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Beschlussvorlage (Gelebte Integration in der Gemeinde Merzenich)

Daten

Kommune
Merzenich
Größe
944 kB
Datum
18.05.2017
Erstellt
28.04.17, 12:19
Aktualisiert
28.04.17, 12:19

Inhalt der Datei

Gelebte Integration in der Gemeinde Merzenich © fotolia 27. April 2017 (Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Inhaltsverzeichnis 1. Präambel ................................................................................................................................. 4 2. Motivation und Zweck .............................................................................................................. 4 3. Definition und Ziele .................................................................................................................. 5 4. Akteure .................................................................................................................................... 6 5. Weg zur kommunalen Gesamtstrategie ................................................................................... 7 6. Ist-Situation .............................................................................................................................. 7 7. Generelle Handlungsfelder ...................................................................................................... 8 7.1. Bildung und Sprachförderung ............................................................................................... 8 7.2. Arbeit und Wirtschaft ............................................................................................................ 8 7.3. Wohnen und Zusammenleben.............................................................................................. 9 7.4. Jugend und Soziales ............................................................................................................ 9 7.5. Gesundheitsversorgung ....................................................................................................... 9 7.6. Interkulturelle Öffnung der Verwaltung in der Kommune....................................................... 9 7.7. Kultur und Religion ............................................................................................................. 10 8. Schwerpunkte der Integrationsarbeit 2017 ............................................................................. 10 8.1. Beschäftigung .................................................................................................................... 11 8.2. Wohnen .............................................................................................................................. 11 8.3. Teilhabe am Öffentlichen Leben ......................................................................................... 12 9. Finanzierung und Förderung .................................................................................................. 12 10. Wesentliche Erfolgsfaktoren ............................................................................................... 13 11. Anhang ............................................................................................................................... 14 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 2 von 17 Dokumentinformationen Datum: 27. April 2017 Version: 0.1 Verfasser: Fachbereich II Az 457-01 Änderungsverzeichnis Änderung Nr . Datum Version 1 27.04.17 0.1 Geänderte Kapitel Beschreibung der Änderung Autor Zustand 1. Arbeitsentwurf Verwaltung Entwurf 2 3 4 5 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 3 von 17 1. Präambel Integration ist ein langfristiger Prozess, der zum Ziel hat allen Menschen Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Das vorliegende Integrationskonzept befasst sich hier schwerpunktmäßig mit der Integration von geflüchteten Menschen aus dem Ausland in der Gemeinde Merzenich. Das Verständnis der Gemeinde Merzenich ist es, dass geflohene, schutzsuchende Menschen an der Gesellschaft teilhaben sollen. Es geht dabei nicht um ein Aufoktroyieren von Werten und Normen. Vielmehr geht es darum Angebote zu machen, die den Austausch zwischen Menschen fördern und gesellschaftliche Teilhabe begünstigen. Dank der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer hat die Gemeinde in den letzten Monaten die Betreuung der Flüchtlinge ohne große Schwierigkeiten bewältigt. Dieses Engagement hat die Gemeinschaft in unserer Gemeinde gestärkt. Das Netzwerk „Merzenich hilft“ wurde im Mai 2016 mit dem Ehrenpreis für Soziales Engagement des Kreises Düren ausgezeichnet. Aufgrund der andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen in den Heimatländern und der sog. Wohnsitzauflage werden die Neuzugewanderten noch viele Monate bei uns leben. Viele haben auch das Ziel, in Deutschland zu bleiben. Vor diesem Hintergrund ist es von großer Bedeutung, ein gemeinsam getragenes, zeitgemäßes Verständnis von Integration in unserer Gemeinde zu entwickeln. 2. Motivation und Zweck Die enge Zusammenarbeit vieler Akteure haben Handlungsfelder und Schwerpunkte der Integration in Merzenich deutlich gemacht. Die in den letzten Monaten gesammelten praktischen Erfahrungen haben zudem viele Schwachstellen und Ansatzpunkte für Verbesserung aufgezeigt. Wir wollen diese Herausforderungen als Chance begreifen, die durch Zuwanderung für die Gemeinde Merzenich entsteht, und daraus Strategien für eine erfolgreiche Integration entwickeln. Das vorliegende Konzept soll die bisherigen Aktivitäten zusammenfassen, die Akteure und ihre Zusammenarbeit transparent machen, Ziele, Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen als Leitplanke für eine gelebte Integration in der Gemeinde Merzenich beschreiben. Das Konzept wird gemeinsam von Verwaltung mit Politik, Ehrenamt und allen weiteren am Integrationsprozess beteiligten Akteuren entwickelt und fortgeschrieben. Ein zielgruppen- und personenbezogenes Integrationsmanagement soll die Akteure dabei unterstützen, die Aktivitäten auf die Schwerpunktfelder Sprache und Arbeit, Wohnen und soziale Teilhabe zu fokussieren. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 4 von 17 3. Definition und Ziele Integration ist ein langfristiger Prozess. Die Kommunen sind die Orte des Zusammenlebens, wo die Integration und die Vielfalt gestaltet werden kann. Integration bedeutet für die Gemeinde Merzenich:  Teilhabe und Chancengleichheit ermöglichen.  Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft einbeziehen.  Gemeinsames Normen und Werteverständnis auf Basis unseres Grundgesetzes schaffen als Grundlage für ein friedliches Miteinander. Das erfordert eine Anpassungsbewegung der Einwanderer und Aufnahmegesellschaft.  Alle hier wohnhaften Personen, unabhängig von Nationalität, religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht, Alter, Behinderung, ….. in diese Gesellschaft einzubeziehen (Zeitbild eines inklusiven Gemeinwesens). Integration als Prozess, der Teilhabe ermöglichen soll, betrifft alle Teile der Gesellschaft. Dementsprechend richtet sich dieses Konzept an unterschiedliche, sich zum Teil überschneidende Gruppen und Institutionen. Es richtet sich an die lokalpolitischen Akteure, z.B. die Parteimitglieder und den Bürgermeister der Kommunalgemeinde Merzenich und an die Gemeindeverwaltung, die im rechtlichen Sinne für die Versorgung von Geflüchteten im Asylverfahren verantwortlich ist. Aber auch die Öffentlichkeit, das heißt die Bürgerinnen und Bürger der Kommunalgemeinde Merzenich, spielt eine wichtige Rolle im Geflüchtete Politik & Verwaltung Hinblick auf die Integration von INTEGRA -TION kommen oder aus Deutschland. Neuzugezogenen, unabhängig davon ob diese aus dem Ausland Guter Kontakt zwischen Ortsansäs- Ortsansässige sigen und Geflüchteten ist unabdingbar, um eine Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen. Nicht zuletzt liegt es auch an den Geflüchteten selbst, sich für ihre Teilhabe in der Gesellschaft einzusetzen, z.B. in dem die Sprache soweit wie möglich erlernt wird, um Kommunikation mit der Lokalbevölkerung zu ermöglichen. Daher richtet sich das Integrationskonzept auch an Geflüchtete und andere Personen mit Migrationshintergrund. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 5 von 17 4. Akteure Am 01.10.2015 wurde der erste Runde Tisch der Flüchtlingshilfe im Bürgerhaus Merzenich veranstaltet. Seit diesem Zeitpunkt gibt es innerhalb der Gemeinde Merzenich verschiedene Akteure, die mit der Versorgung, Einbindung und Förderung von geflüchteten Neuzugezogenen betraut sind:  Gemeindeverwaltung ( v.a. Sozialamt, Ordnungsamt, Flüchtlingsbeauftragter)  Psychosoziale hauptamtliche Kraft (rechtliche Beratung, Begleitung, Unterstützung)  Ehrenamtliche und Ortsansässige (Begleitung, Unterstützung, Sprachförderung, …)  Bundesfreiwillige im Begegnungshaus (Veranstaltungen, offener Treffpunkt, Hilfe im Alltag)  Vereine  Kita und Schule  <im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzepts weiter zu differenzieren> Darüber hinaus spielen weitere Akteure eine wichtige Rolle für den Integrationsprozess, wie z.B. der Integration Point der Agentur für Arbeit sowie die job-com des Kreises Düren. Die Verwaltung hat aufgrund der großen Anzahl der verschiedenen Akteure ein Organigramm der Flüchtlingshilfe erstellt, welches stets aktualisiert wird (Anlage 1). 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 6 von 17 5. Weg zur kommunalen Gesamtstrategie Die Entwicklung des Integrationskonzepts orientiert sich an den Empfehlungen der KGSt. 6. Ist-Situation Zurzeit leben in der Gemeinde Merzenich 9.904 Menschen, davon sind 575 Deutsche mit einer 2. Staatsangehörigkeit und 578 Ausländer. Dementsprechend sind ca. 11,64 % der Gemeindeeinwohner Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Personengruppe lebt verteilt in allen Ortsteilen. Aktuell (April 2017) sind 117 zugewiesene Flüchtlinge in der Kommunalgemeinde Merzenich. Davon sind 56 Personen in Merzenich und 61 Personen in Morschenich untergebracht (Anlage 2). 33 Flüchtlingskinder werden in den gemeindlichen Kindertagesstätten und Schulen versorgt, oder können an der Eltern-Kind-Gruppe teilnehmen. Nur ein Drittel der zugewiesenen Flüchtlinge hat einen Aufenthaltsstatus von 1 bis 3 Jahren Dauer. Dennoch beläuft sich die Dauer des Aufenthalts 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 7 von 17 in Merzenich bei allen Flüchtlingen auf mindestens 18 Monate, da die Dauer der Asylverfahren sehr angestiegen ist. Im Vergleich zu der Situation im Januar 2016, als 205 Geflüchtete in Merzenich untergebracht waren, ist die Zahl der Untergebrachten also zurückgegangen. Dies hängt mit Aus- und Umzügen zusammen, und teilweise mit der Rückkehr mancher in die Herkunftsländer. Die Bezirksregierung Köln hat jedoch für die kommenden Wochen eine erneute Aufnahmeverpflichtung von Flüchtlingen für die Gemeinde Merzenich ausgesprochen. 7. Generelle Handlungsfelder Damit Integration gelingen kann, sind die folgenden Handlungsfelder von großer Bedeutung. Jedes dieser Handlungsfelder ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer gelungenen Integration der geflüchteten Menschen in die Gesellschaft. 7.1. Bildung und Sprachförderung Anspruch auf Bildung und Förderung von Sprachkenntnissen sind gesetzlich klar geregelt. Im laufenden Asylverfahren haben allerdings nur wenige geflüchtete Personen Anspruch auf einen Sprachkurs. Zudem mangelt es allgemein an Sprachkursen mit Kinderbetreuung. In Merzenich wird versucht die dadurch entstehenden Lücken mit ehrenamtlichen Angeboten etwas abzufangen. Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs sind alle Kinder schulpflichtig. Die Erfahrungen des vergangenen Jahres zeigen, dass im Bereich Bildung und Sprachförderung bei den Kindern und Jugendlichen erhebliche Defizite bestehen. Es fehlt an geeigneten Instrumenten und Angeboten. Insbesondere die Förderung und Begleitung beim Einstieg in unsere Bildungssysteme sind wichtige Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Integration. Zudem zeigt sich, dass die Schulen dringend Hilfestellungen bei Einrichtung von Internationalen Förderklassen benötigen. 7.2. Arbeit und Wirtschaft In diesem Bereich sind Arbeitsagentur und Jobcenter des Kreises Düren die verantwortlichen Institutionen. In Merzenich wird die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt auch durch eine ehrenamtliche Arbeitsgruppe unterstützt. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 8 von 17 7.3. Wohnen und Zusammenleben Die Wohnsituation von Geflüchteten ist im Laufe des Asylverfahrens klar geregelt. Erst nach positiver Beendigung des Asylverfahrens können die Anerkannten eine Wohnung selbständig suchen. 7.4. Jugend und Soziales In der Gemeinde Merzenich gibt es ein breites Spektrum an Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Die offenen Angebote und Treffpunkte richten sich an Kinder und Jugendliche in verschiedenen Altersgruppen. Zusätzlich zu regelmäßigen offenen Angeboten finden eintägige Ausflüge und mehrtägige Freizeiten statt. Die hauptamtlichen Mitarbeiter sind bemüht die Kinder und Jugendlichen aus geflüchteten Familien mit in die Angebote einzubeziehen und so weitere Möglichkeiten des Kennenlernens zwischen Ortsansässigen und Neuzugezogenen zu schaffen. Mitunter werden gezielt Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien, darunter auch Flüchtlingsfamilien, angesprochen. 7.5. Gesundheitsversorgung Die Gesundheitsversorgung ist durch den Gesetzgeber klar geregelt. Während des noch laufenden Asylverfahrens sind die Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt gem. § 4 des Asylbewerberleistungsgesetzes (AsylbLG) geregelt. Eine weitere Gesundheitsversorgung stellt die sog. Betreuung gem. § 264 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) dar. Dies ist bei Asylsuchenden oder negativ beschiedenen Asylbewerbern (sog. Geduldete) anwendbar, wenn diese sich unter bestimmten Voraussetzungen seit 15 Monaten ohne wesentliche Unterbrechung im Bundesgebiet aufhalten. Eine Öffnung der gesetzlichen Krankenversicherung ist durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und/oder durch Leistungserbringung nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) gegeben. 7.6. Interkulturelle Öffnung der Verwaltung in der Kommune Auch die Verwaltung hat sich während der „Flüchtlingswelle“ im Jahr 2015 und Anfang 2016 auf die neue Herausforderung einstellen müssen. Um der großen ehrenamtlichen Hilfsbereitschaft eine angemessene Aufmerksamkeit und Unterstützung bieten zu können, wurde im November 2015 die Funktion eines hauptamtlichen Koordinators der Flüchtlingshilfe geschaffen. Dieser koordiniert seit diesem Zeitpunkt als Bindeglied zwischen Flüchtlingen, Helfenden und Behörden die vielfältigen Aufgaben in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 9 von 17 Seit Januar 2016 wird für die Betreuung der Flüchtlingsunterkünfte ein Hausmeister mit Migrationshintergrund beschäftigt. Die Verwaltung sowie Bauhofmitarbeiter haben in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Niederzier Anfang 2017 an dem vom Land NRW geförderten Seminar „Förderung interkultureller Kompetenz“ teilgenommen. 7.7. Kultur und Religion Hier gibt es Bedarf an Interreligiösem Dialog. Es braucht Räume, in denen sich Menschen unterschiedlicher religiöser Gruppen austauschen können und sich kennenlernen können. 8. Schwerpunkte der Integrationsarbeit 2017 Die Gemeinde Merzenich möchte dazu beitragen, dass sich alle Bewohnerinnen und Bewohner der Kommunalgemeinde „Angekommen“ fühlen, unabhängig davon, wie lange sie hier leben. Um dies zu ermöglichen liegt der Schwerpunkt der Integrationsarbeit der Gemeinde Merzenich auf drei Kernthemen: Wohnen, Beschäftigung und Teilhabe am Öffentlichen Leben. Die Flüchtlinge brauchen zu Beginn ihres Aufenthalts in Deutschland Hilfe in vielen Lebenslagen. Dafür Wohnen Beschäf -tigung wurden Patenschaften eingerichtet, und eine hauptamtliche psychosoziale Beraterin eingestellt. Zudem Teilhabe am öffentlichen Leben Drei Säulen der Integrationsarbeit 1 unterstützen drei Bundesfreiwillige die geflüchteten Personen bei alltäglichen Fragen und Problemen, wie z.B. Arztbesuchen, Wohnungssuche, Sprachförderung, etc. Im Folgenden werden die verschiedenen bereits bestehenden Angebote aufgelistet. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 10 von 17 8.1. Beschäftigung Im Bereich der Beschäftigung sind im Wesentlichen die drei Themen Spracherwerb, Arbeit und Bildung & Qualifikationen relevant.    Spracherwerb Arbeit Bildung & Qualifikation             Sprachkurse angeboten durch diverse Träger Integrationskurse angeboten durch diverse Träger Thematisch orientierte Sprachmaßnahmen (z.B. berufsorientierte Sprachkurse) Ehrenamtlich angebotene Sprachkurse individuelle Unterstützung beim Spracherwerb Alphabetisierungskurse Praktikum Vollzeit Berufstätigkeit Teilzeit Berufstätigkeit Minijob Freiwilliges Soziales Jahr FIM Ausbildung Qualifikationsmaßnahmen Für Kinder und Jugendliche: KiTa- und Schulbesuch 8.2. Wohnen Derzeit sind Personen im Asylverfahren in den Kommunalen Unterbringungen der Gemeinde Merzenich in den Ortseilen Merzenich und Morschenich untergebracht. Die Unterbringung ist dezentral in verschiedenen Ortsteilen, dadurch wird Ghettobildung vermieden. Die Gemeinde Merzenich versucht bei der Unterbringung auf gute Anbindung an die Infrastruktur (z.B. öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten etc.) zu achten. Da innerhalb eines Jahres der Ortsteil Morschenich geräumt sein muss, besteht die Notwendigkeit weitere Unterbringungsmöglichkeiten in anderen Ortsteilen zu finden. Kommunale Unterbrin-  gung   Wohnraum für Personen mit hoher Bleibeperspektive  Unterbringung in den kommunalen Unterbringungen der Gemeinde Merzenich im Ortsteil Merzenich Unterbringung in Gebäuden der RWE in Morschenich (nur noch bis Ende 2017) Mietwohnungen durch die Gemeinde Merzenich angemietet Mietwohnungen am privaten Wohnungsmarkt 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 11 von 17 8.3. Teilhabe am Öffentlichen Leben Ein wesentlicher Bestandteil im Integrationsprozess ist der Austausch zwischen verschiedenen Personen und Gruppen innerhalb der Gesellschaft. Gewisse Gruppen und Strukturen spielen in diesem Prozess eine besondere Rolle, da dort informeller Austausch durch gemeinsame Interessen, und somit ein Zusammenkommen und Zusammenwachsen gefördert wird. Vereine - Sportvereine (Inter-)Kulturelle Angebote: Informationsaustausch und Dialog Jugend und Soziales - Enge Kooperation mit der lokalen Jugendarbeit Ehrenamt - Politik - Engagement z.B. in der Flüchtlingshilfe oder anderen Initiativen Mitgliedschaft in Parteien Beteiligung an Gremien 9. Finanzierung und Förderung Die Gemeinden sind nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz verpflichtet, ausländische Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Für die Aufnahme und Unterbringung sowie für die Versorgung der ausländischen Flüchtlinge stellt das Land den Gemeinden monatlich für jede Person eine Kostenpauschale von 866 Euro zur Verfügung. Von der monatlichen pauschalierten Landeszuweisung sind 3,83 Prozent für die soziale Betreuung zu verwenden. Die Landesregierung hat mit „KOMM-AN NRW“ ein umfangreiches Landesprogramm aufgelegt, an dem alle Städte und Gemeinden in NRW partizipieren können. Ziel des Landesprogramms „KOMM-AN NRW“ ist eine den örtlichen Bedarfen in der Flüchtlingshilfe Rechnung tragende, weitestgehend flexible Handhabung durch die Zuwendungsempfänger. Das Landesprogramm greift das überwältigende bürgerschaftliche Engagement in der Flüchtlingshilfe auf, unterstützt dieses und trägt auch durch die Möglichkeit einer besseren Koordinierung der unterschiedlichen Aktivitäten vor Ort zum gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt und zur gesellschaftlichen Teilhabe der zu uns nach NRW geflüchteten Menschen bei. Damit werden insgesamt die Begegnung, der Austausch und die Verständigung von Einheimischen und Flüchtlingen gefördert – wesentliche Voraussetzungen für eine wirksame Vermittlung von Alltagsregeln im Zusammenleben nach den freiheitlichen Werten des Grundgesetzes und unserer Demokratie. Die Gemeinde Merzenich hat sich für 2016 und 2017 erfolgreich um diese Förderung beworben. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 12 von 17 Des Weiteren wurden Gelder über den Fond für Asyl, Migration und Integration (AMIF) der Europäischen Kommission für 2017 beantragt. Die Entscheidung über die Genehmigung des Antrags wird im Juni/Juli 2017 erwartet. Im Ortskern von Merzenich wird von vielen ehrenamtlichen Helfern der sog. „Kleidertreffpunkt“ betrieben. Die Einnahmen aus diesem sozialen Projekt fließen ebenfalls in die Flüchtlingshilfe und werden u.a. immer wieder gerne zur finanziellen Unterstützung von einzelnen Veranstaltungen genutzt. Über die Verwendung der Mittel hat bislang der Runde Tisch entschieden. Dieser Prozess hat sich in der Vergangenheit als sehr schwerfällig erwiesen. Ehrenamtliche Helfer mussten teilweise aus eigener Tasche in Vorleistung treten. Das ist eine Situation, die den Integrationsprozess bremst und ehrenamtliches Engagement demotiviert. Künftig soll deshalb über die Verwendung der Mittel ein Steuerungskreis entscheiden, der wie folgt besetzt ist: Bürgermeister, Fachbereichsleiter II, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Sport und Soziales sowie zwei Vertreter der Kleiderbörse. Langfristig sollte die Überführung in einen Sozialfond geprüft werden. 10. Wesentliche Erfolgsfaktoren Integration ist ein lebendiger Prozess, dessen Rahmenbedingungen nicht statisch sind. Das Integrationskonzept ist ein dynamisches Konzept; es muss kontinuierlich fortentwickelt werden. Eine Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen ruft Veränderungen in der Gesellschaft hervor. Die Gemeinde Merzenich muss sich als lernende Organisation immer wieder auf neue überregionale Entwicklungen und lokalen Gegebenheiten einstellen und sie aktiv mitgestalten. Damit die Integrationsbemühungen in der Gemeinde Merzenich nicht nur ein hehres Ziel auf dem Papier bleiben, sondern auch Wirklichkeit werden, müssen alle Akteure eng zusammenarbeiten und sich in den vorbeschriebenen Schwerpunktfeldern „Beschäftigung, Wohnen, Teilhabe am öffentlichen Leben“ nach den individuellen Bedürfnissen der geflüchteten Menschen orientieren und unterstützen. Der Erhalt der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ist dabei zu fördern. Die Bemühungen müssen für alle geflüchteten Menschen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus gelten. Dies ist ein wichtiger Beitrag für den Erhalt des sozialen Friedens. 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 13 von 17 11. Anhang  Anlage 1: Organigramm Flüchtlingshilfe  Anlage 2: Grafiken: Flüchtlingszahlen  Anlage 3: Brainstorming der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zum Thema Integration 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 14 von 17 Anlage 1: 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 15 von 17 Anlage 2: Gesamtpersonen in Unterbringungen der Gemeinde Merzenich: 117 Unterkünfte Morschenich: 61 Personen Unterkünfte Merzenich: 56 Personen Aufteilung 56 61 Morschenich Merzenich Status der Personen in Merzenich & Morschenich 36; 31% 36; 31% fester Aufenthaltsstatus Im Verfahren Duldung 45; 38% 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 16 von 17 Anlage 3: 27. April 2017(Version 0.1, Abstimmungsentwurf der Verwaltung) Seite 17 von 17