Daten
Kommune
Leopoldshöhe
Größe
28 kB
Datum
04.02.2010
Erstellt
01.02.10, 11:57
Aktualisiert
01.02.10, 11:57
Stichworte
Inhalt der Datei
Gemeinde Leopoldshöhe
Der Bürgermeister
Beschlussvorlage
- öffentlich -
Drucksache
1/2010
1. Ergänzung
zur Sitzung
des Haupt- und Finanzausschusses
Fachbereich:
FB II Bürgerservice / Ordnung /
Soziales
der Gemeinde Leopoldshöhe
Auskunft erteilt:
Herr Taron Herr Oortman
Telefon:
05208/991-300 05208/991-260
Datum:
1. Februar 2010
Gesamtkonzept bezüglich der öffentlichen Veranstaltungs- und Begegnungsräume in
Asemissen
Beratungsfolge
Rat
Termin
01.10.2009
Ausschuss für Bildung und Kultur
19.01.2010
Ausschuss für Generationen,
Soziales, Gleichstellung und Sport
19.01.2010
Haupt- und Finanzausschuss
04.02.2010
Bemerkungen
Sachdarstellung:
Die Verwaltung wurde lt. Beschluss der Fachausschüsse vom 19.01.2010 beauftragt, Kostenaufstellungen
zu folgenden Punkten vorzulegen:
1.) Sanierung und Umbau der Festhalle
2.) Anmietung von Räumlichkeiten im Seniorenzentrum
3.) Baukosten einer 2-fach Sporthalle an der Waldstraße
Die Angaben sollen sich auf einen Zeitraum von 10 Jahren beziehen.
Darüber hinaus hat die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit Schreiben vom 21.01.2010 einen
umfangreichen Fragenkatalog zugeleitet, der als Anlage beigefügt ist.
Grundsätzlich ist anzumerken, dass die Verwaltung bemüht ist, sämtliche Informationen, die für eine
Entscheidung nötig sind, zur Verfügung zu stellen. Dies kann jedoch nur auf der Basis vorliegender Daten
erfolgen, um eine halbwegs sichere Aussage treffen zu können. Allenfalls sind vorsichtige Schätzungen
möglich, wenn Vergleichswerte vorliegen. Die Beantwortung des vg. Fragekatalogs der Fraktion BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN erfordert jedoch Detailkenntnisse im erheblichen Umfang. Diese liegen aber nicht vor und
sind auch nicht in der Kürze der Zeit zu erlangen. Deshalb können sich die folgenden Angaben nur auf
grundlegende Bereiche beziehen:
-2-
1.) Die AWO wäre bereit, der Gemeinde Leopoldshöhe Räume ausschließlich für die Bücherei zu
vermieten. Allerdings wäre dann ein höherer Mietpreis zu entrichten, da hierfür keine
Subventionierung durch Stiftungsmittel in Betracht kommt.
Klassenführungen, Lesenächte und kleinere Autorenlesungen könnten auch in den Räumen der
Bücherei stattfinden, zumal sich die Nutzfläche gegenüber der jetzigen Lösung verdoppeln würde.
Veranstaltungen mit einer größeren Besucherzahl müssten dann aber –wie bisher- im Forum
durchgeführt werden.
2.) Bezüglich der Konditionen können im öffentlichen Teil der Sitzung keine Angaben gemacht werden.
3.) Die Kosten für den Abriss werden grob geschätzt auf: 600.000 € Sportplatz
50.000 € Festhalle
30.000 € Turnhalle
20.000 € Vereinshaus
4.) Die Sportplatzfläche beläuft sich auf ca. 9.000 qm. Abzüglich der Flächen für die Erschließung
bliebe ein Bereich in der Größe von ca. 7.200 qm, der für 100 €/qm = 720.000 € vermarktet werden
könnte. Bei dieser Schätzung sind jedoch keine Abstandsflächen bezüglich des Immissionsschutzes
berücksichtigt worden.
Sollte der gesamte Bereich inkl. Parkplätze und Kleinspielfeld für Wohnbauzwecke zur Verfügung
stehen, könnten zusätzlich ca. 400.000 € erzielt werden.
5.) Für die Sanierung der Festhalle ist seitens der Verwaltung bereits mehrfach ein Betrag in Höhe von
600.000 € genannt worden. Hierbei handelt es sich aber nur um Aufwendungen für den Erhalt des
Gebäudes. Für einen
Umbau (Küche/Toilettenanlage/Austausch Fußboden/Trennung bei
Mehrfachnutzung/etc.) können je nach Umfang der Maßnahme zwischen 250.000 und 400.000 €
veranschlagt werden. Eine konkretere Berechnung kann erst erfolgen, wenn der genaue
Nutzungsumfang bzw. der Bedarf bekannt ist.
Sollte eine Sanierung und der Umbau der Festhalle beschlossen werden, ist von folgenden
Finanzierungskosten/Jahr auszugehen:
850.000 € (im günstigsten Fall) x 5,5 % (Zinsen und Tilgung)
= ca. 47.000 €
zuzüglich Abschreibungen (2 % bezogen auf einen Substanzwert von ca. 1,2 Mio. €) = ca. 24.000 €
Unterhaltungsaufwand (1,5 % vom Gebäudewert)
= 18.000 €
Es bleibt festzuhalten, dass sich die jährlichen Finanzierungskosten einschließlich des
Unterhaltungsaufwands für das Projekt „Festhalle“ auf ca. 89.000 € belaufen würden. Diesem
Betrag stehen bislang lediglich Erlöse (Mieteinnahmen) in Höhe von rd. 8.200 € (in 2008)
gegenüber.
Neben der vg. Belastung muss!! dabei auch der Standortnachteil gesehen werden.
6.) Der Neubau einer 2-fach Sporthalle würde Kosten in Höhe von ca. 2,5 Mio. € verursachen. Die
Finanzierung einer derartigen Maßnahme über ein PPP-Modell könnte im vorliegenden Fall
problematisch sein, da bisherige Berechnungen zum Thema PPP von einem Mindestvolumen von
ca. 5 Mio. € ausgingen, um auch eine Rendite für den Investor erwirtschaften zu können.
Dabei darf allerdings auch nicht verkannt werden, dass auch PPP-Projekte erhebliche Belastungen
für den kommunalen Haushalt bedeuten. In diesem Zusammenhang konnten aktuelle Konditionen
zu einem PPP Pilotprojekt in Schleswig-Holstein recherchiert werden:
Für den Bau einer 3-fach Halle (3,2 Mio. € Investitionsvolumen) werden der dortigen
Kommune über einen Zeitraum von 25 Jahren jährlich 231.000 € Finanzierungskosten und
145.000 € Betriebskosten in Rechnung gestellt!
-3-
Bewertung:
1. Weder das Modell „Umbau /Sanierung Festhalle“ noch die Variante „Neubau einer 2-fach
Sporthalle als PPP-Projekt“ können auf absehbare Zeit haushaltstechnisch realisiert werden!
2. Bezüglich des Standortes „Starenweg“ wurde in den zurückliegenden Gesprächen auf mögliche
Erweiterungsflächen für die benachbarte Grundschule verwiesen. In diesem Zusammenhang liegen
aktuelle Zahlen des IT.NRW (früher LDS) zur Bevölkerungsentwicklung vor. Demnach wird sich die
Anzahl der Kinder im Grundschulalter (6 – 10 Jahre) im Zeitraum 1.1.08 – 01.01.30 von 790 auf 560
reduzieren, das entspricht einer Abnahme von rd. 30 %. Die Notwendigkeit einer schulischen
Erweiterung wird unter diesem Aspekt auch längerfristig ausgeschlossen.
3. Die Verwaltung ist nach wie vor der Auffassung, dass die vorgeschlagene Lösung „Anmietung von
Räumen im Begegnungszentrum“ sowohl unter finanziellen Gesichtspunkten, als auch im Hinblick
auf die Verbesserung der Angebotsstruktur die beste Alternative darstellt. Die geplante Immobilie
liegt zentral im Zentrum von Asemissen, ist gut erreichbar und kann sich auch in Verbindung mit der
Bücherei zu einem attraktiven Zentrum für kulturelle Aktivitäten der Vereine und zu einer Aufwertung
des Ortsteils entwickeln.
Die Festhalle könnte für einen begrenzten Zeitraum noch erhalten werden, ohne dass eine
aufwändige Sanierung erfolgt. Die Durchführung der wenigen größeren Veranstaltungen wäre dann
zumindest für die nächste Zeit gesichert.
Beschlussvorschlag:
Dem Haupt- und Finanzausschuss wird folgende Beschlussfassung empfohlen:
„Die Verwaltung wird beauftragt, auf der Grundlage der in Drucksache 6/2010 genannten Konditionen mit
der AWO OWL einen Vertrag zur Anmietung von Räumen für die Bücherei und für Begegnungszwecke im
Seniorenzentrum Asemissen zu schließen“.
Schemmel