Daten
Kommune
Bedburg
Größe
201 kB
Datum
28.06.2016
Erstellt
15.06.16, 18:02
Aktualisiert
15.09.16, 15:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Zu TOP:__________
Drucksache: WP9-78/2016
Fachdienst 5 - Stadtplanung,
Bauordnung, Wirtschaftsförderung
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Stadtentwicklungsausschuss
Sitzungstermin:
28.06.2016
Abstimmungsergebnis:
siehe oben
Betreff:
Gestaltungsplanung für die obere Lindenstraße
Beschlussvorschlag:
1.) Der Stadtentwicklungsausschuss beauftragt die Verwaltung, in einem ersten Schritt die
Variante 1 zur Umgestaltung der oberen Lindenstraße umzusetzen und
2.) ein Konzept zur Umgestaltung als Shared-Space-Bereich für die Innenstadt Bedburgs
in Verbindung mit der weiteren Planung zur Bedburger Mitte aufzunehmen.
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Begründung:
Mit einem gemeinschaftlichen Antrag der SPD, FWG, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vom
01.06.2015, Antrag der FWG vom 03.02.2015 und Antrag der CDU vom 03.06.2015 wird unter
anderem immer wieder die Um- bzw. Neugestaltung der oberen Lindenstraße gefordert. Im
Gegensatz zur Graf-Salm-Straße und Friedrich-Wilhelm-Straße ist der obere Teil der Lindenstraße
sehr großzügig von seinem Querschnitt her angelegt. Hier sind teilweise Parkstreifen vorhanden.
Die Aufenthaltsqualität ist in diesem Bereich jedoch sehr gering, da keine Grünflächen oder
Baumscheiben vorhanden sind.
Zu 1.
Im Rahmen der Erstellung des Masterplanes Mobilität und Verkehr in Bedburg wurden
Stadtteilbegehungen durchgeführt. Hier wurde bei der Begehung des Stadtteils Bedburg von den
Teilnehmern auch auf die Umgestaltung der oberen Lindenstraße hingewiesen.
Ebenfalls wurde bei den Veranstaltungen „Bedburg im Dialog“ von den Bedburger
Geschäftsleuten auf die Umgestaltung der oberen Lindenstraße insbesondere mit entsprechenden
Anlagen von Grünflächen hingewiesen.
Als Ergebnis dieses Prozesses wurden daher vom Büro Stadtverkehr verschiedene Varianten
erarbeitet, die den Bereich der oberen Lindenstraße zwischen Bahnübergang und der Erftstraße
betreffen.
Variante 1:
Bei Variante 1 werden die Stellplätze größtenteils im derzeitigen Fahrbahnbereich durch
Markierung in Schrägaufstellung angelegt. Die Anzahl der Stellplätze erhöht sich von 46 auf 62
Stellplätze. Hinzu kommen noch einige Abstellplätze für Fahrräder. Im Bereich des Schrägparkens
beträgt die Fahrbahnbreite lediglich 5 m, so dass der Begegnungsfall von PKW und Bus möglich
ist. In den Bereichen, in denen das Parken auch gegenüberliegend parallel zur Fahrbahn erfolgt,
bleibt die Fahrbahnbreite bei 6 m, so dass hier der Begegnungsverkehr von Bus/Lkw möglich ist.
Die Anlegung eines Fahrradstreifens ist hier aus Platzgründen nicht vorgesehen. Die
vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit beträgt zwischen Bahnübergang und Einmündung
Erftstraße 30 km/h. Der vorhandene Fußgängerüberweg bleibt erhalten.
Variante 2:
Bei Variante 2 werden die vorhandenen Stellplätze von bisher 46 Stellplätzen auf 51 Stellplätze
erhöht. Die Stellplätze bleiben wie bisher in Längsaufstellung zur Fahrbahn. Die Fahrbahnbreite
beträgt 6 m. Die Anlegung eines Fahrradstreifens ist nicht vorgesehen. Die zulässige
Geschwindigkeit wird hierbei bereits im oberen Bereich ab Bahnübergang auf 30 km/h festgesetzt.
In der Gestaltung ist die Variante 2 mit dem heutigen Konzept der Graf-Salm-Straße zu
vergleichen.
Variante 3:
Bei Variante 3 erhöht sich die Anzahl der Stellplätze von 46 auf 49 Stellplätze. Die Fahrbahnbreite
beträgt auch hier 6 m, die Anlegung eines Fahrradstreifens ist hier nicht vorgesehen. Der Bereich
zwischen Bahnübergang und Einmündung Gartenstraße wird mit 30 km/h ausgeschildert. Ab
Gartenstraße bis zur Einmündung Einmündung Erftstraße wird die Geschwindigkeit auf 20 km/h
festgesetzt.
In allen drei Varianten ist es vorgesehen, Baumscheiben anzulegen.
Von Seiten der Verwaltung wird die Variante 1 bevorzugt. Durch die teilweise enge Fahrbahn mit
den jeweiligen Verschwenkungen ist davon auszugehen, dass eine Reduzierung der gefahrenen
Geschwindigkeit eher akzeptiert und auch eingehalten wird. Die Anlegung der Stellplätze in
Schrägaufstellung kann durch die Aufbringung entsprechender Markierungen kostengünstig
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ausgeführt werden. Lediglich die Anlegung der Baumscheiben bzw. Grünflächen bedürfen
entsprechender Tiefbauarbeiten. Abstellanlagen für Fahrräder und evtl. Bänke zum Verweilen sind
neu zu beschaffen.
Mittel für die Umgestaltung der oberen Lindenstraße als Variante 1 sind im Haushalt 2016
vorgesehen. Vor der Durchführung soll eine entsprechende Detailplanung erarbeitet und vor Ort
auf die örtlichen Gegebenheiten hin überprüft werden.
Zu 2.
Weiterhin wurde im Rahmen der Attraktivitätssteigerung der Innenstadt vorgeschlagen, aus dem
weiteren Bereich der Lindenstraße und Graf-Salm-Straße, evtl. auch der Friedrich-Wilhelm-Straße
einen Shared-Space-Bereich umzusetzen.
Bei Shared Space werden der nicht motorisierte und der motorisierter Verkehr zusammengelegt.
Durch Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer kann die Aufmerksamkeit und Rücksicht
gesteigert werden. Dies führt wiederum zu einer Erhöhung der Sicherheit auf den Straßen. Eine
Häufung von Verkehrszeichen ist in diesem Bereich nicht vorgesehen.
Shared Space hat das Ziel, die Aufenthaltsqualität und Funktionalität von städtischen Straßen zu
stärken. Zu den wichtigsten Aspekten gehören folgende Punkte:
- Gleichberechtigte Verteilung des öffentlichen Raums durch den Abbau der klaren
Vorrangstellung des motorisierten Verkehrs gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern
- Steigerung des Verantwortungsgefühls aller Verkehrsteilnehmer
- Integration des motorisierten Verkehrs statt Verdrängung
- Reduzierung der Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs
- Verbesserung des Verkehrsflusses
- Steigerung der Attraktivität des Straßenbilds
- Kostenreduzierung durch Wegfall von Verkehrsschildern und Lichtsignalanlagen
In Modellstudien wurde wiederholt empfohlen, einen Shared-Space-Kernbereich von maximal 500
m einzurichten und die angeschlossenen Randbereiche abgewandelt in einer Trichterfunktion zu
gestalten. Der Kernbereich könnte von der Erftbrücke bis hinter den Marktplatz laufen, die
Trichterbereiche ab Bahnübergang Lindenstraße, Langemarckstraße sowie Kreisverkehr Kölner
Platz. Als Mustergrundlage dient hier die Ausarbeitung der Forschungsgesellschaft für Straßenund Verkehrswesen FGSV: Hinweise zu Straßenräumen mit besonderem Überquerungsbedarf –
Anwendungsmöglichkeiten des „Shared Space“-Gedankens (H SBÜ), Ausgabe 2014, Köln 2014.
Im Rahmen der Weiterentwicklung der Bedburger Mitte und der Steigerung der Attraktivität der
Innenstadt soll daher die Möglichkeit der Einrichtung einer Shared-Space-Zone für die Innenstadt
weiterverfolgt werden.
Hierzu soll eine entsprechende Konzeptstudie erstellt werden, die im Weiteren durch die Politik
beraten werden soll.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
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Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
x
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
Bedburg, den 25. Mai 2016
----------------------------------Angelika Metzmacher
----------------------------------Rainer Köster
----------------------------------Sascha Solbach
Sachbearbeiter(in)
Fachdienstleiter
Bürgermeister
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