Daten
Kommune
Wesseling
Größe
524 kB
Datum
10.07.2013
Erstellt
24.06.13, 17:09
Aktualisiert
24.06.13, 17:09
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Familien- und Erziehungsberatungsstelle
für Wesseling und Brühl
Jahresbericht 2013
Jahresbericht 2013
Familien- und Erziehungsberatungsstelle
für Wesseling und Brühl
Jahresbericht 2013
Stadt Wesseling
Der Bürgermeister
Alfons- Müller-Platz
50389 Wesseling
Familien- und Erziehungsberatungsstelle:
Wesseling, Kölner Straße 40
Brühl, Gartenstraße 6
Redaktion:
Frank W. Krüger
Leiter des Fachbereiches
Familien- und Erziehungsberatung
Titelfoto:
© Pavel Losevsky – Fotolia.com
Mai 2013
–Seite 2 -
Jahresbericht 2013
Familien- und Erziehungsberatungsstelle für Wesseling und Brühl
Jahresbericht 2013
Vorwort zum Jahresbericht 2013
Seite 5
Familien- und Erziehungsberatungsstelle
für Wesseling und Brühl
Seite 6
Wer kann in die Beratungsstelle kommen?
Seite 7
Was bietet die Beratungsstelle an?
Seite 7
Personalübersicht
Seite 8
Statistische Auswertung der Fälle des Jahres 2012
Seite 9
Einzelfallunabhängige Leistungen und Tätigkeiten der
Familien- und Erziehungsberatungsstelle
Seite 20
Darstellung der regelmäßigen Angebote für Multiplikatoren,
Fachkräfte sowie für Eltern und junge Menschen
Seite 24
Wesentliche Merkmale der Beratungsarbeit 2012
& Ausblick 2013
–Seite 3 -
Seite 28
Jahresbericht 2013
–Seite 4 -
Jahresbericht 2013
Familien- und Erziehungsberatungsstelle für Wesseling und Brühl
Jahresbericht 2013
Der vorliegende Jahresbericht der Familien- und Erziehungsberatungsstelle für
Wesseling und Brühl stellt die aktuellen Aufgaben und Leistungen der
Beratungsstelle für dar. Alle Zahlenangaben beruhen auf der Jahresauswertung
2012.
Die Betrachtung erstreckt sich sowohl auf die Einzelfallarbeit und
Familientherapien, die mit mehr als 90 Prozent den wesentlichen Schwerpunkt der
Arbeit bilden, als auch auf die fallübergreifende und präventive Arbeit.
Die Arbeit der Familien- und Erziehungsberatungsstelle für Wesseling und Brühl
besitzt in der Bevölkerung und bei den Fachkräften in Schulen,
Kindertageseinrichtungen und Jugendämtern einen hohen Bekanntheitsgrad und
großes Renommee. Die Zahl der angemeldeten Klienten und die Zahl der laufenden
Fälle haben im vergangenen Jahr wiederum einen neuen Höchststand erreicht.
Dem Team der Beratungsstelle ist es trotz der vielfältigen Anforderungen durch ihr
hohes persönliches Engagement gelungen, die fachliche Qualität der Beratungsarbeit
aufrechtzuerhalten und den zunehmend komplexeren Aufgabenstellungen
kompetent zu begegnen. Dies führte und führt weiterhin zu einer oft geäußerten
hohen Zufriedenheit über die Beratungs- und Therapieverläufe bei den Wesselinger
und Brühler Familien.
Die psychosoziale Beratung der Familien- und Erziehungsberatungsstelle erfordert
angemessene und besondere Rahmenbedingungen, damit diese für die Familien,
Eltern, Kinder und Jugendlichen in fachlich guter Qualität erbracht werden kann.
Nur so können auch für die Betroffenen gelingende Veränderungsprozesse in Gang
gesetzt und erfolgreiche Hilfen gestaltet werden.
Mit den fachlichen Erläuterungen im aktuellen Jahresbericht entsteht ein wichtiger
Einblick in die Tätigkeit der Familien- und Erziehungsberatungsstelle.
Frank W. Krüger
Leiter der Familien- und Erziehungsberatungsstelle
–Seite 5 -
Jahresbericht 2013
Familien- und Erziehungsberatungsstelle
für Wesseling und Brühl
•
Familienberatung und Familientherapie
•
Erziehungsberatung
•
Beratung für Jugendliche und junge Erwachsene
•
Trennungs- und Scheidungsberatung
•
Beratung in besonderen Lebenssituationen
Das Team (v. links n. rechts):
•
Frank W. Krüger,
Leiter der Beratungsstelle
Dipl. Sozialarbeiter, Familientherapeut
•
Sybille Lethert
Dipl. Sozialarbeiterin, Familientherapeutin
•
Rosemarie Linnartz
Verwaltungsangestellte, Anmeldung und Sekretariat
•
Gunther Krampe
Dipl. Psychologe, Familientherapeut
•
Vassiliki Toparlaki-Krogoll
Dipl. Sozialarbeiterin, Familientherapeutin
•
Waltraud Kolanoski
Dipl. Heilpädagogin, Familientherapeutin
•
Achim Kirschall,
Dipl. Pädagoge, Familientherapeut
–Seite 6 -
Jahresbericht 2013
Wer kann in die Beratungsstelle kommen?
Familien, Eltern, junge Erwachsene (unter 21 Jahren), Jugendliche und Kinder
können in die Beratungsstelle kommen, wenn
•
•
•
•
•
•
•
•
sie Fragen zur Kindererziehung und zu ihrem Familienleben haben
sie einsam oder unglücklich sind, Angst haben oder mit ihrem Leben nicht
zurecht kommen
ein Familienmitglied auffälliges Verhalten zeigt oder Probleme hat, z.B.
Essstörungen und selbstverletzendes Verhalten
Erlebnisse wie Kindesvernachlässigung, Misshandlung oder sexueller Missbrauch
vorgekommen sind
die Eltern sich trennen wollen oder getrennt haben und dabei Probleme in der
Familie auftauchen
es Schwierigkeiten und Konflikte in der Familie, mit Freunden oder Partnern gibt
sich neue Familien zusammengefunden haben (Stief- und Patchworkfamilien,
Pflegefamilien, Adoptivfamilien) und es Probleme gibt
Mütter oder Väter alleinerziehend sind und Unterstützung brauchen
Was bietet die Beratungsstelle an?
Die Familien- und Erziehungsberatungsstelle unterstützt Eltern, Kinder, Jugendliche
und junge Erwachsene bei familiären und individuellen Fragestellungen, Problemen,
Krisen und Konflikten.
Das Angebot umfasst Beratung und Therapie für Familien sowie Einzel- und
Gruppenarbeit mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen.
Pädagogische Fachkräfte der Schulen, Kindertageseinrichtungen u.a. erhalten bei
der Wahrnehmung ihrer Aufgaben Unterstützung durch:
•
Einzelfallberatung
•
Fachberatung und Supervision
•
Fortbildungen
•
Soziale Trainingskurse
•
Mobile Erziehungsberatung
•
Elternabende sowie Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen
–Seite 7 -
Jahresbericht 2013
Personalübersicht
Mitarbeiter/innen
Jan
Feb Mrz Apr
Mai
Jun Jul
Aug Sep
Okt
Nov Dez
Frank W. Krüger
Dipl. Sozialarbeiter
Leiter der Beratungsstelle
Achim Kirschall
Dipl. Pädagoge
Waltraud Kolanoski
Dipl. Heilpädagogin
(1/2 Stelle)
Gunther Krampe
Dipl. Psychologe
Sybille Lethert
Dipl. Sozialarbeiterin
Vassiliki Toparlaki-Krogoll
Dipl. Sozialarbeiterin
(1/2 Stelle)
Rosemarie Linnartz
Verwaltungsangestellte,
Anmeldung und Sekretariat (25 Std.)
Summe der Beraterstellen
inkl. Leitung
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
5
In der Familien- und Erziehungsberatungsstelle für Wesseling und Brühl sind sechs
Beratungsfachkräfte auf 5 Vollzeitstellen eingesetzt. Alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter verfügen neben ihren Grundberufen aus Sozialarbeit, Heilpädagogik,
Pädagogik und Psychologie über familientherapeutische Zusatzausbildungen und sie
ergänzen ihr Wissen und ihre Qualifikationen durch regelmäßige Fortbildungen. Nur
so kann die psychosoziale Beratung der Beratungsstelle nach den Regeln des
fachlichen Könnens sichergestellt werden.
Die Anzahl der Berater/innen liegt jedoch etwa 17 Prozent unterhalb der vom
Bundsministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesetzten Wert von 6
Beraterstellen für 15.000 Kinder & Jugendliche (Zahl der Minderjährigen in Brühl
und Wesseling). Im interkommunalen Vergleich ist die Familien- und
Erziehungsberatungsstelle für Wesseling und Brühl personell am zweitschlechtesten
ausgestattet. Von allen Beratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis hat die WesselingBrühler Beratungsstelle die wenigsten Beraterstellen und die wenigsten
Sekretariatsstunden.
–Seite 8 -
Jahresbericht 2013
Statistische Auswertung der Fälle des Jahres 2012
Die nachfolgenden Zahlen sind für die amtliche Statistik für das Land
Nordrhein-Westfalen und die amtliche Bundesstatistik erstellt und für diesen
Bericht aufbereitet und zum Teil mit Erläuterungen versehen worden. Bei den
einzelnen Zahlen ist jeweils angegeben, ob sie sich auf alle im Laufe des
Jahres verzeichneten Fälle oder nur auf die abgeschlossenen Fälle beziehen.
Zu den einzelnen statistischen Informationen gibt es häufig ergänzende
Erläuterungen, die zum Teil auch Bezug zur aktuellen Situation in der
Familien- und Erziehungsberatung herstellen.
1. Fallzahlen (in Klammern Vorjahr)
Gesamtzahl der Beratungsfälle
Neuanmeldungen mit Terminvergabe
Fallaufnahme und Beratung
Im Berichtsjahr abgeschlossen
Am Ende des Berichtsjahrs fortdauernde Fälle
552
407
347
320
232
(464)
(359)
(324)
(247)
(205)
+ 19,0 %
+ 13,4 %
+ 7,1 %
+ 29,6 %
+ 13,2 %
2. Wohnorte der Klienten – alle Fälle - (in Klammern Vorjahr)
Orte
Fälle
Brühl
271 (212)
Wesseling
231 (219)
Bornheim
15 (15)
Köln
10 (3)
Hürth
6 (3)
Weilerswist
6 (2)
Andere Orte
13 (12)
(z.B. Bonn, Blankenheim, Bergheim,
Wachtendonk, Hörstmar, Langenfeld, Erftstadt,
Zülpich, Weibersbronn, Hambuch)
Prozent
49,1 % (45,7 %)
41,8 % (47,4 %)
2,7 % (3,2%)
1,8 % (0,7 %)
1,2 % (0,7 %)
1,2 % (0,4 %)
2,6 % (2,9 %)
91 Prozent aller Klienten haben ihren Wohnsitz in Wesseling und Brühl. Nur 9
Prozent der Kinder und Jugendlichen leben in anderen Städten. Fast immer
wohnen jedoch hier die Rat suchenden Elternteile in Wesseling oder Brühl
oder es gibt einen anderen festen Bezug zu Wesseling oder Brühl. Nur bei 14
Klienten (2,5 %) gab es andere Beweggründe für die Beratung in der hiesigen
Beratungsstelle.
–Seite 9 -
Jahresbericht 2013
3. Schwerpunktbereiche der Beratung/Trennung und Scheidung/
Familiensituationen der Beratenen
(abgeschlossene Fälle – Mehrfachnennungen möglich)
Anzahl
Schwerpunkte der Beratung
Anteil
(in Klammern Vorjahr)
vor/in/nach Trennung und Scheidung
mit Alleinerziehenden
mit jungen Menschen unter 21 Jahren
mit jungen Erwachsenen zw. 21 u. 27 J.
Mit Familien, deren Kinder unter 21 J. alt sind
155 (108)
68 (60)
21 (17)
1 (0)
289 (230)
48,6 % (43,7 %)
21,3 % (24,3 %)
4,8 % (6,9 %)
0,4 % (0,0 %)
90,4 % (93,1 %)
Neben den Schwerpunkten, die konkret in die Beratung einfließen und
deshalb in der vorangehenden Tabelle besonders dargestellt sind, bietet sich
eine weitergehende Betrachtung der Familiensituation an.
Nimmt man die familiäre Situation und die Entwicklungsbedingungen der
betroffenen Kinder und Jugendlichen insgesamt in den Blick, so fällt auf, dass
das Thema Trennung und Scheidung insgesamt noch eine weit größere Rolle
spielt. In etwa 69 Prozent aller Fälle des Jahres 2012 war die
Familiensituation durch Trennung und Scheidung geprägt (tatsächliche
Trennung und Ambivalenzphase, die einer möglichen Trennung vorausgeht).
Nur in 31,1 Prozent der Fälle gab es keine Trennung und/oder Scheidung im
Familienverlauf.
4. Trennung und Scheidung
(alle Fälle im Jahr 2012)
Anzahl
Anteil
(in Klammern Vorjahr)
Keine Trennung
Ambivalenzphase
Trennung / Scheidung
5. Situation in der Herkunftsfamilie
(alle Fälle im Jahr 2012)
Elternteil lebt allein ohne Partner (mit/ohne
weitere Kinder)
Elternteil lebt mit Partner (mit/ohne weitere
Kinder)
Eltern leben zusammen
Elternteil verstorben
Unbekannt
–Seite 10 -
172 (137)
36 (19)
344 (304)
31,1 % (29,8 %)
Anzahl
235 (217)
Anteil
109 (78)
19,8 % (16,8 %)
181 (157)
14
(5)
13
(7)
32,8 % (33,8 %)
2,5 % (1,1 %)
2,4 % (1,5 %)
6,6 % (4,2 %)
62,3 % (66,0 %)
42,6 % (46,8 %)
Jahresbericht 2013
6. Anmeldegründe
(laufende Fälle im Jahr 2012)
Anzahl
10Unversorgtheit des jungen Menschen
20 (15)
3,6 %
12 (21)
2,2 %
17 (13)
3,1 %
147 (138)
26,6 %
86 (70)
15,6 %
321 (271)
58,2 %
71 (73)
12,9 %
116 (98)
21,0 %
53 (64)
9,6 %
11Unzureichende Förd. /Betreuung/Versorgung d. jung.
Menschen
12Gefährdung des Kindeswohls
13Eingeschränkte Erziehungskompetenz der
Eltern/Personensorgeberechtigten
14Belastung d. jungen Mensch d. Problemlagen d. Eltern
15Belastung jung. Mensch durch familiäre Konflikte
16Auffälligkeiten im sozialen Verhalten d. jung. Menschen
17Entwicklungsauffälligkeiten/seelische Probleme des. jungen
Menschen
18Schul./berufl. Probleme d. jung. Menschen
Anteil
Die Problemdichte im Fallgeschehen stellen die in der amtlichen Statistik erfassten
Einzelgründe für die Beratungsaufnahme ab. Hierbei ist zu beachen, dass wegen der
formalen statistischen Begrenzung nicht alle Merkmale miteinander kombiniert
werden konnten. Es waren dabei Mehrfachnennungen möglich, jedoch nur für
Merkmale unterschiedlicher Kategorien (Merkmale mit der gleichen ersten Ziffer
bilden eine gemeinsame Kategorie). Es war demnach zum Beispiel nicht möglich
gleichzeitig das Merkmal „15-03 Trennung/Scheidung“ sowie das Merkmal „15-04
Umgangs-/Sorgerechtsstreitigkeiten“ anzugeben.
Die oben zusammenfassten Kategorien der Anmeldegründe stellen sich in der
Gesamtübersicht folgendermaßen dar.
–Seite 11 -
Jahresbericht 2013
7. Beratungsanlässe
(laufende Fälle im Jahr 2012
10-02
10-05
10-04
11-01
11-02
11-03
11-05
11-06
11-07
12-01
12-02
12-04
13-01
13-02
13-03
13-04
14-01
14-02
14-03
14-04
14-05
15-01
15-02
15-03
15-04
15-05
15-06
16-01
16-02
16-04
16-05
16-06
16-07
16-08
17-01
17-02
17-03
17-05
17-06
18-01
18-02
18-03
18-04
18-05
18-06
18-07
Ausfall Bezugsperson (Krankheit)
Ausfall Bezugsperson (Tod)
Ausfall Bezugsperson (Inhaftierung)
unzureichende Förderung jung. Mensch in Familie
keine/mangelnde Unterstützung in Familie
mangelnde schul. Unterstützung in Familie
unzureichende Versorgung jg. Mensch in Familie
soziale Probl. wg. unzureichender Förd. in Familie
gesundheitl. Probl. wg. unzureichender Förd. in Familie
Gefährdung Kindeswohl
Vernachlässigung
körperliche Gewalt in Familie
Eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern
Erziehungsunsicherheit
pädagogische Überforderung
unangemessene Verwöhnung
Belastungen durch Probleme Eltern
psych. Erkrankung Elternteil
Suchtproblematik Elternteil
geistige/seelische Behinderung Elternteil
physische Erkrankung Elternteil
Belastung jg. Mensch durch fam. Konflikte
Partnerkonflikte
Trennung/Scheidung
Umgangs-/Sorgerechtsstreitigk.
Eltern-Kind-Konflikt
migrationsbedingte Konflikte
Auffälligkeiten Sozialverhalten
Gehemmtheit
Geschwisterrivalität
Weglaufen
Aggressivität
Drogen/Alkohol
Delinquenz/Straftat
Entwicklungsauffälligkeiten/seelische Probleme
Entwicklungsrückstand
Ängste
selbst verletzendes Verhalten
suizidale Tendenzen
Schulische/berufl. Probleme jg. Mensch
leistungsm. Überforderung
Konzentrationsprobleme
ADS
Hyperaktivität
Schwänzen
Hochbegabung
–Seite 12 -
Anzahl
4
15
1
3
4
1
1
2
1
4
1
11
49
77
20
1
37
28
10
1
10
44
27
141
73
32
4
37
6
8
2
12
2
4
92
6
13
2
3
32
2
5
3
2
8
1
Anteil
0,72%
2,72%
0,18%
0,54%
0,72%
0,18%
0,18%
0,36%
0,18%
0,72%
0,18%
1,99%
8,88%
13,95%
3,62%
0,18%
6,70%
5,07%
1,81%
0,18%
1,81%
7,97%
4,89%
25,54%
13,22%
5,80%
0,72%
6,70%
1,09%
1,45%
0,36%
2,17%
0,36%
0,72%
16,67%
1,09%
2,36%
0,36%
0,54%
5,80%
0,36%
0,91%
0,54%
0,36%
1,45%
0,18%
Jahresbericht 2013
8. Anregung der Anmeldung in der Familien- und Erziehungsberatungsstelle
(alle laufenden Hilfen in 2012)
Anregung durch…
Eltern / Sorgeberechtigte
Schule / Kindergarten
Sozialer Dienst, andere Institution
Gericht / Staatsanwaltschaft / Polizei
Arzt / Klinik / Gesundheitsamt
Junger Mensch selbst
Ehemalige Klienten / Bekannte
Sonstige
Keine Angabe
Anzahl
248
74
135
24
20
10
12
12
17
Anteil
44,9 %
13,4 %
24,5 %
4,4 %
3,6 %
1,8 %
2,2 %
2,2 %
3,1 %
9. Alter der angemeldeten Kinder, Jugendlichen und jungen
Erwachsenen (abgeschlossene Fälle)
Alter
Unter 3 Jahre
3 bis unter 6 Jahre
6 bis unter 9 Jahre
9 bis unter 12 Jahre
12 bis unter 15 Jahre
15 bis unter 18 Jahre
18 bis unter 21 Jahre
21 bis unter 27 Jahre
Summe
männlich
15
35
29
31
45
20
3
1
179
weiblich
16
24
19
31
28
20
5
0
143
insgesamt
31
59
48
62
73
40
8
1
10. Tätigkeit der Eltern (alle laufenden Fälle in 2012)
Vollzeit erwerbstätig
Teilzeit erwerbstätig
Geringfügig beschäftigt
Arbeitslos
In Ausbildung/Umschulung
Rentner/-in
Hausmann/-frau
Sonstiges/unbekannt
Vater
405
15
3
44
15
5
3
58
73,4 %
2,8 %
0,7 %
8%
2,8 %
0,9 %
0,7 %
10,6 %
–Seite 13 -
Mutter
112
236
34
37
6
6
86
31
20,4 %
42,9 %
6,2 %
6,9 %
1,2 %
1,2 %
15,6 %
5,7 %
Jahresbericht 2013
11. Wirtschaftliche Situation der Familie (alle laufenden Fälle in 2012)
Familie lebt überwiegend von
Anzahl
Anteil
Eigenen Einkünften
425
78,8 %
Sozialleistungen
114
21,2 %
12. Herkunft (alle laufenden Fälle in 2012)
Ja
Nein
Ausländische Herkunft mindestens eines Elternteils
126
23,4 %
413
76,6 %
In der Familie wird vorrangig deutsch gesprochen
495
91,8 %
44
8,2 %
13. Aufenthalt der Kinder/Jugendlichen zum Beginn der Hilfe
(alle laufenden Hilfen in 2012)
Anzahl
Anteil
Bei Eltern/Elternteil/Sorgeberechtigten
520
97,4 %
In Pflegefamilie (§§ 33, 35a, 41 SGB VIII)
2
0,4 %
Heim, betreutes Wohnen §§ 34, 35a, 41 SGB VIII)
3
0,6 %
Bei Verwandten
6
1,1 %
In eigener Wohnung
2
0,4 %
Unbekannt
18
–Seite 14 -
Jahresbericht 2013
14. Bildungs- und Berufssituation der angemeldeten Kinder,
Jugendlichen u. jungen Erwachsenen (alle laufenden Hilfen in 2012)
Institution
Keine institutionelle Betreuung
Tageseinrichtung für Kinder
Grundschule
Hauptschule
Förderschule
Realschule
Gymnasium
Gesamtschule
Fachoberschule/Fachschule
Fachhochschule/Hochschule
In Qualifizierungsmaßnahme / Berufsförderung
Berufsausbildung
Wehr-/Zivildienst
Berufstätig
Arbeitslos
Sonstiges/Unbekannt
Anzahl
25
115
110
41
18
80
82
45
11
0
3
3
0
0
6
7
15. Wartezeit von der Anmeldung bis zum 1. Fachkontakt
(alle laufenden Hilfen in 2012)
Anzahl
bis zu 14 Tagen
282
bis zu vier Wochen
173
bis zu acht Wochen
77
länger
20
Anteil
4,6 %
20,9 %
20,0 %
7,4 %
3,4 %
14,6 %
14,9 %
8,3 %
2,0 %
0,0 %
0,6 %
0,6 %
0,0 %
0,0 %
1,1 %
1,4 %
Anteil
51,1 %
31,3 %
14,0 %
3,6 %
In etwa der Hälfte der Fälle ist es gelungen, innerhalb von 14 Tagen nach
Anmeldung ein Erstgespräch durchzuführen. Wenn dies nicht erreicht worden ist,
hat dies teilweise auch an den Terminmöglichkeiten der Klienten gelegen. Deutlich
geworden ist aber auch, dass sich auf Grund besonders hohen Anmeldezahlen ab
Ende 2011 und über das ganze Jahr 2012 hinweg die Wartezeiten spürbar verlängert
haben. Für besonders akute Fälle wurden in der Regel aber besondere zusätzliche
Erstgesprächstermine ermöglicht.
Der von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung und dem Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend empfohlene Anteil an Erstgesprächen von
–Seite 15 -
Jahresbericht 2013
80 Prozent, die innerhalb von vier Wochen stattfinden, wurde durch den engagierten
Einsatz der Mitarbeiter/innen gerade noch erreicht.
16. Beratungstermine (bei abgeschlossenen Fällen)
Zahl der Beratungen
Anzahl
Anteil
(in Klammern Vorjahr)
bis zu 5
6 - 15
16 - 30
mehr als 30
198 (168)
98 (74)
16
(3)
8 (2)
Beratungsgespräche
Beratungsgespräche
Beratungsgespräche
Beratungsgespräche
61,9 % (68,0%)
30,6 % (30,0 %)
5,0 % (1,2 %)
2,5 % (0,8 %)
Bei der Betrachtung dieser Auswertung für die in 2012 abgeschlossenen Fälle wird
deutlich, dass sich die Laufzeiten und Fallintensitäten gegenüber dem Vorjahr im
Schnitt verlängert haben. Der Anteil der Hilfen, die bereits nach fünf Terminen
beendet werden konnte, hat sich von 68,0 auf 61,9 Prozent verringert. Gleichzeitig
haben sich die Fälle mit mehr als 15 Terminen verfünffacht.
Bei den über den Jahreswechsel hinaus noch andauernden Hilfen (232 Fälle waren
noch nicht abgeschlossen) zeichnen sich auch noch einmal eine größere Anzahl von
sehr intensiven Fällen ab. Dies ist zum einen bei den durch die Jugendämter und die
Familienrichter übermittelten Fällen besonders spürbar. Zum anderen werden die
erhöhten Fallintensitäten aber auch bei vielen Beratungen deutlich, bei denen die
Ratsuchenden besonders gravierende Problemstellungen und Beratungsanliegen
formulieren oder diese in der Beratung erkennbar werden. Nach derzeitiger
Einschätzung dürfte sich die Zahl der erforderlichen Beratungsgespräche allgemein
weiter nach oben bewegen. Dies wirkt sich in einer zunehmenden Arbeitsbelastung
der Berater/innen aus.
17. Dauer der Beratung (bei abgeschlossenen Fällen)
Dauer
Anzahl
Anteil
(in Klammern Zahl der drei Vorjahre 2011, 2010, 2009/
bzw. Anteil Vorjahre)
Unter 3 Monate
3 bis 6 Monate
6 bis 9 Monate
9 bis 12 Monate
12 bis 18 Monate
18 bis 24 Monate
24 bis 30 Monate
25,5 % (43,3 %/51,6 %)
82 (107/ 149/ 198)
54 (34/ 64/ 81)
88 (63/ 35/ 22)
43 (28/ 14/ 24)
33 (9/ 14/ 16)
16 (3/ 11/ 3)
6 (3/ 2/ 3)
–Seite 16 -
16,8 % (13,8 %/22,2 %)
27,3 % (25,5 %/12,1 %)
13,4 % (11,3 %/4,8 %)
10,3 % (3,6 %/4,8 %)
5,0 % (1,2 %/3,8 %)
1,9 % (1,2 %/0,7 %)
Jahresbericht 2013
Die Dauer der abgeschlossenen Beratungen und Therapien
hat sich bereits
gravierend verlängert. Der erforderliche Zeitraum hat gegenüber 2010 um mehr als
2 ½ Monate zugenommen und hat sich damit um etwa die Hälfte verlängert. Bei
dieser Betrachtung werden zwei Tendenzen gleichzeitig und kumulierend wirksam:
zum einen sind dies die erhöhte Fallintensität und –komplexität, zum anderen ist
dies aber auch die Menge an Fällen, die durch die vermehrten Anmeldungen
entstanden ist. Dadurch wird es immer schwieriger für die Fallverläufe, die
Sitzungstermine mit den Möglichkeiten der Klienten zu koordinieren.
18. Beratungsschwerpunkte gemäß SGB VIII - Kinder- und Jugendhilfegesetz (abgeschlossene Fälle)
§ 17 Beratung in Fragen von Partnerschaft, Trennung und Scheidung
§ 18 Beratung bei der Ausübung der Personensorge
und des Umgangsrechts
§ 28 Erziehungsberatung
72
448
§ 41 Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung
10
Beratung außerhalb des SGB VIII – Kinder- und Jugendhilfe
0
22
19. Familien erhalten bereits Hilfen nach SGB VIII -Kinder- und Jugendhilfegesetz (laufende Hilfen in 2012)
Anzahl
Anteil
Ja
35
4,0 %
Nein / keine Angabe
517
96,0 %
In 35 der in 2012 laufenden Fälle ist die Familien- und Erziehungsberatungsstelle
ergänzend oder ablösend tätig geworden, bei denen bereits zuvor andere
Jugendhilfemaßnahmen erfolgt sind.
–Seite 17 -
Jahresbericht 2013
20. Fallbezogene Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
(abgeschlossene Fälle)
Institution
Anzahl der Fälle
Ärzte/-innen, Kliniken
12
Psychotherapeuten/-innen
9
Familienzentren/Kindertageseinrichtungen
8
Schulen
16
Andere Beratungsstellen
1
Schulpsychologische Dienste
3
Jugendämter
62
Jugendämter mit Bezug auf § 8a SGB (Kindeswohlgef.)
12
Heime / teilstat. Einrichtungen
1
Sozialämter
2
Soziale Dienste freier Verbände
2
Gerichte/Justiz
7
Rechtsanwälte/-innen
1
20. Beendigung der Beratung (abgeschlossene Fälle)
Anzahl
Anteil
Beendigung gemäß Beratungszielen
297
92,8 %
Beendigung abweichend von Beratungszielen
23
7,2 %
–Seite 18 -
Jahresbericht 2013
21. Familien mit Wohnort Brühl oder Wesseling
Fälle aus Familien in Wesseling und Brühl
300
200
100
0
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Brühl
114
112
103
113
149
141
177
179
198
208
210
214
230
294
Wesseling
67
69
64
70
121
179
193
188
214
234
220
205
228
244
Anmerkung zu den Zahlen von 2012:
Bei der Zuordnung zu Brühl und Wesseling sind im Jahr 2012 die Beratungsfälle
aufgeführt, in denen die Familien einen Bezug zu den beiden Städten haben. In
einigen Fällen gibt es diesen zu beiden Städten gleichermaßen. Dann ist der
Wohnort der Kinder maßgeblich gewesen. In den Fällen, bei denen die Kinder ihren
Wohnort nicht in Brühl oder Wesseling haben, wohnt meist einer der Rat suchenden
Elternteile in Wesseling oder Brühl.
–Seite 19 -
Jahresbericht 2013
Einzelfallunabhängige Leistungen und Tätigkeiten der Familienund Erziehungsberatungsstelle
Neben dem gesetzlichen Auftrag, Erziehungsberatung und familientherapeutische
Unterstützungsleistungen im Einzelfall zu erbringen, haben die Familien- und
Erziehungsberatungsstellen auch unabhängig von ihrer Einzelfallarbeit allgemeine
Aufgaben zu erfüllen. Unabhängig von den 552 Einzelfallhilfen im Jahr 2012 wurden
darüber hinaus folgende 115 Leistungen von der Familien- und
Erziehungsberatungsstelle erbracht:
• Einzelveranstaltungen für Multiplikatoren (Lehrer/innen, Erzieher/innen,
Fachkräfte der Jugendhilfe und anderer Einrichtungen)
• Einzelveranstaltungen für Eltern, junge Menschen und Interessierte
• Kurse und mehrtägige Veranstaltungen für Multiplikatoren und Eltern
• Fachliche Unterstützung anderer Einrichtungen
• Offene Sprechstunden für Eltern und junge Menschen
(in Klammern Zahl des Vorjahres)
Art des Angebots
Anzahl der
Veranstaltungen
Anzahl der
Termine
Anzahl der
Teilnehmer/innen
Einzelveranstaltungen für
Multiplikatoren, Eltern,
junge Menschen und
Interessierte
10 (7)
10 (7)
87 (97)
Kursangebote für Fachkräfte
und Eltern
6 (8)
36 (39)
48 (68)
Fachliche Unterstützung
anderer Einrichtungen
28 (56)
28 (56)
145 (126)
Offene Sprechstunden für
Eltern und junge Menschen
26 (18)
18
–Seite 20 -
Jahresbericht 2013
Gesetzlicher Auftrag und Qualitätsaspekte
Diese zuvor beschriebenen Aufgaben und Leistungen sowie die Kooperationen mit
Familienzentren, Allgemeinen Sozialen Diensten, Schulen, Kitas und anderen
Einrichtungen sind als Pflichtaufgaben zu erbringen, um als Beratungsstelle
anerkannt zu sein und die Landesförderung für die Familienberatung zu erhalten.
Über den Einzelfall hinausgehende Aktivitäten, präventive Angebote und
Vernetzungsaktivitäten sind konstitutiver Bestandteil der Erziehungs- und
Familienberatung. Empfohlen wird in diesem Zusammenhang, für Prävention und
Vernetzungsaufgaben 25 Prozent der zeitlichen Kapazität einer Einrichtung
vorzuhalten. Nach der Konzeption für die Familien- und Erziehungsberatungsstelle
für Wesseling und Brühl und wegen der anhaltend steigenden Fallzahlen in den
Einzelfallhilfen stehen für diese Aufgabenstellung derzeit nur annähernd 10 Prozent
der Kapazität zur Verfügung.
Gremienarbeit (Arbeitsgemeinschaften, Vernetzungsarbeit)
Die Familien- und Erziehungsberatungsstelle kooperiert aktuell insgesamt in 16
Feldern mit anderen Organisationen:
• 5 Familienzentren in Brühl (3) und Wesseling (2) und den jeweiligen anderen
Kooperationspartnern der Familienzentren
• Jugendämter/Soziale Dienste in Brühl und Wesseling
• Bündnis für Familie in Wesseling
• Arbeitskreis Familienbildung Brühl
• AG 78 (Erzieherische Hilfen) in Brühl
• Psychosozialer Arbeitskreis Rhein-Erft
• Familientherapeutischer Arbeitskreis Rhein-Erft
• Landesarbeitskreis der kommunalen Erziehungsberatungsstellen mit dem Städteund Gemeindebund
• AK Frühe Hilfen für Familien (sowohl in Brühl als auch in Wesseling
• AK Familienbildung
• AK Partnerschaft, Trennung und Scheidung mit dem Familiengericht Brühl, den
Jugendämtern und den Beratungsstellen im südlichen Rhein-Erft-Kreis
• Distriktteam Brühl-Vochem (Grundschule, Träger der OGS, ASD, Familien- und
Erziehungsberatungsstelle, Regionale Schulberatung)
• OGS-Teams der Wesselinger Grundschulen Goetheschule und Schillerschule
• Grundschulen und weiterführende Schulen in Brühl und Wesseling
• Kindertageseinrichtungen in Brühl und Wesseling
–Seite 21 -
Jahresbericht 2013
Offene Sprechstunden in anderen Organisationen und Einrichtungen
Um Eltern ein leicht zugängliches Angebot für Beratung und allgemeine Fragen der
Erziehung anzubieten, bietet die Familien- und Erziehungsberatungsstelle auch
außerhalb der beiden eigenen Standorte offene Sprechstunden an. Diese
Anlaufmöglichkeiten sind mittlerweile zu einem festen und regelmäßigen Angebot
ausgebaut worden. Im Jahr 2012 hat es insgesamt 26 offene Sprechstunden der
Beratungsstelle außerhalb der eigenen Einrichtung gegeben. Inzwischen gibt es diese
Angebote in den beiden städtischen Familienzentren in Brühl und Wesseling („Haus
für Kinder“ in Brühl-Vochem und „Villa Sonnenschein“ in Wesseling) monatlich und
im Ev. Familienzentrum in Wesseling nach Einzelabsprache.
Veranstaltungen für Multiplikatoren und Fachkräfte sowie für Eltern und junge
Menschen
Im Jahre 2012 hat die Familien- und Erziehungsberatungsstelle insgesamt 10
Einzelveranstaltungen mit insgesamt 87 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
durchgeführt.
Bei den Themenveranstaltungen für Eltern standen die folgenden Fragen im
Vordergrund:
• Spielräume oder Grenzen - was brauchen unsere Kinder?
• Freizeitgestaltung mit Kindern
• Allein-/getrennt erziehen im Alltag
Darüber hinaus wurden insgesamt 6 Kursangebote für Fachkräfte und Eltern
durchgeführt, die an insgesamt 36 Terminen stattgefunden haben. An diesen Kursen
haben 48 Personen teilgenommen.
Die Gruppenangebote für Eltern erstreckten sich im Jahr 2012 auf vier Gruppen eine
Gruppe für Alleinerziehende (jeweils 14-tägig eine Gruppe mit Kinderbetreuung in
Wesseling) sowie 1 Gruppe, zwei Gruppen für Eltern von pubertierenden Kindern,
und eine Effekt-Elterngruppe im Haus für Kinder.
Für die Multiplikatoren wurden mehrere Kurse durchgeführt zu den Themen
• Gesprächsführung bei Elterngesprächen
• Fallbesprechungen
–Seite 22 -
Jahresbericht 2013
Fachliche Unterstützung anderer Einrichtungen
Für die fachliche Unterstützung von Fachkräften der Kinder-, Jugend- und
Familienhilfe, von Lehrer/innen und Erzieherinnen haben in 2012 insgesamt 28
Termine stattgefunden. Genutzt haben dieses Angebot insgesamt 145
Teilnehmer/innen aus Brühl und Wesseling.
Die Form dieser Beratungen war sehr unterschiedlich. Zum einen erhalten die
Fachkräfte und Multiplikatoren aus anderen Einrichtungen in akuten Einzelfällen
(besonders bei Fragen zur Kindeswohlgefährdung) eine direkte und schnelle
persönliche Beratung. Zum anderen erfolgen Fallbesprechungen auch in den
regelmäßigen dafür vereinbarten Besprechungsrunden (z.B. Distriktteam BrühlVochem oder Fallbesprechung OGS-Teams oder Fallbesprechung mit den Teams der
Familienzentren).
–Seite 23 -
Jahresbericht 2013
Darstellung der regelmäßigen Angebote für Multiplikatoren,
Fachkräfte sowie für Eltern und junge Menschen
Pubertäts-Elterngruppe - eine Gruppe für Eltern von pubertierenden
Jugendlichen
Die Beratungsstelle bietet seit einigen Jahren eine präventive Gesprächsreihe für
Eltern zum Thema Pubertät an. Hier werden alle Themen rund um diese oftmals
schwierige Phase im Leben der Kinder und Eltern behandelt. So geht es zum einen
um viel Information, die in der Gruppe vertieft und auf Alltagssituationen bezogen
wird. Zum anderen werden die Eltern angeregt, sich noch einmal mit ihrer eigenen
damaligen Jugendzeit auseinanderzusetzen. Hierfür und für die Bearbeitung
konkreter Alltagsanliegen ist ein vertraulicher Rahmen erforderlich, der in dieser
geschlossenen Gruppe aufgebaut wird. Ein wichtiger Teil der Gruppenarbeit ist die
Reflexion der Eltern über die anstehende Veränderung von Erziehungshaltung und
Selbstverständnis angesichts dieser Entwicklungsphase ihrer Kinder.
Eltern mit Anliegen, die sich aufgrund ihrer Art oder ihres Schweregrades nicht für
eine Bearbeitung in dieser Gruppensituation eignen, können sich in der klassischen
Familienberatung Rat und Hilfe holen.
Gruppenangebote für Alleinerziehende
Alleinerziehende sind besonders gefordert und fühlen sich oft von der Gesellschaft
allein gelassen und nicht selten diskriminiert.
Das Beratungsteam der Familien- und Erziehungsberatungsstelle hat seit dem Jahr
2006 ein Hilfe- und Unterstützungsangebot für Alleinerziehende rund um den Alltag
aber auch für die persönliche Situation (mögliche Lebenskrise durch Trennung)
vorgehalten.
Alleinerziehende sollten sich nicht mehr sich selbst überlassen fühlen, Möglichkeit
haben, Alltagsfragen und - Probleme auszutauschen und sich gegenseitig zu
unterstützen. Zusätzlich findet Beratung zu erzieherischen Fragen und in Fragen der
Ausübung einer gemeinsamen elterlichen Sorge sowie auch der Gestaltung des
Kontaktes zum leiblichen Elternteil, das außerhalb des jetzigen Familiensystems
lebt, statt.
Um die Teilnahme an einer Alleinerziehenden-Gruppe für alle zur ermöglichen, wird
parallel eine Kinderbetreuung angeboten, die sehr positiv angenommen wird.
–Seite 24 -
Jahresbericht 2013
Seit Januar 2006 besteht diese Gruppe von bis zu 10 Teilnehmern, die sich 14tägig
dienstags um 18:00- 19:30 trifft und sehr intensiv an den o.g. Themen miteinander
arbeitet.
Die fachliche Begleitung der Gruppe hat die Familien- und Paartherapeutin Vassiliki
Toparlaki-Krogoll von Anfang an übernommen.
Die Rückmeldung der Teilnehmer ist sehr positiv und der Bedarf an beraterischer
und therapeutischer Unterstützung für Alleinerziehende ist groß.
Fallbesprechungsgruppen für Erzieherinnen
Als kommunale Fachstelle besteht eine Aufgabe der Familien- und
Erziehungsberatungsstelle darin, Fachkräften aus Kindertageseinrichtungen, Schulen
und kommunaler Jugendhilfe gezielte Beratung in einzelnen Fällen ihres beruflichen
Alltags anzubieten.
Durch die Reflektionsprozesse der pädagogischen Arbeit entsteht bei den
teilnehmenden Erzieher/innen ein Bildungsprozess, der zum einen die persönliche
Professionalisierung vorantreibt, zum anderen aber auch dazu führt, dass in
weiteren Gesprächen über den „Fall“ in der Einrichtung selbst neue Perspektiven
deutlich werden und eine Multiplikation der Beratungserfahrungen stattfindet.
Die zunehmende Zahl von auffälligen Kindern in Kindertageseinrichtungen macht es
notwendig, sich professionell mit der Thematik auseinander zu setzen. Aus der
Forschung ist bekannt, dass frühe Verhaltensauffälligkeiten bei jungen Kindern ein
erhebliches Risiko für Störungen des Sozialverhaltens im späteren Kindesalter sowie
im Jugendalter darstellen.
Insofern bedeutet eine frühe Intervention zielgerichtete (selektive) Prävention von
späteren Verhaltensproblemen und psychischen Störungen. Die Erfahrung zeigt, dass
Fortbildungen zum Thema Verhaltensauffälligkeit den in der Regel komplexen und
individuellen Problemstellungen in der Kita oft nicht hinreichend gerecht werden.
Hierzu sind die Fragestellungen der Pädagoginnen zu individuell. Hingegen geben die
Beteiligten an, insbesondere von konkreten Fallbesprechungen zu profitieren.
Da die Kapazitäten für Fallberatungen bei der hohen Zahl von Kindertagesstätten für
die Beratungsstelle begrenzt sind, bietet es sich an, die Zeitressourcen sinnvoll zu
nutzen und mehrere Erzieherinnen in einer Gruppe zusammenzufassen. Ein weiterer
Vorteil der Gruppe besteht darin, die darin entstehenden Synergieeffekte zu nutzen.
Persönliche Stile der Erzieher/innen, ihre Berufserfahrung, ihre unterschiedlichen
–Seite 25 -
Jahresbericht 2013
Herangehensweisen und nicht zuletzt ihre persönliche Lebenserfahrung tragen in
einem Gruppenprozess dazu bei, sich weiter zu professionalisieren.
Unter der Moderation von Herrn Dipl. Pädagogen Achim Kirschall finden über einen
Zeitraum von ca. 4 Monaten fünf zweistündige Veranstaltungen für 8
Mitarbeiterinnen in einer festen Gruppe statt.
Mobile Familien- und Erziehungsberatung
im Familienzentrum „Haus für Kinder“, Brühl-Vochem, Merseburger Straße 1 und
im Familienzentrum „Villa Sonnenschein, Wesseling, Im Blauen Garn 89
Elterncafé
Das Elterncafé ist ein offener Treffpunkt für Mütter und Väter unterschiedlicher
Nationalitäten und sozialer Herkunft aus dem Stadtbereich Brühl Vochem sowie
interessierte Erziehungskräfte aus dem Familienzentrum.
Ohne vorherige Anmeldung können die Angebote des Elterncafés spontan genutzt
werden. Es ist in Brühl jeden ersten Montag im Monat von 9:00 bis 10:30 Uhr und in
Wesseling jeden ersten Donnerstag im Monat von 8:30 bis 10:00 Uhr geöffnet.
Regelmäßig werden mit Vorankündigung:
•
•
•
Impulsreferate zu pädagogischen gewünschten Themen (z.B. Strafen/Belohnen
und Medienkonsum) angeboten
Informationen zu Erziehungsthemen und Lebensfragen weitergegeben
Räumlichkeiten und Gesprächsangebote bereitgehalten, um andere Eltern
kennen zu lernen und um sich Tipps und Beratung/ Unterstützung zu holen.
Im Anschluss an das Elterncafe´ besteht die Möglichkeit einer individuellen
Beratung.
Das Ziel der mobilen Beratung im Elterncafe´ ist, Familien so früh wie möglich
fördern und ihnen den Weg zu ebnen in Belastungs-/ Problemsituationen die
beraterischen und therapeutischen Hilfen in der Familien- und
Erziehungsberatungsstelle zu nutzen.
–Seite 26 -
Jahresbericht 2013
EFFEKT-Kurs (EntwicklungsFörderung in Familien: Eltern- und Kinder-Training)
Dieser Kurs (5 Termine) verfolgt das Ziel, durch konkrete Hilfen/Anleitung die
Erziehungskompetenz von Eltern mit Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter
zu fördern.
Anhand von verschiedenen Methoden soll angemessenes Erziehungsverhalten
gefördert und der Umgang mit schwierigen Erziehungssituationen geübt werden.
Langfristiges Ziel des Kurses ist die Stärkung einer positiven Eltern-Kind-Beziehung,
um Verhaltensproblemen des Kindes wirksam vorzubeugen sowie Belastungen und
Stress für Eltern abzubauen.
Vor allem sollen solche Eltern von diesem Kursprogramm im Erziehungsalltag
profitieren, die unter besonderer Belastung stehen(z.B. Berufstätigkeit beider
Elternteile, allein erziehende Eltern) oder deren Kinder als „schwierig“ erlebt
werden (z.B. weil sie Aufforderungen nicht nachkommen, trotzig ihren Willen
durchsetzen möchten oder leicht wütend werden).
Inhaltlich befasst sich der Kurs mit Themen, die im Erziehungsalltag von
grundlegender Bedeutung sind.
1. Termin: Entwicklung fördern - positiv erziehen
2. Termin: Spielregeln in der Familie
3. Termin: Erfolgreich Grenzen setzen.
4. Termin: Umgang mit Stress und Bewältigung schwieriger Erziehungssituationen
5. Termin: Förderungen der Beziehung in der Familie und Freundschaften des
Kindes
Zu jedem Termin werden ausführliche Arbeitsmaterialien und Zusammenfassungen
ausgeteilt. Der Ablauf der Stunden (jeweils ca. 90 min) erfolgt sehr strukturiert.
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Jahresbericht 2013
Wesentliche Merkmale der Beratungsarbeit 2012 & Ausblick 2013
Die statistische Übersicht und die detaillierte Betrachtung der Angebote und
Leistungen der Familien- und Erziehungsberatungsstelle für Wesseling und Brühl im
Jahr 2012 ergeben folgende grundsätzliche Erkenntnisse:
• Die Familien- und Erziehungsberatungsstelle wurde 2012 von den Familien
weiterhin in sehr hohem Maße angenommen. Im Jahr 2012 wurde mit 552
Beratungsfällen ein neuer Höchststand in der Beratung erreicht und die
Beratungszahlen der Vorjahre wurden erneut überschritten.
• Der sich schon in den letzten Jahren abzeichnende Trend, dass die Fälle sowohl
vom Anlass der Beratung als auch in ihrer Intensität noch komplexer werden, hat
sich fortgesetzt. Die Problemdichte und die Komplexität der Beratungsfälle sind
deutlich größer geworden. Beratungshäufigkeit und Beratungsdauer nehmen
spürbar zu.
• Aus der genauen Betrachtung der Einzelfälle treten die Beratungs- und
Problemthemen ’psychiatrische Diagnosen’ und ’psychische Erkrankungen’,
’akute Krisen’, ’erhebliche Beziehungsstörungen zwischen Eltern und Kindern’,
’hochstrittige Scheidung/Trennung’, ’allein erziehen’ etc. mit einem hohen
Anteil besonders deutlich hervor.
• Eltern können das Beratungsangebot unmittelbar und niedrigschwellig in
Anspruch zu nehmen. Die Beratungsstelle wird ihrem Auftrag nach früher und
präventiver Hilfe dadurch besonders gerecht. Zudem führt die gute Kooperation
mit den Jugendämtern in Brühl und Wesseling zu einem gelingenden Zugang der
Familien in die Beratung.
• Mit der Beratungsarbeit werden Eltern aus allen Bevölkerungsschichten und
Kulturkreisen erreicht:
ausländische Herkunft der Eltern (23,4 Prozent), Eltern mit vorwiegenden
Einkünften aus Sozialleistungen (21,2 Prozent), Alleinerziehende (21,3 Prozent
bzw. 42,6 Prozent allein lebende Elternteile).
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Jahresbericht 2013
• Die Präsenz vor Ort mit den Beratungsangeboten in Wesseling und Brühl hat sich
gut bewährt. Die räumlich nahen Angebote werden zahlreich angenommen.
• Die regelmäßigen Außensprechstunden in Familienzentren und die vernetzenden
Kooperationen mit Schulen und Kindertageseinrichtungen verbessern weiter den
niedrigschwelligen Zugang zu den Beratungsangeboten.
• Die präventiven und vernetzenden Tätigkeiten mussten auf 10 Prozent der
Personalkapazitäten beschränkt bleiben. Die Beratungsstelle ist im
interkommunalen Vergleich geringer besetzt als andere Einrichtungen. Die
Anzahl der Berater/innen liegt etwa 17 Prozent unterhalb der vom
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend angesetzten Wert
von 6 Beraterstellen für 15.000 Kinder & Jugendliche (Zahl der Minderjährigen in
Brühl und Wesseling).
• Im Jahr 2013 setzt die Familien- und Erziehungsberatungsstelle die
Zusammenarbeit mit den beiden Jugendämtern in Brühl und Wesseling sowie mit
Schulen, Kindertageseinrichtungen und Familienzentren beider Städte
kontinuierlich fort. Auch durch diese Vernetzung und Kooperation wird für die
Brühler und Wesselinger Familien erfahrbar, wie sie die Hilfe selbst in Gang
setzen können und, dass sie in der Familien- und Erziehungsberatungsstelle
kompetente Hilfe und Unterstützung erwarten können.
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