Daten
Kommune
Wesseling
Größe
233 kB
Erstellt
12.06.12, 06:36
Aktualisiert
19.06.12, 06:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
78/2012
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Verkehrsflächen
- 20 -
Vorlage für
Bau- und Vergabeausschuss
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
LED-Technik in der Straßenbeleuchtung
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Datum
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
- 20 -
03.04.2012
Namenszeichen
Verwaltungsdirektor/in
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 78/2012
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Herr Wenzke
03.04.2012
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Bau- und Vergabeausschuss
Betreff:
LED-Technik in der Straßenbeleuchtung
Beschlussentwurf:
Der Ausschuss stimmt der Ausführung der Umrüstung der bestehenden Beleuchtung gem. Anlage 1 und 2
zu. Für weitere Umrüstungsmaßnahmen wird dem Einsatz von LED-Leuchten zugestimmt, wenn sich hieraus ein wirtschaftlicher Vorteil ergibt.
Sachdarstellung:
1. Problem
In der 3. Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses am 20.04.2010 wurde dem ersten Umrüstungspaket
der Straßenbeleuchtung (Einsatz von energiesparenden Leuchten, Vorlage Nr. 57/2010) zugestimmt. Unter
dem TOP 4 hat die Verwaltung über die Verwendung von Leuchten der neuesten Technologie auf LED-Basis berichtet. Zum damaligen Zeitpunkt war der Einsatz von LED-Leuchten aufgrund der hohen Anschaffungskosten wirtschaftlich nicht gerechtfertigt.
2. Lösung
Zwischenzeitlich hat sich die LED-Beleuchtungstechnik, somit auch die LED-Straßenbeleuchtung wesentlich
weiterentwickelt. Die Verbesserung der Technik in den Leuchteinheiten lässt eine flexiblere Anwendung
durch bessere individuelle Ausleuchtung zu. Die Hersteller sind jetzt in der Lage, langfristig für eine ausreichende Ersatzteilversorgung zu garantieren. Hinzu kommt eine Senkung der Anschaffungskosten.
a) Lichteffizienz:
Glühlampen:
- Elektronen erwärmen die Wendel
- Energiebilanz:
5 % Licht & 95 % Wärme
LED:
- Bewegte Ladung (+/-) erzeugen sichtbares Licht
- Energiebilanz:
45 % Licht & 55 % Wärme
Aufgrund der modularen Bauweise der LED–Straßenbeleuchtung sind diese Leuchten für zukünftige, technische Weiterentwicklungen geeignet. Beispielsweise sei erwähnt, dass bis 2010 24 LEDs einen Lichtstrom
von 1.600 lm erzeugen konnten, bei einer Leistung von 30 W. Seit 2011 sind für diesen Lichtstrom lediglich
noch 16 LEDs notwendig, bei einer reduzierten Leistung von 20 W.
Die größere Beleuchtungsausbeute pro Lichtpunkt bei LED-Beleuchtung führt dazu, dass mitunter die Lichtpunktabstände vergrößert und somit die Anzahl der Beleuchtungsmaste reduziert werden können. Neben
der Stromeinsparung werden somit die Unterhaltungskosten merklich reduziert.
Als LED-Musterleuchten hat die Verwaltung im Bereich des Alfons-Müller-Platzes vier Lampen installiert.
Diese Beleuchtungskonzeption zeigt sehr deutlich die Einsparpotenziale auf. Wo bislang 3 herkömmliche
Straßenbeleuchtungsmaste für die Ausleuchtung eines bestimmten Verkehrsbereiches notwendig waren,
bedarf es mit LED-Technik lediglich noch einer Straßenleuchte.
b) LED und Umwelt
Bei den herkömmlichen Beleuchtungsanlagen kommt es mitunter vor, dass durch das Leuchtmittel verstärkt
nachtaktive Insekten angezogen werden. Diese Anlockwirkung wird mit modernen Leuchtmitteln nahezu
ausgeschlossen.
Quelle:
Anlockwirkung moderner Leuchtmittel auf nachtaktive InsektenErgebnisse einer Feldstudie in Tirol Dez. 2010
Tiroler Landesumweltanwaltschaft & Tiroler Landesmuseen Betriebsgesellschaft m.b.H.
Fazit: Licht zwischen 3.000 K (k = Farbtemperatur) und 4.000 K einsetzen. Diese Werte werden nur mittels
LED-Technik erreicht.
c) Aktuelle Maßnahme
Die Verwaltung strebt an, unter der Voraussetzung eines wirtschaftlichen Vorteils, den Einsatz von LEDLeuchten bei der Straßenbeleuchtung umzusetzen, insbesondere bei Neubaugebieten.
Als erstes Gebiet hat die Verwaltung die Vogelsiedlung zwischen Auf dem Eichholzer Acker und Amselweg
(Anlage1) zur Umrüstung in LED-Technik vorgesehen.
Die Amortisationszeit für die Anlage beträgt 21 Jahre, bei einer jährlichen Stromkosteneinsparung von ca.
37.000 € und bei einer Co2- Einsparung von 233 to pro Jahr.
Das Beleuchtungskonzept hat ergeben, dass hier alle bisherigen Lampenstandorte beibehalten werden können. Der zweite Bereich wird die Bahnhofstraße mit dem Rathausumfeld sein (Lageplan Anlage 2). Hier
stehen alte Lampen mit besonders hohem Strombedarf zum Austausch gegen LED-Leuchten an.
Die Amortisationszeit für die Anlage beträgt 4,5 Jahre, bei einer jährlichen Stromkosteneinsparung von ca.
6.850 € und bei einer Co2- Einsparung von 43 to pro Jahr.
d) Ausblick – Effiziente Lichtregelung
Mit der LED-Lichttechnik können zukünftig weitere Vorteile genutzt werden. Im Vergleich zu den herkömmlichen Leuchten nimmt die relative elektrische Leistung bei Dimmbetrieb linear ab, daraus resultiert eine größere Energieeinsparung im Dimmbetrieb ohne Leistungsverlust.
Mit Hilfe von modernster Technik wird es zukünftig wirtschaftlich möglich sein, die Beleuchtungsstärke nach
den tatsächlichen Erfordernissen zu steuern, wie z.B. eine Grundausleuchtung im Dimmbetrieb, die dann
erst bei Bedarf (Fußgänger- / Verkehrsaufkommen) automatisch auf 100 % Ausleuchtung umschaltet. Hierfür
seien als Anwendungsgebiete Wohngebiete, Fußgängerzonen, Parkplätze Fußgängerwege, etc, genannt.
Darüber hinaus ist es heute schon technisch möglich – aber derzeit noch nicht wirtschaftlich darstellbar –
dass ganze Straßenzügel über ein Wlan-Netwerk miteinander kommunizieren und die Ausleuchtung der
Verkehrsbereiche verkehrsabhängig erfolgt.
e) Zusammenfassung
•
Technologieentwicklung
– Effizienzsteigerungen
– Lange Lebensdauern
•
Lichtlenkung
– Höhere Leuchtenwirkungsgrade
– Bessere Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung
•
Lichtregelung
– Effizienz- und Lebensdauerverbesserung im Dimmbetrieb
– Bedarfsgerechte Regelung
3. Alternativen
Es werden keine Alternativen vorgeschlagen.
4. Finanzielle Auswirkungen
Zur Finanzierung der Umrüstung sind im laufenden Haushaltsjahr Sondermittel bei der Unterhaltung Straßenbeleuchtung (Produktsachkonto 54-541-00-5242005) in Höhe von 168.000 € eingeplant. Für eine Umrüstung auf LED-Technik gibt es eine Fördermöglichkeit aus Mitteln des Bundes (Klimaschutzprojekte in
öffentlichen Einrichtungen für den Bereich Außenbeleuchtung) in Höhe von 25 % bei Nachweis einer Energieeinsparung von mindestens 60 % gegenüber der vorhandenen Beleuchtung. Einen Förderantrag hat die
Verwaltung rechtzeitig zum Ablauf des Programms am 31.03.2012 gestellt, so dass eine Zuwendung in Höhe von 43.750 € erwartet wird.