Daten
Kommune
Merzenich
Größe
944 kB
Datum
18.05.2017
Erstellt
28.04.17, 12:19
Aktualisiert
28.04.17, 12:19
Stichworte
Inhalt der Datei
Gelebte Integration
in der Gemeinde Merzenich
© fotolia
27. April 2017 (Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung)
Inhaltsverzeichnis
1.
Präambel ................................................................................................................................. 4
2.
Motivation und Zweck .............................................................................................................. 4
3.
Definition und Ziele .................................................................................................................. 5
4.
Akteure .................................................................................................................................... 6
5.
Weg zur kommunalen Gesamtstrategie ................................................................................... 7
6.
Ist-Situation .............................................................................................................................. 7
7.
Generelle Handlungsfelder ...................................................................................................... 8
7.1.
Bildung und Sprachförderung ............................................................................................... 8
7.2.
Arbeit und Wirtschaft ............................................................................................................ 8
7.3.
Wohnen und Zusammenleben.............................................................................................. 9
7.4.
Jugend und Soziales ............................................................................................................ 9
7.5.
Gesundheitsversorgung ....................................................................................................... 9
7.6.
Interkulturelle Öffnung der Verwaltung in der Kommune....................................................... 9
7.7.
Kultur und Religion ............................................................................................................. 10
8.
Schwerpunkte der Integrationsarbeit 2017 ............................................................................. 10
8.1.
Beschäftigung .................................................................................................................... 11
8.2.
Wohnen .............................................................................................................................. 11
8.3.
Teilhabe am Öffentlichen Leben ......................................................................................... 12
9.
Finanzierung und Förderung .................................................................................................. 12
10.
Wesentliche Erfolgsfaktoren ............................................................................................... 13
11.
Anhang ............................................................................................................................... 14
27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung)
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Dokumentinformationen
Datum:
27. April 2017
Version:
0.1
Verfasser:
Fachbereich II
Az
457-01
Änderungsverzeichnis
Änderung
Nr
.
Datum
Version
1
27.04.17
0.1
Geänderte
Kapitel
Beschreibung der
Änderung
Autor
Zustand
1. Arbeitsentwurf
Verwaltung
Entwurf
2
3
4
5
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1. Präambel
Integration ist ein langfristiger Prozess, der zum Ziel hat allen Menschen Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Das vorliegende Integrationskonzept befasst sich hier schwerpunktmäßig
mit der Integration von geflüchteten Menschen aus dem Ausland in der Gemeinde Merzenich. Das
Verständnis der Gemeinde Merzenich ist es, dass geflohene, schutzsuchende Menschen an der
Gesellschaft teilhaben sollen. Es geht dabei nicht um ein Aufoktroyieren von Werten und Normen.
Vielmehr geht es darum Angebote zu machen, die den Austausch zwischen Menschen fördern und
gesellschaftliche Teilhabe begünstigen.
Dank der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer hat die Gemeinde in den letzten Monaten die Betreuung der Flüchtlinge ohne große Schwierigkeiten bewältigt. Dieses Engagement hat die Gemeinschaft in unserer Gemeinde gestärkt. Das Netzwerk „Merzenich hilft“ wurde
im Mai 2016 mit dem Ehrenpreis für Soziales Engagement des Kreises Düren ausgezeichnet.
Aufgrund der andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen in den Heimatländern und der
sog. Wohnsitzauflage werden die Neuzugewanderten noch viele Monate bei uns leben. Viele haben auch das Ziel, in Deutschland zu bleiben.
Vor diesem Hintergrund ist es von großer Bedeutung, ein gemeinsam getragenes, zeitgemäßes
Verständnis von Integration in unserer Gemeinde zu entwickeln.
2. Motivation und Zweck
Die enge Zusammenarbeit vieler Akteure haben Handlungsfelder und Schwerpunkte der Integration in Merzenich deutlich gemacht. Die in den letzten Monaten gesammelten praktischen Erfahrungen haben zudem viele Schwachstellen und Ansatzpunkte für Verbesserung aufgezeigt.
Wir wollen diese Herausforderungen als Chance begreifen, die durch Zuwanderung für die Gemeinde Merzenich entsteht, und daraus Strategien für eine erfolgreiche Integration entwickeln.
Das vorliegende Konzept soll die bisherigen Aktivitäten zusammenfassen, die Akteure und ihre
Zusammenarbeit transparent machen, Ziele, Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen als Leitplanke für eine gelebte Integration in der Gemeinde Merzenich beschreiben.
Das Konzept wird gemeinsam von Verwaltung mit Politik, Ehrenamt und allen weiteren am Integrationsprozess beteiligten Akteuren entwickelt und fortgeschrieben.
Ein zielgruppen- und personenbezogenes Integrationsmanagement soll die Akteure dabei unterstützen, die Aktivitäten auf die Schwerpunktfelder Sprache und Arbeit, Wohnen und soziale
Teilhabe zu fokussieren.
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3. Definition und Ziele
Integration ist ein langfristiger Prozess. Die Kommunen sind die Orte des Zusammenlebens, wo
die Integration und die Vielfalt gestaltet werden kann. Integration bedeutet für die Gemeinde Merzenich:
Teilhabe und Chancengleichheit ermöglichen.
Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft einbeziehen.
Gemeinsames Normen und Werteverständnis auf Basis unseres Grundgesetzes schaffen
als Grundlage für ein friedliches Miteinander. Das erfordert eine Anpassungsbewegung der
Einwanderer und Aufnahmegesellschaft.
Alle hier wohnhaften Personen, unabhängig von Nationalität, religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter, Behinderung, ….. in diese Gesellschaft einzubeziehen (Zeitbild eines inklusiven Gemeinwesens).
Integration als Prozess, der Teilhabe ermöglichen soll, betrifft alle Teile der Gesellschaft. Dementsprechend richtet sich dieses Konzept an unterschiedliche, sich zum Teil überschneidende Gruppen und Institutionen.
Es richtet sich an die lokalpolitischen Akteure, z.B. die Parteimitglieder und den Bürgermeister der
Kommunalgemeinde Merzenich und an die Gemeindeverwaltung, die im rechtlichen Sinne für die
Versorgung von Geflüchteten im Asylverfahren verantwortlich ist. Aber auch die Öffentlichkeit, das
heißt die Bürgerinnen und Bürger
der Kommunalgemeinde Merzenich, spielt eine wichtige Rolle im
Geflüchtete
Politik &
Verwaltung
Hinblick auf die Integration von
INTEGRA
-TION
kommen oder aus Deutschland.
Neuzugezogenen, unabhängig davon ob diese aus dem Ausland
Guter Kontakt zwischen Ortsansäs-
Ortsansässige
sigen und Geflüchteten ist unabdingbar, um eine Integration in die
Gesellschaft zu ermöglichen. Nicht
zuletzt liegt es auch an den Geflüchteten selbst, sich für ihre Teilhabe in der Gesellschaft einzusetzen, z.B. in dem die Sprache soweit wie möglich erlernt wird, um Kommunikation mit der Lokalbevölkerung zu ermöglichen. Daher richtet sich das Integrationskonzept auch an Geflüchtete und
andere Personen mit Migrationshintergrund.
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4. Akteure
Am 01.10.2015 wurde der erste Runde Tisch der Flüchtlingshilfe im Bürgerhaus Merzenich veranstaltet. Seit diesem Zeitpunkt gibt es innerhalb der Gemeinde Merzenich verschiedene Akteure, die
mit der Versorgung, Einbindung und Förderung von geflüchteten Neuzugezogenen betraut sind:
Gemeindeverwaltung ( v.a. Sozialamt, Ordnungsamt, Flüchtlingsbeauftragter)
Psychosoziale hauptamtliche Kraft (rechtliche Beratung, Begleitung, Unterstützung)
Ehrenamtliche und Ortsansässige (Begleitung, Unterstützung, Sprachförderung, …)
Bundesfreiwillige im Begegnungshaus (Veranstaltungen, offener Treffpunkt, Hilfe im Alltag)
Vereine
Kita und Schule
<im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzepts weiter zu differenzieren>
Darüber hinaus spielen weitere Akteure eine wichtige Rolle für den Integrationsprozess, wie z.B.
der Integration Point der Agentur für Arbeit sowie die job-com des Kreises Düren.
Die Verwaltung hat aufgrund der großen Anzahl der verschiedenen Akteure ein Organigramm der
Flüchtlingshilfe erstellt, welches stets aktualisiert wird (Anlage 1).
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5. Weg zur kommunalen Gesamtstrategie
Die Entwicklung des Integrationskonzepts orientiert sich an den Empfehlungen der KGSt.
6. Ist-Situation
Zurzeit leben in der Gemeinde Merzenich 9.904 Menschen, davon sind 575 Deutsche mit einer 2.
Staatsangehörigkeit und 578 Ausländer. Dementsprechend sind ca. 11,64 % der Gemeindeeinwohner Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Personengruppe lebt verteilt in allen Ortsteilen.
Aktuell (April 2017) sind 117 zugewiesene Flüchtlinge in der Kommunalgemeinde Merzenich. Davon sind 56 Personen in Merzenich und 61 Personen in Morschenich untergebracht (Anlage 2). 33
Flüchtlingskinder werden in den gemeindlichen Kindertagesstätten und Schulen versorgt, oder
können an der Eltern-Kind-Gruppe teilnehmen. Nur ein Drittel der zugewiesenen Flüchtlinge hat
einen Aufenthaltsstatus von 1 bis 3 Jahren Dauer. Dennoch beläuft sich die Dauer des Aufenthalts
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in Merzenich bei allen Flüchtlingen auf mindestens 18 Monate, da die Dauer der Asylverfahren
sehr angestiegen ist.
Im Vergleich zu der Situation im Januar 2016, als 205 Geflüchtete in Merzenich untergebracht waren, ist die Zahl der Untergebrachten also zurückgegangen. Dies hängt mit Aus- und Umzügen
zusammen, und teilweise mit der Rückkehr mancher in die Herkunftsländer.
Die Bezirksregierung Köln hat jedoch für die kommenden Wochen eine erneute Aufnahmeverpflichtung von Flüchtlingen für die Gemeinde Merzenich ausgesprochen.
7. Generelle Handlungsfelder
Damit Integration gelingen kann, sind die folgenden Handlungsfelder von großer Bedeutung. Jedes
dieser Handlungsfelder ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer gelungenen Integration
der geflüchteten Menschen in die Gesellschaft.
7.1. Bildung und Sprachförderung
Anspruch auf Bildung und Förderung von Sprachkenntnissen sind gesetzlich klar geregelt. Im laufenden Asylverfahren haben allerdings nur wenige geflüchtete Personen Anspruch auf einen
Sprachkurs. Zudem mangelt es allgemein an Sprachkursen mit Kinderbetreuung. In Merzenich
wird versucht die dadurch entstehenden Lücken mit ehrenamtlichen Angeboten etwas abzufangen.
Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs sind alle Kinder schulpflichtig. Die Erfahrungen des vergangenen Jahres zeigen, dass im Bereich Bildung und Sprachförderung bei den Kindern und Jugendlichen erhebliche Defizite bestehen. Es fehlt an geeigneten Instrumenten und Angeboten.
Insbesondere die Förderung und Begleitung beim Einstieg in unsere Bildungssysteme sind wichtige Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Integration. Zudem zeigt sich, dass die Schulen dringend
Hilfestellungen bei Einrichtung von Internationalen Förderklassen benötigen.
7.2. Arbeit und Wirtschaft
In diesem Bereich sind Arbeitsagentur und Jobcenter des Kreises Düren die verantwortlichen Institutionen. In Merzenich wird die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt auch durch eine ehrenamtliche
Arbeitsgruppe unterstützt.
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7.3. Wohnen und Zusammenleben
Die Wohnsituation von Geflüchteten ist im Laufe des Asylverfahrens klar geregelt. Erst nach positiver Beendigung des Asylverfahrens können die Anerkannten eine Wohnung selbständig suchen.
7.4. Jugend und Soziales
In der Gemeinde Merzenich gibt es ein breites Spektrum an Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Die offenen Angebote und Treffpunkte richten sich an Kinder und Jugendliche in verschiedenen Altersgruppen. Zusätzlich zu regelmäßigen offenen Angeboten finden eintägige Ausflüge und mehrtägige Freizeiten statt. Die hauptamtlichen Mitarbeiter sind bemüht die Kinder und
Jugendlichen aus geflüchteten Familien mit in die Angebote einzubeziehen und so weitere Möglichkeiten des Kennenlernens zwischen Ortsansässigen und Neuzugezogenen zu schaffen. Mitunter werden gezielt Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien, darunter auch Flüchtlingsfamilien, angesprochen.
7.5. Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsversorgung ist durch den Gesetzgeber klar geregelt. Während des noch laufenden
Asylverfahrens sind die Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt gem. § 4 des
Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) geregelt.
Eine weitere Gesundheitsversorgung stellt die sog. Betreuung gem. § 264 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) dar. Dies ist bei Asylsuchenden oder negativ beschiedenen Asylbewerbern
(sog. Geduldete) anwendbar, wenn diese sich unter bestimmten Voraussetzungen seit 15 Monaten
ohne wesentliche Unterbrechung im Bundesgebiet aufhalten.
Eine Öffnung der gesetzlichen Krankenversicherung ist durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
und/oder durch Leistungserbringung nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) gegeben.
7.6. Interkulturelle Öffnung der Verwaltung in der Kommune
Auch die Verwaltung hat sich während der „Flüchtlingswelle“ im Jahr 2015 und Anfang 2016 auf
die neue Herausforderung einstellen müssen. Um der großen ehrenamtlichen Hilfsbereitschaft
eine angemessene Aufmerksamkeit und Unterstützung bieten zu können, wurde im November
2015 die Funktion eines hauptamtlichen Koordinators der Flüchtlingshilfe geschaffen. Dieser koordiniert seit diesem Zeitpunkt als Bindeglied zwischen Flüchtlingen, Helfenden und Behörden die
vielfältigen Aufgaben in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe.
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Seit Januar 2016 wird für die Betreuung der Flüchtlingsunterkünfte ein Hausmeister mit Migrationshintergrund beschäftigt.
Die Verwaltung sowie Bauhofmitarbeiter haben in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Niederzier
Anfang 2017 an dem vom Land NRW geförderten Seminar „Förderung interkultureller Kompetenz“
teilgenommen.
7.7. Kultur und Religion
Hier gibt es Bedarf an Interreligiösem Dialog. Es braucht Räume, in denen sich Menschen unterschiedlicher religiöser Gruppen austauschen können und sich kennenlernen können.
8. Schwerpunkte der Integrationsarbeit 2017
Die Gemeinde Merzenich möchte dazu beitragen, dass sich alle Bewohnerinnen und Bewohner
der Kommunalgemeinde „Angekommen“ fühlen, unabhängig davon, wie lange sie hier leben. Um
dies zu ermöglichen liegt der Schwerpunkt der Integrationsarbeit der Gemeinde Merzenich auf drei
Kernthemen: Wohnen, Beschäftigung und Teilhabe am Öffentlichen Leben.
Die Flüchtlinge brauchen zu Beginn
ihres Aufenthalts in Deutschland
Hilfe in vielen Lebenslagen. Dafür
Wohnen
Beschäf
-tigung
wurden Patenschaften eingerichtet,
und eine hauptamtliche psychosoziale Beraterin eingestellt. Zudem
Teilhabe am
öffentlichen
Leben
Drei Säulen der Integrationsarbeit 1
unterstützen drei Bundesfreiwillige
die geflüchteten Personen bei alltäglichen Fragen und Problemen, wie
z.B. Arztbesuchen, Wohnungssuche, Sprachförderung, etc.
Im Folgenden werden die verschiedenen bereits bestehenden Angebote aufgelistet.
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8.1. Beschäftigung
Im Bereich der Beschäftigung sind im Wesentlichen die drei Themen Spracherwerb, Arbeit und
Bildung & Qualifikationen relevant.
Spracherwerb
Arbeit
Bildung & Qualifikation
Sprachkurse angeboten durch diverse Träger
Integrationskurse angeboten durch diverse Träger
Thematisch orientierte Sprachmaßnahmen (z.B. berufsorientierte Sprachkurse)
Ehrenamtlich angebotene Sprachkurse
individuelle Unterstützung beim Spracherwerb
Alphabetisierungskurse
Praktikum
Vollzeit Berufstätigkeit
Teilzeit Berufstätigkeit
Minijob
Freiwilliges Soziales Jahr
FIM
Ausbildung
Qualifikationsmaßnahmen
Für Kinder und Jugendliche: KiTa- und Schulbesuch
8.2. Wohnen
Derzeit sind Personen im Asylverfahren in den Kommunalen Unterbringungen der Gemeinde Merzenich in den Ortseilen Merzenich und Morschenich untergebracht. Die Unterbringung ist dezentral
in verschiedenen Ortsteilen, dadurch wird Ghettobildung vermieden. Die Gemeinde Merzenich
versucht bei der Unterbringung auf gute Anbindung an die Infrastruktur (z.B. öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten etc.) zu achten. Da innerhalb eines Jahres der Ortsteil Morschenich
geräumt sein muss, besteht die Notwendigkeit weitere Unterbringungsmöglichkeiten in anderen
Ortsteilen zu finden.
Kommunale
Unterbrin-
gung
Wohnraum für Personen
mit hoher Bleibeperspektive
Unterbringung in den kommunalen Unterbringungen der Gemeinde Merzenich im Ortsteil
Merzenich
Unterbringung in Gebäuden der RWE in Morschenich (nur noch bis Ende 2017)
Mietwohnungen durch die Gemeinde Merzenich
angemietet
Mietwohnungen am privaten Wohnungsmarkt
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8.3. Teilhabe am Öffentlichen Leben
Ein wesentlicher Bestandteil im Integrationsprozess ist der Austausch zwischen verschiedenen
Personen und Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Gewisse Gruppen und Strukturen spielen in
diesem Prozess eine besondere Rolle, da dort informeller Austausch durch gemeinsame Interessen, und somit ein Zusammenkommen und Zusammenwachsen gefördert wird.
Vereine
-
Sportvereine
(Inter-)Kulturelle Angebote: Informationsaustausch und Dialog
Jugend und Soziales
-
Enge Kooperation mit der lokalen Jugendarbeit
Ehrenamt
-
Politik
-
Engagement z.B. in der Flüchtlingshilfe oder
anderen Initiativen
Mitgliedschaft in Parteien
Beteiligung an Gremien
9. Finanzierung und Förderung
Die Gemeinden sind nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz verpflichtet, ausländische Flüchtlinge
aufzunehmen und unterzubringen. Für die Aufnahme und Unterbringung sowie für die Versorgung
der ausländischen Flüchtlinge stellt das Land den Gemeinden monatlich für jede Person eine Kostenpauschale von 866 Euro zur Verfügung. Von der monatlichen pauschalierten Landeszuweisung
sind 3,83 Prozent für die soziale Betreuung zu verwenden.
Die Landesregierung hat mit „KOMM-AN NRW“ ein umfangreiches Landesprogramm aufgelegt,
an dem alle Städte und Gemeinden in NRW partizipieren können. Ziel des Landesprogramms
„KOMM-AN NRW“ ist eine den örtlichen Bedarfen in der Flüchtlingshilfe Rechnung tragende, weitestgehend flexible Handhabung durch die Zuwendungsempfänger. Das Landesprogramm greift
das überwältigende bürgerschaftliche Engagement in der Flüchtlingshilfe auf, unterstützt dieses
und trägt auch durch die Möglichkeit einer besseren Koordinierung der unterschiedlichen Aktivitäten vor Ort zum gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt und zur gesellschaftlichen Teilhabe der
zu uns nach NRW geflüchteten Menschen bei. Damit werden insgesamt die Begegnung, der Austausch und die Verständigung von Einheimischen und Flüchtlingen gefördert – wesentliche Voraussetzungen für eine wirksame Vermittlung von Alltagsregeln im Zusammenleben nach den freiheitlichen Werten des Grundgesetzes und unserer Demokratie. Die Gemeinde Merzenich hat sich
für 2016 und 2017 erfolgreich um diese Förderung beworben.
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Des Weiteren wurden Gelder über den Fond für Asyl, Migration und Integration (AMIF) der Europäischen Kommission für 2017 beantragt. Die Entscheidung über die Genehmigung des Antrags wird
im Juni/Juli 2017 erwartet.
Im Ortskern von Merzenich wird von vielen ehrenamtlichen Helfern der sog. „Kleidertreffpunkt“
betrieben. Die Einnahmen aus diesem sozialen Projekt fließen ebenfalls in die Flüchtlingshilfe und
werden u.a. immer wieder gerne zur finanziellen Unterstützung von einzelnen Veranstaltungen
genutzt.
Über die Verwendung der Mittel hat bislang der Runde Tisch entschieden. Dieser Prozess hat sich
in der Vergangenheit als sehr schwerfällig erwiesen. Ehrenamtliche Helfer mussten teilweise aus
eigener Tasche in Vorleistung treten. Das ist eine Situation, die den Integrationsprozess bremst
und ehrenamtliches Engagement demotiviert. Künftig soll deshalb über die Verwendung der Mittel
ein Steuerungskreis entscheiden, der wie folgt besetzt ist: Bürgermeister, Fachbereichsleiter II,
Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport und Soziales sowie zwei Vertreter der Kleiderbörse. Langfristig sollte die Überführung in einen Sozialfond geprüft werden.
10.
Wesentliche Erfolgsfaktoren
Integration ist ein lebendiger Prozess, dessen Rahmenbedingungen nicht statisch sind. Das Integrationskonzept ist ein dynamisches Konzept; es muss kontinuierlich fortentwickelt werden. Eine
Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen ruft Veränderungen in der Gesellschaft hervor. Die
Gemeinde Merzenich muss sich als lernende Organisation immer wieder auf neue überregionale
Entwicklungen und lokalen Gegebenheiten einstellen und sie aktiv mitgestalten.
Damit die Integrationsbemühungen in der Gemeinde Merzenich nicht nur ein hehres Ziel auf dem
Papier bleiben, sondern auch Wirklichkeit werden, müssen alle Akteure eng zusammenarbeiten
und sich in den vorbeschriebenen Schwerpunktfeldern „Beschäftigung, Wohnen, Teilhabe am öffentlichen Leben“ nach den individuellen Bedürfnissen der geflüchteten Menschen orientieren und
unterstützen.
Der Erhalt der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ist dabei zu fördern.
Die Bemühungen müssen für alle geflüchteten Menschen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus
gelten. Dies ist ein wichtiger Beitrag für den Erhalt des sozialen Friedens.
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11.
Anhang
Anlage 1: Organigramm Flüchtlingshilfe
Anlage 2: Grafiken: Flüchtlingszahlen
Anlage 3: Brainstorming der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zum Thema Integration
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Anlage 1:
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Anlage 2:
Gesamtpersonen in Unterbringungen der Gemeinde Merzenich: 117
Unterkünfte Morschenich: 61 Personen
Unterkünfte Merzenich: 56 Personen
Aufteilung
56
61
Morschenich
Merzenich
Status der Personen in Merzenich &
Morschenich
36; 31%
36; 31%
fester Aufenthaltsstatus
Im Verfahren
Duldung
45; 38%
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Anlage 3:
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