heute nahezu vergessen. Aspekte einer Präsentation könnten auch sein: Auswirkungen der Gewinnung von Eichenlohe auf die Umwelt, Bedeutung des Wassers für alte Handwerkstechniken und Auswirkungen dieser auf die Gewässer, Nachhaltigkeit der Produkte, gesundheitliche Aspekte damaliger Arbeit. Der gute Originalzustand und mithin der Anschauungswert sowie die Einzigartigkeit des Gebäudes werden als einmalige Chance und als Alleinstellungsmerkmal für eine zukünftige Nutzung gewertet. In städtebaulich bedeutsamer Lage im Ortszentrum Hellenthal wäre die Gerberei als erstes Exponat jeder musealen Präsentation zu werten. Ziel des Projektträgers ist es, einen örtlichen Verein in ein künftiges Nutzungskonzept einzubinden. Das Objekt bietet auch Potentiale für die weitere kulturelle und touristische Entwicklung der Nationalparkgemeinde Hellenthal. Vor Ort existieren bereits einige sehr gut etablierte und genutzte Angebote für Freizeit, Erholung und Tourismus. 4. Bestätigung Hiermit bestätige ich als Projektträger, dass es sich um eine Maßnahme mit Alleinstellungsmerk mal handelt und/oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/ Gemeinwohlverpflichtung erfüllt. Begründung (zwingend erforderlich): Die ehem. Lohgerberei kommt nach den bisherigen Recherchen rheinlandweit Einzigartigkeit zu. Es ist ein Vertreter der noch manuellen Arbeitsweise der Rotgerber. Diese ist seit der Steinzeit über die Jahrhunderte hinweg als eine der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit für die -3verschiedensten Kulturkreise überliefert. Die Herstellungstechniken in Form von Nassprozessen in Gruben und Holzgefäßen blieben dabei bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts immer gleich; für das Endprodukt Leder gab es keinen Ersatzstoff. Die im Rheinland noch bestehenden Gerbereien (wie etwa das Gerbereimuseum der ehern. Lederfabrik Abel in Mülheim/Ruhr oder die ehern. Gerberei Bremer im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath oder die ehern. Gerberei Sasse in Enger) gehören restlos der bereits auf das chemische Verfahren der Chromgerberei umgestellten späteren industriellen Phase des Gerbens an. 5. Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft Die Projektbeschreibung zeigt eindeutig auf, dass mit dem ehemaligen "Haus Kremer" in Hellenthal ein im Rheinland einmalig vorzufindendes Objekt vorindustrieller Gerberei "entdeckt" wurde. Dies gilt es zu sichern, baulich auf den Bestand der ehemaligen Lohgerberei zurückzubauen und der Öffentlichkeit (z.B. als Museum der Lohgerberei) zugänglich zu machen. Die Realisierung der o.a. Maßnahmen würde ein im Rheinlang einzigartiges Denkmal entstehen lassen, welches die Bedeutung der Lohgerberei, didaktisch aufbereitet, zeigen würde. Durch die Einzigartigkeit würde es zweifelsohne Gäste der Nationalparkregion ebenso anziehen wie z.B. auch Schulklassen, Studenten und an alten Techniken interessierte. Die Gemeinde Hellenthal würde hierdurch - neben den bereits bestehenden Angeboten - weitere kulturelle und touristische Aufwertung erfahren. Ich unterstütze und befürworte daher den Antrag in vollem Umfang. 6. Kostenplan Projektkosten insgesamt: Eigenmittel Gemeinde Hellenthal: 26.500,00 Euro 5.300,00 Euro Antrag der Stadt Euskirchen 1. Projektbezeichnung Multimediale Ausstellungseinheit "Heimat" für Dauerausstellung Stadtmuseum Euskirchen 2. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Das Stadtmuseum Euskirchen befindet sich seit Dezember 2012 im neuen „Kulturhof Euskirchen". Der eindrucksvolle Gebäudeteil des Stadtmuseums steht auf der durch die Stadtmauer gekennzeichneten Grenze zwischen der Alt- und der Neustadt Euskirchens. Hier präsentiert sich das Museum als Ort der Begegnung und des Austauschs auf über 300 m2 Grundfläche in großen, hellen und modernen Räumen. Die neu konzipierte Dauerausstellung zur Stadtgeschichte von der Römerzeit bis zum Ersten Weltkrieg macht die Geschichte Euskirchens als fortlaufenden Prozess erfahrbar. Sie ist im Erdgeschoss und Im ersten Obergeschoss des Museums zu besichtigen. Die Erweiterung der Dauerausstellung bis in die Gegenwart wird zurzeit erarbeitet. Sie soll die bestehende Ausstellung um die Zeit seit Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute erweitern bzw. vervollständigen. Die Schwerpunkte liegen auf den Themen Stadtgeschichte, Stadtentwicklung, Leben in der Stadt und Euskirchen als Heimat für Viele, vor allem in Hinblick auf die Schlagworte Heimat, Tradition und Identität. Dieser Teil der Ausstellung wird im zweiten Obergeschoss realisiert, wo neben der dauerhaft installierten Ausstellung zusätzliche Sonderausstellungsfläche vorhanden ist. 3. Projektbeschreibung (Die inhaltliche Beschreibung soll einen Überblick über die wesentlichen Maßnahmen / Aktionen geben.) Im Stadtmuseum Euskirchen soll zukünftig auch die jüngere Vergangenheit und die Gegenwart thematisiert werden. Dieses Gesamtprojekt „Erweiterung um das Thema Gegenwart" wird vom Betrieb Kultureinrichtungen der Stadt Euskirchen getragen und finanziert. Das Konzept für die neue Abteilung der Dauerausstellung sieht vor, eine multimediale Ausstellungseinheit zu integrieren. An dieser Stelle soll das Thema „Zu Hause in Euskirchen" medial umgesetzt und mit Hilfe von Gewährspersonen dargestellt werden. Interviews mit Einwohnern der -4Stadt, die aus verschiedensten Gründen hier wohnen und eine Heimat gefunden haben, stellen sich in Wort und Bild vor. Ihre Geschichte wird ergänzt durch Fotos, Dokumente und Objekte. Die Beschäftigung mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart macht es möglich, Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen und dadurch Individuelle Geschichten zu erzählen. Die Identifikation mit den einzelnen Themen der jüngeren Stadtgeschichte kann mit Hilfe von Lebenserinnerungen gelingen. Die Erinnerungen und Geschichten werden in Kurzfilmen präsentiert. Ein filmischer Beitrag kann Lebenserinnerungen von Zeitzeugen besonders anschaulich darstellen, weil dem Betrachter auch ein Einblick in die Emotionen und persönlichen Sichtweise ermöglicht wird. Dadurch wird auch der (individuelle) Blick auf die eigene Geschichte deutlich. Vor allem Begriffe wie Heimat, Tradition und Identität lassen sich in filmischen Aufzeichnungen personifizieren und verständlicher transportieren. Die multimediale Ausstellungseinheit ist ein wesentlicher Baustein der Ausstellungskonzeption, weil sie die weiteren musealen Informationsebenen wie Exponate, Texte, Hör- und „Mitmach-Stationen" auch didaktisch ergänzt und die Sehgewohnheiten besonders der jüngeren Besucher anspricht. Das Museum als Ort der lebendigen Geschichte möchte seiner Aufgabe in moderner Weise nachkommen. Für die Durchführung der Interviews, der Auswertung und die Realisierung der Medienprodukte konnte die Abteilung Volkskunde des LVR-Institutes für Landeskunde und Regionalgeschichte als Kooperationspartner gewonnen werden. Die hier gebündelte langjährige sowohl methodische (Filmdokumentation) als auch inhaltliche (Themenfeld Heimat) Kompetenz liefert einen wichtigen Beitrag für die Qualität des Projekts. Sollte die Maßnahme nicht unterstützt werden, kann sie nicht mit anderen Mitteln durchgeführt werden und somit nicht in der gewünschten Qualität hergestellt und präsentiert werden. 4. Bestätigung Hiermit bestätige ich als Projektträger, dass es sich um eine Maßnahme mit Alleinstellungsmerkmal handelt und/ oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/ Gemeinwohlverpflichtung erfüllt. Begründung (zwingend erforderlich): Die Beschäftigung mit dem Thema Heimat und Identität, konkret bezogen auf die Mittelstadt Euskirchen, stellt ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt dar. Über die filmische Dokumentation und Darstellung werden zahlreiche Euskirchener Bürger partizipativ in die Konzeption der Dauerausstellung mit einbezogen. Der ehrenamtlich geleistete Beitrag als Zeitzeugen und Interviewpartner ist für das Museum ein großer ideeller Gewinn, der sich nicht adäquat finanziell darstellen lässt. 5. Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft Das neue Stadtmuseum Euskirchen wird von der Bevölkerung und den Gästen der Stadt Euskirchen gut angenommen. Es zeigt in einer Dauerausstellung anschaulich die Geschichte der Stadt bis zum Ersten Weltkrieg. Danach, und besonders auch nach dem zweiten Weltkrieg, war die Stadt Euskirchen großen Veränderungen in den Bereichen Bevölkerung, Wirtschaft, Infrastruktur, Kultur u.a. unterworfen. Die jüngere Vergangenheit und die Gegenwart durch den Einsatz multimedialer Mittel in moderner Form in der Dauerausstellung zu zeigen, ist sinnvoll und notwendig, weil sich erst dadurch der Kreis der Stadtgeschichte von der Römerzeit bis heute schließt. Ich unterstütze und befürworte den Antrag daher in vollem Umfang. 6. Kostenplan Projektkosten insgesamt: Eigenmittel Stadt Euskirchen: Drittmittel vom LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte: 46.000,00 Euro 9.000,00 Euro 5.000,00 Euro Antrag des "Förderverein Maler der Eifel e.V." im KunstForumEifel 1. Projektbezeichnung Rein stofflich! Textiles in der zeitgenössischen Kunst (Arbeitstitel) -52. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Ziel ist es, das KunstForumEifel, bisher durch den Förderverein Maler der Eifel e.V. nur den Künstlerinnen und Künstlern verpflichtet, die sich mit ihrer Arbeit in Vergangenheit und Gegenwart von der Eifel inspirieren ließen oder für die diese Kulturlandschaft Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens war bzw. ist, für die Formen der zeitgenössischen Kunst zu öffnen. Das Spektrum der Ausstellungen reicht von der konventionellen Gemäldeschau bis zu experimentellen Performance-Projekten, zeigt Malerei, Zeichnung und Druckgrafik, Bildhauerei, Fotografie und raumbezogene Installationen, sowie Klang - und Videokunst regionaler und überregionaler Künstlerinnen und Künstler aus der gesamten Euregio. Die Verankerung des KunstForumEifel als Ort der zeitgenössischen Kunst unterstützt das Ziel der Region Kultur, Bildung und Wissenschaft in offener Kommunikation über die Grenzen hinaus zu fördern und zu ermöglichen. Damit entsteht ein Kulturhaus, dass einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt der Kultur im ländlichen Raum leistet, die Durchführung interessanter und innovativer Projekte ermöglicht, Einblicke in die Positionen künstlerischen Schaffens bietet, denn "Kultur braucht Raum". Nicht zuletzt erfährt dadurch das Haus, die ehemals alte Schule Gemünds, als historisches Erbe eine neue Beachtung und Wertschätzung. Nach der Ausstellung "Papiermacherei" als Quelle der Inspiration 2013 will sich das KunstForumEifel mit dem Ausstellungsprojekt "Rein stofflich" Textiles in der zeitgenössischen Kunst, wiederum einem traditionellen, im ländlichen und frühindustriellen Leben verankerten Material zuwenden und einen neuen, der zeitgenössischen Kunst angemessenen Kontext zu bringen. 3. Projektbeschreibung Jenseits aller Nützlichkeit als Kleidung, Schutz und Hülle etablierte sich seit den 50 er Jahren des 20. Jahrhunderts textiles Material als Medium künstlerischen Schaffens, trat in vielfältige Auseinandersetzungen mit Architektur, Malerei und Skulptur. Aus der Tradition der angewandten Kunst heraus, in der Textilien vor allem einem Zweck dienten oder eine Funktion hatten und das dekorative Element an erster Stelle stand, wurden jetzt die Studien zu Material und Technik wichtig. Statt des Nutzens gewann das Äußere - die Textur - an Bedeutung und weitergehend treten Inhalte und Konzepte in den Vordergrund. Textilkunst heute kennt keine technischen oder materiellen Grenzen: Quilter färben ihre Stoffe, Färber quilten ihr Material, Sticker arbeiten auf Papier, Kunststoff, Fotos, bemalte Stoffe werden entfernt, ihre Textur angegriffen. Nadel und Faden werden zum Zeichenstift, lange Fäden zu dichtem Filz. Faden und Gewebe beginnen ein Eigenleben zu führen und bilden selbstständige räumliche Textilplastiken. Die Ausstellung richtet sich an Kunstschaffende, die als ihr eigenstes künstlerisches Mittel den Umgang mit textilem Material pflegen und zu eigenständigen Aussagen nutzen. Für die Besucherinnen und Besucher werden die Ideen durch interaktive Präsentationen z. B. ein work-in-progress ("Verknüpfungen" an denen jeder mitarbeiten kann) verschiedenen Aktivitäten, bis hin zu Kursen in "handwerklichen Techniken" vom Sticken bis zu Filzen nachvollziehbar. Aktionen für Kinder und Jugendliche aus dem Bereich der "Erlebnispädagogik" vervollständigen das Projekt. Durch diese großzügig angelegte Ausstellung mit ca. 2 Dutzend Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, der Euregio und dem Rheinland wird das KunstForumEifel und der Standort Gemünd, als Tor zum Nationalpark Eifel, einmal mehr zu einem weiteren landschaftlichen und kulturellen Erlebnis, zu einem lebendigen Ort der Kunst. Das Konzept wurde von Eva-Maria Hermanns erarbeitet. 4. Bestätigung Hiermit bestätige ich als Projektträger, dass es sich um eine Maßnahme mit Alleinstellungsmerkmal handelt und/ oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/ Gemeinwohlverpflichtung erfüllt. Begründung (zwingend erforderlich): Das KunstForumEifel wird ehrenamtlich geführt und betreut. Die Intensitäten seiner Aktivitäten ist abhängig von Spenden und Sponsoring, dem persönlichen Einsatz der Künstlerinnen und Künstler und der Projektleitung. Eigentümer ist die Stadt Schleiden, die das Gebäude, eine alte Schule im Stadtteil Gemünd mit öffentlichen Mitteln hergerichtet hat und dem Betreiber, dem Förderverein Maler der Eifel e. V. -6langfristig gegen Miete und grundständige Betriebskosten (Strom, Heizung, Haustechnik usw.) im Jahr 2007 überlassen hat. Da diese Kosten mittlerweile das gesamte Vermögen des Vereins "auffressen", ist eine Nutzung des Forums als lebendiges Kulturzentrum nur mit tatkräftiger ehrenamtlicher Arbeit der Mitglieder und der großzügigen Spenden der privaten, wirtschaftlichen und öffentlichen Hand möglich. Zumal der Verein, neben der aktuellen Ausstellungstätigkeit, auch Kernaufgaben eines Museums, nämlich zu sammeln, zu bewahren, zu forschen und zu vermitteln, wahrnimmt, wie die bereits bestehende umfangreiche Sammlung "klassischer Eifelmalerei" beweist. 5. Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft Der Verein "Maler der Eifel e.V." engagiert sich in hohem Maße ehrenamtlich im Bereich der Bildenden Kunst. Unter der künstlerischen Leitung von Eva-Maria Hermanns zeigt er Jahr für Jahr alte und zeitgenössische Kunst der Eifel. Die neue Ausstellung zeigt Textilkunst jenseits technischer und materieller Grenzen - präsentiert von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region. Sie wird wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher ins KunstForumEifel ziehen. Damit hat sie neben den zweifelsohne hochwertigen künstlerischen Aspekten auch eine Bedeutung für den Tourismus in der Nationalparkregion. Ich unterstütze die Ausstellung daher in vollem Umfang und wäre für die Bewilligung der Förderung dankbar. 6. Kostenplan Projektkosten insgesamt: Eigenmittel Maler der Eifel e.V.: davon 700 € Erlöse und 1.300 € ehrenamtliche Eigenleistung 8.700,00 Euro 3.000,00 Euro Antrag des Vereins "Eifel Kunst e.V." 1. Projektbezeichnung Bildungsprojekt "Kunst gegen Rechts" in der Region Eifel 2. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens Ziel des Projektes ist es, mit der Bevölkerung der Region Eifel anhand theoretischer und praktischer Auseinandersetzung mit dem Kunstverständnis der nationalsozialistischen Diktatur und der heutigen Zeit eine Brücke für die Zukunft zu bauen. Anlass ist die Unterstützung der bisherigen Aufklärungsarbeit verschiedener Initiativen wie der Verlegung von Stolpersteinen, der Aufarbeitung der Geschichte jüdischen Lebens in der Region, des "Zugs der Erinnerung" und der "Galerie gegen Rechts". 3. Projektbeschreibung Das Projekt gliedert sich im Rahmen der Umsetzung in drei Adressatengruppen: 1. Kinder und Jugendliche Aktionen: Mal-Aktion an Stell- oder angemieteten Plakatwänden, Zeichnen und Malen mit Kindern und Jugendlichen mit anschließendem Kindermuseum- Kinderatelier, Foto-/ Filmkurse für Kinder und Jugendliche Referent/in: Sonja Evertz Kooperationspartner: Clara-Fey-Gymnasium (H. Schuster, B. Müller), 2. Senioren Aktionen: Erzählcafe und Schreibwerkstatt Referent/in: Andreas Züll Kooperationspartner: Evangelische Kirche (Chr. Ude), Katholische Kirche (P. Schongen) 3. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund Aktionen: Künstler und Künstlerinnen werben für Integration Referent/in: Marita Rauchberger Kooperationspartner: Jugend- Migrationsdienst (N. Weber) -7Ferner eine gemeinsame Aktion aller Gruppen in Form eines "Marktes der Möglichkeiten" zur Präsentation der Ergebnisse aus allen Projektgruppen. 4. Bestätigung Hiermit bestätige ich als Projektträger, dass es sich um eine Maßnahme mit Alleinstellungsmerkmal handelt und/ oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/ Gemeinwohlverpflichtung erfüllt. Begründung (zwingend erforderlich): Der Verein Eifel Kunst e.V. verfolgt gemäß Vereinssatzung ausschließlich nichtkommerzielle Ziele zum Zwecke der politischen Aufklärungsarbeit im Sinne von Demokratie, Rechtsstaat und Völkerverständigung sowie der uneigennützigen Förderung von Kunst und Kultur. Der Verein hat hierzu die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beantragt. Da unseres Wissens gegenwärtig im Land Nordrhein-Westfalen kein vergleichbares Projekt existiert, ist unseres Erachtens das Alleinstellungsmerkmal in vollem Rahmen gegeben. 5. Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft Der vorliegende Antrag ist auf eine generelle Förderung der Arbeit des Vereins ausgelegt und enthält Aussagen zu den Themenfeldern, die er bearbeiten möchte. Eine Konkretisierung auf bereits durchgeplante Projekte und Aktionen (Art der Projekte/ Aktionen incl. der zugehörigen Konzepte, Terminfestlegungen, verbindliche Zusagen von Partnern, genaue Kosten der Aktionen u.a.m.) fehlt aber gänzlich. Aus dem Antrag ist z. Z. nur erkennbar, dass sich die skizzierten Arbeitsfelder weitgehend mit dem Aktionsprogramm des „Eifeler Bündnis gegen Rechtsextremismus“ decken. Diese sollten als solche aber grundsätzlich förderwürdig sein. Da der Verein sich erst Ende November 2013 gegründet hat, kann die Energie und Ausrichtung der vorgestellten Projektkorridore zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden. Dem entsprechend wird der weitaus größte Teil der beantragten Fördergelder für Mietkosten, grundständige Betriebskosten sowie Administrations- und PR-Kosten der Galerie veranschlagt. Bei einer Wertung des Antrags sollte auch berücksichtigt werden, dass es im Kreis Euskirchen insbesondere bei der wichtigen "Kinder- und Jugendarbeit gegen Rechts" mehrere alternative Angebote wie z.B. den "Kultur-Rucksack" oder auch "Schulen nach Vogelsang" gibt. 6. Kostenplan Projektkosten insgesamt: Ehrenamtliche Leistungen: 18.500,00 Euro 2.500,00 Euro Aufgrund der diesjährigen Kommunalwahlen und der damit verbundenen Neukonstituierung der Landschaftsversammlung Rheinland werden die Förderberatungen voraussichtlich erst im November 2014 beginnen. Die endgültige Entscheidung über die Verteilung der Mittel wird dementsprechend nicht vor Dezember 2014 durch den Landschaftsausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland getroffen werden. gez. Rosenke Landrat Geschäftsbereichsleiter/in: Abteilungsleiter/in: Sachbearbeiter/in: Kreistagsbüro: ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift) ___________________ (Unterschrift)