Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
27 kB
Datum
18.09.2013
Erstellt
09.09.13, 14:50
Aktualisiert
09.09.13, 14:50
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 45/2013
04.09.2013
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
18.09.2013
Neukonzeption der Sickerwasserreinigungsanlage im Abfallwirtschaftszentrum Mechernich
Der Kreis Euskirchen behandelt das Sickerwasser der ehemaligen Zentralen Mülldeponie Mechernich
zur Zeit mittels einer Verfahrenskombination aus
biologischer Vorbehandlungsstufe mit Nitrifikation, Denitrifikation und Deammonifikation
2-stufiger Umkehrosmoseanlage
Eindampfungsanlage zur Konzentratbehandlung.
Das Permeat der 2. Umkehrosmosestufe wird nach Zwischenspeicherung in einem Pufferteich direkt
in den Vorfluter eingeleitet.
Aufgrund der Schließung der Deponie Mechernich und der Aufbringung der oberen temporären Abdeckung seit 2005, sind die jährlichen Sickerwassermengen stark rückläufig, so dass die einzelnen
Behandlungsstufen der Sickerwasserbehandlungsanlage an diese neuen Verhältnisse anzupassen
sind.
Derzeitige, sowie zukünftig erwartete Entwicklung der Jahressickerwassermengen der Deponie Mechernich sind in der folgenden Grafik dargestellt:
-2-
537 04: Sickerwasseranfall
60.000
50.000
cbm
40.000
30.000
47.830
20.000
46.731
40.657
43.566
35.000
30.973
30.233
25.250
24.315
20.500
10.000
0
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Neben dem Rückgang der jährlichen Sickerwassermengen ist seit Beendigung der Abfallablagerung
im Jahr 2005 ein stetiger Rückgang der Deponiegasmengen zu verzeichnen. Durch die Ertüchtigung
des Gaserfassungssystems im Jahr 2010 konnten die Gasmengen von 750 m³/h nochmals angehoben werden auf 1050 m³/h, sind zwischenzeitlich jedoch verzögert wieder rückläufig zur Zeit auf ca.
800 m³. Dies hat insofern Auswirkungen, da das Gasmotorenkraftwerk auf der Deponie von zentraler
Bedeutung für die Energieversorgung (elektrisch und thermisch) der bestehenden Sickerwasserreinigungsanlage ist, insbesondere für die Erzeugung der nötigen Prozesswärme für die Konzentrateindampfung- /Trocknung.
-3Auswirkungen auf bestehendes Verfahrenskonzept:
Die notwendige Gasmenge zur Erzeugung der thermischen Energie in Höhe von ca. 700 KWth, für
den Betrieb der Konzentrateindampfung-/Trocknung kann in absehbarer Zeit schon nicht mehr bereitgestellt werden.
Als Verfahrensänderung der bestehenden Sickerwasserbehandlungsanlage aufgrund der vorgenannten veränderten Randbedingungen wurde seitens der Fachabteilung sowie des eingeschalteten Gutachters, die Außerbetriebnahme der Umkehrosmoseanlage sowie Eindampfung-/Trocknung und Installation einer mehrstufigen Aktivkohle-Adsorption mit Indirekteinleitung, unter Beibehaltung der vorhandenen biologischen Reinigungsstufe, geprüft.
Zwischenzeitlich wurden Pilotversuche mit unterschiedlichen Aktivkohlen, verschiedener Hersteller
durchgeführt, die mit positiven Ergebnissen abgeschlossen werden konnten.
Die positiven Ergebnisse der Pilotversuche sollen nun durch einen großtechnischen Probebetrieb
sicher gestellt werden, dessen Randbedingungen dem späteren regulären Anlagenbetrieb entsprechen.
Dafür soll eine Adsorptionsanlage mit 3 mobilen Adsorbereinheiten temporär für einen begrenzten
Zeitraum von 12 Monaten betrieben werden. Das behandelte Abwasser (biologisch vorbehandelt,
Nachbehandlung durch Aktivkohle-Adsorption) soll in das Kanalnetz der Stadt Mechernich eingeleitet
werden.
Für diesen großtechnischen Versuchsbetrieb einer Aktivkohle-Adsorptionsanlage stimmt die Verwaltung mit den Genehmigungsbehörden, der Stadt Mechernich und dem Erftverband die Randbedingungen derzeit ab.
gez. I. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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