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Info GB (Anlage 1 - Sozialbericht)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
7,5 MB
Datum
05.02.2014
Erstellt
23.01.14, 12:01
Aktualisiert
23.01.14, 12:01

Inhalt der Datei

empirica Forschung und Beratung Sozialbericht für den Kreis Euskirchen Auftraggeber: Kreis Euskirchen Ansprechpartner: Timo Heyn, Philipp Schwede Projektnummer: 2012162 Datum: Januar 2014 Zweigniederlassung Bonn Kaiserstr. 29 53113 Bonn Tel. (0228) 91 48 9-0 Fax (0228) 21 74 10 empirica ag Kurfürstendamm 234 10719 Berlin Tel. (030) 88 47 95-0 Fax. (030) 88 47 95-17 berlin@empirica-institut.de Büro: Bonn www.empirica-institut.de bonn@empirica-institut.de Sozialbericht Kreis Euskirchen i INHALTSVERZEICHNIS SOZIALBERICHT KREIS EUSKIRCHEN ........................................................................................1 Einleitung ......................................................................................................................................... 1 1. 1.1 Dialogprozess und Datenkonzept....................................................................................................... 1 Der Kreis Euskirchen im Vergleich mit anderen Kreisen und NRW.......................................... 1 2. 2.1 Auswahl der Vergleichskreise ............................................................................................................. 1 2.2 Ergebnisse............................................................................................................................................. 5 2.2.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung............................................................. 5 2.2.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation............................................................... 11 2.2.3 Soziales ....................................................................................................................................... 20 2.2.4 Wohnsituation ........................................................................................................................... 30 2.2.5 Bildungssituation....................................................................................................................... 33 2.2.6 Gesundheitliche Lage ................................................................................................................ 35 Sozialraumindikatoren................................................................................................................. 36 3. 3.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung ................................................................... 36 3.1.1 Wanderungen ............................................................................................................................ 46 3.1.2 Haushaltsstrukturen ................................................................................................................. 66 3.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation........................................................................ 68 3.3 Soziales................................................................................................................................................ 77 3.4 Wohnsituation .................................................................................................................................... 89 3.5 Bildungssituation................................................................................................................................ 96 3.6 Gesundheitliche Lage ......................................................................................................................... 98 Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen .................................................................. 109 4. 4.1 Die Städte und Gemeinden im Überblick ........................................................................................ 109 4.2 Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen ............................................................................ 113 4.3 Bestehende Aktivitäten im Kreis Euskirchen ................................................................................. 114 4.4 Aufgabenschwerpunkte ................................................................................................................... 118 ABBILDUNGSVERZEICHNIS empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen ii ABBILDUNG 1: TYPISIERUNGSVARIABLEN UND GEWICHTUNG DER SGB-II-KLASSIFIKATION 2011 2 ABBILDUNG 2: EINWOHNERDICHTE IN DEN FLÄCHENKREISEN VON NRW (2011) 3 ABBILDUNG 3: EINWOHNERDICHTE UND ARBEITSLOSENQUOTE IN DEN FLÄCHENKREISEN VON NRW (2011) IM VERGLEICH 4 ABBILDUNG 4: ANZAHL DER EINWOHNER IN DEN NACHBAR- UND VERGLEICHSKREISEN (2012) 5 ABBILDUNG 5: EINWOHNERENTWICKLUNG IN EUSKIRCHEN UND DEN NACHBARKREISEN (2006 = 100) 6 ABBILDUNG 6: EINWOHNERENTWICKLUNG IN EUSKIRCHEN UND DEN VERGLEICHSKREISEN (2006 = 100)6 ABBILDUNG 7: BEVÖLKERUNGSSALDEN (2006 BIS 2011 IN SUMME) 7 ABBILDUNG 8: BEVÖLKERUNG NACH ALTERSKLASSEN (2012 UND 2006) 8 ABBILDUNG 9: AUSLÄNDERANTEIL AN DER BEVÖLKERUNG (2006 UND 2012) 9 ABBILDUNG 10: ANTEIL PERSONEN MIT MIGRATIONSHINTERGRUND AN EINWOHNERN (2011) - ZENSUS10 ABBILDUNG 11: AUSBLICK: PROGNOSE DER BEVÖLKERUNGSVERÄNDERUNG 2011 2030 IN % 11 ABBILDUNG 12: EINKOMMENSNIVEAU (2009) UND RELATIVE ENTWICKLUNG (2006-2009) 12 ABBILDUNG 13: ARBEITSPLATZBESATZ (2012) 13 ABBILDUNG 14: TERTIÄRISIERUNGSGRAD (2011) 14 ABBILDUNG 15: ENTWICKLUNG DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSPLATZ (NACHBARKREISE), (2006 = 100) 15 ABBILDUNG 16: ENTWICKLUNG DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSPLATZ (VERGLEICHSKREISE), (2006 = 100) 15 ABBILDUNG 17: ARBEITSPLATZZENTRALITÄT (2006 UND 2012) ABBILDUNG 18: ZAHL DER SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTEN FRAUEN AM WONHORT JE 1.000 FRAUEN IM ERWERBSFÄHIGEM ALTER (2006 UND 2011) 17 ABBILDUNG 19: ARBEITSLOSENQUOTE (2006 UND 2012) 18 ABBILDUNG 20: ENTWICKLUNG DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN NACHBARKREISEN, INDEX 2006 = 100 19 ABBILDUNG 21: ENTWICKLUNG DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN VERGLEICHSKREISEN, INDEX 2006 = 100 19 16 ABBILDUNG 22: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN (NACHBARKREISE), INDEX 2006 = 10020 ABBILDUNG 23: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN (VERGLEICHSKREISE), INDEX 2006 = 100 21 ABBILDUNG 24: ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN ALLEN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN, 2006 UND 2012 ABBILDUNG 25: 22 ANTEIL KINDER UNTER 15 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 15 JAHREN, 2010 UND 2012 23 empirica iii Sozialbericht Kreis Euskirchen ABBILDUNG 26: ANZAHL ARBEITSLOSER JUGENDLICHERJE 1.000 JUGENDLICHEN IM ALTER VON 15-25 JAHREN, 2008 UND 2012 24 ABBILDUNG 27: ANTEIL DER PERSONEN MIT GRUNDSICHERUNG IM ALTER UND ERWERBSMIDERUNG AN ALLEN EINWOHNERN DER ALTERSKLASSE 65+, 2008 UND 2011 25 ABBILDUNG 28: AUSGABEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE EINSCHL. KINDERTAGESSTÄTTEN (JE UNTER 21-JÄHRIGEM 2008 UND 2011) 26 ABBILDUNG 29: TÄTIGE PERSONEN IN DER JUGENDHILFE JE 1.000 UNTER 27 JÄHRIGE 28 ABBILDUNG 30: BETREUUNGSQUOTE 0 BIS UNTER 3 JAHRE, 2006 UND 2012 29 ABBILDUNG 31: BETREUUNGSQUOTE 3 BIS UNTER 6 JAHRE, 2006 UND 2012 29 ABBILDUNG 32: ANTEIL PREISGEBUNDENER MIETWOHNUNGEN AN ALLEN GESCHOSSWOHNUNGEN, 2011 (NRW) 30 ABBILDUNG 33: WOHNGELDEMPFÄNGER JE 1.000 EINWOHNER, 2006 UND 2011 ABBILDUNG 34: PREISENTWICKLUNG AUF DEM MIETWOHNUNGSMARKT (FÜR ALLE BAUJAHRE) 20062012 (IN DER LEGENDE JEWEILS WOHNKOSTEN FÜR 4/2012 IN €/M² NETTO/KALT) 32 ABBILDUNG 35: ANTEIL DER SCHULABGÄNGER OHNE HAUPTSCHULABSCHLUSS AN ALLEN SCHULABGÄNGERN, 2006 UND 2011 33 ABBILDUNG 36: ÜBERGANGSQUOTE VON DER GRUNDSCHULE ZUM GYMNASIUM IN DEN SCHULJAHREN 2006/2007 UND 2012/2013 34 ABBILDUNG 37: ANTEIL PFLEGEBEDÜRFTIGER AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG (2009) 35 ABBILDUNG 38: BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – 2006 BIS 2012 36 ABBILDUNG 39: BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – 2006 BIS 2012 37 ABBILDUNG 40: BEVÖLKERUNGSSALDEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – 2007 BIS 2012 IN SUMME 38 ABBILDUNG 41: BEVÖLKERUNGSPROGNOSE FÜR DIE STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN – PROZENTUALE VERÄNDERUNG 2012-2030 39 ABBILDUNG 42: BEVÖLKERUNGSPROGNOSE - ALTERSSTRUKTURVERSCHIEBUNG FÜR DIE STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN IN % 2012-2030 (BLAU = UNTER 18 JAHRE; ROT = 18 – 64 JAHRE; GRÜN = ÜBER 64 JAHRE) 39 ABBILDUNG 43: ALTERSTRUKTUR DER GEMEINDEN 2012 41 ABBILDUNG 44: ANTEIL UNTER 18 JÄHRIGER AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG – 2006 UND 2012 42 ABBILDUNG 45: ANTEIL DER KINDER UNTER 6 JAHREN AN DER GESAMTBEVÖLKERUNG – 2008 UND 2012 42 31 ABBILDUNG 46: ANTEIL EINWOHNER 85 JAHRE UND ÄLTER AN DER BEVÖLKERUNG – 2006 UND 2012 43 ABBILDUNG 47: AUSLÄNDERANTEIL – 2006 UND 2012 45 empirica iv Sozialbericht Kreis Euskirchen ABBILDUNG 48: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): BAD MÜNSTEREIFEL 46 ABBILDUNG 49: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: BAD MÜNSTEREIFEL 46 ABBILDUNG 50: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: BAD MÜNSTEREIFEL 47 ABBILDUNG 51: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): BLANKENHEIM 48 ABBILDUNG 52: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: BLANKENHEIM 48 ABBILDUNG 53: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: BLANKENHEIM 49 ABBILDUNG 54: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): DAHLEM 50 ABBILDUNG 55: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: DAHLEM 50 ABBILDUNG 56: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: DAHLEM 51 ABBILDUNG 57: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): EUSKIRCHEN, STADT 52 ABBILDUNG 58: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: EUSKIRCHEN STADT 52 ABBILDUNG 59: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: EUSKIRCHEN, STADT 53 ABBILDUNG 60: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): HELLENTHAL 54 ABBILDUNG 61: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: HELLENTHAL 54 ABBILDUNG 62: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: HELLENTHAL 55 ABBILDUNG 63: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): KALL 56 ABBILDUNG 64: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: KALL 56 ABBILDUNG 65: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: KALL57 ABBILDUNG 66: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): MECHERNICH 58 ABBILDUNG 67: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: MECHERNICH, STADT 58 ABBILDUNG 68: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: MECHERNICH 59 ABBILDUNG 69: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): NETTERSHEIM 60 ABBILDUNG 70: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: NETTERSHEIM 60 ABBILDUNG 71: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: NETTERSHEIM 61 ABBILDUNG 72: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): SCHLEIDEN, STADT 61 ABBILDUNG 73: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: SCHLEIDEN, STADT 62 empirica v Sozialbericht Kreis Euskirchen ABBILDUNG 74: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: SCHLEIDEN, STADT 62 ABBILDUNG 75: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): WEILERSWIST 63 ABBILDUNG 76: BEVÖLKERUNGSSALO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: WEILERSWIST 64 ABBILDUNG 77: BEVÖLKERUNGSSALO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: WEILERSWIST 64 ABBILDUNG 78: BEVÖLKERUNGSSALDEN NACH JAHREN (2006-2012): ZÜLPICH, STADT 65 ABBILDUNG 79: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012: ZÜLPICH, STADT 65 ABBILDUNG 80: BEVÖLKERUNGSSALDO IN SUMME DER JAHRE 2006-2012 NACH ALTERSKLASSEN: SCHLEIDEN, STADT 66 ABBILDUNG 81: HAUSHALTE MIT KINDERN 2012: ANTEIL AN HAUSHALTEN MIT KINDERN NACH ANZAHL DER KINDER 67 ABBILDUNG 82: ANTEIL DER ALLEINERZIEHNDEN HAUSHALTE AN DEN HAUSHALTEN MIT KINDERN 2006 UND 2012 68 ABBILDUNG 83: ENTWICKLUNG DER SVP-BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – 2006 BIS 2012 69 ABBILDUNG 84: ENTWICKLUNG DER SVP-BESCHÄFTIGTEN AM ARBEITSORT IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – 2006 BIS 2012 70 ABBILDUNG 85: ARBEITSPLATZZENTRALITÄT – 2006 UND 2012 71 ABBILDUNG 86: ARBEITSLOSE JE 1.000 EINWOHNER IM ERWERBSFÄHIGEN ALTER 72 ABBILDUNG 87: ENTWICKLUNG DER ZAHL DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (NORD) – INDEX: 2008 = 100 73 ABBILDUNG 88: ENTWICKLUNG DER ZAHL DER ARBEITSLOSEN INSGESAMT (SGB II UND III) IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN (SÜD) – INDEX: 2008 = 100 ABBILDUNG 89: ARBEITSLOSE AUSLÄNDER JE. 1.000 ERWERBSFÄHIGER AUSLÄNDER IM ALTER VON 15 BIS 65, 2008 UND 2012 (SGB II UND III) 75 ABBILDUNG 90: ARBEITSLOSE JUGENDLICHE (15 BIS UNTER 25 JAHRE) JE. 1.000 JUGENDLICHER DER ALTERSKLASSE, 2008 UND 2012 (SGB II UND III) 73 76 ABBILDUNG 91: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHN (NORD) – INDEX: 2008 = 100 78 ABBILDUNG 92: ENTWICKLUNG DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN IN DEN STÄDTEN UND GEMEINDEN IM KREIS (SÜD) – INDEX: 2008 = 100 78 ABBILDUNG 93: ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN ALLEN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN ABBILDUNG 94: 79 ANTEIL DER BEDARFSGEMEINSCHAFTEN MIT KINDERN AN FAMILIENHAUSHALTEN, 2008 UND 2012 80 empirica vi Sozialbericht Kreis Euskirchen ABBILDUNG 95: ANTEIL KINDER UNTER 15 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 15 JAHREN, JAHRESDURCHSCHNITT 2012 80 ABBILDUNG 96: ANTEIL KINDER UNTER 7 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 7 JAHREN, JAHRESDURCHSCHNITT 2012 81 ANTEIL KINDER UNTER 3 JAHREN IN BEDARFSGEMEINSCHAFTEN AN ALLEN KINDERN UNTER 3 JAHREN, JAHRESDURCHSCHNITT 2012 81 ABBILDUNG 97: ABBILDUNG 98: ANTEIL BEZIEHER VON GRUNDSICHERUNG IM ALTER UND BEI ERWERBSMINDERUNG IM ALTER VON 65 JAHREN ODER ÄLTER AN DER GLEICHALTRIGEN GESAMTBEVÖLKERUNG (2006 UND 2012) 82 ABBILDUNG 99: FALLZAHLEN: HILFE ZUM LEBENSUNTERHALT JE 1.000 EINWOHNER 84 ABBILDUNG 100: INANSPRUCHNAHME DER ERZIEHUNGSBEREATUNG (§ 28 KJHG) JE 10.000 UNTER 21JÄHRIGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2009 BIS 2012) 85 ABBILDUNG 101: INANSPRUCHNAHME DER HILFEN ZUR ERZIEHUNG JE 10.000 UNTER 21-JÄHRIGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (§§30, 31, 33, 34 KJHG, 2006 BIS 2012) 86 ABBILDUNG 102: INANSPRUCHNAHME DER ERZIEHUNGSBERATUNG (§ 28 KJHG) JE 10.000 UNTER 21JÄHRIGEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2009 BIS 2012) 87 ABBILDUNG 103: INANSPRUCHNAHME DER HILFEN ZUR ERZIEHUNG JE 10.000 UNTER 21-JÄHRIGEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (§§ 30, 31, 33, 34 KJHG, JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2006 BIS 2012) 88 ABBILDUNG 104: ANTEIL JUGENDLICHER UND HERANWACHSENDER IN BETREUUNG DER JUGENDGERICHTSHILFE AN ALLEN PERSONEN DER ALTERSKLASSE IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (JAHRESDURCHSCHNITTSWERTE 2006 BIS 2012) 89 ABBILDUNG 105: ANTEIL FÜR FAMILIEN FINANZIERBARER WOHNANGEBOTE AN ALLEN FAMILIENGEEIGNETEN WOHNANGEBOTEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2012) 93 ABBILDUNG 106: ANTEIL FÜR FAMILIEN FINANZIERBARER WOHNANGEBOTE AN ALLEN FAMILIENGEEIGNETEN WOHNANGEBOTEN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2012) 94 ABBILDUNG 107: WOHNGELDEMPFÄNGERHAUSHALTE JE 1.000 EINWOHNER, 2006 UND 2012 95 ABBILDUNG 108: ANTEIL PREISGEBUNDENER MIETWOHNUNGEN AN ALLEN GESCHOSSWOHNUNGEN 201196 ABBILDUNG 109: ANTEIL DER SCHULÜBERGÄNGE VON DER GRUNDSCHULE AUF GYMNASIEN NACH GEMEINDEN (SCHULJAHRE 2006/2007 UND 2011/2012) 97 ABBILDUNG 110: ANTEIL DER SCHULÜBERGÄNGE VON DER GRUNDSCHULE AUF HAUPTSCHULEN NACH GEMEINDEN (SCHULJAHRE 2006/2007 UND 2011/2012) 98 ABBILDUNG 111: TEILNAHME AN DER FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNG U8 IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2003/2004 BIS 2012/2013 KUMULIERT) 100 ABBILDUNG 112: ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS BEI KINDERN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2003/2004 BIS 2012/2013 KUMULIERT) 101 empirica vii Sozialbericht Kreis Euskirchen ABBILDUNG 113: SPRACHAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2009/2010 BIS 2012/2013 KUMULIERT) 102 ABBILDUNG 114: MIGRATIONSHINTERGRUND VON KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2010/2011 BIS 2012/2013 KUMULIERT) 103 ABBILDUNG 115: TEILNAHME AN DER FRÜHERKENNUNGSUNTERSUCHUNG U8 NACH SOZIAL-SCORE UND MIGRATIONSHINTERGRUND IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2010/2011 BIS 2012/2013) 104 ABBILDUNG 116: ÜBERGEWICHT UND ADIPOSITAS BEI KINDERN NACH SOZIAL-SCORE IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2010/2011 BIS 2012/2013 KUMULIERT) 105 ABBILDUNG 117: SPRACHAUFFÄLLIGKEITEN BEI KINDERN NACH MIGRATIONSHINTERGRUND IM KREIS EUSKIRCHEN (SCHULJAHRE 2009/2010 BIS 2012/2013) 106 ABBILDUNG 118: ANZAHL DER PLÄTZE IN BETREUUNGSEINRICHTUNGEN 2007 UND 2012 IM KREIS EUSKIRCHEN 108 ABBILDUNG 119: ANZAHL DER PLÄTZE IN BETREUUNGSEINRICHTUNGEN 2007 UND 2012 IN DEN GEMEINDEN DES KREISES EUSKIRCHEN JE 1.000 EINWOHNER 109 empirica viii Sozialbericht Kreis Euskirchen TABELLENVERZEICHNIS TABELLE 1: ÜBERSICHT DER VERGLEICHSKREISE TABELLE 2: AUSGABEN DER KINDER- UND JUGENDHILFE OHNE KINDERTAGESSTÄTTEN SOWIE ANZAHL DER UNTER 21-JÄHRIGEN UND AUSGABEN JE UNTER 21-JÄHRIGEM (2011) 27 TABELLE 3: TÄTIGE PERSONEN IN DER JUGENDHILFE (2006 UND 2010) 27 TABELLE 4: ARBEITSLOSENKENNZIFFERN 2012 UND 2008 74 TABELLE 5: KAUFKRAFTKENNZIFFERN 2011 77 TABELLE 6 ANGEBOTSMIETEN FÜR GESCHOSSWOHNUNGEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2012) 90 TABELLE 7 FAMILIENGEEIGNETES WOHNANGEBOT IN DEN GEMEINDEN IM KREIS EUSKIRCHEN (2012) 91 TABELLE 8: 4 AUSGEWERTETE FÄLLE DER SCHULEINGANGSUNTERSUCHUNG IM KREIS EUSKIRCHEN INSGESAMT 99 TABELLE 9: AUSGEWERTETE FÄLLE DER SCHULEINGANGSUNTERSUCHUNG IM KREIS EUSKIRCHEN NACH GEMEINDE (WOHNORT) 99 TABELLE 10: PFLEGEBEDÜRFTIGE 2007 UND 2011 107 empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 1 SOZIALBERICHT KREIS EUSKIRCHEN 1. Einleitung Der vorliegende Bericht umfasst die empirische Beobachtung zentraler demografischer, sozialer, wirtschaftlicher sowie bildungsbezogener und wohnungsmarktbezogener Entwicklungen im Kreis Euskirchen. Dabei steht zunächst die Entwicklung im Kreis Euskirchen im Vergleich mit Nachbarkreisen und ausgewählten Vergleichskreisen im Vordergrund. In einem zweiten Schritt erfolgt die räumliche Differenzierung innerhalb des Kreisgebiets auf Ebene der kreisangehörigen Gemeinden und Städte. Die sozialräumliche Differenzierung im Kreis Euskirchen wird parallel zu dem vorliegenden Bericht in Form des KECK-Atlas aufbereitet, so dass einerseits die bisher vorliegenden statistischen Indikatoren für die Fachanwender zur weiteren Bearbeitung (Auswertungen, Diagramme, Karten) vorliegen und andererseits eine künftige Fortschreibung im KECK-Atlas erfolgen kann. Der KECK-Atlas ist als Internetanwendung über Internetbrowser verfügbar. 1.1 Dialogprozess und Datenkonzept Die Berichterstellung erfolgt in einem Dialogprozess mit den Ansprechpartnern der Fachbereiche in der Kreisverwaltung sowie im Austausch mit kommunalen Vertretern im Kreisgebiet. Gemeinsam festgelegt wurden die thematischen Beobachtungsbereiche sowie der zeitliche Beobachtungskorridor 2006 bis 2012. Bis zum Abschluss der Datenrecherche waren nicht alle statistischen Datengrundlagen für 2012 verfügbar, so dass hier abweichend die jeweils aktuellsten verfügbaren Grundlagen (i.d.R. 2011) herangezogen werden. Die räumliche Bezugsebene der differenzierten Betrachtung (Daten) im Kreis Euskirchen bilden die Gemeinden. Im Rahmen der künftigen Fortführung der Sozialraumbeobachtung sollte erörtert werden, ob innerhalb der kreisangehörigen Städte eine weitere sozialräumliche Differenzierung in die Beobachtung einbezogen werden kann, um entsprechend präzisere bzw. aussagekräftigere Steuerungsinformationen zu erhalten. 2. Der Kreis Euskirchen im Vergleich mit anderen Kreisen und NRW 2.1 Auswahl der Vergleichskreise Die Entwicklung auf Ebene von Sozialräumen bzw. wie im ersten Schritt im Kreis Euskirchen auf Ebene der Gemeinden zeigen Entwicklungsunterschiede und Besonderheiten innerhalb des Kreisgebietes auf, die u.a. auch Hinweise auf Handlungsanforderungen liefern. Um z.B. aus regionalwirtschaftlicher Perspektive die Arbeitsplatzdynamik oder die demografische Entwicklung und damit regionale Rahmenbe- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 2 dingungen zu untersuchen, eignet sich zunächst nicht der Blick nach innen, sondern der Vergleich mit anderen Kreisen. Aufgrund der Nähe und bestehenden Verflechtungen bieten sich hierzu zunächst die benachbarten Kreise an. Hierbei handelt es sich um die:   Städteregion Aachen, Kreis Düren und Rhein-Erft-Kreis in NordrheinWestfalen Landkreis Ahrweiler, Landkreis Vulkaneifel, Landkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz Der Rhein-Sieg-Kreis wird trotz der benachbarten Lage nicht betrachtet, da sich die Siedlungs- und Sozialstruktur sehr stark vom Kreis Euskirchen unterscheidet. Mögliche Rückschlüsse und Erkenntnisse sind aus der vergleichenden Betrachtung mit dem Rhein-Sieg-Kreis weniger zu erwarten, als mit Kreisen, die in ihren Ausgangsbedingungen dem Kreis Euskirchen besser entsprechen. Zusätzlich zu den benachbarten Kreisen erfolgt daher auch eine vergleichende Betrachtung von Kreisen in NRW, die in ihrer Siedlungs- und Sozialstruktur Ähnlichkeiten mit dem Kreis Euskirchen aufweisen. Zur Identifikation dieser Kreise bietet die „Typisierung von SGB-II-Trägern“ des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit einen ersten Ansatz. Das Institut bildet auf Grundlagen von ausgewählten Indikatoren Vergleichstypen von Trägerbezirken. Die Trägerbezirke entsprechen in NordrheinWestfalen in ihrem räumlichen Zuschnitt den Kreisen. Ziel der Typisierung ist es, Bezirke mit ähnlichen regionalwirtschaftlichen Bedingungen zu einem Typen zusammenzufassen. Folgende Indikatoren werden für die Typenbildung herangezogen und gewichtet: Abbildung 1: Typisierungsvariablen und Gewichtung der SGB-IIKlassifikation 2011 Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Für das gesamte Bundesgebiet wurden nach dieser Methodik insgesamt zwölf „SGBII-Vergleichstypen“ gebildet (2011). Der Kreis Euskirchen gehört zum Vergleichstyp „SGB II-Typ 7: Vorwiegend ländliche Gebiete in West- und Ostdeutschland mit leicht unterdurchschnittlicher Arbeitsmarktlage“. In Deutschland gehören 56 Landkreise zu diesem Typ. In NRW zählen neben dem Kreis Euskirchen, empirica 3 Sozialbericht Kreis Euskirchen         der Kreis Düren, Heinsberg, Viersen, Wesel, Minden-Lübbecke, Lippe, Paderborn, und der Kreis Soest zu diesem Typ. Betrachtet man die Einwohnerdichte noch mal separat als Anzeiger für eine ländlich geprägte Region, zeigt sich, dass der Kreis Euskirchen zu den Flächenkreisen mit der geringsten Einwohnerdichte zählt (153 Einwohner pro km²). Auch die anderen Kreise desselben SGB II-Vergleichstyp weisen unterdurchschnittliche Einwohnerdichten auf. Eine Ausnahme bilden der Kreis Wesel und Viersen, die überdurchschnittliche Einwohnerdichten aufweisen (vgl. Abbildung 2). Abbildung 2: Einwohnerdichte in den Flächenkreisen von NRW (2011) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von IT.NRW Durch die Nähe zu den Ballungszentren von Rhein/Ruhr sind die Einwohnerdichten höher. Die beiden Kreise werden deshalb für einen Kreisvergleich nicht herangezogen. Der Kreis Paderborn hat zwar insgesamt auch eine geringe Einwohnerdichte, jedoch ist die Kreisstadt Paderborn mit fast 150.000 Einwohnern eine Großstadt (Universitätsstadt). Der Kreis bietet sich aus diesem Grund nicht für einen Vergleich an. Die Kreise Düren (gleichzeitig ein angrenzender Nachbarkreis), Heinsberg, MindenLübbecke, Lippe und Soest werden für den Kreisvergleich herangezogen. Diese Kreise haben – mit Ausnahme des Kreises Minden-Lübbecke – eine überdurchschnittli- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 4 che Arbeitslosenquote. Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen ist hier im Vergleich mit am geringsten (vgl. Abbildung 3). Abbildung 3: Einwohnerdichte und Arbeitslosenquote in den Flächenkreisen von NRW (2011) im Vergleich Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten von IT.NRW Im Ergebnis werden für die vergleichende Betrachtung auf Ebene der Kreise die Nachbarkreise (ohne den Rhein-Sieg-Kreis) und folgende Vergleichskreise herangezogen. Tabelle 1: Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Übersicht der Vergleichskreise Name Städteregion Aachen (N) Kreis Düren (N) Rhein-Erft-Kreis (N) Landkreis Ahrweiler (N) Landkreis Vulkaneifel (N) Landkreis Bitburg-Prüm (N) Kreis Heinsberg (V) Kreis Minden-Lübbecke (V) Kreis Lippe (V) Kreis Soest (V) empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 2.2 5 Ergebnisse 2.2.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung Außer den drei benachbarten rheinlandpfälzischen Kreisen haben die Vergleichsund Nachbarkreise eine größere Einwohnerzahl als Euskirchen mit 190.495 Einwohnern (nach Bevölkerungsfortschreibung zum 31.12.2012). Die Städteregion Aachen ist mit rd. 568.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Vergleichskreis. Abbildung 4: Anzahl der Einwohner in den Nachbar- und Vergleichskreisen (2012) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Im Betrachtungszeitraum seit 2006 ist die Zahl der Einwohner im Kreis Euskirchen analog zum Landesdurchschnitt kontinuierlich leicht zurückgegangen. Im Landesdurchschnitt stagniert die Einwohnerzahl seit 2010, während sich in Euskirchen die rückläufige Entwicklung gebremst fortgesetzt hat. Nur in zwei der Nachbarkreise ist die Entwicklung grundsätzlich unterschiedlich verlaufen. Der Rhein-Erft-Kreis hat seit 2006 Einwohner gewonnen und in der Städteregion Aachen steigt nach rückläufiger Entwicklung bis 2010 die Einwohnerzahl wieder an. Die anderen Referenzkreise verlieren ebenfalls moderat an Bevölkerung, mit Ausnahme des Kreises Vulkaneifel, dessen Einwohnerzahl in dem Zeitraum um fast 5 % zurückgegangen ist und den Kreisen Minden-Lübbecke und Lippe die rd. 3 % geschrumpft sind. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 5: 6 Einwohnerentwicklung in Euskirchen und den Nachbarkreisen (2006 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Abbildung 6: Einwohnerentwicklung in Euskirchen und den Vergleichskreisen (2006 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Die rückläufige Bevölkerungsentwicklung im Kreis Euskirchen resultiert wie in allen Referenzkreisen aus den Bevölkerungsverlusten der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Sterbeüberschuss), die in Euskirchen mit nur leichten Wanderungsge- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 7 winnen nicht kompensiert werden können. Mit Blick auf die Wanderungsentwicklung lassen sich drei Gruppen unterscheiden: Kreise mit deutlichen Wanderungsgewinnen (Rhein-Erft-Kreis und Aachen), Kreise mit deutlichen Wanderungsverlusten (Lippe, Minden-Lübbecke, Düren und Vulkaneifel) und die übrigen Kreise mit noch weitgehend ausgeglichenem Wanderungssaldo (u.a. Euskirchen). Abbildung 7: Bevölkerungssalden (2006 bis 2011 in Summe) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Die Zusammensetzung der Bevölkerung nach der Altersstruktur spiegelt die Entwicklungsdynamik der Kreise. Die stärker schrumpfenden Kreise Vulkaneifel, Lippe und Minden-Lübbecke haben die höchsten Anteile älterer Einwohnergruppen über 65 Jahren. Ahrweiler hat hier eine Sonderrolle mit ausgeglichenem Wanderungssaldo aber dennoch einem hohen Seniorenanteil und dem geringsten Anteil an Kindern und Jugendlichen. Euskirchen entwickelt sich im Trend der übrigen Vergleichskreise, mit einem Rückgang der unter 18-Jährigen um rd. 3 % (2006-2012) und einem Anstieg der über 65-Jährigen in gleichem Umfang. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 8: 8 Bevölkerung nach Altersklassen (2012 und 2006) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Der Anteil Einwohner ohne die deutsche Staatsangehörigkeit ist im Kreis Euskirchen mit knapp 6 % (2012) sowohl im Landesvergleich als auch im Vergleich der anderen Kreise gering. Zugleich war der Anstieg seit 2006 um 0,5 %-Punkte ebenfalls moderat. empirica 9 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 9: Ausländeranteil an der Bevölkerung (2006 und 2012) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Berücksichtigt man jedoch nicht nur die Staatsangehörigkeit, sondern auch die Herkunft der Einwohner (Migrationshintergrund nach Definition des MZ)1 ergibt sich ein etwas anderes Bild. Während der Ausländeranteil in den Vergleichskreisen von rd. 5 % bis rd. 13 % variiert, liegen die Anteile der Einwohner mit Migrationshintergrund nach den Erhebungen des Zensus 2011 zwischen rd. 14 % und 26 %. In einigen Kreisen wie z.B. auch in Euskirchen mit rd. 16 % Migranten verdreifacht sich die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund gegenüber den Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Nur die drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreise haben geringere Migrantenanteile als der Kreis Euskirchen. Zu berücksichtigen ist, dass die Angaben zum Migrationshintergrund aus dem Zensus 2011 stammen und in den Folgejahren in vergleichbarer Form nicht mehr verfügbar sind. Der jährliche Mikrozensus erfasst als Stichprobe ebenfalls dieses Merkmal, ermöglicht es jedoch nicht in allen Fällen, dies bis auf die Ebene der Kreise auszuwerten. 1 Im Jahr 2005 wurde der Themenkomplex Migration und Integration neu in das Erhebungsprogramm des Mikrozensus aufgenommen. Seither ist es möglich, zwischen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund und der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zu unterscheiden. Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen alle, die nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zugezogen sind, alle in Deutschland geborenen Ausländer/innen und alle in Deutschland mit deutscher Staatsangehörigkeit Geborene mit zumindest einem zugezogenen oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Der Migrationsstatus einer Person wird somit sowohl aus ihren persönlichen Merkmalen zu Zuzug, Einbürgerung und Staatsangehörigkeit wie auch aus den entsprechenden Merkmalen der Eltern abgeleitet. empirica 10 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 10: Anteil Personen mit Migrationshintergrund an Einwohnern (2011) - Zensus Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Die zurückliegende Bevölkerungsentwicklung mit einer vergleichsweise günstigen demografischen Ausgangssituation für den Kreis Euskirchen spiegelt sich auch in der vorliegenden amtlichen Bevölkerungsvorausberechnung des statistischen Landesamtes. Mit einer fortgeschriebenen rückläufigen Bevölkerungsentwicklung um rd. - 4 % bis 2030 liegt Euskirchen knapp unter dem Landesdurchschnitt und damit günstiger als in den meisten Vergleichskreisen. Die einzige Wachstumsprognose unter den Vergleichskreisen hat der Rhein-Erft-Kreis, während Aachen um rd. 1,8 % nur sehr leicht und Heinsberg (- 3 %) vergleichbar mit Euskirchen moderat schrumpft. Deutlich rückläufiger sind die bisherigen Vorzeichen in den drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreisen sowie den Vergleichskreisen Minden-Lübbecke und Lippe, mit absehbaren Schrumpfungen zwischen rd. 8 % und rd. 14 %. empirica 11 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 11: Ausblick: Prognose der Bevölkerungsveränderung 2011 2030 in %2 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, it.nrw sowie Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2.2.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation Die Höhe des durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommens liegt pro Einwohner nach den jüngsten verfügbaren Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (2009) im Kreis Euskirchen bei rd. 18.250 €. Der Landesdurchschnitt liegt mit rd. 19.700 € höher und auch fünf Vergleichskreise verfügen über ein höheres durchschnittliches Einkommen der Privathaushalte. Euskirchen liegt im Mittelfeld der Referenzkreise, von denen fünf über ein niedrigeres Durchschnittseinkommen verfügen. Auch die beobachtbare Entwicklungsdynamik der Einkommen seit 2006 entspricht der Dynamik der anderen Kreise. Ausnahmen stellen lediglich die rheinlandpfälzischen Kreise, die sich -von einem niedrigeren Niveau startend- etwas günstiger entwickelt haben und Aachen, dessen Durchschnittseinkommen bei bereits niedrigem Niveau weitgehend stagniert ist. 2 Berechnung der Bevölkerungsveränderung auf Basis der veröffentlichten Daten der Bevölkerungsfortschreibung des Jahres 2011. Prognostizierte Einwohnerzahlen für das Jahr 2030 stammen für die Kreise in NRW aus der Bevölkerungsvorausberechnung von it.nrw (Basisvariante); für die Landkreise in Rheinland-Pfalz wurde auf die Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz zurückgegriffen (mittlere Variante). empirica 12 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 12: Einkommensniveau (2009) und relative Entwicklung (2006-2009) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Gemessen an der erwerbsfähigen Wohnbevölkerung (15 bis 65-Jährige) verfügt der Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen über einen vergleichsweise geringen Arbeitsplatzbesatz. Am Arbeitsort Kreis Euskirchen sind rd. 50.000 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt während gleichzeitig rd. 126.000 erwerbsfähige Personen im Kreis wohnen. Somit ergibt sich bei einer Relation von rd. 39 % Beschäftigten je Erwerbsfähige, ein geringer Arbeitsplatzbesatz. Außer Ahrweiler und Heinsberg liegen die Vergleichswerte der anderen Kreise darüber (der Landesdurchschnitt bei rd. 51 %). empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 13: 13 Arbeitsplatzbesatz (2012) Arbeitsplatzbesatz: Relation der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zur erwerbsfähigen Bevölkerung (15-65 Jahre), gibt Auskunft über die regionale Arbeitsplatzversorgung Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und des Statistischen Bundesamtes Bei einem vergleichsweise geringen Arbeitsplatzbesatz verfügt der Wirtschaftsstandort Kreis Euskirchen über einen hohen Tertiärisierungsgrad. Etwas mehr als zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind in Dienstleistungsbranchen tätig. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 14: 14 Tertiärisierungsgrad (2011) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Tertiärisiserungsgrad: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Wirtschaftszweigen G-U an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort Die günstige konjunkturelle Entwicklung nach dem Einbruch 2009 hat sowohl im landesweiten Durchschnitt als auch in den Referenzkreisen zu einem Beschäftigungsanstieg geführt. Im Vergleich war der relative Beschäftigungsanstieg im Kreis Euskirchen (im Zeitraum 2006 bis 2012 ein Plus von rd. 12 % sozialversicherungspflichtig Beschäftigen) höher als in einem Großteil der Vergleichskreise bzw. der benachbarten Kreise. empirica 15 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 15: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsplatz (Nachbarkreise), (2006 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Abbildung 16: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsplatz (Vergleichskreise), (2006 = 100) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder In der Folge der positiven Beschäftigungsentwicklung am Arbeitsort Kreis Euskirchen ist die Arbeitsplatzzentralität leicht gestiegen. In der Summe gehen nach wie empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 16 vor mehr Einwohner im Kreis Euskirchen außerhalb des Kreises einer Beschäftigung nach, als umgekehrt Einwohner von außerhalb im Kreis Euskirchen arbeiten. Eine geringere Arbeitsplatzzentralität als in Euskirchen besteht nur in Heinsberg und Ahrweiler. Abbildung 17: Arbeitsplatzzentralität (2006 und 2012)3 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Arbeitsplatzzentralität: Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort Der Anteil erwerbsfähiger Frauen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist in den vergangenen Jahren insgesamt gestiegen. Trotz dieses Anstiegs liegt der Anteil landesweit sowie in allen Vergleichskreisen noch unter 50 %. Die Entwicklungsdynamik in den Kreisen unterscheidet sich nicht erheblich. Mit dem Anteil beschäftigter Frauen an allen erwerbsfähigen Frauen von rd. 44 % liegt Euskirchen im Kreisvergleich im unteren Mittelfeld. 3 Bedeutung als Arbeitsort: Eine höhere Bedeutung einer Gemeinde als Arbeitsort den als Wohnort liegt vor, wenn die Kennziffer > 1 ist. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 18: 17 Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen am Wonhort je 1.000 Frauen im erwerbsfähigem Alter (2006 und 2011) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Mit der steigenden Beschäftigtenentwicklung der vergangenen Jahre hat sich auch die Arbeitslosigkeit verringert. Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen ist von 2006 mit rd. 9,3 % bis 2012 auf rd. 6,8 % gesunken. Nur vier der Referenzkreise haben eine geringere Arbeitslosenquote. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 19: 18 Arbeitslosenquote (2006 und 2012)4 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Ein etwas detaillierterer Vergleich zur Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen verdeutlicht, dass der Kreis Euskirchen trotz der rückläufigen Entwicklung bei der Zahl der Arbeitslosen im Leistungsbereich SGB II und III, weniger von der günstigen Arbeitsmarktlage profitiert hat als die Nachbar- und Vergleichskreise. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg in 2009 (in Euskirchen auch noch 2010) ist die Zahl seither wieder rückläufig, sowohl in den Nachbar- als auch Vergleichskreisen. Allerdings zeigt sich bei der Entwicklung der Arbeitslosen, dass die rückläufige Arbeitslosigkeit in allen Nachbar- und Vergleichsräumen relativ stärker erfolgt ist. Hier steht die relativ günstige Beschäftigungsentwicklung am Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Kreis Euskirchen im Kontrast zu einer deutlich verhaltenen Beschäftigungswirkung am Wohnort Kreis Euskirchen. 4 bezogen auf alle zivile Erwerbspersonen empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 20: 19 Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Nachbarkreisen, Index 2006 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und der Statistik der Bundesagentur für Arbeit Abbildung 21: Entwicklung der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Vergleichskreisen, Index 2006 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und der Statistik der Bundesagentur für Arbeit empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 20 2.2.3 Soziales Die günstige konjunkturelle Entwicklung mit einem Beschäftigungsanstieg in den vergangenen Jahren hat entsprechend günstigere soziale Rahmenbedingungen geschaffen, so dass sich die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im SGB II reduziert hat. Landesweit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften zwischen 2006 und 2012 um rd. 10 % gesunken. Mit Ausnahme vom Kreis Düren liegt die Zahl der Bedarfsgemeinschaften auch in allen Referenzkreisen 2012 niedriger, als im betrachteten Ausgangsjahr 2006. Der relative Rückgang im Kreis Euskirchen auf rd. 5.700 Bedarfsgemeinschaften in 2012 (Rückgang um rd. 8 % gegenüber 2006) war allerdings geringer, als in den meisten Vergleichskreisen. Die Beobachtung der Entwicklung in den Bedarfsgemeinschaften spiegelt die bereits beschriebene deutlich verhaltenere Entwicklung der arbeitslos gemeldeten Leistungsempfänger, obwohl auf der anderen Seite eine vergleichsweise stärkere Beschäftigungsdynamik im gleichen Zeitraum zu beobachten ist. Abbildung 22: Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Nachbarkreise), Index 2006 = 1005 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit 5 jeweils Stand zum Juni empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 23: 21 Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften (Vergleichskreise), Index 2006 = 1006 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Die widersprüchliche Entwicklung mit einer stärkeren Beschäftigungsdynamik einerseits und gleichzeitig einem schwächeren Rückgang an Arbeitslosen sowie in der Folge an Bedarfsgemeinschaften im Kreis Euskirchen deutet darauf hin, dass strukturelle Hemmnisse (z.B. Qualifikation) bei den Arbeitslosen einen stärkeren Übergang in die Beschäftigung erschweren. Dafür, dass ein überdurchschnittlich hoher Anteil der neu hinzugekommen Beschäftigungsverhältnisse trotz der Erwerbstätigkeit dazu führt, dass diese Haushalte ihr Einkommen über Transferleistungen aufstocken müssen, finden sich keine Hinweise. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigung ist zwar im Kreis Euskirchen gestiegen, von rd. 16,0 % in 2006 auf rd. 18,9 % in 2011. Allerdings stellt dieser Anstieg keine Sonderentwicklung dar und liegt im Trend der Landesentwicklung (2006 rd. 16,7 % und 2011 rd. 19,2 %). Zudem liegt der Anteil der Bedarfsgemeinschaften, die über ein Einkommen aus Erwerbstätigkeit verfügen im Kreis Euskirchen (März 2013) nur bei rd. 31,2 % und damit unter dem Landesdurchschnitt (rd. 32,4 %) und den Vergleichswerten der Referenzkreise. Der Widerspruch löst sich erst auf, wenn die Pendelbewegungen berücksichtigt werden. Mit rd. 45 % geht ein hoher Anteil der Beschäftigungseffekte am Arbeitsstandort Kreis Euskirchen auf Beschäftigte zurück, die in den Kreis einpendeln. 2012 pendeln rd. 1.700 Personen mehr in den Kreis Euskirchen als noch im Jahr 2008, während der Beschäftigungszuwachs am Arbeitsort im gleichen Zeitraum bei rd. 3.700 Personen liegt. 6 Stand jeweils zum Juni empirica 22 Sozialbericht Kreis Euskirchen Etwa ein Drittel der Bedarfsgemeinschaften im Kreis Euskirchen sind Haushalte mit Kindern. Dieser Anteil liegt über dem Landesdurchschnitt, jedoch im Mittelfeld der Vergleichskreise. Abbildung 24: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften, 2006 und 20127 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Verglichen mit allen Familien im Kreis, liegt der Anteil der Kinder unter 15 Jahren, die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, mit rd. 12 % an allen Kindern der Altersgruppe in 2012 im unteren Bereich der Vergleichskreise (nur die rheinlandpfälzischen Kreise haben geringere Anteile) und deutliche unter dem Landesdurchschnitt von rd. 18 %. 7 Stand jeweils zum Juni empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 25: 23 Anteil Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 15 Jahren, 2010 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Während der Kreis über eine im Kreisvergleich geringere Kinderarmut verfügt, ist das relative Risiko bei jungen Erwerbsfähigen, keinen Arbeitsplatz zu finden, etwas stärker ausgeprägt. Zwar auch mit leicht rückläufigem Trend in den vergangenen Jahren, liegt der Anteil arbeitsloser Jugendlicher/ junger Erwachsener an allen Personen der gleichen Altersgruppe (2012 rd. 35 auf 1.000 Personen) im Mittelfeld der Vergleichsregionen und nur gering unter dem Landesdurchschnitt. empirica 24 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 26: Anzahl arbeitsloser Jugendlicherje 1.000 Jugendlichen im Alter von 15-25 Jahren, 2008 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit und des Statistischen Bundesamtes Zu den demografischen Herausforderungen zählt eine insbesondere mittel- und langfristig absehbar steigende Anzahl an älteren Personen, die auf Transferleistungen angewiesen sein werden. Einerseits wachsen zukünftig mit den Babyboomern mehr Menschen „ins Alter“, so dass sich zunächst die Zahl der künftigen Rentenempfänger absolut erhöht. Selbst bei einem stabilen Anteil an „ärmeren“ Seniorenhaushalten würde damit die Zahl einkommensarmer Senioren wachsen. Modellrechnungen zeigen hingegen, dass sich zudem der Anteil an älteren Personen erhöhen wird, die auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sein werden. Gemessen an den demografisch zu erwartenden Anforderungen einer künftigen Altersarmut ist der heute beobachtbare Anteil älterer Personen, die auf eine Grundsicherung im Alter angewiesen sind, vergleichsweise gering. Alleine die Beobachtung der Grundsicherung liefert noch keinen umfassenden Überblick über die unterschiedlichen Facetten von Altersarmut, ermöglicht jedoch systematische räumliche und zeitliche Vergleiche und Einordnungen. So sind 2011 im Kreis Euskirchen 2,3 % der Personen über 65 Jahre Bezieher der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Gegenüber 2008 ist der Anteil nur geringfügig gestiegen. Der Kreis Euskirchen liegt damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt von rd. 3,2 %. Zudem ist im Kreisvergleich der Anteil nur in den drei rheinlandpfälzischen Nachbarkreisen geringer als im Kreis Euskirchen. empirica 25 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 27: Anteil der Personen mit Grundsicherung im Alter und Erwerbsmiderung an allen Einwohnern der Altersklasse 65+, 2008 und 2011 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder empirica 26 Sozialbericht Kreis Euskirchen Kinder und Jugendhilfe Im Vergleich mit den nordrheinwestfälischen Nachbar- und Vergleichskreisen wird sichtbar, dass die zusammengefassten Ausgaben in den Leistungsbereichen der Kinder- und Jugendhilfe bezogen auf die Zielgruppe junger Menschen unter 21 Jahren im Kreis Euskirchen gering sind, sowohl in 2008 als auch in 2011. In diesem Zeitraum sind die pro-Kopf-Ausgaben im Kreis Euskirchen um rund +29 % gestiegen, also etwas stärker als in Nordrhein-Westfalen insgesamt (+28 %). Drei der dargestellten Kreise weisen geringere Zuwächse auf (Rhein-Erft-Kreis, Lippe, MindenLübbecke). Bezogen auf die Gesamtausgaben, die hier nicht dargestellt sind, verzeichnete der Kreis Euskirchen in diesem Zeitraum einen Zuwachs von rund +20 % (von rund 44 auf rund 53 Mio. €) und liegt damit in etwa gleichauf mit dem Land NordrheinWestfalen (+22 %). Abbildung 28: Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe einschl. Kindertagesstätten (je unter 21-Jährigem 2008 und 2011) 2.000 1.800 Ausgaben 2008 Ausgaben 2011 Ausgaben je unter 21-Jährigem 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung auf Basis von IT.NRW Die im Kreisvergleich relativ geringen Pro-Kopf-Ausgaben im Kreis Euskirchen ergeben sich auch, wenn nur die Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe ohne Kindertagesstätten betrachtet werden (vgl. Tabelle 2). Nur im Kreis Soest (446 €) sind die pro-Kopf-Ausgaben je unter 21-Jährigen niedriger als im Kreis Euskirchen (455 €). In den Kreisen Heinsberg und Lippe sind die Ausgaben pro Kopf etwas höher. Deutlich weicht die Städteregion Aachen (676 €) von den dargestellten Kreisen ab, da hier die Ausgaben auch im Vergleich zum landesweiten Schnitt von Nordrhein-Westfalen (576 €) deutlich höher sind. empirica 27 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 2: Ausgaben der Kinder- und Jugendhilfe ohne Kindertagesstätten sowie Anzahl der unter 21-Jährigen und Ausgaben je unter 21-Jährigem (2011) Ausgaben Städteregion Aachen Düren, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Rhein-Erft-Kreis Soest, Kreis Nordrhein-Westfalen in Tsd. EUR 74.804 32.431 18.413 26.458 36.593 36.045 48.919 28.986 Anzahl unter 21Jährige 110.653 55.725 40.445 55.274 77.352 68.563 94.812 64.978 2.091.816 Quote (Ausgaben je unter 21-Jährigen) in EUR 676 582 455 479 473 526 516 446 3.631.145 576 Quelle: Eigene Berechnung und Darstellung auf Basis von IT.NRW Die Entwicklung der tätigen Personen in den Leistungsbereichen der Jugendhilfe (Einrichtungen der Jugendhilfe ohne Tageseinrichtungen für Kinder) kann anhand der amtlichen Statistik nur alle vier Jahre beobachtet werden. Somit ist derzeit nur der Vergleich der tätigen Personen in den Jahren 2006 und 2010 möglich. In Nordrhein-Westfalen arbeiteten 2010 rund 17 % mehr Personen in der Kinder- und Jugendhilfe, als das noch 2006 der Fall war. Im Vergleich verzeichnete der Kreis Euskirchen eine Zunahme von rund +12 % in diesem Zeitraum. Tabelle 3: Tätige Personen in der Jugendhilfe (2006 und 2010) 2006 Städteregion Aachen Düren, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg, Kreis Lippe, Kreis Minden-Lübbecke, Kreis Rhein-Erft-Kreis Soest, Kreis Nordrhein-Westfalen 678 484 505 304 979 616 781 476 35.112 Tätige Personen 2010 914 397 564 492 1.116 841 836 562 40.999 2006-2010 34,8% -18,0% 11,7% 61,8% 14,0% 36,5% 7,0% 18,1% 16,8% Quelle: Eigene Darstellung auf Basis der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Blickt man auf die Leistungsbereiche der Jugendhilfe wird erkennbar, dass sich das Verhältnis von tätigen Personen zur Zielgruppe junger Menschen verändert hat. Zwischen 2006 und 2010 sind im Kreis Euskirchen einerseits etwa 12 % mehr Personen in der Jugendhilfe beschäftigt, während andererseits die Zahl der unter 27Jährigen um etwa 6 % zurückgegangen ist. Damit kommen auf rd. 1.000 junge Menschen in 2010 etwa 11 tätige Personen, gegenüber 2006 mit rd. 9 Personen. Mit Ausnahme von Düren und dem LK Vulkaneifel ist eine vergleichbare Entwicklung in empirica 28 Sozialbericht Kreis Euskirchen allen Vergleichskreisen zu beobachten. Die Beschäftigungsrelation liegt in Euskirchen deutlich über dem Landesdurchschnitt und fast allen Vergleichskreisen. Abbildung 29: Tätige Personen in der Jugendhilfe je 1.000 unter 27 Jährige Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Das im Vergleich geringe Ausgabenniveau der Kinder- und Jugendhilfe im Kreis Euskirchen ist im Wesentlichen auf die verhaltene Entwicklung im Bereich von Angeboten der U3-Betreuung zurückzuführen. Während die Betreuungsquote im Bereich U3 2006 im Kreisvergleich noch zwischen etwa 4 % und 8 % variierte und damit bei geringem Niveau vergleichsweise geringe Unterschiede (bis zu 4 %-Punkte) bestanden, ist der Ausbau in den vergangenen Jahren mit sehr unterschiedlicher Intensität erfolgt. 2012 variiert die gleiche Quote zwischen den Kreisen von rd. 12 % bis rd. 27 % (bis zu 15 %-Punkten). Der Kreis Euskirchen bildet 2012 mit knapp 12 % das Schlusslicht im Kreisvergleich. empirica 29 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 30: Betreuungsquote 0 bis unter 3 Jahre, 2006 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Demgegenüber liegt die Betreuungsquote im Bereich Ü3 mit rd. 75 % bis rd. 96 % bereits 2006 deutlich höher und hat sich bis 2012 in den meisten Kreisen nochmals erhöht (mindestens 86 %). Der Kreis Euskirchen liegt 2012 im Kreisvergleich im unteren Mittelfeld. Abbildung 31: Betreuungsquote 3 bis unter 6 Jahre, 2006 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder empirica 30 Sozialbericht Kreis Euskirchen 2.2.4 Wohnsituation Entsprechend der eher ländlichen Siedlungsstruktur der Vergleichskreise und meisten Nachbarkreise liegt der Anteil der Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern 2011 gegenüber den Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit rd. 57 % (Rhein-ErftKreis) bis rd. 83 % (Eifelkreis Bitburg-Prüm) hoch. Im Kreis Euskirchen liegt der Anteil mir rd. 76 % am dritthöchsten. Einzige Ausnahme bildet die Städteregion Aachen, in der mit rd. 42 % mehr Haushalte im Geschoss wohnen, als in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Ein- und Zweifamilienhausquote hat sich in den betrachteten Kreisen seit 2006 nur geringfügig geändert, in den meisten Kreisen mit einem leichten Zuwachs von etwa 0,1 bis 0,4 %-Punkten. Nur bezogen auf die Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau (die in den betrachteten Kreisen einen geringeren Anteil haben) liegt der Anteil preisgebundener Mietwohnungen im Kreis Euskirchen mit rd. 15 % hoch. Nur der Kreis Heinsberg liegt mit einem Anteil von rd. 20 % höher. Im Landesschnitt liegt der Anteil bei rd. 11 %. Abbildung 32: Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen Geschosswohnungen, 2011 (NRW) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und dem Bereich Wohnraumförderung der NRW.Bank Der Anteil der Wohngeldempfänger liegt 2011 im Kreis Euskirchen mit knapp 10 % im Mittelfeld der betrachteten Nachbar- und Vergleichskreise und damit leicht über dem Landesdurchschnitt. Anteilig ist der Kreis der Bezieher von Wohngeld sowohl im Kreis als auch im Trend aller betrachteten Kreise seit 2006 gestiegen (in Euskirchen um rd. 1,2 %-Punkte. Einziger Kreis ohne wachsenden Anteil an Wohngeldempfängern ist Ahrweiler. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 33: 31 Wohngeldempfänger je 1.000 Einwohner, 2006 und 2011 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Das Preisniveau 2012 (hedonischer Angebotspreis - nettokalt89) für Mietwohnen liegt in allen beobachteten Kreisen zwischen 4,89 €/m² (Vulkaneifel) und 6,71 €/m² (Rhein-Erft-Kreis). Der Kreis Euskirchen liegt mit 5,64 €/m² im oberen Mittelfeld der Vergleichskreise. Die Preisentwicklung auf dem Mietwohnungsmarkt verlief seit 2006 in den betrachteten Vergleichsräumen uneinheitlich. Den stärksten Preisanstieg gab es in Aachen mit knapp 10 % seit 2006 und die schwächste Preisentwicklung im Kreis Lippe mit einem nominalen Rückgang um rd. 3 %. Im Kreis Euskirchen sind die Angebotsmietpreise im gleichen Zeitraum mit etwa 5 % moderat gestiegen. 8 9 Hedonische Preise: Geschosswohnungen mit guter Ausstattung und 60 bis 80 m² Wohnfläche. Quelle: empiricaPreisdatenbank (Basis: empirica-systeme; bis 2011 IDN ImmoDaten GmbH): Die empirica-Preisdatenbank reicht zurück bis ins Jahr 2004 und ist die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten für Deutschland. Seit 2012 bündeln wir mit empirica-systeme.de Erhebung, Aufbereitung und Auswertung in einer Hand und können so mehr Transparenz und Know-how bieten als andere Anbieter. Eine ausführliche Datensatzbeschreibung finden Sie hier: http://www.empirica-institut.de/kufa/empirica-Preisdatenbank.pdf Der Begriff netto/kalt bzw. Nettokaltmiete entspricht dem Begriff Grundmiete. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 34: 32 Preisentwicklung auf dem Mietwohnungsmarkt (für alle Baujahre) 2006-2012 (in der Legende jeweils Wohnkosten für 4/2012 in €/m² netto/kalt) Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme; bis 2011 IDN ImmoDaten GmbH) empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 33 2.2.5 Bildungssituation Landesweit sinkt der Anteil der Schulabgänger, die ohne Abschluss die Schule verlassen von rd. 6,6 % in 2006 bis rd. 5,4 % in 2011. Der Kreis Euskirchen zählt zu den Ausnahmen ohne sinkenden Anteil Schulabgänger, die ohne Abschluss die Schule verlassen. Allerdings war der Anteil bereits 2006 mit rd. 3,5 % der niedrigste Wert aller beobachteten Kreise und lag zudem deutlich unter dem Landesschnitt. In 2011 liegt der Anteil mit rd. 4,1 % im Vergleich noch immer niedrig und wird nur vom Eifelkreis Bitburg-Prüm unterschritten. Abbildung 35: Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss an allen Schulabgängern, 2006 und 2011 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder Der Kreis Euskirchen hat nicht nur mit geringeren Anteilen Schulabgänger ohne Abschluss eine vergleichsweise günstige Bildungssituation. Auch bei den Schulübergängen von der Grundschule in die Gymnasien liegt der Kreis Euskirchen mit rd. 45 % im Kreisvergleich vorne, nur knapp übertroffen von der Städteregion Aachen mit rd. 46 %. Auch hier ist über die vergangenen Jahre eine leichte Zunahme der Übergangsquote zu beobachten. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 36: 34 Übergangsquote von der Grundschule zum Gymnasium in den Schuljahren 2006/2007 und 2012/2013 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen empirica 35 Sozialbericht Kreis Euskirchen 2.2.6 Gesundheitliche Lage Pflegebedürftigkeit Der Anteil pflegebedürftiger Personen an der Gesamtbevölkerung liegt im Landesschnitt bei rd. 2,8 % in 2009. Der Großteil der Vergleichs- und Nachbarkreise liegt über dem Landesschnitt, so auch Euskirchen mit rd. 3,3 %. Insgesamt drei Kreise haben mit rd. 3,5 % noch höhere Anteile Pflegebedürftiger (Düren, Heinsberg und Vulkaneifel). Ein direkter Zusammenhang mit einem größeren Anteil älterer Bewohner besteht dabei nur im Landkreis Vulkaneifel. Sowohl in Heinsberg als auch Düren liegen die Anteile älterer Bewohner nicht auffällig hoch. Umgekehrt ist der Anteil älterer Bewohner in Ahrweiler zwar auffällig hoch, der Anteil Pflegebedürftiger jedoch im Mittelfeld der Vergleichskreise. Abbildung 37: Anteil Pflegebedürftiger an der Gesamtbevölkerung (2009) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 3. Sozialraumindikatoren 3.1 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung 36 Einwohnerentwicklung Der Kreis Euskirchen besteht aus fünf Städten und sechs Gemeinden. Im Landkreis leben derzeit insgesamt rd. 190.000 Einwohner (2012). In der Kreisstadt Euskirchen leben mit rd. 55.000 Einwohnern die meisten Personen. Die zweitgrößte Stadt im Kreis ist Mechernich. Hier leben rd. 27.000 Personen, also etwa halb so viele Menschen wie in der Kreisstadt. In der Stadt Zülpich gibt es derzeit rd. 20.000 Einwohner und in der Stadt Bad Münstereifel leben rd. 18.000 Einwohner. Die Stadt Schleiden hat gegenwärtig eine Einwohnerzahl von rd. 13.000 Einwohnern und ist damit kleiner als die Gemeinde Weilerswist mit 16.500 Einwohnern. Die Gemeinde Kall ist mit 11.500 Einwohnern der siebtgrößte Ort im Kreis. Die anderen Gemeinden haben eine Einwohnerzahl von unter 10.000 Einwohnern, wobei die Gemeinde Dahlem mit 4.000 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Kreis ist. Die Einwohnerzahl ist im Kreis Euskirchen ist zwischen 2006 und 2012 gesunken. Insgesamt ging die Einwohnerzahl in diesem Zeitraum um rd. 2.700 Personen zurück, was einem prozentualen Rückgang von 1,4 % entspricht. Abbildung 38: Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) – 2006 bis 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Vulkaneifel, Landkreis 95 Max. 2012: Rhein-Erft-Kreis 101 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 39: 37 Bevölkerungsentwicklung in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – 2006 bis 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Vulkaneifel, Landkreis 95 Max. 2012: Rhein-Erft-Kreis 101 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Die Einwohnerentwicklung in den einzelnen Städte und Gemeinden des Kreises verlief dabei unterschiedlich. Während die Einwohnerzahl in der Stadt Euskirchen (+0,6 %) und der Gemeinde Weilerswist (+1,5 %) leicht anstieg, ging die Einwohnerzahl in den anderen Städten und Gemeinden zurück. Den stärksten prozentualem Einwohnerrückgang gab es in der Gemeinde Nettersheim (-5,2 %) und Blankenheim (-5 %). Absolut ging die Einwohnerzahl am stärksten in der Stadt Schleiden (677 Personen) zurück, was einem prozentualen Rückgang von 4,9 % entspricht. Einen nur sehr geringen Bevölkerungsrückgang verzeichneten Zülpich(-0,5 %) und Mechernich (-0,8 %). Die Bestimmungsfaktoren der Bevölkerungsentwicklung sind die natürliche Bevölkerungsentwicklung – der Saldo der Geburten - und Sterbefälle sowie der Saldo aus Zu- und Fortzügen. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 war der natürliche Bevölkerungssaldo in allen Städten und Gemeinden negativ, d.h. die Zahl der Sterbefälle hat die Zahl der Geburten überstiegen. Dieser negative natürliche Bevölkerungssaldo konnte nur in Euskirchen und Weilerswist durch einen positiven Wanderungssaldo überkompensiert werden. Zwar hatten auch die Städte Mechernich und Zülpich einen positiven Wanderungssaldo, die Höhe der Salden reichte aber nicht aus, um den negativen natürlichen Saldo zu kompensieren. In den anderen Städten und Gemeinden war sowohl der natürliche Saldo als auch der Wanderungssaldo negativ, was eine insgesamt negative Entwicklung bedingte. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 40: 38 Bevölkerungssalden in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – 2007 bis 2012 in Summe Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Eine detaillierte Wanderungsanalyse erfolgt in Kap. 3.1.1. Bevölkerungsvorausberechnung (Gemeindemodellrechnung it.nrw) Die Gemeindemodellrechnung von it.nrw geht davon aus, dass die Bevölkerung im Kreis Euskirchen bis 2030 um 4 % zurückgehen wird. Die vorausberechnete Entwicklung in den Städten und Gemeinden ist dabei sehr unterschiedlich. Für die Gemeinde Weilerswist wird ein Bevölkerungswachstum bis 2030 von +9,5 % prognostiziert. Weilerswist ist damit die einzige Kommune im Kreis, der ein größeres Bevölkerungswachstum vorausberechnet wird. Eine nahezu unveränderte Anzahl an Einwohnern wird nach den Berechnungen von it.nrw. die Stadt Euskirchen (+0,1 %) und Zülpich (-0,1 %) haben. In den anderen Kommunen wird von einer Rückläufigen Einwohnerzahl ausgegangen. Dabei reicht das Spektrum der negativen Bevölkerungsentwicklung von -22 % in Schleiden bis -2,5 % in Hellenthal. Allen Kommunen gemein ist, dass die Zahl der Älteren Einwohner (65+) zunimmt, während die Zahl der Kinder und Jugendlichen zurückgeht. empirica 39 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 41: Bevölkerungsprognose für die Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen – prozentuale Veränderung 20122030 z.V. Kreiswerte: Min. 2012-2030: Vulkaneifel, Landkreis -13,9 % Max. 2012-2030: Rhein-Erft-Kreis +2,4 % Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Abbildung 42: Bevölkerungsprognose - Altersstrukturverschiebung für die Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen in % 2012-2030 (blau = unter 18 Jahre; rot = 18 – 64 Jahre; grün = über 64 Jahre) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 40 Methodik Gemeindemodellrechnung (it.nrw) Die hier dargestellten Ergebnisse der Bevölkerungsprognose sind das Ergebnis einer Modellrechnung (Gemeindemodellrechnung), die vom statistischen Landesamt NRW (it.nrw) durchgeführt wurde. Die Modellrechnung basiert auf der Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen NordrheinWestfalens 2011 bis 2030/2050, die ebenfalls von it.nrw vorgenommen wurde. Die Ergebnisse wurden im Juni 2012 veröffentlicht. Für die Gemeindemodellrechnung ist keine eigene Annahmenbildung der demografischen Komponenten vorgenommen worden, sodass ausschließlich die Annahmenstruktur der Vorausberechnung auf Ebene der kreisfreien Städte und Kreise in die Gemeindemodellrechnung eingeflossen ist. Die detaillierten Annahmenbildungen hierzu sind in der Veröffentlichung „Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens 2011 bis 2030/2050 (Statistische Analysen und Studien Nordrhein-Westfalen, Band 72) von it.nrw zu finden: „Als Basis wurde die Ausgangsbevölkerung der 373 kreisangehörigen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum Stichtag 01.01.2011 herangezogen. Die Berechnung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung nach Alter und Geschlecht bis 2030 erfolgt durch eine jahrgangsweise Fortschreibung der Ausgangsbevölkerung indem Geburten und Zuzüge hinzugezählt und Gestorbene und Fortzüge abgezogen werden. Grundlage für die Bewegungsdaten stellen die Geburten und Sterbefälle sowie die Zu- und Fortzüge aus der Vorausberechnung der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Kreisen NordrheinWestfalens 2011 bis 2030/2050 dar. Die aus dieser Vorausberechnung hervorgehenden jährlichen Komponenten auf Ebene der Kreise für den Zeitraum 2011 bis 2030 werden in einem Top-down-Verfahren auf die jeweiligen kreisangehörigen Städte und Gemeinden verteilt. Zu diesem Zweck werden gemeindespezifische Anteile von den jeweiligen Kreisergebnissen für alle Komponenten im Zeitraum von 2006 bis 2010 nach Alter und Geschlecht gebildet. Diese Anteile werden über den Berechnungszeitraum allerdings nicht konstant gehalten, sondern es findet hinsichtlich der Anteilsbildung eine Dynamisierung statt, d.h. der der Berechnung zugrunde liegende Referenzzeitraum wird für jedes folgende Vorausberechnungsjahr um ein Jahr verschoben. Es werden also für das Jahr 2011 die Referenzjahre 2006 bis 2010 als Grundlage für die auf Gemeindeebene zu ermittelnden kreisspezifischen Anteile herangezogen, für 2012 dementsprechend dann die Jahre 2007 bis 2011, usw.. Die Ergebnisse für einzelne Gemeinden sind vor dem Hintergrund der dort existierenden spezifischen Gegebenheiten, wie z.B. Aufnahmeeinrichtungen für Spätaussiedler bzw. Asylbewerber und den damit in Zusammenhang stehenden Wanderungsbewegungen mit Bedacht zu interpretieren. Darüber hinaus lässt sich bei der Analyse der Ergebnisse feststellen, dass die angewandte Berechnungsmethode zur Ermittlung der kreisspezifischen Anteile nicht immer die derzeitige Entwicklung der einzelnen Städte und Gemeinden aufzeigt. Hintergrund hierfür ist die aktuelle Wanderungsentwicklung, die vom Wanderungsverhalten des Referenzzeitraums abweicht. Es wird aber davon ausgegangen, dass langfristig, bis zum Jahr 2030, mit den vorausberechneten Entwicklung gerechnet werden kann.“ (Quelle: it.nrw) empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 41 Altersstruktur Der Anteil der unter 18-Jährigen im Kreis Euskirchen an der Gesamtbevölkerung beträgt insgesamt 17 % (2012). Einen geringen Anteil hat die Altersgruppe in Bad Münstereifel (15 %) und Weilerswist (16 %). In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises entspricht der Anteil dem Kreisdurchschnitt oder liegt höher. Den höchsten Anteil an Kinder und Jugendlichen hat die Gemeinde Dahlem mit 19 %. Abbildung 43: Alterstruktur der Gemeinden 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Der Anteil der Bevölkerungsgruppe der 18 bis unter 65-Jährigen, also der Großteil der Personen im erwerbsfähigen Alter, beträgt im Kreis insgesamt 63 %. Die Gemeinde mit dem höchsten Anteil dieser Bevölkerungsgruppe ist mit 65 % Weilerswist. Den niedrigsten Wert weist die Gemeinde Dahlem mit 58 % auf. Der Anteil der Bevölkerung in einem Alter von 65 Jahren oder älter an der Gesamtbevölkerung beträgt im Kreis insgesamt 20 % (2012). Den höchsten Anteil dieser Altersgruppe hat die Gemeinde Hellenthal mit 24 %. In Schleiden, Dahlem und Bad Münstereifel liegt der Anteil mit 23 % ebenfalls über dem Durchschnitt. Leicht unterdurchschnittliche Anteile haben Zülpich, Weilerswist, Mechernich und Euskirchen mit jeweils 19 %. Ein Vergleich der gegenwärtigen Altersstruktur mit 2006 zeigt, dass sich die Anteile der unter 18-Jährigen in allen Kommunen rückläufig entwickeln, während die Anteile der anderen beiden Altersklassen zunehmen. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 44: 42 Anteil unter 18 Jähriger an der Gesamtbevölkerung – 2006 und 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Städteregion Aachen 15 %; Max. 2012: Soest, Kreis 18 % Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Abbildung 45: Anteil der Kinder unter 6 Jahren an der Gesamtbevölkerung – 2008 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Der Kreis Euskirchen wird älter. Die Zahl der Kinder- und Jugendlichen geht zurück. Dies zeigt auch der explizite Blick auf die Entwicklung der unter 6-Jährigen. Im gesamten Kreis ging die Zahl der unter 6-Jährigen zwischen 2008 und 2012 zurück (um -650 Personen), ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nimmt ab. Derzeit liegt der Anteil im Kreis bei 4,8 %. Im Jahr 2006 betrug der Anteil noch 5,1 %. Einen empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 43 überdurchschnittlichen Anteil mit über 5 % haben die Städte Euskirchen und Mechernich sowie die Gemeinde Dahlem. Gegen den Kreistrend stieg der Anteil der Bevölkerungsgruppe in Weilerswist (+0,2 %, +52 Personen), in Dahlem als statistischer Effekt bei kleiner Gesamtbevölkerung (+0,1 %, +1 Person). In den anderen Kommunen war die Entwicklung negativ. Abbildung 46: Anteil Einwohner 85 Jahre und Älter an der Bevölkerung – 2006 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Ein anderes Bild der Entwicklung zeigt sich bei den Hochbetagten oder auch als „alte Alte“ bezeichneten Personen im Alter über 85 Jahre. Ihre Zahl steigt in allen Städten und Gemeinden des Landkreises an und ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nimmt zu. Im Kreis ist Ihr Anteil von 1,8 % (2006) auf 2,5 % angestiegen (2012). Einen stark überdurchschnittlichen Anteil dieser Bevölkerungsgruppe mit über 3 % haben die Städte Bad Münstereifel und Schleiden sowie die Gemeinde Dahlem. Eine starke Zunahme dieser Altersklasse gab es in Nettersheim. Hier stieg der Anteil an der Gesamtbevölkerung zwischen 2006 und 2012 von 1,4 % auf 2,6 %. Zur Beschreibung der Verhältnisse zwischen Altersgruppen lassen sich verschiedene Quotienten heranziehen. Die Veränderung der Quotienten zeigt zudem an, wie sich die Verhältnisse zwischen den Altersgruppen verändern. Alt-Jung-Quotient Der Alt-Jung-Quotient stellt die Zahl der jüngeren Einwohner unter 18 Jahren der Anzahl der Einwohner der älteren Generation im Alter von 65 Jahren und älter gegenüber und drückt somit aus, wie viele Einwohner der älteren Generation auf 100 Einwohner unter 18 Jahren kommen. Der Alt-Jung-Quotient ist somit ein Maß für die Altersstruktur eines Gebietes, der sowohl von der Zunahme der Zahl älterer Men- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 44 schen als auch von der Abnahme der Zahl der Kinder und Jugendlichen beeinflusst wird. Ergeben sich im Zeitverlauf größere Verschiebungen im relativen Anteil der einzelnen Altersgruppen, können veränderte Prioritätensetzungen der kommunalen Sozialpolitik erforderlich sein. Für den Kreis Euskirchen liegt der Wert des Alt-Jung-Quotienten im Jahr 2012 bei 117. Auf 100 Einwohner unter 18 Jahren kommen demnach 117 Einwohner, die 65 Jahre oder älter sind. Im Vergleich zum Jahr 2006 ist der Quotient angestiegen. Im Jahr 2006 betrug der Alt-Jung-Quotienten noch 97, d.h. auf 100 Einwohner unter 18 Jahren kamen nur 97 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter. Diese Entwicklung ist in allen Städten und Gemeinden des Kreises zu verzeichnen gewesen. Der AlJugendquotient stieg in allen Kommunen zwischen 2006 und 2012 an. Den stärksten Anstieg hatten dabei Bad Münstereifel und Nettersheim zu verzeichnen. Am geringsten war der Anstieg demgegenüber in Dahlem. Altenquotient Ein weiterer Indikator zur Darstellung der Verhältnisse zwischen Altersgruppen in einem Gebiet ist der Altenquotient. Der Altenquotient gibt an, wie viele Senioren (hier definiert als Personen im Alter von 65 Jahren und älter) 100 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahre gegenüberstehen. Der Quotient ist ein Indikator für die Überalterung der Gesellschaft. Je höher der Wert, umso weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter stehen den Senioren gegenüber. Für das gesamte Kreisgebiet liegt der Wert im Jahr 2012 bei 32. Im Vergleich zum Jahr 2006 ist der Quotient damit nur geringfügig angestiegen, in dem Jahr lag der Wert bei 31. Den höchsten Altenquotient im Kreis haben Hellenthal und Dahlem, wobei im Dahlem der Quotient leicht gesunken ist (-0,6 Indexpunkte). Diese rückläufige Entwicklung war nur noch in Blankenheim zu beobachten (-1,4 Indexpunkte). In den anderen Kommunen sind die Werte leicht angestiegen. Ausländeranteil insgesamt sowie nach Altersgruppen Der Ausländeranteil im Kreis Euskirchen beträgt insgesamt 5,7 % (2012). Den höchsten Anteil an Ausländern hat die Stadt Euskirchen mit 8,3 %. Einen überdurchschnittlichen Ausländeranteil hat zudem Weilerswist mit 6,3 %. In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises liegt der Ausländeranteil unter dem Durchschnitt des Kreises. Den niedrigsten Ausländeranteil weist dabei die Gemeinde Kall mit 3,0 % auf. empirica 45 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 47: Ausländeranteil – 2006 und 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Vulkaneifel, Landkreis 4,7 % Max. 2012: Städteregion Aachen 13,2 % Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Im Jahr 2006 lag der Ausländeranteil im Kreis bei 5,2 %, somit ist der Anteil zwischen 2006 und 2012 leicht angestiegen (+0,5 %). Dabei stieg der Ausländeranteil mit Ausnahmen von Bad Münstereifel, hier blieb der Anteil unverändert – in allen Städten und Gemeinden des Kreises an. Das Spektrum reicht von +0,1 % in Kall bis +1,4 % in Dahlem. Betrachtet man die Ausländeranteile nach Altersgruppen (Anteil der Ausländer in der Altersklasse „x“ an allen Einwohner der Altersgruppe), zeigt sich erwartungsgemäß, dass Städte und Gemeinden mit einem insgesamt hohen Anteil an Ausländern, auch bei den Anteilen nach Altersgruppen erhöhte Anteile aufweisen (Stadt Euskirchen und Weilerswist).Bei den Kinder- und Jugendlichen (0 bis unter 18 Jahren) beträgt der Ausländeranteil kreisweit 4,1 % (2012). Der Ausländeranteil bei den Kinder- und Jugendlichen liegt damit unter dem gesamten Ausländeranteil von 5,7 %. In der Altersklasse der 18 bis unter 65-Jährigen beträgt der Ausländeranteil kreisweit 7,0 %. In dieser Altersgruppe sind die Ausländer also leicht überdurchschnittlich vertreten. Bei den älteren Menschen (65 Jahre und älter) verhält es sich genau andersherum. Der Ausländeranteil in dieser Altersgruppe beträgt im Kreis insgesamt 3,2 %. empirica 46 Sozialbericht Kreis Euskirchen 3.1.1 Wanderungen Bad Münstereifel Abbildung 48: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Bad Münstereifel Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Die Stadt Bad Münstereifel zeigt mit Ausnahme des Jahres 2010 einen positiven Wanderungssaldo auf. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 ist das Wanderungssaldo insgesamt ebenfalls positiv (+188 Personen). Abbildung 49: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Bad Münstereifel 250 200 124 150 100 84 50 13 0 -15 -18 -50 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Ein positiver Wanderungssaldo in Summe der Jahre 2006 bis 2012 besteht insbesondere mit dem Ausland (bzw. unbekannt) und dem restlichen NRW (ohne den Landkreis Euskirchen). Der Wanderungssaldo mit dem Kreis Euskirchen ist gering- empirica 47 Sozialbericht Kreis Euskirchen fügig positiv. An Rheinland-Pfalz und die übrigen Bundeländer verliert die Stadt im geringen Maße Einwohner. Abbildung 50: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Bad Münstereifel 600 486 400 347 200 186 148 0 95 79 87 65 -12 16 19 -40 -149 -10 21 8 -44 -3 58 16 57 -7 -200 -415 -400 -632 -600 -800 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRWu. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Betrachtet man den Wanderungssaldo nach Altersklassen zeigt sich, dass Bad Münstereifel nur bei der Altersklasse der 18- bis unter 30-Jährigen einen negativen Saldo hat. Dies sind insbesondere Ausbildungswanderungen. Die jungen Erwachsenen verlasen den Ort, um eine Ausbildung oder Studium zu beginnen oder eine erste Arbeitsstelle anzunehmen. Dabei geht es in den Kreis Euskirchen oder in das übrige NRW. empirica 48 Sozialbericht Kreis Euskirchen Blankenheim Abbildung 51: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Blankenheim 80 60 6 15 40 20 12 22 13 39 12 27 16 10 Personen 0 -24 -20 -40 13 11 27 -37 -48 -14 -24 9 4 -2 -29 -10 -60 -19 -23 28 -9 -4 -23 -60 -80 -2 -28 -38 -11 -100 -120 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Innerhalb des Beobachtungszeitraumes weist Blankenheim nur in zwei Jahren (2008 und 2012) einen leicht positiven Wanderungssaldo auf. In den anderen Jahren ist der Saldo negativ. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 ist der Saldo dementsprechend auch negativ (-141 Personen). Abbildung 52: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Blankenheim 300 200 33 100 144 0 -100 -212 -200 -42 -64 -300 -400 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRWu. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Einen negativen Saldo hat Blankenheim in Summe der Jahre 2006 bis 2012 vor allem mit dem übrigen Gemeinden und Städten im Kreis Euskirchen. Zudem verliert der Ort Einwohner an Rheinland-Pfalz und die übrigen Bundesländer. Eine Ausnah- empirica 49 Sozialbericht Kreis Euskirchen me bildet das übrige Nordrhein-Westfalen. Von hier gewinnt der Ort an Einwohnern hinzu. Abbildung 53: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Blankenheim Wanderungssaldo Blankenhaim 2006-2012 nach Altersklassen 300 258 200 139 100 23 20 0 -5 -37 -14 -12 -68 -100 17 19 6 -22 -3 -51 -4 -6 3 -1 -2 -12 -102 -157 -200 -271 -300 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersklassen verliert der Ort Einwohner vor allem durch Wanderungsverluste bei den 18- bis 30-Jährigen. Wie in Bad Münstereifel sind dieses Ausbildungswanderungen in den Kreis Euskirchen und das restliche Nordrhein-Westfalen. Einen Wanderungsgewinn verzeichnet Blankenheim bei den 30- bis unter 65-Jährigen. Diese kommen insbesondere aus dem restlichen Teil von Nordrhein-Westfalen. empirica 50 Sozialbericht Kreis Euskirchen Dahlem Abbildung 54: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Dahlem 60 40 15 1 20 Personen 20 7 17 -16 2 20 19 7 -3 -12 -2 -12 -21 -8 -37 -36 -8 -16 -40 -40 2 15 6 0 -20 4 10 3 -21 -7 -10 -7 -8 -1 -9 -60 -80 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Innerhalb des Beobachtungszeitraumes ist der Wanderungssaldo nur im Jahr 2011 positiv. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 beträgt der Wanderungssaldo insgesamt -126 Personen. Abbildung 55: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Dahlem 50 32 0 -26 -50 -63 -100 -45 -24 -150 -200 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Ein positiver Saldo besteht nur mit dem Ausland (bzw. unbekannt). An die anderen Gebietseinheiten verliert Dahlem in Summe der Jahre 2006 bis 2012 Einwohner. Die höchsten Verluste bestehen dabei mit dem restlichen NRW und Rheinland-Pfalz. empirica 51 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 56: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Dahlem 100 75 50 60 45 0 21 23 14 -35 3 -13 -16 -26 11 5 -20 -6 2 19 -3 -35 -58 -50 -100 -115 -150 -203 -200 -250 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Auch in Dahlem besteht der höchste Wanderungsverlust bei den 18- bis 30-Jährigen. Zudem verliert der Ort Einwohner im Alter von 65 Jahren oder älter. Einen Gewinn in Summe der Jahre 2006 bis 2012 besteht demgegenüber bei den unter 18-Jährigen und den 30- bis 65 Jährigen. Diese Konstellation deutet darauf hin, dass Dahlem seit 2006 an Familien hinzugewinnen konnte. empirica 52 Sozialbericht Kreis Euskirchen Euskirchen, Stadt Abbildung 57: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Euskirchen, Stadt 400 12 300 21 38 200 107 4 95 21 Personen 31 100 130 30 56 -1 -9 0 51 206 189 -22 -31 -35 117 59 34 23 1 -16 42 40 -32 -83 -7 -4 -7 -100 -239 -200 -14 -300 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Mit Ausnahme von 2010 war der Wanderungssaldo in der Stadt Euskirchen in allen Jahren positiv. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 konnte Euskirchen insgesamt im Saldo rd. 800 Einwohnern hinzugewinnen. Abbildung 58: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Euskirchen Stadt 1200 1000 259 800 112 600 400 639 200 0 -184 -19 -200 -400 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Die Kreisstadt gewinnt dabei an Einwohnern insbesondere durch die Zuwanderung aus dem übrigen Kreisgebiet. Der Wanderungssaldo beträgt hier + 639 Personen in Summe der Jahre 2006 bis 2012. Zudem ist der Wanderungssaldo mit dem Ausland empirica 53 Sozialbericht Kreis Euskirchen (sowie ungekannt) und Rheinland-Pfalz positiv. Ein negativer Saldo besteht mit dem übrigen NRW sowie im geringen Maße mit dem restlichen Deutschland. Abbildung 59: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Euskirchen, Stadt 800 600 605 400 200 0 14 182 174 100 424 378 318 83 22 29 70 -80 -9 31 25 -65 -10 51 89 -6 -6 -46 -200 -400 -600 -759 -800 -1000 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersklassen gewinnt die Kreisstadt bei der Zuwanderung durch Familien an Einwohnern hinzu (unter 18-Jährige und 30- bis 65-Jährige). Die Familien kommen dabei insbesondere aus dem übrigen Nordrhein-Westfalen nach Euskirchen. Der Nahbereich, also der übrige Kreis, spielt hier keine besondere Rolle. Bei den 18- bis unter 30-Jährigen ist der Wanderungssaldo insgesamt leicht negativ. Zwar ziehen im Saldo viele junge Erwachsene aus dem Kreisgebiet nach Euskirchen, gleichzeitig verlassen aber auch viele junge Erwachsene die Kreisstadt mit einem Ziel im übrigen Nordrhein-Westfalen. empirica 54 Sozialbericht Kreis Euskirchen Hellenthal Abbildung 60: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Hellenthal 60 40 7 45 0 -8 -6 Personen -20 11 5 -3 -2 -40 21 44 41 20 26 16 14 1 -3 -4 -17 -34 -38 -3 -57 -73 -76 -6 -22 -3 -60 -80 -10 -9 -1 -50 -4 -100 -5 -120 -140 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Im Jahr 2006 war der Wanderungssaldo in Hellenthal positiv. In den folgenden Jahren verzeichnete die Kommune jedoch einen negativen Saldo. Seit 2011 gehen die Wanderungsverluste jedoch zurück und im Jahr 2012 war der Saldo fast ausgeglichen (-1 Person). In Summe der Jahre 2006 bis 2012 betrug der Saldo insgesamt rd. –200 Personen. Abbildung 61: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Hellenthal 200 100 78 59 0 -100 -289 -200 -300 -24 -27 -400 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Wanderungsverluste bestehen dabei insbesondere mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet (-289 Personen). Auch mit Rheinland-Pfalz und dem restlichen Bundesländern (ohne NRW besteht in Summe der Jahre ein negativer Saldo. empirica 55 Sozialbericht Kreis Euskirchen Gewinne verzeichnet Hellenthal durch Zuwanderung aus dem Ausland (und unbekannt) sowie dem restlichen Nordrhein-Westfalen. Abbildung 62: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Hellenthal 150 121 100 97 77 50 4 0 -100 8 3 -30 -5 -12 -50 -81 78 66 3 2 -21 -4 5 5 -5 -62 -69 -127 -143 -150 -200 -250 -300 -316 -350 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach den Altersklassen verliert Hellenthal vor allem bei den jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an Einwohnern durch Abwanderung in andere Gemeinden und Städte des Kreisgebietes und durch Abwanderung in das restliche NordrheinWestfalen. Auch bei den 65-Jährigen und älteren ist der Wanderungssaldo in Summe der Jahre negativ. Ein Wanderungsverlust besteht hier insbesondere mit dem übrigen Kreis Euskirchen. Bei den Familien ist das Wanderungssaldo insgesamt positiv (unter 18-Jährige sowie 30- bis unter 65-Jährige). Die Familien kommen vor allem aus dem übrigen Nordrhein-Westfalen nach Hellenthal. empirica 56 Sozialbericht Kreis Euskirchen Kall Abbildung 63: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Kall 100 18 1 19 50 7 21 57 12 Personen 0 18 -14 6 9 -4 -17 -28 1 5 3 2 -32 -14 37 10 -37 -32 -8 -50 -39 -48 -9 -60 -4 -2 -13 -37 -100 -150 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Summe der Jahre 2006 bis 2012 war der Wanderungssaldo mit rd. –170 Personen insgesamt negativ. Dabei gab es im Beobachtungszeitraum Jahre mit einem leicht positiven Saldo (2006, 2010 und 2012) und Jahre mit einem leicht negativen Saldo (2007-2009). Im Jahr 2011 war der Wanderungsverlust leicht höher. Abbildung 64: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Kall 150 100 60 50 57 0 -50 -100 -224 -150 -200 -9 -250 -56 -300 -350 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRWu. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Ein negativer Wanderungssaldo besteht in Summe der Jahre 2006 bis 2012 mit dem restlichen NRW und im geringeren Umfang mit dem übrigen Deutschland und Rheinland-Pfalz. Hinzugewinnen kann Kall demgegenüber bei den Wanderungen empirica 57 Sozialbericht Kreis Euskirchen mit den anderen Gemeinden und Städten im Kreisgebiet sowie dem Ausland (und unbekannt). Abbildung 65: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Kall 150 100 114 50 0 83 80 23 20 45 28 1 11 9 -12 -17 -50 23 25 -2 -37 -11 -6 17 -5 -66 -67 -100 -150 -200 -250 -298 -300 -302 -350 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Wie in vielen anderen Kommunen des Kreises verliert auch Kall Einwohner durch Abwanderung von jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre). Zusätzlich besteht ein negativer Saldo bei den 65-Jährigen und älteren. Ein positiver Saldo demgegenüber haben die Altersklassen der unter 18 Jährigen und der 30 bis unter 65-Jährigen (insbesondere Familien). empirica 58 Sozialbericht Kreis Euskirchen Mechernich, Stadt Abbildung 66: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Mechernich 350 300 30 5 11 250 106 200 Personen 150 69 22 100 82 155 22 50 0 -50 27 -22 -24 -53 -30 -61 -26 -17 -21 13 51 50 22 36 10 1 70 74 -52 -18 -24 -2 -6 -4 -59 -100 -150 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRWu. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nur in den Jahren 2008 und 2009 war der Wanderungssaldo in der Stadt Mechernich negativ. In den anderen Jahren des Beobachtungszeitraume war der Saldo positiv. Ein sehr hoher Wanderungsgewinn gab es im Jahr 2007. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 belief sich der positive Saldo auf insgesamt rd. +430 Personen. Abbildung 67: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Mechernich, Stadt Wanderungssaldo Mechernich 2006-2012 700 600 167 500 400 300 262 200 100 170 0 -14 -148 -100 -200 -300 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Ein positiver Wanderungssaldo besteht mit dem übrigen NRW, dem übrigen Kreis Euskirchen sowie dem Ausland (und unbekannt). Wanderungsverluste im Saldo empirica 59 Sozialbericht Kreis Euskirchen bestehen demgegenüber im geringen Maße mit Rheinlandpfalz und den anderen Bundesländern. Abbildung 68: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Mechernich 600 469 400 424 326 200 176 163 0 47 41 62 157 8 -81 5 -27 38 2 57 71 1 -64 -72 -14 -200 -400 -400 -515 -600 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Auch Mechernich verliert bei jungen Erwachsenen (18 bis unter 30 Jahre) an Einwohnern durch Abwanderung. Bei allen anderen Altersklassen ist der Wanderungssaldo positiv. empirica 60 Sozialbericht Kreis Euskirchen Nettersheim Abbildung 69: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Nettersheim 40 6 20 5 16 19 4 0 1 Personen -16 -26 -32 -37 -20 -2 -2 -33 -40 -8 -1 -60 -11 -10 -32 -4 -2 -15 -22 -30 4 4 4 -23 -6 -2 -12 -6 -6 -11 -2 -80 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Nettersheim ist der Bevölkerungssaldo in allen Jahren des Beobachtungszeitraumes negativ. Der Saldo der Jahre 2006 bis 2012 beträgt insgesamt -288 Personen. Abbildung 70: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Nettersheim 0 -50 -99 -100 -89 -150 -200 -48 -250 -49 -3 -300 -350 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRWu. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Der Wanderungssaldo in Summe der Jahre 2006 bis 2012 ist mit allen Gebietseinheiten negativ. Die höchsten Wanderungsverluste bestehen mit den übrigen Gemeinden und Städten im Kreis Euskirchen sowie mit dem restlichen NRW. empirica 61 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 71: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Nettersheim 100 50 56 5 0 -18 -6 2 19 -1 3 -12 -30 -8 -2 -35 -7 -5 -2 26 -4 6 -10 -50 -80 -100 -150 -163 -200 -250 -310 -300 -350 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen verliert Nettersheim stark bei den jungen Erwachsenen und leicht bei den unter 18-Jährigen. Leicht positiv ist der Wanderungssaldo bei den 30bis unter 65-Jährigen und den Älteren. Schleiden, Stadt Abbildung 72: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Schleiden, Stadt 100 2 50 20 0 31 4 Personen -21 -33 -50 -35 81 7 2 26 34 17 -10 -7 -22 -54 -32 -12 -9 43 10 -20 -1 -66 -29 -2 -26 -4 -19 -23 -23 -53 -12 -100 -9 -150 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen empirica 62 Sozialbericht Kreis Euskirchen In der Stadt Schleiden ist der Bevölkerungssaldo in allen Jahren des Beobachtungszeitraumes negativ. Der Saldo der Jahre 2006 bis 2012 beträgt insgesamt -245 Personen. Abbildung 73: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Schleiden, Stadt 200 100 68 66 0 -143 -100 -78 -200 -300 -158 -400 -500 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Einen positiven Wanderungssaldo hat die Stadt Schleiden mit dem übrigen Kreis Euskirchen sowie mit dem Ausland (bzw. unbekannt). Mit den anderen Gebietseinheiten besteht ein negativer Saldo. Abbildung 74: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Schleiden, Stadt 200 100 0 22 13 113 93 91 31 -33 -5 13 -12 -51 -15 -30 28 27 58 6 -42 -9 -77 -100 -200 -289 -300 -400 -422 -500 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen empirica 63 Sozialbericht Kreis Euskirchen Nach Altersgruppen verliert die Stadt Schleiden stark bei den jungen Erwachsenen. Ein positiver Wanderungssaldo besteht demgegenüber bei den Älteren (65+) sowie bei den 30- bis 65-Jährigen und in einem sehr geringen Umfang bei den unter 18Jährigen. Weilerswist Abbildung 75: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Weilerswist 350 300 46 250 200 Personen 150 100 49 5 24 5 10 196 128 6 1 152 118 50 79 14 0 -51 -50 271 8 -15 -14 3 -66 -18 -2 -100 -19 -24 -44 -79 -75 -2 -22 -19 -16 -54 -4 -6 -150 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Weilerswist ist der Wanderungssaldo - mit Ausnahme des Jahres 2007 - in den einzelnen Jahren positiv. In Summe der Jahre 2006 bis 2012 beträgt der Wanderungsüberschuss insgesamt 585 Personen. empirica 64 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 76: Bevölkerungssalo in Summe der Jahre 2006-2012: Weilerswist Wanderungssaldo Weilerswist 2006-2012 1200 1000 11 800 600 947 400 200 0 -339 -200 -23 -11 -400 -600 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Weilerswist gewinnt bei den Wanderungen stark durch die Zuwanderung aus dem restlichen Nordrhein-Westfalen; wohingegen mit dem restlichen Kreis Euskirchen ein negativer Saldo besteht. Abbildung 77: Bevölkerungssalo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Weilerswist 700 600 590 500 400 406 300 294 200 188 100 119 3 0 -19 -100 -119 -64 -56 10 -3 -16 -7 4 7 -32 51 50 -35 -5 -59 -137 -200 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen gewinnt Weilerswist bei den unter 18-Jährigen und insbesondere bei den 30- bis unter 65-Jährigen (Familien). Auch bei den Älteren (65+) ist der Saldo leicht positiv. Verluste bestehen demgegenüber bei den jungen Erwachsenen. empirica 65 Sozialbericht Kreis Euskirchen Zülpich, Stadt Abbildung 78: Bevölkerungssalden nach Jahren (2006-2012): Zülpich, Stadt 200 150 60 100 Personen 18 6 6 1 2 50 61 13 6 17 51 47 24 0 -8 10 8 35 8 73 54 5 18 1 -8 -24 -32 7 22 -4 -21 -21 -7 -50 -48 -18 -100 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Euskirchen, Kreis restliches NRW(ohne Kreis Euskirchen) Rheinland-Pfalz restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Ingesamt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen In Summe der Jahre 2006 bis 2012 hat die Stadt Zülpich an Einwohnern gewonnen (+ 362 Personen), dabei war das Saldo in allen Jahren des Betrachtungszeitraumes positiv. Abbildung 79: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012: Zülpich, Stadt Wanderungssaldo Zülpich 2006-2012 400 350 77 300 65 250 200 58 150 100 142 50 20 0 2006-2012 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) restliches Deutschland (ohne NRW u. RLP) Ausland und unbekannt Rheinland-Pfalz Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Den höchsten Wanderungsgewinn verzeichnet Zülpich bei den Wanderungen mit dem übrigen Nordrhein-Westfalen. Auch mit dem Ausland (und unbekannt), dem empirica 66 Sozialbericht Kreis Euskirchen restlichen Deutschland und Rheinland-Pfalz bestehen positive Salden. Den geringsten Wanderungsgewinn erzielt die Stadt Zülpich bei Wanderungen mit dem übrigen Kreisgebiet. Abbildung 80: Bevölkerungssaldo in Summe der Jahre 2006-2012 nach Altersklassen: Schleiden, Stadt 400 300 197 143 100 81 57 0 272 249 200 23 13 -33 133 -17 33 17 -15 18 55 -7 33 42 11 -1 -9 -100 -200 -279 -292 -300 -400 Euskirchen, Kreis restliches NRW (ohne Kreis Euskirchen) unter 18 Jahre Rheinland-Pfalz 18 bis unter 30 Jahre restliches Deutschland Ausland und unbekannt (ohne NRW u. RLP) 30 bis unter 65 Jahre Ingesamt 65 Jahre und älter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Nach Altersgruppen gewinnt Zülpich bei den unter 18-Jährigen und bei den 30- bis unter 65-Jährigen (Familien). Auch bei den Älteren (65+) ist der Saldo positiv. Verluste bestehen demgegenüber bei den jungen Erwachsenen. 3.1.2 Haushaltsstrukturen Die Datenlage lässt eine Betrachtung der Haushalte nur nach Haushalten mit Kindern zu. Eine Betrachtung der gesamten Haushaltszahlen und deren Zusammensetzung ist nicht möglich. Im Kreis Euskirchen gibt es derzeit rd. 20.300 Haushalte mit Kindern. Die meisten Haushalte mit Kindern im Kreis haben ein Kind (53 %). Der Anteil der Haushalte mit 2 Kindern beträgt im Kreis 36%. Der Anteil kinderreicher Familien (3 und mehr Kinder) liegt dementsprechend kreisweit bei 11 %. Diese Konstellation findet sich mit Ausnahmen von Schleiden in allen Kommunen des Kreises. In Schleiden überwiegt knapp der Anteil von Haushalten mit zwei Kindern (44 %) den Anteil von Haushalten mit einem Kind (42 %). Auch der Anteil von kinderreichen Haushalten (3 und mehr Kinder) ist in Schleiden im kreisweiten Vergleich mit 15 % am höchsten. Einen überdurchschnittlichen Anteil mit 12 % haben zudem die Städte Euskirchen und Mechernich. empirica 67 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 81: Haushalte mit Kindern 2012: Anteil an Haushalten mit Kindern nach Anzahl der Kinder Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreisverwaltung Euskirchen Die Zahl der Haushalte mit Kindern ist zwischen 2006 und 2012 zurückgegangen (-15,5 %). Im Jahr 2006 gab es noch rd. 24.000 Haushalte, in denen Kinder lebten. Anteilig ging dabei die Zahl der Haushalte mit zwei und mehr Kindern am stärksten zurück. Von den rd. 20.300 Haushalten mit Kindern sind 4,1 % ausländische Haushalte. Nur in der Stadt Euskirchen ist der Anteil mit 7,4 % stark überdurchschnittlich. In den anderen Kommunen liegt der Anteil unter dem Durchschnitt. Die durchschnittliche Anzahl von Kindern je Haushalt liegt im Kreis sowohl bei deutschen als auch bei ausländischen Familien bei 1,6 Kindern pro Haushalt. Von den Haushalten mit Kindern sind im Kreis insgesamt 22 % Haushalte von Alleinerziehenden, d.h. also jedem fünften Haushalt mit Kindern steht ein Alleinerziehender vor. Einen sehr hohen Anteil an Alleinerziehenden gibt es in der Gemeinde Schleiden (29 %) und Euskirchen (25 %). Demgegenüber ist der Anteil in Dahlem (14 %) und Hellenthal (15 %) sehr gering. Von den Alleinerziehenden sind der Großteil Mütter (93 %). Nur 7 % der Alleinerziehenden im Kreis sind Väter. Zwar ist die Zahl der alleinerziehenden Haushalte zwischen 2006 und 2012 zurückgegangen (-8 %, 389 Haushalte), ihr Anteil an den Haushalten mit Kindern ist aber insgesamt angestiegen. Im Jahr 2006 waren nur 20 % aller Haushalte mit Kindern alleinerziehende Haushalte (+2 %). empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 82: 68 Anteil der alleinerziehnden Haushalte an den Haushalten mit Kindern 2006 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreisverwaltung Euskirchen 3.2 Arbeitsmarkt, Erwerbs- und Einkommenssituation Erwerbstätigkeit – sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Erwerbsquote Zur Messung des Beschäftigungsumfanges in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen wird die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort herangezogen, da Zahlen zu allen Erwerbstätigen auf Ebene von Gemeinden nicht vorliegen. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an allen Erwerbstätigen liegt derzeit in Deutschland bei rund 70 %. Als Indikator wird die Erwerbsquote dargestellt. Die Erwerbsquote gibt den Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter zwischen 15 bis unter 65 Jahren an. Entsprechend beschreibt die Frauen- bzw. Männererwerbsquote den Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen bzw. Männer an den Frauen bzw. Männern zwischen 15 bis unter 65 Jahren. Im Kreis Euskirchen liegt die Erwerbsquote insgesamt bei 50,4 % (2012). Das heißt, rund die Hälfte der Personen im erwerbsfähigen Alter geht einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Im Jahr 2006 betrug die Erwerbsquote nur 45,8 %. In Dahlem (53 %) sowie Weilerswist (52,5 %), Nettersheim (52,4 %) und Schleiden (52,1 %) liegt die Erwerbsquote über dem Durchschnitt. Die niedrigsten Erwerbsquoten haben Bad Münstereifel (47,0 %) und Blankenheim (48,9 %). Im Vergleich zu 2006 ist die Erwerbsquote in allen Städten und Gemeinden angestiegen. Beson- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 69 ders positiv war die Entwicklung in Dahlem. 2006 betrug die Erwerbsquote hier nur 46 %. Die Erwerbsquote der Männer liegt im Kreis mit 55,5 % über der der Frauen mit 45,0 %. Diese Konstellation ist in allen Städten und Gemeinden des Kreises vorzufinden. Die höchste Erwerbsquote der Männer besteht mit 61,1 % in Dahlem. Die höchste Frauenerwerbsquote hat die Gemeinde Nettersheim mit 48,3 %. SVP-Beschäftigte am Arbeitsort Insgesamt ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Kreis Euskirchen arbeiten, seit 2006 angestiegen (+12 %). Besonders dynamisch war die Entwicklung in Weilerswist (+41 %), wobei es insbesondere in den letzten drei Jahren zu einem starken Anstieg der Beschäftigten am Ort kam. Auch in Zülpich war die Entwicklung mit +22 % sehr positiv. Eine überdurchschnittliche Entwicklung verzeichneten daneben Blankenheim und Mechernich (jeweils +14 %). In Euskirchen, Hellenthal und Schleiden stieg die Beschäftigtenzahl um 11%. Nahezu unverändert blieb die Zahl der Beschäftigten in Kall (+1 %), Bad-Münstereifel (-1 %) und Nettersheim (-2 %). Den einzigen stärkeren Rückgang gab es in Dahlem (-10 %). Abbildung 83: Entwicklung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) – 2006 bis 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Lippe, Kreis 106 Max. 2012: Heinsberg, Kreis 116 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 84: 70 Entwicklung der SVP-Beschäftigten am Arbeitsort in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – 2006 bis 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Lippe, Kreis 106 Max. 2012: Heinsberg, Kreis 116 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Arbeitsplatzzentralität Die Bedeutung einer Stadt oder Gemeinde als Arbeitsort kann mit dem Indikator der Arbeitsplatzzentralität anschaulich gemacht werden. Der Indikator drückt das Verhältnis zwischen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort aus. In Kommunen in denen mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiten als dort wohnen liegt der Wert über 1. Hohe Werte zeigen also die besondere Bedeutung eines Ortes als Wirtschafts- und Arbeitsstandort an und geben Hinweise auf das Pendleraufkommen (siehe unten). Im Kreis Euskirchen weist nur die Kreisstadt einen Wert von über 1 auf. In den anderen Städten und Gemeinden liegt der Wert darunter. Die Kreisstadt ist dementsprechend der bedeutsamste Arbeitsort im Kreis. Zwischen 2012 und 2006 haben sich die Werte nur minimal verändert. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 85: 71 Arbeitsplatzzentralität – 2006 und 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Ahrweiler, Landkreis 0,70; Max. 2012: Städteregion Aachen 1,08 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Pendlersaldo Mit Ausnahme der Kreisstadt Euskirchen besteht in allen anderen Gemeinden und Städten des Kreises ein negatives Pendlersaldo, d.h. es pendeln mehr Personen zur Arbeit aus dem Gemeindegebiet aus, als zur Arbeit einpendeln (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte). Die höchste Auspendlerquote10 hat die Gemeinde Dahlem (85%), d.h. von den rd. 1.330 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die in Dahlem wohnen, pendeln 1.140 Personen zur Arbeit aus, nur rd. 190 Personen wohnen und arbeiten gleichzeitig im Ort. Eine ähnliche hohe Auspendlerquote hat auch die Gemeinde Weilerswist mit 84 %. Die Gemeinde hat gleichzeitig aber auch die höchste Einpendlerquote im Kreis mit 74 %, d.h. von den 3.630 SVPBeschäftigten, die in Weilerswist arbeiten, kommen 2.680 von außerhalb. Im Vergleich mit 2006 hat sich die Auspendlerquote in den Kommunen nicht wesentlich geändert. Die Einpendlerquote ist demgegenüber in Hellenthal leicht angestiegen, während diese in Kall leicht zurückging. Arbeitslosigkeit Die Zahl der Arbeitslosen umfasst die Bezieher von Arbeitslosengeld II nach dem SGB II, dem sog. „Hartz 4“, sowie die Bezieher von Arbeitslosengeld I nach dem SGB III. Im gesamten Kreis kommen auf 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) insgesamt 48 Arbeitslose (2012). Mit Abstand die höchste Arbeitslosenzahl hat die Stadt Euskirchen. Hier kommen auf 1.000 Personen im er- 10 Anteil der Auspendler an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 72 werbsfähigen Alter 67 Arbeitslose. In den anderen Städten und Gemeinden liegt die Arbeitslosenzahl unter dem Durchschnittswert des Kreises. Am geringsten ist die Arbeitslosigkeit in Nettersheim mit 25 Arbeitslosen je 1.000 Personen im erwerbsfähigen Alter. Abbildung 86: Arbeitslose je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Zwischen 2008 und 2012 ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt im Kreis leicht angestiegen (+4 %). Den stärksten Anstieg gab es in der Kreisstadt Euskirchen (+14 %) und Weilerswist (+11 %). Den stärksten Rückgang gab es demgegenüber in Zülpich (-10 %) und Nettersheim (-9 %). empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 87: 73 Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Nord) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Abbildung 88: Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen insgesamt (SGB II und III) in den Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen (Süd) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Von den insgesamt rd. 6.000 Personen, die im Kreis Euskirchen arbeitslos sind, bekommen rund Zweidrittel Arbeitslosengeld II nach dem SGB II (65%; 3.900 Perso- empirica 74 Sozialbericht Kreis Euskirchen nen). Überdurchschnittlich ist dieser Anteil in der Stadt Euskirchen. In der Kreisstadt bekommen 75% aller Arbeitslosen Leistungen nach dem SGB II. Eine differenzierte Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach SGBII und SGB III zeigt folgendes Bild: Rückgang der Arbeitslosigkeit: - durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB II und III: Zülpich, Mechernich und Nettersheim durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB III: Blankenheim und Kall durch Rückgang der Arbeitslosenzahlen nach SGB II: Dahlem Anstieg der Arbeitslosigkeit: - durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB II und III: Weilerswist und Bad Münstereifel durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB III: Hellenthal durch Anstieg der Arbeitslosenzahlen nach SGB II: Euskirchen und Schleiden sowie der Kreis insgesamt Tabelle 4: Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Euskirchen, Stadt Hellenthal Kall Mechernich, Stadt Nettersheim Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Euskirchen, Kreis Arbeitslosenkennziffern 2012 und 2008 SGB II 237 98 64 1493 94 184 602 53 149 234 377 3585 Anzahl der Arbeitslosen 2008 SGBIII insgesamt SGB II 185 422 259 114 212 101 32 96 44 688 2181 1832 83 177 94 158 342 188 310 912 554 85 138 47 174 323 185 190 424 267 238 615 361 2257 5842 3932 2012 SGBIII insgesamt 187 446 109 210 36 80 657 2489 89 183 132 320 291 845 79 126 146 331 202 469 194 555 2121 6053 prozentuale Veränderung 2008-2012 SGB II SGBIII insgesamt 9,3% 1,1% 5,7% 3,1% -4,4% -0,9% -31,3% 12,5% -16,7% 22,7% -4,5% 14,1% 0,0% 7,2% 3,4% 2,2% -16,5% -6,4% -8,0% -6,1% -7,3% -11,3% -7,1% -8,7% 24,2% -16,1% 2,5% 14,1% 6,3% 10,6% -4,2% -18,5% -9,8% 9,7% -6,0% 3,6% Quelle: Bundesagentur für Arbeit Im Kreis Euskirchen kommen auf 1.000 ausländische Personen im erwerbsfähigen Alter rd. 73 Arbeitslose (2012). Eine überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit bei Ausländern gibt es in der Stadt Euskirchen und Mechernich sowie in der Gemeinde Kall. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer je 1.000 ausländische Einwohner im erwerbsfähigen Alter ist zwischen 2008 und 2012 um 10 % angestiegen. Den stärksten Anstieg dieser Kennziffer gab es in Weilerswist und Zülpich. Einen Rückgang gab es in Dahlem. Bei den ausländischen Arbeitslosen liegt der Anteil, der Arbeitslosengeld IIBezieher (SGB II) mit 80 % insgesamt höher. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 89: 75 Arbeitslose Ausländer je. 1.000 erwerbsfähiger Ausländer im Alter von 15 bis 65, 2008 und 2012 (SGB II und III) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Die Jugendarbeitslosigkeit im Kreis liegt bei 33 Arbeitslosen je. 1.000 Einwohner im Alter von 15 bis unter 25 Jahre. Zwischen 2008 und 2012 hat sich die Kennziffer der arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kaum verändert. Im Jahr 2008 kamen auf 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und unter 25 Jahre 34 Arbeitslose in diesem Alter. Den höchsten Wert hat die Stadt Euskirchen. In der Kreisstadt kommen auf 1.000 Personen der Altersklasse 48 Arbeitslose. Den geringsten Wert weist Nettersheim auf. Hier kommen auf 1.000 Personen der Altersklasse nur 15 Arbeitslose. Stark rückläufig hat sich die Jugendarbeitslosigkeit in Dahlem und Zülpich entwickelt. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 90: 76 Arbeitslose Jugendliche (15 bis unter 25 Jahre) je. 1.000 Jugendlicher der Altersklasse, 2008 und 2012 (SGB II und III) Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Kaufkraft Kaufkraft bezeichnet das verfügbare Einkommen (Nettoeinkommen ohne Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, inkl. empfangener Transferleistungen) der Einwohner in einem Gebiet. Der Kaufkraftindex gibt das Kaufkraftniveau der Städte und Gemeinden im Vergleich zum deutschlandweiten Durchschnitt (=100) an. Die höchste Kaufkraft im Kreis Euskirchen gibt es in der Gemeinde Weilerswist. Pro Einwohner beträgt die Kaufkraft hier rd. 21.300 Euro, damit hat Weilerswist im deutschlandweiten Vergleich eine leicht überdurchschnittliche Kaufkraft. Der Kaufkraftindex beträgt 104. Eine leicht über dem Bundesdurchschnitt liegende Kaufkraft hat zudem die Stadt Bad Münstereifel. Der Kaufkraftindex liegt hier bei 101. Die Kaufkraft pro Einwohner liegt bei rd. 20.700 Euro. Die anderen Städte und Gemeinden haben eine leicht unterdurchschnittliche Kaufkraft11. 11 Zur Orientierung: Der Kaufkraftindex für die Gemeinden in Deutschland reicht von 56 Indexpunkten bis zu 270 Indexpunkten. empirica 77 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 5: Kaufkraftkennziffern 2011 Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Euskirchen, Stadt Hellenthal Kall Mechernich, Stadt Nettersheim Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Kaufkraft 2011 je Einwohner Index in € BRD = 100 20.697 101 18.962 93 19.564 96 19.693 96 19.392 95 19.482 95 19.722 97 19.715 97 19.789 97 21.279 104 20.004 98 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von infas-Geodaten 3.3 Soziales Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften Im Jahr 2012 gab es im Kreis Euskirchen insgesamt rund 5.600 Bedarfsgemeinschaften (Jahresdurchschnittswert). Im Vergleich mit dem Jahr 2008 hat sich die Anzahl insgesamt kaum verändert (+1 %). Etwas höher war die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften in 2010 und 2011 mit 5.800 bzw. 5.700 Bedarfsgemeinschaften. Einen überdurchschnittlichen Entwicklung bei den Bedarfsgemeinschaften gab es in der Kreisstadt Euskirchen (+12 %), Weilerswist (+9 %) und Blankenheim (+8 %). Nur leicht stieg die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften in Bad Münstereifel an (+2 %). In den anderen Städten und Gemeinden des Kreises ging die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften zurück. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 91: 78 Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften in den Städten und Gemeinden im Kreis Euskirchn (Nord) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Abbildung 92: Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften in den Städten und Gemeinden im Kreis (Süd) – Index: 2008 = 100 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit In weit mehr als einem Drittel aller Bedarfsgemeinschaften leben Kinder. 2012 betrug der Anteil von Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften kreisweit 38 %. Stark überdurchschnittlich ist der Anteil in der Stadt Zül- empirica 79 Sozialbericht Kreis Euskirchen pich mit 42 %. Demgegenüber ist der Anteil in Hellenthal (31 %) und Bad Münstereifel (32 %) am geringsten. Der Familienanteil an den Bedarfsgemeinschaften ist im Kreis zwischen 2008 und 2012 leicht angestiegen (+2 %-Punkte). Mit +7 %Punkten war der Anstieg in Nettersheim am größten. In Weilerswist, Dahlem und Hellenthal ging der Anteil demgegenüber zurück. Abbildung 93: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an allen Bedarfsgemeinschaften z.V.: Kreiswerte: Min. 2012: Städteregion Aachen 30,9 %; Max. 2012: Heinsberg, Kreis 35,0 % Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Bezieht man die Bedarfsgemeinschaften mit Kindern auf die Anzahl der Familienhaushalte, liegt der Anteil kreisweit bei 11 % (2012). Mehr als jeder zehnte Familienhaushalt ist somit eine Bedarfsgemeinschaft. Besonders hoch ist der Anteil in der Stadt Euskirchen mit 17 %. Im Kreisdurschnitt liegt der Anteil in Mechernich. In den anderen Orten liegt der Wert unter dem Kreisdurchschnitt. Besonders niedrig ist der Anteil in Nettersheim mit 4 %. Seit 2008 ist der Anteil an den Familienhaushalten insgesamt nur leicht angestiegen (+2 %). Den größten Anstieg gab es dabei anteilsmäßig in der Stadt Euskirchen mit +3 %. empirica 80 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 94: Anteil der Bedarfsgemeinschaften mit Kindern an Familienhaushalten, 2008 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Vergleicht man die Alterststruktur der Kinder in Bedarfsgemeinschaften, werden die unterschiedlichen Risiken für die Familien sichtbar, ihr Einkommen nicht mehr allein durch Erwerbseinkommen zu erzielen. Der Anteil der Kinder in Bedarfsgemeinschaften, die unter 15 Jahre alt sind, liegt kreisweit bei rd. 12 %. Auch hier ist Euskirchen mit knapp 19 % die mit Abstand am stärksten betroffene Gebietseinheit. Abbildung 95: Anteil Kinder unter 15 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 15 Jahren, Jahresdurchschnitt 2012 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Eifelkreis, Bitburg-Prüm 5,1 % Max. 2012: Städteregion Aachen 19,5 % Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 96: 81 Anteil Kinder unter 7 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 7 Jahren, Jahresdurchschnitt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Berücksichtigt man nun jüngere Kinder bis unter 7 Jahren, steigt der Anteil derjenigen, die in Bedarfsgemeinschaften leben kreisweit auf rd. 15 %. In Euskirchen lebt mit rd. 22 % mehr als jedes fünfte unter 7-Jährige Kind in einer Bedarfsgemeinschaft. Auch bei den jüngsten Kindern unter 3 Jahren steigt der Anteil kreisweit nochmals leicht auf rd. 16 % aller Gleichaltrigen, die in Bedarfsgemeinschaften aufwachsen. Damit wird das höhere „Armutsrisiko“ von Familien mit jungen Kindern deutlich sichtbar. Abbildung 97: Anteil Kinder unter 3 Jahren in Bedarfsgemeinschaften an allen Kindern unter 3 Jahren, Jahresdurchschnitt 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 82 Entwicklung der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII erhalten ältere Personen und Personen, die auf Grund einer Erwerbsminderung dauerhaft nicht in der Lage sind zu arbeiten (voll erwerbsgemindert). Anspruchsberechtigt sind dementsprechend:   Personen, welche die Altersgrenze erreicht haben (65 Jahre und älter12)und Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und dauerhaft voll erwerbsgemindert sind, und ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Tätigkeit oder Mitteln sicherstellen können. Abbildung 98: Anteil Bezieher von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung im Alter von 65 Jahren oder älter an der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung (2006 und 2012)13 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit Im Jahr 2012 bezogen im Kreis Euskirchen insgesamt 965 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter Leistungen der Grundsicherung. Ihr Anteil an der gleichaltrigen 12 13 Personen, die vor dem 1. Januar 1947 geboren sind, erreichen die Altersgrenze mit Vollendung des 65. Lebensjahres. Für Personen die nach dem 31. Dezember 1946geboren sind, wird die Altersgrenze schrittweise angehoben (§ 41 Abs. 2 SGB XII): So erfolgt für den Geburtsjahrgang 1947 eine Anhebung der Altersgrenze um einen Monat, für den Geburtsjahrgang 1948 erfolgt eine Anhebung der Altersgrenze um zwei Monate. Diese Systematik setzt sich bis zum Geburtsjahrgang 1958 fort, danach erhöht sich die Altersgrenze pro Geburtsjahrgang um zwei Monate und endet mit dem Geburtsjahrgang 1964. Für Personen ab dieser Altersgrenze beträgt die Anhebung der Altersgrenze 24 Monate. Auswertung nach Wohnort des Leistungsempfängers sowie Personen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 83 Gesamtbevölkerung betrug damit 2,5 %. Im Vergleich mit 2006 hat sich die Anzahl der Grundsicherungsempfänger und Ihr Anteil an der entsprechenden Altersklasse erhöht. Im Jahr 2006 bezogen insgesamt 667 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter Leistungen der Grundsicherung, was einem Anteil von 1,8 % an der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung entspricht. Einen überdurchschnittlichen Anteil von Grundsicherungsempfängern (2012) gibt es mit 2,9 % bzw. 3 % in der Stadt Mechernich sowie in der Stadt Zülpich, Euskirchen und Schleiden. Mit Ausnahme von Weilerswist –hier blieb der Anteil nahezu unverändert – stieg der Anteil der Grundsicherungsempfänger (65+) in allen Städten und Gemeinden des Kreises an. Einen sehr starken Anstieg hatte dabei die Stadt Schleiden zu verzeichnen. Der Anteil stieg von 1,6 % im Jahr 2006 auf 3 % im Jahr 2012. Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) Eine weitere Leistung zur Sicherung des Existenzminimums von Personen ist die Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) nach dem SGB XII. Hilfe zum Lebensunterhalt erhält, wer keine Möglichkeit hat seinen Lebensunterhalt aus eigener Arbeit oder eigen Mitteln (Einkommen, Vermögen) bestreiten zu können, keine Unterstützung von angehörigen erfahren kann und keinen Anspruch auf andere Sozialleistungen hat (Grundsicherung oder Leistungen nach dem SGB II). Hilfe zum Lebensunterhalt ist damit die letzte Stufe der Sozialleistungen zur Absicherung des Existenzminimums. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 99: 84 Fallzahlen14: Hilfe zum Lebensunterhalt je 1.000 Einwohner Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Kreises Euskirchen Im Kreis Euskirchen kommt pro 1.000 Einwohner ein Fall der HLU vor. Die Fallzahlen sind im Kreis Euskirchen zwischen 2008 und 2012 angestiegen. Stark überdurchschnittlich sind die Fallzahlen in der Stadt Schleiden. Hier kam es zudem zu einem starken Anstieg der Fallzahlen. Einen stärken Anstieg der Fallzahlen gab es zudem in der Stadt Mechernich, Weilerswist und der Stadt Euskirchen. Hilfe zur Pflege Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII können Personen beziehen, die eine körperliche, geistige oder seelische Krankheit oder Behinderung haben. Die Leistung wird gewährt, wenn der Pflegebedürftige die Pflegeleistungen finanziell weder selbst tragen kann noch sie von anderen erhält (z.B. Pflegeversicherung). Die Hilfe zur Pflege ist damit Bestandteil der Sozialhilfe. Informationen zu den Hilfeempfängern liegen auf Ebene des Kreises vor, Aussagen zu den Zahlen in den Kommunen können nicht getroffen werden. Im Jahr 2012 bezogen insgesamt 665 Personen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen Hilfe zur Pflege (3,4 Personen je 1.000 Einwohner). Im Jahr 2006 betrug die Zahl der Hilfeempfänger insgesamt 511 Personen (2,6 Perso- 14 Die Fallzahlen entsprechen nicht automatisch der Zahl der berechtigten Personen. Die Fallzahlen umfassen Fälle außerhalb von Einrichtungen und sind nach dem Wohnort erhoben. empirica 85 Sozialbericht Kreis Euskirchen nen je 1.000 Einwohner). Damit stieg die Zahl der Hilfeempfänger – absolut gesehen – um 30 % an. Der Großteil der Hilfeempfänger lebt in einer Einrichtung (rd. 90 %). Entwicklung der Hilfen zur Erziehung Im Folgenden sind drei Leistungsbereiche der Hilfen zur Erziehung aus der Kinderund Jugendhilfe detailliert dargestellt: die Erziehungsberatung (§ 28 KJHG), die ambulanten Hilfen im Bereich der Erziehungsbeistandschaft (§ 30 KJHG) und der sozialpädagogischen Familienhilfe (§ 31 KJHG) sowie die stationären Hilfen im Bereich der Vollzeitpflege (§ 33 KJHG) und der Heimerziehung (§ 34 KJHG).15 Die statistischen Daten zu den Erziehungsberatungen liegen erst ab dem Jahr 2009 für den Kreis Euskirchen vor. Im Zeitraum bis 2012 variiert die absolute Anzahl der Fälle deutlich, steigt aber tendenziell an, was in Bezug auf die unter 21-Jährigen im Kreis deutlich wird. Die Inanspruchnahme je 10.000 unter 21-Jährigen ist bei diesen Hilfen um rund +18 % zwischen 2009 und 2012 gestiegen (vgl. Abbildung 100). Abbildung 100: Inanspruchnahme der Erziehungsbereatung (§ 28 KJHG) je 10.000 unter 21-Jährigen im Kreis Euskirchen (2009 bis 2012) 240 Hilfen je 10.000 unter 21-Jährigen 230 220 210 200 190 180 2009 2010 2011 2012 Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie sowie eigene Berechnung 15 Die Tabellen im Anhang differenzieren zudem noch die Anzahl der Fälle und die Inanspruchnahme für die Leistungsbereiche Erziehung in einer Tagesgruppe (§ 32 KJHG) sowie Hilfen für junge Volljährige (§ 41 KJHG). Da diese beiden Leistungsbereiche nur bedingt mit den hier dargestellten Leistungen zusammengefasst werden können, die Fallzahlen aber für eine differenzierte Darstellung auf Gemeindeebene zu gering sind, erfolgt an dieser Stelle nur die Darstellung der ausgewählten Leistungen – sowohl zeitlich zwischen 2006 und 2012 als auch räumlich für die Gemeinden im Kreis Euskirchen. empirica 86 Sozialbericht Kreis Euskirchen Eindeutig ist der Anstieg der Inanspruchnahmen in den Bereichen der ambulanten Hilfen (§§ 30, 31 KJHG) und der stationären Hilfen (§§ 33, 34 KJHG). Zwischen 2006 und 2012 ist die Anzahl der Fälle jeweils konstant angestiegen, und zwar sowohl absolut als auch in Bezug auf die unter 21-Jährigen (vgl. Abbildung 101). Die Inanspruchnahme der ambulanten Hilfen hat sich zwischen 2006 und 2012 mehr als verdoppelt (+131 %) während die Inanspruchnahme der stationären Hilfen um rund +56 % gestiegen ist. Abbildung 101: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 10.000 unter 21-Jährigen im Kreis Euskirchen (§§30, 31, 33, 34 KJHG, 2006 bis 2012) 140 §§ 30, 31 KJHG Hilfen je 10.000 unter 21-Jährigen 120 §§ 33, 34 KJHG 100 80 60 40 20 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Dargestellt sind Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG), Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG), Vollzeitpflege Minderjähriger (§ 33 KJGH) sowie Heimerziehung (§ 34 KJHG) Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie sowie eigene Berechnung Die Fälle der Betreuung in einer Tagesgruppe (§ 32 KJHG), die hier nicht dargestellt sind, gingen dagegen im dargestellten Zeitraum zwischen 2006 und 2012 zurück. Bezogen auf 10.000 unter 21-Jährige ist ein Rückgang von rund -29 % im Kreis Euskirchen zu verzeichnen. Auch die Inanspruchnahme der Hilfen für junge Volljährige (bezogen auf 10.000 18 bis unter 27-Jährige) ist im gleichen Zeitraum um rund -35 % zurückgegangen. Um eine hinreichende Differenzierung der Gemeinden zu ermöglichen, wurden für die dargestellten Leistungsbereiche Jahresdurchschnittswerte je Gemeinde berechnet. In Abbildung 102 sind die durchschnittlichen, jährlichen Inanspruchnahmen der Hilfen je 10.000 unter 21-Jährigen für die Gemeinden im Vergleich dargestellt. Deutliche Unterschiede ergeben sich hinsichtlich der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG). Während in der Stadt Euskirchen im Durchschnitt auf 10.000 unter 21-Jährige etwa unter 300 Fälle in der Statistik ausgewiesen sind, ergeben sich für Dahlem weniger empirica 87 Sozialbericht Kreis Euskirchen als 100 Fälle. Die drei Städte Euskirchen, Zülpich und Bad Münstereifel weisen im Durchschnitt höhere Inanspruchnahmen aus als der Kreis Euskirchen, während in den übrigen Gemeinden die Quoten niedriger ausfallen. Abbildung 102: Inanspruchnahme der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) je 10.000 unter 21-Jährigen in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Jahresdurchschnittswerte 2009 bis 2012) Anzahl Fälle je 10.000 unter 21-Jährige (Jahresdurchschnitt) 300 250 200 150 100 50 0 Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie Im Bereich der ambulanten Hilfen (§§ 30, 31 KJHG) liegt die durchschnittliche Inanspruchnahme zwischen rund 50 Fällen je 10.000 unter 21-Jährigen in Nettersheim und rund 120 Fällen in Schleiden (vgl. Abbildung 103). Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind deutlich geringer, als es bei der Erziehungsberatung (§ 28 KJHG) der Fall ist. Die Unterschiede bei der Inanspruchnahme der stationären Hilfen (§ 33, 34 KJHG) sind mit den ambulanten Hilfen vergleichbar. Während in Nettersheim auf 10.000 unter 21-Jährige etwas unter 55 Hilfen im Jahresdurchschnitt zu verzeichnen sind, weist die Gemeinde Schleiden eine Inanspruchnahme von rund 125 Hilfen je 10.000 unter 21-Jährige auf. Entsprechend sind auch hier die Unterschiede deutlich geringer als bei der Erziehungsberatung. empirica 88 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 103: Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung je 10.000 unter 21-Jährigen in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (§§ 30, 31, 33, 34 KJHG, Jahresdurchschnittswerte 2006 bis 2012) Anzahl Fälle je 10.000 unter 21-Jährige (Jahresdurchschnitt) 150 §§ 30, 31 KJHG §§ 33, 34 KJHG 125 100 75 50 25 0 Dargestellt sind Erziehungsbeistand (§ 30 KJHG), Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 KJHG), Vollzeitpflege Minderjähriger (§ 33 KJGH) sowie Heimerziehung (§ 34 KJHG) Quelle: eigene Berechnung und Darstellung KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie Entwicklung der Jugendgerichtshilfe Der Anteil der Jugendlichen (14 bis unter 18 Jahre) die durch die Jugendgerichtshilfe betreut werden, variiert im Zeitraum 2006 bis 2012 im Kreis Euskirchen zwischen rund 7 und rund 8 % gemessen an allen Jugendlichen dieser Altersklasse. Bei den Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahre) nimmt der Anteil der Personen in Betreuung der Jugendgerichtshilfe zwischen 2006 und 2012 im Kreis Euskirchen etwas zu (von rund 6 auf rund 8 %). Um trotz teils geringer Fallzahlen in den einzelnen Gemeinden eine regionale Differenzierung für den Kreis Euskirchen vorzunehmen, wurden je Gemeinde für die Jugendlichen und Heranwachsenden in Betreuung der Jugendgerichtshilfe Jahresdurchschnittswerte für den Zeitraum 2006 bis 2012 berechnet (vgl. Abbildung 104). Im Vergleich der Gemeinden zeigen sich deutliche Unterschiede bei der Gruppe der Jugendlichen. Während in Kall der Anteil in Betreuung rund 14 %, in Hellenthal rund 11 % und in Schleiden sowie Euskirchen rund 9 % beträgt, liegen die übrigen Gemeinden unter dem Durchschnittswert des Kreises von rund 8 %. Am geringsten ist der Anteil der in der Jugendgerichtshilfe betreuten Jugendlichen in Weilerswist mit rund 4 % gemessen an allen Jugendlichen. empirica 89 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 104: Anteil Jugendlicher und Heranwachsender in Betreuung der Jugendgerichtshilfe an allen Personen der Altersklasse in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Jahresdurchschnittswerte 2006 bis 2012) 15% Anteil in Betreuung der JJGH (Jahresdurchschnitt) 14% Jugendliche in Betreuung (14 bis unter 18 Jahre) Heranwachsende in Betreuung (18 bis unter 21 Jahre) 13% 12% 11% 10% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0% Quelle: eigene Darstellung auf Basis KDVZ Frechen; interne Statistik Kreis Euskirchen, Abt. Jugend und Familie Weniger deutlich ist die Differenzierung bei den Heranwachsenden. Hier schwanken die Anteile der Personen in Betreuung zwischen 5 und 8 %, wobei der Jahresdurchschnittswert für den Kreis Euskirchen rund 7 % beträgt. Am höchsten ist die Quote wiederum in der Gemeinde Kall mit über 8 % und am niedrigsten in Weilerswist, Nettersheim und Bad Münstereifel mit rund 5 %. 3.4 Wohnsituation Die folgende Tabelle 6 zeigt die durchschnittliche Miete je Quadratmeter in Geschosswohnungen16 in den Gemeinden im Kreis Euskirchen sowie im Kreis insgesamt. Der Median der Mietpreise im Kreis beträgt 5,50 €/m². In der Stadt Euskirchen (5,76 €/m²) sowie in der Gemeinde Weilerswist (6,31 €/m²) werden im Durchschnitt höhere Angebotsmietpreise inseriert. In den übrigen Gemeinden ist die durchschnittliche Angebotsmiete geringer, insbesondere in den Gemeinden Blankenheim (4,38 €/m²) und Nettersheim (4,53 €/m²). Die Unterschiede der durchschnittlichen Angebotsmietpreise spiegeln das in 2012 auf dem Wohnungsmarkt öffentlich inserierte Angebot wider und zeigen unter- 16 Die nachfolgenden Angebotsmietpreise beziehen sich auf alle angebotenen Geschosswohnungen (anders als die in Kap. 2.2.4 aufbereiteten hedonischen Preise, die für die Kreisvergleiche herangezogen wurden). Der hedonische Angebotspreis für Mietwohnungen liegt kreisweit bei 5,64 €/m². empirica 90 Sozialbericht Kreis Euskirchen schiedlichen Mietniveaus innerhalb des Kreises. Berücksichtigt wurden für diese Auswertungen Angebotsmieten aus der empirica-Preisdatenbank (Basis: empiricasysteme). Darin erfasst sind Immobilienangebote von Internetplattformen sowie Angebote aus diversen lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen in Deutschland. Tabelle 6 Angebotsmieten für Geschosswohnungen im Kreis Euskirchen (2012) Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen Median in €/m² 5,31 4,38 k.A. 5,76 4,88 5,33 5,20 4,53 4,69 6,31 5,25 5,50 Stichprobe 205 51 16 746 26 104 231 37 132 224 202 1.974 Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme) Für eine Auswertung des Wohnungsangebotes im Kreis Euskirchen steht im Folgenden das Thema Familienwohnen im Fokus. Aus dem Wohnungsangebot 2012 werden diejenigen Wohnangebote ausgewählt, die anhand gesetzter Orientierungswerte als familiengeeignete Wohnangebote spezifiziert werden können. Dazu gehören alle Einfamilienhäuser sowie Mietgeschosswohnungen ab 75 m² und 3 Zimmern sowie Eigentumswohnungen ab 100 m² und 4 Zimmern. Dabei ist nicht berücksichtigt, in wie weit die Wohnlagen der einzelnen Angebote auch den Anforderungen von Familien entsprechen (Verkehrslage, Infrastrukturangebot oder andere Faktoren). In Tabelle 7 sind für die berücksichtigten Wohnobjekte die Anteile der Objekte angegeben, die nach der genannten Spezifikation familiengeeignet sind. Der Anteil im Kreis liegt bei rund 73 % und entspricht der ländlich geprägten Siedlungsstruktur. Entsprechend fallen die Anteile in den Städten im Kreis niedriger aus, da hier ein größeres Angebot an kleineren Geschosswohnungen vorhanden ist. Diese sind auf Grund der Größe für eine Familie nicht geeignet und werden im Folgenden nicht mehr berücksichtigt. In einigen Gemeinden liegt der Anteil der familiengeeigneten Angebote bei über 90 % (Dahlem, Hellenthal), da hier überwiegend Einfamilienhäuser angeboten werden. empirica 91 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 7 Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen Familiengeeignetes Wohnangebot in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (2012) Anzahl Objekte 568 282 122 1.436 194 273 728 140 328 616 511 5.198 davon familiengeeignet Anteil familiengeeignet 419 73,8% 238 84,4% 113 92,6% 878 61,1% 182 93,8% 200 73,3% 589 80,9% 121 86,4% 244 74,4% 460 74,7% 368 72,0% 3.812 73,3% Quelle: empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme) Deutschlandweit wurden auf Basis einer Sonderauswertung des Mikrozensus (2011) auf der räumlichen Ebene von sogenannten Beobachtungsregionen17 die Einkommen von Familien ausgewertet und anhand der Einkommen der privaten Haushalte (Basis: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder) auf Ebene von Kreisen regional gewichtet. Auf Grundlage dieser Daten erfolgt die Berechnung der im Folgenden dargestellten Indikatoren für eine Modellfamilie mit zwei Elternteilen sowie einem Kind unter 14 Jahren und einem Kind zwischen 14 und unter 18 Jahren. Es wird unterschieden zwischen einer Familie, die ein für die Region durchschnittliches, monatliches Nettoeinkommen zur Verfügung hat, sowie einer Familie mit einem Einkommen, das der regionalen Armutsschwelle entspricht. Weiterhin wird angenommen, dass diesen beiden Modellfamilien jeweils 30 % des monatlichen Nettoeinkommens für die Finanzierung einer Nettokaltmiete bzw. für die Finanzierung von Eigentum zur Verfügung steht. Warme Nebenkosten werden für diese Modellie- 17 Für den Kreis Euskirchen liegen aus dem Mikrozensus Daten zum Einkommen verschiedener Lebensformen (Familien, Haushalte ohne Kinder, etc.) für die Beobachtungsregion Bonn, Köln und Aachen vor. Diese Region entspricht den drei gleichnamigen Raumordnungsregionen. Die Bildung von Beobachtungsregionen ist damit begründet, dass für eine detaillierte Sonderauswertung des Mikrozensus eine ausreichend große Stichprobe erreicht werden muss, damit die einzelnen Werte von den statistischen Landesämtern ausgewiesen werden. Für die deutschlandweite Auswertung wurden darum Beobachtungsregionen mit mindestens 1 Mio. Einwohner gebildet. Eine detaillierte Beschreibung der Methodik erfolgt in Braun, R., Grade, J. u. T. Heyn (empirica ag) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung (2013): Wohnungsangebot für arme Familien in Großstädten. Eine bundesweite Analyse am Beispiel der 100 einwohnerstärksten Städte. Abrufbar unter: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-10840BDA3635345B/bst/xcms_bst_dms_38453_38454_2.pdf (letzter Abruf: 15.10.2013). empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 92 rung nicht berücksichtigt. Der Kaufpreis ist so berechnet, dass die monatliche Belastung für Tilgung und Zins maximal 30 % des Nettoeinkommens beträgt.18 Dadurch ergeben sich für eine Familie mit einem mittlerem Einkommen im Kreis Euskirchen Orientierungswerte für die Finanzierung eines Mietangebots von rund 840 € im Monat (netto-kalt) und für die Einkommensbildung ein finanzierbarer Kaufpreis von rund 153.000 €. Grundlage dafür ist ein monatlich verfügbares Nettoeinkommen von rund 2.800 €. Eine einkommensschwache Familie kann dagegen mit einem monatlich verfügbaren Nettoeinkommen von rund 1.800 € eine NettoKaltmiete von rund 550 € bzw. einen Kaufpreis von rund 99.000 € finanzieren. Diese Orientierungswerte können mit dem öffentlich inserierten Wohnungsangebot verschnitten werden. Daraus ergeben sich gemessen an allen familiengeeigneten Wohnungsangeboten die Anteile der für die beiden Modellfamilien finanzierbaren Angebote. Abbildung 105 zeigt, dass im Kreis Euskirchen mehr als die Hälfte aller Wohnungsangebote mit einem mittleren Familieneinkommen finanziert werden können. Das bedeutet, eine Familie mit einem durchschnittlichen Einkommen, die im Jahr 2012 umziehen wollte, hätte knapp die Hälfte (rund 54 %) aller Angebote mit 30 % des monatlichen Nettoeinkommens finanzieren können. Im Eigentumsbereich sind die Anteile etwas geringer mit rund 37 % der Einfamilienhäuser sowie rund 27 % der Eigentumswohnungen. Auf der anderen Seite sind unter den genannten Annahmen rund 71 % der angebotenen Einfamilienhäuser zur Miete sowie annähernd alle familiengeeigneten Mietgeschosswohnungen (rund 96 %) finanzierbar. Anders stellt sich die Situation für eine Familie mit einem geringen Einkommen dar. Für diese Modellfamilie waren 2012 rund 29 % aller familiengeeigneten Wohnungsangebote finanzierbar.19 Dagegen ist der Anteil der finanzierbaren Mietgeschosswohnungen mit rund 66 % aller familiengeeigneten Angebote immer noch relativ hoch. Das verdeutlicht, dass Mietwohnungen im Kreis Euskirchen relativ günstig angeboten werden. 18 19 Weiterhin wird angenommen, dass diesen beiden Modellfamilien jeweils 30 % des monatlichen Nettoeinkommens für die Finanzierung einer Nettokaltmiete bzw. für die Finanzierung von Eigentum zur Verfügung steht. Warme Nebenkosten werden für diese Modellierung nicht berücksichtigt. Der Kaufpreis ist so berechnet, dass die monatliche Belastung für Tilgung und Zins maximal 30 % des Nettoeinkommens beträgt. Unterstellt ist, dass ein Objekt mit jährlich 7,5 % für Zins und Tilgung und einer Eigenkapitalquote von 25 % finanziert wird. Weiterhin werden für Transaktionskosten sowie einen zusätzlichen finanziellen Puffer 15 % des Kaufpreises veranschlagt. Im Eigentumsbereich waren es nur rund 17 % der Einfamilienhäuser sowie rund 9 % der Eigentumswohnungen. Auch Einfamilienhäuser zur Miete sind nur zu einem geringen Anteil bezahlbar für diese Familien gewesen (rund 22 %). empirica 93 Sozialbericht Kreis Euskirchen Anteil finanzierbare Objekte an allen familiengeeigneten Objekten Abbildung 105: Anteil für Familien finanzierbarer Wohnangebote an allen familiengeeigneten Wohnangeboten im Kreis Euskirchen (2012) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% insgesamt EFH (Eigentum) mit mittlerem Familieneinkommen finanzierbar ETW EFH (Miete) Mietwhg. mit geringem Familieneinkommen finanzierbar Quelle: eigene Berechnung, empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme), Sonderauswertung Mikrozensus 2011 (IT.NRW), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (Destatis) Neben der differenzierten Betrachtung der Objekttypen und Nachfragearten können auch die unterschiedlichen Anteile der finanzierbaren, familiengeeigneten Wohnobjekte auf der Ebene der Gemeinden miteinander verglichen werden. Hierfür erfolgt aber nur die Betrachtung aller Wohnobjekte ohne Unterscheidung zwischen Objekttyp und Nachfrage. Zwischen den Gemeinden ergeben sich im Ergebnis unterschiedliche Anteile in Abhängigkeit vom verfügbaren Wohnungsangebot. Abbildung 106 zeigt die regionalen Unterschiede. In Weilerswist ist der geringste Anteil der familiengeeigneten Wohnobjekte finanzierbar (rund 38 % für mittlere Einkommen bzw. 12 % für geringe Einkommen). Hier sind auch die Angebotsmieten im Vergleich der Gemeinden im Kreis Euskirchen am höchsten (vgl. Tabelle 6). Weniger als die Hälfte der Angebote sind mit einem mittleren Familieneinkommen in Bad Münstereifel und Mechernich finanzierbar. In den übrigen Gemeinden sind die Anteile höher, in Schleiden sogar bei rund 73 % der familiengeeigneten Wohnangebote. Für einkommensarme Familien schwanken die Anteile der finanzierbaren Angebote zwischen rund 23 % in Bad Münstereifel und rund 42 % in Blankenheim. Weilerswist fällt im Vergleich deutlich ab, denn hier waren 2012 nur etwas über 10 % der Angebote für einkommensarme Familien finanzierbar. empirica 94 Sozialbericht Kreis Euskirchen Anteil finanzierbare Objekte an allen familiengeeigneten Objekten Abbildung 106: Anteil für Familien finanzierbarer Wohnangebote an allen familiengeeigneten Wohnangeboten in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (2012) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% mit mittlerem Familieneinkommen finanzierbar mit geringem Familieneinkommen finanzierbar Quelle: eigene Berechnung, empirica-Preisdatenbank (Basis: empirica-systeme), Sonderauswertung Mikrozensus 2011 (IT.NRW), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (Destatis) Auf je 1.000 Einwohner im Kreis Euskirchen kommen insgesamt 9 Wohngeldempfängerhaushalte (2012). Überdurchschnittlich ist die Zahl in der Stadt Euskirchen (12) und Schleiden (10). In den anderen Orten liegt die Zahl im Kreisschnitt oder drunter. Bezogen auf die Einwohner ist die Zahl in Blankenheim, Mechernich und Zülpich stärker angestiegen. In Schleiden ging die Zahl am stärksten zurück. Im Kreis insgesamt blieb die Zahl unverändert. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 107: 95 Wohngeldempfängerhaushalte je 1.000 Einwohner, 2006 und 2012 Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen Der Anteil der preisgebundenen Mietwohnungen am Geschosswohnungsbestand beträgt im Kreis Euskirchen insgesamt 15 %. In Weilerswist und der Stadt Euskirchen liegt der Anteil mit 18 % bzw. 17 % leicht über dem Durchschnittswert. Einen sehr geringen Anteil haben preisgebundene Wohnungen in Hellenthal (4 %) und Nettersheim (3 %). In Dahlem gibt es gar keine preisgebundenen Mietwohnungen. Ein zeitlicher Vergleich mit den Vorjahren ist nicht möglich, da sich die Erhebungssystematik zum Jahr 2011 geändert hat. empirica 96 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 108: Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen Geschosswohnungen 201120 z.V. Kreiswerte: Min. 2012: Soest, Kreis 10 % Max. 2012: Heinsberg, Kreis 20 % Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von Daten der NRW.BANK 3.5 Bildungssituation Der Anteil an Schülern, die von der Grundschule auf ein Gymnasium wechseln, hat sich seit dem Schuljahr 2006/2007 kreisweit erhöht, auf rd. 44 %. Innerhalb des Kreises reicht die Bandbreite in den Gemeinden im Schuljahr 2011/2012 von 33 % bis 56 %. Unterschiede ergeben sich dabei nicht ausschließlich durch die Übergangsfähigkeit der Schüler aus den Grundschulen der jeweiligen Gemeinden, sondern auch durch die Standorte der Gymnasien. Nicht alle Gemeinden sind Gymnasialstandorte. Geringere Übergangsquoten entstehen daher auf aufgrund von unterschiedlichen Schulstandortvoraussetzungen, wie z.B. in Weilerswist, das kein Gymnasialstandort ist. Entgegen dem Trend auf Kreisebene ist der Anteil der Schulübergänger auf Gymnasien in Zülpich und Weilerswist in den beiden betrachteten Schuljahren zurückgegangen. Den stärksten relativen Anstieg (bei insgesamt kleinerer Schülerzahl von rd. 100 Schülern) hat Blankenheim. 20 NRW.BANK: Städte und Gemeinden = kommunale Daten, Kreis Euskirchen = Verwaltungsdaten empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 97 Abbildung 109: Anteil der Schulübergänge von der Grundschule auf Gymnasien nach Gemeinden (Schuljahre 2006/2007 und 2011/2012) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kommunales Bildungsmonitoring Analog zum Anstieg der Schulübergänge auf Gymnasien ist der Anteil Schulübergänger auf Hauptschulen kreisweit im gleichen Zeitraum gesunken und liegt 2011/2012 bei rd. 14 % (gegenüber rd. 19 % im Schuljahr 2006/2007). Die Bandbreite reicht dabei von rd. 5 % in Blankenheim bis rd. 28 % in Hellenthal. Hellenthal ist zudem die einzige Gemeinde, in der der Anteil Hauptschulübergänger im beobachteten Zeitraum nicht zurückgegangen ist. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 98 Abbildung 110: Anteil der Schulübergänge von der Grundschule auf Hauptschulen nach Gemeinden (Schuljahre 2006/2007 und 2011/2012) Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kommunales Bildungsmonitoring 3.6 Gesundheitliche Lage Kindergesundheit Die gesundheitliche Lage von Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen wird anhand statistischer Auswertungen der Schuleingangsuntersuchung (SEU) dargestellt. Dafür liegen Daten der Schuljahre 2002/2003 bis einschließlich 2012/2013 für den Kreis Euskirchen vor. Eine Differenzierung des sogenannten Sozial-Scores konnte ab dem Schuljahr 2010/2011 durchgeführt werden. Der Sozial-Score wird anhand des Bildungsabschlusses und des Ausbildungsabschlusses der Eltern ermittelt, stellt also eine Kombination dieser beiden Merkmale dar. Ab dem Schuljahr 2009/2010 kann zudem zwischen Kindern mit und Kindern ohne Migrationshintergrund unterschieden werden. In Tabelle 8 ist die Anzahl der ausgewerteten Fälle nach dem Schuljahr (Einschulung des Kindes) und in Tabelle 9 die Anzahl der ausgewerteten Fälle in den einzelnen Gemeinden dargestellt. Auf Grund der geringen Fallzahlen in einigen Gemeinden werden gemeindespezifische Auswertungen im Folgenden immer für mehrere Jahre zusammengefasst dargestellt. empirica 99 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 8: Ausgewertete Fälle der Schuleingangsuntersuchung im Kreis Euskirchen insgesamt Ausgewertete Fälle Schuljahr (Einschulung) insgesamt 2.346 2.292 2.129 2.129 2.084 1.862 1.943 1.832 1.824 1.701 1.656 2002/2003 2003/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/2010 2010/2011 2011/2012 2012/2013 mit Angabe zum mit Angabe zum SozialMigrationshintergrund Score / / / / / / / / / / / / / / 1.798 / 1.819 1.353 1.661 1.401 1.655 1.347 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Tabelle 9: Ausgewertete Fälle der Schuleingangsuntersuchung im Kreis Euskirchen nach Gemeinde (Wohnort) Schuljahr (Einschulung) Bad Münstereifel Blankenheim Dahlem Euskirchen Hellenthal Kall Mechernich Nettersheim Schleiden Weilerswist Zülpich Kreis Euskirchen 2002/ 2003/ 2004/ 2005/ 2006/ 2007/ 2008/ 2009/ 2010/ 2011/ 2012/ 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 227 193 194 172 193 176 186 180 166 135 134 128 108 105 90 103 66 85 69 74 73 49 40 56 66 33 50 41 32 46 45 46 43 610 645 610 613 595 559 583 554 568 563 523 96 96 108 107 77 73 73 67 73 64 63 138 111 134 123 142 111 111 113 122 100 109 326 375 305 327 311 310 292 281 275 242 266 111 91 99 90 87 78 78 59 66 54 66 195 150 138 162 132 122 137 134 107 114 89 203 213 154 176 163 140 153 150 145 130 130 272 254 216 236 231 186 213 179 183 180 184 2.346 2.292 2.129 2.129 2.084 1.862 1.943 1.832 1.824 1.701 1.656 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Der Anstieg der Teilnahmequote für die Früherkennungsuntersuchung U8 fällt für den Landkreis Euskirchen im zeitlichen Trend positiv auf. Dabei ist eine Zunahme von rund 79 % (Schuljahr 2002/2003) auf rund 91 % (2012/2013) zu beobachten.21 In der regionalen Differenzierung der Gemeinden ist aber zu sehen, dass der Anteil der Kinder, die eine U8 wahrnehmen, unterschiedlich verteilt ist. Die positive Ent- 21 Eine Ausnahme bildet nur das Schuljahr 2009/2010 mit einem deutlichen Rückgang, wobei die Gründe hierfür nicht bekannt sind. Im folgenden Schuljahr setzt sich der positive Trend aus dem vorangegangen Schuljahren fort. Der Rückgang in dem genannten Schuljahr ist zwar in allen Gemeinden im Kreis Euskirchen zu beobachten, fällt aber insbesondere in der Gemeinde Schleiden ins Gewicht. Dadurch ergibt sich der negative Trend für diese Gemeinde in Abbildung 111. empirica 100 Sozialbericht Kreis Euskirchen wicklung der Teilnahmequote ist in nahezu allen Gemeinden zu beobachten (vgl. Abbildung 111). Abbildung 111: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2003/2004 bis 2012/2013 kumuliert) 100% 2003/2004 bis 2007/2008 2008/2009 bis 2012/2013 Rate der Früherkennungsuntersuchung U8 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Der Anteil von Kindern in der SEU, bei denen Übergewicht (über 90. Perzentil) oder Adipositas (über 97. Perzentil) festgestellt wird, geht in der Tendenz im analysierten Zeitraum von rund 9 % (2002/2003) zurück auf rund 8 % (2012/2013), wenn auch die Quoten der einzelnen Jahre deutlich schwanken und in zwei Schuljahren Werte von über 10 % vorliegen. In den zwei kumulierten Zeiträumen ist ein Rückgang von rund 10 % auf rund 9 % aller untersuchten Kinder zu sehen (vgl. Abbildung 112). In der regionalen Differenzierung ergeben sich sehr starke Schwankungen, sowohl im Vergleich der einzelnen Gemeinden als auch im Vergleich der zwei kumulierten Zeiträume innerhalb der Gemeinden. Während vor allem in der Gemeinde Schleiden, aber auch in Dahlem und Hellenthal, der Anteil der übergewichtigen oder adipösen Kinder deutlich ansteigt, verzeichnen Blankenheim, Zülpich und vor allem Kall und Euskirchen geringere Anteile im zweiten dargestellten Zeitraum. Auffällig ist zudem die Gemeinde Nettersheim, die mit rund 6 % übergewichtigen und adipösen Kindern in beiden Zeiträumen deutlich unter den übrigen Gemeinden im Kreis liegt. empirica 101 Sozialbericht Kreis Euskirchen Rate der übergewichtigten und stark übergewichtigten Kinder Abbildung 112: Übergewicht und Adipositas bei Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2003/2004 bis 2012/2013 kumuliert) 14% 2003/2004 bis 2007/2008 2008/2009 bis 2012/2013 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Die Sprachauffälligkeit wird hier über drei Untersuchungsergebnisse der SEU definiert. Als auffällig werden diejenigen Kinder bezeichnet, die auf Grund einer Sprachstörung oder Sprachauffälligkeit bereits in Behandlung sind, für die ein erheblicher Befund festgestellt werden kann sowie für die eine Arztüberweisung empfohlen wird. Nicht berücksichtigt sind Kinder mit grenzwertigen Auffälligkeiten. Auf Grund einer veränderten Erhebungsmethode können die Ergebnisse der SEU erst ab dem Schuljahr 2009/2010 in einer Zeitreihe dargestellt werden. Bis zum Schuljahr 2011/2012 ist der Anteil der Kinder mit Sprachauffälligkeiten von rund 27 % auf rund 30 % angestiegen, im folgenden Schuljahr aber wieder auf rund 29 % zurückgegangen. Die räumliche Differenzierung kann hier nur kumuliert für einen Zeitraum erfolgen. Der Indikator weist dabei zwischen den Gemeinden deutliche Schwankungen auf (vgl. Abbildung 113). In den Gemeinden Blankenheim, Dahlem und Hellenthal beträgt der Anteil der Kinder mit auffälligem Sprachtest weniger als 25 %. Dagegen liegt der Anteil in den Gemeinden Bad Münstereifel und Nettersheim bei über 30 %, in Kall sogar etwas über 35 %. In diesen drei Gemeinden weist knapp jedes dritte Kind einen auffälligen Sprachtest auf. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 102 Abbildung 113: Sprachauffälligkeiten bei Kindern in den Gemeinden im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2009/2010 bis 2012/2013 kumuliert) 40% Anteil Kinder mit auffälligem Sprachtest 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Die drei dargestellten Indikatoren aus der SEU (Teilnahmerate der U8, Anteil übergewichtiger/adipöser Kinder, Anteil Kinder mit auffälligem Sprachtest) wurden neben der zeitlichen und räumlichen Differenzierung auch im Hinblick auf Kinder aus Haushalten mit niedrigem Bildungsniveau bzw. niedrigem Sozial-Score sowie im Hinblick auf Kinder mit Migrationshintergrund untersucht. In der Tendenz geht der Anteil der Kinder mit niedriger Sozial-Score zurück von rund 25 % (Schuljahr 2010/2011) auf 20 % (2012/2013). Gleichzeitig steigt der Anteil der Kinder mit hoher Sozial-Score von rund 39 % auf 44 % der untersuchten Kinder. Diese Entwicklung weist auf eine Zunahme des Bildungsniveaus der Eltern hin. Gleichzeitig steigt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund in den Schuleingangsuntersuchungen geringfügig an von rund 16 % (Schuljahr 2009/2010) auf rund 18 % (2012/2013). Betrachtet man den Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bezogen auf den Sozial-Score, zeigt sich ein deutliches Bild. In der Gruppe der Kinder, die einen niedrigen Sozial-Score aufweisen bzw. deren Eltern ein niedriges Bildungsniveau haben, steigt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund deutlich von rund 24 % (Schuljahr 2010/2011) auf knapp über 30 % (2012/2013). Dagegen stagniert der Anteil in den Gruppen mit einer mittleren oder hohen Sozial-Score. empirica 103 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 114: Migrationshintergrund von Kindern nach Sozial-Score im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2010/2011 bis 2012/2013 kumuliert) 35% Anteil Kinder mit Migrationshintergrund 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% niedrig mittel hoch Insgesamt Sozial-Score 2010/2011 2011/2012 2012/2013 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Anhand der Früherkennungsuntersuchung U8 wird deutlich, dass in der Gruppe der Kinder mit Migrationshintergrund und niedrigem Bildungsniveau der Eltern die Teilnahmeraten stagnieren, während sie in den übrigen Gruppen zumeist ansteigen (vgl. Abbildung 115). Dies gilt auch für Kinder mit Migrationshintergrund in Familien mit hoher Sozial-Score. Aber auch die Gruppe der Kinder mit niedriger SozialScore ohne Migrationshintergrund stagniert. Zwar steigt in der Tendenz insgesamt im Kreis Euskirchen die Teilnahmerate an der U8, jedoch nicht bei Familien mit Migrationshintergrund bzw. mit niedrigem Bildungsniveau. empirica 104 Sozialbericht Kreis Euskirchen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% niedriger sozialer Status mittlerer sozialer Status 2010/2011 2011/2012 mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund ohne Migrationshintergrund mit Migrationshintergrund 0% ohne Migrationshintergrund Rate der Früherkennungsuntersuchung U8 Abbildung 115: Teilnahme an der Früherkennungsuntersuchung U8 nach Sozial-Score und Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2010/2011 bis 2012/2013) hoher sozialer Status 2012/2013 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Für den Anteil von Kindern mit Übergewicht oder Adipositas ist eine starke Abhängigkeit vom Sozial-Score festzustellen (vgl. Abbildung 116), der Migrationshintergrund spielt hier weniger eine Rolle. Während im Kreis Euskirchen im Durchschnitt rund 8 % der Kinder übergewichtig oder adipös sind (Schuljahre 2010/2011 bis 2012/2013), beträgt der Anteil bei niedrigem Sozial-Score fast 14 %. Bei mittlerem Sozial-Score liegt der Anteil im Durchschnitt, während er bei hohem Bildungsniveau der Eltern darunter liegt. Hier bilden nur diejenigen Kinder eine Ausnahme, die einen Migrationshintergrund haben. Bei dieser Gruppe ist trotz hohem Bildungsniveau der Eltern ein deutlich erhöhter Anteil an Kindern mit Übergewicht oder Adipositas festzustellen (rund 12 %). empirica 105 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 116: Übergewicht und Adipositas bei Kindern nach Sozial-Score im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2010/2011 bis 2012/2013 kumuliert) Rate der übergewichtigten und stark übergewichtigten Kinder 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% niedrig mittel hoch Insgesamt Sozial-Score Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Nicht überraschend ist, dass die Rate der Kinder mit Sprachauffälligkeiten vom Migrationshintergrund beeinflusst wird (vgl. Abbildung 117). Hierbei spielt der SozialScore keine Rolle. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund ist der Anteil der Kinder mit auffälligem Sprachtest deutlich von rund 30 % (Schuljahr 2009/2010) auf rund 41 % (2012/2013) angestiegen. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund ergibt sich wie bei allen Kindern zunächst ein Anstieg bis zum Schuljahr 2011/2012 und im folgenden Schuljahr ein leichter Rückgang. empirica 106 Sozialbericht Kreis Euskirchen Abbildung 117: Sprachauffälligkeiten bei Kindern nach Migrationshintergrund im Kreis Euskirchen (Schuljahre 2009/2010 bis 2012/2013) 45% Anteil Kinder mit auffälligem Sprachtest 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% mit Migrationshintergrund 2009/2010 ohne Migrationshintergrund 2010/2011 2011/2012 Insgesamt 2012/2013 Quelle: eigene Berechnung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Pflegebedürftigkeit Im Kreis Euskirchen gibt es im Jahr 2011 fast 3.600 Pflegebedürftige22. Die Zahl der Pflegebedürftigen ist im Vergleich zum Jahr 2007 um rund 15 % im Kreis angestiegen. Ein Anstieg der Anzahl der Pflegebedürftigen war in allen Städten und Gemeinden zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildet Bad Münstereifel. Hier ging die Zahl der Pflegebedürftigen leicht zurück. Auf Grund des Datenschutzes kann für Kall, Nettersheim und Hellenthal nur ein gemeinsamer Wert ausgewiesen werden. 22 Als pflegebedürftig werden Personen erfasst, die Leistungen nach dem SGB XI erhalten. Generelle Voraussetzung für die Erfassung als Pflegebedürftige oder Pflegebedürftiger ist die Entscheidung der Pflegekasse bzw. des privaten Versicherungsunternehmens über das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit und die Zuordnung der Pflegebedürftigen zu den Pflegestufen I bis III. empirica 107 Sozialbericht Kreis Euskirchen Tabelle 10: Pflegebedürftige 2007 und 2011 Bad Münstereifel, Stadt Blankenheim Dahlem Euskirchen, Stadt Hellenthal , Kall und Nettersheim Mechernich, Stadt Schleiden, Stadt Weilerswist Zülpich, Stadt Euskirchen, Kreis Pflegebedürftige prozentuale Anzahl Veränderung 2007 2011 2007-2011 450 414 -8,0% 276 332 20,3% k.A. k.A. k.A. 598 694 16,1% 137 203 48,2% 668 763 14,2% 361 452 25,2% 341 369 8,2% 299 369 23,4% 3.130 3.596 14,9% Quelle: it.nrw Pflegewohngeld Pflegeinrichtungen können für ihre Bewohner Pflegewohngeld beantragen, sofern diese vollstationäre Pflege erhalten, mindestens in Pflegestufe 1 eingestuft wurden und deren Einkommen und Vermögen von unter 10.000 Euro zur Finanzierung der Investitionskosten nicht oder teilweise nicht ausreicht. Das Pflegewohngeld erhalten somit die Einrichtungen. Die Zahlen zu den Beziehern von Pflegewohngeld liegen nur für den gesamten Kreis vor, Aussagen auf Ebene der Kommunen können nicht getroffen werden. Derzeit beziehen im Kreis Euskirchen 636 Personen Pflegewohngeld. Im Jahr 2006 bezogen insgesamt 497 Personen Pflegewohngeld. Die Empfängerzahl stieg damit um 28 % an (+139 Personen). Plätze in Betreuungseinrichtungen Im Kreis Euskirchen gibt es insgesamt 3.254 Plätze in Betreuungseinrichtungen. (2012). Der Großteil der Plätze befindet sich in vollstationären Pflegeinrichtungen (74 %). Im Jahr 2007 betrug die Zahl der Plätze insgesamt 2.735. Zwischen 2007 und 2008 ist Zahl der Plätze damit insgesamt um 19 % angestiegen. Den größten prozentualen Anstieg gab es bei den Plätzen in Tageseinrichtungen. Die Zahl stieg von 24 Plätzen im Jahr 2007 auf 101 Plätze (2012). empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 108 Abbildung 118: Anzahl der Plätze in Betreuungseinrichtungen 2007 und 2012 im Kreis Euskirchen Quelle: eigene Darstellung, Datenbasis: Kreis Euskirchen Im Kreis kommen auf 1.000 Einwohner rd. 17 Plätze in Betreuungseinrichtungen. Die höchsten Werte haben Blankenheim, Bad Münstereifel und Mechernich mit 28 Plätzen je 1.000 Einwohner. Unterdurchschnittliche Werte haben Weilerswist und Kall. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 109 Abbildung 119: Anzahl der Plätze in Betreuungseinrichtungen 2007 und 2012 in den Gemeinden des Kreises Euskirchen je 1.000 Einwohner 4. Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen 4.1 Die Städte und Gemeinden im Überblick Weilerswist     Demografie: Weilerswist hat die höchste Bevölkerungsdynamik mit Wanderungsgewinnen insbesondere aus benachbarten Kreisen in NRW, bei leichten Wanderungsverlusten innerhalb des Kreises. Arbeitsmarkt: Weilerswist hat die dynamischste Beschäftigungsentwicklung, bei vergleichsweise unauffälliger Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: In Weilerswist leben häufig Alleinerziehende und es gibt eine Häufung an HzE-Fällen. Es gibt keine ausgeprägte Kinderarmut und keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Weilerswist ist der teuerste Wohnstandort im Kreis. Soziales: Es besteht ein leichter Anstieg der Zahl der Bedarfsgemeinschaften bei stagnierender Personenzahl der BG´s. Es gibt eine vergleichsweise geringe Altersarmut. Zülpich  Demografie: Zülpich hat eine konstante Bevölkerungsentwicklung mit leichten Wanderungsgewinnen aus allen Raumeinheiten. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen    110 Arbeitsmarkt: Zülpich hat eine positive Beschäftigungsentwicklung und unauffällige Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Es gibt häufig Alleinerziehende sowie eine Häufung an HzE-Fällen. Kinderarmut ist leicht ausgeprägt, wobei es keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen gibt. Die Wohnpreise liegen im Durchschnitt des Kreises. Soziales: Zülpich hat einen leichten Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in den BG´s. Auffällig ist die Altersarmut. Euskirchen     Demografie: Euskirchen hat eine positive Bevölkerungsdynamik, insbesondere mit Wanderungsgewinnen aus dem Kreisgebiet sowie dem Ausland. Leichte Wanderungsverluste gibt es mit den Umlandkreisen in NRW. Arbeitsmarkt: Euskirchen hat eine positive Beschäftigungsentwicklung, jedoch bei steigender Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Euskirchen hat einen hohen Anteil Alleinerziehender und eine Häufung an HzE-Fällen. Euskirchen hat die im Vergleich höchste Kinderarmut und Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt. Soziales: Euskirchen hat den stärksten Anstieg an Bedarfsgemeinschaften bei einer steigenden Personenzahl in den BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich auffällig. Mechernich     Demografie: Mechernich hat eine konstante bis leicht rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit leichten Wanderungsgewinnen aus den Umlandkreisen NRW, dem Ausland und aus dem Kreis Euskirchen. Leichte Wanderungsverluste gibt es ins sonstige Deutschland. Arbeitsmarkt: Mechernich hat eine positive Beschäftigungsentwicklung, bei leicht rückläufiger Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: In Mechernich gibt es häufig Alleinerziehende. Die HzEFallzahlen sind unauffällig, die Kinderarmut jedoch leicht ausgeprägt. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangssituationen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt. Soziales: Mechernich hat einen Rückgang an Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich auffällig. Schleiden   Demografie: Schleiden hat eine stark rückläufige Bevölkerungsentwicklung, insbesondere mit Wanderungsverlusten in Umlandkreise in NRW, RP sowie ins sonstige Deutschland. Leichte Wanderungsgewinne bestehen aus dem Kreis Euskirchen und dem Ausland. Arbeitsmarkt: Schleiden hat eine positive Beschäftigungsentwicklung bei leicht steigender Arbeitslosenentwicklung. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen   111 Familiensituation: Schleiden hat den kreisweit höchsten Anteil Alleinerziehender und eine Häufung an HzE-Fällen (hoher Anteil stationärer Leistungen). Auffällig sind in Schleiden die Schuleingangsuntersuchungen. Demgegenüber gibt es eine vergleichsweise geringe Kinderarmut. Die Wohnpreise sind in Schleiden niedrig. Soziales: Schleiden hat einen leichten Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Schleiden hat eine vergleichsweise hohe Altersarmut. Kall     Demografie: Kall hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, insbesondere mit Wanderungsverlusten in die Umlandkreise NRW. Es gibt leichte Wanderungsgewinne aus dem Kreis Euskirchen und dem Ausland. Arbeitsmarkt: Kall hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung. Die Arbeitslosenentwicklung ist rückläufig, allerdings mit vergleichsweise auffälliger Jugendarbeitslosigkeit. Familiensituation: In Kall gibt es häufig Alleinerziehende. Die HzE-Fälle sind unauffällig, ebenso die Kinderarmut. Auffälligkeiten gibt es bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind im Kreisdurchschnitt. Soziales: Kall hat einen Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Auffällig ist im Vergleich die Altersarmut. Bad Münstereifel     Demografie: Bad Münstereifel hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit einer überdurchschnittlichen Alterung der Wohnbevölkerung. Es gibt leichte Wanderungsgewinne mit dem Ausland und Umlandkreisen NRW. Arbeitsmarkt: Bad Münstereifel hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung, bei einer leicht steigenden Arbeitslosenentwicklung. Familiensituation: Bad Münstereifel hat häufig Alleinerziehende und eine Häufung der HzE-Fälle. Die Kinderarmut ist im Vergleich unauffällig. Demgegenüber auffällig sind die Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise liegen im Kreisdurchschnitt, allerdings bei etwas höheren Preisen für Familienwohnungen (größere Wohnungen). Soziales: Es gibt eine konstante Entwicklung der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Im Vergleich auffällig ist die Altersarmut. Nettersheim    Demografie: Nettersheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, mit Wanderungsverlusten gegenüber dem Kreis Euskirchen und den Umlandkreisen NRW und RP sowie dem sonstigen Deutschland. Arbeitsmarkt: Nettersheim hat eine konstante Beschäftigungsentwicklung bei niedriger Arbeitslosigkeit. Familiensituation: In Nettersheim leben seltener Alleinerziehende. Die Zahl der HzE-Fälle ist unauffällig und die Kinderarmut im Vergleich gering. Auf- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen  112 fälligkeiten gibt es bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise in Nettersheim sind niedrig. Soziales: Nettersheim hat einen Rückgang an Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist unauffällig. Hellenthal     Demografie: Hellenthal hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit Wanderungsverlusten insbesondere in den Kreis Euskirchen. Leichte Wanderungsgewinne bestehen mit dem Ausland und den Umlandkreisen NRW. Arbeitsmarkt: Hellenthal hat eine positive Beschäftigungsentwicklung bei niedriger jedoch leicht steigender Arbeitslosigkeit. Familiensituation: In Hellenthal leben seltener Alleinerziehende. Unauffällig sind die HzE-Fallzahlen. Die Kinderarmut ist vergleichsweise niedrig und es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Die Wohnpreise sind niedrig. Soziales: Es gibt einen leichten Rückgang der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig. Dahlem     Demografie: Dahlem hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, mit Wanderungsverlusten die über alle inländischen Bezugsregionen streuen. Es bestehen nur mit dem Ausland leichte Wanderungsgewinne. Arbeitsmarkt: Dahlem hat eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung, bei niedriger und rückläufiger Arbeitslosigkeit. Familiensituation: In Dahlem leben seltener Alleinerziehende. Die HzEFallzahlen sind unauffällig und die Kinderarmut vergleichsweise gering. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Soziales: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften sowie die Personenzahl in BG´s sind rückläufig. Die Altersarmut ist im Vergleich niedrig. Blankenheim     Demografie: Blankenheim hat eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung mit Wanderungsverlusten insbesondere in dem Kreis Euskirchen. Wanderungsgewinne gibt es aus den Umlandkreisen NRW. Arbeitsmarkt: Blankenheim hat eine positive Beschäftigungsentwicklung bei stagnierender Arbeitslosigkeit. Familiensituation: In Blankenheim leben seltener Alleinerziehende. Es gibt Auffälligkeiten bei der Zahl der HzE-Fälle. Die Kinderarmut ist im Vergleich gering. Es gibt keine Auffälligkeiten bei den Schuleingangsuntersuchungen. Soziales: Blankenheim hat einen leichten Anstieg der Bedarfsgemeinschaften und der Personenzahl in BG´s. Die Altersarmut ist im Vergleich auffällig. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 4.2 113 Rückschlüsse und zentrale Herausforderungen Gegensätzliche Entwicklungen Der Kreis Euskirchen ist kleinräumig von gegensätzlichen Entwicklungen der Städte und Gemeinden geprägt. Bevölkerungswachstum durch Wanderungsgewinne und Schrumpfung der Einwohnerzahl mit Wanderungsverlusten stehen sich im Kreisgebiet gegenüber. Verstärkt werden gegensätzliche Entwicklungstrends zudem durch die „Binnenwanderung“ innerhalb des Kreises, die mit einem Anteil von fast 40% der gemeindeübergreifenden Wanderungen einen großen Einfluss hat. Unterschiedliche Alterungsdynamik Die unterschiedliche teilräumliche Bevölkerungsdynamik geht mit einer unterschiedlichen Alterungsdynamik der Bevölkerung einher. Der Anteil älterer Bewohner unterscheidet sich zwischen den Gemeinden bereits und wird sich aufgrund selektiver Wanderungen künftig voraussichtlich räumlich noch stärker differenzieren. Leerstandsrisiken und Folgeeffekte Die teilräumliche Schrumpfung der Einwohner führt letztlich auch zu einem teilräumlichen Rückgang der wohnungsnachfragenden Haushalte. In der Folge wird es schwerer bei Auszug von Bewohnern in weniger attraktiven Wohnungen an weniger attraktiven Standorten die Wohnungen zu vermarkten. An diesen Standorten steigt die Zahl leer stehender Immobilien mit der Gefahr negativer Ausstrahlungseffekte und resultierender Folgeeffekte auf das Wohnumfeld. Wanderungsverluste junger Menschen Die Wanderungsbewegungen sind nicht nur räumlich sondern auch altersspezifisch stark selektiv. Der Kreis Euskirchen hat trotz insgesamt positiver Wanderungsbilanz bei jungen Menschen Wanderungsverluste. In der Altersgruppe junger Erwachsener, die nach Schulabschluss Ausbildung oder Studium beginnen, verliert der Kreis kontinuierlich Einwohner, insbesondere an die Großstädte mit Universitätsangeboten. Einzig mit dem Ausland gibt es in der Altersgruppe Wanderungsgewinne. Punktuelle Erziehungs- und Bildungsherausforderungen Der Überblick zu den sozialen Lagen in den Gemeinden verdeutlicht, dass es punktuelle Schwerpunkte innerhalb des Kreises gibt. Insbesondere die Stadt Euskirchen unterscheidet sich sehr deutlich von der durchschnittlichen Kreisentwicklung. Die Entwicklungschancen von Kindern stehen dabei im Fokus. Schwierigere familiäre Ausgangsbedingungen stehen im Zusammenhang mit schwierigeren schulischen Startvoraussetzungen der Kinder, wie die Auswertungen der Schuleingangsuntersuchungen auch für den Kreis Euskirchen belegen. Die Erfahrungen vieler anderer Städte zeigen dabei auch, dass sich Familien nach sozialem Status, oft auch im Zusammenhang mit Migrationshintergrund, in einzelnen Wohngebieten mit preiswerteren Familienwohnungen konzentrieren. Zudem erschweren auch unterschiedliche empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 114 Zusammensetzungen der Kinder in Kitas und Schulen den Erziehungs- und Bildungsalltag. 4.3 Bestehende Aktivitäten im Kreis Euskirchen Die Ergebnisse des Sozialberichtes bestätigen mit Blick auf die demografischen Veränderungen die bereits bestehenden Erkenntnisse und Aktivitäten im Umgang mit den demografischen Veränderungen. 2007 wurde die DemografieInitiative ins Leben gerufen und 2008 wurde eine Demografiebeauftragte für den Kreis Euskirchen benannt. In einem dialogorientierten Prozess wurde ein Handlungskonzept erarbeitet. Das Handlungskonzept dient als Grundlage für die Gestaltung des demographischen Wandels im Kreis Euskirchen. Auf Basis des Handlungskonzeptes werden konkrete Projekte ausgearbeitet und umgesetzt. Handlungsfelder sind: Bildung; Integration; Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit; Wirtschaft und Arbeit; Lebensqualität und Infrastruktur sowie Verständnis zwischen den Generationen. Für die Handlungsfelder wurde in separaten Arbeitsgruppen jeweils eine StäkenSchwächen-Analyse vorgenommen, welche die Ausgangslange sowie Entwicklungslinien im jeweiligen Bereich aufzeigt. Daraus abgeleitet wurden für jedes Handlungsfeld Leitziele für den Kreis Euskirchen formuliert. Die Ergebnisse mündeten in einem Handlungskonzept. Das Handlungskonzept dient als Grundlage für die Gestaltung des demographischen Wandels im Kreis Euskirchen. Auf Basis des Handlungskonzeptes werden konkrete Projekte ausgearbeitet und umgesetzt. In den Handlungsfeldern gibt es folgende aktuelle und bereits umgesetzte Projekte (vgl. auch Handlungskonzept Teil II – Die Projekte, Stand April 2013):  Bildung aktuelle Projekte:  Von der frühkindlichen Bildung bis in die Schule - "Wir sprechen eine Sprache": Ziele des Projektes sind die Förderung der Mehrsprachigkeit bei Migrantenkindern, Stärkung der Erziehungskompetenz der Mütter, Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder und der Mütter sowie die Stärkung der Interkulturellen Pädagogik und des Mehrsprachenkonzepts der Einrichtung (KITA/Schule). Das Projekt findet Anwendung in der KITA sowie in der Schule.  Übergangsmanagement Schule - Beruf mit dem EDV-Verfahren "Schüler-online": Ziele des Projektes sind die Sicherstellung der Schulpflichtüberwachung beim Übergang von der Sek. I in die Sek. II durch Optimierung des Verfahrens (Stichwort „kein Schüler darf verloren gehen“).  Bildungsregion Euskirchen (BRE) – Bildungsportal: Mit dem Pilotprojekt wir die Erstellung eines Bildungsportals als Datenbank im Internet mit einer übersichtlichen Darstellung des Bildungssektors, aller Weiterbildungsakteure sowie Zielgruppen und Ressourcen verfolgt, um die Angebote sichtbarer zu machen und mehr Nachfrage zu generieren (insbesondere bildungsferner Schichten).  Informationsveranstaltung "Duales Studium": Das Projekt informiert Gymnasiasten über Ausbildungsmöglichkeiten des dualen Studiums in der Region (Schwerpunktzielgruppe: SchülerInnen des Südkreises) mit dem Ziel Nachwuchskräfte an die Region zu binden. abgeschlossene und verstetigte Projekte:  Bildungscampus Euskirchen: Das Projekt hat das Ziel, Bildungsangebote an Unternehmer zu vermitteln. Mittlerweile ist das Projekt an die Arbeiten zum Bildungsportal übergegangen.  Entwicklung eines Bildungsprogramms für werdende Eltern und Eltern mit einem Kind im ersten Lebensjahr: Der Zielgruppe wird ein ortsnahes und kostenfreies sowie mehrstündiges Bildungsprogramm angeboten. Ziel ist die Steigerung der Kommunikation zwischen Eltern und Kind und der Vorbeugung von seelischen Erkrankungen des Kindes. Das Programm wird regelmäßig angeboten und stark nachgefragt. Das Projekt ist verstetigt.  Potenzialanalyse 2011/12 und 2012/2013: Durch die systematische Beobachtung während der Potenzialanalyse entsteht Aufschluss über berufsrelevante Fähigkeiten, wie personal-, berufsbezogene-, und soziale Kompetenzmerkmale. Das Ergebnis der Potenzialanalyse wird in einer aussagekräftigen Bewertung festgehalten und anschließend werden zielgerichtete individuelle Fördermöglich- empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen   115 keiten entwickelt. Die Potenzialanalyse wird seit drei Jahren durchgeführt. Zielgruppen waren bisher Haupt- und Förderschüler/innen. Ab 2012 wird das Angebot auf die Realschulen im Kreis Euskirchen ausgedehnt, da die beiden anderen Schulformen größtenteils durch andere Programme bedient werden.  Berufsorientierungsprogramm (BOP) - Vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten - BIBB Modul für die SI: Das Projekt richtet sich an Schüler der Jahrgangsstufe 8 der SISchule. Ziel ist eine vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten zur Verbesserung der Ausbildungsreife. Im Schuljahr 2011/2012 beteiligten sich sieben Schulen. Derzeit läuft eine neue Ausschreibung.  Komm auf Tour 2011: Das Projekt ist ein Impulsangebot zur Stärkenentdeckung mit Elementen der Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche in der 7. Klasse der Hauptschule, der 8. Klasse einzelner Förderschulen und der Gesamtschule. Das Projekt ist mittlerweile dreimal durchgeführt worden. Vorausgesetzt, dass die Finanzierung des Parcours weiterhin durch die Arbeitsagentur und die BzgA gesichert ist, gilt das Projekt als fester Berufsorientierungsbaustein.  KURS - Kooperation Unternehmen der Region und Schulen: Integration von Expertenwissen in den Unterricht in einzelnen Fächern an allen Schulen der SI und SII (außer BKs). Ziele sind unter anderem eine systematische und nachhaltige Kooperation und Vernetzung, Neuorientierung in der Bildungslandschaft, verbesserte Ausbildungsvoraussetzungen und wirtschaftsnaher Unterricht. Das Projekt ist verstetigt.  Schulabgängerbefragung 2011: Die Befragung wurde im Februar und Juni 2012 durchgeführt. Das Befragungsergebnis unterstützt die Arbeit des Regionalen Übergangsmanagements und gibt Aufschluss über die Ausbildungssituation der Jugendlichen der Haupt-, Förder- und Realschulen im Kreis Euskirchen. Die Ergebnisse unterstützen auch die Arbeit der Berufsberatung der Arbeitsagentur.  STARTKLAR - Mit Praxis fit für die Ausbildung: Das Projekt zielt auf eine vertiefte Berufsorientierung in überbetrieblichen Bildungsstätten zur Verbesserung der Ausbildungsreife für Haupt- und Förderschüler im Kreis Euskirchen. Mittlerweile nehmen acht Schulen am Projekt teil.  Haus der kleinen Forscher - Aufbau eines regionalen Netzwerkes im Kreis Euskirchen: Über das Netzwerk werden Kinder an naturwissenschaftliche und technische Phänomene herangeführt. Das Projekt ist verstetigt.  Gute Einschulungsvorbereitung: Ortsnahe, niederschwellige Angebote in Familienzentren (Elternabende) hinsichtlich der Förderung von visueller und auditiver Wahrnehmung und Motivation, um eine gute Einschulungsvorbereitung sicherzustellen. Elternabende werden mittlerweile regelmäßig angeboten.  Einrichtung eines Regionalen Bildungsnetzwerks im Kreis Euskirchen: Systematischer Ausbau bereits vorhandener Kooperations- und Vernetzungsstrukturen aller Bildungsakteure auf kommunaler Ebene. Für die Region bedeutsame Entwicklungen sollen künftig im Rahmen einer kommunalenstaatlichen Verantwortungsgemeinschaft auf der Grundlage eines Kooperationsvertrages mit dem Land NRW getragen werden. Bildungsphasen werden die bisherigen Handlungsfelder "Übergang KITA - Grundschule" und "Übergang Schule - Beruf/Studium" um den Bereich "Übergang Grundschule - weiterführende Schule" erweitert und künftig in einem Handlungsfeld mit der Bezeichnung "Übergänge gestalten" zusammengefasst.  Regionales Übergangsmanagement – RÜM: Zahlreiche Projekte, Initiativen und Akteure beschäftigen sich seit Jahren im Kreis Euskirchen mit dem Übergang Schule - Beruf. Dadurch haben sich viele Strukturen entwickelt. RÜM möchte hier Klarheit und Einheit schaffen und den Übergang von Schule zu Beruf erleichtern.  Konzeptentwicklung "Übergangsmanagment Schule - Beruf/Studium: Um Brüche in der Bildungsbiografie zu vermeiden, soll der Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II stärker auf die Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmt werden. Hierzu bedarf es eines Gesamtkonzeptes, welches die vielfältigen Angebote und Möglichkeiten in diesem Bereich zusammenführt und so eine passgenaue Vermittlung der Jugendlichen ermöglicht. Bestandsanalyse ist abgeschlossen, der weitere Prozess läuft. Integration aktuelle Projekte:  Reise durch die Welt: Das Projekt zielt darauf ab, durch einen interkulturellen Austausch (Besuch von Familien anderer Kulturkreise im Kreis) die Vorurteile bei Kindern und Eltern bezüglich anderer Kulturen nachhaltig abzubauen. abgeschlossene und verstetigte Projekte:  Offene Zeltstadt: Mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund sollen in die Planung und Durchführung, für in den Sommerferien daheimgebliebene Jugendliche, eingebunden werden. Das Projekt ist verstetigt. Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit aktuelle Projekte: empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 116   Öffentlichkeitsarbeit: Mit dem Projekt wird die Bereitstellung von Informationen für Familien durch den Aufbau eines Internetportals fokussiert.  Familienfreundliche Verwaltung: Mit dem Projekt verbessert die Kreisverwaltung Euskirchen die familienfreundliche Gestaltung. Zielgruppe sind sowohl die Bürger als auch die Mitarbeiter.  Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber: Eine Zertifizierung des Kreises Euskirchen durch die Bertelsmann-Stiftung zum Erhalt des „Qualitätssiegel Familienfreundlicher Arbeitgeber“ verbunden mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen hierzu mit dem Ziel, die Motivation der Belegschaft weiter zu erhöhen und die Attraktivität des Kreises Euskirchen als Arbeitgeber weiter zu steigern.  Familienkarte: Mit der Familienkarte erhalten Familien Vergünstigungen bei privaten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Übergeordnetes Ziel ist die Steigerung der Familienfreundlichkeit im Kreis Euskirchen.  der familienfreundliche Veranstaltungskalender: Ziel des familienfreundlichen Veranstaltungskalenders ist es, die im Kreis vorhandenen Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien gebündelt darzustellen. abgeschlossene und verstetigte Projekte:  Quantitativer und qualitativer Ausbau der Betreuung für Kinder U3: Laufende Umsetzung Ausbauplanung in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden von Jahr zu Jahr. Alle Träger verfügen über Kinderschutzfachkräfte. Intensivierung der Fortbildungsangebote für Erzieherinnen, insbesondere U 3-Bereich. Weiterhin Initiierung von geeigneten Familienbildungsangeboten in den Familienzentren.  Babybegrüßungsbesuche im Stadtgebiet Euskirchen: Nach guter Resonanz der Begrüßungsbesuche werden diese seit Oktober 2011 nun auch in den Gemeinden Blankenheim, Kall, Nettersheim, Weilerswist und der Stadt Schleiden angeboten. Das Angebot wird stetig auf weitere Städte und Gemeinden ausgeweitet.  Familien-Unterstützungs-Netzwerk (FUN) im Kreis Euskirchen: Im Netzwerk tauschen die Beteiligten Informationen aus und stimmen ihre Angebote untereinander ab.  Zusammenarbeit Schule und Jugendhilfe: Die Beratung und Unterstützung bei der Schulentwicklung und die fortlaufende Information zur Zusammenarbeit, insbesondere im Kinderschutz, soll mit dem Projekt verbessert werden. Das Projekt gilt als abgeschlossen. Ein Aufbau bzw. eine Weiterführung findet im Rahmen des Projekts "Partizipation von Eltern und Jugendlichen" statt.  Partizipation von Eltern und Jugendlichen: Ein Kreiselternrat wurde im Jahr 2011 gegründet. Es wurde ein gemeinsames Handlungskonzept der Schulsozialarbeit entwickelt.  Nachgehende Fürsorge: Follow-up-Beobachtung und Intervention in KiTa/Schulen und Beurteilungen der Gefährdungssituation sowie nachgehende Fürsorge (ggf. mit Jugendamt) für gesunde Kindsentwicklung sind Bestandteile des Projektes. Das Projekt wird fortgeführt und auf den gesamten Kreis ausgedehnt.  Zahnärztliche Gesundheitsförderung: Niederschwellige Angebote in Familienzentren zur Verbesserung der Zahngesundheit von 0 - 6 jährigen Kindern sind Ziel des Projektes. Es wurde ein Informationsflyer erstellt (auch in russischer Sprache). Wirtschaft und Arbeit aktuelle Projekte:  Demografie-Plattform: Mit dem Projekt Demografie-Plattform sollen die Unternehmen für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen sensibilisiert und über ihre Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten informiert werden. Spezifische Beratungsangebote sollen dabei präsentiert werden.  Netzwerk Familie und Beruf: Durch den Aufbau eines Unternehmernetzwerkes sollen die demografischen Nachteile des ländlichen Raumes in Stärken umgewandelt werden. Durch die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und der Mitarbeiterzufriedenheit wird das Ziel verfolgt, dem Fachkräftemangel und der Landflucht entgegenzuwirken.  Betrieblicher Familienkoffer: Der betriebliche Familienkoffer ist eine Informationssammlung zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Der Koffer soll klare Orientierung beim plötzlichen Eintreten eines Pflegefalls bieten. Er soll weitergehende Informationen über konkrete Hilfestellungen bündeln und somit bei der praktischen Umsetzung helfen. Zusätzlich werden auch Aspekte der Kinderbetreuung berücksichtigt. Ziel ist es, die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege/Betreuung zu verbessern. abgeschlossene und verstetigte Projekte:  Wirtschaftliches Entwicklungskonzept für den Kreis Euskirchen: Die Wirtschaftsstruktur des Kreises Euskirchen wurde hinsichtlich ihrer Bestandskraft und ihrer Wachstumspotenziale durch die Prognos AG untersucht. Neben der betrieblichen Ebene wurden auch die zu prognostizierenden vorhandenen bzw. fehlenden Kapazitäten/Potenziale am Arbeitsmarkt mit einbezogen. Als Schlüsselmaßnahme wurde ein Markenbildungsprozess definiert, der sich in der Umsetzung befindet. Weitere Maßnahmen werden sukzessive aus dem Konzept entwickelt. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 117    Technology Transfer and Recruiting in Rural Areas: Der Technologietransfer und die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen in den ländlichen Regionen soll aktiv initiiert und verbessert werden. Dies geschieht u.a. durch den Ausbau oder die Errichtung von Relaisstationen, Errichtung einer Kooperationsplattform oder Marketingaktionen. Das Projekt befindet sich in der Umsetzung und wird durch zahlreiche Einzelmaßnahmen und Veranstaltungen begleitet.  Maßnahmen zur Bindung von Fachkräften/Studenten an den Standort: Insbesondere durch die Beteiligung des Kreises Euskirchen an der Landesinitiative Fachkräftesicherung NRW für 3 Jahre werden entsprechende Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Lebensqualität und Infrastruktur aktuelle Projekte:  Neues Leben in alten Gebäuden - Innenentwicklung/Leerstandsmanagement: Oberstes Ziel des Projektes ist es, die Attraktivität in den Dorfkernen zu erhalten und die Wohn- und Lebensqualität in den Dörfern zu sichern. Es werden verschiedene Teilprojekte und Maßnahmen hierfür umgesetzt (z.B. "Leerstandsmonitoring und Daseinsvorsorge in Dahlem und Hellenthal"; Beratungsangebote für Eigentümer zu Thema der energetischen Sanierung, Aufbau einer Immobilien- & Baulückenbörse als Vermarktungstool für leerstehende und leerstandsbedrohte Wohnimmobilien).  Aktive Dörfer Stärken! (ehemals: Werkstätten zur Dorfentwicklung): Ziel ist die Stärkung der Ortsvereine/Kartelle in den Dörfern und eine breite Einbindung der Bevölkerung in die Dorfentwicklung (Stärkung des bürgerschaftlichen Engagement).  Altengerechtes Wohnen im ländlichen Raum: Das Projekt verfolgt das Ziel Senioren möglichst lange das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen durch Fokussierung von barrierefreien oder barrierearmen und bezahlbaren Wohnungsneubau und Umbau sowie der Etablierung von Dienstleistungen rund ums Haus.  Nahversorgung erhalten und stärken: Projektziel ist dem Verlust von Grund- und Nahversorgungsangeboten zu begegnen.  Aktionsplan Verknüpfung der Verkehrsträger: Das Projekt verfolgt das Ziel, das Mobilitätsangebot im Kreis Euskirchen zu verbessern. Eine Zielgruppe, die besonders im Vordergrund dabei steht, sind die Senioren.  Zielgruppenspezifische Mobilitätskonzepte: Ziel ist Konzeption und Prüfung der Umsetzbarkeit zielgruppenspezifischer Mobilitätskonzepte (z.B. Krankenhausbus, Jugendbus/-taxi).  Konzept Übungsleiter Ausbildung/Freizeitangebote vor Ort im ländlichen Raum: Ziel des Projektes ist es, das Ehrenamt in Sportvereinen zu stärken und neue Zielgruppen zu erreichen. Maßnahmen sind die Schaffung einer Ehrenamtsbörse des Sports (Übungsleiterbörse) sowie die Einbindung/ Angebotsentwicklung für die Nachmittagsbetreuung in offenen Ganztagsschulen. abgeschlossene und verstetigte Projekte:  Projekte im Rahmen Kommunales Mobilitätsmanagement für Senioren im Kreis Euskirchen: o Checkliste zur Nutzung von Bus & Bahn (Mobil in..) o Bus- und Bahntraining für Senioren o Dauerhafte Erreichbarkeit der Zielgruppe: Sicherstellung von Beratungsmöglichkeiten für Senioren zu Mobilitätsfragen o Barrierefreie Bushaltestellen o Barrierefrei zum ÖPNV – Kall o Barrierefrei zum ÖPNV – Blankenheim o Neue Tarif-Angebote o Seniorengerechte Radroute: Euskirchen – Zülpich im Alltags- und Freizeitradverkehr  Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum: Eine Arbeitsgruppe der Politik, Verwaltung, Ärztekammer, Kassenärztliche Vereinigung und Krankenkasse erarbeitet Vorgehen auf kommunaler Ebene, um der erwarteten Minderversorgung entgegenzuwirken und hausärztliche und fachärztliche Versorgung der Bürger sicherzustellen. Verständnis zwischen den Generationen aktuelle Projekte:  Aktionswoche der Generationen - Gemeinsam geht`s besser!: Ziel des Projektes ist den Kontakt zwischen den Generationen (jung, mittel, alt) herzustellen und zu verbessern. abgeschlossene und verstetigte Projekte:  Erweiterung der Pflegeberatung des Z.I.P. um aufsuchende Hilfen: Das bisherige Beratungsangebot des Z.I.P. wird um aufsuchende Hilfe und einzelfallbezogene Beratung (Case-Management) erweitert  Einrichtung von Pflegestützpunkten: Ziel der Pflegestützpunkte ist es, auf wohnortnaher Ebene bereits bestehende Versorgungs- und Beratungsangebote so zu vernetzen, dass eine optimale abgestimmte Versorgung und Betreuung Pflegebedürftiger gewährleistet wird. empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 4.4 118 Aufgabenschwerpunkte Der Überblick über die Vielzahl der bestehenden Aktivitäten im Kreis Euskirchen verdeutlicht, dass kein Mangel an spezifischen Projekterfahrungen in den unterschiedlichen Handlungsbereichen besteht. Viele der Projekte (z.B. Demografie, Bildung/Integration, Infrastruktur) setzen genau an den Handlungsfeldern an, die auch in dem vorliegenden Sozialbericht als Aufgabenschwerpunkte erkennbar werden. Angesichts der Fülle an Maßnahmen und Projekten stellt sich die Frage der übergreifenden Steuerung, Beobachtung, Erfahrungen und Bewertung dieser Initiativen (Reichweite, Übertragbarkeit, Hürden und Engpässe, Anpassungsbedarfe, etc.). Im Schwerpunkt werden daher nachfolgend zu den identifizierten Themenbereichen strategische Aufgabenstellungen skizziert. Strategischer Umgang mit räumlich gegensätzlichen Entwicklungen Im Umgang mit den bestehenden und sich künftig verstärkenden räumlichen Gegensätzen sollten diese unterschiedlichen Entwicklungsbedingungen entsprechend „kommuniziert werden“ und sowohl Akteure als auch die Öffentlichkeit für diese Unterschiede „sensibilisiert werden“. Dabei geht es darum, offen über die Unterschiede anhand von Zahlen, Daten und Fakten zu berichten. Es geht dabei nicht um „Dramatisierung und Schlagzeilen“ und das Erzeugen von „negativen Images“ in den Gemeinden mit stärkeren Herausforderungen. Die einzelnen Städte und Gemeinden sollten im Umgang mit Schrumpfungstrends die Balance finden, jeweilige Trends zu „akzeptieren und diese Trend zu gestalten“. Es geht um eine Balance zwischen Anpassung und ggf. Gegensteuerung (z.B. Erhalt attraktiver Standortbedingungen), sofern dies in der Praxis möglich ist. Da keine kommunalen Blaupausen für die erfolgreiche Handhabung solcher Schrumpfungsentwicklungen greifbar und verfügbar sind (es gibt demgegenüber viele übertragbare Projektbeispiele), die „nur“ eins zu eins umgesetzt werden müssten, sind spezifische kommunale Handlungskonzepte erforderlich, die die jeweiligen Rahmenbedingungen und vor allem auch Handlungsmöglichkeiten und Ressourcen vor Ort aufgreifen. Bei sinkender Auslastung von Einrichtungen und Infragestellung der Wirtschaftlichkeit bisheriger privater aber auch öffentlicher Leistungsformen gewinnt die Beteiligung und letztlich auch Aktivierung von Bewohnern, Geschäftsleuten, Immobilieneigentümern und Vereinen eine voraussichtlich größere Bedeutung als unter vergangenen stabileren demografischen Voraussetzungen. Um dies zu erreichen eignet sich u.a. auch die Entwicklung einer „Engagementkultur“, mit der die Beteiligung und die Aktivitäten von Bürgern nicht nur systematisch initiiert werden, sondern auch entsprechend anerkannt und gewürdigt werden. Zudem sollte selbstverständlich sein, dass Engagementkultur nicht bedeutet, dass Engagement grundsätzlich unentgeltlich erfolgt. Auch wenn konkrete Konzepte idealerweise für Gemeinden oder auch differenziert für Ortsteile erarbeitet werden, können diese Konzepte wiederum idealerweise in einen übergeordneten „Unterstützungsrahmen“ z.B. auf Ebene des Kreises eingebettet sein. Das sind z.B. Hilfestellungen zur Entwicklung einer Engagementkultur (Beteiligungsprozesse, Anerkennung) aber auch eines übergreifenden Monitorings oder empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 119 der Aktivierung von lokalen Fonds zur Finanzierung von Querschnittsprojekten. Gerade der Umgang mit Schrumpfungsprozessen ist eine Querschnittsaufgabe und erfordert entsprechende ressortübergreifende Querschnittsinstrumente (z.B. Bauen/Wohnen, lokale Wirtschaft/Infrastruktur, Familienunterstützung/Bildung/Erziehung/Gesundheit, Unterstützung von Senioren). Das schließt auch ein, dass strategische Abstimmungen über Aufgabenschwerpunkte entsprechend priorisiert werden müssen, zum einen innerhalb der Kommune, zum anderen aber auch übergreifend (z.B. bei der Schulentwicklungsplanung). Die Vielfalt erforderlicher Aufgaben und unterschiedliche fachliche Schwerpunkte lassen sich z.B. auch arbeitsteilig unter schwerpunktbezogenen Aufgabenteilungen der Kommune bearbeiten. Dies setzt wiederum eine Kooperation und Koordinierung solcher Kooperationen voraus. Umgang mit teilräumlich starker Alterung der Bevölkerung Die grundlegende Zielsetzung im Kreis Euskirchen ein „selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ (insbesondere wohnen in der eigenen Wohnung, auch bei Einschränkungen der Alltagsbewältigung) zu ermöglichen, stößt in verschiedener Hinsicht an Grenzen. Diese Grenzen sind einerseits baulicher Art (z.B. Schaffung einer erforderlichen baulichen Barrierearmut in den bestehenden Wohnungen/Häusern). Anderseits bildet auch die „Einsamkeit“ älterer Einpersonenhaushalte in der bestehenden Wohnung eine Barriere. Die Erfahrungen z.B. im Rahmen von Befragungen zeigen zudem, dass die Umzugsbereitschaft älterer Haushalte häufig gering ist, sofern es nicht Umzüge innerhalb des Dorfes/Quartiers oder Ortsteils sind. „Selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ erfordert daher neben baulichen Lösungen auch die Ausbildung von lokalen Unterstützungsnetzwerken die sowohl privat als professionell (z.B. in Kombination) erfolgen. Um z.B. die „Einsamkeit“ älterer Einpersonenhaushalte (aber auch durch gegenseitige Aufmerksamkeit die Sicherheit zu erhöhen) eignen sich private Wohngemeinschaften oder auch ambulant betreute Wohngemeinschaften sowie selbst organisierte Pflegewohngemeinschaften (Dienste werden in eigener Verantwortung organisiert, z.B. durch Poole von Pflegezuschüssen). Kommunale Aufgabe ist es, in diesen Fällen solche Prozesse zu initiieren (Möglichkeiten aufzeigen, Interessen bündeln und vermitteln, etc.). Darüber hinaus können Quartierskonzepte/Dorfkonzepte für Jung und Alt im Bestand und Mehrgenerationennachbarschaften (z.B. mit Neubau barrierearmer Wohnungen im Dorf/Quartier) erarbeitet werden. Weiterführende Initiativen sind z.B. die Initiierung von Mehrgenerationenhäusern, mit dem Ziel gemeinschaftliches Zusammenleben in getrennten Wohnungen mit Gemeinschaftsräumen zu ermöglichen. Ein beispielhaftes Projekt für gemeinschaftliches Wohnen in einem Dorf ist z.B. die Initiative Bürgergemeinschaft Eichstetten23 e.V. (Bürgerverein mit rd. 500 Bürgern). Die Bürgergemeinschaft bietet mit Hilfe von ehrenamtlichen Kräften aus dem Dorf hauswirtschaftliche und in Zusammenarbeit mit anerkannten Pflegediensten pflegerische Hilfen für Bewohner des „Schwanenhofes“ an, einer betreuten Wohnanlage im Ortskern (mit Umbau und Neubau), die vom Verein initiiert wurde. Die Dienst- 23 Baden Württemberg empirica 120 Sozialbericht Kreis Euskirchen leistungsangebote beschränken sich dabei nicht nur auf den Schwanenhof, sondern werden auch im ganzen Dorf angeboten. Ein anderes beispielhaftes Projekt ist die Dorfgemeinschaft Külz24 e.V., die mit Nachbarschaftshilfe und sozialen Dienstleistungen ein Hilfe-Mix im Dorf anbietet. Mit dem initiierten Bauvorhaben einer „Seniorenwohngruppe“ (Umbau eines Bestandsgebäudes), die auch Pflegeangebote einschließt, sollen alle Menschen im Dorf wohnen bleiben und alt werden können. Das Projekt erfolgt in Trägerschaft und ehrenamtlichem Betrieb durch die Dorfgemeinschaft. Es erfolgt eine Zusammenarbeit mit ambulanten Pflegediensten (bis Kurzzeitpflege). Das Projekt zielt auf die Schließung von Versorgungsketten (gegenseitige Hilfsprogramme, verbesserte Mobilität und neue Wohngemeinschaften). Strategischer Umgang mit Leerständen und negativen Ausstrahlungen Im Sinne einer strategischen Herangehensweise mit Leerstandsfolgen spielt gerade eine frühzeitige Beobachtung absehbare Leerstände bzw. Leerstandsrisiken eine besondere Rolle. Ein Monitoring der „Früherkennung“ unterstützt z.B. Aktivitäten, die die Entstehung von Leerständen dort verhindern, wo diese besonders schädlich sind. Sind bereits längerfristige Leerstände entstanden, steigt der Aufwand für eine Folgenutzung bzw. Inwertsetzung dieser Leerstände. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit negativer Ausstrahlungen und Folgewirkungen. Da die absehbare Schrumpfung der wohnungsnachfragenden Haushalte in einzelne Gemeinden deutlich stärker werden wird, wird Früherkennung in diesen Gemeinden künftig dringlicher werden als in der Vergangenheit. Es liegt auf der Hand, dass bei rückläufiger Wohnungsnachfrage weniger attraktive Immobilien keine Nachfrager finden werden. Allerdings sollten mit einem strategischen Umgang Dörfer/Dorfkerne und Ortsteile/Ortskerne priorisiert werden, auf die sich Aktivitäten zur Verhinderung dauerhafter Leerstände konzentrieren, um dort negative Folgewirkungen zu minimieren oder auch zu verhindern. Grundlage für strategische Herangehensweisen und Früherkennungen bilden kleinräumige Auswertungen aus Kataster und Melderegister (Überlagerung von Gebäuden und Alter der Bewohner auf Ebene von Baublöcken) sowie die Erfassung von Leerständen bzw. qualitativen Einschätzungen in einer fortschreibungsfähigen Datenbank. Diese können z.B. durch Ortsvorsteher mit Kenntnissen vor Ort erfasst und fortgeschrieben werden. Die amtlichen Erfassungen haben hierzu erhebliche Unzulänglichkeiten, so dass alternative Herangehensweisen erforderlich sind. Alternative Herangehensweisen ermöglichen es, z.B. Schlüsselimmobilien zu identifizieren, die für Ortskerne eine wichtige Funktion haben oder auch Sanierungszustände leerstandsgefährdeter Gebäude zu erheben. Auf Grundlage eines Monitorings sowie der Priorisierung von Lagen/Gebäuden können entsprechende Aktivierungsstrategien entwickelt werden, wie diese z.T. in 24 Rheinland-Pfalz empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 121 Initiativen/Maßnahmen in Gemeinden des Kreises Euskirchen bestehen. Dazu zählen Beratungen von Eigentümern oder Nutzungsinteressenten, Informationsbereitstellungen zu Investitions- und Bewirtschaftungsfragen, Klärung von Investitionsbereitschaften, Verkaufsbereitschaften oder Umzugsbereitschaften. Erfolgversprechende Ansätze sind z.B. die Etablierung von lokalen Beratungsnetzwerken, Ansprechpartnern oder auch Börsen. Umgang mit selektiver Wanderung junger Menschen Da viele erfolgreiche Schulabgänger den Kreis verlassen (insb. Studium) entsteht eine selektive Zusammensetzung junger Erwerbstätiger (Ausbildung und Beruf), häufig auch junger Erwerbstätiger mit Migrationshintergrund. Der Übergang von der Schule in den Beruf (Ausbildung) hat dadurch eine besondere Bedeutung für den Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen. Mit einer besseren Verknüpfung von Schulen und Unternehmen vor Ort (z.B. Intensivierung/Ausweitung und Ergänzung der bestehenden Projekte und Maßnahmen) könnten ggf. künftig Schulabgänger für Ausbildungsberufe oder kombinierte Formen von Hochschulausbildung mit beruflicher Praxis im Kreisgebiet gewonnen werden. Ausgangspunkt wären z.B. der Ausbau von Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. Ergänzende Themen können z.B. sein, dass Unternehmen im Rahmen des Unterrichts eingebunden werden oder Lehrerfortbildung in Unternehmen stattfinden. Es könnten lokale Fonds gegründet werden für gemeinsame Aktivitäten mit Schulen/Schülern. Andere Möglichkeiten sind, dass Kompetenznachweise für Schüler in den Unternehmen erworben werden können oder Unternehmen im Rahmen von Schulmessen auftreten. Andererseits kann aus der selektiven Zusammensetzung junger Menschen für den Arbeitsmarkt gefolgert werden, dass gerade die Weiterqualifikation zuwandernder junger Menschen in die Gemeinden des Kreises einen Schwerpunkt bilden könnte. Dabei dürfte es gerade um die jungen Erwerbstätigen gehen, die bereits in den Unternehmen (mit „einfachen Arbeiten“) tätig sind und „im Job“ systematisch weiterqualifiziert werden. Um zu erörtern, ob eine solche Strategie praktikabel und sinnvoll ist, sollte die Zusammenarbeit bzw. der Austausch mit den Unternehmen gesucht werden. Umgang mit punktuellen Bildungsherausforderungen Die sozialräumliche Beobachtung zeigt gerade in der frühen Bildung (Schuleingangsdaten) einzelne „Problembefunde“. Erkennbar ist etwa die leichte Zunahme von schwächerem Bildungshintergrund bei Eltern mit Migrationshintergrund und in der Folge erkennbare Problembefunde beim Schuleingang der Kinder. Erfahrungen anderer Städte zeigen, dass sich vergleichbare „Problembefunde“ auch kleinräumig häufen und meist einzelne Kitas und Grundschulen dadurch größere Anforderungen haben. Entsprechend sollten die „betroffenen Grundschulen“ sowie Kitas und Quartiere (insb. in der Stadt Euskirchen) identifiziert werden, so dass hier gezielt an Unterstützungsleistungen bei bestehenden Engpässen (z.B. Intensivierung empirica Sozialbericht Kreis Euskirchen 122 und Ergänzung vorhandener Maßnahmen der Elternarbeit, der frühen Sprachförderung) gearbeitet werden kann. Die Erfahrungen in Modellprojekten zeigen, dass Ganztagsangebote in Kombination mit der Öffnung der Schule und qualifizierter Einbindung außerschulischer Partner Erfolgskriterien sind, um Integration und Bildungschancen systematisch zu verbessern. Idealerweise werden diese Ansätze mit einer differenzierten Bildungsbeobachtung begleitet und gesteuert. Steuerung und Beobachtung Der vorliegende Sozialbericht bildet den Auftakt für eine datengestützte laufende integrierte Beobachtung sozialer, demografischer, bildungsbezogener, arbeitsmarktbezogener, wohnungsbezogener und gesundheitsbezogener Entwicklungen. Zentrale Indikatoren werden in einen Online-Atlas (KECK-Atlas) eingestellt und sollen künftig jährlich für eine Berichterstattung ergänzt werden. Organisatorisch sollte eine solche jährliche Berichterstattung durch eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe begleitet und entsprechend für den Bericht kommentiert und mit Blick auf Handlungsansätze bzw. sichtbare Erfolge bewertet werden. Die sozialräumliche Beobachtung kann künftig mit Blick auf weitere Fragestellungen durch Indikatoren weiterentwickelt und ergänzt werden, z.B. für eine differenziertere Beobachtung der Bildungsentwicklung, als dies bislang möglich ist. In den größeren Städte, insbesondere der Stadt Euskirchen, sollte künftig eine kleinräumigere Auswertung von Indikatoren (z.B. Stadtteile) erfolgen, um mögliche Konzentrationen von Problemlagen sichtbar zu machen. empirica