Daten
Kommune
Bedburg
Größe
248 kB
Datum
05.12.2017
Erstellt
22.11.17, 18:01
Aktualisiert
29.01.18, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Zu TOP:__________
Drucksache: WP9179/2017
Fachdienst 4 - Schule, Bildung und
Jugend
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Jugendhilfeausschuss
Abstimmungsergebnis:
05.12.2017
Betreff:
Kita Einstieg - Brücken bauen in frühe Bildung
Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Im Frühjahr 2017 hat das Jugendamt an einem Interessensbekundungsverfahren des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend teilgenommen. Hierbei ging es
konkret um die Bewerbung und Förderung des Programms „Kita Einstieg – Brücken bauen in
frühe Bildung“.
Vorab hat das Jugendamt in einer kurzen Erhebung festgestellt, dass sich der Zugang von
Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund (oder auch aus sozial schwächer situierten
Familien) in die staatlichen (Früh-)Bildungssysteme oftmals deutlich schwieriger gestaltet, als dies
beim Großteil der Bedburger Familien üblich ist. Dies ist spätestens beim Übergang in die Schule
mit diversen Problemen behaftet. Fehlende Sprachkenntnisse, Defizite im Sozialverhalten oder
unzureichende Strukturkenntnisse sind in diesem Zusammenhang nur einige Stichpunkte.
Die Gründe für diesen Umstand und die Zugangshürden sind vielfältig und reichen von nicht
ausreichenden Kenntnissen der Möglichkeiten des Bildungssystems, über Vorbehalte von
Fremdbetreuung bis hin zu Mobilitätshindernissen. Wenngleich für die Betreuung von Kindern im
Kindergartenalter keine Betreuungspflicht besteht, hält das Jugendamt – nicht nur zur Vermeidung
der genannten Übergangsrisiken - die Teilnahme am System der frühen Bildung für eminent
wichtig.
Genau hier setzt das Förderprogramm Kita-Einstieg an und fußt auf drei Säulen. Zunächst soll die
Zielgruppe über die Möglichkeiten des Bildungssystems informiert und aufgeklärt werden. Darüber
hinaus sollen Kinder dieser Familien im Rahmen von kleinen Betreuungsgruppen an die
Kindertagesbetreuung sowie frühe Bildung herangeführt werden. Letzter Baustein ist die
Multiplikation von interkulturellem Wissen an alle Beteiligten im Sozialraum. Das Programm ist auf
3 Jahre (bis Ende 2020) angelegt und im Optimalfall stellt der Kindergartenbesuch für die
Zielgruppe nach Projektende Regelfall dar.
Förderfähig sind seitens des Bundesministeriums Personal- und Sachkosten. Aus dem
Sachkostenetat von 95.660,- € können z.B. Raumkosten, Büroausstattung, Betreuungsmaterial,
Dolmetscherleistungen etc. bestritten werden. Darüber hinaus können 5 Personalstellen (jeweils
zu 50 %) eingesetzt werden. Dabei soll sich eine Person um die Koordination kümmern, während
sich 4 Personen der Betreuung und der Informationsschulung widmen. Insgesamt beträgt der
Personaletat 430.383,- €. Der Gesamtetat des Projektes beläuft sich demnach bis Ende 2020 auf
526.043,- €.
Davon trägt die Stadt Bedburg lediglich den üblichen Eigenanteil von 10% bzw. 52.604,30 €. Der
Rest – also 473.438,70 € - wird über Bundesmittel finanziert.
Auch wenn sich das Projekt nicht ausschließlich auf die Zielgruppe der Migranten bezieht, werden
aus diesem Sektor die meisten Projektteilnehmer erwartet. Daher soll das Programm inhaltlich an
das Team der Integration angebunden werden. Zwei halbe Stellen (50% Koordination und 50%
Schulung) sollen dabei aus dem Team Integration rekrutiert werden. Somit hätte das Projekt
neben den positiven inhaltlichen Aspekten auch noch einen positiven fiskalischen Aspekt, da eine
ganze Stelle faktisch refinanziert wird und den städtischen Haushalt – trotz Projekteigenanteil –
erheblich entlastet.
Da der Mittelbescheid des Ministeriums (vom 23.10.2017) den Maßnahmebeginn 01.11.2017
vorsieht, sind schon erste Schritte (Raumsuche, Arbeitsmittelbeschaffung, Ausschreibung,
Presse) in der Umsetzung. Über die weiteren Schritte wird im Jugendhilfeausschuss regelmäßig
berichtet.
Beschlussvorlage WP9-179/2017
Seite 2
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
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Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
X
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
----------------------------------Esser
----------------------------------Brunken
----------------------------------Solbach
Jugendamtsleitung
Fachdienstleiter
Bürgermeister
Beschlussvorlage WP9-179/2017
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