Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
17 kB
Datum
28.11.2013
Erstellt
19.11.13, 12:03
Aktualisiert
19.11.13, 12:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 67/2013
13.11.2013
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
28.11.2013
Familien-Unterstützungs-Netzwerk im Kreis Euskirchen (EU-FUN)
hier: Aktueller Sachstand
Familienzentren
Aktuell gibt es 20 einzelne Familienzentren und 2 Familienzentren im Verbund. Ein weiterer Bedarf an
Familienzentren ist aus Sicht der Fachabteilung nicht angezeigt.
Die vom Land NRW zertifizierten Familienzentren haben sich in den letzten Jahren in ihren Sozialräumen etabliert und ihre Familien unterstützende Arbeit weiterentwickelt.
Nach wie vor erweist es sich als schwierig, Familien zu erreichen, deren Kinder nicht in der Kindertagesstätte vor Ort betreut werden. Allerdings bilden einige Familienzentren sehr wohl eine Anlaufstelle
für Familien, deren Kinder mittlerweile die Grundschule besuchen, jedoch im Vorfeld die Kindertagesstätte des Familienzentrums besucht haben. Die Familienzentren melden einen stark gestiegenen
Bedarf an psychosozialer Beratung. Eltern, deren Kinder in den Familienzentren betreut werden,
wenden sich verstärkt mit ihren Sorgen und Nöten an die Mitarbeiterinnen vor Ort, da zu diesen ein
enges Vertrauensverhältnis gewachsen ist/wächst. Die Mitarbeiterinnen leisten diese Beratung gerne,
kommen aber aufgrund der sehr knappen zeitlichen Ressourcen an ihre Grenzen (Beratungsgespräche, Hilfen beim Ausfüllen von Formularen, Begleitung zu Ämtern und anderen Institutionen).
Die individuelle, inhaltlich begleitende Beratung der Familienzentren vor Ort durch die Projektleiterin
wird mittlerweile deutlich weniger in Anspruch genommen, als dies noch vor 2 Jahren der Fall war.
Dies ist auf die fortgeschrittene Etablierung der Familienzentren im laufenden Betrieb zurückzuführen.
Die im Projekt koordinierten trägerübergreifenden Treffen der Familienzentren werden nach wie vor
gerne von den Leiterinnen angenommen und als gewinnbringend erlebt. Hier werden übergreifende
inhaltliche Themen (Veränderungen der Familien- und Lebenswelten, Zugänge und Entwicklung von
passgenauen Angeboten, armutssensibler Umgang in Kindertagesstätten, Sprachförderung, etc.)
besprochen sowie gute Erfahrungen weitergegeben. Diesem Arbeitskreis schließen sich mittlerweile
nach und nach auch einzelne katholische Familienzentren an, welche nicht vom Land zertifiziert
werden.
Neben den Ergebnissen des im Januar stattgefundenen Fachtags der Armutsprävention im Kreis
Euskirchen, bildete sich sowohl in diesem Arbeitskreis als auch in der Arbeit der Frau Hilger-Mommer
-2(siehe V 41/2013: Hilfeplanverfahren und Begleitung der Eingliederungshilfen in der KiTa) der Bedarf
heraus, die Kindertagesstätten in Form eines Fortbildungsangebots zum Thema : "Vielfalt: Chancen
und Herausforderungen in der täglichen KiTa-Arbeit" zu unterstützen.
Dieses Fortbildungsangebot wurde von Frau Hilger-Mommer und Frau Zinati-Feld gemeinsam
konzipiert. Das Fortbildungsangebot wurde mit den im Kreis Euskirchen tätigen Fachberaterinnen der
KiTa- Träger besprochen und weiter ausgearbeitet. Die Fortbildungsreihe besteht aus 3 TagesModulen, startete im Oktober 2013 und wird im Februar 2014 abgeschlossen sein. Um einerseits den
Fachkräften längere Fahrtwege zu ersparen und andererseits den regionalen Austausch und den
regional unterschiedlichen Bedingungen der Einrichtungen vor Ort gerecht zu werden, wird die
Fortbildungsreihe jeweils im Süd- als auch im Nordkreis angeboten.
Mittlerweile sind die ersten beiden Module durchgeführt worden. Die Rückmeldungen der
Teilnehmerinnen sind durchweg positiv. Da die Teilnehmerzahl aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung
begrenzt werden musste, konnten leider nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden.
Auswahlkriterium war, eine größtmögliche Trägervielfalt zu gewährleisten. Es liegen mittlerweile
Anfragen zu einer Wiederholung der Fortbildungsreihe für weitere Fachkräfte vor.
Elternbildungsangebote der Familienbildungsstätten in Familienzentren
Um die Arbeit der Familienzentren zu stärken, wurden seit 2009 ausgewählte Elternbildungskurse
vom Kreis bezuschusst, sodass der finanzielle Beitrag auch für Familien mit geringem Einkommen
kein Hindernis sein sollte.
Anfangs wurden hierfür Mittel für Kurse in Anspruch genommen, jedoch verringerte sich diese Inanspruchnahme in den vergangenen 2 Jahren deutlich. Die Ursachenforschung zusammen mit den Familienzentren und den Familienbildungsträgern ergab unter anderem, dass bestehende KursAngebote möglicherweise nicht (mehr) den Bedürfnissen der Familien entsprechen.
Es wurde verabredet, das Angebot der Kursbezuschussung auf alle geeigneten Kindertagesstätten
auszuweiten. Daneben wird versucht werden, auch neue Wege im Bereich der Elternbildung zu
gehen, andere Formen auszuprobieren oder auch zu entwickeln.
Arbeitskreis FUN (Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderarmut)
Der Arbeitskreis des Familien- Unterstützungs-Netzwerks mit den Schwerpunkten "Frühe Hilfen" und
"Netzwerk zur Bekämpfung der Folgen von Kinderarmut" trifft sich nach wie vor regelmäßig ca.
3-4 mal im Jahr. TeilnehmerInnen sind ca. 25 Fachkräfte aus den Bereichen Jugendhilfe und Gesundheitswesen. Auch zwischen dem Jobcenter und dem Arbeitskreis wurden Kontakte geknüpft,
gemeinsame Themen werden besprochen.
In diesem Jahr erstellte das Netzwerk eine Broschüre/ einen Handlungsleitfaden für das Gesundheitswesen (Ärzte, Hebammen, Therapeuten, etc.) zu den Bereichen "Präventionsangebote im Kreis
Euskirchen" und "Kinderschutz im Kreis Euskirchen". Der Handlungsleitfaden befindet sich aktuell in
der Layouterstellung und wird in Kürze vorliegen. Des Weiteren arbeitet das Netzwerk aktuell an der
Erstellung einer gemeinsamen Kooperationsvereinbarung.
Als sehr förderlich werden die regelmäßigen Berichte aus den einzelnen Arbeitsbereichen der TeilnehmerInnen erlebt, da somit eine Angebots- und Bedarfstransparenz entsteht und eine bessere inhaltliche Abstimmung sowie ein verbesserter Zugang zu den Angeboten ermöglicht wird.
Der im Januar durchgeführte Fachtag zur Armutsprävention wurde von den TeilnehmerInnen sehr
positiv aufgenommen und initiierte vielerorts eine Sensibilisierung zum Thema.
-3-
Arbeitstreffen der KiTa- FachberaterInnen im Kreis Euskirchen
Frau Hilger-Mommer und Frau Zinati-Feld initiieren seit Ende 2012 regelmäßige Arbeitstreffen mit den
Kita-Fachberaterinnen im Kreis Euskirchen. Diese Treffen finden aktuell ca. alle 3 Monate statt.
Inhaltlich wurden die Themenbereiche Eingliederungshilfe, Familien- und Elternbildung sowie
armutssensibles Handeln in Kindertagesstätten besprochen. Wie bereits erwähnt wurde in diesem
Arbeitskreis die Fortbildungsreihe "Vielfalt" besprochen und weiterentwickelt.
Des Weiteren wurden konkrete "Tipps und Tricks" der Kindertagesstätten zum Thema "Armutssensibles Handeln in Kindertagesstätten" zusammengetragen. Eine Zusammenfassung dieser
Handlungsempfehlungen mit erfolgreichen Beispielen aus dem KiTa-Alltag wird derzeit erstellt.
Rucksack- KiTa
Aktuell führen 4 Einrichtungen (3 Familienzentren und eine Kindertagesstätte) das "Rucksackprojekt"
in der KiTa bereits im dritten Jahr durch. Das Projekt wird finanziell von der DemografieInitiative des
Kreises Euskirchen unterstützt und von Frau Zinati-Feld koordiniert.
Die Resonanz der Eltern und Tageseinrichtungen ist sehr positiv. Das Projekt unterstützt neben der
Förderung der Sprachentwicklung der Kinder sowohl die elterliche Erziehungskompetenz, als auch
die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Kindertagesstätte und der Familien mit ZuwandererGeschichte. Für das aktuelle KiTa-Jahr konnten leider keine weiteren Kindertagesstätten gewonnen
werden, da die Kindertagesstätten sich in erster Linie mit den Herausforderungen des U3- Ausbaus
und dem Thema der Inklusion konfrontiert sehen.
Aktuell wird in Kooperation mit dem kommunalen Integrationszentrum das Projekt "Rucksack- Grundschule" für das Schuljahr 2014/2015 vorbereitet. Es wird versucht, dieses Projekt vorerst an zwei
ausgewählten Grundschulen zu installieren, welche bereits mit einer Rucksack-KiTa kooperieren.
Begrüßungsbesuche
Seit September/Oktober 2012 werden die Begrüßungsbesuche bei Familien mit Neugeborenen
kreisweit in Kooperation mit den jeweiligen Städten und Gemeinden angeboten.
Die Besuche in den im letzten Jahr neu dazugekommenen Kommunen wurden ca. 9 Monate lang
stichprobenartig von Frau Zinati-Feld evaluiert. Die Familien äußern sich in der Regel durchweg
positiv auf die erfolgten Besuche. Die Informationsmaterialien und Geschenke der kreisangehörigen
Gemeinden und Städte werden wertgeschätzt. Die Besuche werden kreisweit von ca. 87% der
Familien angenommen. Die Gründe, warum manche Familien keinen Besuch wünschen sind
vielfältig. Einige geben an, bereits mehrere Kinder zu haben und keinen Besuch zu benötigen,
andere sind mit Themen wie Krankheit in der Familie beschäftigt. Manche Familien äußern klar, dass
sie keinen Besuch vom Jugendamt wünschen, sei es, weil sie Misstrauen gegenüber der Institution
haben, bereits in einem intensiven Kontakt mit dem Jugendamt stehen oder sich nicht zur
"Zielgruppe" hinzurechnen.
-4-
Zusammen fassend kann gesagt werden, dass der Kreis Euskirchen mit seinen Aktivitäten und Bemühungen im Bereich Prävention/ Aufbau von Präventionsketten auch über das Land NRW hinaus
wahrgenommen wird. Neben einigen Präsentationen des Projektes arbeitet die Projektleiterin auch an
der Erstellung von Handlungsempfehlungen auf der Bundesebene mit.
Es ist geplant, die weitere fortlaufende Information zu den Aktivitäten in dem Arbeitsfeld in einem jährlich zu erstellenden Geschäftsbericht der Abteilung Jugend und Familie zu gewährleisten.
gez. i.V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter:
Abteilungsleiter:
Sachbearbeiterin:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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