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Info GB (Anlage 2 zur Info 71/2013)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
7,4 MB
Datum
27.11.2013
Erstellt
15.11.13, 12:01
Aktualisiert
15.11.13, 12:01

Inhalt der Datei

(Skizze zum Antrag Raum NRW/LEADER-Region Eifel) 1. Einführung .....................................................................................................................................3 2. Ausgangslage .................................................................................................................................6 3. Region und Partner......................................................................................................................10 4. Projektziele und Maßnahmen .....................................................................................................13 4.1 Die Entwicklung von touristischen Angeboten zur nächtlichen Naturerfahrung.......................13 4.2 Entwicklung von Maßnahmen und die Umsetzung von Verfahren zur Verringerung der Lichtverschmutzung ..................................................................................................................16 5. Projektzeitplan.............................................................................................................................20 6. Kostenplan und Finanzierung ......................................................................................................21 7. Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................23 8. Quellenverzeichnis ......................................................................................................................23 2 1. Einführung Das Alleinstellungsmerkmal „sternenreicher Nachthimmel“ Die Nationalparkregion Eifel ist eines der wenigen Gebiete in Europa, in denen die Beobachtung der Milchstraße mit bloßem Auge möglich ist. Die sichtbare Milchstraße ist ein Indiz für einen ausgesprochen sternenreichen Nachthimmel und stellt eine wertvolle Bereicherung der Naturerfahrung in der Nationalparkregion Eifel dar. Darüber hinaus trägt das Vorhandensein einer natürlichen Nacht mit geringer Belastung durch künstliche Lichtquellen entscheidend zum Grad der Biodiversität bei, dessen besondere Wertigkeit für die Eifelregion kürzlich durch die Verleihung des Biodiversitäts-Sonderpreis im Bundeswettbewerb „Nachhaltige Tourismusregion 2012/2013“ unterstrichen wurde. Der sternenreiche Nachthimmel ist ein wertvolles Alleinstellungsmerkmal der Region, das aber zurzeit touristisch praktisch nicht genutzt wird. In ganz Europa gibt es derzeit fünf Naturschutzgebiete, die einen besonderen touristischen Nutzen aus der „Naturerfahrung Astronomie“ ziehen und eine weltweite Aufmerksamkeit durch den nachhaltigen Schutz der natürlichen Nacht erlangen. Warum nicht auch die Nationalparkregion Eifel? Abb. 1: Die Milchstraße über vogelsang ip mitten im Nationalpark Eifel (links = ideal, rechts = mit Schleierwolken) Touristisches Potential Astronomie ist die älteste Wissenschaft und erfährt durch ihre Medienpräsenz zurzeit einen hohen Grad an Popularität. Die meisten Menschen haben allerdings noch nie oder nur sehr selten mit eigenen Augen den Sternenhimmel und die Milchstraße gesehen. Dies trifft auch auf die in einem Umkreis von zwei Stunden Autofahrzeit um die Nationalparkregion Eifel lebenden ca. 20.000.000 Menschen zu: ein enormes touristisches Potential, das mit den richtigen astronomischen Angeboten wertschöpfend genutzt werden kann. 3 Angebote rund um das Thema „Astronomie“ würden von den Besuchern der Nationalparkregion Eifel sehr gut angenommen werden: die astronomische Tagesveranstaltung „Himmelsstunden“ hat 2010 aus dem Stand heraus über 450 Besucher1 zählen können und das bei ungünstigen Beobachtungsbedingungen. Beispiele aus aller Welt zeigen das Potential einer derartigen touristischen Nutzung: im Cherry Springs State Park2 in USA – ein international zertifiziertes Schutzgebiet für eine natürliche Nacht und sternenreichen Nachthimmel - wird durch die Einführung von verschiedenen Angeboten zur Himmelsbeobachtung eine Tourismus-Wachstumsrate von jährlich 30% erreicht (2006: 10.000 Besucher, 2 Mio. $ Umsatz). Lichtverschmutzung Weltweit verschwindet die natürliche Nacht auch in Naturgebieten mit „Lichtgeschwindigkeit“. Grund ist die Zunahme von „Lichtverschmutzung“. Dieser populäre Begriff ist eine Sammelbezeichnung für die vielschichtigen Belastungen durch künstliches Licht in der Nacht und umfasst unter anderem die Aufhellung des Nachthimmels durch nutzlose und kostspielige Lichtabstrahlung in den Himmel. Seit Jahrzehnten steigt die Lichtverschmutzung weltweit an und raubt immer mehr Menschen die unmittelbare Erfahrung des Sternenhimmels. Grund ist die Zunahme und vor allem die unbedachte Anwendung von Außenbeleuchtung und unzureichende technische Ausführung der Beleuchtungsanlagen durch Unkenntnis der verborgenen Belastungsaspekte von künstlichem Licht in der Nacht. Abb. 2: Die Erde bei Nacht aufgenommen im Jahre 2012 vom Erkundungssatelliten Suomi. Quelle: NASA/NPP Wirtschaftlicher Nutzen für die Region Für die Nationalparkregion Eifel ergibt sich durch die besonderen, auf die nächtliche Naturerfahrung zugeschnittenen touristischen Angebote und durch ausdrückliche Unterschutzstellung des außergewöhnlichen Sternenhimmels in folgenden Bereichen wirtschaftlicher Nutzen  für den Tourismus durch das besondere Alleinstellungsmerkmal „prächtiger Sternenhimmel“ durch höhere Besucherzahlen und Übernachtungsgäste nicht nur, aber auch in der winterlichen Nebensaison,  für die Bevölkerung durch die Steigerung der Attraktivität der Region als eigener Lebens- und Wohnraum und  für die Kommunen durch die Energiekosteneinsparungen bei bewusstem Umgang mit Licht in der Außenbeleuchtung. 4 Initiativen in Deutschland Im dichtbesiedelten Deutschland gibt es einige wenige Gebiete, die touristisch erschlossen sind die gleichzeitig über eine weitgehend natürliche Nacht verfügen. Hier gibt es Initiativen in Naturschutzgebieten, die ihren Nachthimmel und die nächtliche Umwelt langfristig schützen wollen und die touristisch nutzen werden: Abb. 3: Initiativen zum Schutz der natürlichen Nacht und des sternenreichen Nachthimmels Quelle: Google Earth Zielsetzungen des Projektes Mit dem „Konzept zur Naturerfahrung Sternenhimmel und zum nachhaltigen Schutz der natürlichen Nacht als Alleinstellungsmerkmal der Nationalparkregion Eifel“ soll sichergestellt werden, dass  das touristische Potential des außergewöhnlichen sternenreichen Nachthimmels von den Akteuren in der Nationalparkregion touristisch genutzt wird und direkten oder indirekten wirtschaftlichen Nutzen generiert,  der besondere Schutz der nächtlichen Natur zu einem weiteren, weltweit bekannten Alleinstellungsmerkmal der Region wird und  der sternenreiche Nachthimmel für die heutige und die kommenden Generationen sichtbar bleibt. Deshalb sollen mit dem Konzept zwei Leitziele erreicht werden:  die Entwicklung von touristischen Angeboten zur Nutzung des Unique Selling Points „Natürliche Nacht“ (beinhaltet sowohl den Sternenhimmel als auch die nächtliche Tier- und Umwelt)  die Entwicklung von Maßnahmen und die Umsetzung von Verfahren zur Verringerung der Lichtverschmutzung unter Einbindung der Entscheidungsträger und Verantwortlichen in der Nationalparkregion Eifel 5 Mögliche zukünftige Entwicklung und Fortführung des Projektes Als mögliche zukünftige Entwicklung und Fortführung des Projektes bietet sich die Erlangung einer internationalen Anerkennung und Zertifizierung als „International Dark Sky Reserve“ oder „International Dark Sky Park“ bei der International Dark Sky Association (IDA) oder als „Starlight Light Reserve/Starlight Tourist Destination“ der UNESCO Starlight Initiative an. Viele der oben genannten Initiativen in Deutschland streben solch eine international anerkannte Zertifizierung als „Sternenreservat“ oder „Sternenpark“ an und wollen die damit verbundene weltweite Aufmerksamkeit für die touristische Vermarktung nutzen. Ein Sternenreservat in der Nationalparkregion Eifel wäre eine weltweite Besonderheit: es ist das erste bi-nationale Schutzgebiet für eine natürliche Nacht, da es sich sowohl über Gebiete in Deutschland als auch Belgien erstreckt und ein hervorragendes Beispiel für grenzüberschreitende nachhaltige Kooperation darstellt. 2. Ausgangslage Die Nationalparkregion Eifel verfügt über einen außergewöhnlich sternenreichen Nachthimmel und ist gleichzeitig sehr gut aus den umliegenden Städten und Ballungszenten erreichbar. Beides sind Vorteile, die sowohl für Tagesbesuche als auch für Wochenendbesucher oder für länger andauernde Aufenthalte relevant sind. Zurzeit gibt es allerdings noch keine Angebotspakete, die dieses Alleinstellungsmerkmal für die touristische Vermarktung nutzen. Das Interesse an Astronomie und Weltraumfahrt ist in der Allgemeinbevölkerung groß und steigt durch eine breite Medienpräsenz immer mehr. Andererseits haben die meisten Menschen an ihren Wohnorten aufgrund der Aufhellung des Himmels durch künstliches Licht in der Nacht keine unmittelbare Möglichkeit zur eigenen Beobachtung des Sternenhimmels – häufig wird der Sternenhimmel nur während der Urlaube in entfernten Länder wahrgenommen. Die Nationalparkregion Eifel ist für viele Menschen ein ohne hohe Reisekosten erreichbarer Ort und sie besitzt eine touristische Infrastruktur, die heute schon sehr gut die Natur am Tage mit attraktiven Angebotspaketen adressiert. Ungenutzt bleibt zurzeit jedoch das touristische Potential der nächtlichen Naturerfahrung Astronomie und der natürliche Nachtlandschaft. Gerade in den besucherarmen Monaten Oktober bis März sorgen die Angebote für eine Belebung und Umsatzsteigerung. Im Rahmen der Konzeptentwicklung werden mit verschiedenen Akteuren Strategien und Angebotspakete für Naturerfahrungsangeboten entwickelt, die den sternenreichen Nachthimmel und die natürliche Nacht zu einem Unique Selling Point (USP) der Region machen werden. Die Nationalparkregion Eifel verfügt mit dem Nationalpark Eifel und dem in Belgien befindlichen Hohen Venn über großflächige Schutzgebiete für Tiere und Pflanzen. Beide Schutzgebiete zeichnen sich dadurch aus, dass es innerhalb ihrer Grenzen keine oder vernachlässigbare Quellen von künstlichem Licht in der Nacht gibt. Durch die von außerhalb (bis zu 50-100 km) verursachte Lichtverschmutzung sind jedoch die weitgehend natürlichen nächtlichen Lebensbedingungen für Flora und Fauna und die Biodiversität gefährdet, dies führt mittelbar auch zu ökonomischen Kosten3. 6 Abb. 4: Der Nationalpark Eifel und das Hohe Venn sind nachts dunkel Quelle: Google Earth Trotzdem ist ein vergleichsweise sternenreicher Nachthimmel zu verzeichnen, auch wenn hier der weitreichende Einfluss von künstlichem Licht aus den umliegenden Gemeinden und Städten zu bemerken ist und es nicht so dunkel wie z.B. in einem Wüstengebiet in Namibia oder in den Hochalpen ist. Die Sichtbarkeit der Milchstraße ist ein wichtiger Gradmesser für die Qualität des Nachthimmels und für das Vorhandensein einer natürlichen nächtlichen Umwelt sowie ein Entscheidungskriterium bei der Zertifizierung. Im dichtbesiedelten Europa wird sogar in ländlichen Gebieten der sternenreiche Nachthimmel in wenigen Jahren verschwunden sein, wenn der gegenwärtigen, jährlichen Zunahme an Lichtverschmutzung von ca. 6% nicht Einhalt geboten wird4. Eine nachhaltige Förderung des Tourismus durch Naturerfahrungsangebote der natürlichen Nacht wird deshalb nur dann zu erreichen sein, wenn effektive Maßnahmen zur Reduzierung der Himmelsaufhellung durch künstliches Licht in der Nacht so schnell wie möglich eingeleitet werden und das Ziel des Schutzes der natürlichen Nacht langfristig verfolgt wird. Astronomische Angebote und Events in der Region Für astronomische Naturerfahrungsangebote bieten sich gute Entwicklungschancen im ländlichen Raum Eifel. In den vergangenen Jahren wurden sehr gut besuchte astronomische Veranstaltungen mit bis zu 45o Teilnehmern beispielsweise in vogelsang ip angeboten5,6. Das Thema wird sowohl von spontanen Besuchern als auch von Gruppen gut angenommen. Die Stadt-Sternwarten in Aachen, Köln und Bonn bieten zwar regelmäßige Veranstaltungen an, können aber keine unmittelbare Naturerfahrung eines sternenübersäten Nachthimmels bieten. Planetarien sind in der Region Eifel noch nicht vorhanden, sondern nur in den Ballungsräumen in Köln, Düsseldorf-Erkrath und Bochum beheimatet. Die Universität-Sternwarte „Hoher List“ in der Süd-Eifel wurde vor kurzem geschlossen: für die Berufsastronomen ist der Grad der Lichtverschmutzung in Mitteleuropa zu sehr angestiegen, um die Kosten für die Erneuerung der Geräte zu rechtfertigen. Das weltweit größte freibewegliche Radioteleskop der Welt ist in Effelsberg bei Bad Münstereifel beheimatet, das Radioteleskop Stockert bietet ein astronomisches Angebot im Bereich Radioastronomie für Schulen an. In zwei astronomische Vereinigungen sind etwa sechzig Amateurastronomen aus der Region organisiert, es werden allerdings keine regelmäßigen öffentlichen Bildungsangebote durchgeführt. 7 Öffentliche Himmelsbeobachtungen und Beobachtungen der nächtlichen Natur Bislang gibt es in der Nationalparkregion noch keine regelmäßigen öffentlichen Himmelsbeobachtungen und entsprechende Einrichtungen. Die Erfahrungen in anderen Projekten zeigen jedoch, wie schnell sich ein astronomisches Touristikangebot entwickeln kann: Im Cherry Springs International Dark Sky Park (USA) wurde im Jahr 2003 mit ersten Angeboten zur Himmelsbeobachtung begonnen. Aufgrund des Besuchererfolges wurden im Folgejahr mehrere Beobachtungsplätze installiert, ein Teleskop-Verleih eingerichtet, den Besuchern wurden Materialien wie Sternkarten zum Auffinden von Sternbildern zur Verfügung gestellt. Dies hatte schon im ersten Jahr eine Steigerung von 300% an Touristentagen zur Folge7. Der unmittelbare Anblick eines sternenreichen Nachthimmels wird durch unterschiedliche Angebote zu einer Attraktion für Tagesbesucher und für Übernachtungsgäste werden: geführte nächtliche Wanderungen zur Beobachtung von nachtaktiven Tieren, Sternenbeobachtungen mit bloßem Auge oder mit Feldstechern, ausgewiesene Beobachtungsplätze für Astronomie-Touristen mit eigenem Instrument oder Sternwarten und Teleskopparks machen die Nacht zu einem besonderen Erlebnis. Diese Strategie wird im International Dark Sky Reserve in Exmoor wie auch im neu eingerichteten Brecon Beacons International Dark Sky Reserve8 erfolgreich angewendet. Auch während des Tages gibt es attraktive Angebote: Sonnenbeobachtungen, technische Einführungen sowie Vorträge und Experimente sowie Aufklärung über den ökologischen und ökonomischen Wert einer natürlichen Nacht. Beherbergungsbetriebe Der schottische Galloway Dark Sky Park wurde durch seine Dark-Sky-Park-Auszeichnung im Jahr 2009 weltweit bekannt und zieht neue Besuchergruppen wegen der Thematik Astronomie an. Eine touristische Studie aus dem Jahr 2012 weist bei 77% der befragten Beherbergungsbetriebe für den schottischen Galloway Dark Sky Park eine deutliche Belebung der Übernachtungszahlen sogar in der sonst „schwachen“ winterlichen Nebensaison aufgrund der angebotenen Sternenbeobachtungen nach9. Viele Beherbergungsbetriebe in der Nationalparkregion können ebenfalls einen attraktiven Aufenthalt für Astronomie-Touristen bieten und den sternenreichen Nachthimmel unmittelbar „vor der Haustür“ erfahrbar machen. Darüber hinaus wünschen sich Amateurastronomen einen Urlaubsort, an dem das eigene Teleskop in unmittelbarer Nähe der Beherbergung genutzt werden kann. Hierzu nehmen sie sogar weite Anfahrten in Kauf. Ein regionales, auch für einen spontanen und kürzeren Aufenthalt lohnendes Beherbergungsangebot, das sich auf die besonderen Ansprüche dieser Zielgruppe einstellen kann (z.B. spätes Frühstück oder Lunch-Paket für die Nacht) würde von vielen Amateurastronomen sehr gut angenommen werden. Mit dem entsprechenden Angebot von Beobachtungsplätzen mit Stromversorgung oder auch Leih-Teleskopen könnten Beherbergungsbetriebe die Attraktivität für Amateur-Astronomen steigern. Berggasthöfe10 in den Alpen machen dies unter dem Motto „Astronomie und Familienurlaub! Wo gibt es das sonst noch?“ erfolgreich vor. So etwas ist keineswegs nur für die passionierten Amateurastronomen interessant, sondern bei entsprechend organisierten Angeboten für jede Gruppe eine Attraktion. Erweiterung der touristischen Saison durch besondere Naturerfahrungsangebote Von Oktober bis März gehen die Besucherzahlen in der Region bislang deutlich zurück. 8 Durch die Adressierung nächtlicher Sternenbeobachtung und Naturbeobachtung wird die „dunkle“ Jahreszeit in der Nationalparkregion touristisch interessant: die früher einsetzende Dunkelheit und längere, sternenklare Nächte bieten hervorragende Möglichkeiten zur Sternenbeobachtung ohne bis spät in die Nacht warten zu müssen. Die früh einsetzende Dunkelheit während der Wintermonate wird sich gerade bei Angeboten für Kinder und Jugendliche als auch für berufstätige Begleiter oder Besucher von nächtlichen Naturerlebnisveranstaltungen positiv auswirken. Der Witterung kann mit entsprechender Bekleidung Rechnung getragen werden. Das Tourismusgewerbe im Exmoor Dark Sky Reserve hat genau diese Entwicklung festgestellt und außerordentlich begrüßt11. Naturbeobachtung Neue Angebote zum Erfahren der nächtlichen Natur können die Angebotspalette des Naturtourismus in der Region erweitern. Nächtliches Wandern kann die Nacht als Herausforderung und Erlebnis erfahrbar machen, ermöglicht kollektive Angstbewältigung, fordert die Sinne heraus, schult die nächtliche Orientierung und vertieft die Nachterfahrung. Es bietet authentische Erlebnisse in der Natur12. Die Hälfte des Lebens auf unserer Erde findet während der Nachtstunden statt. Ein unendlicher Kosmos an nachtaktiven Leben wartet auf seine durch entsprechende Naturerfahrungsangebote ermöglichte Entdeckung. Multiplikatoren-Ausbildung In den vergangenen zwei Jahren wurden Fortbildungsveranstaltungen für Waldführer zum Thema „Naturerfahrung Nacht und Astronomie“ angeboten, die auf eine ausgesprochen positive Resonanz stießen. Derartige Lehrgänge für Multiplikatoren können gewinnbringend ausgebaut werden und sich an Mitarbeiter von Beherbergungsbetrieben und Nationalparktoren, die Nationalpark-Ranger sowie an Lehrer und Mitarbeiter von Kindertagesstätten der Region richten, um eigene astronomische oder auf die nächtliche Naturerfahrung bezogene Angebotspakete zu erstellen und anzubieten. Erweiterter Schutz der nächtlichen Natur Im Nationalpark Eifel und im Hohen Venn gibt es zwar keine oder keine nennenswerten Quellen von nächtlicher Lichtbelastung. Allerdings gibt es eine Reihe von unmittelbar angrenzenden Gebieten, von denen eine Lichtabstrahlung in die Schutzgebiete ausgeht, wie z.B. die Ortsteile Wolfgarten und Erkensruhr. Durch die Anwendung von lichtbelastungsmindernden Beleuchtungsrichtlinien wird sich nicht nur hier in diesen „kritischen Randzonen“, sondern in der gesamten Region die Lichtverschmutzung mindern, die Lebens- und Schlafqualität durch die verringerte Einstrahlung in die Häuser und Wohnungen wird steigen und eine insgesamt geringere Beeinträchtigung auf die Biodiversität wird zu verzeichnen sein. Energieeinsparung und Verringerung des Kohlendioxyd-Ausstoßes Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung führen automatisch zu einem geringeren Energieverbrauch: Licht wird bewusster eingesetzt, nur dann wenn es erforderlich ist und nur in der benötigten Menge. Durch sinnvolle Lichtlenkung wird die unnötige Lichtabstrahlung in den Himmel oder in andere nicht erforderliche Richtungen vermieden. Auch unter Beibehaltung des bisherigen Beleuchtungsniveaus lassen sich so enorme Einsparungspotenziale nutzen. 9 Vorbildliche Lösungen in der Region Die Nationalparkverwaltung baut zurzeit die Beleuchtung an den Forsthäusern um. Vollabgeschirmte Lampen mit einem naturverträglichen Spektrum kommen bei der Orientierungsbeleuchtung zum Einsatz. In vogelsang ip werden die Anforderungen an umweltverträglicher Außenbeleuchtung vorbildlich umgesetzt werden. Die Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang (SEV) schreibt u.a. den Einsatz von vollabgeschirmten Leuchten mit einem belastungsarmen Lichtspektrum und bedarfsgerechte Lichtregelungen vor: nur soviel Licht wie nötig, so wenig Licht wie möglich. Das Deutsche Rote Kreuz hat die Außenbeleuchtung des Umweltbildungshauses bereits entsprechend umgerüstet. 3. Region und Partner Historie Bereits im Jahr 2006 gab es eine Initiative von Dr. Andreas Hänel (Planetarium Osnabrück) und Jan Hattenbach (Sternwarte Aachen) zur Einrichtung eines Sternenparks in der Eifel13,14, die aber damals in der Region kaum auf Resonanz traf. Unabhängig davon startete im Jahr 2010 ein Kölner Astronom eine Initiative, das Thema Astronomie als Naturerfahrungskomponente mit Beobachtungs- und Vortragsangeboten für alle Zielgruppen in der Nationalparkregion Eifel zu etablieren. Sein Investitionsvorhaben zur Einrichtung eines Astronomie-Zentrums mit Sternwarte und öffentlichen Veranstaltungsangeboten wurde am 6. Juli 2011 auf Initiative der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang den an Vogelsang beteiligten Gebietskörperschaften und Organisationen vorgestellt und überzeugte die Mehrheit der Vertreter der umliegenden Landkreise und Kommunen. Auch der Schutzgedanke für eine natürliche Nacht stieß auf Zustimmung15. Im Jahr 2012 wurde die Idee zur Einrichtung eines Schutzgebietes in Vorgesprächen mit der Internationalen Dark Sky Association (IDA) konkretisiert. Im November 2012 wurden von der SEV, dem Initiator Harald Bardenhagen und dem Nationalparkforstamt verschiedene Vertreter der Gemeinden aus der StädteRegion Aachen, dem Kreis Düren und dem Kreis Euskirchen sowie dem Naturpark Eifel-Venn zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um die Idee zur Einrichtung eines bi-nationalen Sternenreservates vorzustellen. Zu dieser Gruppe gehörten auch der LAGManager der LEADER Region, der Wasserverband Eifel-Rur und die kommunalen Energieversorger. Aufgrund der von allen Beteiligten geäußerten Zustimmung bildete sich die Arbeitsgruppe „Sternenreservat“, um Schritte zur Umsetzung vorzubereiten. Die Arbeitsgruppe „Sternenreservat“ besteht aus Vertretern von: Nationalparkforstamt Eifel, Stadtverwaltung Schleiden, Stadtverwaltung Mechernich, Gemeindeverwaltung Simmerath, Kreisverwaltung Euskirchen, Gemeinde Bütgenbach, Regierung der deutschsprachigen Gemeinschaft, Wasserverband Rhein-Rur, Naturpark Nordeifel e.V., Leader-Region Eifel, Energie Nordeifel GmbH & Co. KG, Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH und Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“. Auf der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe „Sternenreservat“ am 28.2.2013 wurde die Klärung der Finanzierung des Projektes „Konzept zur Naturerfahrung Sternenhimmel und zum nachhaltigen Schutz der natürlichen Nacht als Alleinstellungsmerkmal der Nationalparkregion Eifel“ als erster Meilenstein vereinbart. 10 Nationalparkforstamt Eifel Die Nationalparkforstamt Eifel ist zuständig für die Verwaltung „Nationalpark Eifel“. Dieser umfasst eine Fläche von ca. 110 km2 und beheimatet über 1.450 bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Der Nationalpark Eifel muss die Qualitätskriterien der Internationalen Union zum Schutz der Natur (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, IUCN) für Nationalparke erfüllen. Die IUCN fordert seit 2012 von den Verantwortlichen die Umsetzung von Beleuchtungsrichtlinien, die die ökologische Integrität der Schutzgebiete erhalten oder wiederherstellen. Der Nationalpark liegt mitten in einer Region, die sich neben dem nachhaltigen Tourismus für den Erhalt und der nachhaltigen Entwicklung der Eifeler Kulturlandschaft einsetzt. Dazu gehören auch Aspekte des Klimaschutzes. Die Nationalparkverwaltung unterstützt den Schutzgedanken für eine natürliche Nacht und einen sternenreichen Nachthimmel und die Antragstellung für eine international Zertifizierung als „International Dark Sky Reserve“. Das Gebiet des Nationalparks Eifel wird als Kernzone des IDSR ausgewiesen und erfüllt bereits heute weitgehend die beleuchtungsspezifischen Anforderungen. Die Gebäude der Nationalparkverwaltung werden über die zu erfüllenden Anforderungen hinaus mit vorbildlicher Außenbeleuchtung umgerüstet. In den Enklaven Erkensruhr, Wolfgarten und Vogelsang müssen die strengen Beleuchtungsrichtlinien jedoch ebenfalls angewendet werden. Die Nationalparkverwaltung unterstützt darüber hinaus den Bildungs- und Aufklärungsauftrag eines Sternenreservates mit allen Abteilungen und eröffnet Kooperationswege zu den Nationalparkschulen und hat astronomische Weiterbildungen für die Waldführer in ihr Curriculum integriert. Gemeinden der Kreise Düren und Euskirchen, StädteRegion Aachen Gemeinden der Kreise Düren und Euskirchen sowie der StädteRegion Aachen liegen innerhalb der 15-km-Randzone des IDSR. Die Gemeinden sind verantwortlich für die Zustimmung ihrer Teilhabe am Sternenreservat und der damit verbundenen lichtbelastungsvermeidenden Beleuchtungsrichtlinien, die bei zukünftigen Beleuchtungsvorhaben zu beachten sind. Die Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle, da sie für Entscheidungen hinsichtlich der öffentlichen Außenbeleuchtung zuständig und verantwortlich sind. Ein großer Teil der Gemeinden hat den Betrieb der öffentlichen Beleuchtung „outgesourced“ und beauftragt kommunale Energieversorger mit deren Planung und Betrieb. Dennoch sind die Gemeinden verantwortlich für die dazugehörigen Leitentscheidungen. Gemeinden in Belgien Ein Teil der 15-km-Randzone des IDSR befindet sich auf belgischem Staatsgebiet, zu einem großen Teil im Bereich der Deutsch-Belgischen Gemeinschaft. Diese Gemeinden sind verantwortlich für die Zustimmung ihrer Teilhabe am Sternenreservat und zu lichtbelastungsvermeidenden Beleuchtungsrichtlinien, die bei zukünftigen Beleuchtungsvorhaben zu beachten sind. Die Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle, da sie für Entscheidungen hinsichtlich der öffentlichen Außenbeleuchtung zuständig und verantwortlich sind. Darüber hinaus liegen im Naturschutzgebiet „Hohes Venn“ keine Lichtquellen vor, so dass sich eine vollständige Einbeziehung dieses Gebietes in das Schutzgebiet anbieten zukünftig anbieten könnte. Kommunale Energieversorger Die Kommunalen Energieversorger übernehmen für viele Gemeinden den Betrieb und die Wartung der öffentlichen Straßenbeleuchtung. In vielen Fällen übernehmen sie die Beratung der Kommunen bei der Beleuchtungsplanung und der Leuchtenauswahl. Als Berater und Betreiber kommt den kommunalen Energieversorgern eine wichtige Rolle bei der Verringerung der Lichtbelastung zu. Des 11 Weiteren verfügen sie über umfangreiche Datenbestände hinsichtlich der Leuchteninstallationen. Auszüge aus diesen Datenbeständen können die Grundlage für das IDSR-Leuchtenkataster bilden. Der Wasserverband Eifel-Rur Der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) betreibt eine Reihe von Einrichtungen in unmittelbarer Gewässernähe in der Natur. Die Beleuchtungseinrichtungen haben einen großen Einfluss auf die Gewässerbiologie und die Biodiversität der angrenzenden Naturräume. Der WVER kann mit vergleichsweise geringen Mitteln eine vorbildliche, belastungsarme Beleuchtungskonvertierung vornehmen, den Grad der Lichtverschmutzung verringern und die Ziele des Sternenreservats unterstützen. Touristik Die Nationalparkregion Eifel ist touristisch sehr gut erschlossen. Überregionale und regionale Tourismusverbände sowie die Nationalparkverwaltung haben tragfähige und effektive Vermarktungsstrategien entwickelt, die für die Wertschöpfung durch Angebote zum Erleben der natürlichen Nacht und zur Naturerfahrung Sternenhimmel sehr gut genutzt werden können. So bieten die sechs Nationalpark-Tore in Simmerath-Rurberg, in Schleiden-Gemünd, in Heimbach, in Monschau-Höfen und in Nideggen sowie die 14 Nationalpark- Infopunkte Besuchern aus allen Richtungen Anlaufstellen und Informationsstellen über die touristischen Angebote. Die Eifel Tourismus GmbH und die Nordeifel Tourismus GmbH sind weitere starke Partner. Beherbergungsbetriebe In der Nationalparkregion Eifel gibt es eine Reihe mit dem Label „Nationalpark Gastgeber“ qualitätsausgezeichnete Beherbergungsbetriebe. 15 Hotels, 4 Pensionen, 14 Restaurants und CaféHäuser, 21 Ferienhäuser und –wohnungen, 4 Camping-Plätze, 1 Jugendgästehaus und 1 Wohnmobilhafen bieten eine breite Angebotspalette für Übernachtung und Gastronomie. Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang Die Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang (SEV) unterstützt die Vermeidung von Lichtverschmutzung seit mehreren Jahren aktiv und wird die Anforderungen an umweltverträglicher Außenbeleuchtung am Standort vogelsang ip vorbildlich umsetzen. Die SEV schreibt u.a. den Einsatz von vollabgeschirmten Leuchten mit einem belastungsarmen Lichtspektrum und bedarfsgerechte Lichtregelungen vor: nur soviel Licht wie nötig, so wenig Licht wie möglich. vogelsang ip GmbH Die vogelsang ip GmbH unterstützt die Projektinitiative aktiv und hat die Planung der öffentlichen Beleuchtung auf dem Gelände entsprechend angepasst. Des Weiteren hat die vogelsang ip GmbH eine Reihe von Astronomie-Veranstaltungen auf dem Gelände und in ihren Räumlichkeiten ermöglicht und das Marketing hierfür mitgetragen. Angebote zur Thematik „natürliche Nacht“ und „Astronomie“ werden auch in Zukunft gefördert. 12 4. Projektziele und Maßnahmen Mit dem „Konzept zur Naturerfahrung Sternenhimmel und zum nachhaltigen Schutz der natürlichen Nacht als Alleinstellungsmerkmal der Nationalparkregion Eifel“ soll sichergestellt werden, dass  das touristische Potential des außergewöhnlichen sternenreichen Nachthimmels und der nächtlichen Naturlandschaft von den Akteuren in der Nationalparkregion touristisch genutzt wird und direkten oder indirekten wirtschaftlichen Nutzen generiert,  der besondere Schutz der nächtlichen Natur zu einem weiteren, weltweit bekannten Alleinstellungsmerkmal der Region wird und  der sternenreiche Nachthimmel für die heutige und die kommenden Generationen sichtbar bleibt. Deshalb sollen mit dem Konzept zwei Leitziele erreicht werden:  die Entwicklung von Naturerfahrungsangeboten zur Nutzung des Unique Selling Points „Natürliche Nacht“ (beinhaltet sowohl den Sternenhimmel als auch die nächtliche Tier- und Umwelt)  die Entwicklung von Maßnahmen und die Umsetzung von Verfahren zur Verringerung der Lichtverschmutzung unter Einbindung der Entscheidungsträger und Verantwortlichen in der Nationalparkregion Eifel 4.1 Die Entwicklung von touristischen Angeboten zur nächtlichen Naturerfahrung Der touristische Nutzen Ein touristischer Nutzen für die Region ergibt sich aus dem Vorhandensein eines sternenreichen Nachthimmels und einer natürlichen Nachtumgebung nicht von selbst. Erst die Entwicklung von Naturerfahrungsangeboten oder Angebotspaketen, die diesen Unique Selling Point (USP) nutzen, und deren breite Vermarktung führen zu einer Wertschöpfung, die sich in höheren Besucherzahlen, steigenden Übernachtungen und höheren Umsätzen und einem erweiterten Bekanntheitsgrad niederschlägt. Die touristischen Erfolgsfaktoren Wissenschaftliche Untersuchungen (KOSSACK16 2013) der Naturerfahrungsangebote in bestehenden Sternenparks/-reservaten haben eine Reihe von Erfolgsfaktoren für die touristischen Angebote herausgestellt wie: 1. Das Vorhandensein einer bemerkenswerten Himmelsqualität, die die Beobachtung des sternenreichen Nachthimmels erst ermöglicht. 2. Die Zusammenarbeit mit fachkundigen erfahrenen Astronomen, die das astronomische Knowhow einbringen und den Prozess begleiten. 3. Ein aktives Netzwerk lokaler Astronomen, die die astronomischen Aktivitäten personell unterstützen können. 4. Astronomisches Equipment und eine astronomische Infrastruktur wie z.B. eine Sternwarte mit öffentlichem Veranstaltungsprogramm. 5. Das Bereitstellen von Infrastruktur für Laien zur eigenständigen Beobachtung. 6. Das Bereitstellen von Infrastruktur für Amateur-Astronomen zur eigenständigen Beobachtung. 13 7. Ein Angebot von geführten Aktivitäten für Laien. 8. Die Anregung privater Unternehmen für eigene Geschäftsideen und Angebote, die den Sternenhimmel und die natürliche Nacht nutzen. 9. Die Sensibilisierung von Beherbergungsbetrieben auf die neue Zielgruppe. 10. Eine möglichst breite Grundversorgung mit touristischen, astronomischen Angeboten. 11. Eine zentrale Anlaufstelle zur Information und/oder Buchung der Angebote. 12. Eine kontinuierliche Kommunikation und Schaffung eines medialen Interesses. 13. Phantasievolle Öffentlichkeitsarbeit und ein breites Marketing zum Erreichen aller Zielgruppen. 14. Attraktive alternative Angebote für Schlechtwetterphasen. 15. Vielfältige Angebote während des Tages (Ausstellung, Sonnenbeobachtung, Planeten- und Galaxienwanderweg). 16. Die Unterstützung der Bevölkerung gewinnen und Partizipationsmöglichkeiten für die Bevölkerung eröffnen. 17. Eine geringe Distanz zu den touristischen Einzugsgebieten 18. Eine gute Erreichbarkeit für die Besucher. Diese und weitere Erfahrungen aus anderen Projekten werden bei der Entwicklung eines touristischen Angebot-Kataloges zur Vermittlung des sternenreichen Nachthimmels und der natürlichen Nacht eingebracht und weiterentwickelt. Touristische Marktanalysen und Studien aus anderen Sternenreservaten stehen hierfür teilweise als Referenz zur Verfügung. Das Konzept skizziert einzelne touristische Angebote zur Beobachtung des Nachthimmels und zur Erfahrung einer natürlichen Nacht. Hierbei werden die Tourismus-Akteure der Region eingebunden sowie Vorschläge zur Vermarktung erarbeitet. Dies beinhaltet unter anderem: Spezielle Kundenanforderungen an die Beherbergungsbetriebe definieren  Wie sehen die Anforderungen von Amateur-Astronomen an Beherbergungsbetriebe aus? o z.B. spätes Frühstück, Lunch-Paket für die Nacht, Abdunkelung der Fenster zum Beobachtungsplatz  Wie sehen die Anforderungen von astronomischen Laien an Beherbergungsbetriebe aus?  Wird ein spezielles Programm oder Angebot vorgehalten?  Wird auf astronomische Angebote und Beobachtungsplätze hingewiesen? Spezielle Angebote, die von Beherbergungsbetrieben eigenständig gemacht werden können  Ad-hoc Sternenführungen in kleinen Gruppen  Sternenbeobachtung mit Teleskopen oder Ferngläsern  Event „Starparty“ (mit vielen Teleskopen unter Einbeziehung lokaler Amateurastronomen)  Abendliche und nächtliche Tier- und Geräuschbeobachtungen  Vorträge in Beherbergungsbetrieben organisieren  Medienangebot (Videos, Bücher, Poster) für Beherbergungsbetriebe zusammenstellen  Spezielle Astronomie-Veranstaltungen zu aktuellen Themen wie „Sternschnuppen“ oder „Mondfinsternis“ durchführen  Schlechtwetterangebote entwickeln wie z.B. o Bastel- und Malaktionen mit astronomischen Papiermodellen o 3D-Multimedia Vorträge o Astronomische Literatur o Wissenschaftliche Experimente für Kinder 14 o Sonnenbeobachtung am Tage mit Schutzfiltern (nur nach Anleitung und SicherheitsAusbildung mit ständiger Betreuung der Kunden) Die touristische Kommunikation der astronomischen und „nachtaktiven“ Angebote  Zentraler Veranstaltungskalender (als Printmedium und im Internet) und Organisation zentral buchbarer Angebote  Infotafeln entwerfen  Internetseite mit Imagevideo, Sternkarten, Beleuchtungstipps, Karten der Region mit nächtlichen Beobachtungsplätzen und anderen Hinweisen  Flyer zum Auslegen, Guides zum Download (auch Audio)  Astro-Paket für Beherbergungsbetriebe  Entwicklung von Events und Kooperationen (Sternwarte Aachen, Radioteleskop Effelsberg und Stockert bzw. Walmberg, Uni Bonn und RWTH Aachen usw.)  Durch Workshops den privaten Sektor einbeziehen und aktivieren (Kunst, Umweltschutz etc.) Mögliche bauliche Änderungen  Infotafeln an den Nationalparktoren und im Gelände der Nationalparkregion aufstellen  Beobachtungsplätze für Astro-Touristen einrichten, Kartenplan erstellen und Hinweisschilder aufstellen  Lokale Beleuchtung der Beherbergungsbetrieben anpassen, um eine Sternenbeobachtung vor Ort zu ermöglichen  Aufbau eines Planeten- und Galaxienwanderweges Ausbildung von Multiplikatoren  Ausbildung von Multiplikatoren (Nationalpark-Ranger, Waldführer, Beherbergungsbetriebe etc.) mit Zertifizierung z.B. als geprüfter „Dark Sky Ranger“  Beratung zur Beleuchtung und Entwicklung einzelner Angebote für Beherbergungsbetriebe und Zertifizierung wie bei den „Nationalparkgastgebern“ als „dark-sky-compatible host“ (Arbeitstitel) 15 4.2 Entwicklung von Maßnahmen und die Umsetzung von Verfahren zur Verringerung der Lichtverschmutzung Was ist Lichtverschmutzung? Der Begriff Lichtverschmutzung (aus dem engl. Light Pollution) ist eine Sammelbezeichnung für die vielschichtigen Belastungen durch künstliches Licht in der Nacht und umfasst unter anderem die Aufhellung des Nachthimmels durch nutzlose und kostspielige Lichtabstrahlung in den Himmel. Seit Jahrzehnten steigt die Lichtverschmutzung weltweit an und raubt immer mehr Menschen die unmittelbare Erfahrung des Sternenhimmels. Diese Schrift wirkt wie der Sternenhimmel bei starker Aufhellung durch Lichtverschmutzung. Die gleiche Schrift ist vor dunklem Hintergrund viel besser lesbar! Grund ist vor allem die Zunahme der unbedachten Anwendung von Außenbeleuchtung und eine unzureichende technische Ausführung der Beleuchtungsanlagen, häufig durch Unkenntnis der verborgenen Belastungsaspekte von künstlichen Licht in der Nacht. Der überwiegende Teil der Lichtverschmutzung kann ohne negative Folgen, wie z.B. Verringerung der Verkehrssicherheit, vermieden werden. Darüber hinaus wird Energie gespart und der Kohlendioxyd-Ausstoß verringert. Schlecht konstruierte Leuchten, die ihr Licht über die Horizontale nach oben abstrahlen, tragen noch bis 200 km Entfernung zur Aufhellung des Nachthimmels bei. Aus diesem Grund müssen sich die Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung auf ein möglichst großes Gebiet erstecken. Aus pragmatischen Gründen wurde in Anlehnung an bereits realisierte internationale Schutzgebiete ein Schutzgebiet definiert, das Teile der Landkreise Düren und Euskirchen sowie der StädteRegion Aachen und einiger Gemeinden in Belgien beinhaltet. Die Geografie des Schutzgebietes für eine natürliche Nacht in der Nationalparkregion Eifel Das Schutzgebiet für eine natürliche Nacht in der Nationalparkregion Eifel (kurz: Sternenreservat) besteht aus:  der Kernzone „Nationalpark Eifel“: hier werden die Minimalkriterien für die Qualität des Sternenhimmels und der natürlichen Dunkelheit erfüllt werden  einer ca. 15 km breiten Randzone, in der durch geeignete Regulierung der Beleuchtung die Lichtverschmutzung minimiert und Lichtabstrahlung in die Kernzone verringert wird. 16 Abb. 5: Das geplante „Sternenreservat in der Nationalparkregion Eifel“ (Entwurf) Beteiligte Akteure, Verwaltungen und Gebietskörperschaften Das Sternenreservat wird durch eine Partnerschaft des Nationalpark Eifel, des Naturpark Eifel-Venn mit mehreren Gemeinden aus den Kreisen Düren, Euskirchen, der StädteRegion Aachen und mit den belgischen Gemeinden Raeren, Eupen, Bütgenbach, Büllingen, Amel, Waimes und Malmedy gebildet. Darüber hinaus werden private Grundbesitzer und weitere Verwalter öffentlicher Grundflächen einbezogen, um den Schutz der natürlichen, sternenreichen Nacht durch Verordnungen, förmliche Vereinbarungen und langfristige Planung sicherzustellen (siehe auch unter 3. Region und Partner). Weitere Akteure werden einbezogen, um auf übergeordneter Ebene zur Unterstützung des Vorhabens beizutragen, u.a. das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, der Landschaftsverband Rheinland, die Bezirksregierung Regierung Köln als Höhere Landschaftsschutzbehörde und Denkmalschutzbehörde sowie die regionalen Tourismusverbände und der ökumenische Arbeitskreis Kirche und Umwelt. Im Rahmen der Konzeptentwicklung wird bei den zu beteiligenden Kreisen und Gemeinden Aufklärungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit organisiert, um für die Teilnahme am Projekt zu werben und Akzeptanz zu erzeugen oder zu steigern. 17 Was müssen die teilnehmenden Gemeinden konkret tun? Die Gemeinden müssen zur Realisierung eines Sternenreservates Maßnahmen zur Verminderung der Lichtverschmutzung vornehmen:  einen Ratsbeschluss zur Unterstützung und Teilnahme am Projekt Sternenreservat verabschieden und sich in ihrer Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz der natürlichen Nacht bekennen  Beleuchtungsrichtlinien17 erlassen, die auf mindestens 80% der Fläche des Schutzgebietes Gültigkeit haben: „nur so viel Licht wie nötig, so wenig Licht wie möglich“  ein detailliertes Leuchten-Kataster zur Verfügung stellen, mit dem die Konformität zu den Beleuchtungsrichtlinien festgestellt werden kann  aus dem qualifizierten Leuchten-Kataster einen Managementplan für die Umsetzung der Beleuchtungsrichtlinien aufstellen  Umsetzungsbeispiele nachweisen mit je 10 Leuchten für jeweils 5.000 Einwohner (entfällt, wenn in der Kernzone eine 15% Verringerung der Lichtverschmutzung nachgewiesen werden kann)  Bei Neuinstallationen oder Erneuerungen auf jeden Fall die Beleuchtungsrichtlinien anwenden  Weitere Umrüstungen nach finanzieller Möglichkeit vornehmen Im Rahmen des Projektes werden die Gemeinden hierzu beraten und bei der Umsetzung unterstützt. Insbesondere werden die erhobenen Daten konsolidiert und in die Projektdokumentation übernommen. Unmittelbare Kosten entstehen den Gemeinden ggfls. lediglich für die nachzuweisenden Umsetzungsbeispiele. Darüber hinaus entstehen keine Zusatzkosten, da zu den Beleuchtungsrichtlinien kompatible Leuchten nicht teurer als herkömmliche Leuchten sind. Im Gegenteil: durch den bewussteren Einsatz von künstlichem Licht in der Nacht ergeben sich überwiegend Energieeinsparungen und somit Kostensenkungen. Die erforderlichen finanziellen Ressourcen für die Erneuerung der Leuchten sind nicht im LEADER-Förderantrag beinhaltet, allerdings ist die Recherche nach geeigneten Förderprogrammen bei verschiedenen Fördergeldgebern (Bund, Land, EU, private Förderer) vorgesehen. Einbindung der kommunalen Energieversorger Die kommunalen Energieversorger der Region nehmen in vielen Fällen als Dienstleister den Betrieb und die Wartung der öffentlichen Beleuchtung vor und beraten bei der Beleuchtungsplanung. Deshalb kommt ihnen eine besondere Rolle insbesondere bei der langfristigen Umsetzung der Beleuchtungsrichtlinien und deren Anpassung an neue Beleuchtungstechnologien zu. Im Rahmen des Projektes werden die kommunalen Energieversorger in den Prozess mit dem Ziel einbezogen, sie als Partner für eine belastungsarme Außenbeleuchtung zu gewinnen. Adressierung von Industrie, Gewerbe und Privatpersonen Ein nicht unerheblicher Teil an Lichtverschmutzung wird durch Industrie, Gewerbe und Privatpersonen verursacht und unterliegt nicht dem unmittelbaren Einfluss der Gebietskörperschaften. Für alle Beleuchtungsanforderungen gibt es jedoch Beleuchtungslösungen, die Lichtverschmutzung vermindern können. Die meisten Verursacher sind sich über die Auswirkungen ihrer Beleuchtungslösung nicht im Klaren. Ein bewusster Einsatz von Licht beinhaltet auch für Industrie, Gewerbe und Privatpersonen große Einsparpotentiale. Im Rahmen des Projektes werden Methoden und Maßnahmen entwickelt und angewendet, um diesen Verursacherkreis zu einer Änderung seiner Beleuchtungspraxis mit weniger Lichtverschmutzung zu motivieren und zu unterstützen. 18 Sportstätten-Beleuchtung Fußballplätze und Außensportanlagen sind naturnah gelegen und in den Abendstunden während und nach der Dämmerung beleuchtet. Bisher wurde kein ausdrückliches Augenmerk auf die Vermeidung unnötiger Lichtabstrahlung in die umliegenden Naturgebiete und auf Blendungen in die umliegenden Wohngebiete gelegt, die z.T. behördliche Vorschriften18 verletzen. Asymmetrische Flächenstrahler sind der heutige Stand der Technik, bei deren Einsatz kann eine erhebliche Verringerung der nicht erwünschten Lichtabstrahlung erreicht werden. Im Rahmen des Projektes werden Kommunikationsstrategien entwickelt und umgesetzt, um die Betreiber von Sportstätten über die Umrüstungsmöglichkeiten aufzuklären, sowie Förderungsmöglichkeiten solcher Umstellungen zu realisieren. Kirchen-, Denkmal und Landmarkenbeleuchtung Kirchen-, Denkmal- und Landmarkenbeleuchtung ist eine wesentliche Quelle für Lichtverschmutzung, da fast immer ein großer Teil des Lichts an den Gebäudeumrissen vorbei in den Himmel gestrahlt wird. Im Rahmen des Projektes werden den Verantwortlichen Lösungen aufgezeigt, wie die Lichtbelastung verringert werden kann und Finanzierungsmöglichkeiten für eine Umstellung eruiert. In Slowenien wurde eine preiswerte Beleuchtungslösung entwickelt und im Rahmen eines Life+ -Projektes etwa zwei Dutzend Kirchenbeleuchtungen erneuert. Windkraftanlagen Die Kollisionswarnlichter der Windkraftanlagen sind eine weitere Quelle von Lichtbelastung, die durch den weiteren Ausbau und die größere Höhe der Windkraftanlagen noch zunehmen wird. Im Rahmen des Projektes werden zusammen mit der Bezirksregierung, der Bundesnetzagentur und dem Radioteleskop Effelsberg Lösungen für eine bedarfsgesteuerte Hindernisbeleuchtung (nur bei Annährung eines Flugzeuge werden die Leuchten angeschaltet) erörtert und entsprechende Regulierungen initiiert. Unterstützerschreiben Im Rahmen des Projektes werden namhafte Unterstützer für das Sternereservat gewonnen (im Falle des Sternereservats Brecon Beacons wurde z.B. Prinz Charles als Unterstützer gewonnen). Festlegung von Beleuchtungsrichtlinien zur Verminderung der Lichtbelastung Eine Verringerung der Lichtbelastung wird langfristig nur durch den bewussten Einsatz von Licht und eine entsprechende Beleuchtungstechnik realisiert und sichergestellt. In Beleuchtungsrichtlinien werden die Anforderungen an die Leuchten, die Leuchtkörper, die Installation und der Betrieb der Anlagen verbindlich vereinbart. Alle Erneuerungs- oder Neubaumaßnahmen müssen diese Beleuchtungsrichtlinien in Zukunft einhalten. Im Rahmen des Projektes werden die Beleuchtungsrichtlinien, die die Lichtverschmutzung verringern, mit den beteiligten Gemeinden festgelegt. Des Weiteren wird ein Verfahren zur Überprüfung und zur Aktualisierung der Beleuchtungsrichtlinien (z.B. aufgrund von neuen Beleuchtungstechniken oder wissenschaftlicher Erkenntnisse) ausgemacht. Dokumentation eines Leuchten-Katasters und eines Managementplans Ein Leuchten-Kataster dokumentiert die aktuelle Situation der Beleuchtung und den Konformitätsgrad zu den Beleuchtungsrichtlinien (Granularität: einzelne Leuchte). Hieraus wird ein Managementplan abgeleitet aus dem ersichtlich ist, wann eine Umrüstung entsprechend der Vorgaben aus den Beleuchtungsrichtlinien mit welcher Priorisierung vorgesehen ist. 19 Die Dokumentation und die Qualitätssicherung Für die Antragsstellung und zur Qualitätssicherung wird ein Messprogramm an 5 - 12 Orten in der Nationalparkregion Eifel eingerichtet. Mit diesen Messungen wird der Gütegrad des Nachthimmels im Rahmen eines Bewertungssystems gemessen und dokumentiert und ein ausreichend „dunkler“ Sternenhimmel nachgewiesen. Im Rahmen des Projektes wird dieses Messnetzwerk konzipiert, die Messorte festgelegt, eine Remote-Abfrage-Infrastruktur entwickelt und initial implementiert. Die Entwicklung von Öffentlichkeitsarbeit für den Wert der natürlichen Nacht Im Rahmen des Projektes werden zusammen mit den anderen Akteuren Formen und Module der Öffentlichkeitsarbeit entwickelt, die den Wert der natürlichen Nacht, die Auswirkungen von Lichtverschmutzung und Lösungsmöglichkeiten für eine belastungsarme Beleuchtung zum Inhalt haben z.B. Wanderausstellungen, Informationsmaterial, Plakate und Stellwände, Informationstafeln im Freien sowie ein eigener Internetauftritt. Die Unterstützung durch die Forschung Im Rahmen des Projektes wird die frühzeitigen Einbindung von wissenschaftlicher Forschung veranlasst: Studienprojekte aus der Umweltforschung, Beleuchtungstechnik, Tourismus aus der Region etc. können den Projektfortgang begleiten und fördern. 5. Projektzeitplan Projektzeitraum Der Zeitraum des Projektes „Konzept zur Naturerfahrung Sternenhimmel und zum nachhaltigen Schutz der natürlichen Nacht als Alleinstellungsmerkmal der Nationalparkregion Eifel “ umfasst zwei Jahre (1.1.2014 bis 31.8.2015). Abb. 6: Projektzeitraum 20 6. Kostenplan und Finanzierung Externe Vergabe: Maßnahmen-Block A (Leader-Förderprojekt/Raum Eifel NRW): Entwicklung von Naturerfahrungsangeboten zur wertschöpfenden Nutzung des USP „sternenreicher Nachthimmel“  Recherche und Auswertung touristischer Studien anderer „Sternreservate“  Koordination der touristischen Vermarktung zusammen mit Tourismusverbänden  Organisation der Zusammenarbeit mit fachkundigen Astronomen  Aufbau eines Netzwerkes lokaler Amateurastronomen, die bei touristischen Angeboten beteiligt werden  Beratung und Schulung von Beherbergungsbetrieben zur Schaffung eigener Angebote  Anregung privater Unternehmen zur Entwicklung eigener Geschäftsideen und Angebote  Entwicklung von attraktiven Angeboten für Schlechtwetterphasen  Entwicklung von Angeboten während des Tages (z.B. Sonnenbeobachtung)  Partizipationsmöglichkeiten für die Bevölkerung eröffnen und deren Unterstützung gewinnen  Anregung zur Nutzung des Naturraums (z.B. Infotafeln, Ausweisen von Beobachtungsplätzen, Einrichten eines Planetenwanderweg)  Konzeptionierung der Multiplikatoren-Ausbildung (Beherbergungsbetriebe, Waldführer, Lehrer der Nationalparkschulen) 69.730,00 € Maßnahmen-Block B: Entwicklung von Maßnahmen und die Umsetzung von Verfahren zur Verringerung der Lichtverschmutzung  Koordination des Gesamtprojektes  Moderation und fachliche Begleitung der Beteiligung der Gemeinden am Sternen  Fachliche Information und Beratung für Maßnahmen zur Verringerung der Lichtverschmutzung  Identifizierung und Dokumentation der derzeitigen Nachthimmelqualität  Konzeptionierung und Implementierung eines Netzes von Mess-Stationen sowie Durchführung und Dokumentation der Messergebnisse  Identifikation von Quellen derzeitiger Lichtbelastung und Nachthimmelaufhellung  Erarbeitung von Beleuchtungsrichtlinien und die Begleitung der Implementation durch Ratsbeschlüsse  Organisation und Durchführung von Aufklärungsarbeit zur Werbung der Teilnahme am Projekt „Sternenreservat“  Erstellen eines Leuchten-Katasters und eines Managementplans  Aufklärung und Beratung von Gewerbe, Industrie, Handel und Privatpersonen zur Verringerung der von ihnen verursachten Lichtverschmutzung  Erstellen der für die Zertifizierung erforderlichen Antragsunterlagen und Dokumentationen  Vorbereiten einer langfristigen Qualitätssicherung  Öffentlichkeitsarbeit und Projektdokumentation Gesamtkosten 42.330,00 € 112.060,00 € 21 Finanzierung Maßnahmen-Block A (Leader-Förderprojekt/Raum Eifel NRW): Entwicklung von Naturerfahrungsangeboten zur wertschöpfenden Nutzung des USP „sternenreicher Nachthimmel“ Leader Förderung (55% der Brutto-Kosten) 38.351,50 € Ko-Finanzierung (45 % der Brutto-Kosten) durch die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege (beantragt) bzw. substitutiv durch den Kreis Euskirchen und/oder andere öffentliche KoFinanzierungsträger 31.378,50 € 69.730,00€ Summe: Maßnahmen-Block B: Entwicklung von Maßnahmen und die Umsetzung von Verfahren zur Verringerung der Lichtverschmutzung Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege (beantragt) bzw. substitutiv durch den Kreis Euskirchen und andere öffentliche und private Ko-Finanzierungsträger 42.330,00 € Konzept: Naturpark Nordeifel e.V. Bahnhofstr. 16 53947 Nettersheim Tel.: 02486/911117 Fax: 02486/911116 info@naturpark-eifel.de www.naturpark-eifel.de 22 7. Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Die Milchstraße über vogelsang ip mitten im Nationalpark Eifel (links = ideal, rechts = mit Schleierwolken) Abb. 2: Die Erde bei Nacht aufgenommen im Jahre 2012 vom Erkundungssatelliten Suomi. (Quelle: NASA/NPP) Abb. 3: Initiativen zum Schutz der natürlichen Nacht und des sternenreichen Nachthimmels (Quelle: Google Earth) Abb. 4: Der Nationalpark Eifel und das Hohe Venn sind nachts dunkel (Quelle: Google Earth) Abb. 5: Das geplante „Sternenreservat in der Nationalparkregion Eifel“ (Quelle: Google Earth) Abb. 6: Projektzeitraum Copyright und Quelle der Fotos (soweit nicht anderes vermerkt) Harald Bardenhagen, Köln 8. Quellenverzeichnis 1 Kölnische Rundschau: Ein Blick in ferne Galaxien, www.rundschau-online.de/euskirchen/himmelsstundenein-blick-in-ferne-galaxien,15185862,15382024.html (Zugriff 21.4.2013) 2 McNally, D., Reaching for the Stars to Develop your Destination, www.insights.org.uk/articleitem.aspx?title=Reaching%20for%20the%20Stars%20to%20Develop%20you r%20Destination (Zugriff 22.4.2013) 3 Baumgärtner, S., Der ökonomische Wert der biologischen Vielfalt, www.unilueneburg.de/fb2/vwl/umwoek/forschung/papers/Baumgaertner%202002%20FR5.pdf 4 Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft: Empfehlungen zur Vermeidung von Lichtemissionen, S. 13, www.ens.ch/ens/sternwarte/lichtverschmutzung/presseberichte/buwal_vollzug/phpsrMspT.pdf (Zugriff 20.4.2013) 5 „Himmelstunden“ bieten Astronomie zum Anfassen, www.vogelsangip.de/nextshopcms/show.asp?lang=de&e1=972&ssid=1&mdocid=1014&newsid=538 6 Der Venus-Transit: Beobachtungsstation in vogelsang ip, www.vogelsangip.de/nextshopcms/show.asp?lang=de&e1=929&ssid=1&mdocid=1014&newsid=738 (Zugriff 21.4.2013) 7 McNally, D., Reaching for the Stars to Develop your Destination, www.insights.org.uk/articleitem.aspx?title=Reaching%20for%20the%20Stars%20to%20Develop%20you r%20Destination (Zugriff 22.4.2013) 8 Brecon Beacons Star Gazing Events: www.breconbeacons.org/visit-us/outdoors-activities/star-gazing-anddark-skies/star-gazing-events (Zugriff 21.4.2013) 9 BBC News: Galloway Dark Sky Park tourist boost welcomed, www.bbc.co.uk/news/uk-scotland-southscotland-17988825 (Zugriff 21.4..2013) 10 Die Feriensternwarte: www.alpsat.at (Zugriff 21.4.2013) 11 ETB action plan for sustainable tourism 2013-2015, S. 23 12 Reiner Brämer: Die Nacht als Abenteuer. www.wanderforschung.de/files/nachtwandern1240240796.pdf (Zugriff 20.4.2013) 13 Hänel, A., 2008: Lichtverschmutzung in der Eifel - Messungen am 26.12.2008 im Nationalpark Eifel, liegt als unveröffentlichtes Papier vor 14 Hänel, A., Hattenbach, J. 2006: Vorschläge zum Schutz vor Lichtimmissionen in der Eifel, liegt als unveröffentlichtes Papier vor 15 Der Griff nach den Sternen, ip-news Nr.4 2011/2012, S. 8 16 Kossack, S., Entwicklung von Erfolgsfaktoren für die touristische Nutzung von Sternenparks“, Masterarbeit an der HNEE (eingereicht – aber noch nicht bewertet) 17 International Dark Sky Association: Programm zur Anerkennung von Internationalen Schutzgebieten für einen sternenreichen Nachthimmel (V-0.4 der deutschsprachigen Übersetzung), Seite 6ff 18 Lichtimmissionen von Beleuchtungsanlagen bei Sportstätten im Freien, www.flutlicht.de/html/lichtimmissionen.html (Zugriff 21.4.2013) 23