Daten
Kommune
Wesseling
Größe
141 kB
Datum
19.09.2012
Erstellt
05.09.12, 06:14
Aktualisiert
05.09.12, 06:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
163/2012
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Stadtplanung
- 41 -
- 65 -
- 66 -
Vorlage für
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Regionale 2010 ||| Neugestaltung Rheinufer, Los 3 Rheinpark
Beschluss über die überarbeitete Planung (Leistungsphasen 3 und 4) und die Anregungen aus der
Bürgerbeteiligung
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Datum
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
- 41 -
- 65 -
- 66 -
24.08.2012
Namenszeichen
I/10
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 163/2012
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Judith Hawig
24.08.2012
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Betreff:
Regionale 2010 ||| Neugestaltung Rheinufer, Los 3 Rheinpark
Beschluss über die überarbeitete Planung (Leistungsphasen 3 und 4) und die Anregungen aus der Bürgerbeteiligung
Beschlussentwurf:
1. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz beschließt den vorliegenden Entwurfsstand
als Ergebnis der überarbeiteten Planung in den Leistungsphasen 3 und 4.
2. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz schließt sich den Vorschlägen der Verwaltung zur Berücksichtigung der Anregungen aus der Bürgerbeteiligung vom 30.08.2012 an und beauftragt die Verwaltung, diese in die Ausarbeitung der Planung in den Leistungsphasen 5 (Ausführungsplanung) und folgende aufzunehmen.
Sachdarstellung:
1. Problem
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz hat in seiner Sitzung am 05.05.2010 das Ergebnis
der Genehmigungsplanung für die Gesamtmaßnahme Neugestaltung Rheinufer beschlossen. Aufgrund von
Haushaltskonsolidierungen des Landes NRW und einer dadurch verringerten Förderquote wurde der damals
veranschlagte Kostenrahmen des Projektes im Jahre 2011 von Atelier Loidl auf den Prüfstand gestellt.
Mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie, die dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz in seiner
Sitzung vom 13.09.2011 vorgestellt wurde, konnte das Atelier Loidl eine Realisierbarkeit der Baulose 2 und 3
bei modifizierter Planung und verringertem Budget nachweisen.
Das Planungsbüro hat in der Zwischenzeit eine Konkretisierung des Entwurfes aus der Machbarkeitsstudie
für den Rheinpark vorgenommen. Das Ergebnis von Leistungsphase 3 und 4 soll den Wesselinger Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 30.08.2012 um 19 Uhr im Wesselinger
Rheinforum vorgestellt werden. Die zugehörige Entwurfsplanung (1 Exemplar mit Baumaßnahme 2013 und
Parkpflegewerk 2013 ff sowie 1 Exemplar Rheinpark nach Fertigstellung) ist den Fraktionen bereits am
24.08.2012 per Mail und am 27.08.2012 in Papierform zugestellt worden.
Aus der Bürgerschaft geäußerte Anregungen sollen umgehend nach der Veranstaltung geprüft werden. Die
Verwaltung wird in Form einer Ergänzungsvorlage Stellung zu den Anregungen nehmen und Vorschläge zu
ihrer Berücksichtigung in der weiteren Planung unterbreiten. Dem ASU wird die Ergänzungsvorlage rechtzeitig vor der Sitzung am 19.09.2012 vorliegen.
Wie die Realisierung des Rheinstegs, ist auch die Rheinpark-Maßnahme in einen engen Zeitplan eingebunden. Grund hierfür ist, dass mit der Errichtung der barrierefreien Rampenanlage und der 3. Gangway erneut
ins Überschwemmungsgebiet des Rheins eingegriffen wird. Die hiermit verbundenen Bauarbeiten müssen
daher wieder innerhalb der gesetzlich festgelegten hochwasserfreien Zeit zwischen dem 1. April und dem
31. Oktober 2013 abgeschlossen sein. Neben den aus dem Hochwasserschutz resultierenden zeitlichen
Restriktionen wirkt sich das im Bundesnaturschutzgesetz geregelte jährliche Rückschnitt- und Rodungsverbot vom 1. März bis zum 30. September auf die Zeitplanung aus.
Um den anvisierten Zeitplan einhalten zu können, muss der vorliegende Entwurf umgehend beschlossen
und das Planungsbüro Atelier Loidl mit der Erarbeitung der Ausführungsplanung beauftragt werden. Die
Beauftragung ist Gegenstand der nicht-öffentlichen Beschlussvorlage Nr. 162/2012 (Bau- und Vergabeausschuss).
2. Lösung
Im vorliegenden Entwurfsplan sind die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie aus dem Jahre 2011 konkretisiert
worden. Abgesehen von kleineren Modifizierungen wie der Lage der Boulebahn oder der Anordnung von
Wegen und Pflanzflächen, bestehen keine wesentlichen Änderungen im Vergleich zur Studie. Die wichtigsten Planelemente werden im folgenden noch einmal näher erläutert.
Rampe und Gangway
Mit der barrierefreien Rampenanlage entsteht im Zentrum des Rheinparks eine Zugangsmöglichkeit, die von
mobilitätseingeschränkten Menschen sowie von Radfahrern oder Personen mit Kinderwagen gleichermaßen
genutzt werden kann. Die insgesamt ca. 120 m lange Rampenanlage verfügt über Zwischenpodeste die, alle
6 Meter angeordnet, Fläche zum Verweilen und Ausruhen für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren
bereitstellen. Am nördlichen Rampenende sieht der Entwurf die Errichtung der 3. Gangway am neu gestalteten Rheinufer vor.
Mehrgenerationenplatz, Spielbalkon und Boulebahn
Der mehrfach geäußerte Wunsch nach einem Mehrgenerationenplatz mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für ältere Menschen wird auf der zentral gelegenen Terrasse am Seniorentreff erstmals in Wesseling
realisiert. Geräte, wie z.B. eine Pedalbank, ein Nordic-Trainer und ein Balancebalken bieten die Möglichkeit
zu spielerischem Bewegungstraining unter freiem Himmel. Der Platz steht selbstverständlich auch Kindern
zur Verfügung, die mit Hilfe von Erwachsenen ebenfalls die Spielgeräte und das übergroße Schachspiel
nutzen können. Weitere Spielmöglichkeiten für Kinder sind auf dem benachbarten großen Spielbalkon mit
seinen zahlreichen neuen Spielgeräten wie Schaukel, Rutsche und Kletterturm vorgesehen. Die Boulebahn
ist, abweichend von der Machbarkeitsstudie, vom Mehrgenerationenplatz auf eine Fläche nahe ihres derzei-
tigen Standortes verschoben worden. Durch eine Umrandung der Fläche kann künftig ein „Wegrollen“ der
Kugeln von der Bahn vermieden werden.
Wege und Oberflächenbefestigungen
Wie an Ruttmanns Wiese sollen auch im Rheinpark geradlinige Wege die neuen Zugänge zum Rheinsteg
und die Innenstadt miteinander verbinden. Vorgesehen ist ein rotgepflastertes Band, das seitlich durch eine
wassergebundene Decke flankiert wird. Für die barrierefreie Rampenanlage sowie einen schmalen Streifen
entlang der Parkseite von Mehrgenerationenplatz und Spielbalkon ist eine beigefarbene Pflasterung vorgesehen. Wassergebunden sollen der Bouleplatz, der Mehrgenerationenplatz selbst sowie Teile des Spielbalkons und eine sich südlich anschließende kleine Platzfläche angelegt werden. Unter den Spielgeräten des
Spielplatzes ist ein Fallschutzbelag geplant.
Vegetation und Parkpflegewerk
Die Neugestaltung des Rheinparks ist mit Rodungsarbeiten verbunden. Ziele der Parklichtung sind:
den Bezug zwischen Innenstadt, Rheinpark und Fluss auch optisch wieder erlebbar zu machen
die Pflege- und Unterhaltungskosten des Parks dauerhaft zu senken
wertvolle Bäume vom Wachstumsdruck benachbarter Vegetation zu befreien, um eine freie und langfristige Entfaltung dieser „Zukunftsbäume“ zu ermöglichen
geschädigte Bäume, die künftig ein Gefahrenpotenzial bedeuten könnten, zu entfernen
schlecht einsehbare Nischen/ Angsträume zu verhindern.
Die Parkbäume sind aktuell gemeinsam vom Planer und vom Landschaftsplaner des Fachbereiches Stadtplanung einer genauen Vitalitätsbetrachtung unterzogen worden. Ein großer Anteil der zu entfernenden
Parkbäume weist Schädigungen an Stamm oder Krone auf, die bereits kurzfristig zur Abgängigkeit führen
werden. Weitere zu entfernende Bäume sind in der Vergangenheit zu dicht gepflanzt worden, so dass sie
sich gegenseitig Licht und Raum zur freien Entfaltung nehmen. Die Freistellung einzelner „Zukunftsbäume“
aus diesen Gruppen wird zu einer deutlichen Aufwertung und Vitalisierung der verbleibenden Bäume führen.
Nur wenige Bäume müssen aus funktionalen und gestalterischen Gründen entfernt werden. Hierzu gehören
in erster Linie die Kiefern auf der Umwallung des bestehenden Spielplatzes. Mit dem Ziel, den Blick auf den
Rhein zu öffnen und die Aktivitätsflächen in attraktiver, unmittelbarer Rheinlage anzuordnen, müssen der
Spielplatz und die Umwallung zu Gunsten einer ebenen, offenen Wiesenfläche weichen. Ein Erhalt der
Bäume ist aufgrund der künftigen Höhenlage auch technisch nicht möglich.
Da nicht sämtliche vorgesehenen Maßnahmen durch das geförderte Projektbudget beglichen werden können, wird ein Parkpflegewerk erstellt. Die regulär anfallenden Parkpflege- und -instandhaltungsmaßnahmen
sollen in den nächsten Jahren dazu genutzt werden, die Umgestaltung der verbleibenden, nicht unter die
eigentliche Baumaßnahme fallenden Parkflächen vorzunehmen. Teil des Parkpflegewerkes sind die Flächenbänder rund um die Privatgrundstücke Parkstraße 1 und 2, die Fläche südlich des 2. Weges, sowie ein
Großteil des Parkabschnitts am Palmenrondell. Arbeiten, die hier im Zuge des Parkpflegewerks anfallen,
sind die Rodung von Vegetationsflächen, die Bodenbearbeitung und Pflanzung von Stauden- und Rasenflächen, der Abbruch bestehenden Mobiliars sowie der Erwerb und die Aufstellung einzelner Bänke und Papierkörbe.
Kunstobjekte und Frankengräber
Der Kunstverein Wesseling e.V. beabsichtigt, ein von der Kölner Künstlerin Eva Ohlow entworfenes Kunstobjekt mit Bezug zur Historie der Wesselinger Ortsteile im Entreebereich des Rheinparks aufzustellen. Die
Finanzierung der Skulptur(en) soll über die RheinEnergie-Stiftung Kultur erfolgen, bei der ein entsprechender
Projektantrag von dem Verein eingereicht worden ist. Der Entwurf der Skulptur(en) wird im kommenden Kulturausschuss am 13. September von der Künstlerin und dem Kunstverein vorgestellt (Mitteilung). Der Kunstverein schlägt vor, die historisch bedeutsamen Frankengräber in das Projekt einzubeziehen und eine Sanierung der Sarkophage vorzunehmen. Die Finanzierung dieser Maßnahme sowie ein möglicher Standort der
Gräber sind noch unklar.
Die im Rheinpark vorhandene Skulptur des „steigenden Pferdes“ von Hein Derichsweiler soll aus dem
Rheinpark entfernt und am Entenfang aufgestellt werden, wo es die entwendete Skulptur des Entenfängers
ersetzen wird.
3. Alternativen
Keine.
4. Finanzielle Auswirkungen
Die Projektkosten für die Baumaßnahme Rheinpark belaufen sich inklusive Baunebenkosten (Planung, Statik, Vermessung, SiGeKo etc.) auf 1,75 Mio. €. Eine Überschreitung dieses Budgets ist ausgeschlossen.
Signale seitens der Bezirksregierung Köln legen nahe, dass im Herbst 2012 mit dem entsprechenden Förderbescheid in Höhe von 80 % der Projektkosten zu rechnen ist. Der Eigenanteil der Stadt Wesseling in
Höhe von 350.000 € ist in den Haushalt 2011 eingeplant worden und steht auf dem Auftragssachkonto M
551-0008-0910202 zur Verfügung.
Anlagen
- Entwurfsplan mit Baumaßnahme 2013 und Parkpflegewerk 2013 ff, verkleinert
- Entwurfsplan Rheinpark nach Fertigstellung, verkleinert
- Schnitt durch die barrierefreie Rampenanlage
- Kostenberechnung für Baulos 3 vom 22.08.2012