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Kommune
Bedburg
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Datum
10.05.2016
Erstellt
26.04.16, 18:01
Aktualisiert
26.04.16, 18:01
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Inhalt der Datei
03/2016
Düsseldorf, 13.01.2016
Schulen brauchen Hilfe bei
Integration von Flüchtlingen
presseinformation
Städte- und Gemeindebund NRW sieht Probleme beim Schulraum
und bei Versorgung mit Lehrkräften sowie nichtlehrendem Personal
Die Integration von Flüchtlingskindern an Schulen stellt die Kommunen als
Schulträger vor Herausforderungen, die ohne zusätzliche Unterstützung kaum
zu bewältigen sind. Darauf hat der Hauptgeschäftsführer des Städte- und
Gemeindebundes NRW, Dr. Bernd Jürgen Schneider, heute in Düsseldorf
hingewiesen: "Nach den Berichten aus vielen Städten und Gemeinden reichen
die vom Land zusätzlich geschaffenen oder in Aussicht gestellten Lehrerstellen
nicht aus." Viele Klassen seien bereits jetzt überfüllt". Dies habe eine
telefonische Blitzumfrage des kommunalen Spitzenverbandes ergeben.
Auch in diesem Jahr müssten wahrscheinlich weitere 60.000 Kinder mit
schulischen Angeboten versorgt werden. Es gehe aber nicht nur um eine
Anpassung an höhere Schülerzahlen, sondern auch darum, dass die
betroffenen Kinder überdurchschnittliche Betreuung und Förderung
benötigen, betonte Schneider. Zum Teil seien die Kinder durch Kriegs- und
Gewalterfahrung sowie durch die belastenden Umstände der Flucht
traumatisiert. "Es fehlt an Unterstützungspersonal wie Dolmetscher/innen,
Schulpsycholog/innen und Schulsozialarbeiter/innen", legte Schneider dar.
Einige Kommunen meldeten Schwierigkeiten, die erforderlichen
Räumlichkeiten für den Unterricht, für Differenzierungsangebote sowie für
offene Ganztagsangebote zur Verfügung zu stellen. "Aktuell weiß man nicht,
was man den Kommunen mit Blick auf ihre Schulentwicklungsplanung raten
soll", erklärte Schneider. Völlig unklar sei, wie viele Kinder im schulpflichtigen
Alter in diesem Jahr zusätzlich in die jeweilige Kommune kommen und wie
viele von diesen länger dort bleiben. Denn stets sei denkbar, dass sich die
Familien in andere Städte und Gemeinden orientierten.
In der Regel dürfen Kommunen zusätzlichen Schulraum nur dann schaffen,
wenn belegt werden kann, dass dieser für einen längeren Zeitraum benötigt
wird. "Im Moment fehlen sämtliche Grundlagen für eine vernünftige Planung",
fasste Schneider die Schwierigkeiten der Fachleute zusammen. In diesem
Zusammenhang sei das vom Land im Dezember 2015 angekündigte
Städtebau-Sonderprogramm mit einem Umfang von 72 Mio. Euro für den
Neu- und Umbau respektive die Modernisierung von
Betreuungseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Jugendtreffs, Schulen und
v.i.S.d.P.: HGF Dr. Bernd Jürgen Schneider
presse@kommunen-in-nrw.de
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Pressesprecher Martin Lehrer M.A.
Telefon 0211 . 4587-230
Telefax 0211 . 4587-292/211
Städte- und Gemeindebund NRW
Kaiserswerther Straße 199-201
40474 Düsseldorf
StGB NRW-Pressemitteilung 03/2016 • Seite 2 von 2
Sporteinrichtungen wohl zu begrüßen. Es könne die Probleme aber auch nicht
lösen, machte Schneider deutlich. Aus heutiger Sicht müsste eine Reihe von
Maßnahmen mit höchster Priorität in Angriff genommen werden:
Sprachunterricht: Entscheidend für eine reibungslose Integration und einen
raschen Wechsel in eine Regelklasse ist, dass die Kinder so schnell wie
möglich Deutsch lernen. In der Schule braucht es dafür Deutschlehrer und
-lehrerinnen mit der Zusatzqualifikation Deutsch als Fremdsprache oder
Deutsch als Zweitsprache.
Personal: Bei der Gewinnung geeigneter Lehrkräfte müssen sämtliche
denkbaren Wege ausgeschöpft werden. Statt der derzeit vorgesehenen
rund 2.600 zusätzlichen Lehrer/innen werden mindestens 5.000 gebraucht.
Die regulären Besetzungsverfahren müssen mit Nachdruck vorangetrieben
und zügig abgeschlossen werden. Für die Verwendung qualifizierter
Seiteneinsteiger/innen im Schuldienst sind formale Hürden abzubauen etwa bei Altersgrenzen oder bei der Anerkennung von Abschlüssen und
Qualifikationen. Auch pensionierten Lehrkräften sollten attraktive
Angebote zum befristeten Wiedereinstieg in den Schuldienst unterbreitet
werden.
Soziale Unterstützung: Dringend erforderlich sind mehr
Schulpsycholog/innen, Sozialpädagog/innen und Dolmetscher/innen.
Raumprogramm: Die Schulträger benötigen Unterstützung bei der
Schaffung von Klassen- und Differenzierungsräumen sowie von Plätzen in
der Offenen Ganztagsschule. Hier muss sich - etwa nach dem Vorbild des
erfolgreichen Programms "Zukunft Bildung und Betreuung (IZBB)" - auch
der Bund engagieren.
Baurecht: Wo erforderlich, müssen baurechtliche Erleichterungen gewährt
werden, um schnelle, pragmatische Lösungen zu ermöglichen.
Volkshochschulen: Bei Sprachlernangeboten außerhalb der Schule
erbringen die kommunalen Volkshochschulen exzellente Leistungen.
Deshalb müssen die Mittel für Sprachkurse an Volkshochschulen
aufgestockt sowie für jüngere Teilnehmende zugänglich gemacht werden.
Aus kommunaler Sicht - so Schneider - müsse dringend auch das Potenzial
gehoben werden, das mit den Asyl suchenden Menschen ins Land gekommen
sei: "Wir müssen fragen: Welche Flüchtlinge haben welche Sprachkenntnisse?
Wer war im Herkunftsland eventuell Lehrer/in oder verfügt über eine
pädagogische Ausbildung?". Über dieses "Humankapital" müsse sich der Staat
möglichst rasch einen Überblick verschaffen - am besten bereits bei der
Registrierung der Flüchtlinge.
v.i.S.d.P.: HGF Dr. Bernd Jürgen Schneider
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