Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
3,1 MB
Datum
25.11.2013
Erstellt
06.09.13, 12:01
Aktualisiert
06.09.13, 12:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Bericht:
Potenzialanalyse zur intelligenten
Spezialisierung in der Innovationsregion
Rheinisches Revier (IRR)
Herausgeber: IRR Innovationsregion Rheinisches Revier
Vorbemerkung:
Im Auftrag der IRR hat die Regionomica GmbH aus Berlin nach dem Zuschlag in einem öffentlichen
Vergabeverfahren eine Potenzialanalyse der Innovationsregion durchgeführt. Die Untersuchungen fanden im
Zeitraum Oktober 2012 bis April 2013 statt und wurden unter dem Titel „Potenzialanalyse zur Intelligenten
Spezialisierung in der Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)“ zusammengefasst.
Ziel dieser Analyse war es, inhaltliche Alleinstellungsmerkmale der Innovationsregion zu identifizieren, um daraus
Entwicklungspfade für eine langfristig angelegte Strukturpolitik abzuleiten.
Wir dokumentieren hier eine gekürzte Fassung der umfangreichen Studie, für deren Inhalte die Regionomica GmbH
verantwortlich zeichnet.
Gefördert durch:
Bericht
Potentialanalyse zur intelligenten Spezialisierung in
der Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)
Berlin, April 2013
Angewandte
Wirtschaftsförderung
Arbeitsfelder
Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung für Städte, Regionen
und andere öffentliche Einrichtungen sowie Investitionsförderung
und Projektbegleitung für private
Unternehmen und Projektentwickler
sind die Themen, auf die sich
Regionomica spezialisiert hat. Dabei
ist Regionomica international
ausgerichtet und stellt so für alle
Kunden sicher, dass unterschiedliche Projekterfahrungen aus
dem In- und Ausland in die Arbeit
einfließen.
Cluster- und
Wertschöpfungskettenansätze
Instrumente zur Bestandspflege
und Existenzgründungsförderung
Standortwerbung und
Regionalmarketing
Markt- und Potenzialanalysen
Regional- und
Standortentwicklung
Regionale, kommunale und
grenzüberschreitende
Entwicklungskonzepte
Steuerung von EU-Programmen
und Projekten
Standortbewertung und
Nutzungskonzepte
Evaluationen und
Training
Programm- und Projektevaluationen
Ermittlung
regionalwirtschaftlicher Effekte
Trainingsprogramme für
Wirtschaftsförderer
Investitionsförderung
in Asien
Projektbegleitung
Kontakt
Regionomica GmbH
Schiffbauerdamm 40/4400
D-10117 Berlin
Projektleiter: Dr. Lothar Mahnke
Telefon 030 / 89 56 46 09
Email
mahnke@regionomica.de
Internet www.regionomica.de
Inhalt
1.
Aufgabenstellung und Herangehensweise
2.
Statistische Abgrenzung
3.
Auswertung vorhandener Studien
4.
Identifizierung von Themenfeldern zur intelligenten
Spezialisierung der IRR
4.1.
4.1.1
4.1.2
4.1.3
4.1.3.1
4.1.3.2
4.1.3.3
4.1.3.4
4.1.4
4.1.4.1
4.1.4.2
4.1.4.3
4.1.5
4.1.5.1
4.1.5.2
4.1.6
4.1.6.1
4.1.6.2
4.1.7
4.1.7.1
4.1.7.2
4.1.7.3
4.1.8
4.1.9
Energiewirtschaft
Definition und Abgrenzung der Branche
Allgemeine Rahmenbedingungen und Trends
Energieträger und Kraftwerksbestand im Rheinischen Revier
Braunkohle
Erdgas und sonstige fossile Rohstoffe
Wind
Planungen und Perspektiven
Infrastruktur
Netze
Testeinrichtungen
Standorte
Branchenbezogener Arbeits- und Ausbildungsmarkt
Beschäftigung
Studienangebote
Unternehmensbesatz
Unternehmen der Energiewirtschaft
Energie-Intensive Industrie
Branchenbezogene Forschung und Entwicklung
Institute und Forschungseinrichtungen an Hochschulen
Außeruniversitäre Forschung
Unternehmensbezogene Forschung
Funktionalraum Energie
Standortbewertung und Spezialisierungsansätze
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.3
4.2.4
4.2.4.1
Logistik
Definition und Abgrenzung der Branche
Allgemeine Rahmenbedingungen und übergeordnete Trends
Großräumige Lagepotentiale
Logistikbezogene Infrastruktur und Güteraufkommen
Straßenverkehr
2
4.2.4.2
4.2.4.3
4.2.4.4
4.2.4.5
4.2.5
4.2.6
4.2.7
4.2.7.1
4.2.7.2
4.2.8
4.2.9
4.2.10
Schienenverkehr
Wasserstraßen/Binnenhäfen
Flughäfen/Luftfracht
Pipelines
Flächen und Standorte
Unternehmensbesatz
Logistikbezogener Arbeitsmarkt
Beschäftigung
Ausbildung/Studienmöglichkeiten
Logistikbezogene Forschung und Entwicklung
Funktionalraum Logistik
Standortbewertung und Spezialisierungsansätze
4.3
4.3.1
4.3.2
4.3.3
4.3.3.1
4.3.3.2
4.3.4
4.3.5
4.3.5.1
4.3.5.2
4.3.6
4.3.6.1
4.3.6.2
4.3.6.3
4.3.7
4.3.8
Technologie
Definition und Angrenzung der Branche
Allgemeine Rahmenbedingungen und übergeordnete Trends
Technologiebezogener Arbeitsmarkt und Ausbildung
Beschäftigung
Hochschulen
Unternehmensbesatz
Technologiebezogene Infrastruktur
Technologie- und Gründerzentren
Technologieparks und branchenbezogene Standorte
Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
Hochschulbezogene Forschung
Außeruniversitäre Forschung
Privatwirtschaftliche Forschung und Entwicklung
Räumlich-Funktionale Aspekte
Zusammenfassende Standortbewertung und Spezialisierungsansätze
5.
5.1
5.2
Alleinstellungsmerkmale der IRR
Ökonomische Bedeutung des Rheinischen Reviers
Zusammenwirken der Standortfaktoren
6.
Vorschlag: Entwicklungspfade im Rahmen des Projektes
"Innovationsregion Rheinisches Revier"
7.
Organisatorische Hinweise
3
1. Aufgabenstellung und Herangehensweise
Die Geschäftsstelle der „Innovationsregion Rheinisches Revier“ hat Regionomica am
19.10.12 mit der Erstellung einer „Potentialanalyse zur intelligenten Spezialisierung in
der Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR)“ beauftragt.
Das Entwicklungsprogramm „Innovationsregion Rheinisches Revier“ wurde im Jahr
2011 von der Landesregierung NRW zunächst mit einer Laufzeit vom 1.01.2012 bis
31.12.2015 beschlossen. Da die Braunkohletagebaue im Rheinischen Revier
zwischen Aachen, Köln und Mönchengladbach nach heutigem Planungsstand ab
2030 sukzessive geschlossen werden, soll bereits jetzt ein diese Entwicklungen
verstärkt berücksichtigender regionaler Strukturwandel eingeleitet werden. Dabei soll
das in der Region vorhandene Potential an Technologie, Wissenschaft,
Industriestruktur und gut ausgebildeter Arbeitnehmerschaft gemeinsam mit der
Braunkohlengewinnung für die Fortentwicklung einer heute bereits starken
Wirtschaftsstruktur genutzt werden, die von innovativen Ansätzen und Ideen geprägt
sein soll.
Aufgabe des IRR-Ansatzes ist es zum einen, das Potential mit seinen vorhandenen
Aktivitäten und Akteuren zu identifizieren, zu bündeln und zu vernetzen, um daraus
einen Mehrwert für die IRR abzuleiten. Zum anderen sollen für die IRR inhaltliche
Alleinstellungsmerkmale entwickelt werden, um daraus Entwicklungspfade für eine
langfristig angelegte Strukturpolitik abzuleiten. Während die erste Aufgabe vor allem
in den Arbeitsgruppen der IRR behandelt wird, soll die Potentialanalyse vor allem
einen Beitrag zu der zweiten Aufgabenstellung leisten.
Im Wesentlichen erfolgt die Erstellung der Potentialanalyse gemäß
Ausschreibung und den Abstimmungen mit der Geschäftsstelle in drei Schritten:
der
-
In einem ersten Teil sind die vorliegenden Konzepte und Studien über die
Region ausgewertet worden, wobei die nach ähnlichen Strukturen
erarbeiteten drei Regionalen Entwicklungskonzepte (REK´s) der Regionen
„Köln-Bonn“, „Aachen“ und „Mittlerer Niederrhein“ von besonderer Bedeutung
waren. Im Ergebnis sind so die Themenfelder „Energie“, „Technologie“ und
„Logistik“ als für den gesamten IRR-Raum relevante Entwicklungsfelder
herausgestellt worden. Die Ergebnisse dieses ersten Arbeitsschrittes sind in
der IRR-Arbeitsgruppe „Bestandsaufnahme“ am 27.11.12 und im IRR-Beirat
am 30.11.12 vorgestellt und diskutiert worden.
-
Diese Themenbereiche sind als „Suchfelder“ zu verstehen, die eingehender
analysiert und aus denen eine intelligente Spezialisierung des Rheinischen
4
Reviers abgeleitet werden soll. Diese Suchfelder sind dabei allerdings nicht
als abschließend zu betrachten, vor allem im Rahmen der Fachgespräche mit
den Akteuren der Region sollten durchaus noch darüber hinausgehende
Themen identifiziert und einbezogen werden. Im Zeitraum Dezember 2012 bis
April 2013 wurden rund 40 Fachgespräche mit Akteuren aus Unternehmen,
Forschungseinrichtungen, Verwaltungen, Kammern und Verbände etc. der
IRR geführt. Gleichzeitig wurden die drei Themenfelder statistisch
ausgewertet und auf die Tragfähigkeit für eine mittel- und langfristige
Strukturpolitik überprüft. Diese Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden am
20.3.13 der entsprechenden IRR-Arbeitsgruppe vorgestellt und dort diskutiert.
-
Im dritten Arbeitsschritt wurden dann die sich aus der Bestandsaufnahme
ergebenden Themenfelder für eine intelligente Spezialisierung der IRR
herausgearbeitet und dann am 3.5.13 dem IRR-Beirat zur Diskussion
vorgestellt werden.
Schlussendlich soll die Studie thematisch und funktionsräumlich die
Entwicklungspfade und Innovationskerne der IRR identifizieren und die Region
vor ihrem wirtschaftsstrukturellen Hintergrund, ihrem industriellen Kern,
bestehenden und künftigen Wertschöpfungsketten nach innen und außen
profilieren.
5
2. Statistische Abgrenzung
Da die Innovationsregion Rheinisches Revier keine fest definierte Gebietseinheit ist
und bewusst auch nicht sein soll, wird gemäß den Abstimmungen im Beirat der IRR
das Braunkohlenplangebiet als Orientierungsrahmen herangezogen. Dieses ist
gemeindescharf abgegrenzt, was allerdings unter statistischen Gesichtspunkten
problematisch ist, da viele statistische Kennziffern nur auf Ebene von Kreisen bzw.
kreisfreien Städten verfügbar sind.
Für die nachfolgende Potentialanalyse wird daher ein „Kernbereich IRR“ gebildet,
der alle Kreise und kreisfreien Städten beinhaltet, deren Gebiet vollständig oder überwiegend zum Braunkohlenplangebiet gehört. Dies sind die Stadt Mönchengladbach,
der Kreis Düren, der Kreis Heinsberg, der Rhein-Kreis Neuss und der Rhein-ErftKreis.
Diejenigen Kreise, von denen nur einzelne Gemeinden zum Braunkohlenplangebiet
gehören, sowie die kreisfreien Städte, die unmittelbar an das Braunkohlenplangebiet
angrenzen, werden als „erweiterte IRR“ betrachtet. Dies umfasst die Städte Bonn,
Düsseldorf, Köln, Krefeld und Leverkusen, die Städteregion Aachen sowie die Kreise
Euskirchen, Viersen und den Rhein-Sieg-Kreis. Ohne Zweifel gehört wirtschaftlichfunktionalräumlich auch der südliche Teil des Kreises Mettmann zur IRR, allerdings
ist die Wirtschaftsstruktur des Kreises Mettmann überwiegend nicht – wie im
südlichen Teil – energiebasiert. Deshalb ist für diese statistische Auswertung der
Kreis Mettmann nicht berücksichtigt worden, wobei die südlichen Kommunen des
Kreises für viele Themen ganz sicher zu diesem Raum gehören und auch
einbezogen werden sollten.
Diese Abgrenzung ist rein statistischer Natur. Für die konkrete Zusammenarbeit
innerhalb der IRR kann dieser statistisch abgrenzte Raum je nach Thema erweitert
oder auch verkleinert werden. Diese funktionalräumliche Betrachtungsweise, die auf
freiwilliger und themenbezogener Zusammenarbeit basiert, macht gerade den
besonderen Regionalentwicklungsansatz der Innovationsregion Rheinisches Revier
aus.
6
Statistische Abgrenzung des Kernbereichs IRR und der erweiterten IRR
Quelle: eigene Darstellung Regionomica
7
3. Auswertung vorhandener Studien
Für den Raum der Innovationsregion Rheinisches Revier sind zahlreiche Gutachten,
Studien sowohl zu einzelnen Teilräumen als auch zu bestimmten Branchen oder
Themenfeldern erarbeitet worden. Besonders hervorzuheben sind in diesem
Zusammenhang die drei Regionalen Entwicklungskonzepte (REK´s), die relativ neu
und – da vom NRW-Wirtschaftsministerium gefördert – auch nach einer ähnlichen
und damit vergleichbaren Systematik erarbeitet worden sind. Damit liegen mit den
Akteuern vor Ort abgestimmte Regionalanalysen und Entwicklungsziele für die
Regionen Köln-Bonn, Niederrhein und Aachen vor.
Die zu entwickelnden Entwicklungspfade für die Innovationsregion Rheinisches
Revier sollen diese Entwicklungsziele für die Teilräume zwar aufgreifen und
berücksichtigen, diese aber nicht nur einfach fortschreiben oder auf die gesamte IRRRegion ausweiten. Es soll vielmehr herausgearbeitet werden, wie und wo durch eine
funktional-räumliche Zusammenarbeit auf der IRR-Ebene ein wirklicher Mehrwert zur
Schaffung von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen entstehen kann.
Die Ergebnisse dieser REK´s und Studien lassen sich in einer SWOT-Analyse
zusammenfassen.
8
Als klassische Alleinstellungsmerkmale der Innovationsregion Rheinisches Revier
(IRR) sind die Förderung von Braunkohle und damit verbunden die Erzeugung von
elektrischer Energie sowie die auch europaweit herausragende Hochschul- und
Forschungslandschaft zu bewerten. Die Erzeugung elektrischer Energie hat in der
Folgewirkung zur Ansiedlung einer besonderen Konzentration von energie-intensiven
Industrien geführt, die die IRR-Region auch zu einer bedeutenden europäischen
Industrieregion machen.
Die Herstellung dieser Industrieprodukte und deren Abtransport, die großräumige
Lage an wichtigen europäischen Verkehrsachsen sowie die Konzentration von
Verbrauchern in dieser Region haben des weiteren zu erheblichen logistischen
Anforderungen geführt, so dass dieser Bereich ebenfalls als besonderes
Charakteristikum der Wirtschaftsstruktur herausgestellt werden muss.
Als Suchfelder für die Entwicklungspfade der Innovationsregion Rheinisches Revier
können deshalb folgende Themen als potentielle Ziele herausgestellt werden:
-
Energie
Hochschul- und Forschungslandschaft
Logistik
Daneben verfügt die Region in verschiedenen Querschnittsbereichen, die
insbesondere auch in den REK´s herausgestellt werden, über weitere Stärken wie
eine ausgesprochen lebhafte Existenzgründerszene oder eine Freizeit- und
Tourismuswirtschaft, die unter dem Stichwort „Lebensqualität“ vielfältige Beziehungen
auch zu den anderen Themenbereichen aufweist.
Zur Identifizierung der Entwicklungspfade sollen zudem auch externe Entwicklungen
wie das geplante Auslaufen der Braunkohleförderung und die Energiewende als
Herausforderungen oder aber auch die neuen Ansätze in der Förderpolitik der EU,
die verstärkt auf Funktionalräume abzielt, als Chancen gesehen werden.
9
4. Identifizierung von Themenfelder zur
intelligenten Spezialisierung der IRR
Im Folgenden sollen zunächst für die identifizierten Suchfelder „Energiewirtschaft“,
„Technologie“ und „Logistik“ die Potentiale der Innovationsregion im einzelnen
analysiert und mögliche Themenfelder für eine Spezialisierung herausgearbeitet
werden.
4.1
Energiewirtschaft
4.1.1
Definition und Abgrenzung der Branche
Unter
dem
Begriff
Energiewirtschaft
werden
die
Unternehmen
bzw.
unternehmerischen Tätigkeiten zusammengefasst, die darauf ausgerichtet sind,
Privathaushalte, Gewerbe und Industrie sowie öffentliche Einrichtungen mit
Primärenergieträgern (z. B. Kohle, Öl, Gas) oder Sekundärenergie (Strom, Wärme,
Treibstoffe/Kraftstoffe) zu versorgen.
Die zentralen Wertschöpfungsstufen im Kernbereich der Energiewirtschaft sind somit:
Rohstoffgewinnung (z. B. Kohleabbau, Erdöl-/Erdgasförderung, Erzeugung von
Biomasse)
Veredelung bzw. Aufbereitung der Rohstoffe (in Kokereien, Raffinerien etc.)
Energieerzeugung (z. B. Kraftwerke, Wind-/Solarparks)
Energievertrieb, -transport und -verteilung (u. a. Betrieb der Übertragungs- und
Verteilungsnetze und Belieferung der Endabnehmer durch Energieversorgungsunternehmen)
Ergänzende Leistungen im Bereich der Energiewirtschaft sind u. a. Forschungs- und
Entwicklungsleistungen (hier insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien)
und Dienstleistungen (Effizienzberatung, Finanzierung von Windparks u.ä.).
Um diese Prozesse zu ermöglichen, bedarf es Vorleistungen im Bereich der Förderbzw. Abbautechnik, der Kraftwerkstechnik (Anlagen-/Systembau einschl. Anlagenplanung) und der Verteilungsanlagen/-technik.
Nachgelagerte Branchen, also die Bereiche, in denen die Produkte der Energiewirtschaft eine wesentliche Vorleistung und damit Produktionsfaktor darstellen, sind
10
vor
allem
energieintensive
Industrien
(Baustoffe,
Papier,
Metall/Stahl,
Chemie/Kunststoff), der Bereich Transport/Verkehr und die Wohnungswirtschaft.
Die vorliegende Potenzialanalyse der Energiewirtschaft im Rheinischen Revier
verfolgt diesen umfassenden Ansatz, d. h. es werden sowohl der Kernbereich als
auch vor-/ nachgelagerte und ergänzende Bereiche betrachtet.
Enge Verflechtungen und ausgeprägte Schnittstellen zu anderen Branchen bestehen
u. a. zur Landwirtschaft (Erzeugung von Biomasse, Nutzung von Abwärme aus Kraftwerken für landwirtschaftliche Kulturen), Logistik (Transport der Rohstoffe und veredelter Produkte) und zur Chemie (Mineralölverarbeitung in der Petrochemie,
Erzeugung von Wasserstoff) oder zur Metallverarbeitung (Aluminiumerzeugung und –
verarbeitung).
• Anlagen-/
Systembau
• Kraftwerkstechnik
• Verteilungsanlagen/Netz
Investitionsgüter
• Bergbau
Rohstoff-aufbereitung
• Kraftwerke
• Kokereien
• Raffinerien
Energietransport/
-vertrieb
Energieerzeugung
• Netzbetreiber
• Energieversorger
Energieprodukte
nachgelagerter Bereich
• energieintensive
Industrie
• Transport/
Verkehr
• Wohnungswirtschaft
Struktur und Wertschöpfungsketten der Energiewirtschaft
Quelle: eigene Darstellung Regionomica
11
• Beratung/
Finanzierung
Rohstoffgewinnung
• F&E
KERNBEREICH
ergänzender/unterstützender Bereic h
• Förder-/ Abbautechnik
• Ausbildung
vorgelagerter Bereich
4.1.2 Allgemeine Rahmenbedingungen und
übergeordnete Trends
Angesichts der Diskussionen über eine ressourcenschonende und klimaverträgliche
Energieversorgung unterliegen die Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft seit
einigen Jahren einer hohen Dynamik. Mit dem Beschluss der Bundesregierung vom
Juni 2011 zur Stilllegung der Atomkraftwerke bis zum Jahr 2022 hat sich die grundlegende Transformation der Energiesysteme noch einmal beschleunigt.
Ausgangssituation
Der Primärenergieverbrauch in NRW belief sich im Jahr 2010 auf rund 150 Mio.
Tonnen Steinkohleneinheiten (SKE), was einem Anteil von 31,4 % am gesamten
Primärenergieverbrauch (PEV) Deutschlands entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr ist
1
der PEV um 5 % gestiegen (zum Vergleich Deutschland: Steigerung von 4,7 %).
Die Braunkohle hat hieran in NRW einen Anteil von 18,4 % (Deutschland: 10,8 %),
wobei die Braunkohle der einzige Energieträger ist, der vollständig in NRW
gewonnen wird. Erneuerbare Energieträger haben in NRW einen Anteil von 4,2 %
2
(Deutschland: 9,4 %).
Betrachtet man nur den Bereich der Stromerzeugung ist die Braunkohle der mit
Abstand bedeutendste heimische Energieträger (in NRW ca. 73.300 GWh/a,
entspricht einem Anteil von 43,5 % der gesamten Stromerzeugung; zum Vergleich
Deutschland: 26,3 %), gefolgt von Steinkohle mit 32,5 % (Deutschland 21,1 %).
Erneuerbare Energieträger tragen in NRW mit 1,8 % zur Bruttostromerzeugung bei
3
(Deutschland: 6,6 %) .
Nicht zuletzt durch den Ausstieg aus der Atomkraft steht bislang die Stromerzeugung
und -verteilung im Mittelpunkt der Diskussionen um die Energiewende. So ist die
Nutzung Erneuerbarer Energien in diesem Bereich in den letzten Jahren am
stärksten gewachsen. Künftig wird daneben der Bedarf zunehmen, auch den Bereich
Wärmeversorgung und Treibstoffe/Kraftstoffe auf Erneuerbare Energien auszurichten
4
(z. B. im Bereich Biokraftstoffe, Elektromobilität).
1
vgl. Information und Technik NRW: Energiebilanz und CO2-Bilanz in NRW 2010; Düsseldorf, November 2012.
2
ebd.
3
ebd.
4
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): Erneuerbare Energien: Brandenburg im Ländervergleich weiter
vorn – Thüringen holt auf. DIW-Wochenbericht 1/2010
12
Politische Ziele/Initiativen
Ziele zur Reduktion der CO 2-Emissionen und Steigerung der Energieeffizienz sind
fester Bestandteile politischer Programme und Initiativen auf europäischer, nationaler
5
und regionaler Ebene geworden. Erneuerbare Energien sollen dabei mittel- bis langfristig zur tragenden Säule der Energieversorgung werden.
Übergeordnete Strategie ist der Übergang von einer eher zentralen, auf fossilen
Energieträgern beruhenden Energieversorgung hin zu einer eher dezentralen, auf
Erneuerbaren Energien basierenden Versorgung.
Unter dem Schlagwort „Energiewende“ werden dabei folgende Ansätze verfolgt:
Ausbau der Energiegewinnung aus Erneuerbaren Energieträgern (Wind, Sonne,
Wasser, Biomasse, Geothermie)
Senkung des Energieverbrauchs und Steigerung der Energieeffizienz
Reduzierung der CO2-Emissionen bei konventioneller Energieerzeugung und
Effizienzsteigerung konventioneller Kraftwerke
Maßnahmen zur Umsetzung dieser Ziele sind insbesondere die Förderung von
Forschung und Entwicklung im Bereich Energie-/Kraftwerkstechnik, finanzielle
Anreize zur Markteinführung und Verbreitung von Technologien zur Nutzung
regenerativer Energien sowie der Abbau von administrativen Hemmnissen bei der
Genehmigung und Errichtung von Anlagen und Infrastruktur.
Eines der zentralen Instrumente ist das Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer
Energien (Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG) mit den zentralen Elementen:
Einspeisevorrang für Erneuerbare Energien
Einspeisevergütung über dem marktüblichen Strompreis
EEG-Umlage, d. h. Ausgleich für die Netzbetreiber zwischen Marktpreis und
Einspeisevergütung
Ausnahmeregelungen für stromintensive Unternehmen und Eigenstromerzeuger
Konkrete Handlungsbedarfe für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ergeben sich im
Rahmen der Energiewende u. a. in folgenden Punkten:
Speichertechnologien: Nicht speicherbare Energieformen (z. B. Windenergie)
müssen in speicherbare Energieformen (z. B. Methan, Wasserstoff) umgewandelt
werden, um das schwankende Aufkommen auszugleichen. Die Entwicklung von
5
Strategie Europa 2020: Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 % und Erhöhung des Anteils Erneuerbarer
Energien am Gesamtenergieverbrauch auf 20 % bis 2020; Energiekonzept der Bundesregierung: Erhöhung des
Anteils Erneuerbarer Energie am gesamten Energieverbrauch auf 20 % bis 2020 und auf 60 % bis 2050; Energie- und
Klimaschutzstrategie NRW: Senkung der CO2-Emissionen bis 2020 um 81 Mio. t
13
effizienten und zuverlässigen Speichertechnologien ist damit ein zentraler Baustein
zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit.
Übertragungsnetze: Die vorhandenen Stromnetze sind in der Regel auf eine Übertragung zentral erzeugter Elektrizität in mehreren Hierarchiestufen (Hochspannung,
Mittelspannung, Niederspannung) zu nahe gelegenen Verbrauchern ausgerichtet.
Durch den Ausbau Erneuerbarer Energien ergeben sich Ungleichgewichte
zwischen den Erzeugungsgebieten (bei Windenergie v. a. in Norddeutschland) und
den Verbrauchsgebieten (v. a. Industrieregionen im Südwesten Deutschlands).
Hierdurch – wie auch durch den erweiterten und liberalisierten europäischen
Stromhandel – bedingt sind Änderungen im Nutzungsmuster der Netze (größere
Distanzen zwischen Erzeugung und Verbrauch), so dass ein umfassender Neubau
bzw. Kapazitätsausbau in den Übertragungsnetzen erforderlich wird, wozu auch
6
HGÜ-Leitungen (sog. „Stromautobahnen“) gehören.
Verteilnetze: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien mit einer dezentraleren
Stromerzeugung bedeutet, dass dezentral nicht mehr nur Strom verbraucht,
sondern auch durch eine Vielzahl von Erzeugern Strom ins Netz eingespeist wird.
Gleichzeitig werden die Schwankungen im Stromangebot zunehmen. In Hinblick
auf eine Balance zwischen Erzeugung, Verbrauch und Speicherung müssen die
Netze angepasst und optimiert werden (sog. „Smart Grids“).
CO2-Abscheidung: Als ein Ansatz zur Reduzierung der CO2-Emissionen konventioneller Kraftwerke werden Technologien zur Abscheidung und Speicherung von
7
Kohlendioxid erforscht und erprobt (sog. CCS ). Eine modellhafte Anwendung stößt
allerdings auf Akzeptanzprobleme, so dass Ende 2011 durch die Energiewirtschaft
und die Bundesregierung ein Verzicht auf eine großindustrielle Entwicklung erklärt
wurde.
Regionalwirtschaftliche Bedeutung
Neben den angerissenen umweltpolitischen und energietechnologischen Aspekten
rückt die Energiewirtschaft auch aus regional- und strukturpolitischen Gründen in den
Fokus. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt, dass im Jahr
2010 rund 26 Mrd. Euro in Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien investiert
8
wurden (davon entfielen auf Photovoltaik 48 %, auf Wind 32 %, auf Biomasse 11 %).
6
Höchst- bzw. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen
7
Carbon capture and storage
8
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: Ökonomische Chancen und Struktureffekte einer nachhaltigen
Energieversorgung. DIW-Wochenbericht 20/2011
14
Anlagen zur Erzeugung, Nutzung und Verteilung Erneuerbarer Energien sind damit
einer der am schnellsten wachsenden Investitionsbereiche der Volkswirtschaft, was
auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Mit der Energiewende und dem
Strukturwandel im Energiesektor verbindet sich vielfach die Hoffnung auf die
Ansiedlung von zukunftsträchtigen, exportorientierten und wertschöpfungsintensiven
Produktions- und Dienstleistungsunternehmen.
Regionalwirtschaftliche und strukturpolitische Auswirkungen der Energiewende
bestehen aber nicht nur im Kernbereich der Energiewirtschaft, sondern auch in den
vor- und nachgelagerten Bereichen. In einer ersten Einordnung werden durch das
9
DIW folgende Wirkungen erwartet :
Wirtschaftszweige, die durch den erforderlichen Anpassungsbedarf eher belastet
werden: Wohnungswirtschaft, Verkehrs-/Transportwirtschaft, Eisen-/Stahl-/Metallherstellung
Branchen, die belastet werden, für die sich aber auch neue Absatzfelder eröffnen:
Fahrzeugbau, Chemie
Branchen, die eher profitieren und für die sich neue Absatzchancen ergeben:
Bauwirtschaft, Gebäudetechnik, Elektrotechnik, Maschinen-/Anlagenbau, Forschung und Entwicklung
Ausblick
Ab 2013 wird der Emissionshandel um die Versteigerung der Zertifikate zur CO2Emissionen erweitert, wodurch sich die Rahmenbedingungen insbesondere für die
Verstromung der Braunkohle verschlechtern werden. Das Bundesumweltministerium
geht daher davon aus, dass Braunkohle ab ca. 2040 im Energiemix keine Rolle mehr
spielen wird. Bei fossilen Brennträgern wird dagegen mittelfristig Erdgas an
Bedeutung gewinnen, welches gegenwärtig als „Brückentechnologie“ bis zum
weiteren Ausbau regenerativer Energien angesehen wird.
9
ebd.
15
4.1.3 Energieträger und Kraftwerksbestand im
Rheinischen Revier
10
Gemäß Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur
sind im November 2012 im
Rheinischen Revier 56 Kraftwerke in Betrieb, die zusammengenommen rund
15.000 MW Strom erzeugen. Hierbei handelt es sich sowohl um Kraftwerke, die der
öffentlichen Stromversorgung dienen, als auch um solche, die für den Bedarf
einzelner Industrieanlagen bzw. -unternehmen dienen.
Die Aufteilung nach Kraftwerksarten bzw. Energieträgern stellt sich wie folgt dar:
Kraftwerksbestand im Rheinischen Revier
Energieträger
Zahl der Kraftwerke
bzw. Standorte
11
Netto-Nennleistung in MW
10
10.895
9
2.380
12
1.586
Wind
17
281
Abfall
3
82
Erdöl
1
80
Wasser
2
30
Biomasse
1
12
Sonne
1
11
57
15.357
Braunkohle
Erdgas
Kombikraftwerke
12
Summe
Quelle: Kraftwerksdatenbank der Bundesnetzagentur, Stand 09.11.2012, nur Kraftwerke mit mehr als 10 MW
Leistung. Für eine detaillierte Übersicht der einzelnen Standorte siehe Anhang.
Im Folgenden werden die Bereiche Braunkohle, Erdgas (inkl. der Kombikraftwerke)
und Wind vertiefend erläutert, da diese für die Energiewirtschaft im Rheinischen
13
Revier die größte Bedeutung haben.
10
Bundesnetzagentur: Kraftwerksliste Stand 09.11.2012; Abruf unter
http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1932/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas/Sonderthemen/Kraftwerksliste/VeroeffKr
aftwerksliste_node.html am 26.11.2012. Hier sind alle Kraftwerke enthalten, auch solche, die nicht in das öffentliche
Netz einspeisen, sondern bspw. durch ein Industrieunternehmen zur Eigenversorgung mit Strom oder Wärme
betrieben werden. Weiterhin sind nur Kraftwerke mit einer Leistung von mehr als 10 MW berücksichtigt.
11
einschl. der Fabriken, die in erster Linie der Braunkohleveredelung dienen, bei denen als Nebenprodukt aber auch
Strom und Wärme produziert wird.
12
überwiegend Erdgas als Hauptbrennstoff mit Ergänzung durch Stein-/Braunkohle, Mineralöl oder Abfall; vereinzelt
Kohle als Hauptbrennstoff mit Ergänzung durch Öl oder Biomasse
16
4.1.3.1 Braunkohle
Das Rheinische Revier bildet mit einem geologischen Vorrat von rd. 55 Mrd. Tonnen
Braunkohle, von denen rund 35 Mrd. Tonnen wirtschaftlich und technisch gewinnbar
14
sind, das größte Braunkohlerevier in Europa. Von etwa 170 Mio. Tonnen Braunkohleförderung pro Jahr in Deutschland werden rund 102 Mio. Tonnen im
Rheinischen Revier abgebaut.
Der Abbau der Braunkohle erfolgt in den drei Tagebauen Garzweiler, Hambach und
Inden durch die RWE Power AG.
Braunkohle-Tagebaue im Rheinischen Revier
Tagebau
(Lage)
jährl.
Abbaumenge
Reserven
geplante
Laufzeit
(genehmigte
Betriebsdau
er)
Verwendung
Garzweiler
(Bedburg, Grevenbroich,
Jüchen; bei Erweiterung
auch Erkelenz, Titz,
Mönchengladbach)
35-40 Mio. t
1,25 Mrd. t
2045
Verstromung in den
Kraftwerken Frimmersdorf
und Neurath
Hambach
(Niederzier, Elsdorf; bei
Erweiterung auch Kerpen,
Merzenich)
40-45 Mio. t
1,55 Mrd. t
2045
Verstromung in den
Kraftwerken Niederaußem, Neurath,
Frimmersdorf,
Goldenberg; Veredelung
Inden
(Aldenhoven, Eschweiler,
Inden; bei Erweiterung
auch Düren)
20-25 Mio. t
400 Mio. t
2030
Verstromung im Kraftwerk
Weisweiler
Summe
ca. 100 Mio.
t
3,1 Mrd. t
Quelle: www.rwe-power.de, abgerufen am 13.12.2012
13
Die Solarparks in Inden, Mechernich und Herhahn bleiben trotz ihrer Größe unter der Schwelle von 10 MW Leistung
und bleiben daher in den Datenbanken unberücksichtigt.
14
zum Vergleich: Lausitzer Revier 12 Mrd. Tonnen geologischer Vorrat, davon 3,5 Mrd. Tonnen wirtschaftlich
gewinnbar; Mitteldeutsches Revier 10 Mrd. Tonnen geologischer Vorrat, davon 2 Mrd. Tonnen wirtschaftlich
gewinnbar (vgl. DIW: Die Zukunft der Braunkohle in Deutschland im Rahmen der Energiewende, Berlin 2012, S. 6)
17
Kennzeichnend für das Rheinische Revier ist ein enger Verbund aus Förderung, Verstromung und Veredelung der Braunkohle. Dies ist durch den vergleichsweise hohen
15
Wassergehalt und dem damit einhergehend niedrigen Heizwert bedingt, so dass
sich die Braunkohle nicht wirtschaftlich über größere Entfernungen transportieren
lässt. Die abgebaute Braunkohle wird daher über Förderbänder oder Züge direkt in
die Kraftwerke bzw. Veredelungsbetriebe transportiert. Die gewonnene Braunkohle
wird zu 90 % zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt, die verbleibende
Menge wird in Veredelungsbetrieben der RWE Power AG zu Braunkohlebriketts, staub und -koks sowie Wirbelschichtkohle weiterverarbeitet. Nur in geringen Mengen
wird die Braunkohle direkt an die chemische Industrie oder sonstige
Gewerbebetriebe abgegeben.
Die Verstromung erfolgt überwiegend in den Großkraftwerken der RWE Power AG
Frimmersdorf, Goldenberg, Neurath, Weisweiler und Niederaußem, die zusammen
eine Nennleistung von rund 10.000 MW erbringen. Braunkohlekraftwerke erzeugen
rund zwei Drittel der gesamten Strommenge in der Region, selbst auf das gesamte
Land NRW bezogen stehen die Braunkohlekraftwerke noch für gut 40 %.
Neben den RWE-Kraftwerken kommt Braunkohle im Heizkraftwerk Köln-Merkenich
(Betreiber RheinEnergie AG) und in den Industriekraftwerken der Werke Pfeifer &
Langen (Jülich) und Martinswerk (Bergheim) zum Einsatz.
4.1.3.2
Erdgas und sonstige fossile Brennstoffe
Im Rahmen der Diskussionen über die Versorgungssicherheit mit fossilen Energieträgern und die Preisentwicklung bei den Importen setzte auch in NRW eine Debatte
über das „Fracking“ (eigentlich Hydraulic Fracturing) ein, d. h. die Gewinnung sog.
„unkonventioneller Gas-Vorkommen“ durch das hydraulische Aufbrechen von
Gesteinsschichten zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit von Erdgasförderungen.
Vorkommen an Flözgas und Schiefergas, die sich durch diese Technik fördern ließen,
wurden vor allem im Münsterland und am nördlichen Niederrhein identifiziert, kleinere
Vorkommen befinden sich aber auch in nordwestlichen Bereich des Rheinischen
Reviers.
15
Braunkohle: 8.841 kj/kg, Steinkohle 30.215 kj/kg, Rohöl 42.899 kj/kg (vgl. EEFA Energy Environment Forecast
Analysis: Bedeutung der rheinischen Braunkohle – sektorale und regionale Beschäftigungs- und Produktionseffekte,
Münster/Berlin 2010, S. 8)
18
Unkonventionelle Erdgas-Lagerstätten in Nordrhein-Westfalen
Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW:
Fracking in unkonventionellen Erdgas-Lagerstätten in NRW, September 2012
1 = Flözgasvorkommen; 6 = Schiefergasvorkommen
Vor dem Hintergrund der gegenwärtig nicht abschließend zu bewertenden Umweltrisiken haben sich das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium allerdings darauf verständigt, dass in NRW bis auf Weiteres keine Genehmigungen für die Erkundung und
16
Gewinnung von Erdgas-Lagerstätten durch Fracking erteilt werden. Erdgas bleibt
damit ein Energieträger, der fast vollständig importiert werden muss.
Während die braunkohlebezogene Energiewirtschaft sowohl räumlich als auch
funktional eine hohe Konzentration aufweist, stellen sich die Strukturen in den
Bereichen der Energiewirtschaft, die auf anderen fossilen Energieträgern beruhen,
differenzierter dar. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass es sich hierbei
um wesentlich kleinere Einheiten handelt (durchschnittlich 180 MW Leistung je
Standort; bei Braunkohle 1400 MW).
16
vgl. Pressemitteilung des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums vom 07.09.2012, Abruf unter www.umwelt.nrw.de am
01.03.2013
19
So befinden sich im gesamten Untersuchungsraum (erweiterte IRR) 25 Standorte für
17
Gas-, Erdöl- oder Kombikraftwerke mit einer Gesamtleistung von gut 4100 MW ,
wobei der Schwerpunkt hierbei deutlich auf Gaskraftwerken liegt.
Hiervon wird an 13 Standorten Strom produziert, der in die öffentlichen
Übertragungs- und Verteilungsnetze eingespeist wird. Diese Kraftwerke werden in
erster Linie durch kommunale Unternehmen bzw. Stadtwerke betrieben.
Kennzeichnend ist hier die Lage in bzw. in unmittelbarer Nähe zu den
Verbrauchsschwerpunkten in den Oberzentren Bonn, Köln und Düsseldorf. Mit dem
Gaskraftwerk Hürth-Knapsack, das vom norwegischen Konzern Statkraft Markets
betrieben wird, befindet sich nur ein Kraftwerk in der Region, dessen Betreiber nicht
aus dem Rheinischen Revier stammt.
Weitere zwölf Kraftwerke werden von Industrieunternehmen zur Deckung des
eigenen Bedarfs bzw. Bedarfs des Standortes mit Strom, Wärme, Dampf und
anderen Medien betrieben. Dies betrifft die Chemiebranche (u. a. ChemParks in
Dormagen, Leverkusen und Krefeld-Uerdingen, Fa. Henkel in Düsseldorf, Fa.
LyondellBasell in Wesseling, Fa. Steag in Köln-Godorf), die Papierindustrie (Fa.
MetsäTissue in Düren, Fa. FS-Karton in Neuss, Fa. Smurfit Kappa Papier in Zülpich)
und die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte (Fa. Pfeifer & Langen in
Euskirchen, Fa. Cargill in Krefeld).
4.1.3.3 Wind
Im Bereich der Erneuerbaren Energien weist im Rheinischen Revier nur die Windenergie einen nennenswerten Anteil an der Stromproduktion auf. An 17 Standorten
werden rund 280 MW Strom produziert, was einem Anteil von rund 1,8 % entspricht
18
(zum Vergleich NRW insgesamt: 4 %). Die regionale Verteilung stellt sich folgendermaßen dar:
17
Hierin sind auch drei Abfallkraftwerke enthalten, auch wenn Abfall streng genommen kein fossiler Brennstoff ist. Eine
Erweiterung des Statkraft-Kraftwerkes in Hürth mit rund 400 MW Leistung wurde Ende 2012 fertiggestellt und soll
Mitte 2013 in Betrieb gehen.
18
Erfasst sind auch hier nur Anlagen, die mehr als 10 MW produzieren. Über kleinere Anlagen liegen keine regional
differenzierten Datenbanken vor, so dass der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromproduktion u. U. etwas
höher liegen kann.
20
Regionale Verteilung der Windenergieanlagen im Rheinischen Revier
Kreis/Stadt
Zahl der Windkraftstandorte
Leistung in MW
Kreis Euskirchen
4
57
Städteregion Aachen
4
63
Kreis Heinsberg
3
56
Kreis Düren
3
52
Rhein-Erft-Kreis
2
36
Mönchengladbach
1
17
17
281
Summe
Quelle: Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur, Stand 09.11.2012, s. Anhang für Details
In Hinblick auf das politische Ziel zur Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien
wurde durch das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz NRW
(LANUV) die potenziell installierbare Leistung in den Landkreisen NRWs ermittelt.
Diese beruht in erster Linie auf den durchschnittlichen Windstärken sowie der
19
planerischen Eignung von Standorten. Diese ermittelt neben den Hochlagen von
Sauerland und Rothaargebirg u. a. auch für die Kreis Düren, Euskirchen und den
Rhein-Erft-Kreis nennenswerte Leistungspotenziale für die Stromerzeugung aus
Windkraft.
Während die Potenziale in der Städteregion Aachen bereits heute relativ stark
genutzt werden, ergeben sich insbesondere für die Kreise Düren und Euskirchen
sowie den Rhein-Erft-Kreis noch Potenziale, durch die die Windenergie stärker
genutzt werden kann (vgl. Abbildung 4 auf folgender Seite).
19
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW: Potenzialstudie Erneuerbare Energien NRW, Teil 1
Windenergie, Düsseldorf 2012
21
Verteilung der potenziell installierbaren Leistung aus Windkraft
Quelle: LANUV NRW: Potenzialstudie Erneuerbare Energien, Teil 1 Windenergie, 2012
Die Betreiberstruktur stellt sich im Bereich der Windenergie noch heterogener dar als
bei den Gas- und Kombikraftwerken. Kennzeichnend ist, dass als Betreiber und
Eigentümer überwiegend kleinteilige Betreibergesellschaften eingerichtet wurden.
Dahinter stehen zum Teil Gesellschaften, die mit den Herstellern der
Windkraftanlagen verbunden sind (z. B. Enercon Windpark GmbH in Linnich,
Simmerath und Monschau) oder Vermögensverwaltungen (z. B. Windparks Wanlo
und Mechernich). Nur ein Stadtwerk aus der Region (Stadtwerke Aachen mit
EuroWindPark Vetschau) ist in größerem Umfang im Bereich der Windenergie
engagiert.
4.1.3.4 Planungen und Perspektiven
Der Kraftwerksbestand im Rheinischen Revier wird sich in Zukunft um ein Element
erweitern. So plant die Fa. Trianel gegenwärtig ein Wasserspeicherkraftwerk an der
Rurtalsperre. Dieses soll nach der Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2019 rund
640 MW Strom produzieren. Das Kraftwerk wird insbesondere eine
Speichermöglichkeit für das schwankende Stromaufkommen aus Wind- und
Sonnenkraft darstellen, so dass es einen wichtigen Beitrag zum politisch
20
angestrebten Ausbau der Erneuerbaren Energien leistet. Das geplante Kraftwerk
20
vgl. ww.trianel-rur.de, abgerufen am 04.03.2013
22
wird mit seiner Leistung damit deutlich über die der beiden seit vielen Jahrzehnten
bestehenden Wasserkraftwerke (14 bzw. 16 MW) hinausgehen.
4.1.4
Infrastruktur
4.1.4.1
Netze
Neben den Kraftwerken bilden vor allem die Trassen und Netze mit den zugehörigen
Knoten (Umspannwerken) die zentralen Elemente der Infrastruktur für die Energiewirtschaft. Wie bei der Darstellung der Rahmenbedingungen eingangs erläutert,
kommt den Stromnetzen bei der Energiewende eine Schlüsselfunktion zu. Zu unterscheiden ist zwischen den überregionalen Übertragungsnetzen im Höchst- und
Hochspannungsbereich, die von einem der vier bundesweiten Netzbetreiber unterhalten werden, und den regionalen Verteilungsnetzen im Mittel- und
Niederspannungsbereich, die von regionalen Netzgesellschaften (z. B. SWB
Energietechnik GmbH oder RWE Rhein Ruhr AG) betrieben werden.
Netzbetreiber im Hochspannungsbereich und damit für den überregionalen Transport
im Rheinischen Revier zuständig ist die Fa. Amprion GmbH (Hauptsitz Dortmund,
Netzleitstelle in Pulheim). Die Großkraftwerke speisen direkt in dieses Netz ein, über
das dann der Transport in die Industrie- und Ballungszentren erfolgt.
Im Rahmen des Netzausbaus sind auch im Rheinischen Revier Maßnahmen vorgesehen. Dies betrifft insbesondere den Nord-Süd-Korridor A, der gem. Netzentwicklungsplan 2012 eine der drei sog. „Stromautobahnen“ von Norddeutschland in
die Industriegebiete in Baden-Württemberg bildet. Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
23
Ausbaumaßnahmen im Stromnetz im Rheinischen Revier
Maßnahme
Beschreibung
Trassenoptimierung/
Netzerweiterung in der
Region westliches
Rheinland
(Projekt AMP-014 in
Karte auf nächster
Seite)
Teil des Nord-Süd-Korridors A: Neubau 380-kVFreileitungen von Osterrath bis Rommerskirchen, z. T. in
bestehenden Trassen; Neubau und Erweiterung div. 380kV-Anlagen zur Erhöhung der Kapazitäten, Errichtung
eines Großkonverters voraussichtlich im Raum Osterrath
Trassenoptimierung/
Netzerweiterung
zwischen Rommerskirchen und Neuenahr
(Projekt AMP-018)
Teil des Nord-Süd-Korridors A: Netzerweiterung von
Rommerskirchen über Sechtem weiter Richtung Neuenahr
und Koblenz zur Erhöhung der Transportkapazitäten
(Neubau Freileitungen in bestehenden Trassen und
Erweiterung der 380-kV-Stationen Sechtem und
Rommerskirchen)
Trassenneubau/
Verlagerung Freileitung
zwischen Mönchskaul
und Blatzheim
(Projekt AMP-030)
Neubau 380-KV-Freileitung zwischen Mönchskaul und
Blatzheim als Ersatz für Leitung Mönchskaul – Oberzier,
die im Zusammenhang mit Fortführung des Braunkohletagebaus Hambach abgebaut werden muss einschl.
Erweiterung der 380-kV-Anpage Paffendorf (Kosten
werden durch RWE Power AG als Verursacher getragen)
Verbindung
Übertragungsnetz
Deutschland – Belgien
HGÜ-Leitung Oberzier – Lixhe (BE) zum Ausgleich der
Lastflüsse im europäischen Verbundnetz. Dieses
Vorhaben ist technologisch als Pilotprojekt anzusehen, da
es als HGÜ-Erdkabel realisiert wird und damit wichtige
Erfahrungswerte beim Einsatz dieser Technologie
verspricht.
Quelle:
50Hertz
Transmission
GmbH/Amprion
GmbH/TenneT
TSO
GmbH/TransnetBW GmbH: Netzentwicklungsplan Strom 2012, 2. Überarbeiteter
Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber (Abruf unter www.netzentwicklungsplan.de);
Bundesnetzagentur: Bestätigung Netzentwicklungsplan Strom 2012 (Abruf unter
www.netzausbau.de)
24
Ausbaumaßnahmen im Stromnetz im Rheinischen Revier
HGÜ DE BE
Quelle: Netzentwicklungsplan 2012. Ergänzung der HGÜ-Leitung durch Regionomica
4.1.4.2 Testeinrichtungen
In der Stadt Grevenbroich befindet sich seit 1998 das größte Testfeld für BinnenlandWindenergieanlagen. Hier werden Prototypen und Testanlagen getestet und nach
internationalen Richtlinien zertifiziert. Betreiber ist die Fa. Windtest Grevenbroich
GmbH, die für diverse Herstellerfirmen (u. a. Siemens, DEWind, Vestas) Infrastruktur,
Messtechnik und ergänzende Dienstleistungen anbietet.
Die Testanlage wird zu 50 % öffentlich getragen (Land NRW, Rhein-Kreis Neuss,
Stadt Grevenbroich), weitere Anteile werden von RWE Innogy GmbH und der TÜV
21
Nord Gruppe gehalten. Kooperationen im Rheinischen Revier bestehen mit der
RWTH Aachen, Institut für Hochspannungstechnik und der GWU Umwelttechnik
GmbH in Erftstadt.
21
vgl. www.windtest-nrw.de, abgerufen am 21.12.2012
25
4.1.4.3 Standorte
Bei der folgenden Darstellung der Standortangebote für die Energiewirtschaft wird
auf die Standorte abgestellt, die ein besonderes Profil für die Ansiedlung von
Unternehmen aus dem Bereich Energie-/Kraftwerkstechnik und -wirtschaft
22
aufweisen. Konventionelle Gewerbegebiete werden daher hier ausgeblendet, auch
wenn sich hier vereinzelt Unternehmen angesiedelt haben, die der Energiewirtschaft
zuzuordnen sind. Ebenso werden Standorte für Anlagen und Einrichtungen der
Energieerzeugung
und
-verteilung selbst (Kraftwerke, Verteilanlagen, Umspannwerke etc.) hier nicht
betrachtet, da diese besonderen technischen Anforderungen unterliegen. Allerdings
weisen insbesondere Kraftwerksstandorte spezifische Potenziale auf, um Unternehmensansiedlungen gerade von energieintensiven Branchen am Standort nach
sich zu ziehen. Sofern diese Potenziale vorhanden sind, werden die Standorte
berücksichtigt.
Vor diesem Hintergrund können im Rheinischen Revier folgende Standorte für die
Ansiedlung von Unternehmen der Energiewirtschaft bzw. energieintensiver Industrien
identifiziert werden:
22
Hierbei muss auf die Darstellung und Vermarktung der Standorte durch den jeweiligen Eigentümer bzw. die
Wirtschaftsförderung zurückgegriffen werden. Eine empirische Überprüfung, ob die angesiedelten Unternehmen dem
kommunizierten Profil entsprechen, konnte nicht erfolgen.
26
Standorte für die Energiewirtschaft
Stadt
Standort
Profil
Eschweiler
Camp CO2-Zer0 – Standort für
regenerative Energien und
Umweltschutz in Anwendung,
Forschung und Demonstration
9 ha großes Konversionsgelände, Ausweisung als
SO-Fläche für Erneuerbare Energien und
Umweltschutz; geplant sind Ansiedlung von
Unternehmen aus den Bereichen Energie und
Umwelttechnik, Labor- und Demonstrationsflächen,
Aus-/Weiterbildungszentrum; Projektpartner sind
AGIT, Stadt Stolberg, RWTH Aachen
23
(Forschungsgebiet Abfallwirtschaft)
Inden/
Eschweiler
Interkommunales
Industriegebiet
Inden/Weisweiler
ca. 30 ha GI-Fläche unmittelbar angrenzend an
Kraftwerk Weisweiler zur Ansiedlung
energieintensiver Industrien; rechtskräftiger B-Plan,
bisher aber noch keine Ansiedlung erfolgt; Eigentum
und Vermarktung durch RWE Power AG
Heinsberg
Industriepark Oberbruch
ca. 100 ha Fläche, davon ca. 80 ha bebaut, Betreiber
und Eigentümer NUON Energie und Service GmbH,
angesiedelt sind v. a. energieintensive Betriebe,
daneben u. a. Hersteller von Brennstoffzellen (CFC)
Aachen
RWTH Campus-Cluster
Sustainable Energy
Bestandteil des RWTH Innovation Campus Melaten;
bis 2017 werden Büros, Labore und ergänzenden
Einrichtungen errichtet und durch Unternehmen und
24
F&E-Einrichtungen genutzt
Düren
Industriepark Niederau
Betreiber AkzoNobel Chemicals, Energieversorgung
durch NUON Energie und Service GmbH, angesiedelt
sind energieintensive Betriebe aus dem
Chemiebereich
Hürth
Chemiepark Knapsack
Betreiber InfraServ GmbH, insg. 180 ha Fläche,
davon 33 ha verfügbar, angesiedelt sind vornehmlich
Unternehmen der chemischen Industrie; daneben
auch Logistik und Dienstleister. Auf dem Gelände
Kraftwerke von Statkraft und E.on, RWE-Kraftwerk
Goldenberg in der Nähe; Versorgung mit weiteren
Medien möglich.
23
www.nachhaltige-gewerbegebiete.de, abgerufen am 14.01.2013
24
RWTH Aachen: Informationsbroschüre RWTH Aachen Campus – Forschen, Lernen, Entwickeln, Leben, Januar
2013, Download unter http://www.rwth-aachen.de/cms/root/Wirtschaft/~ekt/Campusprojekt/lidx/1/
27
Dormagen
Currenta Chempark
Betreiber Currenta GmbH, insg. 360 ha, angesiedelt
sind ca. 60 Betriebe, vornehmlich Chemiebetriebe;
Energieversorgung durch eigenes Kraftwerk,
Versorgung mit weiteren Medien und Rohstoffen
möglich
Krefeld
Currenta Chempark
Betreiber Currenta GmbH, insg. 260 ha, angesiedelt
sind ca. 40 Betriebe, vornehmlich aus der Chemiebranche; Energieversorgung durch eigenes
Kraftwerk, Versorgung mit weiteren Medien und
Rohstoffen möglich
Leverkusen
Currenta Chempark
Betreiber Currenta GmbH, insg. 480 ha, angesiedelt
sind ca. 200 Chemie-, Pharmazie- und Technologieunternehmen; Energieversorgung durch eigene
Kraftwerke, Versorgung mit weiteren Medien und
Rohstoffen möglich
Neuss und
Grevenbroich
Aluminiumstandorte
Grevenbroich/
Rommerskirch
en
Interkommunales
Gewerbegebiet
Gewächshauspark
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der jeweiligen Anbieter
28
4.1.5
Branchenbezogener Arbeits- und
Ausbildungsmarkt
4.1.5.1 Beschäftigung
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Beschäftigten im Energiebereich im Rheinischen Revier sowie über deren Veränderung zwischen 2007 und
2011. Bei der statistischen Auswertung werden nur die Wirtschaftszweige erfasst, die
25
eindeutig und vollständig dem
sich auf Ebene der WZ 2- und 3-Steller
Energiebereich zuordnen lassen. Drüber hinaus sind noch weitere Wirtschaftszweige
für die Energiewirtschaft relevant, lassen sich diesem Bereich aber nicht eindeutig
zuordnen, wie z. B. Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauwesen etc. Diese werden
aufgrund der Abgrenzungsproblematik hier nicht betrachtet. Die dargestellten Zahlen
stellen somit eine Untergrenze der Beschäftigtenzahlen dar. Aufgrund statistischer
Geheimhaltungspflichten ist es zudem nur eingeschränkt möglich, den Bereich
Energiewirtschaft nach spezifischen Branchen bzw. Wirtschaftszweigen (z. B.
Bergbau, Energieversorgung) zu differenzieren.
25
Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008
29
Beschäftigung im Energiebereich
Stadt/Kreis
Zahl der
svp
Besch.
2007
Zahl der
svp
Besch.
2011
Gesamtbesch. 2011
Anteil Energie
an
Gesamtbesch.
374
373
–0,3 %
85.755
0,4 %
2.350
2.407
+2,4 %
74.690
3,2 %
Kreis Heinsberg
771
424
–45,0 %
57.754
0,7 %
Rhein-Erft-Kreis
4.313
4.737
+9,8 %
125.106
3,8 %
Rhein-Kreis Neuss
4.613
4.690
+1,6 %
132.046
3,5 %
Zwischensumme
Kern-IRR
12.421
12.631
+1,7 %
475.351
2,7 %
Städtereg. Aachen
2.549
3.980
+56,0 %
188.566
2,1 %
Bonn
1.019
1.227
+20,4 %
159.945
0,7 %
Düsseldorf
3.376
4.705
+39,0 %
372.808
1,3 %
Köln
4.781
4.993
+4,4 %
484.497
1,0 %
787
836
+6,2 %
83.055
0,9 %
*
*
*
61.505
*
Kreis Euskirchen
348
391
+12,3 %
49.422
0,8 %
Kreis Viersen
592
604
+2 %
80.662
0,7 %
Rhein-Sieg-Kreis
680
813
+19,5 %
135.932
0,6 %
Zwischensumme
erweiterte IRR
14.132
17.549
+24,2 %
1.616.392
1,1 %
Summe IRR
gesamt
26.553
30.180
+13,7 %
2.091.743
1,4 %
103.157
99.988
–3,1 %
6.067.637
1,6 %
Mönchengladbach
Kreis Düren
Krefeld
Leverkusen
zum Vergleich:
NRW gesamt
Veränderung
2007–2011
* Aufgrund statistischer Geheimhaltungspflichten (geringe Zahl ansässiger Unternehmen) können für die Stadt
Leverkusen keine Beschäftigungszahlen im Energiebereich ausgewiesen werden.
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion West, übermittelt am 12.12.2012. Als
Energiebereich werden folgende Wirtschaftszweige betrachtet (in Klammern WZ 2008): Kohlenbergbau (05),
Erbringung von Dienstleistungen für den Bergbau (09), Herstellung von Dampfkesseln (253), Herstellung von
Leitungsplatten (261), Energieversorgung (35)
30
Veränderung Beschäftigung und Anteil an Gesamtbeschäftigung
70
60
Veränderung Energiewirtschaft 2007–2011 (in %)
AC
50
40
D
30
20
SU
BN
EU
10
BM
KR
VIE
0
K
DN
MG
NE
durchschn. Veränderung NRW: -3,1 %
-10
-20
-30
durchschn.
Anteil NRW:
1,6 %
-40
HS
-50
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
5
Anteil Energiewirtschaft an Gesamtbeschäftigung 2011 (in %)
Quelle: Daten Bundesagentur für Arbeit, Darstellung Regionomica
In den vergangenen Jahren hat sich die Beschäftigung in der Energiewirtschaft im
Rheinischen Revier fast durchweg positiver entwickelt als in NRW insgesamt
(+13,7 % im Vergleich NRW: –3,1 %). Besonders hohe Wachstumsraten von 20 %
und mehr sind in der erweiterten IRR, hier vor allem Aachen, Düsseldorf, Bonn und
der Rhein-Sieg-Kreis, zu verzeichnen, allerdings ausgehend von einem niedrigen
Niveau. Im Kernbereich liegen die Wachstumsraten mit durchschnittlich 1,7 %
deutlich niedriger, aber immer noch signifikant über dem Landesdurchschnitt.
Der Stellenwert der Energiewirtschaft innerhalb der Gesamtwirtschaftsstruktur
bewegt sich im Rheinischen Revier insgesamt auf dem Niveau des Landes NRW
(1,4 % ggü. 1,6 %), wobei hier eine große innerregionale Spreizung vorliegt. Einen
überdurchschnittlich hohen Stellenwert hat die Energiewirtschaft demnach in den
Kerngebieten der Braunkohlegewinnung und -verstromung (Kreis Düren, Rhein-Kreis
Neuss und Rhein-Erft-Kreis mit Anteilen zwischen 3,2 % und 3,8 %). In der
erweiterten IRR liegt der Anteil der Beschäftigten in der Energiewirtschaft trotz der
hohen Wachstumsraten mit 1,1 % unter dem Landesdurchschnitt.
31
4.1.5.2 Studienangebote
Angesichts der signifikanten Umstrukturierungen im Energiesektor sowohl im technologischen als auch im wirtschaftlichen Bereich ist die Verfügbarkeit qualifizierter
Arbeitskräfte ein wesentlicher Faktor bei der Profilierung als Energieregion. Dabei
werden sowohl in „klassischen“ Studiengängen (z. B. Maschinenbau, Elektrotechnik)
Schwerpunktsetzungen im Energiebereich als auch eigenständige Studiengänge
angeboten. Im Folgenden werden die Ausbildungsmöglichkeiten im Rheinischen
Revier mit explizitem fachlichen Schwerpunkt im Bereich Energiewirtschaft
dargestellt.
Studienmöglichkeiten im Bereich Energiewirtschaft
Hochschule
Fachbereich/
Fakultät/Institut
fachliche Schwerpunkte
RWTH Aachen
Fakultät Elektrotechnik
und Informationstechnik
Energienetze und -transport, Steuerung von
Energieanlagen und -netzen, Stromrichtertechnik,
Speichertechnologien, Antriebstechniken
Fakultät Maschinenwesen
Regenerative Energietechniken,
Kraftwerkstechnik, Reaktorsicherheit,
Verbrennungskraftmaschinen
Universität Köln
Energiewirtschaftliches
Institut
Energieökonomik
Universität Bonn,
Standort
Rheinbach
Landwirtschaftliche
Fakultät, AG Bioenergie
Nachwachsende Rohstoffe, Bereitstellung von
Biomasse u. Biogas; technische Nutzung
(Pelletierung, Brikettierung)
Fachhochschule
Aachen, Standort
Jülich
Fachbereich
Energietechnik
Anlagen- und Apparatebau, Halbleitertechnik,
Photovoltaik, Steuerungs- und Regelungstechnik
Fachhochschule
Düsseldorf
Zentrum für Innovative
Energiesysteme
Energiebeschaffungsoptimierung, Kraftwerkstechnik (insb. Osmose-Kraftwerke), kommunale
Energieversorgungskonzepte, Strom und
Emissionshandel, zukünftige Mobilitätsoptionen
Fachhochschule
Niederrhein,
Standort Krefeld
SWK Energiezentrum am
Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik/Informatik
Energietechnik, Energiemanagement,
Energiekonzepte
Fachhochschule
Köln
Fakultät für Anlagen,
Energie- und
Maschinensysteme
Anlagentechnik für erneuerbare Energien,
Solartechnik (in Verbindung mit anderen
dezentralen Energiequellen), Landmaschinentechnik f. energetische nutzbare Rohstoffe
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der jeweiligen Einrichtungen; ausführliche Darstellung der
einzelnen Angebote im Anhang
32
4.1.6 Unternehmensbesatz
4.1.6.1 Unternehmen der Energiewirtschaft
Wie bei den Beschäftigtenzahlen ist es auch bei der Zahl der Betriebsstätten nur
eingeschränkt möglich, in Bezug auf einzelne Bereiche innerhalb der
Energiewirtschaft
zu
differenzieren,
da
auch
hier
statistische
Geheimhaltungspflichten bestehen. Im Gesamtbild stellt sich der Besatz an
Unternehmen im Energiebereich im Rheinischen Revier wie folgt dar:
Entwicklung des Unternehmensbesatzes in der Energiewirtschaft
Stadt/Kreis
2007
2011
7
9
+28,6 %
Kreis Düren
19
24
+26,3 %
Kreis Heinsberg
10
13
+30,0 %
Rhein-Erft-Kreis
36
48
+33,3 %
Rhein-Kreis Neuss
28
37
+32,1 %
!Synta
xfehler,
)
!Synt
axfehl
er, )
+31,0 %
27
41
+51,9 %
7
10
+42,9 %
Düsseldorf
18
28
+55,6 %
Köln
29
37
+27,6 %
Krefeld
8
10
+25,0 %
Leverkusen
*
*
*
Kreis Euskirchen
9
11
+22,2 %
Kreis Viersen
14
24
+71,4 %
Rhein-Sieg-Kreis
25
39
+56,0 %
Zwischensumme erweiterte IRR
137
200
+46,0 %
Summe IRR gesamt
237
331
+39,7 %
zum Vergleich: NRW gesamt
976
1.252
+28,3 %
Mönchengladbach
Zwischensumme Kern-IRR
Städteregion Aachen
Bonn
Veränderung
* Aufgrund statistischer Geheimhaltungspflichten (geringe Zahl ansässiger Unternehmen) können für die Stadt
Leverkusen keine Zahlen im Energiebereich ausgewiesen werden.
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion West, übermittelt am 12.12.2012. Ein
Betrieb im Sinne dieser Statistik ist eine regional und wirtschaftlich abgegrenzte Einheit, in der
sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer tätig sind. Ein Betrieb kann aus einer oder mehreren
Niederlassungen eines Unternehmers bestehen. Als Betrieb wird immer die Einheit bezeichnet, für die die
Arbeitsagentur eine Betriebsnummer vergeben hat.
33
In allen Kommunen im Rheinischen Revier hat die Zahl der Betriebe der Energiewirtschaft deutlich über dem Landesdurchschnitt zugenommen (+39,7 % ggü.
+28,3 %). Wie auch bei der Beschäftigtenentwicklung fällt der Zuwachs bei den
Betriebsstätten in der erweiterten IRR höher aus als im Kernbereich (+46 % ggü.
+31,0 %). Dies kann als Indiz gewertet werden, dass die Dynamik in anderen
Bereichen als der konventionellen, auf Braunkohle basierenden Energiewirtschaft
höher ist.
Während die Zahl der Beschäftigten im Energiebereich in der IRR insgesamt um
knapp 14 % gestiegen ist (vgl. Tab. 6), hat die Zahl der Betriebsstätten sogar um
knapp 40 % zugenommen. Diese Entwicklung ist in Teilen sicherlich den gesetzlichen
Anforderungen an die Trennung von Netzbetrieb und Versorgung geschuldet, die
dazu führten, dass eigenständige Netzbetreibergesellschaften eingerichtet werden
mussten. Es ist aber auch davon auszugehen, dass die überdurchschnittlichen
Steigerungen auf eine hohe Gründungs- und Ansiedlungsdynamik in diesem Bereich
hindeuten.
Betrachtet man einzelne Teilsegmente innerhalb des Gesamtbereichs der Energiewirtschaft (vgl. Kap. 0) ergibt sich folgendes Bild hinsichtlich des Unternehmensbesatzes. Die Nennung der Unternehmen ist dabei nicht abschließend, sondern dient
dazu, das Spektrum der ansässigen Branchen aufzuzeigen
Die Rohstoffgewinnung (Kohleabbau) wird ausschließlich durch RWE Power AG
betrieben, welche mit rund 11.500 Mitarbeitern (in Tagebauen, Kraftwerken,
Veredelungsbetrieben und Verwaltung) auch das größte Unternehmen im
Energiebereich im Rheinischen Revier ist. Von der Zentrale in Köln aus werden die
Braunkohletagebaue, die Großkraftwerke und die Veredelungsbetriebe gesteuert.
Der Bereich Rohstoffverarbeitung/-veredelung wird im Rheinischen Revier vor
allem durch die Veredelung der Braunkohle in den Fabriken von RWE Power AG
dargestellt. In der erweiterten IRR findet Rohstoffveredelung darüber hinaus auch
in Bezug auf Erdölverarbeitung statt (Raffinerien Godorf und Wesseling).
Im Bereich Energieerzeugung ist ebenfalls die RWE Power AG das größte Unternehmen. Daneben treten diverse Stadtwerke (u. a. Bonn, Köln, Düsseldorf) sowie
Betreibergesellschaften von Windparks am Markt auf.
26
Im Bereich der Netze hat die Fa. Amprion GmbH als Betreiber des Übertragungsnetzes die höchste Bedeutung im Rheinischen Revier. Die regionalen bzw. lokalen
Verteilnetze werden durch eigene, in der Region ansässige Netzgesellschaften
betrieben.
26
Mit E.On (Düsseldorf) ist ein weiterer großer Energiekonzern mit seinem Hauptsitz im Rheinischen Revier vertreten.
Die Präsenz des Konzern in der Region ist aber als geringer einzuschätzen als die von RWE, da sich in Düsseldorf
der Sitz der Konzernholding befindet, das operative Geschäft aber von anderen Standorten gesteuert wird.
34
Als Energieversorgungsunternehmen treten im Wesentlichen die kommunalen
Versorgungsunternehmen (Stadtwerke) auf. Die Kooperationsgemeinschaft
konzernunabhängiger kommunaler Versorgungsunternehmen (Trianel GmbH) hat
ihren Sitz in Aachen. Ursprünglich als Handels- und Beschaffungsplattform
gegründet, ist Trianel zwischenzeitlich auch in die Energieerzeugung in eigenen
Kraftwerken eingestiegen, die sich bisher allerdings außerhalb der IRR befinden
(Hamm in Betrieb, Lünen in Bau); ein Gaskraftwerk in Krefeld ist in Planung.
27
Im Bereich Kraftwerksbau ist mit der Fa. Hochtief Solutions Energy Europe in Köln
ein Global Player der Branche in der Region vertreten.
Zu den ansässigen Herstellern von Kraftwerkstechnik, Netzkomponenten etc.
zählen u. a.
-
Alstom Grid GmbH (Mönchengladbach)
-
Ceramic Fuel Cells Ltd. (Heinsberg)
-
SolarWorld AG (Bonn; eines der weltweit größten Solarunternehmen, in der
Region allerdings nur Firmenzentrale und Vertriebszentrum, Entwicklung und
Produktion in Sachsen und USA)
-
Solland Solar Cells GmbH (Aachen, im grenzüberschreitenden Gewerbepark
Avantis)
-
Siempelkamp (Krefeld, Gussteile für Windkraftanlagen)
-
Sempell AG (Korschenbroich)
-
Pro2 Anlagentechnik (Willich, Hersteller von Biogas-BHKW)
Trotz hoher Kraftwerksdichte in der IRR wird die benötigte Kraftwerkstechnik
zumindest von RWE Power in der Regel allerdings aus anderen Landesteilen
28
von NRW oder dem übrigen Bundesgebiet bezogen.
Dienstleistungsunternehmen, Ingenieurbüros, Beratungsunternehmen u. a.
Unternehmen aus dem ergänzenden Bereich:
-
F&S Solar Concept GmbH (Euskirchen; einer der größten Projektentwickler
für Solarparks; in der Region wurden u. a. die Solarparks Mechernich,
Herhahn und Inden realisiert)
-
Windenergie Jansen GmbH (Viersen; Planung, Installation und Betrieb von
Windparks)
27
www.trianel.de, abgerufen am 14.01.2013
28
vgl. EEFA Energy Environment Forecast Analysis: Bedeutung der rheinischen Braunkohle – sektorale und regionale
Beschäftigungs- und Produktionseffekte, Münster/Berlin 2010, S. 46
35
-
CONSENTC - Consulting für Energiewirtschaft und -technik GmbH (Aachen)
-
Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH (Aachen)
-
Windtest GmbH (Grevenbroich)
-
TÜV Rheinland Group (Köln, u. a. Modulzertifizierungen für PhotovoltaikAnlagen)
Die folgende Abbildung zeigt die räumliche Verteilung der Unternehmen aus der
Energiebranche in NRW. Der Fokus liegt hierbei auf Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, die im Bereich der Erneuerbaren Energien tätig sind, so dass nicht alle
29
Unternehmen erfasst sind. Die Abbildung erlaubt aber eine Einordnung des
Rheinischen Reviers gegenüber anderen Standorten in NRW.
29
Als Zuordnungskriterium wird ein Umsatzanteil der Erneuerbaren Energien von 50 % angesetzt; daher ist davon
auszugehen, dass Unternehmen, die auch im konventionellen Bereich tätig sind, ebenfalls erfasst sind
36
Standorte von Unternehmen der Energiewirtschaft in NRW
Quelle: IWR Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien: Zur Lage der Regenerativen Energiewirtschaft
in Nordrhein-Westfalen 2011, Münster Oktober 2012
Demnach liegt der regionale Schwerpunkt von Unternehmensstandorten
insbesondere der produzierenden Unternehmen im Ruhrgebiet. Das Rheinische
Revier stellt dagegen die Schwerpunktregion für Dienstleistungsunternehmen dar,
wobei sich auch hier insbesondere im Raum Köln/Düsseldorf/Krefeld produzierende
Unternehmen angesiedelt haben.
37
4.1.6.2 Energieintensive Industrie
Durch die Transportmöglichkeiten über den Rhein, die Verfügbarkeit großer Strommengen aufgrund der Kohlekraftwerke und das vorhandene Arbeitskräftepotenzial
aufgrund der Nähe zum Rhein-Ruhr-Ballungsraum verfügt das Rheinischen Revier
über besondere Standortpotenziale zur Ansiedlung energieintensiver Industrien.
Neben der Zuverlässigkeit der Stromversorgung spielen für diese Unternehmen auch
die Kosten der Stromversorgung eine entscheidende Rolle. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern, sieht das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
Ausnahmeregelungen für Unternehmen vor, bei denen die Energiekosten einen
besonders hohen Anteil an der Bruttowertschöpfung aufweisen. Als energie- bzw.
stromintensive Branchen gelten vor allem:
Energiekostenbelastung ausgewählter Wirtschaftszweige
Wirtschaftszweig
Anteil Energiekosten an
Bruttowertschöpfung
Metallerzeugung und -bearbeitung
38,1 %
Papiergewerbe
28,0 %
Glas, Keramik, Baustoffe
22,7 %
Chemische Industrie
19,4 %
Holzgewerbe
16,0 %
Ernährungsgewerbe
13,1 %
Durchschnitt Verarbeitendes Gewerbe
7,5 %
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Erster Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“,
Dezember 2012
Die Bemessungsgrenze des EEG von 14 % Energiekostenbelastung wird individuell
für jeden Betrieb ermittelt, so dass nicht die Zuordnung zu einer bestimmten Branche,
sondern der tatsächliche Verbrauch im Einzelfall maßgebend ist.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als zuständige
Genehmigungsbehörde führt in ihrer Liste von Unternehmen, die im Jahr 2012 von
der Besonderen Ausnahmeregelung des EEG profitieren, rund 80 Unternehmen aus
30
dem Rheinischen Revier auf. Die folgende Tabelle gibt somit lediglich einen
exemplarischen Überblick über ausgewählte Betriebe, um zum einen die hohe
Bedeutung dieser Betriebe für den Arbeitsmarkt, zum anderen auch die Strategien
zur Sicherstellung der Energieversorgung aufzuzeigen.
30
BAFA, Stand 11.10.2012, download unter
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/besondere_ausgleichsregelung_eeg/publikationen/index.html
38
Auswahl energieintensiver Unternehmen im Rheinischen Revier
Branche
Stadt
Betrieb
Größe
Energieversorgung
Metall/
Aluminium
Neuss
Hydro Aluminium
Rolled Products
680 MA
5-jähriger Liefervertrag mit
Vattenfall2
Neuss
Aluminium Norf
2100 MA
k.A.
Grevenbroich
Hydro Aluminium
Rolled Products
2000 MA
5-jähriger Liefervertrag mit
Vattenfall2
Krefeld
ThyssenKrupp
Nirosta
4200 MA
(Gesamtunternehmen)
k.A.
Neuss
FS-Karton
k.A.
k.A.
Düren
MetsäTissue
k.A.
eigenes Kraftwerk (Gas),
14 MW1
Hürth
UPM
100 MA
k.A.
Dormagen
Currenta ChemPark
9400 MA
am
Standort
GuD-Kraftwerk betrieben
von RWE Power, 560 MW,
zzgl. Beschaffung auf
Strommarkt2
Krefeld
Currenta ChemPark
7500 MA
am
Standort
eigenes Kombikraftwerk,
136 MW, zzgl.
Beschaffung auf
Strommarkt1,2
Leverkusen
Currenta ChemPark
31.000 MA
am
Standort
eigene Kraftwerke mit
zusammen 130 MW, zzgl.
Beschaffung auf
Strommarkt 1,2
Wesseling
Lyondell Basell
1800 MA
(mit
Knapsack)
eigenes Kombikraftwerk,
119 MW1
Niederkassel
Evonik
500 MA
k.A.
Köln
Shell
1600 MA
(mit
Wesseling)
eigenes Kraftwerk
betrieben von Steag
(Öl/Gas), 80 MW1
Köln
INEOS
2000 MA
eigenes Kraftwerk, 23 MW1
Cargill
Krefeld
600 MA
eigenes Kombikraftwerk,
40 MW1
Papier
Chemie/
Kunststoff/
Mineralölverarbeitung
Agrar/
Ernährungsgewerbe
1 gemäß Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur
2 gemäß Informationen auf Internetseiten des Unternehmens
39
Wie aus der Übersicht hervorgeht hat die Mehrzahl der ansässigen energieintensiven
Betriebe eigene Strukturen der Energieversorgung aufgebaut, d. h. eigene
Kraftwerke installiert. Somit kann neben der Stromversorgung auch eine autarke
Versorgung mit Dampf, Wärme und anderen Medien erreicht werden.
4.1.7 Branchenbezogene Forschung und Entwicklung
Das Rheinische Revier ist durch eine hohe Anzahl an Forschungseinrichtungen, die
einen Bezug zur Energiewirtschaft aufweisen, gekennzeichnet. Neben den Universitäten und Fachhochschulen spielen dabei auch außeruniversitäre und privatwirtschaftliche Forschungseinrichtungen eine Rolle. Innerhalb NRWs bildet das
Rheinische Revier mit den Standorten Aachen (mit Jülich), Köln und Düsseldorf (mit
Krefeld) zusammen mit dem Ruhrgebiet (mit den Standorten Duisburg, Essen,
Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund) die Schwerpunktregion für energiebezogene
31
Forschung.
4.1.7.1
Institute und Forschungseinrichtungen an
Hochschulen
Bei der hochschulbezogenen Forschung ist eine räumliche Konzentration im Raum
Aachen/Jülich mit der RWTH und der FH Aachen festzustellen. Allein an der RWTH
weisen sieben Institute mit zusammen rund 360 Mitarbeitern einen deutlichen
32
thematischen Schwerpunkt im Bereich der Energietechnik auf. Im Einzelnen sind
hier zu nennen:
RWTH Aachen: siebe Institute, wobei das Institut für Stromrichtertechnik und
elektrische Antriebe mit 120 Mitarbeitern das größte darstellt. Eine hohe Bedeutung
haben daneben die Institute für Verbrennungskraftmaschinen (75 Mitarbeiter),
Hochspannungstechnik (60 Mitarbeiter) und für elektrische Anlagen und
Energiewirtschaft (35 Mitarbeiter).
E.On Energy Research Center für Energieforschung als Kooperationsvorhaben
zwischen E.On und RWTH mit 25 Mitarbeitern. Inhaltlich wird hier ein inter-
31
vgl. IWR Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien: Zur Lage der Regenerativen Energiewirtschaft in
Nordrhein-Westfalen 2001, Münster Oktober 2012
32
vgl. detaillierte Übersicht der Forschungseinrichtungen im Anhang. Institute aus Bereichen, die nur am Rande einen
Energiebezug haben, sind nicht berücksichtigt (z. B. Institut für Kraftfahrzeuge, das sich neben diversen
fahrzeugtechnischen Fragen auch mit alternativen Antrieben beschäftigt)
40
disziplinäres Spektrum aus Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften und Bauwesen behandelt.
Fachhochschule Aachen: Das Thema Energie stellt einen der drei fachlichen
Schwerpunkte dar; im Solarinstitut der FH am Standort Jülich sind rund 60 Mitarbeiter tätig.
An den Fachhochschulen Köln, Düsseldorf und Niederrhein (Standort Krefeld) sind
zusammen weitere rund 75 Mitarbeiter im Thema Energietechnik und -wirtschaft
tätig.
Mit der Fokussierung auf nachwachsende Rohstoffe und Biomasse verfügt die Uni
Bonn über ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.
4.1.7.2
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind an den Standorten Köln und Jülich
zu verzeichnen:
Im Forschungszentrum Jülich bildet der Bereich Energie und Klima einen der drei
Schlüsselbereiche. Im Institut für Energieforschung sind über 4000 Mitarbeiter in
der Grundlagenforschung zu Energiewandlung und -versorgung (u. a. Solarzellen,
Brennstoffzellen, Werkstofftechnik) tätig. Das Forschungszentrum Jülich ist über
das Netzwerk JARA-energy (Jülich-Aachen Research Alliance) eng mit den Hochschulen in Aachen verbunden.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist mit dem Institut für technische
Thermodynamik (ca. 150 Mitarbeiter, Standort Köln) und dem Institut für Solarforschung (Standorte Köln und Jülich) im Rheinischen Revier vertreten. Das Institut
für Solarforschung ist die deutschlandweit größte Forschungseinrichtung zur
Entwicklung konzentrierender Solarsysteme. Das Institut ist Betreiber des Solarturms Jülich, dessen Weiterentwicklung zu einer wissenschaftlichen Großforschungsanlage vom Land NRW gefördert wird.
4.1.7.3
Unternehmensbezogene Forschung
Neben den genannten hochschulbezogenen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die wesentlich durch die öffentliche Hand finanziert werden, sind im
Rheinischen Revier auch privatwirtschaftliche Unternehmen in der energiebezogenen
Forschung und Entwicklung engagiert:
Innovationszentrum Kohle der RWE Power AG am Kraftwerkstandort Niederaußem:
Bündelung der Forschungsaktivitäten von RWE zur CO2-Reduktion und -Nutzung
sowie zum Austausch mit der Fachwelt
41
Oel-Waerme-Institut GmbH in Herzogenrath, An-Institut der RWTH Aachen:
Forschungsdienstleister im Bereich energieeffiziente und schadstoffarme Nutzung
flüssiger fossiler und regenerativer Brenn- und Kraftstoffe
Windtest Grevenbroich GmbH: Prüfung, Entwicklung, Zertifizierung von Windkraftanlagen; größtes antriebstechnisches Testzentrum in Europa für Getriebe und
Hydraulik von Windkraftanlagen
TÜV Rheinland GmbH Köln: Forschungsdienstleister im Bereich Photovoltaik sowie
Analyse-, Mess- und Prüfverfahren für Photovoltaik-Module
4.1.8 Funktionalraum Energie
Die folgende Abbildung stellt die relevanten Standorte der Energiewirtschaft im
Rheinischen Revier als zusammenfassenden Überblick dar.
Standorte und Infrastruktur Energiewirtschaft
Quelle: eigene Darstellung Regionomica.
Hinweise: Es sind nur die Kraftwerke dargestellt, die in das öffentliche Netz einspeisen, d. h. Kraftwerke, die zur
Versorgung einzelner Betriebe dienen, sind nicht dargestellt. Im Bereich FuE ist jeweils ein Symbol für die
übergeordnete Institution angegeben, z. B. je ein Symbol für RWTH Aachen oder FZ Jülich, nicht aber für jedes
einzelne Institut innerhalb dieser Einrichtungen.
42
Mit Ausnahme der nördlichen und südlichen Randbereiche der IRR (Kreis Viersen,
Kreis Euskirchen) zeigt sich eine relativ flächendeckende Verteilung der relevanten
Standorte und Infrastrukturen. Ein Schwerpunktraum zeichnet sich allerdings mit dem
Dreieck Aachen – Köln – Düsseldorf ab. In diesem Teilraum konzentrieren sich mit
den leistungsstarken Kohle- und Gaskraftwerken zum einen die Anlagen und
Standorte der Energieerzeugung; zum anderen weist insbesondere der östliche
Teilraum, der einen direkten Zugang zur Wasserstraße Rhein aufweist, einen hohen
Besatz an energieintensiver Industrie auf.
Gleichzeitig liegt in dem Dreieck mit den Standorten Aachen, Jülich, Köln und Düsseldorf auch der Schwerpunkt der energiebezogenen Forschung und Entwicklung.
Weiterhin ist mit diesem Dreieck der Raum umschrieben, in dem die
energiebezogene Beschäftigung den höchsten Anteil hat (im Kreis Düren, dem
Rhein-Kreis Neuss und dem Rhein-Erft-Kreis 3,2 % – 3,8 %; in den Städten Aachen,
Düsseldorf und Köln 1,0 % – 2,1 %; vgl.).
4.1.9 Standortbewertung und Spezialisierungsansätze
Das Rheinische Revier ist wie kaum eine andere Region in Deutschland durch
konventionelle, auf Kohle beruhender Energiewirtschaft geprägt, was sich auch im
Besatz an energieintensiven Unternehmen (Chemie, Metall, Papier) zeigt. Damit
konzentrieren sich in der Region einige Herausforderungen, die mit der eingeleiteten
Energiewende verbunden sind. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Chance, dass
sich die Region durch innovative und modellhafte Projekte den veränderten Rahmenbedingungen stellt und sich so besonders profiliert, z. B. durch Vorhaben bei:
Anpassung konventioneller Großkraftwerke an veränderte Versorgungsbedarfe
(Kraftwerke müssen schneller, flexibler, effizienter und sauberer werden)
Sicherstellung einer zuverlässigen Energieversorgung für die energieintensiven
Betriebe
Auf-/Ausbau von Übertragungsnetzen mit Modellprojekten in technischer, aber ggf.
auch planungsrechtlicher Hinsicht.
In einer überregionalen Betrachtung zeichnet sich das Rheinische Revier neben
seiner hohen Bedeutung als Energieerzeuger vor allem durch die
Forschungskompetenz aus. Dies wird nicht zuletzt dadurch unterstrichen, dass
mehrere der große Unternehmen der Energiewirtschaft (RWE, E.On, EnBW) in der
Forschung und Entwicklung in der Region engagiert sind, entweder durch eigene
Forschungsabteilungen wie RWE oder durch Kooperationen mit Hochschulen (z. B.
E.On Energy Research an der RWTH Aachen).
43
Ansätze zur Spezialisierung
Aus den Recherchen der übergeordneten Trends sowie der regionalen Bestandsanalyse und den Fachgesprächen ergeben sich eine Reihe von Themen, die für eine
Spezialisierung innerhalb des breiten Feldes der Energiewirtschaft geeignet
erscheinen. In der folgenden Tabelle wird die Herleitung dieser Themenfelder
stichpunktartig dargelegt. Da die einzelnen Themenfelder nicht für alle Teilräume des
Rheinischen Reviers gleichermaßen relevant sind, werden außerdem die Kreise und
Städte benannt, in denen die jeweiligen Themen verortet werden können. Die
Reihenfolge der Themennennung stellt keine Gewichtung dar.
44
Spezialisierungsansätze mit Funktionsräumen
Themenfelder zur
Spezialisierung
Bedarfe, Potenziale, Ansätze
Funktionsraum
Übertragungs-/
Verteilnetze, Smart
Grids
- eine der drei „Stromautobahnen“ wird
durch das Rheinische Revier führen
mit entsprechenden technischen und
planerischen Aufgaben
- Pilotprojekt Erdkabel-HGÜ nach
Belgien
- Amprion als Netzbetreiber hat
technische Zentrale in Pulheim
- Forschungsschwerpunkt an RWTH
Aachen (u. a. E.On Energy Research
Center)
- Fa. Alstom Grids in
Mönchengladbach
AC, DN, NE, MG,
BM
Innovative
Kraftwerkstechnik
- Anpassung bestehender Kraftwerke
an die Anforderung, flexibler
Residuallast zu übernehmen
- Forschungsschwerpunkt an RWTH
Aachen
- RWE Innovationszentrum
Niederaußem
- neue Ansätze für Kraft-WärmeKopplung, z. B. Abwärmenutzung der
Braunkohlekraftwerke in landwirtschaftlichen Produktionsverfahren
DN, BM, NE, AC
Alternative Antriebe/
Treibstoffe
- HyCologne/Wasserstoff-Netzwerk
- Air Liquide als globaler Player in
Düsseldorf mit Wasserstofftankstellen
- Forschungsschwerpunkt an RWTH
Aachen
- Schnittstelle zu Fahrzeug-/
Automobiltechnologie (u. a. Ford
Entwicklungszentrum) s. auch Kap. 3
Technologie
AC, K, BM, D
Speichertechnologien
- hoher FuE-Bedarf durch
Energiewende
- Forschungskapazitäten (RWTH, FZJ)
AC, DN
Solartechnologie
- hohe FuE-Kompetenz (FH Aachen,
DLR Inst. f. Solarforschung, FZ
Jülich, Solarturmkraftwerk als
AC, DN, K
45
Pilotprojekt)
- Solarparks und Entwickler von
Solarparks in der Region (allerdings
nur geringer Anteil an
Stromproduktion in der Region)
- Hersteller von Solarzellen
(Solarworld, Solland)
Windenergie
- gute naturräumliche Eignung
- Testanlage Grevenbroich
46
NE, EU, AC, BM
4.2
Logistik
4.2.1 Definition und Abgrenzung der Branche
Im engeren Sinne befasst sich Logistik mit dem Transport, dem Umschlag und der
Lagerung von Gütern. Der Personentransport bzw. -verkehr wird im Allgemeinen
nicht zur Logistik gezählt und bleibt daher auch bei der Potenzialanalyse
unberücksichtigt.
Neben diesen Kernfunktionen werden auch ergänzende und unterstützende
Prozesse (z. B. Kommissionierung, Portionierung und Warenbehandlung, sog. „Value
Added Logistic“) sowie organisierende und administrative Tätigkeiten, die für einen
effizienten Güterfluss notwendig sind („Supply Chain Management“), dem
Logistikbereich zugeordnet. Logistik umfasst demnach in einem erweiterten Sinn die
ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle von
Güterflüssen.
• Transportmittel
• Lager-/
Umschlagtechnik
• IT/EDV
• Verpackungsmaterial
LOGIST IKDIENST LEISTER
• Value Added
Logistics
• Lagerung
• Infrastruktur/Immobilien
• Umschlag
• Supply Chain
Management
Anwendungsbereiche
• Landwirtschaft
• Bergbau
• Produzierendes Gewerbe
Wertschöpfungskette Logistik
Quelle: eigene Darstellung Regionomica
47
• Handel
• Beratung
• Transport
• F&E
Investitionsgüter
ergänzender/unterstützender Bereic h
vorgelagerter Bereich
• Ausbildung
Logistik stellt somit eher eine Querschnittsfunktion als einen klar abgrenzbaren
Wirtschaftszweig dar, da logistische Tätigkeiten in praktisch allen Unternehmen des
Produzierenden Gewerbes, der Landwirtschaft, des Bergbaus und des Handels
anzutreffen sind. Daneben sind sog. Logistikdienstleister zu finden, die ausschließlich
logistische Leistungen erbringen und diese anderen Unternehmen anbieten.
Über diesen Kernbereich hinaus werden teilweise auch logistiknahe bzw. logistikunterstützende Branchen zum Logistiksektor gezählt. Dazu zählen z. B. Hersteller
von
Transportmitteln,
Lager-/Umschlagtechnik,
Verpackungsmaterialien,
logistikbezogene EDV sowie unternehmensbezogene Dienstleistungen, z. B.
Softwareerstellung, Vermietung von Güterfahrzeugen, Consulting, logistikbezogene
Immobilienentwicklung usw. Es handelt sich hierbei um Zulieferer von
Investitionsgütern bzw. Vorleistungen für Logistikdienstleister und Logistik
betreibende Industrie- und Handelsunternehmen. Da für die Logistik im engeren
Sinne ein breites Spektrum an Vorleistungen aus verschiedenen Branchen
erforderlich sind, die z. T. aber auch für andere Branchen als die Logistik erbracht
werden, sind die Abgrenzungen aber unscharf.
4.2.2 Allgemeine Rahmenbedingungen und
übergeordnete Trends
Die Logistikwirtschaft als Querschnittsbranche ist stark mit anderen Branchen verflochten. Sie steht damit in enger Abhängigkeit zu übergeordneten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und wird sowohl vom weltweiten Handelsaufkommen
als auch vom spezifischen Unternehmensbesatz in einer bestimmten Region beeinflusst.
Zentrale Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren für die Entwicklung der Logistikbranche sind:
Globalisierung: Durch die erweiterten Möglichkeiten für den weltweiten Handel und
Wirtschaftsverkehr (u. a. Abbau von Zoll- und Handelsbarrieren, Vereinfachung und
globale Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien) haben
sich für viele Unternehmen Absatz- und Beschaffungsmärkte internationalisiert
(„global sourcing“) und Produktionsstandorte verlagert („offshoring“). Hierdurch steigt
zum einen der Bedarf an weiträumigen Transportleistungen, zum anderen die
Komplexität von „Supply Chains“ angesichts der steigenden Zahl von Schnittstellen.
Liberalisierung von Verkehrs- und Transportleistungen: Dieser Trend ist vor
allem im Schienenverkehr sowie im Post-/Kurier-/Paketmarkt zu beobachten. Mit dem
neu entstandenen Wettbewerb gehen zwar einerseits Preisreduzierungen für die
Versender im Bereich ehemaliger Monopolleistungen einher, führen bei den Logistikdienstleistern aber zu einem hohen Rationalisierungsdruck.
Outsourcing: In vielen Industrieunternehmen ist seit längerem eine Konzentration
auf die Kernkompetenzen und die Auslagerung von anderen Prozessen, u. a.
logistischen Tätigkeiten, zu beobachten. Durch die wachsende Zahl von Partnern und
Schnittstellen steigt die Komplexität der Aufgabenstellung, so dass sich der
Logistikdienstleister zunehmend zu einem Netzwerkmanager entwickelt. Der Prozess
48
des Outsourcings von Transportleistungen stößt allerdings zunehmend an
Wachstumsgrenzen, da insbesondere in der Industrie schon ein hoher
Auslagerungsgrad erreicht ist. Bei der Auslagerung ist die Tendenz zu beobachten,
dass Vertragslaufzeiten verkürzt werden und die Verlader eine hohe
Wechselbereitschaft zeigen, um Kostensenkungspotenziale zu nutzen. Die
Logistikdienstleister stehen damit verstärkt unter Wettbewerbs- und Kostendruck.
Güterströme und -strukturen: Steigende Umweltanforderungen bedingen oftmals
auch neue Güterströme, wodurch sich wiederum neue logistische Aufgaben ergeben.
So muss z. B. die klassische Logistikkette oftmals um Entsorgungs- und Recyclinglogistik erweitert werden. Auch rücken neue Transportgüter in den Fokus (z. B. Biomasse als Transportgut im Zuge der stärkeren Nutzung erneuerbarer
Energiequellen). Durch den Wandel der Wirtschaftsstruktur im industriellen Bereich
verändern sich auch Güterstrukturen und wiederum die damit verbundenen
Transportanforderungen. Da die industrielle Massenproduktion tendenziell
zurückgeht, sind dem entsprechend auch weniger Massengüter zu transportieren.
Die an Bedeutung gewinnenden höherwertigen, technologieorientierten Produkte
führen dagegen zu mehr kleinteiligen Stückgütern und Containern.
Veränderte Produktionsstrukturen: Höhere Innovationsraten, wachsende
Variantenvielfalt
und
schnellere
Konsum-/Produktzyklen
erfordern
eine
Flexibilisierung und Beschleunigung logistischer Prozesse; gleichzeitig wird die
Lagerhaltung verringert, um die Kapitalbindung zu reduzieren. An die Stelle großer,
sporadisch erteilter Abrufe treten kontinuierliche, kleinteilige, präzise terminierte
Lieferketten, die häufig umgestaltet werden („just-in-time“-Lieferungen).
Ressourceneinsatz: Vor dem Hintergrund steigender Kraftstoffpreise und den
Anforderungen an energiesparende und klimaschonende Prozesse gewinnt die sog.
„Green Logistics“ stark an Bedeutung. Hierunter fallen u. a. emissionsarme Antriebstechnologien der Transportmittel, energiesparende Logistikimmobilien sowie eine
effizientere Organisation von Transporten (Auslastung von Transportern, Verlagerung
auf Schiene und Binnenschiff). Voraussetzung hierfür ist wiederum, dass
entsprechende bi- und tri-modale Umschlagplätze zur Verfügung stehen.
Das führt in der Summe dazu, dass die Anforderungen an das Warenhandling steigen
und der Druck zunimmt, Kosten zu reduzieren. Ehemals reine Transportunternehmen
entwickeln sich zu integrierten Logistikdienstleistern mit hohem Einsatz von IuKTechnologien. In der Konsequenz ist zu beobachten, dass kleine Transportunternehmen im Preis- und Qualitätswettbewerb aus dem Mark ausscheiden.
Von den beschriebenen Entwicklungstendenzen sind die verschiedenen Segmente
des Logistikmarktes unterschiedlich stark betroffen, so dass sich differenzierte
Entwicklungsdynamiken ergeben. Hier zeigt sich, dass die Bereiche Luftfracht und
Kurier-, Express-, Paketdienste (KEP) die Marktsegmente sind, in denen die
49
höchsten Erlöse erzielt werden können. Hohe Erlöse sind auch in spezialisierten
Marktsegmenten wie z. B. High-Tech-Transporten oder Chemielogistik möglich,
allerdings nur in einem geringen Volumen. Ein Wachstumsmarkt ist weiterhin die
industrielle Kontraktlogistik angesichts stark individualisierter Systeme bei der
Produktionsvorbereitung und Ersatzteildistribution. Dagegen stellen Massenguttransporte sowie allgemeine Ladungs- und Stückgutverkehre trotz hohem Güteraufkommen Märkte mit nur geringem Wachstumspotenzial dar, die darüber hinaus
unter starkem Preisdruck stehen. Chancen ergeben sich bei spezialisierten Logistik33
ketten mit hohen Anforderungen, z. B. in der Chemielogistik.
4.2.3 Großräumige Lagepotentiale
Warenströme werden über Verkehrskorridore abgewickelt, so dass sich für Regionen
entlang dieser Korridore und mehr noch an den Schnittpunkten dieser Korridore
besondere Entwicklungspotenziale in der Logistik ergeben. Das Rheinische Revier
profitiert neben seiner zentralen Lage im Kerngebiet der Europäischen Union mit
hoher Bevölkerungsdichte und Unternehmensbesatz daher vor allem von der Lage
an großräumigen europäischen Verkehrskorridoren.
Das in der folgenden Abbildung dargestellte Konzept Trans-Europäischer Verkehrskorridore stellt eine Weiterentwicklung der bisherigen Politik der Transeuropäischen
Netze dar, die insgesamt 30 prioritäre Projekte umfassten. Angesichts der Verzögerungen und Schwierigkeiten bei der Umsetzung soll nunmehr ein Netz realisiert
werden, das durch die Fokussierung auf die Achsen und Korridore, in denen grenzüberschreitende Personen- und Warenströme gebündelt sind, einen europäischen
Mehrwert darstellt. In den definierten Korridoren sollen für verschiedene
34
Verkehrsträger die Infrastrukturen vorrangig ausgebaut werden.
Für das Rheinische Revier ist insbesondere der Nord-Süd-Korridor Rotterdam –
Genua entlang der Rheinschiene sowie der West-Ost-Korridor Amsterdam –
Warschau relevant.
33
vgl. Klaus, P./Kille, C.: Die TOP 100 der Logistik, Hamburg 2006
34
vgl. Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung: Raumordnungsbericht 2011
50
IRR
Entwurf Trans-Europäische Verkehrskorridore 2030
Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung: Raumordnungsbericht 2011
4.2.4
Logistikbezogene Infrastruktur und
Güteraufkommen
Eine flächendeckende und bedarfsgerechte Verkehrsinfrastruktur einschließlich
effizienter Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern in technisch und baulich
gutem Zustand ist für die Abwicklung des Güterverkehrs unabdingbar. Die physische
Infrastruktur in Form von Verkehrswegen und Umschlagpunkten ist die zentrale
Voraussetzung dafür, dass Warentransporte und -umschlag durchgeführt werden
können. Gleichzeitig handelt es sich um besonders kritische Aspekte, da Infrastruktur
und Flächenangebote nicht beliebig erweiterbar sind. Hier spielt die eingeschränkte
Verfügbarkeit geeigneter Flächen und die Konkurrenz zu anderen Nutzungen eine
Rolle.
51
Im Folgenden wird ein Überblick über die verkehrliche Infrastruktur und die
wichtigsten Umschlagstandorte im Rheinischen Revier mit dem jeweiligen
Aufkommen an Gütern gegeben.
Ein aktuelles Bild vom Gesamtaufkommen des Güterverkehrs im Rheinischen Revier
darzustellen erweist sich als schwierig, da entsprechende Daten unterhalb der
Landesebene entweder nicht verfügbar oder nicht immer vergleichbar sind. Aufgrund
der Komplexität werden Erhebungen und Prognosen zudem nur in größeren
35
zeitlichen Abständen erstellt. Näherungsweise gibt die Datenaufbereitung der
Globalprognose des Bundes durch die Ingenieurgruppe IVV im Auftrag der Industrieund Handelskammern im Rheinland Aufschluss über das Güteraufkommen und die
36
zu erwartende Steigerung.
Veränderung Transportleistung 2004 – 2025
Transportleistung
Rheinland
(in Mio. Tonnenkilometer)
2004
Binnenverkehr
2025
Veränderung
Rheinland
NRW
BRD
5.093
5.482
+8%
+6%
+41%
Quellverkehr
31.426
46.955
+49%
+55%
+88%
Zielverkehr
30.483
44.036
+44%
+53%
+84%
Transitverkehr
96.145
178.431
+86%
+97%
+143%
Quelle: Ingenieurgesellschaft IVV im Auftrag der Industrie- und Handelskammern im Rheinland, 2009;
zusammenfassende Betrachtung von Straßen-, Schienen- und Schiffsverkehr
Auch wenn die prognostizierten Zahlen zwischenzeitlich – nicht zuletzt durch den
Konjunktureinbruch 2008/2009 – nicht mehr bis ins letzte Detail aktuell sein mögen,
geben sie doch ein deutliches Signal auf den zu erwartenden Zuwachs der Transportmengen und damit des zu erwartenden Verkehrsaufkommens. Dieses wird in den
kommenden Jahren im Rheinland signifikant, wenn auch im Vergleich zu NRW und
Deutschland insgesamt nicht überdurchschnittlich, zunehmen. Insbesondere
aufgrund der zentralen Lage und der oben dargestellten Lage an überregionalen
Verkehrskorridoren ist von einer annähernden Verdoppelung des Transitverkehrs
auszugehen, der eine entsprechende Anpassung der Verkehrsinfrastruktur
erforderlich macht.
35
In Vorbereitung des Bundesverkehrswegeplans 2015werden gegenwärtig neue Verkehrsprognosen erstellt, die aber
noch nicht verfügbar sind.
36
vgl. Verkehrsleitbild der Industrie- und Handelskammern im Rheinland, Präsentation am 18.11.2009. Zu beachten ist,
dass der Betrachtungsraum die Kammerbezirke Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Köln, Düsseldorf, Niederrhein und
Mittlerer Niederrhein umfasst und daher über die Innovationsregion Rheinisches Revier hinausgeht.
52
4.2.4.1 Straßenverkehr
Das Rheinische Revier verfügt über ein dichtes Autobahnnetz, über das gute
Anbindungen an andere wichtige Wirtschaftsräume innerhalb Deutschlands (in erster
Linie A 1 Richtung Ruhrgebiet/Hamburg, A 3 Richtung Rhein-Main/Bayern, A 61
Richtung Rhein-Main/Rhein-Neckar) und angrenzender Staaten (A 44 nach Belgien,
A 4, A 52, A 57, A 61 in die Niederlande).
Für die Abwicklung der Transporte ist aber nicht das Netz alleine, sondern auch
dessen Belastung und Erhaltungszustand entscheidend. Hier zeigt sich, dass
insbesondere die A 4 sowie einzelne Abschnitte der A 1, A 3, A 61 und A 57 stark
durch den Güterschwerverkehr belastet sind.
Belastung der Autobahnen mit Schwerverkehr
Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen: Mobilität
in NRW – Daten und Fakten zum Verkehr in Nordrhein-Westfalen 2011
Grundlage für den Aus- und Neubau des Fernstraßennetzes ist der Bundesverkehrs37
wegeplan (BVWP), der im Jahr 2003 beschlossen wurde. Der BVWP wird kon-
37
Der nächste BVWP soll 2015 fertiggestellt und verabschiedet werden; die Vorbereitungen hierfür (u. a. Aufstellung
einer neuen Verkehrsprognose und Anmeldung prioritärer Vorhaben) sind angelaufen.
53
kretisiert durch einen fünfjährigen Investitionsrahmenplan (IRP, aktuell 2011–2015),
der die kurz- und mittelfristig umzusetzenden Projekte beinhaltet. Für das Rheinische
Revier sind dabei folgende Maßnahmen enthalten:
Geplante Maßnahmen Fernstraßen
Straße
Abschnitt
Maßnahme
A1
AK Köln Nord – AK Köln
West
6-streifige Erweiterung (laufendes
Vorhaben)
A1
AS Lommersdorf – AS
Blankenheim
4-streifiger Neubau (in
Planfeststellung)
A 1/A 3
AK Leverkusen
Umbau (Vorentwurf)
A 1/A 57
AK Köln-Nord
Umbau (Vorentwurf)
A3
AS Köln-Dellbrück – AS
Köln-Mülheim
8-streifige Erweiterung (laufendes
Vorhaben)
A3
AS Köln-Mülheim – AK
Leverkusen
8-streifige Erweiterung
(planfestgestellt)
A4
AS Düren – AS Kerpen
6-streifige Erweiterung (laufendes
Vorhaben)
A 44
Düsseldorf/Ratingen –
Velbert
4-streifiger Neubau (laufendes
Vorhaben)
A 46
AS Wanlo – AK Holz
6-streifige Erweiterung
(planfestgestellt, Kosten trägt RWE)
A 57
AK Neuss-West – AK
Kaarst
6-streifige Erweiterung (laufendes
Vorhaben)
A 57
AK Meerbusch – KrefeldOppum
6-streifige Erweiterung (Vorentwurf)
A 59
AD Bonn-Nordost – AD St.
Augustin
8-streifige Erweiterung (Vorentwurf
genehmigt)
Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Investitionsrahmenplan 2011–2015 für die
Verkehrsinfrastruktur des Bundes, Stand 15.03.2012 (ohne prioritäre Vorhaben bei Bundesstraßen)
Als weitere wichtige Vorhaben sind u. a. die Erweiterung der A 1 zwischen Kreuz
Leverkusen und AS Leverkusen sowie die Erweiterung der A 57 zwischen Dormagen
und Neuss vorgesehen, wobei sich diese in einem frühen Planungsstadium befinden
und erst nach 2015 begonnen werden können.
Gemäß Verkehrsprognose der Industrie- und Handelskammern im Rheinland wird
sich der Straßengüterverkehr im Rheinland von rd. 90,5 Mrd. Tonnenkilometer im
Jahr 2004 bis zum Jahr 2025 auf rd. 174,9 Mrd. Tonnenkilometer annähernd
54
verdoppeln. Überproportionale Zuwächse von rd. 130 % entfallen dabei auf den
38
Damit wird auf den Straßengüterverkehr knapp 2/3 der gesamten
Transit.
prognostizierten Transportleistung entfallen.
Auch vor diesem Hintergrund wurden in Vorbereitung des neuen BVWP von den
Kommunen und Kammern der Metropolregion Rheinland prioritäre Vorhaben identifiziert, die eine überregionale Bedeutung haben und für den BVWP 2015 angemeldet
39
werden. Die Vorhabenanmeldungen im Bereich Straßenverkehr decken sich in
Teilen mit den Projekten, die bereits im IRP (s.) enthalten sind. Ergänzend hierzu
werden folgende neue Vorhaben im Rheinischen Revier angemeldet:
A 57: Komplettausbau zwischen Köln und Kamp-Lintfort auf 6 Fahrstreifen
A 52: Ausbau zwischen AK Neersen und AK Mönchengladbach auf 6 Fahrstreifen
A 61: Ausbau zwischen Kaldenkirchen und Landesgrenze Rheinland-Pfalz auf 6
Fahrstreifen, vordringlich zwischen AK Mönchengladbach und AK Wanlo
A 44: Ausbau zwischen AK Neersen und Krefeld auf 6 Fahrstreifen
A 1: Ausbau zwischen AK Köln-West und AD Erftstadt auf 6 Fahrstreifen
Rheinquerung zwischen Köln-Godorf (A 555) und Niederkassel (A 59)
4.2.4.2 Schienenverkehr
Das Rheinische Revier verfügt ebenfalls über ein dichtes Schienennetz. Von
besonderer Bedeutung für den Güterverkehr sind insbesondere die Strecken beiderseits des Rheins in Nord-Süd-Richtung sowie grenzüberschreitend die Verbindungen
Köln – Aachen – Belgien und Duisburg – Krefeld – Niederlande. Neben den öffentlichen Schienenwegen bestehen Strecken der Privatbahnen und Werksbahnen, die
u. a. eine wichtige Rolle beim Abtransport der Braunkohle aus den Tagebauen
spielen.
Ebenso wie die Straßeninfrastruktur wird die Schieneninfrastruktur auf der Grundlage
des Bundesverkehrswegeplans und des Investitionsrahmenplans ausgebaut. Dabei
sollen bis 2015 folgende Vorhaben im Rheinischen Revier fertiggestellt oder in Angriff
genommen werden:
38
Datenaufbereitung der Globalprognose des Bundes durch Ingenieurgesellschaft IVV im Auftrag der Industrie- und
Handelskammern im Rheinland, 2009
39
Vorhabenanmeldung der Initiative Metropolregion Rheinland für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans,
Stand 20.06.2012
55
Geplante Maßnahmen bei der Schieneninfrastruktur
Vorhaben
Maßnahme
KLV-Umschlagterminal Köln-Eifeltor
Fertigstellung 3. Modul
Rangierbahnhof Gremberg
Fertigstellung
Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Investitionsrahmenplan 2011–2015 für die
Verkehrsinfrastruktur des Bundes, Stand 15.03.2012
Die Ausbaustrecke Köln – Düren – Aachen – Belgien (drittes Gleis) wird als
„sonstiges Vorhaben“ aufgeführt, so dass mit einem Beginn erst nach 2015 zu
rechnen ist.
Auch für den Bereich Schienenverkehr wurden durch die Akteure in der
Metropolregion Rheinland prioritäre Projekte zur Anmeldung für den BVWP 2015
40
identifiziert. Es handelt sich um folgende Vorhaben:
41
Strecke Emmerich – Wesel – Oberhausen („Betuwe-Linie“): dreigleisiger Ausbau
Rhein-Ruhr-Express: sechsgleisiger Ausbau zwischen Duisburg und Düsseldorf,
viergleisiger Ausbau zwischen Düsseldorf und Köln, Engpassbeseitigung im
Bereich Leverkusen
Ausbau Bahnknoten Köln mit insgesamt 15 Einzelmaßnahmen
Strecke Venlo – Viersen: zweigleisiger Ausbau zwischen Kaldenkirchen und Dülken
Strecke Mönchengladbach – Köln: Engpassbeseitigung zwischen MG-Rheydt und
Odenkirchen
Strecke Aachen – Köln: durchgehendes drittes Gleis
Neubau Roermond – Mönchengladbach („Eiserner Rhein“): dringendes strategisches Vorhaben des weiteren Bedarfs
Das Aufkommen im Schienengüterverkehr lässt sich anhand der verfügbaren Daten
nicht exakt für das Rheinische Revier darstellen. Aktuelle Daten liegen allerdings auf
Ebene der Regierungsbezirke vor, so dass an dieser Stelle die Werte für den
Regierungsbezirk Köln als Annäherung dargestellt werden.
Wie auch andere Verkehrsträger war der Schienengüterverkehr massiv von der Wirtschaftskrise 2008/2009 betroffen. Das Gesamtladungsaufkommen konnte zwar
40
Vorhabenanmeldung der Initiative Metropolregion Rheinland für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans,
Stand 20.06.2012
41
Dieses Vorhaben befindet sich räumlich zwar außerhalb des Rheinischen Reviers, ist für die Transportabwicklung in
der Rheinschiene aber elementar, so dass es hier dennoch angeführt wird
56
seither wieder gesteigert werden, hat aber mit rund 17,5 Mio. Tonnen
Jahresumschlag noch nicht ganz wieder das Vorkrisenniveau (knapp 18 Mio. Tonnen)
erreicht. Die Entwicklung im Regierungsbezirk Köln entspricht hier weitgehend der
Entwicklung im Land Nordrhein-Westfalen insgesamt.
Entwicklung des Schienengüterverkehrs (Empfang und Versand, Index 2007 = 100)
Quelle: Statistisches Bundesamt: Eisenbahnverkehr, Fachserie 8, Reihe 2, 2007–2011
130
120
110
100
90
80
70
60
2007
2008
Reg.-Bez. Köln gesamt
2009
NRW gesamt
Reg.-Bez. Köln ZARA-Häfen
2010
2011
NRW ZARA-Häfen
Der Schienengüterverkehr spielt insbesondere beim Transport von Massengütern,
hier vor allem chemischen Erzeugnissen und Mineralölerzeugnissen, eine wichtige
Rolle (ca. 3,4 Mio. Tonnen pro Jahr). Der Güterversand und -empfang in der
wertschöpfungsstarken Gruppe „Maschinen und Ausrüstungen“ weist dagegen nur
eine untergeordnete Bedeutung auf (rd. 340.000 Tonnen pro Jahr).
Aufgrund der Grenzlage zu Belgien und den Niederlanden spielt der grenzüberschreitende Schienenverkehr zu den belgischen und niederländischen Nordseehäfen
(sog. „ZARA-Häfen“) eine weiter anwachsende Bedeutung. Das absolute Aufkommen
macht zwar mit rund 640.000 Tonnen (Empfang und Versand) nur einen kleinen Anteil
am Gesamtaufkommen von 17,5 Mio. Tonnen aus. Dieser Bereich weist allerdings
eine überdurchschnittliche Wachstumsrate im Vergleich mit den Warenströmen aus
anderen Gebieten auf.
57
Terminals für den Kombinierten Ladungsverkehr
Als Kombinierten Verkehr (KV) bezeichnet man den Gütertransport, bei dem der Vor-/
Nachlauf mit dem LKW erfolgt, die überwiegende Transportstrecke der Ladung aber
per Bahn, z. T. auch per Binnenschiff, zurückgelegt wird. In den KV-Terminals erfolgt
der Wechsel der Verkehrsträger, d. h. der Umschlag vom LKW auf die Bahn oder das
Binnenschiff bzw. umgekehrt. KV-Terminals sind damit wichtige Knotenpunkte im
logistischen Infrastrukturnetz.
Mit dem KV-Terminal Köln-Eifeltor befindet sich einer der deutschlandweit wichtigsten
Terminals im Rheinischen Revier. Insgesamt gibt es folgende öffentlichen KVTerminals:
Terminals für den Kombinierten Verkehr im Rheinischen Revier
Terminal
Betreiber
Kapazität
Verkehrsangebot
Köln-Eifeltor
Deutsche Bahn/ DUSS
330.000 LE/Jahr
(nach Ausbau
400.000)
täglich 33 Züge zu 75 Zielen,
v. a. Italien, Schweiz, Spanien;
in Verbindung mit GVZ Köln
Köln-Niehl
CTS Container-Terminal
GmbH/HGK Häfen und
Güterverkehr Köln AG
330.000 LE
Knapsack-Niehl-Shuttle;
Relationen nach Hamburg,
Bremerhaven, Rotterdam
Hürth-Knapsack
KCG Knapsack Cargo
GmbH
k.A.
Schwerpunkt Chemie/
Gefahrgüter; täglich KnapsackNiehl-Shuttle; Relationen nach
Hamburg, Bremerhaven,
Rotterdam, Antwerpen
Neuss Hafen
Neuss-Düsseldorfer
Häfen GmbH
10.200 TEU/Jahr
Neuss Intermodal
Neuss Intermodal
Terminal GmbH
k. A.
Düsseldorf
DCH Düsseldorfer
Container Hafen GmbH
k. A.
Krefeld
Krefeld Container
Terminal GmbH
k. A.
Quelle: eigene Recherchen; LE = Ladungseinheiten, TEU = Twenty-Foot Equivalent Unit (Standardcontainer)
Daneben gibt es noch Terminals, die nur dem Werksverkehr einzelner Unternehmen
(z. B. Fa. Talke in Hürth oder Fa. Chemion in Dormagen und Leverkusen) dienen und
hier nicht aufgeführt sind.
58
Hinsichtlich der räumlichen Verteilung der KV-Terminals zeigt sich eine deutliche Ausrichtung auf die Rheinschiene, wo zentrale Nord-Süd-Achsen des Straßen-,
Schienen- und Binnenschiffverkehrs verlaufen. Als Ergänzung hierzu und zur
Entlastung des Terminals Eifeltor ist gegenwärtig die Einrichtung eines KV-Terminals
in Düren in der Diskussion.
4.2.4.3
Wasserstraßen/Binnenhäfen
Zentrale Wasserstraße für die Binnenschifffahrt – nicht nur im Rheinischen Revier,
sondern in Deutschland insgesamt – ist der Rhein mit Verbindungen in die süddeutschen Wirtschaftsräume sowie die belgischen und niederländischen Nordsee42
häfen. Über Kanäle sind zudem die deutschen Nordseehäfen erreichbar. Dementsprechend sind auch die größten Binnenhäfen an dieser Wasserstraße zu finden.
42
vgl. Intraplan/BVU: Verflechtungsprognose (2007), demnach werden 80 % des gesamten deutschen
Binnenschifffahrtsaufkommens über den Rhein abgewickelt
59
Binnenhäfen im Rheinischen Revier
43
Hafen
Betreiber
Krefeld
Hafen Krefeld GmbH &
Co. KG
3,405
Chemische Erzeugnisse, Erze,
landwirtschaftliche Erzeugnisse
Düsseldorf
Neuss-Düsseldorfer
Häfen GmbH & Co. KG
2,058
Nahrungs-/Genussmittel,
Mineralerzeugnisse (Zement,
Kalk), Container
Neuss
Neuss-Düsseldorfer
Häfen GmbH & Co. KG
7,313
Erze, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs-/Genussmittel, Container
Stürzelberg
(Dormagen)
uct Umschlag Container
Terminal GmbH
1,106
Metalle/Metallerzeugnisse
Leverkusen
Chemion Logistik
2,355
Chemische Erzeugnisse,
Erze/Salze
Köln-Niehl
Häfen und Güterverkehr
Köln AG
5,614
Kokerei-/Mineralölerzeugnisse,
chemische Erzeugnisse,
Container
Köln-Godorf
Häfen und Güterverkehr
Köln AG
5,919
Kokerei-/Mineralölerzeugnisse,
chemische Erzeugnisse
Wesseling
Shell Deutschland GmbH
3,133
Kokerei-/Mineralölerzeugnisse,
chemische Erzeugnisse
Umschlagsmenge
2011 (in Mio. t)
30,903
Summe Häfen
Rheinisches
Revier
zum Vergleich:
Duisburg*
wichtigste Gütergruppen
Duisburger Hafen AG
17,692
NRW gesamt**
Container, Kohle,
Metallerzeugnisse
125,804
Quelle: Information und Technik NRW: Binnenschifffahrt in NRW 2007, 2008, 2009, 2010, 2011
* nur öffentliche Häfen (duisport)
** einschl. Werkshäfen
Neben dem Rhein und den Rheinhäfen hat auch die grenznah durch Belgien und die
Niederlande verlaufende Maas (einschl. Nebenkanälen) eine wichtige Bedeutung für
das Rheinische Revier. Dieses Wasserstraßensystem bildet eine direkte Verbindung
insbesondere des westlichen Teils des Rheinischen Reviers zu den belgischen und
niederländischen Nordseehäfen.
43
nur Häfen mit mind. 1 Mio. t Umschlag, kleinere Häfen wie Köln-Deutz, Lülsdorf oder Bonn werden nicht
berücksichtigt
60
Mit 14,2 Mio. Tonnen Jahresumschlag stellt der Binnenhafen Lüttich einen der
44
wichtigsten europäischen Binnenhäfen dar. Weitere Binnenhäfen im Einzugsbereich
der IRR sind Maastricht, Stein, Born, Maasbracht und Roermond in den
Niederlanden.
Wie andere Verkehrsträger auch, war die Binnenschifffahrt stark von der Wirtschaftskrise 2008/2009 betroffen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung stagniert das
Frachtaufkommen sowohl im Rheinischen Revier als auch in NRW insgesamt. Das
Frachtaufkommen liegt hier noch rund 10 % unter dem Vorkrisenniveau. Dagegen
konnte der Duisburger Hafen sein Umschlagaufkommen im Jahr 2011 wieder über
das Niveau vor der Wirtschaftskrise steigern.
44
vgl. http://www.portdeliege.be, abgerufen am 05.03.2013
61
Entwicklung des Ladungsaufkommens in Binnenhäfen (Index 2007 = 100)
Quelle: Information und Technik NRW: Binnenschifffahrt in NRW 2007, 2008, 2009, 2010, 2011
120
110
100
90
80
70
60
2007
2008
2009
Rheinisches Revier
NRW gesamt
2010
2011
Duisburg
Bedingt durch die generellen Veränderungen der Güterstrukturen zeigt sich auch in
der Binnenschifffahrt ein Trend zu einem höheren Containeraufkommen (vgl. Tabelle
17 auf folgender Seite). Dies ist in engem Zusammenhang mit der Zunahme der
Seehafenhinterlandverkehre zu sehen. So hat das Binnenschiff einen Anteil am
Modal Split bei den Hinterlandverkehren aller Nordseehäfen von rd. 37 %, bezogen
45
auf die ZARA Häfen liegt er noch höher.
45
vgl. PLANCO Consulting GmbH: Marktanalyse für die Kölner Häfen – Nachfrage und Kapazität bis 2030,
Abschlussbericht an die Häfen und Güterverkehr Köln AG, August 2012, S. 16f.
62
Containertransporte mit dem Binnenschiff
Hafen
Steigerung p.a.
Stand 2010
(in 1.000 TEU)
Prognose 2030
(in 1.000 TEU)
138
359
+4,9 %
Leverkusen
13
34
+5,0 %
Stürzelberg
23
61
+5,0 %
Köln
99
260
+4,9 %
Bonn
58
166
+5,4 %
331
880
+5,0 %
Neuss / Düsseldorf
Summe
Quelle: PLANCO Consulting: Marktanalyse für die Kölner Häfen, Abschlussbericht, August 2012
TEU: Twenty-Foot Equivalent Unit (Standardcontainer)
4.2.4.4 Flughäfen/Luftfracht
Für die Abwicklung des Luftfrachtverkehrs im Rheinischen Revier ist vor allem der
Flughafen Köln/Bonn, nachrangig auch der Flughafen Düsseldorf relevant. Mit gut
800.000 Tonnen Luftfracht an den beiden Flughäfen werden knapp 20 % der
gesamten Luftfracht an den deutschen Flughäfen im Rheinland umgeschlagen.
Luftfrachtaufkommen (Ein- und Ausladung) an ausgewählten Flughäfen
Flughafen
2009
2010
2011
Köln/Bonn
546.363
638.183
727.460
Düsseldorf
64.804
87.060
81.250
611.265
725.381
808.772
1.803.237
2.270.237
2.214.648
508.783
637.815
744.029
3.335.321
4.205.025
4.413.743
NRW gesamt*
zum Vergleich:
Frankfurt/Main
Leipzig/Halle
Deutschland gesamt
Quelle: Statistisches Bundesamt: Luftverkehr auf allen Flugplätzen 2007 – 2011, Fachserie 8, Reihe 6.2
* zusätzlich Dortmund, Paderborn-Lippstadt, Münster-Osnabrück, Weeze/Niederrhein
Im Jahr 2011 musste der Flughafen Köln/Bonn seine langjährige Rolle als
zweitgrößter deutscher Frachtflughafen hinter Frankfurt/Main an den Flughafen
Leipzig/Halle abtreten, der sich seit der Einrichtung des Drehkreuzes für den
63
Logistikdienstleister DHL sehr dynamisch entwickelt. Der Flughafen Köln/Bonn
profitiert nach wie vor von seiner Funktion als Drehkreuz für die Paket- und
Kurierdienstleister FedEx und UPS.
Grenzüberschreitend sind für die Abwicklung von Luftfracht zudem die Flughäfen
Lüttich (ca. 675.000 Tonnen Frachtumschlag 2011; u. a. Hub für den Kurier-/Expressdienstleister TNT) und Maastricht (ca. 92.500 Tonnen Frachtumschlag 2011) relevant.
4.2.4.5
Gas-Fernleitungen und andere Pipelines
Ähnlich wie das Stromnetz ist auch das Netz zur Gasversorgung in mehrere
Hierarchiestufen – vom überregionalen Fernleitungsnetz bis zum lokalen
Versorgungsnetz – strukturiert. Betreiber des Fernleitungsnetzes im Rheinischen
Revier ist die Fa. Thyssengas (Unternehmenssitz Dortmund), die das Gas wiederum
an regionale Versorgungsunternehmen und Stadtwerke, aber auch Industriekunden
weitergibt. Das Bestandsnetz ist in der folgenden Abbildung blau dargestellt.
Bestand Gas-Fernleitungsnetz
Quelle: Netzentwicklungsplan Gas 2012 der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber, Stand 10.03.2013, download
unter www.netzentwicklungsplan-gas.de
64
Mit den Übernahmepunkten Bocholtz und Eynatten befinden sich im Rheinischen
Revier wichtige Schnittstellen zur Einbindung des deutschen Fernleitungsnetzes in
internationale Strukturen, insbesondere zur Anbindung an den für den Gashandel
wichtigen Hafen Zeebrügge. Auf regionaler Ebene stellen die Verdichterstation
Stolberg, Paffrath und Porz wichtige Knotenpunkte dar.
Auch im Gasleitungsnetz sind im Zuge der grundlegenden Umgestaltung der
Energieversorgung
und
zur
Gewährleistung
der
Versorgungssicherheit
Ausbaumaßnahmen erforderlich (in obiger Abbildung rot dargestellt). Anders als beim
Stromnetz ist aber nur in geringem Maße ein Leitungsneubau erforderlich
(Maßnahme
070-01: Anbindung
Kraftwerk
Weisweiler;
gegenwärtig
in
Planungsphase, Inbetriebnahme vorauss. 2018). Der Schwerpunkt der Maßnahmen
liegt vielmehr in der Anpassung und Kapazitätserhöhung der Knoten Stolberg und
Porz.
Während das Gasleitungsnetz eine wichtige Funktion für die breite Versorgung von
Haushalten, öffentlichen Einrichtungen und Gewerbe wahrnimmt, dienen die in der
Region bestehenden Pipelines in erster Linie der Versorgung bzw. dem
Produktaustausch zwischen einzelnen Industriebetrieben. Relevant für das
Rheinische Revier sind:
RRP: Rotterdam-Rhein-Pipeline zum Transport von Rohöl aus dem Hafen
Rotterdam in die Raffinerien Wesseling/Godorf und Gelsenkirchen
RMR: Rhein-Main-Rohrleitung zum Transport von Mineralölprodukten (Kraftstoffe,
Kerosin) aus den Raffinerien zur Weiterverarbeitung/-nutzung ins Rhein-MainGebiet
65
Pipelines für Rohöl und Mineralölprodukte
Quelle: Mineralölwirtschaftsverband e.V.: Mineralölversorgung mit Pipelines, Hamburg 2006
Neben diesen überregionalen Leitungsnetzen bestehen innerhalb des Rheinischen
Reviers kleinräumige Pipelinesysteme, die vornehmlich der Verbindung zwischen
Produktionsstätten eines Unternehmens dienen. Beispiele hierfür sind die ca. 4 km
lange „Connect-Pipeline“ zwischen den Werksteilen Godorf und Wesseling der ShellRaffinerie Rheinland sowie die „CO-Pipeline“ zwischen den Bayer-Standorten
46
Dormagen und Krefeld-Uerdingen.
Planungen zum Neu- oder Ausbau von Pipelines im Rheinischen Revier sind
gegenwärtig nicht bekannt.
46
Diese Pipeline ist seit 2009 fertiggestellt, aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen aber noch nicht in Betrieb.
66
4.2.5 Flächen und Standorte
Grundsätzliche Voraussetzung zur Entwicklung von Logistikstandorten ist neben
einer guten Verkehrsanbindung an mehrere Verkehrsträger vor allem die
Verfügbarkeit großer zusammenhängender Bauflächen mit geeignetem Zuschnitt und
geringen Nutzungseinschränkungen, in erster Linie hinsichtlich Lärmemissionen; ein
24-Stunden-Betrieb muss gewährleistet sein. Aufgrund dieser besonderen
Anforderungen werden zunehmend Standorte speziell für Logistikunternehmen und
verkehrsintensive Produktions- und Handelsunternehmen planerisch vorbereitet und
entwickelt.
Güterverkehrszentren
Güterverkehrszentren (GVZ) stellen wichtige Schnittstellen der Infrastruktur für den
Güterverkehr dar, die seit den 90er-Jahren aus wirtschafts-, verkehrs- und umweltpolitischen Gründen gefördert werden. Von den insgesamt 34 GVZ in Deutschland
47
befinden sich drei in NRW, davon nur das GVZ Köln-Eifeltor im Rheinischen Revier.
Das GVZ Köln-Eifeltor erstreckt sich über eine Fläche von 87 ha; gegenwärtig läuft
das Planungsverfahren zur Erweiterung um 14 ha auf dem Gelände der ehemaligen
Melia-Deponie. Auf dem Gelände des GVZ befinden sich neben dem KV-Terminal (s.
Kap. 0) u. a. ein Logistikpark von ProLogis und ein Paket-/Kurierzentrum von DHL.
Logistikparks
Neben „klassischen“ Gewerbe- und Industrieflächen sowie speziellen verkehrs- und
umschlagorientierten Standorten wie GVZ etablieren sich zunehmend sog. Logistikparks. Diese entsprechen dem Trend bei Produzenten, Handelsunternehmen und
Logistikdienstleistern nach einer Anmietung ausgestatteter, sofort funktionsfähiger
Immobilien und Hallenflächen. Eigentümer und Betreiber sind in der Regel Projektentwickler oder Immobilienunternehmen.
Im Rheinischen Revier sind folgende Logistikparks zu finden:
47
Die beiden anderen GVZ befinden sich in Herne und Rheine.
67
Logistikparks im Rheinischen Revier
Standort
Eigentümer/
Betreiber
Größe
besondere Angebots-/
Ausstattungsmerkmale
ProLogis-Park
Krefeld
ProLogis
30.000 qm, davon 17.000
qm Hallenfläche
Erweiterungsfläche von 3 ha für
ca. 28.000 qm Büro- und 12.000
qm Hallenfläche verfügbar
ProLogis-Park
Köln-Eifeltor
ProLogis
ca. 46.000 qm
Hallenfläche, davon ca.
8.500 qm verfügbar
Erweiterungsfläche von 6 ha für
ca. 100.000 qm Hallenfläche
verfügbar
Logistics Park
Krefeld Süd
Segro
29 ha Fläche für insg. ca.
120.000 qm Nutzfläche
1. Bauphase ca. 23.000 qm
Mietfläche; Gleisanschluss
möglich
Logistics Centre
Mönchengladbach-Airport
Segro
ca. 20.000 qm Hallenfläche zzgl. Büro-/
Sozialflächen
Logistics Centre
Düsseldorf-Süd
Segro
ca. 20.000 qm Hallenfläche zzgl. Büro-/
Sozialflächen
Mönchengladbach
-Rheindahlen
Ixocon
17 ha, Logistikfläche
23.000 qm
Erweiterung um ca. 70.000 qm
Logistikfläche möglich
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der Betreiber
Sonstige Gewerbeflächen
Neben den oben genannten logistikspezifischen Standorten stellen auch „konventionelle“ Gewerbe- und Industrieflächen mögliche Standorte für die Ansiedlung von
Logistikdienstleistern bzw. logistikaffinen Handels- und Industrieunternehmen dar. Die
48
grundsätzliche Eignung dieser Flächen für eine logistische Nutzung wurde im
Rahmen des EU-geförderten Ziel 2-Projektes „Weiterentwicklung der Logistikregion
49
Rheinland“ für einen Teilraum des Rheinischen Reviers systematisch untersucht.
Als Flächen mit besonderer Standortqualität und besonderer Eignung für eine
48
größer als 5 ha, unbebaut, gute verkehrliche Erschließung, keine Umweltrestriktionen oder andere
Ausschlussgründe, Bestätigung durch die jeweiligen Kommunen
49
IHK Mittlerer Niederrhein, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss: Untersuchung zur Flächen(re-) aktivierung zur
Ausweitung des Gewerbeflächenangebotes mit Gleisanschluss für eine eventuelle logistische Nutzung, 2012. Der
Untersuchungsraum umfasst die Städte Köln, Krefeld, Mönchengladbach sowie den Rhein-Kreis Neuss, den Kreis
Viersen und den Rhein-Erft-Kreis.
68
logistische Nutzung wurden dabei identifiziert, wobei diese Flächen überwiegend
50
nicht sofort verfügbar sind:
Flächen mit Eignung für logistische Nutzung
Kreis/Stadt
Standort
Rhein-Kreis-Neuss
Dormagen Silbersee
59
Interkommunales Gewerbegebiet JüchenGrevenbroich
42
Neuss Kuckhofer Str.
28
Regiopark MG-Jüchen
100
Mönchengladbach
Fläche (ha)
Hardt-Mackenstein
Krefeld
Interkommunales Gewerbegebiet
Meerbusch-Krefeld
Krefeld Hafen
Kreis Viersen
185
21
Niederkrüchten ehem. Flugplatz Elmpt
Zwischensumme Teilgebiet Nord
Rhein-Erft-Kreis
50
115
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r, )
Bergheim LEP VI
130
Bergheim Zieverich West
Frechen Europark
43
6
Pulheim Süd (Industriebahn)
21
Pulheim Süd (Schwefelberg)
5
Zwischensumme Teilgebiet Süd
205
Gesamtflächen
805
Quelle: IHK Mittlerer Niederrhein/Rhein-Erft-Kreis/Rhein-Kreis Neuss: Untersuchung Gewerbeflächenangebot
Logistik Niederrhein, 2012
In der o. g. Studie wurde für den untersuchten Teilraum insgesamt ein Flächenumfang, der langfristig für eine gewerbliche Nutzung entwickelt und erschlossen
werden kann, von rund 2370 ha ermittelt. Hiermit verfügt das Rheinische Revier über
ein Potenzial, das in diesem Umfang vermutlich in keiner anderen Region Nordrhein-
50
Die Flächeneignung wurde für das Teilgebiet Nord (Krefeld, Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss, Kreis Viersen)
und das Teilgebiet Süd (Köln, Rhein-Erft-Kreis) durch verschiedene Gutachter offensichtlich nach unterschiedlicher
Methodik untersucht. Für die Potenzialanalyse übernommen wurden für den Nordteil die acht Flächen, die eine
„besondere Standortqualität mit verkehrlich besonders günstiger Lage“ aufweisen (vgl. S. 31 des Gutachtens); für
den Südteil die fünf Flächen, die kurzfristig für Groß-Logistik zur Verfügung stehen (vgl. S. 41 des Gutachtens).
69
Westfalens vorzufinden ist, und welches auch langfristig Entwicklungsoptionen (auch
über die Logistik hinaus) bietet.
Neben den o. g. Flächen wurden weitere Standorte im Rheinischen Revier
recherchiert, die aufgrund ihrer Standortqualitäten eine besondere Eignung für die
Logistik aufweisen bzw. von den Eigentümern speziell als Logistikfläche vermarktet
werden. Diese wurden aber nicht systematisch nach den Kriterien der o. g. Studie
untersucht.
Weitere Logistikflächen im Rheinischen Revier
Kreis/Stadt
Standort
Fläche (ha)
Euskirchen
PrimeSite Rhine Region
Euskirchen/Weilerswist
205
Rhein-Sieg-Kreis
Logistik- und Gewerbepark Camp Spich
k.A.
Kreis Heinsberg
Industriegebiet Geilenkirchen-Lindern
280
Quelle: eigene Recherchen
4.2.6 Unternehmensbesatz
Entsprechend des Querschnittscharakters und der Abgrenzungsproblematik der
Logistikwirtschaft kann die Zahl der Logistikbetriebe nur näherungsweise ermittelt
werden. Relativ genau lassen sich die Zahl der Transport-/Verkehrsbetriebe und
Logistikdienstleister aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit ermitteln. Ergänzt
werden Betriebe aus dem Großhandelsbereich, in der erfahrungsgemäß logistikorientierte Tätigkeiten einen hohen Anteil haben (Transport, Lagerung, Kommissionierung, Distribution etc.). Unternehmen aus ergänzenden Bereichen (z. B.
Beratung, Immobilien, Hersteller von Lagertechnik, Fahrzeugbau) etc. lassen sich
nicht eindeutig der Logistik zuordnen und werden daher hier ausgeblendet. Ebenso
entziehen sich Logistik- bzw. Distributionszentren von Produzierenden Unternehmen
einer statistischen Erfassung, da diese der jeweiligen Branchen zugeordnet werden,
auch wenn funktional dort Logistik betrieben wird. Die nachfolgenden Werte geben
somit eine untere Grenze des Unternehmensbesatzes wieder.
70
Zahl der Logistikbetriebe im Rheinischen Revier
Stadt/Kreis
2007
2011
Veränderung
Mönchengladbach
458
454
-0,9 %
Kreis Düren
294
283
-3,7 %
Kreis Heinsberg
284
318
+12,0 %
Rhein-Erft-Kreis
766
783
+2,2 %
1130
1140
+0,9 %
2.932
2.978
+1,6 %
Städteregion Aachen
725
703
-3,0 %
Bonn
346
334
-3,5 %
Düsseldorf
1564
1572
+0,5 %
Köln
1583
1646
+4,0 %
Krefeld
415
401
-3,4 %
Leverkusen
158
172
+8,9 %
Kreis Euskirchen
274
270
-1,5 %
Kreis Viersen
642
605
-5,8 %
Rhein-Sieg-Kreis
775
764
-1,4 %
Zwischensumme erweiterte IRR
6.482
6.467
-0,2 %
Summe IRR gesamt
9.414
9.445
+0,6 %
27.897
27.715
-0,7 %
Rhein-Kreis Neuss
Zwischensumme Kern-IRR
zum Vergleich: NRW gesamt
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion West, übermittelt am 12.12.2012.
Im Rheinischen Revier ist demnach insgesamt eine leichte Zunahme der Zahl an
Logistikbetrieben zu verzeichnen, wobei die Zunahme um 1,6 % im Kernbereich die
Abnahme um 0,2 % in der erweiterten IRR aufwiegt. Der übergeordnete Trend,
wonach insbesondere kleinere Unternehmen aus dem Markt ausscheiden und
Konzentrationstendenzen zu beobachten sind (vgl. Abs. 0), was auch in den Zahlen
für NRW insgesamt zum Ausdruck kommt, wird im Rheinischen Revier durch diverse
Neuansiedlungen kompensiert.
Ansiedlungsgeschehen
Das Rheinische Revier konnte in der jüngeren Vergangenheit eine Reihe
hochkarätiger Neuansiedlungen verzeichnen, die die hohe Bedeutung des
Logistikstandortes unterstreichen. Die folgende Aufzählung ist nicht abschließend,
71
verdeutlicht aber, dass sich Logistikabteilungen großer Konzerne in der Region
niederlassen bzw. hier expandieren:
Logistikzentrum von TK-Maxx (Textilhandel) in Bergheim
Erweiterung Rewe-Zentrallager in Köln-Langel
Logistikzentrum der Fiege-Gruppe für Esprit in Mönchengladbach
Versandzentrum von Zalando in Mönchengladbach
Europäisches Distributionszentrum von 3M in Jüchen
Logistikzentrum der Fiege-Gruppe für Vaillant in Neuss
NETTO-Distributionszentrum in Krefeld
QVC-Distributionszentrum in Hückelhoven
72
Teilsegmente
Bei der Betrachtung verschiedener logistischer Teilsegmente bzw. der unternehmerischen Tätigkeiten werden enge Wechselwirkungen mit dem Industriebesatz in der
Region deutlich. Dies entspricht dem Trend, dass spezialisierte Logistikdienstleister
die Nähe zu den Verladern suchen. Beispiele hierfür sind:
Chemielogistik: Fa. Chemion mit Standorten in Dormagen, Krefeld, Köln und
Leverkusen (Hauptsitz); Fa. Talke mit Standorten in Hürth (Hauptsitz), Wesseling
und Köln; Fa. KCG Knapsack Cargo GmbH mit Hauptsitz Hürth
Textillogistik: Dem regionalen Branchenschwerpunkt im Textilbereich in
Mönchengladbach folgend, haben sich an diesem Standort auch entsprechende
Logistikfunktionen angesiedelt, die dieses spezielle Segment bedienen, so z. B. die
Fa. Fiege als Logistikdienstleister für Esprit, DHL Supply Chain als Logistikdienstleister für Primark und das Logistikzentrum der Bekleidungskette C&A.
Handelslogistik und Distribution von Konsumgütern: In diesem Segment wirkt
sich das hohe Bevölkerungs- bzw. Kundenpotenzial positiv auf die Ansiedlung von
Logistikern aus, in dem die Region ebenfalls gut aufgestellt ist. Beispiele hierfür
sind Aldi-Süd (Dormagen), dm-Verteilzentrum (Weilerswist), Procter & Gamble
(Euskirchen), Asics (Neuss), QVC (Hückelhoven), Lekkerland-Tobacco (Frechen),
Kaufhof Zentrallager (Frechen) oder Fressnapf (Krefeld).
Der vorgelagerte Bereich (Zulieferer und Ausstatter der Logistikbranche) wird
u. a. durch Vanderlande Industries GmbH (Lager-, Sortier-, Kommissionierungssysteme; Mönchengladbach) und Daimler Nutzfahrzeuge (Düsseldorf) abgedeckt.
4.2.7
Logistikbezogener Arbeitsmarkt
4.2.7.1
Beschäftigung
Wie schon bei der Zahl der Unternehmen aus dem Logistikbereich stellt sich
aufgrund der Abgrenzungsproblematik auch die Ermittlung der Beschäftigten in der
Logistik schwierig dar. Die in der Tabelle dargestellten Zahlen spiegeln daher im
Wesentlichen die Beschäftigten bei Logistikdienstleistern und dem Großhandel wider.
Logistikbeschäftigte in der Industrie und sonstigen Wirtschaftszweigen können
aufgrund der methodischen Schwierigkeiten nur unzureichend erfasst werden, so
dass die tatsächliche Zahl der Logistikbeschäftigten höher liegt als im Folgenden
ausgewiesen.
73
Beschäftigung im Logistikbereich
Stadt/Kreis
svp.
Besch.
2007
svp.
Besch.
2011
Veränderung
Gesamtbeschäftigung
2011
Anteil Logistik
an Gesamtbeschäftigung
Mönchengladbach
8.651
7.842
-9,4 %
85.755
9,1 %
Kreis Düren
4.282
4.171
-2,6 %
74.690
5,6 %
Kreis Heinsberg
4.343
4.913
+13,1 %
57.754
8,5 %
Rhein-Erft-Kreis
16.717
16.966
+1,5 %
125.106
13,5 %
Rhein-Kreis Neuss
20.372
21.596
+6,0 %
132.046
16,3 %
Zwischensumme
Kern-IRR
54.365
55.488
+2,1 %
475.351
11,7 %
Städteregion Aachen
10.482
10.886
+3,9 %
188.566
5,8 %
7.459
6.365
-14,7 %
159.945
4,0 %
Düsseldorf
32.000
29.312
-8,4 %
372.808
7,8 %
Köln
31.161
34.012
+9,1 %
484.497
7,0 %
Krefeld
7.066
7.145
+1,1 %
83.055
8,6 %
Leverkusen
3.240
3.140
-3,1 %
61.505
5,1 %
Kreis Euskirchen
3.777
5.079
+34,4 %
49.422
10,2 %
Kreis Viersen
9.245
9.336
+1,0 %
80.662
11,5 %
Rhein-Sieg-Kreis
11.144
12.442
+11,6 %
135.932
9,1 %
Zwischensumme
erweiterte IRR
115.574
117.717
+1,9 %
1.616.392
7,3 %
Summe IRR
169.939
173.214
+1,9 %
2.091.743
8,3 %
zum Vergleich:
NRW gesamt
492.514
496.802
+0,8 %
6.067.637
8,2 %
Bonn
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion West, übermittelt am 12.12.2012. Zur
dieser Gruppe werden gezählt (in Klammern WZ): Großhandel (462-469), Güterbeförderung Eisenbahn (492),
Güterbeförderung Straßen (494), Güterbeförderung See-/Küstenschifffahrt (502), Güterbeförderung Binnenschifffahrt
(504), Güterbeförderung Luftfracht (512), Lagerei, sonst. Dienstleistungen für den Verkehr (52), Post-, Kurier-,
Expressdienste (53)
74
Veränderung Beschäftigung und Anteil an Gesamtbeschäftigung
Veränderung Logistikwirtschaft 2007–2011 (in %)
50
40
EU
30
20
HS
SU
10
K
NE
AC
KR
BM
VIE
0
durchschn. Veränderung NRW: 0,2 %
LEV DN
D
MG
-10
durchschn.
Anteil NRW:
8,2 %
BN
-20
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Anteil Logistikwirtschaft an Gesamtbeschäftigung 2011 (in %)
Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung Regionomica
Der Anteil der Logistikbeschäftigten bewegt sich im Rheinischen Revier in etwa auf
dem Niveau des Landes NRW insgesamt (8,3 % ggü. 8,2 %). Innerhalb des
Rheinischen Reviers sind allerdings deutliche Unterschiede zu verzeichnen. So sind
in den Kreisen im Kerngebiet, die unmittelbar an die Großstädte der Rheinschiene
angrenzen, deutlich überdurchschnittliche Anteile zu verzeichnen (Rhein-Kreis Neuss
16,3 %, Rhein-Erft-Kreis 13,5 %). Unterdurchschnittliche Anteile sind – nicht zuletzt
aufgrund fehlender großer Flächen für Ansiedlungen – in den Großstädten zu
verzeichnen.
Im Vergleich zum Land NRW konnte das Rheinische Revier in den vergangenen
Jahren allerdings eine überdurchschnittlich positive Entwicklung der Beschäftigtenzahlen verzeichnen (+1,9 % ggü. 0,8 %), wobei auch hier signifikante regionale
Unterschiede festzustellen sind. Das größte Wachstum mit rd. 34 % (allerdings von
relativ niedrigem Niveau ausgehend) kann der Kreis Euskirchen aufweisen, worin
sich auch die erfolgreichen Ansiedlungen (DM, Procter & Gamble) zeigen.
75
4.2.7.2 Ausbildung/Studienmöglichkeiten
In verschiedenen Untersuchungen wurden die Bereiche Ausbildung und
Qualifizierung als bedeutende Kriterien für die künftige Entwicklung des
Wirtschaftszweiges Logistik identifiziert. Hintergrund ist, dass durch die
fortschreitende Spezialisierung, technische Innovationen und den internationalen
Wettbewerb die Qualifikationsanforderungen an Mitarbeiter steigen. Daher werden im
Folgenden vor allem die hochschulbezogenen Ausbildungsmöglichkeiten dargestellt,
da diese auch über die Regionsgrenzen hinaus ein Profilierungspotenzial bieten.
Gleichwohl spielt auch die Berufsausbildung im dualen System für die Logistik eine
sehr wichtige Rolle, da die Mehrzahl der Mitarbeiter in der Logistik diesen
Ausbildungsweg durchläuft. Da diese Ausbildungsmöglichkeiten in der Regel
flächendeckend verfügbar sind, werden diese hier nicht explizit aufgeführt.
Logistikbezogene Studienmöglichkeiten bestehen im Rheinischen Revier sowohl an
Universitäten als auch Fachhochschulen und sonstigen (privaten) Hochschulen.
Spezialisierte, eigenständige Studiengänge, die zu einem logistikspezifischen Ab51
schluss führen, werden allerdings nur an vier Fachhochschulen angeboten:
Hochschule Niederrhein, Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen: Masterstudiengang Produktion und Logistik
Fachhochschule Köln, Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion: BachelorStudiengang Produktion und Logistik
Hochschule Neuss für internationale Wirtschaft: duales oder berufsbegleitendes
Studium Logistics and Supply Chain Management
Europäische Fachhochschule Rhein/Erft: duales (Bachelor) und berufsbegleitendes
(Master) Studium Logistikmanagement an den Standorten Brühl und Neuss
Eigenständige universitäre Studiengänge im Bereich Logistik wie an den
Universitäten Dortmund oder Duisburg/Essen werden im Rheinischen Revier nicht
angeboten. Allerdings finden sich auch an der RWTH Aachen und der Uni Köln
Angebote im Bereich Logistik, die in übergeordnete Lehrbereiche integriert sind:
RWTH Aachen: Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Deutsche Post Lehrstuhl für
Logistik
Uni Köln: Seminar für Unternehmensführung und Logistik sowie Seminar für
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Supply Chain Management und Produktion
(beide im Rahmen Bachelor/Master Betriebswirtschaft)
51
vgl. Baumgarten, Helmut/Hildebrand, Wolf-Christian: Studium Logistik – Akademische Ausbildung und
Führungskräftenachwuchs in der Zukunftsbranche Logistik, Berlin 2008 (Überprüfung und Aktualisierung durch
eigene Recherchen)
76
4.2.8 Logistikbezogene Forschung und Entwicklung
Im Bereich Forschung und Entwicklung konzentrieren sich die Aktivitäten im
Rheinischen Revier auf die RWTH Aachen. Hier wurde an der Fakultät für
Wirtschaftswissenschaften in Kooperation mit der Deutschen Post DHL ein Lehrstuhl
(Professur und neun Mitarbeiter) für Optimierung von Distributionsnetzwerken
eingerichtet. Die Forschungsthemen fokussieren auf die Bereiche Operations
Research, Logistik und Supply Chain Management. Die Kooperation ist zunächst bis
52
zum Jahr 2015 vorgesehen.
Darüber hinaus liegen die Schwerpunkte in der logistikbezogenen Forschung in NRW
stärker im Ruhrgebiet (hier vor allem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik
in Dortmund sowie Zentrum für Logistik und Verkehr in Duisburg).
4.2.9 Funktionalraum Logistik
Die folgende Abbildung stellt die relevanten Standorte und Infrastrukturen der
Logistikwirtschaft im Rheinischen Revier als zusammenfassenden Überblick dar.
Standorte und Infrastruktur Logistik
Quelle: eigene Darstellung Regionomica
52
Daneben führt die Hochschule Niederrhein in der Eigendarstellung einen Forschungsschwerpunkt „IT- und
Logistikkonzepte“ auf. Konkrete Aktivitäten oder Projekte hierzu konnten bei einer weitergehenden Recherche aber
nicht ermittelt werden.
77
Im Logistikbereich zeigt sich insbesondere bei der Transportinfrastruktur eine
deutliche Ausrichtung auf die Rheinschiene, wobei hier die Nord-Süd-Achse Krefeld –
Düsseldorf – Neuss – Leverkusen – Köln von besonderer Bedeutung ist. In diesem
Bereich, zu dem auch noch die östlichen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises gezählt
werden können, konzentrieren sich mit den Flughäfen, den Binnenhäfen, den KVTerminals sowie dem GVZ Köln-Eifeltor die wichtigsten Umschlageinrichtungen.
Im nördlichen Teil des Rheinischen Reviers entwickelt sich ergänzend hierzu eine
Ost-West-Achse Düsseldorf – Neuss – Mönchengladbach (und weiter Richtung
Venlo/ Rotterdam), die künftig bei Realisierung des sog. „Eisernen Rheins“ noch an
Bedeutung gewinnen kann. Perspektivisch ist eine derartige Entwicklung auch auf
der Ost-West-Achse Köln – Düren – Aachen (und weiter Richtung Lüttich/Antwerpen)
denkbar. Diese Achse stellt heute bereits einen wichtigen Transport-/Transitkorridor
dar, verfügt gegenwärtig aber nur im Raum Köln über wichtige Umschlagspunkte, an
denen eine höhere logistische Wertschöpfung erzielt werden kann.
Relativ flächendeckend stellt sich das Angebot an logistikorientierten Standorten bzw.
logistikgeeigneten Flächen dar. Naturgemäß orientieren diese sich stark an den
überregionalen Verkehrswegen.
4.2.10 Standortbewertung und Spezialisierungsansätze
Das Rheinische Revier weist neben einer guten Lagegunst im wirtschaftlichen Kernbereich der Europäischen Union eine gute Verkehrsgunst auf. So besteht bei allen
relevanten Verkehrsträgern (Straße, Schiene, Wasser, Luft) ein dichtes Netz, mit dem
die Region national und international eingebunden ist. Dies ist allerdings nicht unbedingt als ein besonderer Standortfaktor oder Alleinstellungsmerkmal zu werten,
sondern stellt die notwendige Voraussetzung für die Entwicklung einer Logistikregion
dar.
Bei der Betrachtung der Waren- und Transportströme zeigt sich, dass das Rheinische
Revier sowohl Empfängerregion (hohes Kundenpotenzial durch Bevölkerungs- und
Unternehmensdichte) als auch Versenderregion (Besatz an exportorientierten produzierenden Unternehmen), vor allem aber auch Transitregion (Warenströme aus den
ZARA-Häfen nach Osteuropa und in den Alpenraum) ist. Übergeordnetes
strategisches Ziel sollte daher sein, aus den Transitverkehren auch Wertschöpfung
für die Region zu generieren, indem logistische Leistungen über den reinen Transport
und Umschlag hinaus erbracht werden. Voraussetzung hierfür sind die Sicherung und
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der logistischen Infrastruktur, d. h. einem breiten
Flächen- und Standortangebot, einem Netz an leistungsfähigen Umschlagpunkten
und Maßnahmen zur Vernetzung der Verkehrsträger.
78
Ansätze zur Spezialisierung
Die Handlungsfelder und Maßnahmenbereiche, die in Hinblick auf eine regionale
Spezialisierung identifiziert werden können, sind in der folgenden Tabelle im
Überblick dargestellt. Wo möglich werden zudem die Teilräume bzw. Funktionsräume
benannt, in denen die jeweiligen Themen verortet werden können.
Spezialisierungsansätze mit Funktionsräumen
Themenfelder zur
Spezialisierung
Bedarfe, Potenziale, Ansätze
Funktionsraum
SeehafenHinterland-Verkehre
- Kapazitätsgrenzen in Nordseehäfen
erreicht, daher künftig steigender
Bedarf, Güter schnell ins Binnenland zu
transportieren, wo Weiterbehandlung
bzw. Feindistribution erfolgt
- Anbindung über Schiene und
Wasserstraße vorhanden; Kapazitäten
der Infrastruktur sind zu prüfen und ggf.
anzupassen
IRR-weit
entlang der
Verkehrsachsen
Distributionslogistik
- IRR in Nähe zu großen Ballungsräumen
und damit hohes Kunden-/
Konsumentenpotenzial
- nennenswerter Unternehmensbesatz
(u. a. DHL mit Hochschulkooperation)
- Verknüpfung mit anderen bedeutenden
Zukunftsthemen, z. B. e-commerce,
Telematik, Fahrzeugtechnologie
(Projekt Street-Scooter)
Ansiedlungen
eher BM, NE,
MG, SU, DN;
F&E eher AC,
K, D, KR
Industrielogistik/
Spezialtransporte
- Vernetzung mit Unternehmensbesatz in
den Bereichen Chemie, Papier, Metall,
Energie
- insb. bei Chemie schon Kompetenzen
vorhanden
LEV, BM, DN,
NE, KR
Green Logistics
- Handlungsbedarf angesichts
gegenwärtiger Rahmenbedingungen
- Verknüpfung der Kompetenz im Bereich
Fahrzeugtechnologie/alternative
Antreibe mit Logistik
AC, K, D
79
Containerhandling
- überdurchschnittliches Wachstum im
Containerverkehr, gerade auch zu den
Seehäfen (Lagerung, Reinigung,
Leercontainermanagement)
- Flächenreserven vorhanden
80
Rheinschiene
4.3 Technologie (Hochschulen u. Forschung)
4.3.1 Definition und Abgrenzung der Branche
Um den unspezifischen und abstrakten Begriff Technologie für die Strukturpolitik und
Wirtschaftsförderung greifbarer zu machen, wurden diverse Ansätze entwickelt, die
meistens darauf abzielen, Hochtechnologie oder Spitzentechnologie zu identifi53
zieren. Als Merkmal wird dabei die Forschungsintensität (Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Verhältnis zum Umsatz) herangezogen.
Vor dem Hintergrund, dass Technologie begrifflich die Tätigkeiten rund um das Entwickeln, Konstruieren und Produzieren technischer Systeme, Anlagen und Geräte beschreibt, besteht ein anderer Ansatz darin, den Anteil Ingenieure in einer Branche
54
heranzuziehen. Nach diesem Ansatz sind vor allem die Branchen technische/FuEDienstleistungen (35 Ing. je 100 Erwerbstätige), Elektroindustrie (13), Maschinenbau
(13), Fahrzeugbau (13) und EDV/Telekommunikation (11) relevant.
Die vorliegende Potenzialanalyse orientiert sich stärker an diesem technischingenieurwissenschaftlichen Ansatz. Als Kernbereiche werden die Herstellung von
Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Kraftwagen
und Kraftwagenteilen, medizinischen Apparaten und Telekommunikationsanlagen
sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau verstanden. Ergänzende Bereiche sind die
Erbringung von Dienstleistungen (z. B. der Informationstechnologie, Ingenieurbüros,
physikalisch-chemische Untersuchungen) sowie die Forschung und Entwicklung im
Bereich Natur-/ Ingenieurwissenschaften. Somit ist auch der Bereich der
Biotechnologie erfasst.
Die Technologiewirtschaft weist damit Schnittmengen sowohl zur Energiewirtschaft
(z. B. im Bereich Anlagenbau, Kraftwerkstechnik, Herstellung von Generatoren,
Turbinen, Transformatoren etc.) als auch zur Logistikwirtschaft (Herstellung von
Lager-/ Umschlagtechnik, Herstellung von Transportanlagen und -systemen, logistikspezifische EDV-Systeme, Telematikkonzepte etc.) auf.
Aufgrund des breiten Spektrums der Technologiebranche werden vor- und nachgelagerte Bereiche hier nicht explizit betrachtet. Vorleistungen für technologieorientierte Unternehmen werden in praktisch allen Industriezweigen, die Grund- oder
53
z. B. des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (Mannheim) im Rahmen des ZEWGründungsreports
54
Verein Deutscher Ingenieure VDI: 2012 – Ingenieure auf einen Blick: Erwerbstätigkeit, Innovation, Wertschöpfung.
Düsseldorf 2012
81
Vorprodukte herstellen (u. a. Metalle, Kunststoffe, Chemie, Keramik), erbracht, so
dass eine sinnvolle Zuordnung zum Technologiebereich nicht möglich ist.
4.3.2 Allgemeine Rahmenbedingungen und
übergeordnete Trends
In allen westlichen Industrieländern hat die Wirtschaft in den letzten beiden Jahrzehnten eine stetige Entwicklung hin zu einer wissensbasierten Ökonomie vollzogen,
d. h. ein immer höherer Anteil der Wertschöpfung, des Exports und der Beschäftigung
entfallen auf Wirtschaftszweige, die durch eine hohe Wissensintensität
gekennzeichnet sind. So ist die Wirtschaftsstruktur durch einen Wandel von
industrieller Massenproduktion hin zu höherwertigen, technologieorientierten
Produkten gekennzeichnet.
Die Technologiebranche gilt als treibende Kraft für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, muss sich angesichts zunehmend internationalisierter Forschungs-, Innovations- und Geschäftstätigkeit aber dem verstärktem
Wettbewerb stellen.
Dies wird verschärft durch den Trend zur Beschleunigung des technologischen
Fortschritts, der z. B. in kürzeren Innovations- und Produktzyklen zum Ausdruck
kommt. Hieran haben ein durch die Globalisierung bedingter beschleunigter
Austausch von Wissen, Personen, Gütern und Dienstleistungen erheblichen Anteil.
Mit aufkommender Konkurrenz in Schwellenländern wächst der Leistungsdruck auf
Unternehmen in den westlichen Industriestaaten. Entscheidende Erfolgsfaktoren für
technologieorientierte Unternehmen im globalen Wettbewerb sind neben der Qualität
und dem technologischen Vorsprung vor allem die schnelle Umsetzung von
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in marktgängige Produkte, Innovationen im
Dienstleistungssektor (d. h. produktbegleitende Services), Differenziertheit und
zunehmend auch Ressourceneffizienz.
Vor diesem Hintergrund ist die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen ein zentrales Ziel auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene
geworden, verbunden mit der Hoffnung, dass neue Produkte und verbesserte
Technologien zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen:
82
Auf europäischer Ebene zielt die Strategie Europa 2020 der EU auf die Steigerung
55
und Festigung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit ab
Die High-Tech-Strategie der Bundesregierung formuliert strategische Ziele für
Innovationsfelder wie Gründungen, Finanzierung, Fachkräfte u. a.
56
In NRW stellt die Förderung von Innovation und wissensbasierter Wirtschaft den
57
Schwerpunkt im Ziel 2-Programm dar.
Als zentraler Wettbewerbs- und Wachstumsfaktor für Technologiestandorte gilt die
Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, nicht zuletzt weil es sich dabei um ein
wichtiges Kriterium bei der Standortentscheidung von Unternehmen handelt.
Gleichzeitig zeichnet sich aber immer mehr ab, dass der Fachkräftemangel, insbesondere in den sog. „MINT“-Disziplinen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu einem limitierenden Faktor wird. Über das Ausmaß des
tatsächlichen Bedarfs gibt es allerdings unterschiedliche Ansichten. Der VDI schätzt
den Bedarf an Ingenieurabsolventen pro Jahr auf rund 76.000, um alle Felder, in
denen Ingenieure tätig sind (also z. B. auch in Lehre/Weiterbildung, Management,
Unternehmensberatungen etc.), besetzen zu können. Dagegen kommt das DIW für
58
den engeren Ingenieursbereich auf rund 20.000 Absolventen pro Jahr.
Zur Technologieförderung eines Standortes bzw. einer Region stehen der
Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung verschiedene Ansätze und Instrumente zur
Verfügung:
Förderung des Technologie-/Wissenstransfer, z. B. über Transferstellen
Unterstützung, Beratung und finanzielle Förderung (z. B. über Innovationsgutscheine) ansässiger Unternehmen, vor allem KMU
55
vgl. Europäische Kommission: EUROPA 2020 – eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives
Wachstum, Brüssel 2010
56
vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Ideen, Innovation, Wachstum – Hightech-Strategie 2020 für
Deutschland, Bonn/Berlin 2010
57
vgl. Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW: Operationelles Programm für das Ziel
„Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007 – 2013
58
VDI: 2012 – Ingenieure auf einen Blick – Erwerbstätigkeit, Innovation, Wertschöpfung, Düsseldorf 2012
83
Förderung von technologie-orientierten Existenzgründungen
Unterstützung clusterorientierter Netzwerke und Kooperationen
Neben diese eher direkten Instrumente ist in den vergangenen Jahren auch der
Ansatz getreten, die Attraktivität von Städten und Regionen als attraktive Wohn- und
Lebensräume gezielt als Wachstumsfaktor zu entwickeln. Hierdurch sollen gerade die
für die Technologiebranche relevanten mobilen „High Potentials“ und die sog.
„Kreative Klasse“ an einen Standort gebunden und damit die Wettbewerbsfähigkeit
59
gesichert werden.
59
vgl. z. B. agiplan: Kreative Klasse in Deutschland 2010 – Technologie, Talente und Toleranz stärken
Wettbewerbsfähigkeit, Mülheim 2010
84
4.3.3 Technologiebezogener Arbeitsmarkt und
Ausbildung
4.3.3.1 Beschäftigung
Analog zur Energie- und Logistikwirtschaft bestehen auch im Technologiebereich
Probleme, diesen Wirtschaftsbereich klar abzugrenzen und statistisch zu erfassen.
Die hier dargestellten Daten umfassen die eingangs erläuterten Kernbereiche des
Technologiesektors.
Beschäftigung im Technologiebereich
Stadt/Kreis
Zahl der
svp.
Besch.
2007
Zahl der
svp.
Besch.
2011
Veränderung
2007–2011
10.801
10.259
–5,1 %
85.755
12,0 %
Kreis Düren
9.047
9.931
+9,7 %
74.690
13,3 %
Kreis Heinsberg
5.474
6.013
+9,8 %
57.754
10,4 %
Rhein-Erft-Kreis
7.701
9.691
+25,8 %
125.106
7,7 %
Rhein-Kreis Neuss
11.081
10.607
–4,3 %
132.046
8,0 %
Zwischensumme
Kern-IRR
44.104
46.501
+5,4 %
475.351
9,8 %
Städteregion
Aachen
29.466
32.031
+8,7 %
188.566
17,0 %
Bonn
14.551
15.443
+6,1 %
159.945
4,0 %
Düsseldorf
38.348
41.672
+8,6 %
372.808
11,1 %
Köln
56.721
62.930
+10,1 %
484.497
9,7 %
Krefeld
9.988
10.118
+1,3 %
83.055
12,2 %
Leverkusen
6.798
6.724
-1,1 %
61.505
10,9 %
Kreis Euskirchen
3.568
3.569
0%
49.422
7,2 %
Kreis Viersen
7.780
7.035
–9,6 %
80.662
8,7 %
Rhein-Sieg-Kreis
15.925
16.455
+3,3 %
135.932
12,1 %
Zwischensumme
erweiterte IRR
183.145
195.977
+7,0 %
1.616.392
12,1 %
Summe IRR
gesamt
227.249
242.478
+6,7 %
2.091.743
11,6 %
zum Vergleich:
NRW gesamt
689.872
720.573
+4,5 %
6.067.637
11,8 %
Mönchengladbach
Gesamtbesch.
2011
Anteil Technol.
an Gesamtbesch. 2011
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion West, übermittelt am 12.12.2012.
Berücksichtigt werden (in Klammern WZ): Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen
85
Erzeugnissen (26), Herstellung elektrischer Einrichtungen (27), Maschinenbau (28), Herstellung von Kraftwagen und
Kraftwagenteilen (29), sonstiger Fahrzeugbau (30), Herstellung von medizinischen Apparaten (32.5),
Telekommunikation (61), Erbringung von Dienstleistungen für die Informationstechnologie (62), Architektur/Ingenieurbüros, physikalische und chemische Untersuchungen (71), Forschung und Entwicklung im Bereich Natur/Ingenieurwissenschaften (72.1)
30
BM
25
Veränderung Technologie 2007–2011 (in %)
20
15
K
10
HS
DN
D
AC
BN
5
SU
durchschn. Veränderung NRW: 4,5 %
KR
0
EU
LEV
NE
-5
MG
VIE
-10
durchschn.
Anteil NRW:
11,8 %
-15
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Anteil Technologie an Gesamtbeschäftigung 2011 (in %)
Beschäftigungsentwicklung im Technologiebereich
Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit, Darstellung Regionomica
Hinsichtlich der Bedeutung des Technologiebereichs an der Gesamtbeschäftigung
bewegt sich das Rheinische Revier insgesamt auf dem Niveau des Landesdurchschnitts (11,6 % ggü. 11,8 % in NRW). Innerhalb der IRR ist allerdings eine breite
Streuung zwischen 4 % (Bonn) und 17 % (Aachen) zu verzeichnen. In der Tendenz
hat die Technologiebranche in der erweiterten IRR einen etwas höheren Stellenwert
als im Kernbereich (12,1 % ggü. 9,8 %). Hierbei stellt aber der Kreis Düren, in dem
der Anteil mit 13,3 % über dem Landesdurchschnitt liegt, eine Ausnahme dar,
Bei der Veränderung der Beschäftigtenzahlen zeigt sich im Rheinischen Revier
dagegen eine überdurchschnittlich dynamische Entwicklung (Zunahme um 6,7 %
ggü. 4,5 % in NRW insgesamt). Auch hier weist eine großräumige Betrachtung
deutliche innerregionale Unterschiede auf. Während die Beschäftigung im
Technologiebereich in der Kern-IRR um gut 5 % zugenommen hat, betrug das
Wachstum in der erweiterten IRR 7 %. Kleinräumig zeigt sich auf Ebene der Städte
86
bzw. Kreise eine noch breitere Streuung, die zwischen –10 % (Kreis Viersen) und
+25 % (Rhein-Erft-Kreis) liegt.
4.3.3.2 Hochschulen
Wie einleitend bereits angerissen, gehört die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte
zu den zentralen Wachstumsdeterminanten der Technologieförderung und stellt einen
zentralen Standortfaktor für die Ansiedlung technologieorientierter Unternehmen dar.
Damit kommt den in der Region vorhandenen Hochschulen eine wichtige Rolle zu, da
diese das benötigte qualifizierte Personal hervorbringen. Darüber hinaus werden
durch die Hochschulen wichtige Potenziale für technologieorientierte Unternehmensgründungen (Spin-offs) geschaffen.
Das Rheinische Revier verfügt über ein breites Spektrum an Universitäten, Fachhochschulen und sonstigen Hochschulen, die vielfältige Studienmöglichkeiten in den
relevanten Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Informatik und Mathe60
Die relevanten Hochschulen mit der jeweiligen Zahl der
matik anbieten.
Studierenden und Absolventen sind in der folgenden Tabelle dargestellt.
60
Eine detaillierte Übersicht der Studienangebote befindet sich im Anhang.
87
Hochschulen im Rheinischen Revier
Hochschule
Fächergruppe
Studierende
Absolventen
(WS 2011/2012)
(2011)
1. Universitäten
RWTH Aachen
Mathematik/Naturwissenschaften
8.399
1.703
19.865
2.506
8.462
1.356
238
44
5.671
739
–
–
8.747
1.051
63
9
Mathematik/Naturwissenschaften
2.264
373
Ingenieurwissenschaften
5.830
862
Mathematik/Naturwissenschaften
1.440
186
Ingenieurwissenschaften
4.032
671
Mathematik/Naturwissenschaften
2.453
311
Ingenieurwissenschaften
1.010
196
Ingenieurwissenschaften
Uni Bonn
Mathematik/Naturwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
Uni Düsseldorf
Mathematik/Naturwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
Uni Köln
Mathematik/Naturwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
2. Fachhochschulen
FH Aachen (mit
Standort Jülich)
Hochschule
Niederrhein
(Standorte Krefeld u. Mönchen
gladbach)
FH Bonn/
Rhein-Sieg
(Standorte St.
Augustin und
Rheinbach)
FH Köln (mit
Standorten
Gummersbach
u. Leverkusen)
Mathematik/Naturwissenschaften
2.040
164
Ingenieurwissenschaften
9.537
1.155
FH Düsseldorf
Mathematik/Naturwissenschaften
373
25
3.507
469
168
77
1.884
337
85
11
Ingenieurwissenschaften
3. sonstige Hochschulen
Rheinische FH
Köln
Europäische FH
(Standorte
Brühl, Köln,
Neuss)
Mathematik/Naturwissenschaften
Ingenieurwissenschaften
Mathematik/Naturwissenschaften
88
Summe IRR
zum Vergleich
NRW gesamt
86.068
12.245
219.890
28.532
Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW: Bildungsmonitoring Hochschulen, Düsseldorf 2013
Mathematik/Naturwissenschaften beinhaltet auch Informatik
Bei der Ausbildung in technologieorientierten Studiengängen hat das Rheinische
Revier eine hohe Bedeutung für NRW insgesamt. So sind rund 40 % aller nordrheinwestfälischen Studierenden an einer Hochschule im Rheinischen Revier eingeschrieben. Dementsprechend entfallen auf die IRR auch rund 40 % aller Absolventen,
so dass die Region hier über ein wertvolles Potenzial im Vergleich zu anderen
Regionen verfügt.
Festzuhalten ist aber auch, dass der Kernbereich der IRR über keine eigenständigen
öffentlichen Hochschulen verfügt, da die FH-Standorte Jülich und Mönchengladbach
institutionell der FH Aachen bzw. Hochschule Niederrhein mit Hauptsitz Krefeld
zugeordnet sind. Lediglich die private Europäische Fachhochschule hat ihren Sitz im
Kernbereich der IRR (Brühl).
Im zeitlichen Verlauf zeigt sich, dass die Entwicklung der Zahl der Studierenden und
der Absolventen im Rheinischen Revier ein kontinuierliches Wachstum aufweisen
61
kann, das im Wesentlichen der Entwicklung im Landesdurchschnitt entspricht. Die
Region kann somit ihre herausragende Bedeutung seit mehreren Jahren behaupten.
Entwicklung der Studierenden- und Absolventenzahlen (Index 2005 = 100)
Quelle: Landesbetrieb Information und Technik NRW: Hochschulmonitoring NRW, Abruf aus der Landesdatenbank
200
180
160
140
120
100
61
Bei der Betrachtung der zeitlichen Entwicklung sind die diversen Strukturreformen im Hochschulbereich (u. a.
80Umstellung auf Bachelor/Master, doppelte Abiturjahrgänge) zu berücksichtigen, so dass ein Vergleich
2005
2006
2007
2008
2009
2010
verschiedener Jahre
nur eingeschränkt
möglich ist.
IRR Studierende
IRR Absolventen
NRW Studierenden
89
NRW Absolventen
2011
4.3.4 Unternehmensbesatz
Wie bei den Beschäftigten (vgl. Kapitel 0) umfasst auch die dargestellte Zahl der
Technologieunternehmen im Rheinischen Revier nur den Kernbereich des Sektors
und stellt damit eine vorsichtige Annäherung an die Gesamtzahl aller
Technologiebetriebe dar. Da dies für alle Gebietseinheiten gleichermaßen gilt, lassen
sich aber valide Schlussfolgerungen über die relative Bedeutung und räumliche
Schwerpunkte ziehen.
Unternehmensbesatz im Technologiebereich
Stadt/Kreis
2007
2011
Veränderung
Mönchengladbach
394
417
+5,8 %
Kreis Düren
318
328
+3,1 %
Kreis Heinsberg
315
332
+5,4 %
Rhein-Erft-Kreis
600
578
–3,7 %
Rhein-Kreis Neuss
654
646
-1,2 %
Zwischensumme Kern-IRR
2.281
2.301
+0,9 %
Städteregion Aachen
1309
1388
+6,0 %
561
592
+5,5 %
Düsseldorf
1241
1329
+7,1 %
Köln
1762
1985
+12,7 %
Krefeld
375
350
–6,7 %
Leverkusen
211
198
–6,2 %
Kreis Euskirchen
233
236
+1,3 %
Kreis Viersen
512
494
–3,5 %
Rhein-Sieg-Kreis
846
895
+5,8 %
Zwischensumme erweiterte IRR
7.050
7.467
+5,9 %
Summe IRR gesamt
9.331
9.768
+4,7 %
27.176
27.630
+1,7 %
Bonn
zum Vergleich: NRW gesamt
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion West, übermittelt am 12.12.2012
90
Die Anzahl der Betriebe aus dem Technologiebereich weist ebenso wie die
Beschäftigung eine positive Entwicklung auf und liegt im Rheinischen Revier
insgesamt deutlich über dem Landesdurchschnitt (+4,7 % ggü. +1,7 % in NRW). Es
zeigt sich aber auch, dass diese Ansiedlung bzw. Gründung von
technologieorientierten Unternehmen mit knapp 6 % mehrheitlich in der erweiterten
IRR erfolgt, hier vor allem in Aachen, Köln und Düsseldorf. Im Kernbereich der IRR
kann die Zahl der Unternehmen dagegen nur einen leichten Zuwachs verzeichnen.
Während die Zahl der Beschäftigten insgesamt um rund 12 % gestiegen ist, beträgt
der Zuwachs bei den Unternehmenszahlen 4,7 %. Die Technologiebranche im
rheinischen Revier ist somit insgesamt durch eine Tendenz zu größeren
Betriebsstätten geprägt.
Branchenschwerpunkte
Bei einer Betrachtung einzelner Branchen und Unternehmen als qualitative
Ergänzung zur statistischen Analyse lassen sich einige Schwerpunkte identifizieren,
in denen die Region besondere Profilierungsansätze aufweist:
Im Bereich Fahrzeugbau haben mit Ford (Köln) und Daimler Nutzfahrzeuge
(Düsseldorf) zwei bedeutende Automobilhersteller Produktionsstätten in der
Region. Daneben sind diverse Zuliefer- und Entwicklungsbetriebe (z. B. FEV
Motorentechnik GmbH Aachen und Heinen Automobiltechnik Aachen) angesiedelt.
Im Bereich Telekommunikation sind drei der vier großen Mobilfunkunternehmen
vertreten: Deutsche Telekom (Bonn), Vodafone (Düsseldorf) und E-Plus
(Düsseldorf). Als bedeutende Unternehmen für Telekommunikations-/Netzwerkausrüstung sind Nokia Siemens Networks (Regionalzentrale und einer von fünf
deutschen FuE-Standorten in Düsseldorf) und Ericsson (Deutschlandzentrale in
Düsseldorf, FuE-Zentrale in Herzogenrath) in der Region vertreten.
Die Produktionstechnologie wird u. a. durch Wirth Maschinen- und BohrgeräteFabrik GmbH (Erkelenz), SIG Combibloc (Hersteller von Kartonverpackungen und
Füllmaschinen, Linnich) und Schütte Werkzeugmaschinen (Köln) vertreten.
Unter der Vielzahl von Unternehmen, die in regionalen Netzwerken für Life
62
vertreten sind, befinden sich auch
Science und Bio-/Medizintechnologie
ansässige Global Player wie Bayer (Leverkusen), Philips (Aachen), 3M (Neuss)
und Toshiba Medical Systems (Neuss).
62
Life-Tec Aachen-Jülich e. V., Bioriver e.V., LifeScienceNet Düsseldorf, BioCologne e.V.
91
4.3.5 Technologiebezogene Infrastruktur
4.3.5.1 Technologie- und Gründerzentren
Technologie- und Gründerzentren (TGZ) stellen seit den 80er-Jahren eine der wichtigsten strukturpolitischen Maßnahmen zur Förderung technologieorientierter Unternehmen dar. So wurden auch im Rheinischen Revier insgesamt 19 derartige Zentren
realisiert. In den TGZ stehen insgesamt rund 120.000 qm Mietfläche (Büros, Hallen/
Lager, Produktionsflächen, Labore) zur Verfügung. Insgesamt sind rund 580 Unter63
nehmen in den TGZ ansässig.
Hinsichtlich der räumlichen Verteilung fällt auf, dass lediglich vier TGZ im
Kernbereich des Rheinischen Reviers angesiedelt sind (Jülich, Hürth, Hückelhoven,
Übach-Palenberg), die übrigen 15 Zentren befinden sich in der erweiterten IRR. Hier
ist eine deutliche Konzentration in der Städteregion Aachen festzustellen. Im
Einzelnen ist folgende räumliche Verteilung der TGZ vorzufinden:
Räumliche Verteilung der TGZ im Rheinischen Revier
Stadt/Kreis
Nutzfläche (qm)*
Zahl TGZ
Zahl Unternehmen*
Städteregion Aachen
7
38.000
273
Köln
3
27.000
93
Kreis Heinsberg
2
7.000
19
Rhein-Sieg-Kreis
2
10.000
60
Bonn
1
k.A.
k.A.
Düsseldorf
1
21.000
35
Kreis Düren
1
12.000
36
Rhein-Erft-Kreis
1
k.A.
25
Kreis Viersen
1
5.000
38
16
120.000
579
Summe
* Mindestangabe, da teilweise keine Angaben verfügbar
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der jeweiligen TGZ, detaillierte Aufstellung im Anhang
63
eine detaillierte Übersicht aller TGZ befindet sich im Anhang.
92
4.3.5.2 Technologieparks und andere branchenbezogene
Standorte
Im Rheinischen Revier befinden sich diverse Standorte, die ein besonderes Profil hin64
Technologieorientierte
sichtlich technologieorientierter Ansiedlungen aufweisen.
Unternehmensansiedlungen sind darüber hinaus natürlich auch in „klassischen“
Gewerbegebieten, d. h. ohne explizites technologieorientiertes Profil, möglich und
finden dort auch statt. Diese werden in der folgenden Darstellung ausgeblendet:
64
Die Auswahl und Einordnung beruht auf der Darstellung der jeweiligen Standorte. Eine empirische Überprüfung, ob
das kommunizierte Profil eines Standortes den tatsächlich erfolgten Ansiedlungen entspricht, konnte nicht
durchgeführt werden.
93
Technologieorientierte Unternehmensstandorte
Stadt
Standort
Profil
Herzogenrath
Technologiepark
Herzogenrath
in Verbindung mit dem Technologiezentrum,
Nutzfläche 25.000 qm, Vermarktung durch Stadt
Herzogenrath; im Technologiepark mit
Erweiterungsgebiet Dornkaul ca. 100 Unternehmen
angesiedelt, verschiedene Technologiebranchen
und unternehmensorientierte Dienstleister
Aachen
RWTH Innovation Campus
ca. 550.000 qm im Stadtteil Melaten und auf dem
ehemaligen Güterbahnhof Aachen-West für
Forschung, Entwicklung, Innovation und
Unternehmen aus 15 definierten Clustern,
Entwicklungsstart 2008, Abschluss 2017
Aachen
Avantis European Science
and Business Park
Grenzüberschreitender Business Park,
Gesamtgröße 100 ha, davon 60 % auf Aachener
Gebiet, angesiedelt sind technologieorientierte
Unternehmen (Energie, Telekommunikation,
Elektrotechnik) und Unternehmensberatungen
Baesweiler
Carl-Alexander-Park
Anbindung an Internationales Technologie- und
Service-Center; ca. 47.000 m² Gewerbeflächen für
Unternehmen aus den Bereichen „life + science“
Köln
Technologiepark Köln
insgesamt 36 ha in mehreren Quartieren aus den
Bereichen Dienstleistungen, Bildung, Medien/IT,
Gesundheit, Technik, Chemie
Köln
Technologiepark Kalk
Teil der rechtsrheinischen Technologie-Spange
langfristig bis zu 50.000 qm Fläche, bereits
angesiedelt Unternehmen aus der Umwelttechnik,
Maschinenbau und Dienstleistung auf GE und GIFlächen
Nettetal
Innovationscampus Venete
Teilbereich des Gewerbe- und Industrieparks
VENETE für FuE-Einrichtungen und Büro-/
Dienstleistungen
Quelle: eigene Recherchen
94
4.3.6 Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
4.3.6.1 Hochschulbezogene Forschung
Wie bereits aus der Darstellung der Studienangebote (vgl. Kapitel 0) ersichtlich
wurde, sind im Rheinischen Revier eine Vielzahl von Hochschulen ansässig, die
Angebote im technologieorientierten Bereich vorhalten. Dem entsprechend sind auch
65
viele Fakultäten bzw. Institute in der Forschung tätig , so dass an dieser Stelle auf
eine vollständige Darstellung verzichtet wird. Um dennoch Anhaltspunkte für eine
thematische Spezialisierung und Profilierung zu erhalten, werden im Folgenden zu
den einzelnen Hochschulen die nach eigenen Angaben zentralen Profilbereiche der
Forschung und herausragende Forschungsvorhaben (z. B. EU-Großforschungsvorhaben, ausgewiesene Exzellenz-/Spitzencluster, Sonderforschungsbereiche o.ä.)
dargestellt.
65
Allein die RWTH Aachen verfügt über 260 Institute, von denen geschätzt die Hälfte einen Technologiebezug
aufweist.
95
Technologieorientierte Forschungsschwerpunkte der Hochschule
RWTH Aachen
-
-
-
Universität Bonn
-
definierte Profilbereiche: Computational Science & Engineering; Energy,
Chemical & Process Engineering, Information & Communication
Technology, Material Science & Engineering, Medical Science &
Technology, Molecular Science & Engineering; Mobility & Transport
Engineering; Production Engineering
Exzellenzcluster zu den Themen „Ultra High-Speed Mobile Information
and Communication“, „Maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse“ und
„Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“
Sonderforschungsbereiche u. a. zu den Themen „Funktionelle Mikrogele
und Mikrogelsysteme“, „Nanoswitches - resistiv schaltende
Chalkogenide für zukünftige Elektronikanwendungen“
definierte Schwerpunkte/Profilbereiche: Mathematik, Physik, Chemie,
Biowissenschaften, Pharmaforschung
Exzellenzcluster zu mathematischen Modellierungen
Universität Düsseldorf
-
Schwerpunkt: Life-Science mit interdisziplinärer Zusammenarbeit von
Medizin und Naturwissenschaften
Universität Köln
-
Sonderforschungsbereiche u. a. zu den Themen Komplexe
Übergangsmetallverbindungen
Fachhochschule
Aachen
-
Forschungsschwerpunkte Energie, Mobilität und Life Science
Fachhochschule
Bonn/Rhein-Sieg
-
Forschungsschwerpunkte Visual Computing und Sicherheitstechnik
Hochschule
Niederrhein
-
Forschungsschwerpunkte: Funktionale Oberflächen, IT- und
Logistikonzepte, innovative Produkt- und Prozessentwicklung,
Energieeffizienz
Fachhochschule Köln
-
Forschungsschwerpunkte zu den Themen Business Transactions in
Mobile Environments, Computational Intelligence, Computational
Services in Automation, Innovative Digital Signal Processing,
Automotive Systems Engineering
Quelle: eigene Recherchen der Internetpräsenz der jeweiligen Hochschulen
4.3.6.2 Außeruniversitäre Forschung
Im Bereich der außeruniversitären Forschung sind im Rheinischen Revier diverse
Institute sowohl im Bereich der Grundlagen- als auch der anwendungsorientierten
Forschung tätig. Hierzu zählen:
Das Forschungszentrum Jülich zählt mit insg. rund 5.000 Mitarbeitern (davon ca.
1800 Wissenschaftler) und einem Budget von rd. 480 Mio. Euro zu den größten
96
Forschungseinrichtungen in Europa überhaupt. In neun Forschungsinstituten
werden Schlüsseltechnologien in den Bereichen Gesundheit, Information sowie
Umwelt und Energie erforscht.
Die Fraunhofer-Gesellschaft unterhält im Rheinischen Revier acht Forschungsinstitute an den Standorten Aachen, Euskirchen, Sankt Augustin und Wachtberg mit
zusammen rund 2.000 Mitarbeitern. Schwerpunkte liegen im Bereich Informationsund Kommunikationstechnik, Produktionstechnolgie, Lasertechnologie und Mikroelektronik.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das seine Hauptverwaltung in Köln hat, ist mit vier Instituten (ohne Institute im Bereich Energietechnik) im Rheinischen Revier vertreten. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten erstrecken sich auf die Bereiche Luft-/Raumfahrt, Verkehr, Energie und
Sicherheit.
Als Max-Planck-Institut mit Technologiebezug im Rheinischen Revier ist das
Institut für Eisenforschung in Düsseldorf zu nennen.
4.3.6.3 Privatwirtschaftliche Forschung und Entwicklung
Im Zuge der hohen Dichte an Hochschulen sowie universitären und
außeruniversitären
Forschungseinrichtungen
haben
auch
zahlreiche
privatwirtschaftliche Unternehmen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der
Konzerne im Rheinischen Revier angesiedelt. Die folgende Nennung erhebt daher
keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll das Spektrum der FuE-Aktivitäten
darstellen und aufzeigen, dass auch „Global Player“ zentrale FuE-Aktivitäten im
Rheinischen Revier angesiedelt haben.
LG Technology Center Europe Neuss: Schwerpunktthemen sind Mobile Kommunikation, Digitales Fernsehen, Photovoltaik, Lithium-Ionen-Batterien und Oberflächenbeschichtungen; keine eigenen E&E-Aktivitäten, sondern eher im Bereich
Technologie-Management tätig (Koordination von Entwicklungsprojekten, Identifizierung neuer Trends und Integration in Konzern, Technologietransfer)
66
Ford Forschungszentrum Aachen: der einzige Forschungsstandort der Ford Motor
Company außerhalb der USA; 250 Wissenschaftler und Ingenieure befassen sich
u. a. mit der Weiterentwicklung von Motoren, alternativen Antriebssystemen, Telematik und Sicherheitssystemen.
67
66
vgl. http://lgtce.net/, abgerufen am 07.03.2013
67
vgl. http://www.ford.de/UeberFord/FordinDeutschland/Standorte, abgerufen am 07.03.2013
97
Ford John-Andrews-Entwicklungszentrum Köln: im Konzern einer der weltweit
wichtigsten Standorte der Fahrzeugentwicklung, u. a. mit Designcenter, Test68
strecken, Windkanälen, Akustiklaboren und diversen Prüfständen
Ericsson Forschungs- und Entwicklungszentrum Eurolab in Herzogenrath: etwa
800 Mitarbeiter arbeiten u. a. an der Weiterentwicklung von Mobilfunkstandards
und Netzwerkelementen; u. a. Kooperation mit der RWTH Aachen im Exzellenzcluster „Ultra High-Speed Mobile Information and Communication“
Microsoft Advanced Technology Labs Europe (ATL), Aachen: die Forschungsgruppe beschäftigt sich insbesondere mit Datenmanagement und -verarbeitung in
der Industrie und Software-/Netzwerkentwicklung für ingenieurorientierte Einsatzgebiete
70
FEV Motorentechnik GmbH: einer der weltweit größten unabhängigen Entwicklungsdienstleister in der Entwicklung von Verbrennungsmotoren und Fahrzeugtechnik; im European Technical Center werden an den Standorten Aachen und
Alsdorf diverse Prüfstände und Testeinrichtungen betrieben
69
71
Prüf- und Validationcenter Wegberg-Wildenrath der Siemens Division Rail Systems:
hier werden die erforderlichen Gleisanlagen und Prüfeinrichtungen zur Erprobung
und Zulassung von Schienenfahrzeugen vorgehalten; im Prüfcenter sind rund 900
72
Mitarbeiter (inkl. Drittfirmen) tätig.
Technologiezentrum Glehn
68
vgl. http://www.ford.de/UeberFord/FordinDeutschland/Standorte, abgerufen am 07.03.2013
69
vgl. http://www.ericsson.com/de/unternehmen/standorte/deutschland/index.shtml, abgerufen am 07.03.2013
70
vgl. https://research.microsoft.com/en-us/labs/atle/default.aspx, abgerufen am 07.03.2013
71
vgl. http://www.fev.com/de/about-fev/locations/world-headquarters-european-technical-center/ abgerufen am
07.03.2013
72
vgl. http://www.mobility.siemens.com/mobility/global/de/nahverkehr/schienenverkehr/service/ testzentren-fuerbahnsysteme/pruef-und-validationcenter/Seiten/pruef-und-validationcenter.aspx
98
4.3.7 Räumlich-funktionale Aspekte
Die folgende Abbildung zeigt die räumliche Verteilung der technologieorientierten
Infrastruktur und Standorte in einem zusammenfassenden Überblick.
Standorte und Infrastruktur Technologie
Quelle: eigene Darstellung Regionomica
Hinweis zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen: Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist pro Standort für
jeden vertretenen Forschungsverbund ein Symbol verzeichnet, d. h. ein Symbol für die 3 DLR-Institute am Standort
Köln oder ein Symbol für die 2 Fraunhofer-Institute am Standort Aachen
Innerhalb des Rheinischen Reviers können zwei Kernzonen mit besonderer
Kompetenz und Standortdichte im Technologiebereich identifiziert werden. Dies ist
zum einen die Rheinschiene Bonn (mit den angrenzenden Standorten Sankt Augustin
und Rheinbach) – Köln – Düsseldorf und zum anderen der Raum Aachen/Jülich
einschl. der Kommunen in der nördlichen Städteregion Aachen (Herzogenrath,
Alsdorf, Baesweiler).
In diesem Teilraum ist eine besonders hohe Dichte an technologieorientierter Infrastruktur (TGZ, technologieorientierte Ansiedlungsflächen) zu verzeichnen. Dies entspricht der hohen Bedeutung des Technologiesektors in diesem Bereich. So liegt der
Anteil der Beschäftigten im Technologiebereich an den Gesamtbeschäftigen in der
99
Städteregion Aachen und dem Kreis Düren innerhalb des Rheinischen Reviers am
höchsten (vgl. Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.).
Im südlichen Teilraum der IRR (südliche Städteregion Aachen, südlicher Kreis Düren,
Kreis Euskirchen) sind dagegen nur sehr vereinzelt technologieorientierte
Einrichtungen zu finden.
4.3.8 Zusammenfassende Standortbewertung und
Spezialisierungsansätze
Das Rheinische Revier stellt eine der bundesweit bedeutendsten Regionen
hinsichtlich der Technologieorientierung dar. Dies gilt sowohl für den Unternehmensbesatz und die Forschungs- und Hochschullandschaft als auch die Infrastrukturausstattung. Eine herausragende Stellung haben hierbei die RWTH Aachen und das
Forschungszentrum Jülich, die beide weit über die Region hinaus ausstrahlen.
Neben dieser Dichte kann das Rheinische Revier aber auch mit einer großen Breite
an Themen bzw. Technologiefeldern aufwarten, in denen besondere Kompetenzen
bestehen. Zu diesen regionalen Kompetenzfeldern zählen neben der bereits in
Kapitel
1
erläuterten
Energietechnik
u. a.
Themen
wie
Mobilität/Verkehrstechnologien, Informations- und Kommunikationstechnologien
sowie Medizintechnik/Life Sciences. Somit bestehen gerade in einigen der allgemein
als Schlüsseltechnologien bzw. Zukunftsbranchen angesehenen Technologiefelder
bedeutende Potenziale.
Ansätze zur Spezialisierung
Die Technologiebranchen, die in Hinblick auf eine regionale Spezialisierung
besondere Potenziale bieten, sind in der folgenden Tabelle im Überblick dargestellt.
Wo möglich werden zudem die Teilräume bzw. Funktionsräume benannt, in denen die
jeweiligen Themen verortet werden können. Da mit dem Technologiebereich in der
vorliegenden Potenzialanalyse ein sehr breites Feld betrachtet wurde, erfolgt hier in
einer ersten Stufe zunächst eine Konzentration auf bestimmte Branchen. Ansätze
bzw. spezifische Themen zur Spezialisierung innerhalb dieser Branchen sollten in
weitergehenden Untersuchungen identifiziert werden.
100
Spezialisierungsansätze mit Funktionsräumen
Themenfelder zur
Spezialisierung
Bedarfe, Potenziale, Ansätze
Funktionsräum
e
Fahrzeugtechnologie/Automotive
- Forschungskompetenz (RWTH Aachen,
FH Köln, Ford)
- Teststrecken/ Prüfzentren (Alsdorf,
Aldenhoven im Aufbau)
AC, K
Elektromobilität als
besonderer
Schwerpunkt
- Kompetenzregion ELab/Geschäftsstelle Elektromobilität
Aachen, Forschungskompetenz FZJ
- Elektromobilität Schwerpunktthema bei
Landesclustern
- Aachen als ausgewiesenes
Kompetenzzentrum Fahrzeugtechnik im
Rahmen der Bundesinitiative
„Nationaler Entwicklungsplan
Elektromobilität“
- Pilotprojekt Street-Scooter
- Verknüpfung der Felder Technologie,
Energie und Logistik
AC, DN
IuK/Mobilfunk
- Unternehmensbesatz (Deutsche
Telekom, Vodafone, E-plus, Ericsson)
- Forschungskompetenz (Ericsson
Eurolab Herzogenrath, RWTH
Exzellenzcluster)
BN, D, AC
Medizintechnik
- Aachener Kompetenzzentrum
Medizintechnik, LifeTec Aachen-Jülich
- Institut f. Biomedizinische Technik an
der RWTH Aachen
- diverse TGZ mit Schwerpunkt in diesem
Bereich (Düsseldorf, Aachen, Köln,
Bonn)
AC, DN, K, D,
BN
101
5. Alleinstellungsmerkmale der IRR
Wie im Kapitel 4 dargestellt, verfügt die Innovationsregion Rheinisches Revier über
große Standortpotentiale auf deren Basis die derzeit bereits sehr leistungsfähige
Wirtschaftsstruktur auch künftig weiter ausgebaut werden kann. Der Begriff
„Alleinstellungsmerkmal“ wird zwar vielfach als Marketingargument verwendet, aber
nur
sehr
wenige
Regionen
verfügen
tatsächlich
über
derartige
Alleinstellungsmerkmale, wobei dies zusätzlich davon abhängt, welcher regionale
Bezugsrahmen für diese Kriterien gewählt wird. Ein Alleinstellungsmerkmal muss
auch mit bundes- oder europaweiten Indikatoren oder Kennziffern unterlegt werden
können.
In diesem Kontext sind die braunkohlebasierte Energieerzeugung und die hiervon
abzuleitende energieintensive Industrie das signifikante Alleinstellungsmerkmal der
Innovationsregion Rheinisches Revier (die ostdeutschen Braunkohlegebiete in
Brandenburg und Sachsen können bei weitem nicht das entsprechende Potential an
energie-intensiven Industrien nachweisen) auch im europaweiten Kontext. Mit dem
Auslaufen der Braunkohleförderung im Rheinischen Revier und einer zunehmend
dezentral und auf erneuerbare Energien setzenden Energieerzeugung wird sich diese
Situation grundlegend ändern. Die IRR wird dann immer weniger eine
„Energieregion“ im Sinne der Energieerzeugung, bleibt aber weiterhin eine sehr
wichtige deutsche Industrieregion, deren Kern die energie-intensiven Industrien sind.
Wie in Kap. 4.1.6.1 aufgezeigt, verfügt die Region dabei im Bereich der Kraftwerksund Energietechnik aber nur über vergleichsweise geringe Unternehmenspotentiale.
Die wesentlichen Hersteller von Kraftwerkstechnik sind in den Regionen Mannheim
(ABB) und München (Siemens) beheimatet, die Unternehmen der Energietechnik
haben innerhalb Nordrhein-Westfalen ihren Schwerpunkt eher im Ruhrgebiet. Auch
bei den Unternehmensstandorten der Erneuerbaren Energien liegt der Schwerpunkt
aktuell im Ruhrgebiet (vgl. Karte S. 32).
Ein zweites Alleinstellungsmerkmal der IRR, das insbesondere auch von den
Akteuren selbst in den Fachgesprächen besonders herausgestellt worden ist, liegt in
der Intensität und Dichte der Hochschul- und Forschungslandschaft. Vergleicht man
die entsprechenden Indikatoren (Zahl der Lehrstühle und Studenten an Hochschulen,
außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Abschneiden bei der Exzellenz-Initiative,
Drittmittelquote oder diverse Rankings) bundesweit, so zählt die IRR neben München
und Berlin zu den drei führenden Forschungsstandorten im Technologiebereich (vgl.
Kap. 4.3). Dieses Forschungspotential übersteigt bei weitem die
regionale
Absorbtionsfähigkeit zur Umsetzung dieser Forschungsergebnisse durch die im
Umfeld ansässigen Unternehmen. Es ist allerdings sehr bemerkenswert, dass für die
Städteregion Aachen und für den Kreis Düren der Anteil der Ingenieure bei den
Beschäftigten in Unternehmen signifikant den NRW-Durchschnitt übersteigt, während
102
die IRR insgesamt auf der Höhe des NRW-Durchschnitts liegt (Anteil der Ingenieure
an Beschäftigung in Unternehmen in NRW 11,8%, in der Städteregion Aachen 17%
und im Kreis Düren 13,3% -vgl. S. 91). Damit können die Erfolge des
Technologietransfers von den Forschungseinrichtungen in Aachen und Jülich in die
regionale Wirtschaft auch statistisch unzweifelhaft nachgewiesen werden.
Analysiert man in einem weiteren Schritt die einzelnen Forschungsbereiche für die
Bestimmung von Alleinstellungsmerkmalen als Grundlage für weitere Aktivitäten in
der IRR, so kann man für das Thema Energieforschung feststellen, dass hier auch
europaweit eine herausragende Kompetenz in diesem überaus zukunftsträchtigen
Bereich besteht, die nahezu alle Felder von der Grundlagenforschung, über die
Erzeugung von Energie (Konventionell und im Bereich der Erneuerbaren Energien),
die Anwendung bis hin zur energiewirtschaftlichen Forschung umfasst (vgl. Kap.
4.1.7). Innerhalb der angewandten Forschung kann dabei das Segment der
Elektromobilität in besonderer Weise hervorgehoben werden, da es bundesweit
einige augenfällige Alleinstellungsmerkmale (z.B. Projekt „Street Scooter“) vorweisen
kann.
Innerhalb der IRR existieren für die verschiedenen Teilräume zahlreiche Netzwerke,
Initiativen und Programme für einzelne Technologiefelder, die auch die
beeindruckende Vielfalt der vorhandenen Forschungsaktivitäten spiegeln.
Life/Science-Medizintechnik, Gesundheitswirtschaft, IT, Biotechnologie u.a. sind
dabei Themenbereiche, wo entsprechende Initiativen identifiziert werden können, die
aber bei einer bundes- und europaweiten Betrachtung keine wirklichen
Alleinstellungsmerkmale darstellen. Allerdings ist es sicher im Einzelfall für die IRR
sinnvoll, den innerregionalen Informationsaustausch und die Verstetigung der
Vernetzung zu fördern. Ansätze für die im Rahmen dieser Potentialanalyse
herauszustellenden Entwicklungspfade ergeben sich nur insoweit, als für zwei
Bereiche
(„Neue
Werkstoffe“
und
„Mobilfunk“)
ein
herausgehobenes
Unternehmenspotential besteht, so dass hier aussichtsreiche Ansatzpunkte für eine
branchenspezifische Clusterentwicklung bestehen.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal weist die Landwirtschaft auf, da die hohe
Bodenqualität in Verbindung mit den klimatischen Rahmenbedingungen auch im
europaweiten Vergleich qualitativ und quantitativ herausragende Ernten ermöglicht.
Diese agrarischen Standortvorteile haben mit dazu geführt, dass sich im IRR-Raum
eine besonders leistungsfähige Ernährungswirtschaft (die im Übrigen ebenfalls zu
den bereits angesprochenen energie-intensiven Industrien zählt) herausgebildet hat.
Analog zu diesen wirtschaftlichen Schwergewichten sind im Forschungsbereich der
Agrarwirtschaft in der IRR ebenfalls entsprechende Potentiale (Universität Bonn)
beheimatet.
Letztendlich
beinhaltet
der
Braunkohlebergbau
mit
seinen
vielfältigen
Rekultivierungserfordernissen auch die Chance, künftige Flächennutzungen
103
langfristig neu zu überdenken und in entsprechende landesweite Überlegungen
einfließen zu lassen. Schließlich besteht in NRW ein erheblicher Flächendruck in den
Bereichen Wohnen, Gewerbe, Industrie, Verkehr etc. in einem insgesamt noch
wachsenden und sich somit weiter verdichtendem Umfeld. Dies betrifft insbesondere
auch die am Ende der bergbaulichen Nutzung entstehenden Seen, die als
strategische Ausgangsbasis der langfristigen Planung, Entwicklungsimpulse für
vielfältige Nutzungsmöglichkeiten wie Wohnen oder Freizeit und damit erhebliche
Potentiale bieten. So sind auch diese Flächenpotentiale innerhalb der IRR, gerade in
einem hoch verdichteten Bundesland wie Nordrhein Westfalen, ein wesentliches
Alleinstellungsmerkmal.
5.1
Die ökonomische Bedeutung der IRR
Die Bedeutung der Innovationsregion Rheinisches Revier für die Energieerzeugung
ist bereits herausgestellt worden. In diesem Raum wird rund ein Drittel des gesamten
in Deutschland benötigten elektrischen Stroms erzeugt, allerdings auch 40% des
bundesweit nachgefragten industriellen Stroms verbraucht.
Dies sind beachtenswerte und signifikante Indikatoren, die im deutlichen Gegensatz
zur häufigen ökonomischen Unterschätzung der IRR und deren struktureller
Grundlagen stehen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Innovationsregion
Rheinisches Revier beträgt rund 200 Mrd. Euro pro Jahr und liegt damit in der
gleichen Größenordnung wie die Regionen München oder die Region
Frankfurt/Rhein-Main. Dieses BIP wird überproportional und entscheidend durch die
Industrie und hier vor allem durch die energie-intensiven Industrien erbracht.
Die IRR repräsentiert 36% der NRW-Bevölkerung. Die Innovationsregion Rheinisches
Revier hat aber eine überproportionale Bedeutung für den Industriestandort NRW,
denn sie erbringt 41% des BIP von NRW (zum Vergleich das Ruhrgebiet trägt nur zu
27% zum BIP des Landes NRW bei). Auch bundesweit sind die Vergleichszahlen
beeindruckend. Die IRR erwirtschaftet fast ein Zehntel (9,5%) des bundesweiten
73
Bruttoinlandproduktes.
Diese gewichtige ökonomische Bedeutung spiegelt sich auch in der Zahl der
Arbeitsplätze. Rund 40% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze NordrheinWestfalens liegen in der IRR, im Ruhrgebiet ist es ein Anteil von 26%.
Von den 2,1 Mio. sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen entfallen 30.000 auf
den Bereich der Energiewirtschaft, 170.000 liegen in der Logistikwirtschaft, 200.000
73
alle Zahlen zum BIP für das Jahr 2011, die Zahlen zur Beschäftigung für das Jahr 2012
104
in den energie-intensiven Industrien und 240.000 Arbeitsplätze in Industriebetrieben
mit einem hohen Technologiegehalt (gemessen am Anteil der Ingenieure).
Diese ökonomische Stärke drückt sich auch im Einkommen der Bevölkerung aus.
Beträgt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen im Ruhrgebiet ca. 25.000 €, so
weist die IRR ein deutlich höheres Pro-Kopf-Einkommen in Höhe von 32.000 € auf.
5.2 Zusammenwirken der Standortfaktoren
Die in Kap. 5.1 beschriebene ökonomische Stärke der Innovationsregion Rheinisches
Revier hat sich in einem sich verstärkenden regionalen Wechselspiel auf Basis der
Braunkohleförderung und Erzeugung elektrischer Energie, der logistischen
Lagegunst, der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung und der ebenso
ausgeprägten wie vielschichtigen Hochschul- und Forschungspotentialen entwickelt.
105
Dabei bilden die energie-intensiven Industrien das eindeutige Rückgrat der
Wirtschaft, wobei gerade diese Industrien in ihren drei Hauptstandortfaktoren vor
erheblichen Herausforderungen und Unsicherheiten stehen. Die auf der Braunkohle
basierende sichere Energieerzeugung muss durch andere Energieformen ersetzt
werden. Dabei sind aktuell die politischen Rahmenbedingungen und die davon
abhängenden Kosten für die Energie derzeit für die Unternehmen kaum kalkulierbar.
Die für den Warentransport unverzichtbare Rheinschiene wird zunehmend durch
Engpässe belastet und auch die ausreichende Verfügbarkeit von Arbeitskräften,
insbesondere von Facharbeitern, wird zunehmend kritischer. Damit bekommen die
von der IRR bereits als Zukunftsthemen aufgegriffenen Handlungsfelder
„Ausbildung/Qualifikation“ und „logistische Infrastruktur“ eine besondere Bedeutung
für die regionale Strukturentwicklung und die Lebensqualität des Raums. Als
ergänzende Querschnittsthemen für die Rahmenbedingungen der gesamten
Wirtschaft ist die in einzelnen Bereichen herausragende Gründerszene ebenso von
nachhaltiger Bedeutung wie die Sicherung der regionalen Lebensqualität
einschließlich weiterer Impulse für die Freizeitwirtschaft und die Erhaltung der
sozialen Infrastruktur unter sich verändernden demographischen Verhältnissen.
106
6. Vorschlag: Entwicklungspfade für das Projekt
„Innovationsregion Rheinisches Revier“
Der strukturpolitische Ansatz der Innovationsregion Rheinisches Revier bietet dieser
Region und dem Land NRW eine einmalige Chance, die man unter regionalwissenschaftlichen Gesichtspunkten nur als „Glücksfall“ bezeichnen kann:
-
das strukturpolitische Eingreifen kann zu einem Zeitpunkt beginnen, wo der
Anlass (das Auslaufen der Braunkohleförderung) noch keinerlei nachteilige
Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zeigt.
-
Die Region verfügt über eine ganze Reihe von
Alleinstellungsmerkmalen, die überaus zukunftsfähig sind.
-
Die Wirtschaftsstruktur der IRR ist stark und durchgängig von modernen
Industrien geprägt.
-
Der auf Freiwilligkeit der Akteure beruhende und in Funktionalräumen
denkende (also Verwaltungsgrenzen überspringende) Ansatz entspricht einer
modernen wissenschaftlichen Herangehensweise, da er sich eindeutig an der
Alltagsbewältigung in Lebens- und Handlungsräumen zu orientieren sucht.
nachweislichen
Auf Basis dieser Analyseergebnisse
wird vorgeschlagenen, die langfristigen
Entwicklungspfade für die Sicherung und Weiterentwicklung der ökonomischen Basis
und der Schaffung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze vorrangig mit Hilfe der
aufgezeigten Alleinstellungsmerkmalen zu beschreiten. Dafür ist es essentiell, die
Innovationsregion Rheinisches Revier in starkem Maße auch nach außen als
zukunftsfähigen Standort und als vorzügliche Referenzregion für die Umsetzung von
Forschungsergebnissen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Klimawandels zu
profilieren.
Im Ergebnis werden folgende in drei Gruppen gegliederte Handlungsfelder
vorgeschlagen:
107
Energie
Ziel:
Die IRR wird von einem energieerzeugenden Standort zu einem auf
Energieforschung basierenden Referenzraum für innovative Entwicklungen!
Die sich mit Energiefragen beschäftigenden Forschungseinrichtungen werden bereits
heute europa- und zum Teil auch weltweit als führend wahrgenommen. Die IRR
fördert gezielt die Netzwerkbildung der Forschungseinrichtungen untereinander und
unterstützt systematisch Aktivitäten zur Ansiedlung/Ausweisung von Pilotvorhaben,
Modellversuchen etc. in vielfältigen Bereichen einer zukunftssichernden Entwicklung
im Energiesektor. Dabei sollten auch die ansässigen Unternehmen – hier an erster
108
Stelle RWE Power AG z.B. mit dem Ansatz einer modernen Braunkohlenverstromung
(„Clean Coal“) - einbezogen werden. Die beiden Initiativen „Indeland“ und „Terra
Nova“ bieten besondere Ansatzpunkte, um solche Referenzprojekte zu organisieren.
Terra Nova spezialisiert sich bereits entsprechend mit dem Projekt eines energieorientierten Gewerbegebietes im Bereich Indeland sind Referenzprojekte zur
kleinräumigen
kommunalen
Energienutzung
angedacht.
Das
Energieforschungsnetzwerk der IRR wird parallel zu den regionalen Eigenaktivitäten
auch dauerhaft als eine Art „Think Tank“ für Energiefragen in NRW in Anspruch
genommen. Zur konkreten Operationalisierung dieses Bereiches ist derzeit die
Vergabe eines Gutachten für die Innovationsregion Rheinisches Revier in Planung.
Auch wenn sich dieses Handlungsfeld zunächst auf Forschung und Entwicklung
gründet, können die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in der IRR
damit wesentlich unterstützt werden. Dabei sind nicht nur die in den
Forschungseinrichtungen Beschäftigten zu sehen, gerade von solchen
Referenzprojekten gehen hohe indirekte Wirkungen durch den entstehenden
Kaufkraftzuwachs und durch Auftragsvergabe an lokale Unternehmen aus.
Der Energiebereich hat auch für das Land NRW eine sehr hohe Bedeutung, was z.B.
auch darin zum Ausdruck kommt, dass der Energiebereich einen der „NRWLeitmärkte“ bildet.
E-Mobilität
Ziel:
Die IRR profiliert sich bundesweit als Modellregion für E-Mobilität!
Die zahlreichen Aktivitäten zum Thema E-Mobilität werden in der IRR in Zukunft
besser koordiniert. Für herausragende Ansätze – wie z.B. das Street Scooter-Projekt
der RWTH Aachen – wird die Nachfrage innerhalb der IRR gezielt unterstützt (PostModellversuch, Handwerker-Projekt, Ersatzbeschaffung bei Kommunen). Andere
Ansätze wie Ford/Rheinenergie in Köln werden vernetzt und in besonderer Weise
gefördert. Spezielle Erfahrungen im Bereich E-Mobilität bestehen im Rhein-KreisNeuss, der auch außerhalb des engeren räumlichen Umfelds als führend in diesem
Zukunftsfeld angesehen wird.
109
Ernährungswirtschaft/Landwirtschaft
Ziel: Die IRR kann den bereits heute bestehenden Vorsprung im Bereich der
Landwirtschaft und der Ernährungswirtschaft durch innovative Maßnahmen halten
und weiter ausbauen!
Die Börden-Böden in der Innovationsregion Rheinisches Revier gelten zu den
weltweit ertragreichsten Ackerböden, auf denen vorwiegend Getreide, Raps und
Hackfrüchte angebaut werden, aber auch intensiver Gartenbau betrieben wird. In
diesem Bereich sind etwa 3000 landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt, wobei ein
erheblicher Flächendruck auf die Böden besteht. Durch innovative Maßnahmen (Z.B.
im Bereich organischer Düngung, Nutzung von Wärme aus der Energieerzeugung,
CO2-Nutzung in Gewächshäusern etc.) kann die Landwirtschaft weiter verbessert
werden.
Neue Werkstoffe
Ziel:
Die IRR stimuliert und steuert einen Clusteransatz zur Schaffung von
zusätzlicher Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen im Bereich „Neue Werkstoffe“
Für die Entwicklung eines Clusteransatzes zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen,
für die Ansiedlung von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette und zur
Umsetzung von Forschungsergebnissen in Unternehmen müssen eine Reihe von
Rahmenbedingungen erfüllt sein. Für zahlreiche Forschungsfelder bei den
Forschungseinrichtungen in der IRR sind diese Rahmenbedingungen oftmals nur
zum Teil erfüllt, insbesondere fehlt es häufig auch an einigen größeren Unternehmen,
die als Träger eines Clusteransatzes entscheidend sind. Im Segment „Neue
Werkstoffe“ sind diese Voraussetzungen sowohl von der Forschungsseite als auch
von der Unternehmensseite im Bereich der IRR gegeben. In Köln hat sich bereits ein
„Netzwerk Innovative Werkstoffe“ etabliert, auch auf NRW-Ebene wird ein
Clusteransatz in diesem Bereich verfolgt.
110
Mobilfunk
Ziel:
Die IRR prüft die Bereitschaft der Akteure im Bereich „Mobilfunk“, sich an
einem denkbaren Cluster-Ansatz zu beteiligen!
Es ist auffallend, dass die IRR europaweit über eine Dichte an Akteuren im Bereich
„Mobilfunk“ verfügt, die ein ausgesprochen auffälliges Alleinstellungsmerkmal bildet
(Telekom in Bonn, Vodafon und E-Plus in Düsseldorf, Europäisches
Forschungszentrum Sony-Ericsson in Herzogenrath, Bundesnetzagentur in Bonn,
Forschungsfelder an den Forschungsstandorten Aachen und Jülich, Unternehmen
entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Mobilfunk). In Düsseldorf
werden auch bereits Pilotprojekte von Huawei, Metro und Vodafon zum Test neuer
Mobilfunktechniken (NFC, LTE, RFID) durchgeführt. Damit sind die Voraussetzungen
für einen Clusteransatz gegeben, wobei in einem ersten Schritt zunächst die
möglicher weise unter Konkurrenzaspekten divergierende Interessenlage der Akteure
bestimmt und bewertet werden muss.
Logistik
Ziel:
Die IRR unterstützt eine Gesamtschau der Rahmenbedingungen und
Aktivitäten im Bereich der Logistik mit dem Ziel einer besseren Abstimmung und einer
größeren politischen Durchsetzungsfähigkeit!
Im Logistikbereich ist die Zusammenarbeit auf IRR-Ebene bereits weit fortgeschritten,
Gutachten für Teilräume werden nach ähnlichen methodischen Ansätzen vergeben,
so dass ein Überblick über den regionalen Stellenwert des Logistikbereichs entsteht.
Die Rolle der IRR ist hier in erster Linie koordinierend und vernetzend, um die
politische Sensibilisierung für Fragen der Logistik (Flächen, Infrastruktur,
Schnittstellen der Verkehrsträger), zu erhöhen. Dieses Handlungsfeld findet seine
Entsprechung auch auf den auf NRW-Ebene verfolgten Clusteransatz im Bereich
Logistik.
111
Flächen
Ziel: Die IRR unterstützt einen auch Verwaltungsgrenzen überschreitenden Blick auf
die Flächensituation für Wohnen, Gewerbe, Industrie und Freizeit mit dem Ziel ein
innovatives
Flächenmanagement
zu
unterstützen
und
langfristige
Entwicklungsperspektiven zielorientiert zu diskutieren!
In der Innovationsregion Rheinisches Revier bestehen etablierte Instrumente des
Flächenmonitorings und -managements. Die Aufgabenstellung der IRR liegt darin, in
Form einer Gesamtschau Flächenbewertungen in einem größeren Maßstab
vorzunehmen
und
neue,
innovative
Instrumente
(z.B.
großräumigeren
Flächentausch) zu unterstützen. Darüber hinaus entsteht langfristig durch das
Auslaufen der Braunkohleförderung eine Situation, in der neue Flächen an drei
großen Seen im Weichbild verschiedener größerer Städte entstehen, die ganz neue
Perspektiven für Wohnen, Freizeit und Gewerbe ermöglichen können. Für den
Diskussionsprozess zu dieser zukünftigen Flächennutzung kann die IRR einen
wesentlichen Beitrag leisten und eine wesentliche „Treiberfunktion“ in einem
möglichen Gestaltungsprozess übernehmen.
Energie-Intensive Industrien
Ziel: Die IRR unterstützt über eine innovative Bestandspflege die energie-intensiven
Unternehmen in einem Aktionsbündnis der Akteure und sichert den industriellen
Kern der IRR und damit einen verlässlichen Motor für die Beschäftigung!
Die Fortentwicklung der energie-intensiven Industrien im Bereich der IRR sind
entscheidend für die Wohlstandserhaltung in diesem Raum und für NRW. Das
schwieriger werdende Umfeld für diese Industrien (Energiekosten, Logistik,
Arbeitskräfte) sollte für die IRR Anlass sein, sich im Rahmen einer Bestandspflege für
diese Unternehmen zu engagieren, die natürlich über die örtlich zu regelnden
Einzelfragen in Zuständigkeit der Wirtschaftsförderung hinaus gehen. Dies betrifft ein
ganzes Bündel an Aufgabenstellungen und Herausforderungen z.B. Fragen der
112
Ausbildung und Qualifikation, der Imagebildung, Sicherung der Fachkräftebasis,
Positionierung in Fragen der Energiekosten etc.)
Diese Handlungsfelder sollten durch die bereits in den entsprechenden IRRArbeitsgruppen
bearbeiteten
Querschnittsthemen
„Ausbildung/Qualifikation“,
„Gründer“ oder „Lebensqualität/Freizeitwirtschaft“ unterstützt werden.
113
7.
Organisatorische Hinweise
Die derzeitige organisatorische Struktur der IRR ist noch nicht in ausreichendem
Maße darauf ausgerichtet, den in der Potentialanalyse vorgeschlagenen Ansatz der
Konzentration auf strukturpolitische Entwicklungspfade umzusetzen. Die bisherige
Arbeit der IRR, die auf einen sehr breit aufgestellten Ansatz und einer stark
selbstorganisierenden Rolle der Arbeitsgruppen setzt, hat Organisations- und
Managementformen entstehen lassen, mit denen eine notwendiger Weise stärker
steuernde Rolle insbesondere der IRR-Geschäftsstelle bei einem solchen sehr
anspruchsvollen und durchaus komplexen Regionalentwicklungsansatz nicht
wahrgenommen werden kann.
Darüber hinaus hat der bisherige IRR-Prozess die beteiligten Akteuren im
Rheinischen Revier auch bestimmte Erfahrungen sammeln lassen, so dass die
angestrebte
Weiterentwicklung
des
IRR-Ansatzes
auch
vor
diesem
Erfahrungshorizont neu kommuniziert und Akteure zum Teil auch wieder neu
mobilisiert werden müssen, damit bei den Prozessbeteiligten die notwendigen
Bewertungskorrekturen und Nachjustierungen ausgelöst werden können. Bei dieser
organisatorischen Weiterentwicklung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
•
die sehr breite Aufstellung der IRR hat zwar einerseits Vorteile für die
Einbeziehung möglichst vieler Akteure, erschwert aber die zuvorderst
notwendige Steuerung des Prozesses, die Definition und Formulierung von
klaren Zielen und das Controlling über deren Erreichung. Es wird deshalb
empfohlen, insbesondere die Arbeitsgruppen zum Teil zu reorganisieren, sie
stärker an den Entwicklungspfaden auszurichten und die Komplexität des
Ansatzes eher zu reduzieren als noch stärker auszubauen und so den
Prozess weiter zu verästeln. Zudem sollte die Selbstorganisation der
Arbeitsgruppen dadurch reduziert werden, dass von der Geschäftsstelle die
Verbindungen zwischen den Arbeitsgruppen, die konsequente Ausrichtung an
konkreten
Arbeitsaufträgen
und
insbesondere
auch
an
den
Entwicklungspfaden stringent gesteuert wird.
•
Die IRR bedarf eines soliden Kommunikationskonzeptes nach Innen und
Außen, wobei die Kommunikation zwischen den Akteuren innerhalb des
Rheinischen Reviers zunächst deutlich Priorität haben sollte. Dabei geht es in
erster Linie nicht um Pressearbeit und die Information über IRR-Aktivitäten.
Notwendig
ist
vielmehr
vor
allem
eine
Transparenz
über
114
Entscheidungsstrukturen innerhalb der IRR, die von zahlreichen Akteuren als
nicht nachvollziehbar und willkürlich bewertet werden. Hier sollte dann auch
Klarheit geschaffen werden, nach welchen Kriterien sich die IRR an Aktivitäten
und Projekten beteiligt, warum sie Initiativen selbst ergreift und wie das
Zusammenspiel mit den bestehenden lokalen und teilregionalen Institutionen
funktioniert. Dabei sollte immer nachvollziehbar herausgestellt werden, worin
der „Mehrwert“ der Zusammenarbeit auf IRR-Ebene besteht oder warum eine
Aktivität besser auf IRR-Ebene als auf lokaler bzw. teilregionaler Ebene
umgesetzt werden kann.
•
Ein solches Kommunikationskonzept sollte des Weiteren auch die Rolle des
Landes innerhalb des IRR-Ansatzes umfassend vermitteln. Einerseits ist die
geschaffene Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und einer
Region wie das Rheinische Revier neu und aus regional-wissenschaftlicher
Sicht als eine Art „Sandwichmodell“ der regionalen Strukturpolitik
wegweisend. Es dürfte bundesweit kaum ein Gremium wie den IRR-Beirat
geben, in dem vier Staatssekretäre, zwei Regierungspräsidentinnen mit
Politik, Verwaltung und Wirtschaft des Rheinischen Reviers in dieser Form
zusammenarbeiten. Allerdings ist vielen Akteuren unklar, wie diese
Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Initiativen und Projekten im
konkreten Anwendungsfall funktioniert und von der Landesregierung unterlegt
wird.
•
Anlass für die Etablierung der „Innovationsregion Rheinisches Revier“ ist die
absehbare Beendigung der Braunkohleförderung und der damit verbundenen
Erzeugung elektrischer Energie. Es besteht sowohl in der Region, aber auch
auf landespolitischer Ebene, eine breite Übereinstimmung, dass die
zukünftige strukturpolitische Entwicklung gemeinsam mit RWE Power
bewältigt werden soll. Allerdings wäre es für den einzuleitenden
Strukturwandel im Rheinischen Revier dabei wünschenswert, wenn die
partnerschaftliche Rolle von RWE Power in diesem Umstrukturierungsprozess
entlang der in Rede stehenden Zeitachse konkreter definiert würde.
•
Der dringendste organisatorische Handlungsbedarf besteht bei der
Weiterentwicklung der Geschäftsstelle, die derzeit personell stark
unterbesetzt und durch die zahlreichen administrativen Aufgaben für die
eigentliche Hauptaufgabe – der qualitativen Steuerung des IRR-Prozesses –
Überforderungsanzeichen zeigt. Diese Situation hat ganz unmittelbar auch
negative Auswirkungen auf die Akzeptanz der Geschäftsstelle bei den
115
Akteuren der IRR, die über kurz oder lang Kompetenzfragen auslösen
könnten. Ein Vorschlag für eine dieser Entwicklung entgegenwirkende
Nachjustierung der Geschäftsstelle könnte wie folgt aussehen:
Bei einer Neujustierung des IRR-Prozesses könnte auch die Rolle der
Innovationsmanager neu überdacht werden, wobei auch hier moderne, innovative
Methoden angewandt werden sollten. Die Innovationsmanager sollten den Prozess
zu ihrem Themenfeld selbst stark in die Hand nehmen und ihre Aktivitäten nach innen
und außen kommunizieren. Dabei können sie sich auf Arbeitsgruppen abstützen, die
aber mehr als „Ad Hoc-Arbeitsgruppen“ verstanden werden könnten, die sich also
zeitlich befristet zusammenfinden, um eine konkrete Aufgabe, einen Förderantrag
oder ein Diskussionspapier für die Politik zu erarbeiten. Dabei sollte dieses
Papier/diese Aufgabe in den Arbeitsgruppen jeweils konkret fortentwickelt werden, so
dass lange Protokolle vermieden werden können. Wenn diese Aufgabe erledigt ist,
kann die nächste Aufgabe unter der Moderation des Innovationsmanagers dann aber
möglicherweise mit einer anderen Zusammensetzung der Arbeitsgruppe bearbeitet
werden. Dabei ist es die Aufgabe der Geschäftsstelle sicherzustellen, das die
Entwicklungspfade und die Verbindungen der Ergebnisse aus den verschiedenen
Arbeitsgruppen untereinander nicht aus dem Blick geraten und gesteuert werden.
Dies beinhaltet, dass in der Geschäftsstelle für jedes Themenfeld ein Mitarbeiter
soweit auch inhaltlich einarbeiten muss, dass er in der Diskussion mit dem
Innovationsmanager „sprechfähig“ ist. Dieses Modell kann die Bearbeitung der
Themenfelder sehr viel zielgerichteter und damit auch weniger zeitaufwendig
ermöglichen und auch den administrativen Aufwand reduzieren.
116
Selbstverständlich kann es auch Arbeitsgruppen geben, die offener und in der
gleichen Zusammensetzung arbeiten. Dies ist möglicherweise für die
Querschnittsthemen
wie
Qualifikation/Ausbildung
oder
Lebensqualität/Freizeitwirtschaft sinnvoll. Die Arbeit der Arbeitsgruppen ist bereits
heute sehr unterschiedlich und diese Unterschiede sind für den Prozess insgesamt
auch sinnvoll. So sollte es auch zukünftig Arbeitsgruppen geben, die eher breit
aufgestellt ein Themengebiet bearbeiten, andere, die eher lenkend z.B. die
Erarbeitung von Gutachten steuern, oder Arbeitsgruppen, die eher konkrete
Arbeitsaufträge abarbeiten.
Die Innovationsregion Rheinisches Revier ist bundesweit einer der interessantesten
Ansätze für eine regionale Strukturpolitik, der es ermöglicht, die heute
wissenschaftlich
vorhandenen
Kenntnisse
über
erfolgreiche
Regionalentwicklungsprozesse tatsächlich in die Praxis umzusetzen.
117
ANHANG
1
1.1 Energie
Tabelle 1: Kraftwerksbestand in der Region (Anlagen >10 MW in Betrieb)
Energieträger
Standort/
Kommune
Kraftwerk
Betreiber
Inbetriebnahme
Netto-Nennleistung in MW
Braunkohle
Grevenbroich
Frimmersdorf
RWE Power AG
1962/1966/1970
831
Braunkohle
Hürth
Goldenberg
RWE Power AG
1992/1993
151
Braunkohle
Grevenbroich
Neurath
RWE Power AG
1972/1973/1975/
1976/2012
4168
Braunhohle
Bergheim
Niederaußem
RWE Power AG
1965/1968/1970/
1971/1974/2002
3430
Braunkohle
Eschweiler
Weisweiler
RWE Power AG
1955/1959/1965/
1967/1974/1975
2056
Braunkohle
Hürth
Ville/Berrenrath
RWE Power AG
k.A.
52
Veredelungsbetrieb/KWK
Braunkohle
Bergheim
Fortuna Nord
RWE Power AG
k.A.
54
Veredelungsbetrieb/KWK
Braunkohle
Frechen
Wachtberg
RWE Power AG
1959
118
Veredelungsbetrieb/KWK
Braunkohle
Jülich
Pfeifer & Langen Werk
Jülich
Pfeifer & Langen KG
2004
25
Eigenversorgung
Braunkohle
Bergheim
Kraftwerk Martinswerk
Martinswerk GmbH
1995
10
Eigenversorgung
Summe Braunkohle
Erdgas
Bonn
!Syntaxfehler, )
Heizkraftwerk Süd
Energie- und Wasserversorgung Bonn/RheinSieg GmbH
1969
14
Bemerkung
Erdgas
Düsseldorf
Lausward
Stadtwerke Düsseldorf
1974/1976/2000
Erdgas
Köln
HKW Südstadt
RheinEnergie AG
1994
35
Erdgas
Köln
HKW Niehl 2
RheinEnergie AG
2005
413
Erdgas
Köln
HKW Merheim
RheinEnergie AG
2001
16
Erdgas
Hürth
Knapsack Gas
Statkraft Markets GmbH
2006
800
Erdgas
Neuss
FS-Karton
FS-Karton GmbH
1971
20
Eigenversorgung
Erdgas
Düren
Kraftwerk Metsä Tissue
Metsä Tissue GmbH
2011
14
Eigenversorgung
Erdgas
Eschweiler
Weisweiler
RWE Power AG
2006
544
Summe Erdgas
524
in Verbindung mit
Braunkohlekraftwerk
!Syntaxfehler, )
Erdgas/ Abfall
Bonn
Heizkraftwerk Karlstraße
Energie- und Wasserversorgung Bonn/RheinSieg GmbH
1991
12
Erdgas/ Öl
Dormagen
Dormagen
RWE Power AG
2000
586
Erdgas/ Öl
Krefeld
KWK-Anlage Krefeld
Cargill Deutschland GmbH
2004
40
Eigenversorgung
Erdgas/Öl
Wesseling
Kraftwerk
Basell Polyolefine GmbH
1962/1995
119
Eigenversorgung
Erdgas/ Öl
Köln
O10
Ineos Manufacturing
1963
23
Eigenversorgung
Erdgas/
Steinkohle
Leverkusen
Chempark Leverkusen
Currenta GmbH & Co. KG
1962/1991
132
Erdgas/Holz/
Braunkohle
Köln
HKW Merkenich
RheinEnergie AG
1965/2004/2010
274
Erdgas/
Zülpich
Gaskraftwerk Zülpich
Smurfit Kappa Zülpich
1966/2010
30
Kundenkraftwerk für Bayer
Standortversorgung
Eigenversorgung
Braunkohle
Papier GmbH
Erdgas/ Abfall
Düsseldorf
Kraftwerk Holthausen
Henkel AG & Co. KGaA
1948
Öl/Abfall
Düsseldorf
Flingern
Stadtwerke Düsseldorf
1977/2000
140
Steinkohle/
Erdgas
Krefeld
Chempark Uerdingen
Currenta GmbH & Co.
OHG)
1957/1971
136
Braunkohle/ Öl
Euskirchen
Pfeifer & Langen Werk
Euskirchen
Pfeifer & Langen KG
k.A.
Summe Kombikraftwerke
84
10
!Syntaxfehler, )
Abfall
Leverkusen
AVEA MHK Leverkusen
AVEA MHKW Leverkusen
Gmbh & Co. KG
2011
13
Abfall
Eschweiler
MVA Weisweiler
WE Power AG
1996
24
Abfall
Köln
RMVA Köln
AVG Köln GmbH
1997
45
Summe Abfall
!Syntaxfehler, )
Wind
Aachen
EuroWindPark Vetschau
Stadtwerke Aachen
1997
15
Wind
Bedburg
Windpark Bedburg
Breeze Two Energy GmbH
& Co. KG
2006
24
Wind
Erftstadt
Windpark Erftstadt
Enercon Windpark GmbH
& Co. Erftstadt KG
2005
12
Wind
Erkelenz
Windpark Erkelenz
Windpark Erkelenz Nr. 14
GmbH
2000
20
Wind
Gangelt
Windpark Breberen
Windpark Breberen GmbH
& Co. KG
2005
18
Eigenversorgung
Standortversorgung
Eigenversorgung
Wind
Heinsberg
Windpark Heinsberg
k.A.
2004
18
Wind
Hellenthal
Windpark Hellenthal
GVK Windpark Hellenthal
GmbH & Co. KG
2001
10
Wind
Jülich
Windpark Jülicher Land
Windpark Jülicher Land
GmbH
2005
20
Wind
Kall
Windpark Kall
Windpark Kall GmbH & Co.
WPKA KG
2009
10
Wind
Linnich
Windpark Linnich
Enercon Windpark GmbH
& Co. Linnich KG
2001
19
Wind
Mechernich
Windpark Mechernich
Vernet GmbH
2000
11
Wind
Mönchengladbach
Windpark Wanlo
MAIBARA Mobilienges.
mbH & Co. KG
2007
17
Wind
Nörvenich
Windpark Nörvenich
Betreibergem.Windpark
Vettweiß/ Nörvenich/Erp
2002
13
Wind
Schleiden
Windpark Schleiden
Betreibergemeinschaft
Windpark Schleiden
2000
26
Wind
Simmerath
Windpark Strauch
Enercon Windpark GmbH
& Co. Strauch KG
2004
14
Wind
Simmerath
Windpark Lammersdorf
Enercon Windpark GmbH
& Co. Passat KG
2002
11
Wind
Monschau
Windpark Monschau
Enercon Windpark GmbH
& Co. Passat KG
2003
23
Summe Wind
!Syntaxfehler, )
Erdöl
Köln
Biomasse
Neuss
Wasser
Heimbach
Wasser
Heimbach
Sonne
Herzogenrath
Raffineriekraftwerk Godorf
Steag AG
2004
80
Hummel Energiesysteme
GmbH
2008
12
Schwammenauel
RWE Innogy GmbH
1938
14
Heimbach
RWE Innogy GmbH
1905
16
2012
11
Summe Sonstige
!Syntaxfehler, )
Summe gesamt
!Syntaxfehler, )
Quelle: Bundesnetzagentur, Kraftwerksliste, Stand 09.11.2012, abgerufen am 26.11.2012 unter
http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1912/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas/Sonderthemen/Kraftwerksliste/VeroeffKraftwerksliste_node.html
Tabelle 2:Studienmöglichkeiten im Bereich Energietechnik/Energiewirtschaft
Hochschule
relevante. Fachbereiche/
Fakultäten
Studienangebot
Fakultät Elektrotechnik
und Informationstechnik
www.elektrotechnik.rwthaachen.de
Fakultät Maschinenwesen
www.energietechnik.rwthaachen.de
Zahl der
Studierenden/
Absolventen
wiss. Personal
fachliche/inhaltliche
Schwerpunkte
Kooperationen,
Netzwerke
B.Sc. Elektrotechnik,
Schwerpunkt Energietechnik
B.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen
Elektrische Energietechnik
M.Sc. Wirtschaftsingenieruwesen
Elektrische Energietechnik
Energienetze und -transport,
Steuerung von
Energieanlagen und -netzen,
Stromrichtertechnik,
Speichertechnologien,
Antriebstechniken
eingebunden in JARAEnergy
Zusammenarbeit mit
E.on Energy Research
Center für
Energieforschung
B.Sc. Maschinenbau
M.Sc. Maschinenbau
B.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen
M.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen
unter Beteiligung von
10 Instituten
im Master Vertiefungsmöglichkeiten in: Regenerative
Energietechniken, Kraftwerkstechnik, Reaktorsicherheit und
-technik, Turbomaschinen und
Strahlantriebe, Verbrennungskraftmaschinen
1. Universitäten
RWTH Aachen
Uni Köln
Energiewirtschaftliches
Institut
www.ewi.uni-koeln.de
An-Institut der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Fakultät
k.A.
30 wiss. MA
Energieökonomik
Uni Bonn
Landwirtschaftliche
Fakultät
www.lwf.unibonn.de/einrichtungen/agbioenergie
AG Bioenergie am
Standort Rheinbach
k.A.
6 Prof., 14 wiss.
MA in Projekten –
davon 4
Professoren mit
Lehrauftrag
Nachwachsende Rohstoffe,
Bereitstellung von Biomasse
u. Biogas, technische Nutzung
(Pelletierung, Brikettierung)
Unterstützung durch
RWE und E.on
Institutsleitung im
Beirat der
Innovationsregion
Rheinisches Revier
2. Fachhochschulen
Fachhochschule
Düsseldorf
Zentrum für Innovative
Energiesysteme
www.zies.org
kein eigenes
Studienangebot,
sondern Module in den
Fachbereichen
Architektur,
Elektrotechnik,
Maschinenbau/Verfahre
nstechnik, Wirtschaft
keine eigenen
Absolventen, ca. 50
Studierende aus
anderen
Fachbereichen
nehmen Angebot
wahr
1 Prof., 3 wiss.
MA
Energiebeschaffungsoptimieru
ng, Kraftwerkstechnik (insb.
Osmose-Kraftwerke),
dezentrale Energieversorgung/
kommunale Energieversorgungskonzepte,
zukünftige Mobilitätsoptionen
Fachhochschule
Köln
Fakultät für Anlagen,
energie- und
Maschinensysteme
www.f09.fh-koeln.de
B.Sc. Erneuerbare
Energien
B.Sc. Energie- und
Gebäudetechnik
B.Sc. Erneuerbare
Energien
k.A.
10 Prof., 35 wiss.
MA, davon 20 in
F&E-Projekten
Anlagentechnik für
erneuerbare Energien,
Solartechnik (Verbindung
dezentraler Solarsysteme mit
anderen Energiequellen),
Landmaschinentechnik f.
energetische nutzbare
Rohstoffe)
wird finanziert durch
Stiftung der EnBW AG
Mitwirkung in den
NRW-Initiativen
„Zukunftskraftwerke“
und „Brennstoffzellen
und Wasserstoff“
Fachhochschule
Aachen
Fachbereich
Energietechnik (Jülich)
www.fhaachen.de/fachbereiche/e
nergietechnik
B.En. Elektrotechnik
B.En. Maschinenbau
M.Sc. Energy Systems
Fachhochschule
Niederrhein
SWK Energiezentrum E2
am Standort Krefeld
www.hsniederrhein.de/forschung/s
wk-energiezentrum-e2
kein eigenes
Studienangebot,
sondern Module in den
Fachbereichen
Maschinenbau und
Verfahrenstechnik,
Wirtschaftsingenieurwe
sen und Elektrotechnik/
Informatik
964 Studierende, 94
Absolventen (WS
2009/2010)
Quelle: eigene Recherchen auf Basis der Internetseiten der einzelnen Einrichtungen
105 MA, davon 31
Prof.
Anlagenbau, Biogas- und
Verfahrenstechnik,
Halbleitertechnik, Strömungsund Wärmelehre, Steuerungsund Regelungstechnik
NEW Netz AG
Weidüller Interface
GmbH
Bilfinger Power
Systems
8 Prof. +
wissenschaftl. MA
unternehmensübergreifende
Energiekonzepte, dezentrale
Energiebereitstellung,
Energiemanagementsysteme
Stadtwerke Krefeld
Tabelle 3: Forschungseinrichtungen im Bereich Energietechnik/-wirtschaft
Name
Standort
Träger
Mitarbeiter
Budget/
Finanzierung
Forschungsschwerpunkte
Partner/Projekte in der Region
Finanzierung
durch E.on;
Drittmittel aus
Förderprogrammen
Automatisierung und Neustrukturierung von Verteilungssysteme
Energieeffizienz von Gebäuden
Energieökonomik, Energiemanagement und Energiepolitik
dezentrale elektrische Energieversorgung mit Schwerpunkt auf
Erneuerbaren Energien
1.000 qm große Versuchshalle am
Standort Aachen mit Reinraum und Hochdruck- und Hochtemperaturlabor
1. Universitäten, Hochschulen
E.on Energy Research
Center
www.eonerc.rwthaachen.de
Aachen
RWTH Aachen/
E.on
25
Institut für elektrische
Anlagen und Energiewirtschaft IAEW
www.iaew.rwthaachen.de
Aachen
RWTH Aachen
35
Netzplanung und -betrieb
Stromerzeugung und Energiehandel
Versorgungsqualität und
Regulierung
Mitwirkung in FGE – Forschungsgesellschaft Energie an der RWTH Aachen
e.V.
diverse Energie- und Stromversorger
Institut für Kraftwerkstechnik Dampfund Gasturbinen IKDG
www.idg.rwthaachen.de/de
Aachen
RWTH Aachen
25
Forschung und Entwicklung von
Dampfturbinen, Kraftwerkstechnik
und Kraftwerksprozessen
diverse Energieversorger (EnBW, RWE;
Stadtwerke Aachen)
Maschinenhersteller
Institut für Hochspannungstechnik IFHT
www.ifht.rwth-aachen.de
Aachen
RWTH Aachen
60
Komponenten und Anlagen der
elektrischen Energieversorgung
(Netztechnik, Nachhaltige
Energiesystem)
Smartwheels – intelligente Elektromobilität
E-Aix - Schaffung eines elektromobilen
Oberzentrums und Verknüpfung mit der
ländlichen Region FEV GmbH
Stadtwerke Aachen
Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische
Antriebe ISEA
www.isea.rwthaachen.de
Aachen
RWTH Aachen
120
Elektrische Antriebe
Elektrische Speichersystem
Leistungselektronik
Projekt Streetscooter
Audi AG (E performance)
Lehrstuhl für
Verbrennungskraftmaschinen VKA
www.vka.rwth-aachen.de
Aachen
RWTH Aachen
75
Brennstoffzellensysteme und
Hybridantriebssysteme
Optimierung von Brennverfahren im
Hinblick auf alternative Kraftstoffe
Abgasnachbehandlungssysteme
Exzellenzcluster Kraftstoffe aus
Biomasse
enge Kooperation mit FEV Motorentechnik
GmbH
Institut für
Halbleitertechnik IFH
www.iht.rwth-aachen.de
Aachen
RWTH Aachen
30
Nanoelektronik, Photovoltaik,
optische Technologie
FZJ
Solland Solar Cells GmbH, Aachen
Institut für Markscheidewesen, Bergschadenkunde und
Geophysik im Bergbau
www.ifm.rwth-aachen.de
Aachen
RWTH Aachen
13
Geothermie
Grubengas
Flözgas
SuperC Geothermprojekt der Geothermischen Wärmeversorgung
E.on Power
Solarinstitut Jülich
www.sij.fh-aachen.de
Jülich
Fachhochschule
Aachen
ca. 60
Solarthermische Systeme u.
Kraftwerke. Energieeffizienz
Sandspeicher für solarthermische
Kraftwerke in Jülich
Zentrum für innovative
Energiesysteme (ZIES)
www.zies.org
Düsseldorf
Fachhochschule
Düsseldorf
7
Energieeffizienzanalysen auf der
Nachfrageseite
Potenzial- u. Machbarkeitsstudien
für regenerative Energien
Beiträge zu energiewirtschaftlichen
NRW-Initiativen „Zukunftskraftwerke“ und
„Brennstoffzelle und Wasserstoff“
Finanzierung
über Drittmittel
seitens EnBw
und -politischen Entwicklungen
Institut für Landmaschinentechnik und
regenerative Energien
www.f09.fhkoeln.de/institute/ltre
Köln
Fachhochschule
Köln
56
Elektrische Antriebe
Solartechnik
Bearbeitung nachwachsender
Rohstoffe
Labor für Biogastechnik, Traktortechnik
und Verbrennungstechnik
SWK Energiekompetenzzentrum E2
www.hsniederrhein.de/forschung
/swk-energiezentrum-e2
Krefeld
Hochschule
Niederrhein
12
unternehmensübergreifend
Energiekonzepte, dezentrale
Energiebereitstellung,
Energiemanagementsysteme
Stadtwerke Krefeld; Unternehmen aus der
Region
Campus Klein Altendorf
CKA
http://www.cka.unibonn.de/
Rheinbach
Universität Bonn
8
Nachwachsende Rohstoffe
Agrohort – Versuchsanordnung für
Gartenbau, Ernährung und Landwirtschaft
Forschungsverbund Cropsens
Elektrochemische Verfahrenstechnik (Brennstoffzellen)
Plasmaphysik
Photovoltaik
Atmosphären-simulation im SAPHIR
(Atmosphärenkammer)Fachhochschulen
und Universitäten der Region sowie
Netzwerk JARA-energy
Thermische Prozesstechnik
Elektrochemische Energietechnik
Computergestützte Elektrochemie
FZJ Jülich
2. außeruniversitäre Einrichtungen
Institut für Energie- und
Klimaforschung (IEK)
www.fzjuelich.de/portal/DE/Ueb
erUns/InstituteEinrichtun
gen/Institute/InstitutEner
gieundKlima
Jülich
Forschungszentrum Jülich
436
Institut f. Technische
Thermodynamik am DLR
www.dlr.de/tt/
Köln-Porz
Deutsches
Zentrum für Luftund Raumfahrt
e.V.
ca. 150
Gesamtbudget
FZJ ca. 484 Mio
€ (davon 160 Mio
€ Drittmittel)
Institut f. Solarforschung
am DLR
www.dlr.de/sf
Köln/Jülich
Deutsches
Zentrum für Luftund Raumfahrt
e.V.
65
konzentrierende Solarsysteme für
die Wärme-, Strom- und
Brennstofferzeugung
Solare Verfahrenstechnik und
Materialien, Großanlagen
Solarthermisches Versuchskraftwerk Jülich
(Solarturm)
Hochflussdichte-Sonnenofen (Köln-Porz)
ca. 100
Konzepte und neue Technologien
zur Wärme- und Stromerzeugung
auf Basis von regenerativen und
fossilen Brennstoffen
An-Institut der RWTH Aachen
Heizkessel sowie Brennkammer des OWI
am Standort Herzogenrath
größtes Testfeld für BinnenlandWindenergieanlagen
Kooperationen mit RWTH Aachen, Inst. f.
Hochspannungstechnik
3. sonstige/privatwirtschaftliche Forschungseinrichtungen
Oel-Waerme Institut
Aachen GmbH
http://www.owiaachen.de/
Herzogenrath
Windtest Grevenbroich
GmbH
www.windtest-nrw.de
Grevenbroich
Gesellschafter:
Land NRW,
Rhein-Kreis
Neuss, Stadt
Grevenbroich,
TÜV Nord, RWE
Innogy
Tests und Zertifizierungen von
Prototypen und Testanalagen der
Windenergie
Innovationszentrum
Kohle
www.rwe.com/web/cms/
de/2378/rwe-powerag/innovationen/innovati
onszentrum-kohle
Niederaußem
RWE Power AG
Bündelung der
Forschungsaktivitäten von RWE zur
CO2-Reduktion und -Nutzung
TÜV Rheinland GmbH
www.tuv.com/de/deutsch
land/home.jsp
Köln
70
Photovoltaik-Forschung
Analyse-, Mess- und Prüfverfahren
für PV-Module einschl.
Langzeitverhalten
Logistik
Tabelle 4:Studienmöglichkeiten im Bereich Logistikwirtschaft
Hochschule
relevante. Fachbereiche/
Fakultäten
Studienangebot
Hochschule
Niederrhein
Fachbereich
Wirtschaftsingenieurwesen
www.hsniederrhein.de/wirtschaftsin
genieurwesen
M.Eng.
Wirtschaftsingenieur
Produktion und Logistik
Fachhochschule
Köln
Fakultät für Fahrzeugsysteme und Produktion
www.f08.fh-koeln.de
B.Eng.
Wirtschaftsingenieur
Produktion und Logistik
Hochschule
Neuss für
internationale
Wirtschaft
School of Logistics
www.hs-neuss.de/uber-diehn/lehre/school-oflogistics.html
B.Sc. Logistics and
Supply Chain
Management
berufsbegeitend oder
dual
Kontraktlogistik,
innerbetriebliche Logistik
Europäische
Fachhochschule
Brühl/Neuss
Logistikmanagement
www.eufh.de/studienuebers
icht/studiengang_informatio
n/Logistikmanagement.html
B.Sc. (dual) und M.Sc.
(berufsbegleitend)
Logistikmanagement
Supply chain Management,
Logistikmanagement,
logistikorientierte BWL
Quelle: eigene Recherchen auf der Internetseite der jeweiligen Einrichtung
Zahl der
Studierenden/
Absolventen
wiss. Personal
fachliche/inhaltliche
Schwerpunkte
Kooperationen,
Netzwerke
Management
Produktionsnetzwerken,
Supply Chain Management,
Logistiktechnologie
12 Prof., 14 wiss.
MA, 12
Lehrbeauftragte
am Institut f.
Produktion
Mechanik, Steuerungstechnik,
Produktionsplanung,
Wirtschaftsinformatik mit
Schwerpunkt
Automobilwirtschaft oder
branchenübergreifend
Lehrbeauftragte aus
Logistikunternehmen in
der Region
1.2 Technologie
Tabelle 5: Studienmöglichkeiten im Bereich Technologie
Name
Hochschule
relevante.
Fachbereiche/
Fakultäten
(ggf. Standort falls nicht
am Stamm-/Hauptsitz)
Studienangebot
Zahl der
Studierenden/
Absolventen
wiss.
Personal
Mathematik/Informatik/
Naturwissenschaften
B.Sc. Informatik
B.Sc. Mathematik
M.Sc. Informatik
M.Sc. Mathematik
ca. 8.200 Studierende
140 Prof., 690
wiss. MA
Maschinenbau
B.Sc. Maschinenbau
M.Sc Maschinenbau
M.Sc. allg. Maschinenbau
ca. 10.400
Studierende
53 Prof., 1050
wiss. MA
Georessourcen und
Materialtechnik
B. Sc/M.Sc.
Georessourcen u.
Materialtechnik
ca. 3.900 Studierende
38 Prof., 340 wiss.
MA
ca. 3.500 Studierende
31 Prof., 450 wiss.
MA
fachliche
Schwerpunkte
1. Universitäten
RWTH Aachen
www.rwth-aachen.de
Elektrotechnik und
Informationstechnik
Fertigungstechnik, ,
Verfahrenstechnik,
Werkstoff- und
Umformtechnik,
Automatisierungstechnik
Robotik,
Antriebssysteme,
Frequenztechnik,
Fahrzeugsoftware- und
elektronik,
Kommunikations-/
Kooperationen,
Netzwerke
Nachrichtentechnik
Rheinische FriedrichWilhelms-Universität
Bonn
www.uni-bonn.de
Universität zu Köln
www.uni-koeln.de
Mathematik
B.Sc. Mathematik
M.Sc. Mathematik
k.A.
136 MA, davon 27
Prof.
Informatik
B.Sc. Informatik
M.Sc. Informatik
ca. 1900 Studierende
ca. 140 MA,
davon 15 Prof.
Softwaretechnologie,
Kommunikation und
vernetzte Systeme
Bonn-Aachen International
Center for Information
Bonner Informatik
Gesellschaft e.V,
Physik
B.Sc. Physik
M.Sc. Physik
ca. 920 Studierende
ca. 150 MA,
davon 45 Prof.
Atom-, Molekülphysik,
Physik der
kondensierten Materie;
Kernphysik,
Teilchenphysik
Deutsche physikalische
Gesellschaft
DNF – Deutsches
Forschungsnetz
FZJ
Chemie
B.Sc. Chemie
M.Sc. Chemie
ca. 570 Studierende
ca. 115 MA,
davon 30 Prof
Biochemie
Biomolekulare und
chemische Dynamik
Grenzflächen- und
Elektrochemie
Biologie
B.Sc. Biologie
M.Sc. Biologie
k.A.
ca. 130 MA in 8
Instituten, davon
20 Prof.
Neurobiologie,
Molekulare
Biotechnologie,
Molekulare Biomedizin
Mikrobiologie, Bionik
Mathematik/Informatik
B.Sc. Mathematik
B.Sc. Wirtschaftsmathematik
M. Sc. Mathematik
ca. 8.000 Studierende
ca. 80 MA
Softwaretechnologie;
Kommunikation und
vernetzte Systeme
Max-Planck-Institut für
Mathematik
IBM;
Zentrum für Evolution und
Biodiversität, ZEBID
Nees Institut für Biodiversität
M.Sc. Wirtschaftsmathematik
Heinrich-HeineUniversität
Düsseldorf
www.uniduesseldorf.de
Physik
B.Sc. Physik
M.Sc. Physik
ca. 300 MA
Chemie
B.Sc. Chemie
M.Sc. Chemie
70 MA, davon 31
Prof.
Biologie
B.Sc. Biologie
M.Sc. Biologie
B.Sc. Neurowissenschaften
M.Sc. Neurowissenschaften
k.A.
Neuroanatomie,
Neuropsychologie,
Molekularbiologie,
Pharmakologie
Biologie
B.Sc. Biologie
M.Sc. Biologie
ca. 1.700 Studierende
24 Prof.
Neurobiologie,
Molekulare
Biotechnologie,
Molekulare Biomedizin
Mikrobiologie, Bionik
FZJ Jülich
Universitätsklinik Düsseldorf
Biologisch-meidizinisches
Forschungszentrum
Düsseldorf
Chemie
B.Sc. Chemie
B.Sc. Wirtschaftschemie
B.Sc. Biochemie
M.Sc. Chemie
M.Sc. Wirtschaftschemie
M.Sc. Biochemie
k.A
25 Prof.
Anorg. Chemie und
Strukturchemie
Organ. Chemie und
Makromolekulare
Chemie
Physikalische Chemie
Gesellschaft deutscher
Chemiker e.V.
AGeF e.V.
Informatik
B.Sc. Informatik
M.Sc. Informatik
ca. 700 Studierende
84 MA, davon 10
Prof
Mathematik
B.Sc. Mathematik
M.Sc. Mathematik
k.A.
55 MA, davon 14
Prof. + 4 Ma mit
Lehrauftrag
Physik
B.Sc. Physik
M.Sc. Physik
ca. 500 Studierende
ca. 100 MA,
davon 19 Prof.
Bauingenieurwesen
B.En. Bauingenieur/
Netzingenieur
ca. 960 Studierende
39 Lehrende
Energieeffizientes
Bauen, Verkehrstechnik, Umwelttechnik,
Wasserbau
Chemie/Biotechnologie
(Jülich)
B.Sc. angewandte
Chemie
B.Sc. Biotechnologie
B.En. Prozesstechnik
M.Sc. Biotechnologie
B.Sc. angewandte
Polymerwissenschaften
ca. 780 Studierende
20 Lehrende
Bio- und
Nukleartechologie,
Kunststofftechnologie,
Polymerchemie
Elektrotechnik und
Informationstechnik
B.En. Elektrotechnik
B.Sc. Informatik
M.En. Automatisierungsund Antriebstechnik,
M.En. Nachrichtentechnik
M.En. Information
System Engineering
ca. 1000 Studierende
33 Lehrende
Antriebssysteme;
Frequenztechnik;
Fahrzeugsoftware und elektronik,
Kommunikations-/
Nachrichtentechnik
Luft- und
Raumfahrttechnik
B.En. Luft- und
Raumfahrttechnik
ca. 1.100 Studierende
36 Lehrende
2. Fachhochschulen
Fachhochschule
Aachen
www.fh-aachen.de
Deutsches Zentrum für Luftund Raumfahrttechnik e.V.
B.En. Fahrzeug-und
Antriebstechnik
B.Sc. Luft- und
Raumfahrttechnik
Hochschule
Niederrhein
www.hsniederrhein.de
RWTH Aachen
Maschinenbau und
Mechatronik
B.Sc. Maschinenbau
B.Sc. Mechatronik
B.Sc. Schienenfahrzeugtechnik
B.Sc. Wirtsch.Ingenieurwesen
M.Sc. Industrial
Engineerings
M.Sc. Mechatronics
M.Sc. Produktentwicklung
ca. 1.200 Studierende
28 Lehrende
Bahnsystemtechnik,
Werkstofftechnik und prüfung
Medizintechnik und
Technomathematik
(Jülich)
B.En. Biomedizinische
Technik
B.Sc. Scientific
Programming
M.Sc. Biomedical
Engineering
ca. 1.000 Studierende
18 Lehrende
Zell- und Mikrobiologie,
Technomathematik,
Biomechanik,
Kardiotechnik
HAWtech –Hochschulallianz
für angewandte
Wissenschaften
Elektrotechnik/
Informatik (Krefeld)
B.En. Elektrotechnik
B.Sc. Informatik
M.En. Elektrotechnik
M.Sc. Informatik
1.063 Studierende
29 Prof
Nano- und optische
Technik, Modellbildung,
Mustererkennung
CISCO Systems
Maschinenbau/
Verfahrenstechnik
B.En. Maschinenbau
B.En. Verfahrenstechnik
1.264 Studierende
29 MA, davon 28
Prof
Fertigungstechnik,
techn. Mechanik,
Fachhochschule
Bonn-Rhein-Sieg
www.fh-bonn-rheinsieg.de
Verfahrenstechnik,
Werkstoff- und
Umformtechnik,
Automatisierungstechnik,
Konstruktionslehre
(Krefeld)
B.En. Mechatronik
M.Sc. Produktentwicklung
M.Sc. Computer Aided
Process Engineering
Textil/
Bekleidungstechnik
(Mönchengladbach)
B.Sc. Textil- und
Bekleidungstechnik
M.Sc. Textile Produkte,
Management of Textile
Trade and Technology
1.738 Studierende
32 MA, davon 29
Prof.
Modedesign,
Materialtechnologie
(Gewebe- und
Textiltechnologien),
Veredlungstechnologie
Wirtschaftsingenieurwesen (Krefeld)
B.Sc. Wi-Ing
M.Sc. Wi-Ing E-Business
M.Sc. Wi-Ing Human
Engineering
M.En. Wi-Ing. Produktion
und Logistik
836 Studierende
52 MA, davon 25
Prof.
Automatisierung u.
Robotik;
Werkstoffkunde;
Reinigungstechnologie;
Energietechnik; Quality
Assurance
Informatik (Sankt
Augustin)
B.Sc. Informatik
B.Sc. Wirtschaftsinformatik
M.Sc. Informatik
M.Sc. Autonomous
Systems
M.Sc. Kommunikationssysteme und Netze
1.180 Studierende
135 MA, davon 34
Prof.
Elektrotechnik,
Maschinenbau (Sankt
Augustin)
B.Sc. Elektrotechnik
B.Sc. Maschinenbau
M.Sc. Elektrotechnische
463 Studierende
55 MA, davon 30
Prof.
diverse Textilunternehmen
aus der Region
B-IT – Bonn-Aachener
International Center for
Technology
Cisco Networking Academy
Vm-Ware it-academy
Systementwicklung
M.Sc. Mechatronik
Fachhochschule Köln
www.fh-koeln.de
Angewandte
Naturwissenschaften
(Rheinbach)
B.Sc. Applied Biology
B.Sc. Chemie mit
Materialwissenschaften
B.Sc. Forensic Science
M.Sc. Biomedical
Science
M.Sc. analytische
Chemie
1.390 Studierende
34 MA, davon 29
Prof.
Bauingenieurwesen/
Umwelttechnik
B.En. Bauingenieurwesen
M.Sc. Bauingenieurwesen
ca. 870 Studierende
71 MA, davon 22
Prof., 48
Personen mit
Lehrauftrag
Informations-, Medien-,
Elektrotechnik
B.En. Elektrotechnik
B.Sc. Medientechnologie
B.Sc. techn. Informatik
M.En. Elektrotechnik
M.Sc. Medientechnologie
M.Sc. techn. Informatik
M.Sc. Communication
Systems and Networks
ca. 2.200 Studierende
151 MA, davon 55
Prof. + 39 weitere
Personen mit
Lehrauftrag
Fahrzeugsysteme und
-produktion
B.En. Fahrzeugtechnik
B.En. Produktion und
Logistik
M.Sc. Automotive
ca. 1.500 Studierende
99 MA, davon 32
Prof. + 18 weitere
Personen mit
Lehrauftrag
Konstruktiver
Ingenieurbau;
Baustoffe, Geotechnik,
Verkehr und Wasser
GMA (Gesellschaft für Messund Automatisierungstechnik)
DIN (Deutsches Institut für
Normung)
VDI (Verband deutscher
Ingenieure)
Engineering
M.Sc. Mechatronik
Anlagen-, Energie- und
Maschinensysteme
B.En. Maschinenbau/
Konstruktionstechnik
B.En. Landmaschinentechnik und regenerative
Energien
B.En. Verfahrens- und
Versorgungstechnik
B.En. Rettungsingenieurwesen
M.En. Maschinenbau
M.En. Verfahrens- und
Versorgungstechnik
M.En. Mechatronics
ca. 2.600 Studierende
172 MA, davon 51
Prof.
Informatik und
Ingenieurwissenschaften
(Gummersbach)
B.Sc. Informatik
B.Sc. Wirtschaftsinformatik
B.Sc. Elektronik
B.Sc. Automatisierungstechnik
B.Sc. Maschinenbau
B.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen
M.Sc. Automation & IT
M.Sc. Produktdesign und
Prozessentwicklung
ca. 3.300 Studierende
ca. 190 MA,
davon ca. 90 mit
Lehrauftrag
Fachhochschule
Düsseldorf
www.fhduesseldorf.de/a_fh
angewandte
Naturwissenschaften
(Leverkusen)
B.Sc./ M.Sc. techn.
Chemie
M.Sc. pharmazeutische
Chemie
ca. 320 Studierende
27 MA, davon 9
Prof. + 5 MA mit
Lehrauftrag
, Pharmamanagement,
Green Chemistry,
Verfahrens- und
Reaktionstechnik
Elektrotechnik
B.En. Elektrotechnik
B.En. Kommunikationsund Informationstechnik
B.En. WirtschaftsIngenieurwesen
M.En. Elektro-und
Informationstechnik
ca. 1.250 Studierende
72 MA, davon 26
Prof. + 9 MA mit
Lehrauftrag
Automatisierungstechnik, Elektrische
Energietechnik,
Kommunikations- und
Informationstechnik,
Mikrotechnologien
Philips Technologie GmbH,
Aachen
Webfactory GmbH
Maschinenbau/
Verfahrenstechnik
B.En. Produktentwicklung
und -Produktion
B.En. Prozess-, Energieund Umwelttechnik
B.En. Wirtschaftsingenieurwesen
M.En. Simulationstechnik
ca. 1.100 Studierende
110 MA, davon 28
Prof. u. 22 MA mit
Lehrauftrag
Informations- und
Kommunikationstechnik
Automatisierungstechnik, Energie- und
Antriebstechnik
Mikroelektronik
Energie-, Antriebs-,
Fahrzeug- und
Betriebstechnik
SLV Duisburg
SMS Siemag AG
Infor global solutions GmbH
B.En. Elektrotechnik
B.En. Maschinenbau
B.En. Wirtschaftsingenieurwesen
ca. 2500 Studierende
315 Dozenten
(RFH insgesamt)
Energie- und
Antriebstechnik
Mikroelektronik
Energie-, Antriebs-,
Fahrzeug- und
Betriebstechnik
3. sonstige Hochschulen
Rheinische
Fachhochschule Köln
www.rfh-koeln.de
Ingenieurwesen
Europäische Fachhochschule (privat)
www.eufh.de
Wirtschaftsinformatik
(Brühl, Neuss)
B.Sc. Wirtschaftsinformatik
M.Sc. Wirtschaftsinformatik (berufsbegleitend)
k.A.
k.A.
Systementwicklung,
Softwareentwicklung
GOB Software & System
GmbH
Medtronic GmbH;
Rewe Group
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der jeweiligen Einrichtungen
Tabelle 6: Technologie- und Gründerzentren im Rheinischen Revier
Name
Standort
Träger
Größe (Büro-/
Labor/Werkstattflächen) in qm,
davon vermietet
Zahl ansässiger
Unternehmen/
Zahl Mitarbeiter
in den Unternehmen
ergänzende
Einrichtungen/
Dienstleistungen
ggf. thematische
Schwerpunkte
Vernetzung/
Kooperationen
in der Region
insg. 12.000 qm
(Büro, Labore,
Werkhallen)
36 Unternehmen
Sekretariatsdienste,
Beratung in Gründungsphase, Moderation bei
Verhandlungen mit
Kapitalgebern und
Behörden, betriebswirtschaftliche Beratung
Elektro, Energie/Solar,
IT
Wirtschaftsregion
Jülich
FH Jülich
Büro, Lagerfläche,
Labore,
Produktionsflächen
25 Unternehmen
Technologievermittlung
Fördermittelberatung
Gründungs- und
Unternehmen aus Bio-,
Umwelt-, Clean
Technologies
Chemieindustrie
Vernetzung mit
Fachhochschulen
und Universitäten,
Fach-und Wirt-
1. Kern-IRR
Technologiezentrum Jülich
www.tz-juelich.de
Jülich
St@rt Hürth
Zentrum für
Technologie und
Existenz-
Hürth
Stadt Hürth
Kreissparkasse
Köln
Industrie- und
gründung
http://www.starthuerth.com
Handelskammer
zu Köln
Gründer- und
Servicezentrum
Hückelhoven
www.wfg-kreisheinsberg.de
Hückelhoven
Carolus Magnus
Centrum
http://www.cmcumwelt.de
ÜbachPalenberg
Wirtschaftsförderungsgesellschaft für
den Kreis
Heinsberg mbH
ca. 7300 qm Büro-/
Produktionsfläche
Unternehmensberatung
Sekretariatsdienste
Vernetzung
Consulting
schaftsverbänden im
Raum Köln
Sekretariatsdienste
Beratung und
Vermittlung
Handwerk, Maschinenund Anlagenbau,
Energie- und
Umwelttechnik,
Softwareentwicklung
Fachhochschulen
und Universitäten
der Region
Wirtschaft des
Kreises Heinsberg
Kooperationen mit
der RWTH und FH
Aachen, Maastricht
und Lüttich sowie
ortsansässigen
Firmen
Büro,
Veranstaltungshalle,
Konferenzräume
19 Unternehmen
Sekretariats- und
technische Dienste
Medizinisch-technische
Unternehmen, Dienstleistungsunternehmen
(Anwalt, Consulting,
Softwareentwicklung
ca. 3.000 qm
Bürofläche sowie
weitere 1.000 qm
Labor
25 Unternehmen
Fördermittelberatung
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Vernetzung
Biotechnologie
Pharmazie
Medizin
50 Unternehmen
Gründungsberatung,
Mentoring
ITK, Handel, Beratung,
Dienstleistungen
18 Unternehmen
Tagungsräume,
Veranstaltungen,
Biotechnologie
2. erweiterte IRR
Rechtsrheinisches
Technologie- und
Gründerzentrum
http://www.rtz.de/
Köln
Gründer- und
Innovationszentrum im
Technologiepark
Köln
www.giz-koeln.de
Köln
BioCampus
Köln
Stadt Köln, LIG
Lammerting
Immobilien,
Kölner Bank eG
23.000 qm Büro-,
Labor-,
Cologne
www.biocampusc
ologne.de/
Konferenzflächen
Life-ScienceCenter
Düsseldorf
http://www.lscdus.de
Düsseldorf
Stadt Düsseldorf
Universität
Düsseldorf
Stadtsparkasse
Düsseldorf
Industrieterrain
DüsseldorfReisholz AG
21.000 qm
(12.000 qm Laborund Bürofläche sowie
9.000 qm nur Büro)
Life Science
Inkubator GmbH
www.life-scienceinkubator.de
Bonn
Caesar-Institut
Büro-/Laborräume
Medizintechnisches
Zentrum Aachen
http://www.mtzaachen.de/
Aachen
AGIT
4.250 qm Büro- und
Laborfläche
Technologiezentrum am
Europaplatz,
Aachen (TZA)
Aachen
AGIT
14.250 qm (Büro,
Hallen, Shops)
Labore, Kita
35 Unternehmen
Technologievermittlung
Fördermittelberatung
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Sekretariatsdienste
Unternehmen aus der
Biotechnologie,
Medizintechnik,
Chemie- und
Pharmaindustrie
Beratung und
Dienstleistung
Unterstützung bei
Finanzierung,
Technologietransfer,
Ausgründung
Start-ups aus dem
Bereich Life Science
24 Unternehmen
Sekretariatsdienste
Veranstaltungsdienstleistungen
Vernetzung
Techniksupport
Fördermittelberatung
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Biotechnologie
Medizintechnik
Lasertechnik
90 Unternehmen
Sekretariatsdienste,
Unterstützung bei
Erstellung Businessplan,
Vermittlung Venture
Capital u. Fördermittel,
Unternehmen aus
diversen technologischen Branchen
(Elektrotechnik, IT- und
Forschungskooperationen mit den
ansässigen
Fachhochschulen
und Universitäten
Wirtschaftsnetzwerk
Aachen
http://www.techno
logiezentrumaachen.de
themenspezifische
Veranstaltungen,
Zugang zu
internationalen
Partnernetzwerk
Software)
Technologiepark
Herzogenrath
http://www.tph.de/
Herzogenrath
Stadt
Herzogenrath
Sparkasse
Aachen
IHK Aachen
AGIT
Stadt Kerkrade
3 Gebäude mit
variablen Büro- und
Laborflächen
Einzelfläche bis zu
1200 qm möglich
75 Unternehmen
Sekretariatsdienste
Veranstaltungsdienstleistungen
Techniksupport
Fördermittelberatung
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Technologie und Life
Science
Nanotechnologie
Industrie- und
Gewerbepark
Alsdorf
www.igaalsdorf.de
Alsdorf
Stadt Alsdorf
6.000 qm
Büro-/Lager-/
Produktionsfläche
25 Unternehmen mit
ca. 180 MA
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Vernetzung
IT/Telekommunikation
Unternehmensnahe DL
Weiterbildung
Forschungsregion
Aachen
Wirtschaftsnetzwerk
Region Aachen
Internationales
Technologie-und
Servicecenter
Baesweiler
http://www.itscenter.de
Baesweiler
Stadt Baesweiler
Sparkasse
Aachen
IHK Aachen
Handwerkskammer Aachen
AGIT
6.000 qm
Büro-/Labor-/
Produktionsfläche
23 Unternehmen
Sekretariatsdienstleistungen
Kontaktvermittlung im
GründerzentrenNetzwerk
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Life-Science
Biotechnologie
Unternehmensnahe DL
Ingenieur-Büros
Vernetzung mit IHK
Aachen
Forschungsregion
Aachen (FH und
Uni)
Wirtschaftsnetzwerk
Region Aachen
Zentrum für
industrieorientierte
Dienstleistungen
Stolberg
Stadt Stolberg
Sparkasse
Aachen
3500 qm
(Büro/Werkstatt/Shop)
11 Unternehmen
Gründungsberatung
Unternehmensberatung
Kontaktvermittlung zu
Informations- und
Kommunikationstechnik
Konstruktionsberatung
Kooperationen mit
12 weiteren
Gründerzentren der
Region
DLZ
http://www.dlzstolberg.de/
AGIT
IHK Aachen
Gewerbe
Technologie
Center
Eschweiler
http://www.getece
-eschweiler.de
Eschweiler
Technologie- und
Gründerzentrum
Niederrhein
http://www.tznied
errhein.de/
Kempen
Gründer- und
Technologiezentrum
Rheinbach
http://www.wfegrheinbach.de/
Rheinbach
Business
Campus RheinSieg
St. Augustin
und
Rheinbach
Behörden, Hochschulen
etc.
Sekretariatsdienste
Softwareentwicklung
Datenmanagement
4.000 qm
(z.Zt. komplett
vermietet)
25 Unternehmen
Unterstützung bei
behördlichen
Angelegenheiten
Vermittlung von
Kooperationspartnern
Ingenieurbüros
verschiedener
Fachrichtungen (Optik,
Umwelttechnik,
Brandschutz) sowie
Personaldienstleistungen
Universitäten und
Fachhochschulen
der Region Aachen
4.800 qm
Büro-/Hallenfläche
38 Unternehmen
Sekretariats- und
Hausmeisterservice
Presseservice
Online-Repräsentanz
Medizintechnik,
Elektrotechnik, Klimaund Kältetechnik,
Dienstleistungen
(Anwalt/Consulting)
Netzwerk zu den
Hochschulen,
Forschungseinrichtungen und
Institutionen der
Wirtschaft
Wirtschaftsförderungsgesellschaft der
Stadt Rheinbach
mbH
6.960 qm
Büro-/Labor-/
Hallenfläche
22 Unternehmen mit
ca. 200 MA
Technologievermittlung
Fördermittelberatung
Gründungs- und
Unternehmensberatung
Vernetzung
Glas, Keramik, Neue
Werkstoffe
Wirtschaftsförderung RheinSieg-Kreis
Hochschule
zusammen 3.000 qm,
davon 1.800 qm
Bürofläche, 600 qm
Labore, 600 qm
38 Unternehmen an
beiden Standorten
Gründungs- und
Wachstumsberatung
Vernetzung mit
Stadt Eschweiler
Sparkasse
Aachen
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des
Kreises Aachen
GmbH
5 ortsansässige
Unternehmen
www.bc-rs.de
Bonn/Rhein-Sieg
Kreissparkasse
Köln
Konferenzräume u.
Gemeinschaftsflächen
Hochschule
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der jeweiligen Einrichtungen
Tabelle 7: Außeruniversitäre technologieorientierte Forschungseinrichtungen im Rheinischen Revier
Name
Standort
Träger
Mitarbeiter
Budget/
Finanzierung
Forschungsschwerpunkte
Institute for Advanced
Simulation (IAS)
Jülich
Forschungszentrum Jülich
ca. 5.000
Mitarbeiter,
davon ca.
1.750 wiss.
MA im FZJ
insgesamt
484 Mio. EUR
FZJ insgesamt
Supercomputing,
Simulationswissenschaften
Institute of Complex
Systems (ICS)
Grundlagenforschung in Biophysik,
-mechanik und -electronics;
Anwendung in Nano-, Medizin-,
Biotechnologie
Peter-Grünberg-Institut
(PGI)
Grundlagenforschung über
physikalische Konzepte und
Materialien; Informationstechnologie, Verfahrenstechnik,
nanoelektronische Materialsysteme
Zentralinstitut für
Engineering, Elektronik
und Analytik (ZEA)
Entwicklung von Mess-/analyse/Regelungsanlagen,
Detektorsystemen,
computergestützte Werkstoffe,
bildgebende Verfahren
Partner/Projekte in der Region
DLR-Institut für
Antriebstechnik
www.dlr.de/at
Köln (mit
Außenstellen
in Göttingen
und Berlin)
DLR-Institut für
Materialphysik im
Weltraum
www.dlr.de/mp
Köln
DLR-Institut für
Werkstoff-Forschung
www.dlr.de/wf
Köln
DLR Simulations- und
Softwaretechnik
www.dlr.de/sc
Köln (mit
Außenstelle
in Braunschweig)
Fraunhofer-Institut für
Algorithmen und
Wissenschaftliches
Rechnen SCAI
www.scai.fraunhofer.de
Sankt
Augustin
(Außenstellen in
Bonn und
Köln)
Fraunhofer-Institut für
Angewandte
Informationstechnik FIT
www.fit.fraunhofer.de
Sankt
Augustin
Deutsches
Zentrum für Luftund Raumfahrt
35 MA
Antriebs-/Turbinentechniken für
Luftfahrt, Kraftwerke u.ä.;
Verbrennungs-, Lärmforschung
27 MA
Erforschung von
Werkstoffeigenschaften,
Materialdesign, Erforschung
schwerkraftgetriebener Phänomene
Industriepartner aus der Region
neue Werkstofflösungen und
Prozesstechniken (u. a. metallische
u. keramische Strukturen) zur
Anwendung in Automobilbau, Luft/Raumfahrt, Industrie/Energie
40 MA
FraunhoferGesellschaft
Software-Engineering-Technologien, virtuelle Produktentwicklung,
Visualisierungsansätzen
135 MA
10 Mio.
Softwareentwicklung für Produktund Prozessentwicklung,
Optimierung industrieller
Anwendungen, Chemieinformatik
Bonn-Aachen International Center for
Information Technology; Uni Köln
160 MA
7,2 Mio.
Wirtschaftsinformatik, Informatik in
den Lebenswissenschaften (u. a.
automatische Bilderkennungs- und
Analyseverfahren), mobile
Informations- und Lernsysteme,
Lehrstuhl Informationssysteme
RWTH Aachen
Softwareentwicklung
Fraunhofer-Institut für
Intelligente Analyse- und
Informationssysteme
IAIS
www.iais.fraunhofer.de
Sankt
Augustin
260 MA
17,5 Mio.
Fraunhofer-Institut für
Produktionstechnologie
IPT
www.ipt.fraunhofer.de
Aachen
380 MA
Prozesstechnologie, Mechatronik,
Produktionsmesstechnik,
Technologiemanagement
Fraunhofer-Institut für
Lasertechnik ILT
www.ilt.fraunhofer.de
Aachen
370 MA
Festkörper-, Diodenlaser,
Oberflächen-, Mikrotechnik,
Plasmatechnologie
Fraunhofer-Institut für
NaturwissenschaftlichTechnische
Trendanalysen INT
www.int.fraunhofer.de
Euskirchen
100 MA
7,5 Mio.
Fachanalysen und -prognosen,
theoretische und experimentelle
Arbeiten zu elektromagnetischen
und nukleare Effekte
Fraunhofer-Institut für
Kommunikation,
Informationsverarbeitung
und Ergonomie FKIE
www.fkie.fraunhofer.de
Wachtberg
350 MA
25 Mio.
Sensordaten,
Kommunikationssysteme,
Informationstechnik, Ergonomie,
Cyber Defense
Deutsche Telekom
Fraunhofer-Institut für
Hochfrequenzphysik und
Radartechnik FHR
www.fhr.fraunhofer.de
Wachtberg
240 MA
22 Mio.
elektromagnetische Sensorik (u. a.
für industrielle Anwendungen),
Sicherheitssysteme
RWTH Aachen, FH Aachen, FH
Bonn-Rhein-Sieg
Anwendungslösungen für Handel
und Industrie im Bereich
Datenanalysen, Prozesssteuerung
Werkzeugmaschinenlabor RWTH
Aachen
Max-Planck-Institut für
Eisenforschung
www.mpie.de
Düsseldorf
Max-PlanckGesellschaft
Quelle: eigene Recherchen auf den Internetseiten der jeweiligen Einrichtungen
metallische Werkstoffe, Entwicklung
von Hochleistungswerkstoffen, u. a.
für Fahrzeugbau