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Dringlichkeitsentscheidung GB (Anlage 1 zur D 72/2012)

Daten

Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
8,3 MB
Datum
09.10.2013
Erstellt
16.11.12, 04:04
Aktualisiert
16.11.12, 04:04

Inhalt der Datei

Bezirksregierung Köln Bezirksregierung Köln, 50606 Köln Datum : 11.07.2012 GEGEN EMPFANGSBEKENNTNIS Kreis Euskirchen Der Landrat Jülicher Ring 32 Seite 1 von 2 Aktenzei~hen : I 17. JULI 2012 63 53879 Euskirchen j I ASt . ~ o --- \-te.. .,,'" -\-..., ~ Verfahren zur Eintragung von Denkmälern in die enkmalliste ge­ mäß § 3 des Gesetzes zum Schutz und zur Pfleg der Denkmäler im Landes Nordrhein-Westfalen vom 11.3.1980 (Denkmalschutzgesetz - DSchG NW) hier: Baudenkmal "Ehemalige Ordensburg Vagelsang und ehemaliger Truppen­ übungsplatz Camp Vagelsang" Stadt Schleiden, Gemarkung Dreibarn, Flur66, Flurstücke 3, 4, 5,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,16, 17,18,19,20,21,22,24,25,28, Flur 16, Flurstück 686 (teilw.), Flur 7, Flurstück 1195 (teilw.) Anlagen: 1 Gutachten mit Lageplänen 35.4.16-46.05 Auskunft erteilt: Frau Buggert sophie.buggert@bezreg­ koeln.nrw.de Zimmer: H 405 Telefon: (0221) 147 - 2764 Fax: (0221) 147 - 2615 Zeughausstraße 2-10, 50667 Köln OB bis Köln Hbf, U-Bahn 3.4.5,16,18 bis Appellhofplatz Besuchereingang (Hauptpforte): Zeughausstr. 8 Telefonische Sprechzeiten: mo. - do.: 8:30 - 15:00 Uhr Besuchertag: donnerstags: 8:30-15:00 Uhr (weitere Termine nach Verein­ barung) Sehr geehrte Damen und Herren, Landeskasse Düsseldorf: WestLB, Düsseldorf in Fartschreibung der Denkmalliste der Stadt Schleiden ist die Erweite­ BLZ 300 500 00, Kontonummer 965 60 rung des Baudenkmals "Ehemalige Orden'sburg Vagelsang" zum Flä­ IBAN: chendenkmal "Ehemalige Ordensburg Vagelsang und ehemaliger Trup­ DE34300500000000096560 Ble : WELADEDD penübungsplatz Camp Vagelsang" beabsichtigt. Den Umfang des Denkmals und die Begründung der Denkmaleigen­ schaft entnehmen Sie bitte dem beigefügten Gutachten und den Lage­ Hauptsitz: Zeughausstr. 2-1 0,50667 Köln plänen. Telefon: (0221) 147 - 0 Fax: (0221) 147 - 3185 poststelle@brk.nrw.de www.bezreg-koeln.nrw.de Bezirksregierung Köln Da in diesem Fall der Bund Eigentümer von Teilbereichen des Denk­ mals ist, führt die Bezirksregierung das Verfahren gemäß § 3 DSchG NW durch. Ich teile Ihnen diese Absicht mit und weise darauf hin, dass dieses Schreiben zugleich der Anhörung gemäß § 28 Verwaltungsverfahrens­ gesetz 01wVfG NW) dient. Wenn Sie sich im Rahmen der Anhörung äußern möchten, so bitte ich dies bis zum 14.09.2012 zu tun. Falls Sie sich bis zu diesem Termin nicht geäußert haben, werde ich die Eintragung in die Denkmalliste veranlassen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die Bundesforstverwaltung, die Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH, vogelsang ip, das Deutsche Rote Kreuz, der Schwimm- und Sportverein Vogelsang e. V., das Nationalparkforstamt Eifel sowie die Stadt Schleiden werden ebenfalls beteiligt. Die Untere Denkmalbehörde der Stadt Schleiden erhält und das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland erhalten Durchschriften dieses Schreibens. Ich weise darauf hin, dass in Ergänzung des Flächendenkmals auch die Eintragung des ehemaligen Flugplatzes Walberhof in die Denkmalliste der Stadt Schleiden geplant ist. Dazu wird ein gesondertes Anhörungs­ verfahren durchgeführt, sobald das denkmalfachliche Gutachten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland vorliegt. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag (g/-l qqeJt (Bug~) Datum: 11 .07.2012 Seite 2 von 2 Baudenkmal "Ehemalige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang" Stadt Schleiden, Gemarkung Dreiborn, Flur 66, Flurstücke 3, 4, 14,15,1 17,18,19,20, 24, 7,8,9,10,11,12,13, 28 Schleiden, Gemarkung Dreiborn, Flur 16, Flurstück 686 (teilw.) Stadt Gemarkung Dreiborn, Flur 7, Flurstück 1195 (teilw.) Gutachten zum Denkmalwert gemäß § 2 DSchG NW Bezirksregierung Köln, Dezernat 35.4 Köln, 05.07.2012 Inhalt Umfang und Bestandteile des Flächendenkmals 4 Ehemalige Ordensburg Vogelsang 4 Geschichte 4 Baugeschichte 7 Wesentliche charakteristische Merkmale des Denkmals Bauten und Anlagen des Dritten Reiches 10 11 1. Zufahrt 12 2. Eingangsbereich / seit 1950: "Malakoff" 12 3. Kraftfahrzeughof 14 4. Kasematten 14 5. Haus des Wissens (Festsaal): Sockelgeschoss und Außenwände 15 6. Gemeinschaftshaus 15 a) Adlerhof 16 b) Westflügel 17 c) Ostflügel 18 d) Burgschänke 20 7. Appellplatz 22 8. Kameradschaftshäuser 22 9. Hundertschaftshäuser 23 10. "Thingplatz" - die Feierstätte 24 11. Sportanlagen 25 a) Sportplatz mit Tribünen und Sportlerrelief 25 b) Schwimmbad und Turnhalle 26 12. Aussichtsbastion zum See 27 13. Sonnenwendplatz 27 14. Haus für weibliche Angestellte / seit 1950: "Redoute" 28 15. Offiziersunterkunft 28 16. Baugrube des Stadions 28 17. Schießstand 29 18. Außenanlagen 29 19. Pumpenstation und Pumpenwärterhaus im Sauerbachtal 29 Nachkriegsbauten 29 1. Tankstelle 29 2. Kino 30 3. Kaserne "Van Dooren" 31 2 4. Offiziersunterkunft 31 5. Panzerwaschanlage und dazugehörige Abwasserreinigungsanlage 31 6. Barackenlager 31 Scheide" 7. Munitionslager 32 8. Schießstand 9. Wachhäuschen am Beginn der Zufahrt 33 33 Geschichte 33 Wesentliche charakteristische Merkmale Denkmals Vorkriegsbauten 1. 35 36 ehemaligen Pfarrkirche Rochus 36 2. Wegekapelle 37 3. Schule 38 4. Transformatorenhaus 39 Nachkriegsbauten 39 1. Phase 1 (vor 1970): Übungshäuser und Hausattrappen 39 2. 2 (nach 1970): Übungshäuser 39 3. Phase 3 (1981-1990): Übungshäuser 40 Begründung der Denkmaleigenschaft 41 Bedeutung für die Geschichte des Menschen 41 Wissenschaftliche Gründe 42 Politik- und militärgeschichtliche Gründe Regionalgeschichtliche Gründe 46 Architekturgeschichtliche Gründe 48 Verwendete Literatur Verwendete Eintragungstexte und Gutachten Anhang: 57 J-Q!-t"' ... des Flächendenkmals II"\O,.Olr'n "Ehemalige Ordensburg Vogelsang" 58 IhO,.olr'n "Wüstung Wollseifen" 63 3 Umfang und Bestandteile des Flächendenkmals "Ehemalige Ordensburg und ehemaliger Truppenübungs­ umfasst die sich des Vogelsang Vogelsang aus den 1 auf einem Höhenzug oberhalb des 1946 gegründeten Truppenübungsplatzes Camp Dreiborner Hochfläche. Das Denkmal ten, inhaltlich • der ehemaligen nationalso­ aus räumlich getrenn­ zusammenhängenden IOf'1I"'\f"n Die Vogelsang mit aus den 1 und den Außenanlagen den baulichen aus der Nachkriegszeit, als logistische Zentrum des Truppenübungsplatzes wurde. • DorfWoIlseifen, das mit der Errichtung geräumt, in Truppenübungsplatzes 1946 kommenden Jahren nahezu vollkommen sern für das NATO-Streitkräfte überbaut wurde. Im Folgenden chendenkmals sind und mit Übungshäu­ Teilgebiete genauer beschrieben. Anhang beigefügten Karten zu und Umfang des Flä­ onlrncnrrlcn Ehemalige Ordensburg Vogelsang Geschichte Die ehemalige gehört zu den drei nationalsozialistischen Schu­ der NSDAP, Dr. Robert lungsstätten, Reichschulungsleiter der und zugleich der Deutschen Arbeitsfront (DAF) war, 1 zunächst ohne speziellen Bildungsauftrag für die DAF errichten ließ und für herbst 1935 die Zweckbestimmung politischen Führernachwuchses Ordensburgen, das heißt als NSDAP, nachlieferte. Crössinsee, Vogelsang hofen wurden nun als Ordensburgen für samt dreijährigen Ausbildung sollten 1.000 Mann Belegschaft bestimmt. In Führungsanwärter, im Volksmund "Junker" von ihnen ein Jahr lang besuchen, wobei programm und eine spezielle monatiger Lehrgang in da die geplante Ordensburg Philosophie des Ordensburg ein anbieten Schulungs­ Als Abschluss war ein der jedoch nie kam, In Vogelsang sollte vor allem die raswerden, während der sportliche auf dem Reitsport In Eigenschaft als Führer der wurden, vergab Ley den Bauauftrag für Mitteln die Schulungsbauten Vogelsang an den Kölner Architek­ 4 Klotz war wohl durch Clemens Klotz (1886-1 Ley bereits 1933 zum "Beauftragten Architekten Schulungsbauten NSDAP und trauensarchitekten Reichsleitung für die Errichtung der worden und avancierte 1938 zum "Ver­ DAF" DAF". In der von 1933 bis 1941 war er verantwortlich der DAF: seit 1934 für see in Pommern und ab 1936 persönliche Bekanntschaft zu Ordensburgen Vogelsang in der Eifel und Crössin­ Kraft-durch-Freude-Seebad Prora Mit der Gestaltung der Bauplastik für die Ordensburg Vogelsang Bildhauer Willy Meiler (1887-1974) beauftragt, Clemens Klotz gearbeitet hatte. Der Rügen. im Wesentlichen der bereits häufig für Öffentlichkeit war er vor monumentalen Figur einer Siegesgöttin für Teile drei als Schöpfer der Reichssportfeld in Berlin bekannt geworden. künstlerischen Ausstattung wurden darüber hinaus von den Malern Ernst (1893-1 Peter Hecker (1884-1 ) und Werner Peiner (1 984) entworfen und ausgeführt. Die Standortsuche für Ordensburg Vogelsang sowie erste Planungen fallen bereits in das Zwischen 1934 und 1941 legte der Architekt Klotz zahlreiche Planungsvarianten Jahr 1 die Ordensburg Vogelsang vor, die immer größer und monumentaler wurden. Ging die Planung 1 noch von einem vergleichsweise hang über dem Urftsee aus, das lediglich ser, die "Schulungslager" am Nord­ Gemeinschaftshaus, die Kameradschaftshäu­ und einen Sportplatz in den dann haltete, so zeigt ausgeführten Dimensionen bein­ Modell von 1941 eine gewaltige, den gesamten Bergrücken einschließ­ lich der seitlichen Hänge einnehmende Anlage. Kernstück sollte das Haus Wissens werden, ein von einem monumentalen Turm bekrönter Schulungs- und heute vorhandenen Turm des Gemeinschaftsbaus bei weitem riesigen Dimensionen, der überragt Am westlichen Hang sollte sich Haus Sports mit einem Stadion von olympischen Ausmaßen anschließen, auf der östlichen Freude-Hotel 2.000 fertig kleiner Teil densburg nur und '-'<;;,);:><;;1 Grundsteinlegung war am im Bereich Bauten wurden nicht woraus sich vorhandenen baulichen Anlagen Or­ sind, was dort ursprünglich geplant war. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen mit dem in war ein Kraft-durch­ Zudem waren Pferdeställe und Dle:Kes vorgesehen. All des von September 1 Spatenstich am 15. 1 Die Gebäude der Ordensburg entstanden im Hauptbauphasen: Der Kern der heutigen Anlage mit dem Gemein­ schaftshaus und dem Adlerhof sowie die darunter am Hang liegenden Kameradschaftshäu­ ser, Feierstätte und Sportplatz wurden ab 1 errichtet und eingeweiht. Ohne zeitliche Verzögerung schloss sich das Schwimmbad, die Turnhalle, Burgschänke, das Haus für weibliche zweite Bauphase bis 1938 an, in Sonnenwendplatz, die und der am 2. Mai 1 die wur­ 5 entstanden den. zur endgültigen Einstellung der Bauarbeiten im Sommer 1941 nur noch unvollendete Rohbauten wie der Sockelmauern und Fundamente von Teilen Walberhof an der Auffahrt zu Vogelsang an einem Hang westlich der Ordensburg; für das die ausgehoben. Wenngleich das Dorf Stadion wurde lediglich geplanten Großbauten Wissens, Haus Sports, Stadion, KdF-Hotel) nicht mehr zur Ausführung kamen, so wurden doch Bergrückens und seiner tet. terrassiert für die vorberei­ Eingriffe sind im BodenreHef in weiten Teilen des Geländes noch heute vom 15. Mai 1934 Die Bauarbeiten vor Ort zum 31. 1937 der in Köln geborene und an der RWTH Aachen ausgebildete Architekt Karl Friedrich Berufung Leiter der Großbaustelle Deutschen trat zum 1. Reichsparteitagsgelände im Herbst 1 auf 1938 seine Nachfolge bis zur Einstellung der Bauarbeiten Nürnberger Bauleiter Hähnlein Jahr 1941 an. Ausführende Firmen waren die Philipp Holzmann AG, die damals zu den größten deutschen Baufirmen zählte und hauptsächlich Zimmerarbeiten führte Konertz. und die Aachener Baufirma Derichs u. und Betonarbeiten Die Ordensburg wurde am Firma ..... """"1.-. aus Köln aus. Mai 1936 für zunächst Ordensjunker eröffnet. Lehrgang wurde bis Juni 1937 das Stammpersonal diesem drei Ordensburgen wählt. Der erste reguläre Lehrgang begann auf Vogelsang erst am 1. Juni 1 folgte 1 Mit Beginn au;;,uI;;­ ein zweiter Zweiten Weltkriegs am 1. September 1 Lehrbe­ trieb eingestellt, die weiblichen Angestellten entlassen. In den beiden Jahrgängen 1937/38 und 1938/39 so insgesamt ca. 800 Teilnehmer die Lehrgänge auf die ursprünglich Ordensburg, Anzahl von 500 bis 1.000 Junkem pro Lehrgang nicht ansatzweise erfüllt wurde. mit Bautruppen zum Westfeldzug im Mai 1940 wurden legt, zum des Westwalls und die wurden. Die Wehrmacht selbst feldzugs "Luftverteidigungszone West" Truppenquartier im Rahmen des Mai 1940. Von 1941 bis Oktober 1944 wurde die Ordensburg mit Franken, und Adolf-Hitler-Schulen belegt. Die Adolf-Hitler-Schulen waren 1937 Vorschulen für die Ordensburgen gegründet und zunächst alle fen worden, mussten Standorte in den der Raumnot dort ab 1 der Ordensburg Sontho­ jedoch verschie- und die Ordensburgen Crössinsee und Vogelsang verteilt 6 Ab 1. Juni 1942 betrieb Burgarzt im ehemaligen Haus für weibliche Angestellte öffentliche Krankenanstalt mit Betten. Ab 1 diente das Krankenhaus auch als Entbindungsstation, als schwangere Frauen aus Köln nach Vogelsang evakuiert wurden. vom 20.8.1944 zum Wiederaufbau Nach Hitlers trupps in Ordensburg Westwalls rückten 1944 wurden Ab Gebäude im Truppenquartier genutzt, im Januar 1 nenoffensive wieder Bau­ der Arden­ Vogelsang darüber hinaus kurzzeitig als Am 4. Februar 1945 fiel Vogelsang kampflos an amerikanischen Streitkräfte und wurde 1946 unter britische Verwaltung gestellt. Nach und wurde von der ein Jahr geplündert. Noch des stand die Anlage Bevölkerung 1 ""nA/Cln die britische Militärregierung den Abbruch Ordensburg, die als herausragendes Symbol Im September 1 umliegenden Nationalsozialismus wurde. jedoch beschlagnahmten die Briten 42 Quadratkilometer rings um die ehemalige Ordensburg und bauten dieses zum Truppenübungsplatz aus. Bewohner der Dreibomer der Wollseifen wurden enteignet und muss- ihr Dorf verlassen. Vogelsang selbst wurde von nun an Kaserne des Truppenübungs­ platzes Am 1. April 1950 übergaben Briten die Verwaltung der "Training Area" Vogelsang an belgischen Streitkräfte. Vogelsang" allen NORTHAG-Partnem zur Verfügung. Die stand das 1 NORTHAG (Heeresgruppe Nord) war ein Zusammenschluss von Heereskorps aus Großbri­ tannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, im Verteidigungsfall unterstellt werden sollten. Die militärische Nutzung endete am 31. on.:::I"'I'"''''" 2005, NATO Lie­ wurde an die Bundesrepublik Deutschland übergeben. Seit dem 1. Januar 2006 ist ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang für Besucher Baugeschichte 1 936 der Am 1. März 1934 chen Bauarbeiten wird im Juni die Grundsteinlegung Im ersten henden Adlerhof, die Ordensburg Am mit September 1 wird no1Q,or1 werden bis zum Frühjahr 1936 die zentralen ausgeführt: der Gemeinschaftshaus mit Ost- und Westflügel Kameradschaftshäuser, die "Feierstätte" und dem Sportplatz. Auf Luftauf­ 7 nahmen von 1936 ist der zu erkennen. Am 2. Mai 1936 wird die Ordens­ burg eingeweiht. In einer zweiten wird Ordensburg bis 1938 für und repräsentativ Unterbringung von 1.000 Mann Gebäude Burgschänke, die bereits im September 1 Bauphase entsteht die fertiggestellt wird. 1937 Jahres Ende für weibliche und Wachgebäude, der Kraftfahrzeughof, das Haus und vier Hundertschaftshäuser errichtet. Im Mai wird der Adlerhof umgestaltet. 1938 Bis zum Sommer Rampe mit Podest und Treppe am Westhang zwischen den Hundertschaftshäusern, der Sonnenwendplatz mit Feuermal die Turn- und Schwimmhalle fertiggestellt. Im Frühjahr werden die Treppenanlage und die Tribünenwand des Sportplatzes umgestaltet, das Sportlerrelief von Willy Meiler wird ausgeführt. Im Mai werden die Innenräume Ost- und Südostflügels des Adlerhofs zu repräsentativen Besprechungsräumen umgebaut. ins Frühjahr fällt Beginn Geländearbeiten den Flugplatz Walberhof, für Stadion beim Haus des Sports und die monumentale Einfahrt vor dem Tor- und Wach­ gebäude sowie der Beginn der Fundamentierungsarbeiten für das Haus Wissens und das Haus des Jahres wird das Erdgeschoss des Hauses für weibliche Angestellte zu Krankenrevier mit Bettenabteilung, Behand und im südlichen Seitenflügel 1 vor dem Wachgebäude mit den beiden Seitenflügeln und Die Gleichzeitig geschmückten Flankentürmen Durchfahrt In und Wachgebäudes und Westhang werden durch in eingestellt. Luftschutzkeller gebaut. 8 Der Flugplatz Walberhof wird am 1 1939 eingeweiht. Mit dem Bau der Siedlung Vogelsang, westlich der Ordensburg an einem Hang gelegen, wird begonnen. 1941 Im Frühjahr werden Bauarbeiten eingestellt. Anhand von Fotografen Hugo Schmölz von 1941 und von Luftbildern der alliierten Streitkräfte aus dem Jahr 1945 lässt sich rekonstruieren, wie weit die Arbeiten Westhang die zu diesem Zeitpunkt gediehen sind: So sind am für Sports zu erkennen. Oberhalb des Adler­ hofs sind die nördliche Hangmauer des Hauses Wissens mit Höhe von etwa Metern und mit dem mittleren Einschnitt für die geplante Monumentaltreppe zum Plateau sowie die inneren Fundamente zu erkennen, über denen nach dem Krieg Dooren" wurde. Kaserne "Van sind die Grundmauern für den Hörsaal im Haus Wis­ sens zu sehen, über denen 1950 das Kino gebaut wurde. Südwestlich des Eingangsbereichs sind in Aufschüttungen mit schmalen Treppenanlagen ausgeführt. Am Osthang ist nur die noch existierende mit darunter genden Kasematten zu erkennen. Das Dorf Vogelsang steht im Rohbau. 1944/45 Im Zweiten Weltkrieg werden Turnhalle, zwei Kameradschaftshäuser, zwei Trakte des schwer Adlerhofs und der Ostflügel 1946-1950 Die beiden weitgehend Südostflügel Kameradschaftshäuser sowie der beschädigte Adlerhofes werden Sockelgeschoss des 1950 wird an gleicher Stelle der In Turnhalle instandgesetzt. und dem wird zunächst ein kleiner Kinosaal errichtet, "''''''''<AC'' rekonstruierend wieder aufgebaut. unmittelbaren Nachkriegszeit werden die ersten Bauten Barackenlagers "Oe Scheide" westlich der Zufahrt errichtet. 9 1950 Nach Übernahme der Anlage durch die belgischen Streitkräfte im April werden die Tankstelle und das Kino errichtet. 1951 Die Kaserne "Van Dooren" wird über den Sockelmauern des Hauses des Wissens gebaut. 1950er Jahre Über bereits vorhandenen Grundmauern aus den 1930er Jahren wird die Offiziersunterkunft errichtet. Unterhalb des Barackenlagers "Oe Scheide" wird ein Munitionslager errichtet. Wesentliche charakteristische Merkmale des Denkmals Das Denkmal umfasst den sich nach Nordosten zum Urfttal erstreckenden Bergsporn von der B 266 am Walberhof bis hin zum Wasserspiegel der Urfttalsperre und von der Talsohle des Morsbachs bis zur Talsohle des im Westen den Bergrücken begrenzenden Siefen. Die genauen Grenzen des Denkmals sind auf den als Anlage beigefügten Lageplänen darge­ stellt. Der mit Erschließungssystem, baulichen Anlagen, Abfangmauern und z. T. großräumigen Terrassierungen gestaltete Berg ist Teil der Gesamtanlage. Er ist von baulichen Maßnahmen der Burganlage durchwirkt, wird von der Burganlage bekrönt und ist mit weiter Fernwirkung in die Konzeption und Inszenierung der Ordensburg einbezogen. Die in diese Anlage eingebetteten baulichen Einzelelemente lassen sich in groben Zügen zwei verschiedenen Zeitschichten zuordnen: Da sind zum einen die Bauwerke und Außenan­ lagen der ursprünglichen NS-Ordensburg, die im wesentlichen in der Zeit zwischen 1934 und 1939 entstanden sind und auf dem nach Norden hin abfallenden Gelände entlang einer Nord-Südachse angeordnet sind . Der zweiten Bauphase zuzuordnen sind diejenigen bauli­ chen Anlagen, die nach 1950 hauptsächlich durch die belgischen Streitkräfte errichtet wur­ den und Zeugniswert für die militärische Nutzung des ehemaligen NATO­ Truppenübungsplatzes Vogelsang besitzen. Im Folgenden werden die denkmalwerten Ein­ zelelemente deshalb nach diesen beiden Zeitschichten unterschieden . 10 Bauten und Anlagen des Dritten Reiches 1 Alle Gebäude der 1930er Jahre sind über Betonfundamenten in zweischaligem Mauerwerk errichtet: Innenschale je nach Erfordernis aus Ziegel, Bimsstein oder Beton, Außenschale Bruchstein aus blauen und rötlich-gelben Grauwacken. Eine Ausnahme bildet das ehemalige Haus für weibliche Angestellte (heute Redoute), das aus verputztem Ziegelmauerwerk über Bruchsteinsockel errichtet ist. Bei den seit 1950 vom belgischen Militärbauamt durchgeführ­ ten Instandsetzungs- und Bauerhaltungsmaßnahmen hat man weitgehend am Bruchstein­ material festgehalten und auch an der handwerklichen Technik der gemauerten Tür- und Fensterstürze. Die Dächer sämtlicher Gebäude waren ursprünglich mit Moselschiefer in altdeutschem Verband gedeckt. Nach 1950 haben nur die Dächer der Trakte am Adlerhof, des Ostflügels des Gemeinschaftshauses und der Burgschänke wieder eine altdeutsche Schieferdeckung erhalten, die Dächer der übrigen Gebäude sind mit Bitumenschindeln oder Ziegeln gedeckt worden. Die Befensterung mit dunkel gestrichenen Holzfenstern wurde weitgehend beibehalten, wenn auch nahezu alle Fenster nachträglich ausgetauscht wurden. Größtenteils wurden dabei statt Sprossenfenstern Ganzglasscheiben eingesetzt. Turn- und Schwimmhalle hatten ursprünglich Eisenfenster, die später durch moderne Stahlfenster in dunkelgrauer Farbgebung ersetzt wurden. Das Erscheinungsbild der Ordensburg wurde einst in starkem Maße durch die offenen hölzernen Laubengänge und Vorhallen geprägt, die in der Nachkriegszeit weitgehend zugesetzt oder verglast wurden. Die Außenanlagen der 1930er Jahre - Tribünen, Rampen, Treppen, Stützmauern, Brüstun­ gen - sind durchweg in Bruchstein ausgeführt. Auch bei Reparaturarbeiten an diesen Bau­ werken hat das belgische Militärbauamt am Bruchsteinmaterial festgehalten. Abgängige Treppen und gelegentlich Brüstungen wurden teilweise in Beton ersetzt. Zahlreiche Fotografien nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts belegen die gärtneri­ sche Gestaltung vieler Freiflächen, die Anklänge an die Landschaft der Märkischen Heide assoziieren sollte: Neben einzeln gepflanzten Wacholdern waren Wege und Treppen von Latschenkiefern gesäumt, größere Rasenareale wurden von niedrigen Felsformationen und Pflanzgruppen aus Birken und Kiefern aufgelockert. 1 Die Beschreibung der Ordensburg Vogelsang wurde in großen Teilen folgenden Büchern entnommen: Ruth Scbmitz-EhrnkelMonika Herzog: Die ehemalige Ordensburg Vogelsang. Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 41,4. neu bearbeitete und erweiterte Auflage, Worms 2010. Monika Herzog: Architekturfiihrer Vogelsang. Ein Rundgang durch die historische Anlage im Nationalpark Eifel, Köln 2007. 11 1. Zufahrt (Lageplan Pkt. 1) 1934 wurde von der Straße, von Gemünd über Herhahn und Morsbach entlang Walberhofs nach Wollseifen eine mehrspurige Abzweigung angelegt, noch heute als Zufahrtsstraße wohl praktische als Vogelsang führt und auffällige Breite so­ symbolhafie Gründe praktische Aspekt bestand in der zeitweilig 1.500 Arbeiter dass für Bau der Ordensburg, für waren, neben der reinen Personenbeförderung gesamte Baustellenverkehr mit Materialmengen zu bewältigen war. Daneben wurde die Zufahrtsstraße im Hinblick auf Nutzung Ordensburg natür­ lich als Aufmarschstraße Nicht zuletzt bestand die Absicht, den zu die schon hier in eine Erwartungshaltung Gebäude nicht nur erfüllt, sondern weit übertrof­ werden 2. 1 Eingangsbereich / "Malakoff' (Lageplan Pkt. eingetragenes Denkmal 1989) In oreton Bauabschnitt entstand 1936/37 zunächst der Mitteltrakt (Tor- und Wachgebäude), über die Straße 1938/39 um die beiden förmigen Seitenflügel zum Eingangshof erweitert wurde. und Wachgebäude unter abgewalmtem ist zwei­ geschossig und besitzt mittig eine rechteckige Tordurchfahrt mit zwei nachträglich (1938/39) eingestellten Säulenreihen. Die noch heute erhaltenen, mit Lorbeerkränzen des inneren und äußeren Torbogens verzierten Konsolen Adlerplastiken von Willy Meiler, deren einen steinernen Arka­ Rechtecköffnungen heute zum Teil zu dengang zugänglich, setzt sind. Über heute im Adlerhof stehen. An der Front­ des Erdgeschosses ursprünglich waren die ursprünglich zuge­ Steinarkaden liegt ein offener hölzerner Laubengang vor den Zimmern des Obergeschosses. 1938/39 vor dem Tor- und Wachgebäude errichtete ehrenhofartige komplex besteht aus kurzen Stirnbauten, an Flügelbauten, deckt. An den Hofseiten lang gestreckten , cn()ss:laem Seitenflügeln und zwei Kopfende jeweils ein Rechteckturm aufragt Die eingeheute Satteldächer tragen, waren bis 1 Seitenflügel steinerne Arkadengänge, deren Rechtecköffnungen heute zum Teil mit Fensteröffnungen zugesetzt sind. ungegliederten, flach gedeckten Türme tragen an der Stirnseite jeweils lief aus Muschelkalk von Willy Meiler: auf flach Pferd völlig Reiterre­ ein gerüsteter Krieger mit 12 erhobenem Schwert in der Rechten, links ein nackter Jüngling mit flatterndem Schul­ termäntelchen und Fackel. Im Gebäudeinneren des Mitteltraktes befanden sich ursprünglich Räume für che, im Ostflügel KnE~qS;z:elt Gästehaus und im West11ügel Verwaltungsbüros. In der Nach­ wurden ", ...t..'C"f",ttCl,n Wa­ zu Unterrichtszwecken, für eine Sanitätseinrichtung, als sowie wiederum für die Verwaltung genutzt, wobei die alten Raumstruk­ turen in verändert wurden. nutzt, der des Teil des Mitteltraktes wird heute Wache steht leer. Ost- und Westflügeis hat sich der Bodenbelag aus Natursteinplatten in den Arkadengängen erhalten, im Ostflügel ist darüber hinaus an geschützter Stelle ein Originalbestandes sowie Die Innentreppe erhalten im Ostflügel mit einhüftiger Erschließung und den Räumen noch weitgehend bauzeitlich, während Grundriss des Westflügeis in großen Teilen verändert wurde. Eine wesentliche Veränderung der Nachkriegszeit bestand darin, ten und Angestellten Ostflügels belgischen Truppen 1956 für St. Walburgiskapelle im Kopf Eingangsgebäudes eingerichtet wurde. Die Kapelle wurde belgischen Soldaten 2006 als Kirchenraum genutzt. stattungsstücke sind noch erhalten. Von führt eine ab, die wegen der Hanglage nötig wurde. Seitlich wichtigsten Aus­ zu der Kapelle hin­ Treppenabganges ein schlichtes Holzkreuz angebracht. Unweit stehender, hölzerner Glockenturm mit zum an dem wurde frei­ Glocke errichtet, der den Sakralraum au­ ßen gekennzeichnet. Der Glockenturm ist ebenfalls denkmalwert. Die Kapelle ist schlichter, längsrechteckiger Raum im Stil der worden. An der Rückseite gibt es eine Orgelempore. gern gliedert die Decke. An Rückwand gibt es Raum wird durch eingerichtet Folge von Querträ­ mit Buntverglasung beleuchtet. Bereich der Empore sowie darunter schlichte Rechteck­ fenster. Die Längswand rechts des Altares ist durch unterhalb Decke entlang­ geführtes lichtband durchbrochen, Der Altarraum selbst wird durch ein ter von der linken Seite belichtet. die von Scheiben haben (Aachen) entworfen worden glaserei J. Schüchter (Köln). Während die sind, zeigt das mit einem Kirchenmodell Altar Fens­ künstlerische Verglasung, Ausführung übernahm die Kunst­ rnol",t.:::.n Patronin, Scheiben ornamental hl. Walburga in einem Boot einem Buch in den Händen. Der Altarbereich ist um drei Stufen erhöht so viel Abstand zur Rückwand des Raumes läßt, Wand hinterfangen, hinter ihr Durchgang 13 stand. Auf der Altarrückwand sind in Mosaik zwei dargestellt, die Metallkreuz anbeten. Seitlich des Altarbereiches sind in der Kapellenwand tenkapellen mit Altären angeordnet, beleuchtet werden. durch kleine Rundfenster mit Buntverglasung originalen Beleuchtungskörper ein Sei­ Kapelle sind erhalten, Beichtstuhl und das mobile es für belgisehe Kir­ ehen üblich ist. Pkt. 3, eingetragenes Kraftfahrzeughof 1989) und Wachgebäude schließt auf Unmittelbar mit Satteldach an, in ein langgestreckter, eingeschossiger ursprünglich die Ostseite untergebracht war. In westlichen Abschluss Straße südlichem weiteren Verlauf bildet rechtwinkligen Kraftfahrzeughofes, der rundum von eingeschossigen, mit Satteldach gedeckten Garagenbauten umgeben ist. Der über zwei hohe, rechteckige Durchfahrten in dem straßenseiti- Trakt. Hof diente sowohl ursprünglich als auch in terbringung und Reparatur des Nachkriegszeit der Un­ In der Mitte befanden sich ehemals säulen. Noch die originalen Schiebetore aus rautenförmig verbrettertem Ei­ chenholz an den vor Durchfahrten Hofes Kellereingängen auf der Außenseite des nördlichen Innenräumen In ehemals als Post genutzten Gebäuderiegels Holztreppe im Dachgeschoss zwei noch eine origi- ursprünglichen Holztüren zu fin- Im Inneren der zum Kraftfahrzeughof gehörigen Gebäudetrakte sind noch drei bauzeitliche Steintreppen mit Geländern aus vertikal angeordneten Flachstäben so­ noch vereinzelt originale Türen erhalten. wie im Kasematten (von Erde überdeckte bombensichere Lageplan Pkt. 4) Zwischen dem Kraftfahrzeughof und dem von hier aus nicht einsehbaren wesentlich weiter nördlich gelegenen für weibliche Angestellte" erstreckt Meter östlich der Tankstelle 1950er eine ca. 150 m lange, aus Bruchstein mit nach Osten hin ebenerdig zugänglichen, in Backstein gen, 20 Kasematten mit runden Belichtungsö"Ffnun­ aufge­ Arkaden und einem dem aus von lediglich als Brüstungsmauer wahrzunehmende Bauwerk veran­ schaulicht die Größendimensionen, die Ordensburg Vogelsang in Zwi­ 14 schenstadium ihrer Planung einnehmen sollte. Erstmalig Mauer Modell von Vogelsang vom November 1937 zu erkennen. wobei in und Gestaltung im Modell einem ausgeführte Bau Anlage entspricht. Auf diesen ersten Entwürfen diente die Mauer der östlichen Begrenzung der sich von der Mittelachse Platzes, Torbaues aus gesehen ebenso weit die westli­ che Seite des Bergrückens erstreckt hätte und somit den gesamten Bereich zwischen dem Kraftfahrzeughof und der Hangkante auf der gegenüberliegenden Westseite ausgefüllt hätte. Auf den späteren Modellen für Vogelsang aus dem Jahr 1941 ist der Hangstützmauer ein eingeschossiger Gebäudetrakt wiedergegeben, der als offe­ ner Wandelgang den umlaufen hätte. Dieses Bauvorhaben war standteil des geplanten baulichen Zentrums Ordensburg, so genannten Wissens". 5. Haus des Wissens (Festsaal): Sockelgeschoss und Außenwände (seit 1950 Kaserne "Van Dooren". Lageplan Pkt 6, West- und Nordfassade ein Teil der Ostfassade seit 1989 eingetragenes Denkmal) Die hohen, "Van Dooren" (Ost-, Nordwurden und Dritten Reichs errichtet und waren ursprünglich der den Kern des zur Teile des Festsaals (.,Palas U ), Wissens bilden sollte, geplant. Die hohen Bruchstein­ mauern hätten dann lediglich als Sockelmauern gedient. oben genannten In den 1950er Jahren wurde unter die Kaserne "Van Dooren" errichtet. 6. Gemeinschaftshaus (eingetragenes Denkmal 6.a Adlerhof und Wandelhalle (Lageplan 6.b Westflügel (Lageplan Pkt. 7b) 6.c Ostflügel (Lageplan Pkt. 7c) 6.d Burgschänke (Lageplan Pkt. nördlich 1989), aus: 7a) Wissens ist der ;::,et~:sel mit einer 210m langen Dreiflügelfront zugekehrt, die durch einen schlanken Seiten­ turm am Ostflügel akzentuiert ist. Den Mitteltrakt bildet der Adlerhof mit der offenen Wandelhalle zur flügel an. Von hin, stumpfwinklig schließen daran West- und Seeseite aus nicht sichtbar, schließt im Südwesten Gebäudeflügel, ebenfalls mit Satteldach gedeckt, an, in dem Ost­ weiterer Burgschänke 15 gebracht ist. Ostflügel überragte ursprünglich mit seinem zweiten Obergeschoss (kriegszerstört) die übrigen Trakte sind unter Satteldächern mit einheitlicher Firsthöhe zusammengefasst. Wäre das Haus Wissens entsprechend den ursprünglichen Planungen realisiert worden, so wäre das Gemeinschaftshaus, NS-Ordensburg bildet, nur heute den baulichen Mittelpunkt kleiner, wenngleich wichtiger Bestandteil der anlage gewesen. In Hinsicht kommt den im oberen Drittel Berghangs gelegenen Gebäuden überleitende Funktion von den weiter hangab­ gelegenen Sport- und Unterkunftseinrichtungen zu Anlagen zu. In baulicher Hinsicht sollte dem Hauptportal auf der Höhe liegenden Gemeinschaftshaus mit dem achsial unter Wissens gelegenen Adlerhof renhof bilden. Auch inhaltlich hatte Art Vor- und mit ihrer symbolbeladenen Ausstattung Funktion im Rahmen der Ausbildung und Besucherlenkung. bäude dieses Bereichs dienten der gemeinschaftlichen Nutzung gangsteilnehmer und das Personal, so dass sich in den einzelnen Trakten neben reinen Versorgungseinrichtungen auch Schulungsräume, und Aufent­ haltsräume befanden. diente das Gemeinschaftshaus der Verwaltung und als Kantine Truppenübungsplatzes. Seit 2006 wurden die Räumlichkeiten provisorisch Besu­ cherinformation, für Ausstellungen, Seminare und zu Verwaltungszwecken genutzt. Derzeit wird der Gebäudekomplex die langfristige Nutzung "Forum Vogelsang" grundlegend umgebaut. Adlerhof und Wandelhalle Ursprünglich war ab 1 entstandene zentrale Innenhof auf allen von eingeschossigen Gebäuden unter gauben besetzten Satteldächern umgeben; 1945 wurden der Ostflügel und daran anstoßende Teil Südflügels der Gebäudettrakte wieder aufgebaut. Die doch anhand der halbhohen Brüstungsmauem und Pfeilerreste noch "",.r,<:olt'"" Besucher konnte halle im Südflügel ten, und nicht von Bergseite durch eine große Eingangs­ vom Tal kommend durch die Wandelhalle den Innenhof betre­ Verteilerfunktion für die anstoßenden Räume und für die drei davon ab­ zweigenden Gebäudetrakte hatte. In Mitte des Hofes war große Brunnenschale aus Naturstein aufgestellt. Flankiert wurde diese von zwei Adlern, die in Richtung Hang schauten. In der ersten Phase ab 1934 gänzt durch aus polygonal verlegten Natursteinplatten, er­ mit Sträuchern in den Hofecken; einer Umgestaltung 16 1937 wurde der Hof neu gepflastert und jeglicher entfernt. legten Platten wurde nach dem Krieg wieder verwendet. Adler wurden im Krieg zerstört, der Adler und damals ver­ Brunnenschale und die Brunnensockel sind im Hof aufgestellt. Die heute vorhandenen Leuchten stammen wohl aus belgiseher In unmittelbar um Adlerhof gruppierten niedrigen Gebäuden befanden sich Burgkommandanten und das Führungspersonal ursprünglich Wohnungen für sowie Sanitätseinrichtungen, eine Post, Friseur und die Wache. in belgiseher hier die Kommandantur. Seit 2006 wurde der Westflügel zu Verwaltungs­ befand zwecken genutzt. Die Innenräume wurden jedoch nach Kriegsende die ursprünglichen Grundrissstrukturen in den so (Westflügei, des Südflügeis) nur verändert, Gebäudetrakten ansatzweise ablesbar Westflügeis hat sich Lediglich im historische Grundrissdisposition noch weitestgehend erhalten. Im Westflügel sind mit und Türen im auch noch Reste der bauzeitlichen Ausstattung vorhanden. zum See hin offene Wandelhalle, die den Adlerhof nach Norden konstruiert wie ein Dachstuhl über hohem Kniestock mit einem Pfettendach. Die Daches mit den Balkenenden in Form von zerne Tragkonstruktion noch weitestgehend erhalten, wenngleich die Halle durch Kriegszerstörung an der Ostseite heute um verkürzt Auch der Natursteinplatten stammt aus der der Halle sich in aus großformatigen gravierende Veränderung Zeit ergeben, der westliche der Wandelha!le durch eine Wand aus Bruchsteinmauerwerk abgetrennt, die Felder zwi­ schen in dem dahinter liegenden enstandene Gebäudetrakt mit dem Westflügel mit diesem wurde auch die verglast wurden und so wurde. Im Zusammenhang dahin geschlossene hofseitige westliche Wand der Halle mit Fenstern und einer Tür durchbrochen, durch die seitdem die Haupter­ schließung Westflügeis erfolgt. Nicht mehr vorhanden sind die großen zweiflüge­ ligen Glastüren, durch die 6.b Wandelhalle ursprünglich vom Hof aus betreten wurde. Westflügel wie dreigeschossige Westflügel entstanden, kehrt der wehrhaft wirkende, ursprünglich nur von wenigen Kreisfenstern durchbrochene Gebäudefront zu; schließt auf der zweite on<:,rto <:>eTeOIl'<:> Adlerhof 1934 stärker durchfensterte mit einem halbrunden Treppenturm unter Kegeldach ab. ursprünglich offene, von runden Holzstützen ge­ Halle unter einem Satteldach mit offenem Dachstuhl ausgeführt war, 17 dabei die Fortsetzung der Wandelhalle des Adlerhofs. Im ersten Obergeschoss be­ fanden sich ein Leseraum sowie durch Glaswände davon abgetrennt die Bibliothek. Nach dem Krieg wurden zwischen die Stützen der offenen Halle im zweiten Oberge­ schoss verputzte Wandsegmente mit großen Fenstern gesetzt, so dass diese zu ei­ nem geschlossenen Raum umfunktioniert wurde. Die offene Holzkonstruktion des Daches ebenso wie der Bodenbelag aus unregelmäßigen Natursteinplatten sind je­ doch heute noch zu sehen. Im ersten Obergeschoss ist im ehemaligen Bibliotheks­ und Leseraum lediglich das Tragwerk aus Betonstützen erhalten geblieben; die Glas­ wände wurden nachträglich entfernt. 6.c Ostflügel Dem Westflügel in Höhe und Gliederungsreichtum deutlich übergeordnet war der gleichzeitig errichtete, genau gegenüberstehende Ostflügel mit dem markanten Turm. Ursprünglich war dieser als dreigeschossiger Bau unter abgewalmtem Satteldach, mit niedrigen Verbindungstrakten zu Adlerhof und Turm und rückwärtigen Treppenhäu­ sern errichtet worden. Bei Kriegsende standen von dem Gebäude nur noch das So­ ckelgeschoss und der Turm. Darüber wurde in der Nachkriegszeit das heute existie­ rende, vorkragende Obergeschoss errichtet, das sich an dem alten Vorbild orientierte. Insgesamt ist der Trakt heute ein Geschoss niedriger als vor dem Krieg. Auf der dem Berg zugewandten Seite ist der Ostflügel mit zwei weiteren zweige­ schossigen Gebäudeflügel unter Satteldächern hinterbaut, die einen schmalen In­ nenhof, den sogenannten Wirtschaftshof, bilden. Das Satteldach des dem Ostflügel gegenüberliegenden Wirtschaftstrakts ist zur Hofseite hin mit einem Gaubenband be­ setzt, zur Hangseite hin mit Einzelgauben. In den den Hof umgebenden Gebäude­ trakten waren die Wirtschaftsräume der NS-Ordensburg untergebracht: Wäscherei, Bügelraum, Küche für den großen Speisesaal im Ostflügel, Essraum für das Perso­ nal, im Obergeschoss Wohnräume für das Personal. Auch hier sind - bedingt durch die Kriegsfolgen - die zwischen Ostflügel und Wirtschaftstrakt ursprünglich vorhande­ nen Erschließungstrakte mit mehreren Treppenhäusern nicht mehr erhalten. Das Sockelgeschoss des Ostflügels mit seinen kleinen Rundfenstern nahm ebenso wie bei den anderen Gebäudeflügeln untergeordnete Funktionen wie Heizung und Haustechnik auf, die ebenfalls zum Denkmal gehören (am 13.6.2006 in die Denkmal­ liste der Stadt Schleiden eingetragen). Den Kern der Heizungsanlage bilden zwei Wanderrost-Röhrenkessel der Fa. Dr. Ing. Weck, Großschlattengrün/Oberpfalz von 1937. Die Kessel haben eine Heizfläche von 120qm und arbeiteten mit einem Be­ triebsdruck von 0,5 atü (It. Typenschilder) . Die Kessel repräsentieren den modernsten 18 Stand Kesseltechnik in 1930er Jahren. Die mit Kohle ert. Lagerung und Transport der Kohle sind weitgehend baulich und technisch noch nachvollziehbar. Die Kohle gelangte durch Bodenöffnungen in der Hoffläche südlich vor dem Ostflügel in unter dem Bodenniveau des Hofes liegende Bunker aus Beton. Aus den wurde Kohle mit Schaufeln in einen ursprünglich vermut­ Becherwerk ausgestatteten Schacht mit einem Querschnitt von etwa lich mit in den 2,5x2,5m geschaufelt. Mit dem Becherwerk gelangte die Kohle auf selraum hineinführende, mit Stahlblechen rundum geschlossene Bandförder- oder Redleranlage, über die Wanderroste Kessel mit Kohle gehören in einem Seitenraum Zur Rauchgebläse und aus jüngerer ten. Auf der werden konn­ Kamin des unter nicht ehemaligen Wirtschaftstrakt haben sich ebenfalls noch Reste der technischen Ausstattung sowie die Bodenfliesen erhalten. Zudem Ordensburg einzelne Rundfenster aus der Entstehungszeit der eine Treppe vorhanden. Im Geschoss darüber befand sich der große, der sich über die als Wiederaufbau zu erlebende Gebäudelänge aus und durch von Norden Im Inneren standen vor den Fenstern Rundstützen aus belichtet wur- einer kleinteiligen versehenen die mit einer verziert waren. Eine entsprechende Quaderung verlief auch im Sockel bereich der übrigen wände sowie um die ~pels,e vorhandenen seitlichen Türen zu den abgebro­ ",",,,,"e,n Treppenhäusern. Decke bestand aus massiven Betonunter­ in Art einer Holzdeckenimitation sogenannte Tochterbalken zügen, zwischen verliefen. mar­ betreten war der Speisesaal ursprünglich von der Wandelhalle lerhofs aus über eine weitere Vorhalle über Ad­ seitlichen Nachdem der Speisesaal in TeHen kriegszerstört worden war, wurde er in belgiseher Zeit identisch aufgebaut. Dabei wurden die riger angeordnet wurden Böden Ausstattung aus ~o,"\.;:,t,,,r.;:,·tih·~"Q und 1930er zu fin­ den ist. Im zweiten über dem Speisesaal lag ursprünglich der Schulungsraum mit offenem Dachstuhl, der zum Kultraum im anschlie­ ßenden Ostturm hin ausgerichtet war. Der ungegliederte Flankenturm, der ursprünglich zugleich war, Wasserturm gedacht m hoch, schließt unter flachem Zeltdach mit hölzernem Auslug und sitzt an der Rückseite einen vierseitigen Treppenturm. Dem vom Speiseraum aus zu­ 19 gänglichen Zimmer im ersten Turmgeschoss war ein auf Steinkonsolen vorkragender Aussichtsbalkon vorgelagert, von sind. heute nur noch die Konsolen er­ Turmgeschoss darüber liegt der das Kultraum, Herzstück Raumes war hier große Holzfigur Raum geschaffen die Gebäudekomplexes. Vor der hölzernen Konsolen "Deutschen Menschen" aufgestellt, eigens für 1 Ehrenhalle überlebens­ der Bildhauer Willy Meiler Auf beiden Figur waren an den weiß verputzten Wänden in großen Bronzebuchstaben die Namen der am 9. November 1923 beim sogenannten Hitler-Putsch in München "Gefallenen der K.c\A/.c_ gung" angebracht. Optisch gerahmt wurde die Figur von einer Rundbogenöffnung in der Stirnwand des Schulungsraumes. In den Bodenbelag aus Natursteinplatten ist ein großes Hakenkreuz eingelassen. Beleuchtet wurde Raum lediglich durch zwei Schlitzfenster mit asymmetrisch abgeschrägten Laibungen, durch die das einfallende Licht so gebündelt wurde, und das im Bodenbelag es exakt auf Hakenkreuz Hakenkreuzfahnen "Deutschen Menschen" Zusätzlich war der Raum mit Vom Schulungsraum aus Raumeindruck regelrecht sakral wirken zumal der Kultraum Stufen höher lag dieser. Heute sind von der ursprünglichen Ausstattung noch der Bodenbelag mit dem eingelegten Hakenkreuz sowie die hölzernen Konsolen erhalten, auf denen der "Deutsche Mensch" aufgestellt war. den. Figur selbst seit Rundbogenöffnung zum nicht mehr vermauert, in verschwun­ Schulungsraum ist heute Form jedoch noch Am Kultraum vorbei gelangt man eine Spindeltreppe hinauf auf Aus- sichtsplattform. Ostturmes ist ein Im oberen Drittel erhalten, mit in unmittelbarem der Heizungskessel stand (am 13.6.2006 in Denkmalliste Aussichtsplattform in getragen). Der Behälter ist Außenwänden und dem untergebracht. Zwischen senen ter gibt es ringsum einen geschlos­ von etwa 1 m Breite. Die Flachbodenbehälter aus­ gebildete Behälterkonstruktion wurde aus ca. 1 cm starken Stahlplatten gefertigt. hat Abmessungen von x 3,5 x m. Stahlblechplatten sind miteinander vernietet. Direkt gegenüber etwa m hohen Eingangstür zum Behälterraum befindet sich der Wasserstandsanzeiger. In der hinteren Raumecke agonal gegenüber nahme angeordnet. Eingangstür sind die Rohre Wasserzufuhr und 6.d Die im 7\AIl:UTC Bauabschnitt, noch 1936 errichtete Burgschänke ist in symmetri­ zum Ostflügel im Südwesten angeordnet und mit diesem durch kurzen Adlerhofs bergseitig verbunden. Der zweige­ an schossige langgestreckte Baukörper liegt unter abgewalmtem der durch einen wuchtigen "'t""'....",... n<:'n Bogengang vor der Kegelbahn und nen Laubengang vor dem großen Kantinenraum im Erdgeschoss löst. östlichen Kopfende Treppenaufgang, am westlichen springt Pavillon Kegeldach vor, umlaufende Fensterbänder durch Steinpfosten gegliedert '-......::;UC:lLJU<J gehört zu ren sowohl hinsichtlich zu vollständig original aus dem 33 m gelangte. n"'f~TTn",T", ne wenigen Baulichkeiten Grundrissdisposition als der Ausstattung sind. Das Haupt- und Obergeschoss Kantinenraum, in führt von eine zum Laubengang hin Kantinenraum auf hin ausgerichtet die durch ein Fensterband im Dach belichtet wird. Der sprünglich von Osten aus über die Stirnseite, nach Kriegsende durch Vergrößerung voll­ man über einen Vorraum mit wird dieser Raum Fensterreihe. die zur im zur Schänke Zugang von aus ist Fensters entstanden. Neben dem Kantinensaal ist im pavillonartigen Südwestteil der Schänke ein ner Gastraum mit vorhanden. Vor der ses verläuft eine Meter breite Kantinenraum in Treppe führt vom ur­ klei­ Seeseite des Hauptgeschos­ halbkreisförmig gebogene der im darunter­ liegenden Geschoss. Innere des Kantinenraums wird vor allem durch die Materialien Klinker geprägt. Dem mit ,n,'/"\e,e","tol Fensterband, ursprünglich mit Bleiverglasung, heu­ eine Reihe von mit fest ist gestaltet der Wände durch ein massiv wirkendes, vorgeblendetes Pseudofachwerk, eine Holzbalkendecke. Auf der Galerie Nicht ursprünglich Holz­ Mauersegmente voneinander ge­ bänken gegenüber, trennt sind. Der Putz und spannt sich die originalen Wandputze erhalten. Bodenbelag, Möblierung und Beleuchtung. eine nachträgliche aus belgiseher Wandbild an der westlichen Stirnseite, das als Rahmen Weihnachtsfeiern stationierten deo gestaltet wur­ Die Kantinenraums setzen sich im Erhalten geblieben sind hier Sockelzone, die des Raumes. Natursteinplatten verklei;.. der sowie liegenden offene Kamin auf Bergseite ist geschmückt durch das 1937 von Willy Meiler aus zehn Schieferplatten zusammengesetzte Flachrelief "Die Wilde sind drei die mit Jagdhorn und Lanzen bewaffnet zwischen Wolken und zen dahinstürmen. Ebenfalls original sind das schmiedeeiserne Kamingitter und Natursteinbelag Auch die Bodens unmittelbar vor dem Kamin. unteren Geschoss gelegene Kegelbahn war jedoch noch bauzeitliche rein funktionalen Gesichtspunkten gestaltet. Hier haben sich die Kegelbahn mit Rücklauf, die Nische für den "Balljungen" sowie befestigte Auffangmatte an der hinteren der an Haken erhalten. Die der Fensteröffnungen wurde nachträglich verändert. 7. Appellplatz Pkt. 8, Der Wandelhalle Adlerhofs vorgelagert Appellplatz, Denkmal 1989) seeseitig etwa 7 m tiefer Mai 1936 die auszubildenden Appell antraten. wird vom Adlerhof über eine zweiläufige Treppe erschlossen, Reich ren im der ist mit sprünglich der Ordensburg zum Ehrentribüne bei Aufmärschen diente. Die Stirnwand Adlerrelief in Bruchstein geschmückt, anstelle ur­ angebrachten Hakenkreuzsymbols heute ein Kreisfenster aufweist. 2006 wurde dem Appellplatz . "Vogelsang-Fokus" nicht des Denkmal ist. Kameradschaftshäuser (Lageplan Pkt. 9, eingetragenes Denkmal seit 1989) Auf drei hangabwärts liegenden bis 1 unterhalb des wurden in strenger AChsensymmetrie zehn Unterkunftsgebäude, die sogenannten Kameradschaftshäuser, errichtet, von denen heute nach Kriegszerstörung noch acht sind. In Zeit Truppenübungsplatzes wurden die Gebäude zur tempo­ heute rären Unterbringung von Soldaten Gebäude 10 betreibt Deutsche Rote die leer, lediglich in seit 2011 ein Museum. Gebäude waren sowohl im Außenbau als auch in Grundriss und Ausstattung reine Zweckbauten und nicht zu Repräsentationszwecken konzipiert. sind erreichen langgestreckten zweigeschossigen Trakte unter abgewalmten Satteldächern über seitliche Natursteintreppen, und die sich den mittleren Hangbereich Kameradschafthäuser sowohl über brückenartige Zugänge im Obergeschoss als auch über ebenerdige Türen im Untergeschoss erschließen. Die Fassaden waren ohne jeglichen Schmuck als regelmäßige Lochfassaden ausgebil­ det. Die Grundrisse der einzelnen Unterkünfte variieren in Details, sind aber insge­ samt dem gleichen Nutzungsschema untergeordnet. So befanden sich im Unterge­ schoss Waschräume, Toiletten, größere Kameradschafts- und kleinere Aufenthalts­ räume, im Obergeschoss waren neb\;m den seitlichen Vorhallen und Vorräumen je­ weils zwei Schlafsäle mit je zwanzig Betten eingerichtet. Die Einrichtung dieser Räu­ me war zweckmäßig und einfach: Die Spinde waren entlang eines Mittelgangs im Saal aufgestellt, dahinter waren an den Außenseiten des Raumes die Betten ange­ ordnet. Die Häuser wurden bereits ursprünglich mit geringfügigen Unterschieden errichtet und zudem in der Nachkriegszeit in unterschiedlichem Maße verändert, so dass sie heute verschiedene Erhaltungszustände, Grundrisse und Ausstattungen aufweisen. Allen gemeinsam ist, dass die ehemals offenen, von Rundholzstützen getragenen Vorhallen nachträglich verglast wurden. Bauzeitliche Grundrissaufteilung und Aus­ stattung lassen sich am ehesten im Gebäude 5 ablesen: Die beiden Vorhallen sind mit einem Bodenbelag aus polygonalen Natursteinplatten, einem niedrigen umlaufen­ den Betonsockel, auf dem vermutlich ursprünglich Sitzbänke aufgestellt waren sowie einem offenen Dachtragwerk ausgestattet. Von dort betritt man die beiden Aufent­ haltsräume im Obergeschoss mit Bodenbelag und Sockelzone aus Klinkersteinen sowie einem kaminähnlichen Einbau an der Trennwand zu den Schlafräumen. Es fol­ gen die großen, durch eine mittig liegende Tür verbundenen Schlafräume mit hölzer­ nen, quer verlaufenden Unterzügen. Der Bodenbelag (ursprünglich Parkett) hat sich hier nicht erhalten. Aus den seitlichen Aufenthaltsräumen führen Treppen mit Beton­ stufen und Geländern aus vertikalen Flachstäben ins Untergeschoss. Dort werden über einen mittig liegenden Flur die Waschräume an den Kopfenden, die talseitig ge­ legenen Duschräume, die bergseitig angeordneten WC-Räume sowie der große Ka­ meradschaftsraum in der Mitte des Gebäudes erschlossen. Im Flur sind Boden und Wände mit Klinkersteinen verkleidet. In den Sanitärräumen haben sich die bauzeitli­ chen Wand- und Bodenfliesen ebenso wie die originalen Waschtische in Teilen erhal­ ten, teilweise wurden sie nachträglich in gleicher Form erneuert. 9. Hundertschaftshäuser (Lageplan Pkt. 10, eingetragenes Denkmal seit 1989) In Fortführung der Hausterrassen des ersten Bauabschnitts liegen auf zwei Terrassen des Westhangs die vier im zweiten Bauabschnitt 1936/37 errichteten Hundertschafts­ häuser. Zu je zweien flankieren sie eine mittlere Terrassenanlage mit zwei Treppen­ 23 rampen, unter der die für Belegschaft schutzkeller liegen. In jeder teranlage zu beiden Rampenfronten öffnet eine große Luftschutzkeller vorgelagerten Raumfolge, deren Räume ur­ sprünglich mit Glastüren rasse Hundertschaftshäuser bestimmten Luft­ zu einer 1938 waren und zum dienten. Die Mittelter­ von Treppen Rechteckbastion hin­ auf, die auf derselben Terrasse liegt wie der Die Hundertschaftshäuser wie Kameradschafthäuser in der Truppenübungsplatzes der Unterbringung von Soldaten, stehen jedoch Hundertschaftshäuser 2006 in ihrer Struktur grundsätzlich den Kamerad- verfügten jedoch als dreigeschossige Trakte über eine größere Kapazität. In Gebäuden unter ab­ gewalmten Satteldächern waren in den beiden Obergeschossen je zu Schlafräume zwanzig Betten (insgesamt 120 Betten) und im Erdgeschoss die Waschräume sowie durch bodentiefe belichteter Aufenthaltsraum untergebracht. zweite Obergeschoss ist jeweils von der an den Kopfenden über brückenartige zugänglich, offene, nachträglich verglaste Eingangshalle führten. Vom her war der Zugang zu den den Treppenhäusern und - separat - zu dem gelegenen Aufenthaltsraum mög­ lieh. Die Grundrissaufteilung im Inneren noch weitgehend erhalten geblieben, während die Ausstattung weitestgehend erneuert wurde. Teile haben sich lediglich in bauzeitlichen Aussttattung Treppenhäusern (Fensterbänke aus Werkstein) und in den Sanitärräumen (Boden- und Wandfliesen, Waschtische, WC-Türen) erhalten. 10. (Lageplan Pkt. 11, eingetragenes Denkmal seit 1989) Thingplatz - Terrassenanlage zwischen Kameradschaftshäusern findet ihre in dem amphitheatralisch ansteigenden Zuschauerraum der schluss in der halbrunden Bühnenfläche, die richtet Die am unteren einem bastionsartigen Unterbau er­ so den des Hanges gehalten und baut und das Unterkunftshäusern zu Sportstätten . daher immer stärker. Feierstätte nur notdürftig instand­ oberen Sitzstufen wurden wohl für Reparaturarbeiten auf dem Gelände verwendet. restlichen Sitzreihen wurden gesamte Anlage nach von wurde In den Jahrzehnten nach ihren Ab­ dem Ursprungszustand nach von Vegetation überwachsen. u.) verändert, 2009/2010 sie im der Hangsanierung instandgesetzt und ordnung der ursprüngliche An­ punktuell rekonstruiert. Von den aus die man des Feierstätte I\laturstein­ zur Bühne hinabführen; vom Sportplatz aus leiten ge- Natursteintreppen nach oben, die seitlich um die Halbrundbühne herumführen. ist heute nur der Unterbau der .... 1r7rC'n ansteigende Rasenfläche ablesbar; darunter erhalten. Die vorderen hat sich in Sitzreihen zu sehen, wie sie in belgiseher Zeit ausgeführt wurden: als gerade durchlaufende Natur­ Reihen wurde als "Historisches steinstufen. Oberhalb zustand rekonstruiert, er sich anhand von historischen Fotos und handenen Unterbaus erschließt: der Steinstufe """'C;I..LL. die eine kleinen Brüstung Die halbkreisförmige, mit Natur­ Eckklötzen erhöht ist von umlaufendem Podest 11. Sportanlagen (eingetragenes Denkmal seit 1989), bestehend aus: 11.a Sportplatz mit Tribünen 11.b Schwimm- und Turnhalle 11.a Sportplatz mit Tribünen Sportlerrelief (Lageplan Pkt. 1 Pkt. 12b, 1 Sportlerrelief Unmittelbar unterhalb der liegt über seitliche Natursteintreppen zu errei­ - der Sportplatz. Hangaufwärts wird er dreiteiligen Tribünenanlage, in von 120 m langen, Mitte die aus Natur­ stein ausgestattete Ehrentribüne angeordnet ist, mit penanlage von 1 noch vor­ Bank aus Holzbohlen steinplatten belegte Spielebene selbst liegt um drei ",,,,,,,ne,n Urspungs­ 1938 eine zweiläufige überbaut wurde. Die Stufen der beiden seitlich davon ten Tribünen sind nicht mehr vorhanden, genden Geländeniveaus ablesen. jedoch anhand diese Anlagen waren in Jahrzehnten von Sträuchern überwachsen und wurden 2009/2010 vergangenen Rasenflächen hergestellt. An Stirnwand leicht überlebensgroße sehen 1 mittleren Tribüne ist von und 1938 aus roter Lava zum Sportplatz hin ausgerichtete, Sportlern erhalten, das Willy Meiler zwi­ hat. auf einem konsolengetra- Podest stehende Figurengruppe ist symmetrisch unter geordnet, der in Hoheitsadler an­ Fängen ein lorbeerbekränztes Hakenkreuz hielt. Nach Vogelsangs durch amerikanische Streitkräfte wurden in dennoch sind aufgereiht noch Kugelstoßer, Speerwerfer, Diskuswerfer Boxer, Hammerwerfer rechts und mittig ein zu Tribüne erstreckt sich die eigentliche Wettkampfarena mit ver- Sportarten erforderlichen 'Ausstattungsprogramm wie Laufbahn. und Turnhalle 11.b Am Sportplatzes sind zu beiden Burgkom­ plexes aufnehmenden Treppe Turnhalle Schwimmhalle in den Hang hineingebaut. Die 1 werden von gerunde­ errichteten ten Ecktürmen flankiert; zu großen Fenster­ fronten. Die leicht geneigten einer Brüstungsmauer n.o'o",,,,.o vom Sportplatz aus o,nno1r<lc·",ro Weise vier Stufen hinaufführen. Auf und von im Bedarfsfall als Tribünen nutzen. Die Schwimmhalle ist eines der wenigen , bei dem auch im ,""""I.J<:""'-',",, Inneren große Teile der bauzeitlichen AusstattI sind. Die Halle Vogelsang e. wurde 2009 durch den Schwimm- und und wird seitdem wieder genutzt. instandgesetzt Konstruktion aus Eisenbetonrahmenbin­ dern mit Flachdecke ausgeführt und verfügt Vor einer Stirn­ wand befindet sich eine kleine Sprungturm so­ Stirnwand wird von einem überlebens­ wie zwei 1-m-Bretter angeordnet. drei in die Meeresbrandung großen Mosaik von Ernst schreitende Athleten An Wänden, Boden und im Schwimmbecken haben die ursprünglichen noch in großen Teilen erhalten. Die bauzeitlichen hingegen, in Hälfte nachträglich gegen Im Schiebefenster ausgebildet waren, ausgetauscht. sich Umkleiden, die in Teilen noch aus der Schwimmbadtechnik. Zur erhaltenswerten technischen Austat­ tung mit aufrecht stehenden Stahlbelchzylindern. zur Beckenwasservorwärmung und Hauptdampfverteilung erfolgte über eine Reihe g serner zur Die Turnhalle wurde in gleicher Bauweise wie Schwimmhalle Fenster wurden in gleicher Weise erneuert auch die Ausstattung im Innenraum sich hier jedoch nicht erhalten. 1 Aussichtsbastion zum (Lageplan Pkt. 13) Heute stellt der von einer niedrigen Brüstungsmauer Sporthallen den niedrigsten Punkt der Ordensburg dar. Wie grafien von 1941 zu fort. Freiraum vor den sich Platz war zum Anlage früher hin geöffnet; weiter hangabwärts breite Treppenanlage (deren Abbruch- spuren noch vor der heutigen Brüstungswand zu erkennen sind) führte rechteckige Fläche und von dieser auf von weitere, rechteckig aus Foto­ eine Treppe rnit mehreren Ab- Hang und niedrigen Bruchsteinmauer eingefasste Umfangreiche, wegen der starken Hanglage nur schwer zugängliche Reste Fahnenmasthalters sind noch im stark bewachsenen ser Anlage einschließlich Gelände erhalten. 13. Denkmal Sonnenwendplatz (Lageplan Pkt. 14, aufgeschütteten Plateau östlich auf Kameradschaftshäuser 1938 anfreigehalten. und von Sonnenwendplatz war zwischen war in Die 1989) eine heute in den Geländeversprüngen ablesbar; vermittelte. Dieses Umfeld bei Bauarbeiten im Jahr 10 entdeckt, danach jedoch wieder mit Er­ de überdeckt. jedoch das 1 geblieben nach Modell von Willy errichtete ermal" seitlich der früheren Treppe, ein gemauerter Ziegelhohlblock, der zur Treppe hin mit Muschelkalkplatten bekleidet und mit dem etwa 6 Meter hohen, nahezu vollMuschelkalkrelief ist. bis heute ein über beschädigten nackten Fackelträgers Schulter geworfenes Mäntelchen nackte Ath­ Rechten eine brennende Fackel steht frontal, die Linke zur Faust geballt, in haltend. Die (heute reduzierte) Inschrift in Großbuchstaben neben lautet: IHR DES 0 DIE! FACKELTRÄGER! DER NATION !IHR TRAGT DAS I LI ! VORAN IM KAM sehen Besatzungstruppen Hakenkreuz entfernt. ne Fackelträger ! FÜR ADOLF HITLER. Durch die der Inschrift das darunter eingravierte auf historischen Fotos zu erkennen, war auf dem Feuerschale montiert, heute verschwunden ist. e1­ 14. Haus für weibliche Angestellte I seit 1950: "Redoute" (Lageplan Pkt. 15, eingetrage­ nes Denkmal seit 1989) Das Gemeinschaftshaus für das weibliche Personal wurde im zweiten Bauabschnitt 1936/37 als unterkellerter Dreiflügelbau mit zweigeschossigem Mitteltrakt und einge­ schossigen Seitenflügeln in den Osthang hineingesetzt. Ende 1938 wurde im ebener­ dig liegenden Geschoss eine Krankenstation mit Operationssaal eingerichtet. Der Mitteltrakt ist achsialsymmetrisch gegliedert mit rundbogigem Hauptzugang und rückwärtigem, zentralen Treppenhaus über ovalem Grundriss, das über die Traufe als Dachaufsatz hochgeführt ist. Die Seitentrakte waren ursprünglich beide zur talgerich­ teten Rückseite als offene Vorhallen mit hölzerner Tragkonstruktion ausgebildet, die jeweils von außen durch Treppen erschlossen wurden. Heute weist nur noch die nördliche der beiden Vorhallen die ursprüngliche Form auf, die südliche wurde nach­ träglich verglast. Die Seitenflügel und das Untergeschoss des Mitteltraktes sind mit Bruchsteinmauerwerk verkleidet, die Obergeschosse des Mittelbaus verputzt. Die Aufteilung der Innenräume war einfach und funktional - vom mittleren Treppen­ haus aus gelangten die Nutzer über je einen Mittelflur nach rechts oder links in die Zimmer. Originale Ausstattung ist kaum erhalten geblieben, lediglich die Hauptein­ gangstür, die zentrale Treppe, der Bodenbelag aus Klinkern in den Aufenthaltsräu­ men an den Kopfenden des Mittelbaus sowie der Natursteinbelag der beiden Vorhal­ len sind noch heute vorhanden. 15. Offiziersunterkunft (Lageplan Pkt. 17) Auf Vorkriegsaufnahmen sind die Grundmauern des Gebäudes bereits zu erkennen. 16. Baugrube des Stadions (Lageplan Pkt. 18) Auf dem Hochplateau des Berges waren Sportstätten von gewaltigen Dimensionen geplant. Am Westrand des Plateaus, etwa zwischen heutigem Kino und dem Torbau ist die Baugrube der Hauptattraktion des vorgesehenen "Hauses des Sports", eines Stadions, das das Berliner Olympiastadion hinsichtlich seiner Ausmaße bei Weitem übertroffen hätte, erhalten. 28 17. 21 ) Schießstand (Lageplan der Abzweigung B - Zufahrt Vogelsang liegt am Morsbach ein Luftaufnahmen von 1936 zu 18. auf zweiseitig wallarmierter Schießstand für Außenanlagen Außer den o. a. baulichen sind auch die in 1930er Jahren gestalteten Außenanlagen mit den großflächigen Terrassierungen, Plätzen, Wegeführungen, fangmauern, Bodenbelägen, Treppen, Rampen, offenen (Nordhang) und Resten der ursprünglichen gärtnerischen Gestaltung des Denkmals. Besonders gut sichtbar ist die Gestaltung te am Nordhang, wo Bauten 1930er Außenraumgestaltung bis 1938 zum Denkmal gehörig sind noch heu­ gestellt waren. Terrassierungen, die in den Jahren 1938/1939 als Vorbereitung für die nicht mehr zur Ausführung gekommenen Groß­ bauten vorgenommen wurden. abzulesen, so sind in Teilen großflächig im Bereich, Seite der Zufahrtsstraße südlich an Westhang 19. Geländes noch heute am Bo­ der Baugrube auf der Eingangsbereich anschließt am Stadions. Pumpenstation und Pumpenwärterhaus Nicht auf dem der Ordensburg, sondern südwestlich davon im Sauerbachtal wurde im Sommer 1936 eine automatische Pumpenanlage errichtet, um die Wasserder Ordensburg sicherzustellen. der Pumpenstation wurde 1937 von Klotz entworfene Haus für den Pumpenwärter erbaut. Das eingeschossige Gebäude mit n,..,lno,.,., Satteldach in Bruchsteinmauerwerk errichtet. 1. Tankstelle (Lageplan Pkt. 1 Die Tankstelle wurde 1 Streitkräfte an eingetragenes Denkmal 2006) nach der Übernahme Vogelsangs durch die belgisehen Hauptzufahrt Torgebäude und er­ richtet. Die ist auf langgestreckten, 30 cm hohen ,",UL."''''' angordnet. aufgrund Prellfunktion Enden dieser Tankinsel werden durch 29 zwei eingeschossige, verputzte Pavillons über halbrunden Grundrissen und mit leicht vorkragenden Flachdächern gebildet. Diese sind miteinander verbunden durch eine Beton-Überdachung mit len ganze Länge Querschnitt rec;mE~CKla Tankinsel, die von wird. Die Anlage wurde in ,""or,...","" mit wird besonders durch das durchlaufende Gesims auf Sohlbankhöhe und Von schma­ ursprünglichen vorkragende sind lediglich Fundamentreste vergangenen Jahren wurden dort neue gestalteten in errichtet. hin von wird zur definiert. gleich langen, jedoch schmaleren, flankiert, das von einem hohen Prellrand ein­ wird. 2. Kino (Lageplan Pkt. eingetragenes Denkmal Kino wurde im 2004) 1950 über den Grundmauern eines des Dieser Grundrissen und Hörsaales im findet sich bereits 1938 auf den überlie- zur Auf Luftbildern aus dem Jahr 1 die Fundamente und Mauerzüge zentralen und Auditoriums eindeutig erkennbar, das mit Westen gerichteten Umfassungsmauern heutigen nosaals identisch ist. Kino wurde während der gesamten genutzt, während Truppenabzug des Truppenübungsplatzes als Räumlichkeiten im Obergeschoss wurde der dienten. Seit nur noch vereinzelt für größere tungen geöffnet, übrigen Teile Gebäudes 2011/2012 wurde Gebäude instandgesetzt und zur In den Nutzung rum Vogelsang" umgebaut, bis die Bauarbeiten am "Adlerhof' abgeschlossen Im Foyer und im ehemaligen Innenhof nördlichen räume malwerte nun die Gastronomie, im Erdgeschoss die Information, in den übrigen Räumen Seminar- und Der Kinosaal unter geringfügigen Eingriffen in die den heutigen Brandschutzvorschriften und dient terhin als Veranstaltungssaal. Der zentrale zweigeschossige mit mit gewellter Eternitdeckung ab. ebenfalls umstellt, Westen über längsrechteckigem Grundriss wird U-förmig von niedrigerem Vorbau mit flach geneigtem Pultdach Nebenräume enthält. Schmalseite bildete der Vorbau glatt verputzt, zur nach einen In­ 30 nenhof, der bei den jüngsten durch ein flachgeneigtes Pultdach überdeckt wurde. Die Fassadengliederung durch Wandvorlagen und rechteckige im Obergeschoss paarweise Fenster sind überwiegend mehrflügelig mit Sprossen. nicht weiter hervorgehobenen befinden sich jeweils seiten des Gebäudes und sowohl direkt in den Saal Gebäudeecken angeordneten Treppenhäuser in die Flure Das Gebäudeinnere wird durch den großen, für 1.100 saal dominiert Über rechteckigem Grundriss zeigt er die Kino­ Innenraumdisposition mit Projektionswand. Bühne und Zuschauerraum mit anstei­ genden. leicht Sitzreihen. Der Mittelgang und ge sind durch nochmals verbunden. Dieser einer seitlichen Aufgän­ unterteilt mittels und leicht geschwungenen Brüstung zu zwei Ränge und besteht aus ,nl"l,on<:,n Zuschauerblöcke in Seiteneingängen. Bestuhlung hölzernen Armstützen. liegt an der Stirnwand Den Stuhlreihen seitlichem große Bühne mit von und mehreren ten, korbbogenförmig geschwungenen Bühnenportal aus Holz brei­ wird. Sie ist der eigentlichen Projektionsfläche vorgelagert. Den umläuft verkröpft ist. ca. 1.80 m hohe Holzvertäfelung. Hauptzugänge liegen paarig angeordnet in unmittelbarer Nähe der Bühne. Oberhalb Vertäfelung sind die Wände mit gepolsterten Kunstleder­ die ihren oberen Abschluss in CTI(~l"niOn Gründen ist die Nachhai reflektieren. Die vor um die Eingangstüren aus technischen Gründen eloxierter Metalltrichterlampen an mit umlaufenden Gesims verkleidet, die den Farbgebung des Saales wurde original erhalten haben sich oberhalb der Täfelung und den Stuhlwangen zum Mittelgang. Südlich Bühne sind im Erdgeschoss Künstlergarderoben mit kleiden und Schminktischen erhalten. "Van Dooren" (Lageplan Pkt. 6) 3. Auf Sockelgeschoss und " Festsaales" (= der nördlichen und nC'TIIl"n Kernbaus des geplanten "Haus 31 , wurde 1 mit dem an aufgegebenen Baustelle bereitgestellten Bruch­ steinmaterial auf rechtwinkligem Grundriss zum Bergplateau hin verputzte, zwei­ geschossige und an den hangabwärts gerichteten Bruchsteinfassaden dreigeschos­ sige, monumental Kaserne "Van Dooren" errichtet. Wohl auch Fenster- in dieser Zeit Türöffnungen in den Bruch­ steinwänden. 4. Offiziersunterkunft (Lageplan 17); westlich Dooren" zweigeschossige, mit über einem Bruchsteinsockel verputzte und Bruchstein-Eingangsrisaliten 1 mit Ausnahme der Nordseite eternitplattenverkleidete Walmdach-Gebäude wurde wohl in den 1 begonnenen Jahren auf den Grundmauern eines bereits in den 1 '-.JI;.JUQIUUI;;;;:) errichtet und diente mit Jahren Ein- und Zweimannstuben als Unterkunftsgebäude für Offiziers- und Unteroffiziersdienstgrade. im ist Nordhang vorgelagerte Bunker. 5. Panzerwaschanlage und dazugehörige Abwasserreinigungsanlage (Lageplan Pkt. 18) Am westlichen Rand Bergplateaus gegenüber der Tankstelle errichteten die gisehen Streitkräfte nach 1 eine Panzerwaschanlage, von der noch heute die Panzerrampen aus Beton erhalten sind. Unterhalb, am dions aus den 1930er Jahren, wurde der Baugrube Sta­ Klärteichen bestehende Ab­ aus wasserreinigungsanlage angelegt. 6. Barackenlager Pkt. 1 Scheide" Das Barackenlager Scheide" wurde in seinen Anfängen von zwischen Juni 1946 und April 1950 in sehen "LysOl und .,Ijser", west­ Walberhof gelegenen großen Vogelsang, lieh und einem Gelände Nachfolge in den Jahren aufwändig Unterkunft für die übenden Truppen tet. zahlreichen Ausbesserungen und Erweiterungen konnten in den um fachen dreißig neuen Küchen- und Kantinenkomplex angeordneten, eingeschossigen, ein­ mehr als NATO-Soldaten, untergebracht werden. Soldaten, jährlich 40.000 Zugehörig der an der Nordkante im Hang gelegene Keller­ raum. 7. Munitionslager (Lageplan Westlich unterhalb 20) Barackenlagers Zuwegung wohl bereits zu Scheide" wurde entlang Nutzung Geländes eigenen Truppenübungs­ ein Munitionslager für die übenden Truppenteile angelegt. Voneinander durch Erdwälle getrennt und von hohen Blitzableitermasten sind hier zehn kleine, eingeschossige Depothäuser zur vorübergehenden Lagerung unterschiedlichsten Munitionsarten erhalten. 8. Schießstand Pkt. 21) Funktionsgebäude mit Flachdach. 9. Wachhäuschen am Beginn der Zufahrt Kleiner, mit Satteldach gedeckter Putzbau, in dem und Ausfahrtkontrollen für erfolgten. Wüstung Wollseifen Geschichte2 Gebiet um Wollseifen gehörte im Hochmittelalter zum Walberhof, einem gut, und wurde vom Königshof in Konzen verwaltet. Teile südlichen Wildbanns erhielt 1096 Erzbischof Anno von Köln von König Heinrich IV. verliehen. 11 von König Konrad 111. der Abtei Steinfeld In und verpfändeten den Hof 1631 mit Jülich in den von Schönforst 1487 gelangte das Amt an Unterbrechung von 1670 bis 1712 in Revolutionstruppen Königs- wurde der Walberhof Folge gelangten Grafen von Amt Wollseifen an Reinhard Grafen von Schleiden und blieb mit einer Nach Eroberung durch französische Wollseifen seit dem 1. Oktober 1795 zum Kanton Schleiden im Departement l'Ourthe. 1816 unter preußischer Verwaltung zunächst im April 1819 Zusammenschluss der Dreiborn. Der geschichtliche Abriss wurde in großen Teilen dem Gutachten zum Bodendenkmal "Wüstung Wollseifen" des LVR-Amtes fiirBodendenkmalpflege im Rheinland vom 08.09.2008 entnommen 2 Seit dem 14. Jahrhundert gibt es zahlreiche urkundliche Nennungen wichtige Verkehrsverbindung führte von Gemünd und Siedlung Wollseifen. auf Höhe von Herhahn und von Wollseifen nach Einruhr weiter über Simmerath nach Aachen. Kirchenrechtlich erste Kapelle wurde im Dorf im gehörte Wollseifen im ausgehenden Mittelalter zur Olef. 15. Jahrhundert erbaut, in nach kurzer Zeit die abgehalten wurden, die bis dahin in der Kapelle am Walberhof stattgefunden hatten. Zur Ernst von Marck-Schleiden 1 der Gegenreformation ließ die Kirche St. Rochus in Wollseifen er- 1 die 1660 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Mit der meinde Dreiborn begann der Niedergang und 1849-1852 Wollseifens in die Siedlung. Die in den 1 Jahren diskutierte Provinzialstraße von Schleiden nach Aachen führte am Walberhof vorbei direkt nach Einruhr. Zum Ende 19. Jahrhunderts bestand Ort zum größten Teil aus mit Stroh gedeckten Bis zum Aufkommen des Kunstdüngers des 19. Jahrhun­ die Dorfbevölkerung vorrangig von Ackerbau, Schafzucht, Holzfällerei und Köhle- Mit dem Bau Urfttalsperre 1900 bis 1905 durch Intze verloren Wollseifener zwar großen Talsperrenbau zahlreiche neue Arbeitsplätze und dem ihrer Talweiden, jedoch sorgte mit Weltkrieg. Auch der Tourismus an Übernachtungsmöglichkeiten für Aufschwung Wollseifens vor in Aachener Wasserbauingenieur OUo ,l"1o'""Ion Bau wirtschaftlichen Ordensburg Vogel- 1930er Jahren fanden viele Wollseifener Weimarer Republik erhielt Wollseifen mit dem Bau des Transformatorenhau­ In erster Ort auf ses 1 Dreiborner Höhe elektrischen Strom sowie 1930 eigene Wasserleitung. 1 bis Anfang 1945, als die amerikanischen Truppen im Raum Hürtgenwald in Ardennenoffensive mit deutschen Truppen in schwere Kämpfe verwickelt waren, kam es zu Luftangriffen auf Wollseifen mit zahlreichen Toten und Verwundeten. Anfang 1945 wurde Artilleriebschuss so stark, dass das Dorf am kuierte Bevölkerung fon.::.nr10 Januar geräumt wurde. eva­ im April I Mai 1945 in das nunmehr unter britischer Verwaltung Dorf zurück und begann mit den Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten. Im Juni 1946 die britische Militärverwaltung die Entscheidung, auf der Dreiborner Hoch­ fläche unter Einbeziehung der ehemaligen Ordensburg Vogelsang und Walberhof einen Truppenübungsplatz anzulegen. lien (500 Einwohner) des 13. August wurden die etwa 120 aufgefordert. das Dorf men und in den umliegenden Dörfern unterzukommen. Ab zum Sperrgebiet Feldflugplatzes zum 1. September 1946 zu 1946 wurde Woilsei­ durfte fortan nicht mehr betreten werden. Durch Schieß­ und wurden in der Gebäude nach und nach zerstört und später mit Ausnahme des gebliebenen Transformatorenhauses, der am Kirchenruine, des ehemaligen Schulgebäudes und Dorfrand gelegenen Kapelle abgetragen. Die ehemaligen Dorfbewohner durften einmal im zu Allerheiligen den Dorfes besuchen, um der Toten zu gedenken. Da jedoch auch Friedhof des Friedhof Dorfes durch die Schießübungen immer stärker zerstört wurde, erfolgte 1955 die Umbettung Toten Friedhöfe der benachbarten Ortschaften. Mit Ausbau aufeinanderfolgenden Phasen bis in Dorfes in Training NATO-Truppenübungsplatzes wurden auf dem 1990er Häuserkampfes errichtet. Wurden diese in noch entlang alten Dorfstraßen an der Stelle Übungshäuser zum ersten beiden Phasen bis 1980 so zerstörten alten Bebauung wurde in den 1980er Jahren in der Nachbarschaft Kirche mit Bebauung vollständig neu Wüstung Wollseifen liegt heute im Zentrum Eifel und ist erst am 1. Januar 2004 gegründeten Natio- der militärischen Nutzung dem Truppenübungsplat­ zes (1. Januar 2006) für die Zivilbevölkerung wieder frei zugänglich. Wesentliche charakteristische Merkmale des Denkmals Das auf einer leichten Anhöhe gelegene Baudenkmal "Wüstung Wollseifen" umfasst, hend von Wegekapelle am ehemals südlichen Ortseingang, beidseitig der Zufahrt einen ca. 200 m Korridor nach Norden, der an der Wegegabelung schwenkt und verbreitert. Die des Baudenkmals Wegegabelung tung ebenfalls an ZWE~ler im Nordwesten der Wüs­ historischer Gassen. mit Erschließungssystem, baulichen Hausgärten Nordwesten ver­ und Anhöhe mit von Fernwirkung ist kriegskonzeption der Gesamtanlage einbezogener Bewuchs der ehein die Nach­ Flächendenkmals malige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang". auf schichten krieg errichtet Dorfes Gebiet verteilten I\AI':'I"T,::.n Einzelelemente . Zum einen die und Zeugniswert zum anderen sich in Zeit­ noch vor dem Zweiten Welt­ die jahrhundertealte Geschichte des in der entstandenen Kampfhäuser, unterschiedliche Phasen in der Nutzung des Geländes dokumentieren. Im Folgenden werden Truppenübungsplatz bis zum Jahr baulichen deshalb nach diesen beiden Zeitschichten unterschieden. 35 Die in den und im Lageplan verwendeten Objektnummern entsprechen Bauwerken an den Nummerierung aus Zeit des Truppen­ übungsplatzes. 1. Ruine Rochus (Lageplan, ehemaligen Pfarrkirche Denkmal """',NOT ..... 2002) in den Jahren 1633 von der Marck l"'I'>ITI'>n errichten, die am von Olef 1660 zur 1 1 Kirche St. Rochus in geweiht und ....1#" ..1"1'1'0 Loslösung der erhoben wurde. Die Kirche wurde als einschiffiger Bau aus Bruchstein mit vorgestelltem, Westturm auf quadratischem und halbrunder Apsis errichtet Abmessungen mit eingezogenem Kirchenschiffs liegen m lichter Länge und 9,70 m lichter Breite. Der Chor umfasst 9,00 m m der Turm m auf 5,50 m. ab, 1665 besaß er 1848 erhielt die Kirche sprüngliche Eingang an 1 und 8,50 Turm schließt heute mit einem oktogonalen neues Westportal im Turmsockel, ur­ umgestaltet Im Südseite zu einem 1I'>1('n~.n Jahr wurde ein Windfang vor dem Turm errichtet, von dem heute noch der Bodenbelag aus wurde erhalten ist. In der zweiten Hälfte 19. Jahrhun­ Fensteröffnung am westlichen der Nord­ aus wand eingebrochen; Zeitpunkt gab es ausgeführt. Bis zu Choranbauten Noch im heute verschwunden, Zugang zum Anbau südliche mit stichbogigem Sturz und Sandsteingewände führt vermauert, ins Freie. 1 Schieren und Formen Nordseite nur drei Fenster nung, während in die Kirche neue ausgeführt von Glasmalerei aus Köln, und eine neue Ausmalung durch die Kirchenmaler Wil­ helm und Michael Kurthen aus Das Gebäudeinnere wie das Äußere heute mauersichtig. sich durch einen der auf profilierten Kämpfern ansetzt, zum Schiff. Umlau­ fend haben sich profilierte Kragsteine erhalten, die wahrscheinlich ursprüng­ lieh ein ,.,n'7o,rnc wurde im 1 Kreuzgratgewölbe trugen, durch eine Langhaus und Chor überspannte. Voutendecke Erhalten haben 36 sich der im Schiff (unregelmäßige Grauwackeplatten) und im Chor 1 Während des Weltkrieges gesetzt. Inventar Jahrhundert). das Gebäude nur leicht beschädigt und der Räumung Kirche auf, Katharina in Kirchenglocken nach Simmerath, die Orgel zunächst Kirche Stecken born, Simmerath, Rollersbroich. Kirche im Rahmen inzwischen wobei die Innenausstattung Noch in der Zeit Schmidt Taufbecken von 1702 wurde in gebracht, Brand teilte man Ausstattungsstücke nach Einruhr, und Eicherscheidt gebracht 1947 Dorfes im Jahr 1 Truppenübung in vollständig wurde. Truppenübungsplatzes wurde die und durch ein Notdach vor WiUerungseinflüssen In den 2008 bis 2010 wurden umfangreiche Sicherungsarbeiten durchgeführt. Kirche einen neuen Dachstuhl Dabei erhielt Mauern wurden eine Schieferdeckung, die und neu verfugt. Im Ausstattung konserviert und in wurden die ergänzt (Bodenbeläge), neue tungsstücke wurden eingebracht (Kreuz und Schiff Chor, Bild über Wegekapelle (Lageplan Pkt. his- im Chorraum, Rampe zwi- Eingangsportal). seit eingetragenes l<:o,,~~on wurde wohl um 19103 an Straßengabelung am südlichen Ortseingang gebaut. Altarnische mentputz Qrt'... I..... t auf der rung, trapezförmiger annähernd Die Wegekapelle wurde Der in einfachen Formen ist mit grobkörnigem darüber erhebt sich ein Satteldach. Der Zugang zum Innenraum durch eine rund bogige Türöffnung mit aufgeputzter Profilie­ von einer Putzquaderung; mittig auf der \J\l<~C'T<'OIT'O befindet sich hinter der Altarnische eine rundbogige Fensteröffnung. Nachdem Instandshaltungsmaßnahmen an dem Ge­ nur durchgeführt worden waren, befand es sich im Jahr 2006 in einem wahrlosten Zustand: Durch Notdach Bitumendeckung ver­ Witterungsein­ Die Datierung ist der Pfarrchronik des Ortes entnommen: ,,1921, am 26. Mai (Fronleichnam), war Einweihung des Denkmals zum Gedächtnis unserer gefallenen Helden. Dieses Denkmal wie die vor 10 bis 12 Jahren erbauten und am und in der Mitte (Zülpergasse) des Dorfes gelegenen als ­ Das tote on am " Veröffentlicht in: Traditionsverein Wollseifen (Hrsg.), 1964, S. 65. Davon abweichend ehemalige Wollseifener Einwohner an, die Kapelle sei ihrer nach in den 1920er oder 1930er Jahren gebaut worden. 3 37 flüsse notdürftig geschützt, waren im Inneren zahlreiche nachträglichen Ausbesse­ rungen erkennbar, die ursprüngliche Ausstattung war jedoch noch deutlich ablesbar. Der Fußbodenbelag war mit schwarz-weißen Fliesen (ca. 10 x 10 cm) im Schach­ brettmuster ausgeführt; das Kreuzgratgewölbe aus Bimssteinmauerwerk war etwa zur Hälfte erhalten, der Rest war ausgebrochen. Der originale Kalkputz an Wänden und Decke war noch in Teilen mit der ursprünglichen Farbfassung erhalten (rötlichbrauner Sockel mit anthrazitfarbener Schablonenmalerei, Wände darüber hellbeige, Gewölbe hellblau mit aufgemalten Sternen, das Fenster hellblau gerahmt mit rötlichem Bei­ strich), große Teile der Wandflächen waren mit Zementputz ausgebessert. In der AI­ tarnische stand ein nachträglich betonierter, ca. 60 cm hoher Sockel; die ursprünglich aufgestellte Statue fehlte. In den Jahren 2007/2008 wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durch den Traditionsverein Wollseifen durchgeführt: Fehlstellen im Außenputz wurden ergänzt, die Außenmauern gestrichen, ein neues Satteldach mit Schieferdeckung aufgebracht und das Türgitter neu gefertigt. Im Inneren wurden Fehlstellen im Fußboden und im Wandputz ergänzt, das Gewölbe wiederhergestellt und das Innere farblich neu ge­ fasst. 3. Schule (Lageplan Pkt. 22) Das dem Typus der preußischen Landschule entsprechende Gebäude wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. In der Zeit des Truppenübungsplatzes nach 1946 wurde es durch Beschuss nach und nach immer stärker zerstört, so dass heute lediglich das Erdgeschoss und der Keller in ruinösem Zustand erhalten geblie­ ben sind. Das traufständige, unterkellerte und heute eingeschossige (ursprünglich: zweige­ schossige) Bauwerk erhebt sich über rechteckigem Grundriss. Die heute unverputz­ ten Wände bestehen aus Bruchsteinmauerwerk, die Fenster werden von Sandstein­ gewänden mit Falz gerahmt. Das Gebäude hat sieben Achsen, der Haupteingang liegt mittig in der straßenseitigen Fassade. Ober dem Erdgeschoss ist das ehemalige Stockwerkgesims aus Sandstein erhalten. Die Giebelseiten sind geschlossen. Die Ruine wird durch ein teerpappengedecktes, flaches Satteldach gegen Witterungsein­ flüsse geschützt. Nach örtlicher Überlieferung befanden sich im Erdgeschoss zwei Klassenräume für die Klassen 1-4 und 5-8, im Obergeschoss die Wohnungen der Lehrpersonen. 38 Transformatorenhaus (Lageplan Pkt. 32) Das Transformatorenhaus wurde 1923 errichtete und unverputzte Zweckbau zweigeschossige, aus Bruchstein sich quadratischem Grundriss und ein flaches, pfannengedecktes Satteldach. 1. 1 (vor 1970): Pkt. und Hausattrappen (Übungshäuser: Lageplan 39,44; Hausattrappen: Lageplan Pkt. 28, wurden errichtet. um in kampf mit Kombattanten nach rigen 25,30, des Kalten den Annäherungs­ klassischen Kriegsführung, Streitkräfte unter I"""\U.;'''''', Die Übungshäuser und Attrappen 36) heißt mit Angehö­ Zivilbevölkerung, zu üben. von Baukolonne "Camp sang" entlang der alten Dorfstraße an der Stelle früherer Dorfbebauung errichtet. wurden gebaut aus vor Ort vorgefundenen und gereinigten Baumaterialien zer­ störten Häuser von Wollseifen. Errichtet wurden zum einen kleine, unverputzte Übungshäuser aus Backstein mit hölzernen Dachstühlen und teerpappegedeckten Satteldächern. entstanden Hausattrappen, die als eingeschossige unverputzte Mauerzüge aus Backstein sternförmigem Grundriss und mit teerpappegedeckten Dachaufsätzen sind die runden Wanddurch- die mit Kanalrohrsegmenten ausgeführt wurden. 2. Phase 2 (nach 1 Übungshäuser (Lageplan Kampfhäuser Phase wurden 29,31, um 41, 46) Häuserkampf unter Einbe­ der Zivilbevölkerung zu Sie wurden von Baukolonnen des "Camp Vogelsang" pflichtigen errichtet Dorfbebauung. stehen entlang Unterstützung von Wehr­ alten Dorfstraße an der verwendeten Baumaterialien Bimsstein und ten aus Beständen des die für stamm­ reguläre Bauunterhaltung vorgehalten wurden. den Übungshäusern der Phase 2 handelt es sich um mehrgeschossige. aus Bimsstein errichtete Wohnhausattrappen, an deren Fassaden Sturmübungen angebracht wurden. Während Steigeisen Gebäude außen verputzt waren, wurden sie im Inneren im Rohbau belassen. sowohl Einzel- wie auch Doppel- und Reihenhäuser mit Anbauten und Nebengebäuden. 3. Übungshäuser (Lageplan Pkt. 2, 4, 6, 3 (1981 10, 12, 14, 1 1 20, 5.7.9.11.13,15,17,19,21) In diesen Übungshäusern wurden der militärische im Guerillakrieg und Terroristenbekämpfung trainiert. unter Gebäude ros des von Militärs geführten belgischen Baubü­ zivilen Vogelsang von aus dem Belgien er­ baut. Im Bereich der hausnahen Gärten ehemaligen Wollseifen entstand wohl nach einer Gesamtplanung, jedoch in mehreren völlig neuer Straßenzug, nach den sich wandelnden taktischen Bedürfnissen, heißt den konkreten Vorgaben und Wünschen der übenden Truppenteile entspre­ gestaltet wurde. Zusammen mit von Feuerwerkern von Akustikern Explosionen und gewaltige Lautsprecher räuschen sowohl für Ausbildung englischer Straßenkampf in Nordirland als auch ren Einsatz im und für dem Training der NATO-Truppen für Zahlreiche Zivilorganisationen wie Technisches Hilfswerk und im Katastrophenfall. probten hier für Die Kampfhäuser der 3 flankieren als ein- und mehrgeschossige, freistehende Wohnhausimitationen mit Anbauten und Nebengebäuden beidseitig zeugtaugliche Betontrasse. Auf rückwärtigen Freiräumen wurden Deckungsmau­ ern in unterschiedlichen Ausrichtungen platziert. Kalksandstein mit unverputzten Gebäude, aus aus Fertigbetonteilen errichtet, den "Wohnhäusern" lassen Bautypen unterscheiden: zwei eingeschossige Bautyp I verfügt über vier gleich Räume, ist traufständig und Nr. 18, 21). je einen schossige, unterkellerte 11 hat pro 7, 11, 13, 17). ebenfalls und einer Schmalseite einen 14, meisten und Nr. 13 sind giebelständig. Unter zweige­ Räume und verfügt Nr. 4, 6, 1 Gebäude sind traufständig, nur Haus Nr. 8 eingeschossigen Nebengebäuden sind "Ga­ bzw. "Schuppen" mit Pultdächern (Häuser Nr. 2, 10, 1 größere, durchgehend Betontreppen. leere Fensteröffnungen und im gegliederten Inneren roh besitzt kettenfahr­ pultdachgedeckte Hallen 20, 3, 15), auch Nr. 9, 19) zu finden. 40 ist anzunehmen, dass sukzessive Ausbau bis hin zur Anlage realistischer Au- wie beispielsweise Vorgärten nen Bonnland Alle dem Truppenübungsplatz Hammelburg. Wegeführungen und von Wüstung Wollseifen befinden, sind Ordensburg war, ähnlich dem komplett erhalte­ Bewuchs, die sich im Bereich Bestandteile des Flächendenkmals "Ehemalige und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang". Begründung der Denkmaleigenschaft Das Flächendenkmal Ordensburg Vogelsang und platz Camp Vogelsang" OC~~t7~,." ein Baudenkmal im die von § 2 Nordrhein-Westfalen (DSchG NW). mal notwendige öffentliche ist des Menschen ist schichtliche sowie Truppenübungs­ 1 und 2 Denkmal­ für die Qualifizierung da Denkmal sowohl bedeutend für auch wissenschaftliche (hier: politik- und militärge­ und architekturgeschichtliche) Gründe für seine Erhaltung und Nutzung vorliegen. Bedeutung für die Geschichte des Menschen ehemalige Ordensburg Zeugnis bedeutend nationalsozialistischen Ideologie. Indem hier nachwuchs der NSDAP ausgebildet werden Sicherung der Machtstrukturen innerhalb der Ordensburgen wurden dabei nicht überhöhte Robert schen Geschichte des der mit diente Vogelsang hinweg reichend die politische Aufbau und der schlichte Schulungsstätten gesehen Bezeichnung "Ordensburg" an vielmehr Tradition Deut­ Glaubens", getragen vom bestimmt, "Prediger der nationalsozialistischen Weltanschau­ ung" zu erziehen 4 • Die Vorstellung der onalsozialisten: als und des Dritten Reiches. anknüpfte, sie zu pseudoreligösen "Festungen "Orden der NSDAP" und on." .......""n als Orden gehörte zum Gedankengut NSDAP "soll jenen Orden darstellen, über der deutschen Willens bildung und damit Nati­ und Menschen politischen Robert Der Weg zur Ordensburg, 1936. Zitiert nach: Ruth Schmitz-Elunke, Die Ordensburg Vage/sang, Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 41, 4. bearb. Worms 2010, S. 9 41 rung garantiert."s Die hier "Junker" wurden in eine Linie gestellt Ordensrittern des Mittelalters, wobei dieses rückwärts den Ideal Bestandteil der nationalsozialistischen Lebensraumideologie war. Auf Vogelsang wird Verbindung deutlich an den Reiterreliefs im Eingangsbereich, bei denen sich ein Krieger mit Schwert (Ordensritter) und nackter Jüngling mit Fackel (Ordensjunker) genüber stehen. Das nationalsozialistische schen 1\1I<:l,nC>,,..h",n Ordensburgen auszubildenden "Neuen auf wurde Lehrgangsteilnehmern eindringlich durch das bauplastische Programm vor Augen geführt. An mehreren Stellen ist nalsozialistische Ideal bild oder nackten Heros nach antikem Vorbild als Bauplastik oder Mo­ beispielsweise saik vorhanden, Mosaik in Vogelsang heute noch das natio­ Sportlerrelief an Tribünenwand des Sportplatzes Schwimmhalle. Besondere erhält Relief des trägers am Sonnenwendplatz, wird hier doch die Aufgabe der Ordensjunker "Fackelträger der Nation" deutlich dargestellt. Historische Bedeutung erhält die Ordensburg Vogelsang auch Köln-Aachen in den Zeitschriften "Die Rhein­ NSDAP. Wie aus den Nachrichten des provinz" und "Rheinische Blätter" Partei und Repräsentationsbau der hoher Funktionsträger aus oder auch ausländischer Gäste in der Gauhauptstadt Köln häufig mit einem Aufenthalt in Vogelsang ihren Abschluss. Der Umbau des Süd- und Südosttraktes des Ad­ lerhofes im Mai 1938 diente vor allem dem Zweck, geeignete Räumlichkeiten Tagungen führender Männer von Partei und Staat zu schaffen. Der Truppenübungsplatz Camp Vogelsang ist bedeutend für als Dokument Kalten und der militärischen Konfrontation zwischen West in der Nachkriegszeit. diesem Ort mit den Zivilbevölkerung des Menschen K""',,nr,n Bedeutung Enteigung und Vertreibung und die Wüstung Woilseifen, weil an Dorfbewohner 1946 und der anschließen- die verheerenden Auswirkungen Zweiten Weltkrieges für die nach Beendigung der eigentlichen Kriegshandlungen in einmaliger Weise anschaulich und erlebbar werden. Wissenschaftliche Gründe Das Flächendenkmal besitzt in der Überlagerung der jahrhundertealten Siedlungs- und Dorfstrukturen Wollseifens und der Ordensburg aus den 1930er Jahren durch den Truppen­ Henry Picker, Hitters ap~rlYn,.hp im Führerhauptquartier, 1976. Zitiert nach: Ruth SchrnitzEhmke, Monika Herzog, Die Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege 41, 4. bearb. underw. Wonns 2010, S. 9 5 42 übungsplatz der großen Geschichte für deutsche und internationale Jahrhunderts. Ordensburgen Sonthofen, Crössinsee und Vogelsang 1934 nahezu zeitgleich in unterschiedlichen Grenzregionen des deutschen Reiches Während Vogelsang nahe der westlichen Grenze entstand, wurde Sonthofen (Aflgäu) im Crössinsee (Pommern) im Osten errichtet, ein~ Marienburg in Westpreußen geplant. Reiches beinhaltete Standortwahl in den Randlagen des bewusste politische Aussage: deuten somit auf eine Anlagen waren "Festungen des Machtgebiets hin. Funktion wurde auch unmittelbar in die Kriegsvorbereitungen bzw. Kriegsverlauf einbezogen: auf dem gungszone errichtet, einquartiert, der Ordenburg wurden Bunker wurden hier wurden die Ardennenoffensive 1 gungen Anlage war neben der oder als "Bollwerk deutschen Wesens"? in den Grenzregionen geplant und des In und Luftverteidi- Bautrupps zum Ausbau während Westwalls Westfeldzugs 1940 und während Truppenquartier, 1944/45 als Lazarett Beschädi­ Teilzerstörungen an der Gesamtanlage aus den Jahren 1944/45 dokumentieren Luftangriffe. Kriegshandlungen durch Trakte schaftshäuser und Adlerhofs Krieg in und wurden in Zeit zwei Kamerad­ zerstört und nicht wieder Form errichtet der Ostflügel und die Turnhalle. des Zweiten Weltkrieg endete im Frühjahr 1 Mit dem Dritte Reich, und es in der deutschen und europäischen Geschichte. Dies wurde auf der Ordensburg durch amerikanische 1945 und Besatzung britische Streitkräfte ab 1 im Februar eingeleitet. Der Umgang der Besatzungstruppen mit der ideologisch belasteten Anlage war von Pragmatismus die symbolträchtige Bauplastik aus Zeit des Reichs ,..,onr<:,,-,t· entfernt stört, während der Gebäudebestand zur Unterbringung von Truppenteilen weitergenutzt wurde. besitzen die "Leerstellen" und "Verstümmelungen" im bauplastischen Pro­ gramm der Ordensburg großen Zeugniswert für Phase die leeren Konsolen ehemals Menschen" trug, Trag platte Adlerrelief an handenen Hakenkreuz Kultraum, Übergangs. gehören Plastik des Freitreppe zum Appellplatz mit nicht mehr vor­ bei Schießübungen der Amerikaner Reliefs an der Tribünenwand des Sportplatzes und Fackelträgers. Rohert Der Weg zur 1936 Bericht zur "'llU,,,"~"ll'~'6"'''AE> von Vogelsang. In: Westdeutscher Beobachter, 24.9.1934 6 7 43 Der weitaus länger dauernde Teil der Geschichte Vogelsangs ist geprägt durch die Zeit Truppenübungsplatzes unter britischer, später unter belgischer Verwaltung. zungsgeschichte verläuft parallel zu den Entwicklungen Geschichte nach und sowjetische Besatzungszone aufgeteilt; im April 1 wurde in Vorbereitung der Gründung drei deutschen und internationalen 1945 war Deutschland in jeweils eine ameri­ Zweiten Weltkrieg. kanische, britsche, Bundesrepublik Deutschland (Mai 1949) von Allierten ein das die für die verab­ und Abgrenzungen künftigen regierung und der Alliierten Hohen Kommission regelte. zungsstatuts am Nut­ Mai 1 erlangte tät. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Bundes­ mit der Aufhebung Besat­ Bundesrepublik weitgehende staatliche Souveräni­ britischen und belgischen Alliierten auf Vogelsang zunächst als Besatzungstruppen stationiert. Der Truppenübungsplatz, der dort 1946 durch die gegründet wurde, wurde dementsprechend nur durch diese und ab 1950 aus­ schließlich durch Truppen genutzt. Errichtung des Truppenübungsplatzes war der Auslöser für die Räumung des Dorfes Wollseifens und die Vertreibung der Dorfbewohner im August 1946. In den folgenden Jahren wurde das Dorf durch Schießübungen der Briten vollständig und Belgier 7cr'ctri,1"t was sich eindrücklich an "leerstellen" der zer­ störten Bebauung entlang der historischen Straßenzüge mit lediglich vier verbliebenen bäuden lände alten Dorfes manifestiert. Gleichzeitig fand ehemaligen Ordensburg statt, um Zentrum Bautätigkeit für die neue Zweckbestimmung dem logistI- Truppenübungsplatzes auszubauen. Zeugniswert für diese Phase haben hier der wiederaufgebaute Ostflügel des Gemeinschaftshauses und die Turnhalle, das Kino, die Kaserne "Van Dooren", die Tankstelle, die Offiziersunterkunft sowie das Munitionslager. Auch Anfänge heutigen Barackenlagers "De Scheide" reichen in die unmittel­ bare Nachkriegszeit zurück. Die erweiterte Nutzung von "Camp Vogelsang" als NATO-Truppenübungsplatz ab 1 in engem Zusammenhang mit der Entstehung und Eskalation späten 1940er Jahren. 1949 wurde die NATO Kalten militärisches Bündnis von 12 westeuropäischen und nordamerikanischen Staaten gegründet, wobei vor allem die militäriKonfrontation mit der Sowjetunion und ihren Verbündeten im Blickfeld stand. Das stra­ Tcrllcr'I"IC Konzept der NATO dabei die Verteidigung eines sowjetischen Angriffs mög­ lichst weit im Osten, also auf dem Territorium Bundesrepublik Deutschland vor, was als Konsequenz die dortige Stationierung von NATO-Streitkräften in großem Umfang nach sich zog. 1 Aufhebung des Besatzungsstatuts, wurde die Bundesrepublik im Rahmen der Westintegration in die NATO aufgenommen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen vollzog sich Jahre 1 Umwandlung Vogelsangs in einen NATO-Truppenübungsplatz im von nun an war Gelände nicht allein den belgischen Streitkräften vorbehal­ 44 sondern wurde von anderen NATO-Einheiten aus den Niederlanden, Großbri­ tannien, Deutschland, USA und Kanada genutzt und in den folgenden Jahrzehnten kontinu­ ierlich ausgebaut. So die Anlage 1947 neun Schießstände, 1952 zwanzig und 1980 39. Der Truppenübungsplatz verfügte 1986 über 3.000 von Zeltlagern bis zu 4.500 unter Einbeziehung untergebracht werden konnten. Auf dem ca. 4.200 ha großen Gelände konnten Infanteristen und nr...::..t.::.n taktische Übungen durchgeführt werden. Zeugnis für Truppenübungsplatzes bis in die 1990er Jahre allmählichen Ausbau üben, ebenso konnten allmähliche Vergrößerung des das "Oe Truppenübungsplatzes dokumentieren darüber hinaus in licher Weise die in drei aufeinander folgenden errichteten Kampfhäuser im der Wüstung Wollseifen. An ihnen lässt sich auch ein Wandel in der Art Konflikte und der Kriegsführung wurden militärischen den 1950er und den 1990er Jahren Übungshäuser vor 1970 noch ausschließlich zum Training der klassischen Kriegsführung unter Ausschluss der 2 und 3 Guerillakriegen Zivilbevölkerung errichtet, so dienten Kampfhäuser Vorbereitung von militärischen Einsätzen in Bürgerkriegsgebieten, der Terrorismusbekämpfung. Unter wurden hier Soldaten für den Einsatz im Nordirlandkonflikt und im Kosovokrieg ausgebildet. Mit Zerfall des Ostblocks und dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 Bedrohungsszenario des Kalten Kriegs für das NATO-Staaten. In der Folgezeit wurden Teile der in der Bundesrepublik stationierten NATO-Streitkräfte abgezogen und zahlreiche März 2001 wurde auch der Kasernenstandorte und Truppenübungsplätze aufgelöst. Abzug der belgisehen aus Deutschland vorbereitet, am 31. Dezember 2005 schließlich endete die militärische Nutzung von Vogelsang" fast 60 Jahren. und ehemaliger Truppenübungs- "Ehemalige Ordensburg Camp Vogelsang" erhält somit Zeugniswert für die deutsche und europäische Jahrhunderts, insbesondere für die Zeit des Dritten Reichs, die der Deutschlands durch die Alliierten bis zum Erlöschen des Besatzungsstatuts 1955, für die Geschichte Kalten Kriegs und daraus resultierend für die Geschichte der NATO. ehemalige Ordensburg Vogelsang wurde vom unmittelbaren Wirkraum nationalsozialisti­ scher Ideologien zum logistischen Zentrum eines NATO-Truppenübungsplatzes waltung belgiseher Streitkräfte und damit zu schichten "Gesamt-Zeugnis" bedeutender Zeit­ 20. Jahrhunderts. Singuläre Bedeutung erhält rung eines nationalsozialistischen Großprojekts und platzes 1945. völlige durch Überlage­ Militärnutzung durch Neu- und Umbauten dokumen­ Streitkräfte. Insbesondere die von den Belgiern tieren darüber hinaus in exemplarischer Ver­ die Funktionsweise eines Truppenübungs­ des von den des Welt- stark in Mitleidenschaft gezogenen Dorfes Wollseifen durch den 45 übender sowie die Errichtung durch entsprechend den sich wan­ die Wüstung Wollseifen zu delnden militärischen Strategien » ... die politischen und ideologischen Hintergründe 20. Jahrhunderts anschaulich darstellt und die begegnen heutige ideologischen Konfrontation .... Zeit der gibt in der keinen geeigneteren Ort als den Be­ reich VogelsanglWoliseifen, um an die jüngste zu erinnern und die politischen und ideologischen Verwerfungen des letzten Jahrhunderts abzulesen.',8 Die Ordensburg und sang" seit Errichtung der Ordensburg 1 des Truppenübungsplatzes Truppenübungsplatz "Camp Vogelzum Ende militärischen Nutzung große wirtschaftliche Bedeutung für Region. Baumaterial weitgehend aus in Eifel bezogen: Grauwacke aus Ziegelsteine von einem Ringofenwerk im Kreis Schleiden, von Sägewerken, von um Kali, Dachschiefer von der Vereinigten Moselschiefer AG Köln, aus Mosellaschacht bei Mayen. Die weitgehende Verwendung von Baumaterial aus der strukturellen Arbeitslosigkeit in ländlichen Notstandsgebiet der Arbeitsbeschaffungspolitik stellte eine Weimarer Republik war die das Reich zu hatte. Schon damals "Westhilfe" Natursteine, Ziel, -irf'!!nzaeIDleten zu Melaphyr, .... ""nl'\l'tcr aus für diese der Rolle spiele 9 . so rrll·lrY'\c.n größtenteils in der Eifel saßen, wurden mit der Bauausführung Firmen größtenteils 800 Arbeiter auf Aus dem in waren, von aus der um Gemünd. 300 von auswärtigen der te saisonbedingt, in den Wintermonaten beschäftigte man noch bis zu die Arbeiter an, Innenausbau. man im Herbst 1 und 1934-1938 im Schnitt 700 bis Zeitschriften veröffentlichten Firmen kamen, war Teil der Beschäftigten stieg rapide im Frühjahr 1 schwank­ davon bis zu 1.200 mit den Fundamentierungsarbei­ Hemen, F. A.: sollen Denkmäler werden". In: Kötner Stadtanzeiger, 24.3.2012. Fritz Blaich, Grenzlandpolitik im Westen 1926-1936. Die" Westhilfe" zwischen Reichspolitik und Länderinte­ S. 38. Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 36. Zitiert nach: Ruth ressen, Stuttgart Ordensburg Arbeitsheft der rheinischen Denkma1­ Schrnitz-Elunke, Monika Herzog, Die 41,4. bearb. und erw. Auflage, Worms 2010, S. 68 8 9 46 des Wissens und das Haus des ."",,,,n,,, begann und in ten für das gearbeitet wurde. Großbaustelle arbeitsinstensiv betrieben, im setzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1.6.1 soweit möglich 1. das unter anderem bestimmte, Arbeiten ... durch menschliche Arbeitskraft" auszuführen waren und Maschinen nur beschränkt verwendet werden sollten. Baustelle Vogelsang trug neben der Baustelle Rurtalsperre Schwammenauel und neben durch Schichten Reichswesthilfe raschen Beseitigung auch vor 1 Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur zur Massenarbeitslosigkeit in den Eifelkreisen während der Jahre 1934 und 1935 bei. Nach Umwandlung der gewann Vogelsang it7t:,n7Qit~,n in in Bedeutung Truppenübungsplatz in den Nachkriegsjahren Arbeitgeber. bis zu 400 Zivilbedienstete aus Truppenübungsplatz beschäftigte Region, in den 1990er Jahren immerhin mehr als der Truppenübungsplatz Die Ordensburg und für den Ausbau der Infrastruktur in und Straßen neu gebaut nahm außerdem Region. um darüber hinaus als "Katalysator" mussten kilometerlange Wasserleitungen Versorgung Vogelsangs zu gewährleisten. Ab 1934 Bahnverkehr auf listen von Kali, Oleftalbahn (seit 2011 in und HeIlenthai eingetragen) von Kali über Gemünd HeIlenthai einen rapiden Aufschwung, und einerseits Westwalls über die Schleiden an Baustoffen für und <;:t.. ,,..,,1/ der Personentransport sprunghaft anstieg. Ab 1937 seits Denkmal- es daher Ausbaupläne für alle Bahnhöfe entlang der Strecke mit einem Schwerpunkt der vorgesehenen Maßnahmen in Gemünd, durch den Krieg jedoch gestoppt wurden. In der Nachkriegszeit gewann die Bahnstrecke große Bedeutung für den Materialtransport zum Truppenübungsplatz: NATO­ Militärzüge brachten rollendes Material und über zur Anschlussstelle Höddelbusch, von wo Wagen Kopframpe und die anschließende in Übungsgelän­ gelangten. regionalgeschichtliche Bedeutung in anderer Hinsicht Wüstung Wollseifen, da sich in der besonderen Geschichte schließlich die Dorfes und seiner rung in drastischer Weise die katastrophalen Auswirkungen des Zweiten Weltkrieg für widerspiegeln. Indem Ortschaften die vertriebene Dorfbevölkerung in den benachbarten die Ausstattungsstücke der auf umliegenden Ge­ meinden verteilt wurden und schließlich sogar die vom Wollseifener Friedhof auf die Friedhöfe der Nachbarorte umgebettet wurden, blieb Trauma und bis Vernichtung des verbundenen Heimatverlustes der Bewohner im Gedächtnis fest verankert. Region Architekturgeschichtliche Gründe: Architektur Dritten Die ehemalige Ordensburg Vogelsang eines baulichen Großprojekte Reichs dokumentiert in Raumprogramm, Struktur und Formensprache ideologietypischen propagierten und "Partei Orden", die Ordensburg den Wandel, dem Bild die Architektursprache der parteieigenen Schulungsstätten zwischen 1933 1936 1933 plante Robert Ley noch einfache Barackenlager, weltanschaulichen Schulung von DAF-Funktionären Giesler ihn davon hatte, Selbstdarstellung sowohl auch der DAF-Freizeitorganisation Kraft durch Freude (KdF) dienen sollten. Nachdem Sonthofener Architekt Hermann entsprächen nicht der notwendigen bauli- Nationalsozialisten, wurden die zunächst als winterfeste "Schulungslager" ausgeführt. Im November 1935 schließlich mung gebaute Kulisse Willy Meiler mit seiner Bauplastik dekoriert hat. Die Planungs- und Entstehungsgeschichte und damit Umsetzung einer des Nationalsozialismus. Sie ist von Robert Dritten Ley die LWieCK.oelSti den Architekten Klotz und Giesler damit "Ordensburg" ein und Möglichkeit, Schulungslager zu monumentalen Großanlagen auszubauen. Errichtung gänzlich neuer Gebäudekomplexe in siedlungsferner und landschaftlich Situation für die Ordensburgen entsprach den Forderungen der großen Gemeinschaftsbauten. dabei vollkommen in Einpassung in die Landschaft und Leys im Jahr 1937 ersichtlich wird: von Grund auf neu erbaut. Wo sie stehen, war vorher nichts. Ich drei Burgen ... Genauso neu wollte keine alten Burgen und sind, muß auch Umgebung in verkündet werden. Ebenso durfte aus kleinlichen Gründen Burgen mußten in ihrer Wirkung und Größe ... Mit nalsozialistischen und Architektur wurden Dienst der nationalsozialistischen Ideologie und der Indoktrination Volkes gestellt, wie aus den Ausführungen kündet für ihre Wort: diese weltumstür­ den diese 1\1I0.nc"~h,,.n gespart werden. Gedanken entsprechen, die in ihnen ver­ Burgen mußten sollen, jeden in ihnen zu natio­ von Neuem Sinnbild der der nationalsozialistischen Weltanschauung Diese Intention wird am Beispiel Vogelsangs besonders deutlich, hält man mehr zur Ausführung gekommenen Planungen vor Augen: ''''''7''''''' Ausbaustufe den nicht Ordensburg hätte in der Bergrücken eingenommen, und allein Grundmauern 10 Robert Wir alle helfen dem Führer, München 1937. Zitiert nach: H.-Dieter im Dritten Reich, Euskirchen 1986, S. 15f. 1934-1945. Erziehung zur politischen Vogelsang 48 des Hauses Wissens verdeutlichen Abmessungen des Kernstück die monumentalen, überproportionierten Anlage geplanten Auch realisierte bäudekomplex ist als Landmarke schon aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen wird vom Betrachter als dominanter Bestandteil Landschaft wahrgenommen. Die ganz offensichtlichen inhaltlichen und visuellen fizieren als zum umgebenden Landschaftsraum identi­ Bestandteil der Entwurfsidee: rung der Ordensburg in der Anlage und der n"'''''oni Landschaft waren die Blicke von außen auf den plastischen Modellierung und Teil Konzeption war aber der Pa­ noramablick von innen, d. h. vom Adlerhof, in den umgebenden Landschaftsraum. Vogelsang war somit als Demonstration und diente Kulisse Stärke und Bedeutung von Partei und "Führer" Selbstinszenierung der Machthaber. wobei die Archi­ gleichzeitig beeindrucken und Der der "Burg" bezog sich on des und vor auf die gewollte Anknüpfung an die Traditi­ Ordensritter, während Form komplexe nur in Teilen Assoziationen an mittelalterliche Burgen "Burg" erinnern an Vogelsang vor allem die Bergfried in moderner mittelalterli­ des Baukomplexes und mittelalterlichen Burgruinen bekannte Bruchsteinmaterial. tonische Motive des Burgenbaus aufgegriffen, An von wurden einzelne architek­ der den Nordhang bekrönende Turm, interpretiert werden kann, und die "Wehrgänge" bezeich­ hölzernen Laubengänge an verschiedenen Gebäuden. Der Gebäudekomplex weist insgesarnt eine Formensprache auf, die neben dem Formenvokabular der Heimatschutzarchitektur und Neuen auch historisierende Diese eklektizistische Erscheinung hat vermutlich einen Grund darin, dass Bauaufgabe, mit deren Umsetzung Clemens vom Bauherrn Robert Ley nicht eindeutig schuldet, war. die Nationalsozialisten zu dieser tekturprogramm für ihre schon 1 beauftragt wurde, ist sie dem Umstand kein einheitliches, geschlossenes Archi­ entwickelt hatten, sondern vielmehr vorhandene Architekturströmungen aufgriffen und bestimmten Bauaufgaben neuer Architekturstil wurde jedoch definiert. Schon seit ein einheitlicher Jahren war späten 1 Auseinandersetzung um "richtige" Architektur Architekturströmungen, immer mehr mit ideologisch-politischen Inhalten gleichgesetzt den Vertretern verschiedenen erbittert ausgefochten worden. Nach 1933 setzte sich der Konflikt um verbindliche Kriterien für die "neue deutsche Architektur" fort, wobei gebiet Zweckbaus zurückgedrängt wurde. Für galt ab 1 ein Monumentalismus Neue Bauen das Repräsentationsbauten von Partei und verbindlich. Für die sogenannten Volks- und Gemeinschaftsbauten (Kasernen, Heime, Schulungsstätten, Siedlungen) sich Heimatschutzstil der Stuttgarter Schule durch. Angesichts Unbestimmtheit 49 Bauaufgabe entsprechenden Formenrepertoires ist es dass auf all Die sorgfältige aufgegriffen wurden. der stoffe wie in die Landschaft und Schiefer und bewegung und nicht verwunderlich, dabei vor Wahl regionaler Hintergrund der Heimatschutz­ darauf basierenden Architekturlehre dend wirkenden Stuttgarter Schule zu komplex landschaftskonform am ten, 1920er Jahren stilbil­ ,So legte Klotz anzuordnen. Durch Wert darauf, Staffelung der Unterkunftshäuser, die optisch "in den Berg gesetzt" zu scheinen, liegenden erhalten die von der zent bekrönt wurde. Dachflächen und von sollte die Wirkung mit dem vertikalen Ak­ aus Bruchsteinmauerwerk, die zur ,:)t:::t:::::>I~1 rechteckigen Anbauten durchbrochen werden, erreichte Klotz gender "Gesteinsschichten" entlang auch natürlichen Wirkung Nordhangs. Landschaftskonform legte an, die Architekt der Hanglinie folgend seitlich auf den komplex im Nordhang trifft. sind auf typische Architekturelemente des Heimatschutzstils wie stehende und des ersten Dachgauben an nahezu allen Vor allem reich zu Gestaltung des Adlerhofs ist diese Forme nrepertoi res auch aus ganz bauten Kernbe­ deutlich: Turn- Kennzeichen monumentalen .... ""rOnTI! mit Flach­ des die ebenfalls zur Formensprache Vogelsang, wie z. Neuen Bauens der Anlage und 1 wird nicht nur an an der tur und Gestaltung Beispiel von nun an geplanten langgestreckten Seitenflügeln und der von Säulengängen nachträglich eingestellten ionischen Säulen in der Tordurchfahrt. sich heute die sollte allerdings nach ihrer repräsentative Ausdehnung des Gesamtkomplexes deutlich, Wissens. Noch verwendete am pavillonartigen Vorbau der Burgschänke. Zweckbestimmung als Ordensburg überhöht Bauens. 1989 zu Satteldächern aufgestockt wurden. Auch horizontale ausgeführt, die mit Sport- mit ihrem Eisenbetonraster, den Flachdächern und den allmähliche wird vor allem an Herzstück räumlichen Struk­ sowie monumen­ Anlage, das Haus sind allein an den Grundmauern dieses Gebäudekomplexes, über Van Dooren und Kino erheben, die gigantischen Dimensi­ onen ablesbar. 50 Der repräsentative Charakter der Ordensburg und Anspruch, mit "neuen" Herr­ schaftsarchitektur in die Nachfolge historischer Staatsarchitekturen zu stellen, sollte unter­ strichen werden durch zahlreiche historisierende Elemente. wurde immer wieder Motive der griechischen und römischen Antike zurückgegriffen, beispielsweise geplanten Wandelhallen und Säulengängen im Gebäudekomplex oder bei des Wissens an ein Amphitheater erinnernden Feierstätte am Nordhang. Mit der rustikalen Innenausstattung Burgschenke des Adlerhofs sollte auf den den geschnitzten Balkenköpfen in der Wandelhalle vermeintlich altgermanische Atmosphäre erzeugt werden. Rückgrif­ Mittelalter sind in den nAl7o,cnc,n "Wehrgängen" an zahlreichen Gebäuden und in Reiterreliefs im Eingangsbereich zu Die Anlage Nordhangs als mit dem bekrönenden nimmt Gestaltungsprin­ und zipien barocker Sakralbaus wurden auf Vogelsang für die pseudoreligiöse Inszenierung nationalsozialistischen Ideologie heran­ wie sich am deutlichsten an der Abfolge Schulungs- und des Kultraums mit dem dort aufgestellten "Deutschen Menschen" an die räumliche Komposition Kirchenraums mit Schiff, Altarbereich und Chorraum erinnert. Ordensburg Vogelsang erhält darüber hinaus architekturgeschichtliche Bedeutung als im CEuvre wichtiger Architekten Klotz war Autodidakt. Nach Der 1 in KÖln geborene Clemens Volksschule durchlief er praktische nU;;'UliI­ dung in den Architekturateliers von Heinrich Band und Carl Moritz in Köln, Lossow & Kühne und Schilling & Gräbner in Dresden, bevor er sich 1910/11 gemeinsam mit in Köln selbständig machte. 1919 eröffnete er ein eigenes Architekturbüro in Köln und erhielt in den 1920er Jahren zahlreiche Aufträge für Wohnhäuser, Siedlungsbauten und häuser. Klotz gehörte BDA an und war Gründungsmitglied des 1 gegründeten "Blocks Kölner , einer losen Gruppierung von Architekten (u. a. Dominikus BÖhm, Wilhelm Riphahn, Hans Schumacher, Paul Pott, Emil Mewes). Nach der Machtergrei­ fung 1933 wurde Clemens Klotz wohl aufgrund seiner Bekanntschaft mit Robert Ley zu­ nächst "Beauftragter Architekt dann "Vertrauensarchitekt betrieb Klotz in gen und Reichsschulungsleiters", Führers der DAF". 1936 ernannte ihn Hitler zum Professor. Für Zeit von 1933 bis 1941 Großbaustellen: und Vogelsang und ab 1936 Kd 1933/34 1 DAF Ordensbur­ Prora auf Rügen, außerdem leitete er die Baustellen für die Adolf-Hitler-Schulen in Waldbröl und ab 1938 in Asterstein bei Koblenz. Daneben baute Klotz 1934/35 die evangelischen Gemeindehäuser in KölnBayenthal und Köln-Rodenkirchen, 1 die Kölner Opernterrassen, für Robert Rottland bei Waldbröl und ein Haus in München-Solln. fangreiche planerische Tätigkeit, hauptsächlich für in Köln das Gut er eine um­ DAF. Nach 1945 entstanden lediglich Haus der Deutschen Beamtenversicherung am Neumarkt und Wohnhäuser 51 Marienburg, daneben hat sich Klotz zu 1969 ohne Auftrag mit Bau­ für die katholische Kirche beschäftigt. Bau der Ordensburg Vogelsang aus dem Formenre­ er in den 1920er Jahren Wohnhäusern, später Siedlungsbauten und Geschäftshäusern ihm bereits in den Ruf als Vertreter einer gemäßigten 1 hatte. In der ersten Hälfte Jahre machte sich Clemens Klotz vor mit dem Bau von privaten Wohnhäu­ sern im Kölner Villenviertel Marienburg einen Wenngleich er sich bei der Planung Villen und Doppelhäuser an die individuellen Wünsche seiner Auftraggeber anpasste, so ist doch für nahezu alle dieser Bauten die Verbindung von Gestaltungselementen der formarchitektur (liegende Fensterformate, Walmdächer mit weiten Dachüberständen, DachMotiven des dung von Portiken von Baukörpern und Fassaden, Verwen­ Säulengängen) charakteristisch. In der zweiten Hälfte der 1 Jahre wandeln sich die und damit auch die Architektursprache: für die nun in Köln entstehenden Geschäftshäusern verwendet Klotz verstärkt Architekturformen in der Auffassung (kubische Baukörper mit tem Fassadenschmuck, Beispiele hierfür sind Siedlungsbebauung Süfzgürtel/Ecke erhalten), das Hochpfortenhaus (1930, auf der Schildergasse (1928/29, nicht nicht die Opernterrasse (1 Wasserwerk Weiler {1 erhalten) mit seiner monumentalen backsteinverkleideten Fassade wird deutlich ten der Stuttgarter Schule dem Stuttgarter Hauptbahnhof von Paul Bonatz (1 det) beinflusst. Gestaltungselemente aus dem oben beschriebenen Formenrepertoire sind an Stellen auch auf zu sind Vor allem bei den 1934-1936 entstandenen Motive zu beobachten, die Klotz bereits sern verwendet hatte, wie die Dachformen, markante ECkbetonungen, Fenstergruppierungen, der Horizontalität, Gruppierung um Innenhöfe und die Gesamtanlage. Aber auch Formzitate 1930 werden mit dem 1936 errichtete geschwungene Kubus des Wasserwerks Weiler den Baukörpern Turn- und Schwimmhalle; die in Weiler (1 Burgschänke Entsprechungen in \1t:>.rUIt::"nl"l.t:>.TI!> auf Vogelsang ebenfalls an den Sportbauten, an den Hundertschaftshäusern sowie im Eingangsbereich zu schließlich Vokalbulars um der Opernter­ einen Vorläufer in dem rassen. Erdgeschoss Wohnhäu­ den Bauten des "Schulungslagers" evangelischen Gemeindehaus an im und sich und dern zeitgleich Mehlemer Straße in Köln 52 herstellen: langgestreckte, zweigeschossige Baukörper mit dem henden Walmdach und den gleichmäßig angeordneten wenngleich setzen frappierend Kameradschaftshäusern. Die Ähnlichkeiten fand ihre Reiterrelief mit 1 Architek­ die tief in die Eingangstür mit den trichterförmig zulaufenden, durch Natursteinplatten verkleideten dehaus Adlerhofs von bei der Neugestaltung historischen Rückbezug hat in dem evangelischen Gemein­ Vorläufer in Martin Luther ein SS-Mann und gestellt Im Innenraum findet sich der Gestaltung des Gemeindesaals und dem Erweiterung der Ordensburgen "Mit ähnelte in in Gestaltungsdetails und in der Innenraumgestaltung gezogene, weit I;:,t:~)ddl Entsprechung auf Vogelsang. 1 langsam auch tektonische Formgefüge von Klotz. Entsprechend allgemeinen Entwicklung der Staatsarchitektur hin zu einem Neuklassizismus mit stereotyper achsialer Ausrichtung und Gliederung, trat auch in gleicher Entwürfen von Klotz eine Veränderung ein. Der landschaftsbezogene Traditionalismus wurde mehr geben. An Stelle trat in mus, der die Entwürfen von Klotz einerseits und Nürnberger Bauten und konnte das Wiederaufgreifen Gleichzeitig tische Architektur Reduktionsklassizis­ wilhelminischen Monumentalistils um 1910 beobachEntwürfe von hier teilweise von Megalomanie gigan­ werden Nationalsozialisten charakteristisch war.,,11 Planungen sie für mehr um 1938 bestimmte. Anderer- die projektierten Dimensionen an, so dass archi­ Nachkriegszeit Von den Erweiterungsbauten aus des Truppenübungsplatzes Tankstelle eigenständigen Zeugniswert für die Architekturgeschichte Das Kinogebäude ist das Kino und Nachkriegszeit. für die Geschichte des Menschen, weil es den modernen Lichtspieltheatertyp der Nachkriegszeit in Deutschland dokumentiert. Seine schlicht funktional gehaltene Außengestaltung resultiert aus der ausschließlich militärischen Nutzung, d. h. als Freizeiteinrichtung im Rahmen der Truppenbetreuung zeitweilig stationierten Aufgrund hier fest Sondernutzung finden sich nicht die sonst üblichen Attribute, die die Außengestaltung von innerstädtischen Lichtspielhäusern dieser ausmachten, wie auffällige Fassadengestaltung und große Werbeflächen. Trotzdem wird zweckorientierte, sehen der funktionalen Ästhetik folgende Architektur von charakteristi­ "Kinoarchitektur" bestimmt, was sich an 11 Petra Leser: Der Kö!ner Architekt Clemens Klotz (1886-1969), 41 Veröffentlichung der Abteilung Architek­ turgeschichte des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln 1991, S. 161 f 53 Kinosaal zeigt. vollständig großen Kinos heute nur noch Zeugniswert auf Vogelsang angehörende Epoche der Die Tankstelle in ihrem weitgehend 1920er Jahre in der seit dem in Deutschland bzw. dachung durch auf Stützen den Verkehr. Neben zahllosen individuelle Entwürfe. Zu diesen zählt kanon Tradition hinaus Nutzer 1 1950er Jahre weshalb das Kino mittlerweile vollständig Vergangenheit erhält. Zustand noch entwickelten Merkmale die dann auch vor dem Zweiten Weltkrieg architektonisch voll ausgebildet waren. Typus waren Raum für wirtschaftlichen und technischen Gründen Jahre auf Vogelsang, Architektur des oder wie auf Vogelsang mehrere Pavillons als , die Tankinsel mit sowie die im das qualitätvolle Zapfsäulen, die Anlage vom fließen­ es nur im typischen .... nlrrn,::tn_ in seiner klaren, funktionalen Gestaltung in steht. Die Tankstelle Vogelsang weist auf, die sich aus den spezifischen Anforderungen der militärischen wie z. B. die für Kolonnen- und Einzelabfertigung. 54 Verwendete Literatur Hans-Dieter, Ordensburg Vogelsang 1934-1945. Erziehung zur politischen 1. Führung im Dritten Reich, Euskichen 1986 2. Bauten der Bewegung, Bd. 1 Buchreihe der Bauverwaltung, 3. Auflage 1942 3. Ewald: "Die Ordensburg Vogelsang". In: Zentralb/att Bauverwaltung 57, 1937, S. 73-85 4. ders.: Ordensburgen Vogelsang und Crössinsee". In: Wasmuths Monatshefte Baukunst 20, 1936, 293-312 Hagspiel, Wolfram, Köln: Marienburg. Bauten und Architekten Stadtspuren - Denkmäler in Köln Bd. Vil/envorortes, Köln 1996 Franz Albert, Voge/sang. Von NS-Ordensburg zum Truppenübungsplatz in Eife/, Aachen 2002 7. ders., Voge/sang. Im ....u::..7on 8. Nationalparks Eife/, Düsseldorf 2006 Monika, Architekturführer Voge/sang. Ein Rundgang durch die historische Anlage im Nationalpark Leser, Petra, Köln 2007 Kölner Architekt GIemens Klotz (1886-1969), 41. Veröffentlichung der Abteilung Architekturgeschichte Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln, Köln 1991 10. Schmitz-Ehmke, Ruth, Monika Die ehemalige Ordensburg Arbeitsheft der Rheinischen Denkmalpflege 41, 4. neu Vogelsang, und erweiterte Auflage, Worms 2010 11. Wollseifen (Hrsg.), Wol/seifen- tote Dorf, Düren 1964 Verwendete Eintragungstexte und Gutachten 1. Eintragungstext des Baudenkmals Ordensburg Vogelsang", eingetragen am 1989 in die Denkmalliste der Stadt Schleiden 2. Eintragungstext Baudenkmals "Ruine Wollseifen", eingetragen am 07.08.2002 in 3. Eintragungstext Camp Vogelsang", ehemaligen Pfarrkirche Rochus in Denkmalliste der Stadt Schleiden Baudenkmals "Kino auf dem am 08.1 in die Denkmalliste der Stadt Schleiden Eintragungstext "Tankstelle Vogelsang", eingetragen am 17.05.2006 in 5. Eintragungstext "erhaltenen auf der ehemaligen Ordensburg Denkmalliste der technischen Ausstattung" als Bestandteil des Vogelsang" , eingetragen am 13.06.2006 in Baudenkmals Denkmalliste der Stadt Schleiden Eintragungstext Baudenkmals "Wegekapelle in der Wüstung Wollseifen", eingetragen am 20.02.2007 in die Denkmalliste der Stadt Schleiden 7. "Dorfwüstung 03.03.2009 in die Denkmalliste Wollseifen", eingetragen am Stadt Schleiden Ordensburg Vogelsang" vom 8. Gutachten des LVR-ADR zum 05.01.2012 9. Gutachten LVR-ADR Flächendenkmals 1 Gutachten zur "Kapelle SI. Walburgis" als Ordensburg Vogelsang" vom 20.4.2012 LVR-ADR zur "Wüstung Wollseifen" als Bestandteil des Flächendenkmals "Ehem. Ordensburg Vogelsang" vom 9.5.2012 56 -­ , 1381~ - _ .-. 1 .10011 1 Flächendenkmal "Ehemalige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang" ~ Gesamlumfang mil den T"eilbereichen . Ehemalige Ordensburg Vogelsang" lind .Wuslung Woll seifen· l..-~ "Ehemalige Ordensburg Vogelsang" TIM-online 1 000 m I · 20720 Flächendenkmal "Ehemalige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang" Teilbereich "Ehemalige Ordensburg Vagelsang" " ,' Ehemalige Ordensburg Vogelsang: Einzelelemente 1. Zufahrt Eingangsbereich I seit 1950: "Malakoff" 3. Kraftfahrzeughof 4. Kasematten 5. Kino 6. des Wissens I 7. Gemeinschaftshaus 7.a Adlerhof und Wandelhalle 7.b Westflügel Ostflügel 7.d Burgschänke 8. Appellplatz 10. Hundertschaftshäuser 11. Thingplatz­ 12. Sportanlagen 12.a Sportplatz mit Tribünen und Sportlerrelief 12.b Schwimmhalle 1 Turnhalle 13. Aussichtsbastion zum 14. Sonnenwendplatz 1 Haus für weibliche 16. Tankstelle 17. Offiziersunterkunft 18. Baugrube des Stadions I Panzerwaschanlage und Abwasserreinigungsanlage 19. Barackenlager "Oe Scheide" 20. Munitionslager 21. Schießstand 1 "Redoute" TI _111111111111-===:::::JlllllIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII:=:=:::l 400 m Flächendenkmal "Ehemalige Teilbereich und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang" ""'''',."''''",..,,,. Ordensburg Vogelsang": Nördlicher Teilbereich mit Einzelelementen 60 "Ehemalige Ordensburg Vogelsang ll __===-_I11::==::::J1 TIM-online 400 m 1 : 10360 Flächendenkmal "Ehemalige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang" Teilbereich "Ehemalige Ordensburg Vogelsang": Südlicher Teil mit Einzelelementen 61 524 Sauermühle ---_ ... - __-====::JII__C::=== 39 m 1: 1000 Flächendenkmal "Ehemalige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Teilbereich "Ehemalige Ordensburg . Pumpstation und Pumpenwärterhaus im Sauerbachtal 62 Wüstung Wollseifen: Einzelelemente Die Nummerierung entspricht den an den Häusern angebrachten Nummern aus der Zeit des Truppenübungsplatzes. Ohne Nummer Kirche 2 Übungshaus Phase 3 3 Übungshaus Phase 3 4 Übungshaus Phase 3 5 Übungshaus Phase 3 6 Übungshaus Phase 3 7 Übungshaus Phase 3 8 Übungshaus Phase 3 9 Übungshaus Phase 3 10 Übungshaus Phase 3 11 Übungshaus Phase 3 12 Übungshaus Phase 3 13 Übungshaus Phase 3 14 Übungshaus Phase 3 15 Übungshaus Phase 3 16 Übungshaus Phase 3 17 Übungshaus Phase 3 18 Übungshaus Phase 3 19 Übungshaus Phase 3 20 Übungshaus Phase 3 21 Übungshaus Phase 3 22 Schule 23 Hausattrappe Phase 1 25 Hausattrappe Phase 1 26 Übungshaus Phase 1 27 Übungshaus Phase 1 28 Übungshaus Phase 1 29 Übungshaus Phase 2 30 Hausattrappe Phase 1 31 Übungshaus Phase 2 32 Transformatorenhaus 33 Hausattrappe Phase 1 63 Phase 1 35 Übungshaus 36 3 1 Übungshaus Phase 1 Übungshaus Phase 2 39 Übungshaus 40 Übungshaus Phase 2 41 Übungshaus Phase 2 1 Übungshaus Phase 2 43 Wegekapelle 44 Übungshaus 2 Übungshaus Phase 2 Schleiden - Vagelsang __ -====~_-====::JI TIM-anline 200 m 1 · 4372 Flächendenkmal "Ehemalige Ordensburg Vogelsang und ehemaliger Truppenübungsplatz Camp Vogelsang " Teilbereich "Wüstung Wallse ifen" mit Einzelelementen