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Antragsvorlage (Bericht)

Daten

Kommune
Wesseling
Größe
85 kB
Datum
14.11.2013
Erstellt
16.11.13, 06:23
Aktualisiert
16.11.13, 06:23
Antragsvorlage (Bericht) Antragsvorlage (Bericht) Antragsvorlage (Bericht)

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Inhalt der Datei

41/ Archiv 10.09.2013 Zech, 319 Bericht zum Stand der Recherchen zu den Stolpersteinen im Kulturausschuss am 11.9.2013 Nach Rücksprache mit Herrn Drösser, dem NS- Dokumentationszentrum der Stadt Köln, den Stadtarchiven von Brühl und Bornheim können wir erste Ergebnisse bzw. Vorschläge liefern. Die Adressen konnten mit Unterstützung durch das Katasteramt des Rhein-Erft-Kreises ermittelt werden. Für wen sollten Stolpersteine gelegt werden? Für die jüdischen Bürger Wesselings, die in den 1930er Jahren noch in Wesseling lebten und die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Wir schlagen vor, bei einer ersten Verlegung von Stolpersteinen der Opfer zu gedenken, die bekannt sind und die auf dem vorhandenen Gedenkstein genannt sind. Von diesen Opfern kennen wir auch die Adressen in Wesseling, da Meldekarten vorliegen. Falls es Umzüge innerhalb Wesselings gab, soll die letzte bekannte Adresse in Wesseling gewählt werden. Sollten sich im Laufe der Zeit neue Erkenntnisse über weitere Opfer ergeben, könnte eventuell eine weitere Verlegung stattfinden. Mögliche aktuelle Adressen für die Stolpersteine: Die Ermittlung der Adressen ist im Falle der heutigen Kölner Straße wegen Umbenennungen und Umnummerierungen schwierig. In einigen Fällen wurden die alten Häuser abgebrochen und neue an der Stelle errichtet. - Kinder Hannelore, Josef und Kurt der Familie Cahn: bis April 1938 Kölner Str. 80, dann Nordstraße 20 (entlegene Gasse, eventuell an Straßenecke. Nach einem Bericht aus Bornheim entscheidet der Künstler bei dem Ort der Verlegung mit.) - Alfred, Hermann und Sabina Wolff: bis Mai 1938 Anfang Keltenstraße (kein Haus mehr), dann Langgasse 7 (Neubau) - Karoline Cahn und Rosalie Marx: Langgasse 7 (Neubau), (kein Bürgersteig vorhanden; entweder in die Einfahrt oder auf die gegenüberliegende Straßenseite) - Elise Moses: Langgasse 3 ist nicht mehr vorhanden. Heute ca. Nr.1 - Helene und Lina Koppel: Auf dem Rheinberg 11 (entlegene Gasse) - Walter Koppel: Kölner Str. 80 - Dora, Johanna und Julie Mayer: Kölner Str. 28 (Neubau) - Jenny Meyer: Kölner Str. ohne Nummer (Stein könnte an einer Straßenecke verlegt werden.) - Adolf, Helene und Regina Voß: Kölner Str. ca. 39 – 41 (Neubauten, hier würde ich gerne Zeitzeugen befragen, wg. des Lagerplatzes) - Hanny und Jakob Wolff: Am Markt/ Ecke Mühlengasse, dann Kölner Str. 26 (Neubauten), 1940 Walberberg, dann Wesseling, 1941 Brühl; letzte bekannte Wesselinger Adresse: Kölner Str. 26 Bekannte Stolpersteine für Wesselinger an anderen Orten Mindestens zwei Familien sind nach Brühl verzogen. Daher liegen in Brühl Stolpersteine für Jakob Wolff, Nanny Wolff, Walter Koppel und Paula Koppel (Paula Koppel war uns nicht bekannt). In Köln liegt ein Stolperstein für Helene Voss und eventuell auch für Julia Mayer (war nicht genau zu klären). Die Stolpersteine an anderen Orten erklären sich dadurch, dass unseres Wissens nach niemand von Wesseling direkt deportiert wurde. Die meisten jüdischen Einwohner Wesselings sind nach Köln verzogen, einige nach Brühl oder an andere Orte. Lt. Frau Dr. Becker-Jakli vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln könnten auch an mehreren Orten für die gleiche Person Stolpersteine verlegt werden. Informationen zu den Wesselinger Ortsteilen Laut Herrn Drösser lebten in Berzdorf und in Keldenich in der NS-Zeit keine Juden. In Urfeld außerhalb des Kibbuz ebenfalls nicht. In Bornheim liegen auch keine Daten aus Urfeld für abgemeldete jüdische Bürger in den 30er Jahren außerhalb des Kibbuz vor. Von den Bewohnern des Kibbuz sind laut Gedenkbuch des Bundesarchivs Heinz Becher und Emil Heilbronn ermordet worden. Sie zogen aber von Urfeld aus nach Paderborn. Für Heinz Becher liegt in Hamburg, seinem Geburtsort, ein Stolperstein. Emil Heilbronn soll in Lengerich bei Osnabrück gedacht werden (Gedenktafel oder Stolperstein). Josef Kleinmann und Herbert Taub sind im Gedenkbuch des Bundesarchivs für Urfeld genannt. Sie sind in den Bornheimer Meldebüchern aber nicht eingetragen. Von einer Verlegung von Stolpersteinen an dem früheren Kibbuz könnte man daher absehen. Angaben für die Stolpersteine Die Angaben zur Person und zum Schicksal sind in den meisten Fällen bekannt (Gedenkbuch des Bundesarchivs im Internet). Zum Teil muss noch versucht werden, die Familienverbände zu recherchieren. Zur Frage der Beteiligung von Schülern Eine Beteiligung von Schülern bei der Recherche nach Orten für Stolpersteine ist schwierig, da wir schon alles heraussuchen und vorbereiten müssen. Eventuell wäre eine Nachbereitung denkbar. Wie soll weiter vorgegangen werden? - - Sollen Stolpersteine für alle 21 bekannten Opfer verlegt werden, oder nur für die Opfer, für die wir noch nicht von einem Stolperstein an einem anderen Ort wissen? Heute wird es wohl nicht mehr so streng gesehen mit dem Kriterium letzte selbst gewählte Wohnadresse. So wären auch mehrere Stolpersteine in verschiedenen Städten möglich. Eigentümer anfragen, ob sie mit Verlegung vor ihrem Haus einverstanden wären. Künstler Gunter Demnig anfragen - Finanzierung klären (pro Stolperstein 120 €, plus Kosten für Betriebshof bei Verlegung Herr Drösser hat vorgeschlagen, parallel zu den Stolpersteinen einen Beitrag dazu in den Wesselinger Heimat- und Geschichtsblättern zu bringen.