Daten
Kommune
Wesseling
Größe
436 kB
Datum
16.10.2013
Erstellt
30.09.13, 17:10
Aktualisiert
30.09.13, 17:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
234/2013
- Mitteilung Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Kinder, Jugend und Familie
Vorlage für
Jugendhilfeausschuss
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Umsetzung der Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
Datum
24.09.2013
Namenszeichen
I/10
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 234/2013
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Birgit Rudolf,
Sandra Müller
Datum:
24.09.2013
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
Betreff:
Umsetzung der Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“
Beschlussentwurf:
Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen.
Sachdarstellung:
Die Stadt Wesseling erhält aus der Bundesinitiative „Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen“ für
das Jahr 2013 Mittel in Höhe von 18.103 €. Die Fördersumme wird entsprechend der Zahl der Kinder im
Alter von 0 – 3 Jahren im SGB II-Bezug ermittelt. Die Gesamtförderzeit läuft zunächst bis zum 31.12.2015.
Eine Weiterführung wird auf Bundesebene geplant und entschieden. Ein Antrag auf die Fördermittel ist
jährlich vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familie neu zu stellen. Die Verwendung dieser Mittel ist
zweckgebunden und über detaillierten Verwendungsnachweis zu dokumentieren.
Mit den Fördermitteln sollen zunächst regionale Netzwerke Frühe Hilfen gestärkt und der Einsatz von Familienhebammen bzw. vergleichbaren Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich gefördert werden (siehe
JHA Vorlage 237/12).
Die vom Bund bereitgestellten Mittel für das Jahr 2013 in Höhe von 18.103 € werden wie folgt verwendet:
1. Netzwerke Frühe Hilfen
Ausbau der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen um 8 Wochenstunden, zunächst befristet bis
zum 31.12.2015:
9.900 €
Mitarbeiterqualifizierung:
1.500 €
2. Familienhebammen
Einsatz von Familienhebammen im Einzelfall: 1.303 €
3. Sonstige Maßnahmen
Kooperationsprojekt von 4 Jugendämtern mit dem Marienhospital Brühl
„KinderZUKUNFT NRW“:
3.800 €
Elternkompetenzschulung:
1.600 €
In den ortsübergreifenden Netzwerken Frühe Hilfen arbeiten Fachkräfte aus unterschiedlichen Bereichen
vor allem des Gesundheitswesens wie Hebammen, Ärzt/innen der Allgemeinmedizin, der Frauen- und Kinderheilkunde und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, der Schwangerschaftsberatung und Frühförderung zusammen. Sie tauschen Informationen bezüglich ihrer Angebote aus, sodass bei Bedarf Familien
passgenau weiter empfohlen werden. Diese Angebote werden möglichst aufeinander abgestimmt.
Das Netzwerk Frühe Hilfen in Wesseling („Wesselinger Familien am Start“) gründete sich bereits im Mai
2009. Für die vierteljährlichen AG-Treffen werden Schwerpunktthemen vorbereitet, welche interdisziplinär
diskutiert werden ( Umgang mit häuslicher Gewalt in Familien –Kooperation mit der Polizei, besondere
Beratungs- und Betreuungskonzepte, Migration und Inklusion). Mittlerweile umfasst die AG 31 Netzwerkpartner/innen aus der Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen:
Gesundheitsamt Rhein-Erft-Kreis
Jobcenter Wesseling
Krankenhaus Brühl
Sozialpädiatrisches Zentrum Rhein-Erft-Kreis
Caritas Frühförderzentrum Rhein-Erft (Frühförderung)
Schwangerenberatungsstelle (esperanza, donum vitae)
Caritas-Sozialberatung (Beratungsstelle zur Müttergenesung und sozialen Problemlagen)
Hebammen und Familienhebammen
Einrichtungen und Dienste der öffentlichen und freien Jugendhilfe: Fachberatung Kindertageseinrichtungen, Fachberatung Kindertagespflege, Familienzentren, Erziehungsberatungsstelle, Fachstelle Frühe Hilfen)
Jugendhilfeplanung
Jugendmigrationsdienst
Für den weiteren Ausbau der Netzwerkarbeit wurde die Koordinierungsstelle Frühe Hilfen zum 01.02.2013
um 8 Wochenstunden aus den Bundesmitteln aufgestockt.
Ein weiterer Förderschwerpunkt der Bundesinitiative ist der Einsatz von Familienhebammen.
Familienhebammen sind staatlich examinierte Hebammen mit einer Zusatzqualifikation. Diese befähigt sie
dazu, Eltern und Familien in belastenden Lebenssituationen zu unterstützen, möglichst bis zu einem Jahr
nach der Geburt eines Kindes. Sie gehen in die Familien und helfen den Familienalltag auf das Leben mit
dem Baby umzustellen. Z.B. geben sie Informationen und Anleitung zu Pflege, Ernährung, Entwicklung und
Förderung des Kindes. Dabei binden sie alle Familienmitglieder ein. Die Familienhebammen vermitteln bei
Bedarf weitere Hilfen.
In der Stadt Wesseling stehen zwei Familienhebammen zur Verfügung, die jedoch Teilzeit im Krankenhaus
sowie freiberuflich als Nachsorgehebamme tätig sind. Daher ist der Einsatz der Familienhebammen nur in
einem begrenzten Umfang möglich.
Frühe Hilfen 2013 - Einzelfallarbeit
Anfragen 2013 bis 31.08.2013 insgesamt
51
davon:
Kurzberatungen (1-10 Kontakte)
34
Längerfristige Beratung (mehr als 10 Kontakte)
17
Weiterbetreuungen aus 2012
23
Von Januar bis Ende August 2013 erfolgten 141 Willkommensbesuche von Neugeborenen und ihren Familien. Von den 165 angeschriebenen Familien konnte lediglich zu 24 Eltern kein Kontakt hergestellt werden.
In 74 Familien konnten im Rahmen eines Hausbesuches weitergehende unterstützende Angebote (Beratung, Betreuung, Frühe Hilfen, Hilfen zur Erziehung) vermittelt werden.
Zusätzlich erfolgten 125 Interventionen und Hausbesuche im Rahmen nicht erfolgter Vorsorgeuntersuchungen (Januar bis August 13).
Gerne wurde im Frühjahr 2013 das gemeinsame Kursangebot des Elternservice mit einer spezialisierten
Hebamme „Das Baby verstehen lernen!“ von Wesselingern Eltern vor oder nach der Geburt genutzt. Eine
weitere Gruppenmaßnahme wird ab November 2013 in den Räumen des Rheinforum durchgeführt.
Eine besondere Herausforderung stellt die Beratung und Unterstützung der bedürftigen Familien aus Bulgarien/Rumänien dar. In Ermangelung von absichernden Einnahmen und /oder Sozialleistungen, oft ohne
Krankenversicherung und mit unzureichender Sprachkenntnis, werden gravierende Notlagen dieser Familien deutlich, welchen nicht mit standardisierten Hilfekonzepten begegnet werden kann. Diese Kinder leben
–nach unseren Maßstäben- in Kindeswohl gefährdenden Situationen. Zum Umgang mit diesem Personenkreis sollten kommunale Grundlagen und Haltungen sowie Ansätze der Jugendhilfe entwickelt werden.
Das Angebot der Frühen Hilfen Wesseling wird umfassend abgerufen und befindet sich in einem ständigen
Entwicklungsprozess. Es ist vor Ort sowie überörtlich eine Präventionskette entstanden, welche vorbeugend und unterstützend wirkt. Darüber hinaus kann Familien niedrigschwellig geholfen werden. Bei Bedarf,
z.B. in Kinderschutzfällen, findet eine Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst statt.