Politik bei uns wird nicht mehr aktiv betreut, eine Datenaktualisierung findet genausowenig statt wie Support.

Wir würden gerne weitermachen. Aber die Ansprüche an die Plattform passen nicht zum vollständig ehrenamtlichen Betrieb. Hintergründe und Ideen zur Rettung finden Sie in diesem Blogartikel.

Beschlussvorlage (Anlage Nachreichung SPD-Anfrage Anlage6)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
82 kB
Datum
31.01.2013
Erstellt
05.02.13, 06:14
Aktualisiert
05.02.13, 06:14

Inhalt der Datei

Niederschrift über die öffentliche Diskussion zum Thema „Sport- und Gesundheitszentrum Wesseling“ am Dienstag, 13.11.2012, im Rheinforum Beginn: 19.00 Uhr Ende: 21.25 Uhr Folgende Personen stellen sich den Fragen des Publikums: Hans-Peter Haupt Gunnar Ohrndorf Manfred Hummelsheim Peter Nep Friedhelm Weidenhaupt Dr.-Ing. Markus Fischer Dr. Marc Dinkhoff Bürgermeister Stadt Wesseling 1. Beigeordneter Kämmerer Vorsitzender des Ausschusses für Sport und Freizeit Fachbereichsleiter Kultur, Sport und Städtepartnerschaften Dr.-Ing. Fischer Consult GmbH, Rheinbach Sozietät Wolter Hoppenberg, Hamm Herr Haupt begrüßt die Anwesenden und führt in das Thema ein. Seine Ausführungen sind der anliegenden Präsentation (Anlage 1) zu entnehmen. Herr Haupt führt aus, dass auch in Zeiten des Nothaushalts der Erhalt des Bades nie strittig gewesen sei. Nun gelte es als erstes Ziel, eine Geschäftsstrategie zu entwickeln, die den Nutzen für die Stadt, die Bürger, Vereine, Einrichtungen und Betriebe maximiert. Viele Gespräche wurden bereits geführt. Er richtet nochmals einen Aufruf an alle, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und nach Lösungen zum Erhalt des Bades zu suchen. Die Wesselinger Nutzer stehen an erster Stelle, wichtig sei aber auch, zusätzliche Nutzer für das Projekt zu gewinnen. Alle Akteure müssen miteinbezogen werden. Herr Nep, er moderiert die Diskussionsrunde, gibt organisatorische Hinweise für den Ablauf der Veranstaltung. Die Wortbeiträge werden für das Protokoll aufgezeichnet, aber anschließend gelöscht und nicht weitergegeben. Er betont, dass die von Herrn Dr. Fischer im Anschluss vorgestellte Präsentation zunächst „lediglich“ Vorschläge und Vorüberlegungen beinhaltet, wie das Bad sowie die angrenzenden Sportstätten und Flächen zukünftig gestaltet werden könnten. Bis Ende November können Interessierte Anregungen und Ideen einbringen; hierfür kann gerne die spezielle Seite auf der Stadtseite www.wesseling.de genutzt werden. Auf dem dort eingerichteten e-MailKonto zukunftsprojekt@wesseling.de hat jedermann die Möglichkeit, seine Meinung zu dem Projekt per e-Mail an die Verwaltung zu schicken. Alle eingehenden Anregungen werden im weiteren Verfahren ausgewertet. Die heutige Diskussion ist keine politische Veranstaltung. Nach Einführung durch Herrn Nep trägt Herr Dr. Fischer die Präsentation „Sport- und Gesundheitszentrum Wesseling, Grundlagen und mögliche Projektstruktur“ vor. Diese Präsentation ist dem Sitzungsprotokoll als Anlage 2 beigefügt. Im Anschluss stellt sich Herr Dr. Fischer den Fragen der Anwesenden. Folgende Wortbeiträge werden gemacht: Thomas Schoder: Können zum jetzigen Zeitpunkt schon Aussagen zum Investitionsvolumen gemacht werden? Wie viele Nutzer müssen zusätzlich erzielt werden, damit sich das Vorhaben trägt? Die Stadt Wesseling hat nur eine begrenzte Anzahl von Bürgern und in der umliegenden Region werden bereits viele Besucher gebunden, z.B. durch die Sporthochschule Köln, den Sportpark Nord in Bonn u.v.m. Hans-Peter Haupt: Wenn jeder Wesselinger Bürger einmal im Monat das Gartenhallenbad nutzen würde, gäbe es kein Defizit mehr. Herr Dr. Fischer hat den Auftrag, den Investitionsstau zu -2ermitteln und einen Business Case zu erarbeiten. Das Verfahren befindet sich derzeit noch im Stadium einer Analyse. Dr. Markus Fischer: Zunächst muss der Sanierungsstau begutachtet werden. Im Vergleich mit ähnlichen Bädern anderer Städte kann von einem Investitionsvolumen von 6 bis 8 Mio. Euro ausgegangen werden. Wird das Verfahren so wie heute vorgestellt durchgeführt, sind möglicherweise Investitionen in Höhe von 20 bis 30 Mio. Euro notwendig. Dies hängt aber davon ab, welche zusätzlichen Einrichtungen ein potentieller Investor für sinnvoll und tragfähig erachtet. Eine konkrete Aussage darüber, wie viel investiert werden muss, um das wirtschaftlich beste Ergebnis zu erreichen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Zunächst muss Grundlagenarbeit erfolgen und ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet werden. Durch dieses Alleinstellungsmerkmal wird ein großes Potential geschaffen, um hohe Besucherzahlen zu erzielen und Einnahmen zu generieren; dadurch werden wiederum höhere Investitionen gerechtfertigt. Um belastbare Zahlen zu erhalten, wird über das Interessenbekundungsverfahren festgestellt, wer Interesse daran hat, ein solches Bad in einer solchen Größenordnung zu betreiben, und mit welchen Business Plänen kalkuliert werden muss. Auf dieser Basis muss konkretisiert werden, welche Investitionen überhaupt getätigt werden können, oder ob das Projekt eher sinnvoll in Einzelprojekte zerlegt werden soll, die sich dann Stufe um Stufe aufbauen. Jede Anlage steht und fällt mit der Anzahl der Besucher. Thomas Schoder: Seine Kinder würden gerne ein Bad mit Außenanlagen in Wesseling besuchen; da dies in unserer Stadt nicht vorhanden ist, weichen sie in benachbarte Bäder aus. In der Präsentation von Herrn Dr. Fischer standen Kinder nicht mit im Fokus; aber auch sie würden zu einem Anstieg der Besucherzahlen verhelfen. Vor Jahren wurde das so genannte „Seebad“ in der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie ist der Verfahrensstand in dieser Angelegenheit? Hans-Peter Haupt: bearbeitet. Das Thema „Südsee“ (Baggersee) wird vom Fachbereich Stadtplanung Dr. Markus Fischer: Das Projekt soll auch für Kinder eine hohe Attraktivität besitzen, daher sind Wünsche und Anregungen von Familien und Kindern wichtig und zu berücksichtigen. Da es in der Region bereits viele Spaßbäder gibt, ist die Erarbeitung eines Alleinstellungsmerkmals wichtig. Peter Nep: In erster Linie ging es den Verantwortlichen darum, die Wesselinger Bevölkerung so früh wie möglich an der Diskussion zu diesem wichtigen Thema zu beteiligen, d.h. dass die BürgerInnen bei den Planungen und späteren Entscheidungen eingebunden werden. Vereine sollen nicht verdrängt werden. Wesselinger BürgerInnen und Vereine stehen an erster Stelle. Dr. Jürgen Recht: Die Präsentation war sehr detailreich hinsichtlich der Akquirierung von Kunden. Vermisst wird jedoch die Darstellung, wie ein niedrigschwelliger Zugang zum Bad geschaffen werden kann. Genannt wurden Ausbildungseinrichtungen, Sporthochschule, Trainerlehrgänge, etc. Gibt es belastbare Zahlen, wie viele Kunden damit zum Beispiel gegenüber der Bevölkerungsgruppe der 30- bis 65-Jährigen akquiriert werden können? Gibt es Daten darüber, wie der jetzige Altersquerschnitt im Schwimmbad ist? Dr. Markus Fischer: Der niedrigschwellige Badbesucherbereich, die fachtechnisch so genannte Grundlast, wurde bislang noch nicht untersucht, denn zu diesem Bereich zählen die Besucher, die auch heute die Besucherzahlen ausmachen. Die Präsentation soll zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, über diese Besucher hinaus noch zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen, um das Defizit zu reduzieren. Es muss ein Mittelweg gefunden werden. Mehr bauen heißt nicht unbedingt mehr verdienen. Mehr Investitionen zu tätigen mit der Möglichkeit mehr Besucher ans Bad zu binden und einen gleichmäßigen Badebetrieb zu ermöglichen - das ist die Schere, die geschlossen werden muss, um das Defizit zu reduzieren. Natürlich müssen im weiteren Ausschreibungsverfahren auch Überlegungen hinsichtlich der Tarifgestaltung angestellt werden. Es gibt im Badbereich viele Stellfaktoren, die einander beeinflussen. -3– Hans-Peter Haupt: Zum jetzigen Altersquerschnitt liegen keine statistischen Auswertungen vor, da im Bad kein elektronisches Kassensystem vorhanden ist. Frank Raschke: Als Essenz der Präsentation bleibt eigentlich nur, dass zusätzlich ein Hotel oder Jugendgästehaus gebaut wird; alles andere ist faktisch bereits vorhanden. Im Stadtgebiet sind mehrere Hotelbetriebe ansässig, warum wird nicht auf das bereits vorhandene Potential zurückgegriffen, um die vorgeschlagenen Partnerschaften anzustreben? Dies hindert ja nicht daran, gleichzeitig das Interessenbekundungsverfahren durchzuführen. Dr. Markus Fischer: Wenn die Interessenlage und die Randbedingungen bekannt sind, müssen grundsätzliche Überlegungen angestellt werden, ob das Vorhaben als großes Projekt oder eher in mehreren Einzelprojekten realisiert wird. Marion Bauer: Seitens des Kreissportbundes Rhein-Erft besteht immer Bedarf an guten Tagungsstätten; daher wird das Projekt befürwortet. Dr. Markus Fischer: Herr Dr. Fischer erkundigt sich nach der Strukturierung der vom Kreissportbund angebotenen Kurse. Peter Nep: Herr Nep regt an, dieses Thema mit dem Kreissportbund in einem gemeinsamen Gespräch zu erörtern. Peter Krott: Teilweise wird das Vorhaben positiv beurteilt. Als Anlieger der Birkenstraße haben für ihn aber die Themen „Lärmschutz“ und „Infrastruktur“ oberste Priorität. Gutachten werden gefordert, damit es nicht zu unzumutbaren Beeinträchtigungen der Anwohnerschaft kommt. Das Gartenhallenbad in seiner heutigen Konzeptionierung und Gestaltung besitzt für ihn kein Niveau; daher weicht er in umliegende attraktivere Einrichtungen aus. Vermisst wird in der Präsentation der Bereich „Wellness“. Herr Krott regt an, Kontakt zu den Stadtwerken Brühl aufzunehmen. Das von den Stadtwerken Brühl betriebene Karlsbad hat ein ansprechendes Angebot und erzielt überdies Gewinne. Zur Aufbesserung der finanziellen Situation der Stadt Wesseling wird des weiteren die Anbringung von fest installierten Radarfallen auf der BAB 555 empfohlen. Peter Nep: Er dankt Herrn Krott für seine Darstellung aus Anliegersicht; diese Bedenken der müssen im weiteren Verfahren unbedingt berücksichtigt werden. Hans-Peter Haupt: Rechtlich hat die Stadt Wesseling keine Handhabe, um auf der BAB Radarfallen zu installieren. Die Stadt steht in engem Dialog mit den Stadtwerken Brühl. Herr Haupt führt aus, dass es steuerliche Querverbünde gibt, d.h. dass Stadtwerke die durch verschiedene Aktivitäten (z.B. Energieerzeugung) erzielten Gewinne, mit Verlusten aus anderen Aktivitäten (z.B. Schwimmbad) verrechnen können. Die Stadtwerke Brühl praktizieren dies seit vielen Jahren. Die Wesselinger Verwaltung richtet derzeit die Stadtwerke neu aus, damit zukünftig auch Einnahmen erzielt werden können. Überdies wurde eine Energiepartnerschaft mit dem RWE gegründet. Im weiteren Verfahren wird geprüft, welches Betreibermodell (PPP, Stadtwerke, etc) realisiert werden soll, um für Wesseling die optimale Lösung zu erzielen. Dr. Markus Fischer: Es ist sehr wichtig, dass für die Anwohnerschaft Vorsorge getroffen wird. Alle erforderlichen Gutachten werden im weiteren Verfahren erstellt, um Beeinträchtigungen zu vermeiden oder zu minimieren. Hinsichtlich der technischen Möglichkeiten erläutert Herr Dr. Fischer einige Beispiele in anderen Städten. Von einem Tauchbecken, wie von Herrn Krott vorgeschlagen, soll im Hinblick auf die bereits bestehenden Einrichtungen in Siegburg und Rheinbach -4– unter dem Gesichtspunkt möglicher Konkurrenz verzichtet werden. Ein denkbares Alleinstellungsmerkmal für Wesseling könnte die Ausrichtung als „Sport- und Gesundheitsbad“ sein; der Bereich Wellness gehört selbstverständlich mit dazu. Rosemarie Fritsche: Auch die Bedürfnisse der älteren Generation müssen bei den Planungen durch entsprechende Angebote im Gesundheits- und Rehabereich Berücksichtigung finden. Dr. Markus Fischer: Selbstverständlich werden alle Generationen angesprochen. Der Fokus des Projektes liegt auf der Einrichtung eines Gesundheits- und Sportbades. „Gesundheitsbad“ - das ist der Teil des Bades, der gerade die älteren Menschen interessiert, und genau der soll gefördert werden. Stefan Reeker: Wie sollen Entscheidungsfindung zu kommen? die nächsten Schritte aussehen, um zu einer Hans-Peter Haupt: Die Ergebnisse der heutigen Bürgeranhörung werden protokolliert und dem Ausschuss für Sport und Freizeit in seiner nächsten Sitzung vorgelegt. Zunächst müssen die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen ermittelt und weitere Gespräche geführt werden. Bis Ende November können, wie oben bereits ausgeführt, weitere Anregungen und Ideen von den BürgerInnen eingebracht werden. Die heutige Präsentation beschreibt kein fertiges Konzept; das Projekt befindet sich im Anfangsstadium, die ersten Schritte werden gemacht. Dr. Markus Fischer: Die Grundaufgabenstellung war zunächst, den vorhandenen Sanierungsstau größenordnungsmäßig zu beziffern und den aktuellen Stand zu ermitteln. Viele Fragestellungen sind noch zu erörtern: Wo kommen wir hin, wenn wir so weitermachen wie bisher, allerdings mit einem sanierten Bad, in dem Zustand wie es heute ist oder vielleicht leicht attraktiviert? Wie wird sich das heutige Defizit in der weiteren Zukunft extrapolieren? Wie können alternative Konzepte, entweder als Gesamt- oder als Einzelprojekt, gerechnet werden? Wer kann Betreiber des Bades sein? Diese Vergleiche müssen gezogen werden. Die gesammelten Grundlagen werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem Interessenbekundungsverfahren zur Verfügung gestellt; potentielle Interessenten erhalten damit die Möglichkeit, Angebote oder Ideen zu formulieren, wie eine Realisierung aussehen kann. Parallel dazu werden Planungsgrundlagen geschaffen und diverse Gutachten (z.B. Lärmschutz, Schadstoff, Gutachten zur vorhandenen Bausubstanz) erstellt. Ebenfalls muss der vorhandene Bebauungsplan hinsichtlich der Umsetzbarkeit der Einrichtungen geprüft werden. Dr. Reinhild Harhoff: Als Anliegerin befürchtet sie, dass sich die Parkplatzsituation in der bislang als Anliegerstraße ausgewiesenen Birkenstraße durch ein erhöhtes Besucheraufkommen drastisch verschlechtern könnte. Gibt es konkrete Ideen zur Verkehrs- und insbesondere zur Parkplatzsituation? Hans-Peter Haupt: Hinsichtlich der Dimensionierung ist zunächst einmal die wirtschaftlichste Größenordnung zu ermitteln. Möglichst groß bedeutet nicht automatisch auch wirtschaftlicher. Im Rahmen dieser Untersuchung wird ebenfalls die Verkehrs- und Parkplatzfrage, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, erörtert. Stephan Weiser: Das Gartenhallenbad insgesamt, natürlich aber besonders der Saunabereich, haben durch mehrere Maßnahmen, die in den vergangenen Monaten durchgeführt worden sind, erheblich an Attraktivität gewonnen. Die Resonanz der Besucher ist positiv. Der Preis ist im Vergleich zu anderen Bädern sehr günstig. -5Peter Krott: Für ein ansprechendes Angebot wird auch ein höherer Eintrittspreis in Kauf genommen. Das Wesselinger Bad ist nicht attraktiv; daher besucht er die umliegenden Bäder und zahlt dort gerne mehr. Hans-Peter Haupt In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der richtigen Zielgruppe. In Wesseling soll kein Wellnesstempel entstehen, indem kein Wesselinger Bürger mehr schwimmen kann. Vielmehr soll der gesamten Bevölkerung weiterhin die Ausübung des Breitensports zu verträglichen Preisen ermöglicht werden. Hier ist ein Mischkonzept gefragt, denn durch Schwimmen alleine ist eine Senkung des Defizits nicht möglich. Wichtig ist ein Alleinstellungsmerkmal, da sonst ein Wettrüsten der Bäder untereinander beginnt. Das Projekt wird intensiv in öffentlichen Sitzungen beraten; mehrere Fachbereiche der Verwaltung sind miteingebunden. Alle BürgerInnen sind herzlich eingeladen, an den Sitzungen teilzunehmen und den Prozess zu verfolgen. Henrik von Bothmer: Das Wesselinger Bad ist nicht attraktiv. Von einem Wellness- oder Spaßbad wird aber seitens des Beraterteams abgeraten, da das Angebot in den umliegenden Städten bereits vorhanden ist. Hinsichtlich der von Herrn Dr. Fischer aus perspektivischen Gründen vorgeschlagenen Quersubventionierung stellt sich ihm die Frage, wie diese vor dem Hintergrund der im Umfeld reihenweise geschlossenen Ausbildungswohnheime oder Jugendgästehäuser hier in Wesseling aussehen soll? Wie konkret sind die Wünsche der Interessenten und wäre damit eine Quersubventionierung denkbar? Dr. Markus Fischer: Ein Jugendgästehaus ist an verschiedenen Stellen problematisch, daher wurde es im Vortrag nicht alleine als Jugendgästehaus deklariert, sondern als „Übernachtungsmöglichkeit“, z.B. in Form eines Jugendgästehauses oder Ausbildungswohnheimes. Es soll eine Übernachtungsmöglichkeit geben; zu dem Thema sind jedoch noch weitere Untersuchungen notwendig: Welche Subventionierungen sind möglich? Wie hoch kann die Auslastung sein? Peter Nep: Es wurden Fragebögen, in drei Rubriken unterteilt, verschickt, durch deren Auswertung das Interesse quantifiziert werden kann. Sinn und Zweck der Sache ist, dass durch die um das Bad herum geplanten Einrichtungen, Einnahmen erzielt werden können, die dem Erhalt des Bades zugute kommen. Tobias Kehlenbach: Aus seiner Sicht als Physiotherapeut stellt es für eine physiotherapeutische Einrichtung oder ein Gesundheitszentrum ein Alleinstellungsmerkmal dar, wenn ein Schwimmbad angeschlossen ist. In Wesseling und Umgebung gibt es kaum Praxen, die über eine derartige Anbindung verfügen. Ebenfalls könnte ein Wellnessbereich therapeutisch mitgenutzt werden. Alles in allem wird das Projekt begrüßt. Thomas Schoder: Durch die Zentralisierung eines erweiterten Angebotes über den Schwimmbetrieb hinaus besteht die Gefahr, dass die ortsansässigen, privatwirtschaftlich geführten Fitnessclubs verdrängt werden. Wie stellt man sich das partnerschaftliche Miteinander vor, ohne eine sukzessive Zentralisierung? Ein besonderer Fokus sollte auch auf das Thema „Sauberkeit“ gerichtet werden, hierfür muss mehr getan werden. Hans-Peter Haupt: Wichtige Faktoren sind die frühe Einbindung der klein- und mittelständigen Betriebe in das Verfahren und der Dialog vor Ort mit den Akteuren. Jeder Interessent soll die Möglichkeit haben, sich zu integrieren. Eventuell kann unter dem Internetportal „Sport und Gesundheit“ eine Vernetzung aller Wesselinger Akteure erfolgen, damit alle gemeinsam auf diesem Markt auftreten. Dieses Thema muss zu gegebener Zeit gemeinsam erörtert werden. -6Thomas Schoder: Denkbar wäre auch eine Kooperation („Vermarktung unter einem Dach“) der in Wesseling bereits vorhandenen Hotels und Tagungsstätten mit dem Schwimmbad. Dadurch könnte auch ein erhöhtes Besucheraufkommen erreicht werden. Rainer Brackmann: Seit drei Jahren arbeitet der TuS, Fachbereich Leichtathletik, an der Schaffung eines Ausbildungszentrums in Wesseling. Viele Lehrgangsmaßnahmen werden bereits in Wesseling durchgeführt; zahlreiche Fachverbände haben Interesse für weitere Maßnahmen bekundet. Die Nachfrage für ein Gesamtkonzept ist groß. Beweise dafür, dass nur die kompakte Lösung dem Erhalt des Schwimmbades dient, wurden erbracht. Quersubventionierungen des Bades durch alle Nutzer aller Angebote sind wichtig. Stehen Verwaltung und Politik für dieses gesamte, ganzheitliche Konzept? Treten Verwaltung und Politik dafür ein, dass die Wesselinger Vereine dieses Konzept mitrealisieren? Gewünscht wird endlich eine klare Aussage darüber, welche Planung favorisiert und weiterverfolgt wird. Hans-Peter Haupt: Wichtige Schritte sind zunächst die Senkung des Zuschussbedarfes und die Erarbeitung eines Finanzierungsplanes der Sanierungsmaßnahmen. Favorisiert wird ein Gesamtkonzept; es geht nicht mehr um die Frage des „Ob“, sondern des „Wie“. Die ersten Schritte in die richtige Richtung wurden bereits gemacht. Unter Beteiligung aller Akteure, und das bedeutet auch, aller Vereine, muss ein tragfähiges Konzept mit belastbaren, greifbaren Zahlen und Fakten erarbeitet werden. Heinz Reimbold: Die Stadt plant ständig große Modelle, wie z.B. das Museum Chemtec, und vernachlässigt darüber das Schwimmbad. Das Bad befindet sich inzwischen in einem schlimmen Zustand, und die Bürger fühlen sich nicht mehr wohl. Warum wird nicht endlich in das Bad investiert? Hans-Peter Haupt: Genau das geschieht durch unser Projekt. Das für den weiteren Betrieb erforderliche Investitionsvolumen wird von Herrn Dr. Fischer untersucht. Eine Schließung des Bades war zu keinem Zeitpunkt gewünscht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass Ertrinken die dritthäufigste Todesursache bei Kindern ist, ist der Erhalt des Bades sehr wichtig. Nun gilt es die Attraktivität der Einrichtung zu steigern, um mehr Nutzer zu erzielen, und durch Einnahmesteigerungen sowie Kostensenkungen das Bad wirtschaftlicher zu betreiben. In der Vergangenheit wurden bereits – auch mit Unterstützung Dritter - mehrere kleinere Maßnahmen (Saunabereich, Außengelände) zur Verbesserung des Ambientes durchgeführt. Dies wird von vielen Nutzern bestätigt. Peter Krott: Eingangs wurde von Herrn Haupt erwähnt, dass die Stadt Wesseling mit einem Blockheizkraftwerk eigenen Strom produziert. Im weiteren Verfahren sollte jedoch auch die Möglichkeit geprüft werden, inwieweit die in den ansässigen Industrieunternehmen produzierte Abwärme zur Kostensenkung mit in das Projekt einfließen kann. Hans-Peter Haupt: Der Gedanke ist richtig. Vor Jahren wurde in Wesseling (z.B. im ehemaligen UK-Bad) Fern-/Nahwärme eingesetzt; aus wirtschaftlichen Gründen musste dies aber eingestellt werden. Seitens der Verwaltung werden Gespräche mit potentiellen Energiepartnern in der Region geführt, die sich technologisch gut mit Nah- und Fernwärmenetzen auskennen. Langfristig könnte dies ein guter Weg für Wesseling sein; jedoch sind die Investitionen, die getätigt werden müssen, um diese Anlagen zu betreiben, sehr groß. Zum Thema „Energie“ gab es in jüngster Zeit eine gemeinsame Zukunftskonferenz mit den ansässigen Industrieunternehmen. In der Verwaltung wird derzeit ein Energiekonzept erarbeitet, in dessen Rahmen die Teilnahme am European Energy Award angestrebt wird; Fördermittel wurden beantragt. Dies alles wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das vorhandene Blockheizkraftwerk kann aber sofort und auch optimal im Bad eingesetzt werden. -7Peter Nep: Herr Nep bedankt sich bei den BürgerInnen für das zahlreiche Erscheinen und das Interesse an diesem Projekt. Er weist darauf hin, dass bis Ende November weitere Ideen eingebracht werden können (www.wesseling.de, e-Mail-Konto zukunftsprojekt@wesseling.de). Geplant ist ferner, die BürgerInnen in einer weiteren Veranstaltung über die zwischenzeitlich erarbeiteten Ergebnisse zu informieren. Hans-Peter Haupt: Herr Haupt spricht den BürgerInnen seinen Dank für die rege und interessierte Beteiligung aus und bittet ebenfalls um weitere Anregungen. Er weißt darauf hin, dass das Projekt auch in den öffentlichen Fachausschüssen mitverfolgt werden kann. Des weiteren bedankt er sich bei den Herrn Dr. Fischer und Dinkhoff für die Beiträge, bei Herrn Nep für die Moderation der Diskussion sowie bei den anwesenden Vertretern der Verwaltung.