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Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
156 kB
Datum
22.11.2012
Erstellt
06.11.12, 06:24
Aktualisiert
06.11.12, 06:24
Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“) Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“) Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“) Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“) Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“) Beschlussvorlage (Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“)

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Inhalt der Datei

Sitzungsvorlage Nr.: 225/2012 Federführender Bereich Beteiligte Bereiche Kultur, Sport, Städtepartnerschaften Vorlage für Kultur- und Partnerschaftsausschuss Betrifft: (ggf. Anlagen bezeichnen) Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“ Namenszeichen des federführenden Bereichs Sachbearbeiter/in Leiter/in Namenszeichen Beteiligte Bereiche Datum 26.10.2012 Namenszeichen I/10 Bearbeitungsvermerk Fachdezernent Kämmerer Bürgermeister STADT WESSELING Vorlagen-Nr.: 225/2012 Der Bürgermeister Sachbearbeiter/in: Datum: Herr Weidenhaupt 26.10.2012 X öffentlich nichtöffentlich Beratungsfolge: Kultur- und Partnerschaftsausschuss Betreff: Diskussionspapier „Zukunft der Städtepartnerschaften“ Beschlussentwurf: Nach Beratungsergebnis. Sachdarstellung: 1. Problem Die Stadt Wesseling unterhält seit vielen Jahren städtepartnerschaftliche Verbindungen zu den Städten     Gemeinde Pontivy, Frankreich Borough West Devon, England Große Kreisstadt Traunstein, Bayern Stadt Leuna, Sachsen-Anhalt 40 Jahre 29 Jahre 28 Jahre 22 Jahre Wegen ihres besonderen Engagements im Bereich Partnerschaften wurde Wesseling im Jahr 1992 das Europadiplom verliehen. Im Jahr 1995 folgte die offizielle Verleihung der sog. „Europafahne“, der Ehrenfahne des Europarates. Rat und Verwaltung Auf die guten Beziehungen und den regen Austausch zwischen Rat und Verwaltung mit den Partnerstädten Pontivy, Traunstein und Leuna braucht an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Ausnahme bilden die abgeebbten Verbindungen zwischen Wesseling und dem Borough West Devon. Ein Borough ist mit einem Landkreis vergleichbar. Im Borough West Devon gibt es drei kleine Städte, der Verwaltungssitz befindet sich in der Stadt Tavistock. Aufgrund der unterschiedlichen Aufgaben und Verwaltungsaufbauten blieb es bei wenigen persönlichen Freundschaften. Der für Boroughs obligatorische jährliche Wechsel der Verwaltungsspitze („Bürgermeister-/in“) hat die nachhaltige Pflege der Partnerschaft auf politischer und Verwaltungsebene zusätzlich erschwert. Verwaltungsinterne Abfrage über bestehende Städtepartnerschaften/Freundschaften/Kontakte I. Feuerwehr: Pontivy Nach dem Tod von J. LeCroller hatten die gemeinsamen Aktivitäten nachgelassen, diese werden inzwischen aber wieder intensiviert:  Sommer 2010 Besuch von vier Wesselinger Feuerwehrangehörigen in Pontivy (3 Tage).  Juni 2012 Besuch von drei Pontivy Feuerwehrangehöriger im Rahmen der städtischen Delegation.  Juli 2012 Treffen der beiden LdF´s in Pontivy.  2013 geplanter Besuch der Wesselinger Jugendfeuerwehr geplant. Eventuell kommen auch Jugendliche aus Pontivy zu Besuch. West Devon Nach dem Tod der "Kümmerer" Bernard Chamings (Tavistock) und Herbert Kahl sind die Kontakte vor vielen Jahren eingeschlafen. Aktuell gibt es keine gemeinsamen Aktivitäten. Traunstein 2009: Besuch des Feuerwehrfestes in Traunstein mit ca. 20 Feuerwehrangehörigen. Leuna keine Aktivitäten Grundsätzlich besteht seitens der Feuerwehr Interesse an einer Belebung der Partnerschaften. Vorrangig sollen die Kontakte zu Pontivy verstärkt werden. II. Jugendamt: Das Jugendamt hat einen jährlichen Kontakt zu Akyaka (Türkei) über den Jugendring. Weitere Auslandskontakte im Rahmen eines Jugendaustausches gibt es nicht. Die Kinder- und Jugendfreizeiten - in Kooperation mit dem Rhein-Erft-Kreis - führen regelmäßig nach Holland und Guidel (Frankreich). Zu unseren Partnerstädten bestehen keine Kontakte im Sinne eines Jugendaustauschs. Die Bemühungen des Jugendamtes nach Pontivy und West Devon blieben ohne Resonanz. Den letzten Jugendaustausch mit Pontivy gab es 2004, mit West Devon im Jahr 1999. Das Jugendamt ist grundsätzlich an einer Förderung des Jugendaustauschs interessiert und schlägt z.B. eine gemeinsame Jugendfreizeit im Sommer 2013 in Guidel als tri-nationale Jugendbegegnung vor. Der Bereich weist aber auf den hohen Aufwand und die Kosten hin und darauf, dass es sich bei Jugendaustauschen um freiwillige Leistungen handelt. Ein verstärkter Kontaktaufbau mit Besuchs- und Gegenbesuchsplanung und deren Durchführung ist aus Sicht des Bereiches nur mit zusätzlichen finanziellen und personellen Aufstockungen möglich. III. Schulen: 1. Käthe-Kollwitz-Gymnasium Die Schulleiterin des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, Frau Petra Meyer-Wolters, teilt ihr Interesse an einer Verstärkung der Auslandskontakte mit. Diese sind insbesondere geeignet, um das internationale Profil der Schule zu schärfen, was vor allem auch für den Ausbau des MINT-Profils wichtig sei. Aktuell findet ein regelmäßiger Schüleraustausch mit einer Schule in Baud, einer Nachbarstadt von Pontivy in 15 km Entfernung, statt. Die Kontakte nach England gestalten sich schwieriger. Seit in Großbritannien bereits in der Mittelstufe Fremdsprachen komplett abgewählt werden können, ist die Anzahl der Studienanfänger für Deutsch auf ein verschwindend geringes Niveau gesunken, so dass in den Schulen kaum noch Deutschunterricht stattfindet. Frau Meyer-Wolters berichtet, dass befreundete Kollegen in England bereits auf andere Fächer ausweichen mussten. Folglich besteht auf britischer Seite nicht wirklich ein Wunsch nach einem Austausch. Dies sei betrüblich, da es für das Käthe-Kollwitz-Gymnasium sehr förderlich wäre, wenn beispielsweise Lehrkräfte für Naturwissenschaften aus England im Rahmen eines Austauschs am Gymnasium Unterricht abhielten und umgekehrt. Ein vergleichbares Projekt gibt es an einer MINT EC Schule in Aachen mit Frankreich. In diesem Jahr wurde erstmals eine Studienfahrt der 8. Klassen nach England (Worthing) mit Unterbringung in Gastfamilien organisiert. Diese Fahrt wurde stark nachgefragt, so dass der Ausbau dieser Studienfahrten nach Großbritannien beabsichtigt ist. Worthing liegt an der Kanalküste in ca. 320 km Entfernung zu West Devon. Über Anregungen und Kontaktmöglichkeiten zu den Partnerstädten der Stadt Wesseling – insbesondere zu West Devon - würde Frau Meyer-Wolters sich sehr freuen. 2. Realschule Frau Renate Schubert von der Albert-Einstein-Realschule berichtet, dass der Schüleraustausch mit dem Lycée Jeanne d'Arc und dem Collège Les Sts Anges in Pontivy seit 41 Jahren besteht und fortgeführt wird. Die Realschule hat auch über mehrere Jahre ein Betriebspraktikum in West Devon durchgeführt, was aber seit ca. 6 Jahren u.a. aus Kostengründen und Schwierigkeiten englische Familien zu finden, nicht mehr statt findet. 3. Hauptschule Die Rektorin der Wilhelm-Busch-Hauptschule, Frau Dr. Doris Wirth, teilt folgende schulische Aktivitäten mit: 1. „Polenpraktikum“ im Oktober, jährlich seit 2011. IDA (Integration durch Austausch), finanziert durch die OBS (Otto Benecke Stiftung), 10er Schüler/innen arbeiten als Praktikanten in polnischen Betrieben 2. Klassenfahrten nach England (wechselnde Orte), jährlich Mai/Juni für die 8er Stufen in Gastfamilien 3. Österreich, jährlich im Jan./Feb. für die Klassenstufe 9 und 10 4. Schulen – Partner der Zukunft, jährlich im November 3-wöchiger Besuch eine/r/s Deutschlehrer/in/s aus dem weiter entfernten Ausland (Uruguay 2010, China 2011, Bolivien 2012) in unserer Schule, im Kollegium untergebracht 5. Comenius: Schulen im europäischen Ausland, Musik und Kunst am Beginn 6. Musikprojekt mit der arabischen Welt am Anfang 4. Grundschulen: Die Rheinschule in Urfeld baut aktuell eine enge Partnerschaft und einen Erfahrungsaustausch mit der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule in Leuna aus. Es haben mehrere gegenseitige Besuche der Schulleitungen stattgefunden. Beide Schulen wollen noch stärker kooperieren. So soll zum Beispiel im Sach- und Heimatkundeunterricht intensiv auf die Partnerstadt eingegangen und Brieffreundschaften zwischen den Schülerinnen und Schülern der beiden Schulen angestrebt werden. Bürgerliches Engagement: Partnerschaftsclubs: Der Partnerschaft-Club in West-Devon hat seine Arbeit eingestellt. Die Wesselinger Partnerschaftsclubs „Club Pontivy“ und „West-Devon-Club“ haben sich ebenfalls aufgelöst. In Pontivy existieren zwei „Partnerschaftsclubs“. Der offiziell und im Auftrag der Stadt agierende Club betreut alle bei der Stadt Pontivy bestehenden Partnerschaften. Außerdem gibt es einen zweiten, auf privater Initiative gegründeten Partnerschaftsclub. Vereinsaktivitäten: Es gibt zahlreiche, zum Teil langjährige und intensive Kontakte von Wesselinger Vereinen zu befreundeten Vereinen in den Partnerstädten. Diese können hier nicht umfassend und abschließend aufgeführt werden. Beispielhaft werden folgende Kontakte genannt: Musik Stadtgarde Wesseling / Okehampton Excelsior Silver Band (West Devon) Männer-Gesang-Verein 1844 Wesseling e.V. / Männer-Gesang-Verein Traunstein Musikfreunde Urfeld / Harmonie Municipale (Pontivy) Sport Der ASV hatte freundschaftliche Verbindungen nach West Devon TuS / TuS Leuna u. Turnverein Traunstein (z.B. Teilnahme an einem Handballturnier in Traunstein 2011] Karneval Die KG Löstige Postillione hat 2011 ein „Trainingscamp“ in Traunstein durchgeführt. Es bestehen Kontakte der KG Löstige Postillione und der KG Kornblumenblau zum Carnevalsclub Günthersdorf (Leuna). 2. Lösung Durch den Abschluss von Städtepartnerschaften zwischen Wesseling und Pontivy vor vier Jahrzehnten und später mit West Devon wurde der Wunsch nach einer ehrlichen und nachhaltigen Versöhnung in die Tat umgesetzt. Inzwischen ist die deutsch-französische und die deutsch-englische Freundschaft alltägliche Realität und wird überall in diesen Ländern als etwas vollkommen Normales erlebt. Dadurch ist die Bedeutung und Pflege dieser Beziehungen aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Erhalt und Stärkung der Partnerschaften kann auch nicht allen durch bloßes Verwaltungshandeln, etwa durch das Organisieren von Gruppenreisen, durch Kunstaustausch o.ä. erreicht werden. Auch durch wechselseitige Besuche von Vertretern aus Politik und Verwaltung wird es nicht gelingen, die angestrebten partnerschaftlichen Beziehungen langfristig am Leben zu halten. Erreicht werden muss eine Intensivierung der Kontakte von Vereinen, Bürgern und beim Jugend- und Schüleraustausch. Nur so kann Inhalt und Bedeutung von Städtepartnerschaften – Offenheit für Europa, andere Kulturen und Gesellschaften - in der Bürgerschaft Akzeptanz und Bekanntheit (wieder-) erlangen. Städtepartnerschaften müssen von den Bürgerinnen und Bürgern erlebt und gelebt werden. Beim Schul- und Jugendaustausch wird die Verwaltung sich im Rahmen der bereitgestellten Mittel weiterhin in den Ausbau der Beziehungen zu unseren Partnerstädten einbringen. Hier gilt es, neue Schulpartnerschaften aufzubauen und die bestehenden zu intensivieren. Die Partnerschaftsarbeit der Verwaltung sollte zukünftig neben dem Schul- und Jugendaustausch auf kulturelle Präsentationen und Veranstaltungen von Künstlern, Gruppen, Vereinen aus den Partnerstädten fokussiert werden. Um aber Städtepartnerschaft „zu den Bürgerinnen und Bürgern zu bringen“, um die Vereine neugierig zu machen auf die Vereine in unseren Partnerstädten und auch um die Kirchen stärker in die Städtepartnerschaftsarbeit mit einzubinden, hält die Verwaltung eine bürgerschaftliche Beteiligung in Form eines neuen (Gesamt-) Partnerschaftsvereins für das effektivste Mittel. Hierzu soll auch versucht werden, ehemalige Mitglieder der beiden aufgelösten Wesselinger Partnerschaftsvereine zur Gründung und Mitarbeit in dem neuen Gesamtverein zu gewinnen. Von ihnen ist in den vergangenen Jahren ein dichtes Netz persönlicher Bindungen und Freundschaften zu unseren Partnerstädten geknüpft worden. Diese Ressourcen sollten wieder aktiviert und weitere gewonnen werden. Der Verein soll es sich zum Ziel setzen, die Menschen zusammenbringen, Kontakt zwischen Vereinen herstellen und die Beziehungen zu allen Partnerstädten zu intensivieren und zu pflegen. Die Vision ist, dass die Bürgerinnen und Bürger zukünftig die Kontakte in die Partnerstädte selber spannen „der einfache Bürger wird zum Botschafter unserer Stadt“. 3. Alternativen Alternativ oder ergänzend könnte eine „Partnerschaftsbuslinie“ – insbesondere zwischen Wesseling und Pontivy eingerichtet werden. Angedachtes Prinzip: Ein von der Stadt Wesseling - ggf. gemeinsam mit der Stadt Pontivy – bezahlter Bus fährt an zwei aufeinander folgenden Wochenenden jeweils die Strecke Wesseling – Pontivy – und noch am gleichen Wochenende wieder zurück. An ersten Wochenende kann der Bus also sowohl von Wesselinger Vereinen, Gruppen und Personen zur Fahrt von Wesseling nach Pontivy genutzt werden, als auch (bei der Rückfahrt der Busses noch am gleichen Wochenende) von Pontivyer Vereinen und Gruppen zum Transport nach Wesseling. Am darauf folgenden Wochenende fährt der Bus die gleiche Strecke noch einmal, dann erfolgt den Rücktransport der Besuchergruppen zurück nach Wesseling bzw. nach Pontivy. 4. Finanzielle Auswirkungen Für das Haushaltsjahr 2013 sind auf dem PSK „Städtepartnerschaften“ 11-13-5281022 als Basisansatz Mittel in Höhe von 3.800,00 € beantragt.