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Mitteilungsvorlage (1. Kapitel: Spielleitplanung - Kurzinformation)

Daten

Kommune
Leopoldshöhe
Größe
132 kB
Datum
28.04.2010
Erstellt
16.04.10, 21:30
Aktualisiert
16.04.10, 21:30
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1. Kapitel: Spielleitplanung: Kurzinformation Spielleitplanung ist ein neues Planungsinstrument zur Umsetzung kinder- und familienfreundlicher Städte und Gemeinden. Spielleitplanung ist eine kommunale Planungs- und Entwicklungsaufgabe, die als eine Strategie dazu beiträgt, kindgerechte Planung zu einem wichtigen Merkmal von Stadtentwicklung und Kommunalpolitik zu machen. Sie richtet den Blick auf die gesamte Stadt und Gemeinde als Spiel-, Erlebnis- und Erfahrungsraum. Die Beteiligung von Mädchen und Jungen spielt bei allen Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsschritten eine wichtige Rolle. Warum Spielleitplanung? Kinder und Jugendliche brauchen Spielräume- auch in der Natur, damit sie sich körperlich, geistig und seelisch gesund entwickeln können. Durch den zunehmenden Verkehr, den Verlust von Freiflächen und die Zunahme der Medienwelt (Play Station, Internet…) hat dazu geführt, dass die Bedürfnisse von Mädchen und Jungen bei der räumlichen Entwicklung in Städten und Gemeinden in den letzten Jahren nichts ausreichend beachtet wurden. In Folge dessen, ist mit der Spielleitplanung ein neues Planungsinstrument zur Umsetzung kinder- und familienfreundlicher Städte und Gemeinden entstanden, das die Belange von Kindern und Jugendlichen auf der gesamträumlichen Ebene zur Darstellung bringt. Zur Absicherung der Spielleitplanung bedarf es eines Ratsbeschlusses auf Stadtoder Ortsgemeindeebene. Der Ratsbeschluss betrifft nicht nur die Durchführung der Spielleitplanung, sondern auch die Verabschiedung einer Qualitätszielkonzeption. Ohne dauerhaftes Engagement Erwachsener und die klare Regelung von Verantwortlichkeiten sind keine anhaltenden Erfolge zu erzielen. Ratsbeschluss zur Aufstellung des Spielleitplans und zur Gründung einer AG Spielleitplanung AG- Spielleitplanung: Planungsamt/ Jugendamt/ Agenda 21Gruppen/ Schulen/ Päd., kulturelle, soz. Einrichtungen Räumliche Planungen Beteiligung Streifzüge Planungswerkstätten Mitbauaktionen Mitmachkunst SPIELLEITPLAN Bauleitplanung Verkehrsentwicklungsplanung Freiraumplanung Stadtgestaltung Dorf- und Stadterneuerung Starterprojekte Fortlaufende Umsetzung von Projekten und Vorhaben STADT FÜR KINDER – STADT FÜR ALLE Um Bestand zu haben, setzt Spielleitplanung auf die Kooperation vieler. Die Arbeitsgruppe Spielleitplanung auf Gemeinde- oder Stadtebene ist ein zentrales Forum, zur effektiven Organisation notwendiger Abstimmungsprozesse. Spielleitplanung ist auf der Verwaltungs- und Fachebene querschnittsorientiert und kooperativ angelegt. Sie führt alle relevanten Fachbereiche zusammen, besonders die raumbezogenen Fachplanungsbereiche wie Bauleit-, Verkehrs- und Freiraumplanung, Stadt- und Dorferneuerung sowie die verschiedenen Akteure der Jugendhilfe. Die Spielleitplanung geht systematisch vor. Kernstück sind die drei Planstufen: ■ Bestandserhebung, ■ Erhebung von Potenzialen und ■ Entwicklung von Maßnahmen und Vorhaben. Im Rahmen der Bestandserhebung zeigen Kinder und Jugendliche dem Planer auf Streifzügen ihre informellen Spielorte und Treffpunkte. Der Planer lernt dabei Freiräume aus dem Blickwinkel von Kindern und Jugendlichen zu sehen und zu bewerten. Streifzüge Die beteiligungsorientierte Bestandserhebung wird in einem Bestandsplan dargestellt. Für Siedlungs- und Freiflächen und Verkehr werden jeweils zwei themenbezogene Bestandspläne erstellt. Die Bestandspläne enthalten beispielsweise Aussagen zu Alltagswegen, Rückzugsräumen und zu Einzelelementen wie Brunnen oder Treppen in ihrer Bedeutung für Kinder sowie zu Konflikten, insb. mit dem Verkehr. Aus den Bestandsplänen wird der eigentliche Spielleitplan mit der Darstellung von Maßnahmen und Vorhaben entwickelt. Er enthält bspw. Aussagen zur Sicherung, Weiterentwicklung und Neuschaffung von Flächen als Spiel-, Erlebnis- und Aufenthaltsräume sowie eine Qualitätszielkonzeption als einen langfristigen Orientierungsrahmen für die kommunale Entwicklung. Bestandsplan Siedlungs-/Freiflächen Bestandsplan Verkehrsflächen Spielleitplan Die textliche Erläuterung zum Spielleitplan unterlegt die Maßnahmen mit einer Priorität und gibt Hinweise für ihre stufenweise Umsetzung. Für die differenzierten Aussagen sind neue Planzeichen und Symbole entwickelt worden. Dadurch werden die Inhalte für die raumbezogenen Fachplanungen kommunizierbar. Sobald der Spielleitplan vom Gemeinderat oder Stadtrat verabschiedet wird, erhält er als Rahmenplan eine bindende Wirkung für Politik und Verwaltung. Erste Maßnahmen werden zeitnah und mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen umgesetzt. Die Spielleitplanung endet nicht mit ihrer Verabschiedung im Gemeinderat. Sie wird als kontinuierlicher Prozess und Daueraufgabe in den Kommunen verankert. So bestehen in den Modellgemeinden die Arbeitsgruppen fort und begleiten den Prozess der Umsetzung und der Fortschreibung. Fazit Die Spielleitplanung ist ein Qualitätssprung im Handlungsfeld der kinderfreundlichen Stadtplanung und Stadtentwicklung. Sie verknüpft die Belange von Kindern und Jugendlichen mit den klassischen Planungsinstrumenten wie z.B. die Bauleit- und Verkehrsentwicklungsplanung. Sie ist zudem ein Instrument für die vorausschauende Sicherung und Weiterentwicklung von Freiflächen. Die Spielleitplanung entwickelt die Dynamik und Kraft für eine nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden. Spielleitplanung ■ sichert nachhaltige positive Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen, ■ aktiviert bürgerschaftliches Engagement, ■ stärkt die alltagsdemokratische Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen, ■ macht Städte und Gemeinden für Familien attraktiv, ■ wirkt dem Abwanderungsprozess entgegen und ■ erhöht die Lebensqualität für Menschen aller Generationen.