Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
11 kB
Datum
23.05.2012
Erstellt
14.05.12, 14:11
Aktualisiert
14.05.12, 14:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 137/2012
03.05.2012
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
23.05.2012
LIFE + - Projekt Feldhamsterschutz in Mitteleuropa
In diesem Jahr wird sich das Land NRW an der Beantragung eines transnationalen LIVE + -Projektes
mehrerer europäischer Staaten (Niederlande, Belgien, Frankreich und Deutschland) zum Schutz des
Feldhamster beteiligen. Der Kreis Euskirchen hat in Zülpich ein kleines, aber landesweit sehr bedeutendes Vorkommen des Feldhamsters, das bedeutender Teil des Projektgebietes sein wird.
Wegen der auch in NRW schlechten Bestandssituation des europaweit geschützten Feldhamsters
(schlechter Erhaltungszustand nach FFH-Richtlinie, Roten Liste NRW 2010 Kategorie 1 "vom Aussterben bedroht") sieht sich das Land in der Verpflichtung, Maßnahmen zum Erhalt der Art voranzutreiben.
In dem 5-jährigen Live+-Projekt, das voraussichtlich 2014 starten wird und von der EU mit 50% und
zu 50% vom Land finanziert wird, sollen die Biologischen Stationen der Kreise mit Feldhamstervorkommen nachhaltig wirkende Managementmaßnahmen zur Stärkung der Populationen entwickeln.
Vorkommensgebiete liegen in Zülpich (Kreis Euskirchen), Pulheim (Rhein-Erft-Kreis), Rommerskirchen (Rhein-Kreis-Neuss) und im Selfkant in Saeffelen und Hillensberg (Kreis Heinsberg). Die belgische RISE Foundation (Rual Investment Support for Europe) wird Antragsteller sein und die Deutsche
Wildtierstiftung auf deutscher Seite die Koordination der teilnehmenden Bundesländer übernehmen.
Im Rahmen des LIVE + - Projektes sollen
- Maßnahmen zur Förderung der Art entwickelt und erprobt werden
- eine Nachzucht mit Wiederansiedlung bzw. Aufstockung durchgeführt werden
- verstärkt Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden.
In Zülpich wird der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung und Erprobung von betriebs- und nutzungsintegrierten Maßnahmen liegen, die in enger Kooperation mit den vor Ort wirtschaftenden
Landwirten durchgeführt werden sollen. Nur hier leben noch ausreichend viele Tiere, mit denen ein
begleitendes Monitoring zur Effizienz der Maßnahmen durchgeführt werden kann. Die Optimierung
des Nahrungsangebotes und der Deckung über die gesamte Aktivitätszeit des Hamsters stehen dabei im Vordergrund. Sie sind Voraussetzung zum Erreichen einer ausreichend großen Reproduktionsrate.
Unterstützend soll in einer breit angelegten Imagekampagne über die Lebensweise des Feldhamsters
und die Notwendigkeit seines Schutzes informiert werden. Mit den Landwirten vor Ort soll ein intensiver Meinungs- und Erfahrungsaustausch gepflegt werden, um ihre Teilnahmebereitschaft am Hamsterschutz zu fördern.
-2Am Ende des Projektes sollen effektive Bewirtschaftungsformen stehen, mit deren Hilfe sich eine
ausreichend große und langfristig stabile Hamsterpopulation entwickeln kann. Die Maßnahmen sollen
in den landwirtschaftlichen Betriebsablauf integrierbar sein und danach in den Vertragsnaturschutz
einfließen.
gez. I. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in: Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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