Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
16 kB
Datum
16.04.2012
Erstellt
28.03.12, 04:06
Aktualisiert
28.03.12, 04:06
Stichworte
Inhalt der Datei
Resolution des Kreises Euskirchen
Aufnahme des Ausbau des Eisenbahnknotens Köln in den Bundesverkehrswegeplan
Der Eisenbahnknoten Köln ist einer der am stärksten frequentierten Knoten im deutschen
Eisenbahnnetz. Unabhängig von geplanten Angebotserweiterungen wie dem Rhein-RuhrExpress stößt der Knoten schon jetzt an seine Kapazitätsgrenzen. Trassenkonflikte, vor
allem im Zuge des wachsenden Schienengüterverkehrs, sind bereits gegenwärtig
unvermeidbar. Allein zwei der drei internationalen Güterverkehrstrassen führen durch den
Knoten Köln. Nach Angaben der BMVBS-Prognose wird der Schienengüterverkehr (in tkm)
im Zeitraum von 2004-2025 um 65% (2,5% pro Jahr) anwachsen. Die IHK Köln
prognostiziert bis 2025 eine Steigerung des Güterverkehrs alleine auf der Straße um 115%.
Die Abwicklung über den Westring des Knoten Kölns gestaltet sich schon heute äußerst
schwierig mit problematischen Folgen auch für den Personenverkehr. Es entsteht
zunehmend ein Konkurrenzkampf zwischen Nah-, Regional-, Fern- und Güterverkehr.
Der Eisenbahnknoten Köln erfüllt in seiner derzeitigen infrastrukturellen Ausstattung nicht
mehr die gegenwärtigen verkehrswirtschaftlichen Anforderungen und muss perspektivisch
auf Basis der prognostizierten Verkehrsentwicklungen auf Schiene und Straße ausgebaut
werden. Schon jetzt weisen beispielsweise die Verbindungen von Köln nach Düsseldorf
und von Köln nach Bonn bundesweit die höchsten Nachfragewerte im Personennahverkehr
auf, können dieser Nachfrage aber aufgrund der mangelhaften infrastrukturellen
Rahmenbedingungen nicht gerecht werden.
Die Situation am Knoten Köln mit all seinen Auswirkungen auf die umliegende Region ist
mehr als grenzwertig. Der Wirtschaftsstandort sieht sich zunehmend mit Behinderungen
konfrontiert und verliert an Attraktivität.
Zudem gehört der Raum um Köln zu den wenigen in Deutschland, die auch in Zukunft
demographisch wachsen werden und somit die Nachfrage stetig steigen wird. Die
gewünschte Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist allerdings kaum noch zu
leisten.
Ein Gutachten, welches in enger Zusammenarbeit zwischen NVR, der DB Netz AG sowie
dem Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes
Nordrhein-Westfalen und unterstützt durch das Schweizer Planerbüro SMA+ erarbeitet
wurde, macht die prekäre Lage mehr als deutlich und schlägt konkrete Maßnahmen vor,
um die Leistungsfähigkeit des Knoten Kölns in effizienten und notwendigen Schritten zu
erhöhen.
Der neue Bundesverkehrswegeplan (BVWP) soll im Jahre 2015 vom Bundeskabinett
beschlossen werden. Für den BVWP wird bis Ende 2013 eine Prognose für das Zieljahr
2030 erstellt. Die Projektbewertungen und die Planaufstellung werden nach Abschluss der
Konzept- und Prognosearbeiten durchgeführt. Die Projektanmeldungen sind für die Jahre
2012/2013 vorgesehen.
Beschluss:
Der Kreis Euskirchen fordert die Landesregierung NRW auf, den Ausbau des
Eisenbahnknoten Kölns bei der Bundesregierung prioritär als Maßnahme mit
vordringlichem Bedarf für den 2015 neu aufzulegenden Bundesverkehrswegeplan zu
beantragen und die Bundesregierung zu bitten, die relevanten Maßnahmen des Güter- und
Fernverkehrs im Knoten Köln im Rahmen des Anmeldeverfahrens positiv zu begleiten.