Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
18 kB
Datum
28.08.2012
Erstellt
06.08.12, 14:46
Aktualisiert
06.08.12, 14:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 152/2012
23.07.2012
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Wirtsch.Förd.,Tourismus
u.Konvers.Vogels.
28.08.2012
Fachhochschule Aachen - Studiengang Holzingenieurwesen
- Sachstandsbericht
In enger Absprache mit dem Kreis Euskirchen hat die FH Aachen im WS 2010/2011 aus finanziellen
Mitteln des Hochschulausbauprogrammes NRW den Bachelor-Studiengang Holzingenieurwesen eingerichtet. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Konversion Vogelsang wurde über
die Entscheidung dazu unterrichtet (Info 104/2011).
Ab dem WS 2012/2013 werden regelmäßig innerhalb des Studiengangs im Berufsbildungszentrum
Euskirchen BZE praxisorientierte Lehrveranstaltungen durchgeführt, die in Form von Blockveranstaltungen stattfinden.
Im ersten Durchlauf mit Studienbeginn im WS 2010/2011 sind insgesamt 11 Studierende im Studiengang Holzingenieurwesen eingeschrieben, die im November 2012 im fünften Semester sein werden
und dann in KW 46, KW 50 und KW 3 im Januar 2013 ihre ersten Lehrveranstaltungen in Euskirchen
besuchen. Der zweite Jahrgang umfasst bereits 25 Studierende, obwohl die Bekanntmachung des
Studiengangs in der Öffentlichkeit und an den Schulen noch nicht begonnen hat.
Dies zeigt, dass die Inhalte des Studiengangs Holzingenieurwesen der FH Aachen eine große positive Resonanz bei den Studierenden findet und deshalb eine weiter ansteigende Zahl von Einschreibungen erwartet werden kann. Mit der Einstellung der Professoren Moorkamp, Dr. Peterson und Uibel sind drei im Holzbau spezialisierte Professoren im Studiengang Holzingenieurwesen tätig. Insgesamt umfasst der Lehrkörper für den Studiengang Holzingenieurwesen zur Zeit 13 Professoren und 4
Lehrbeauftragte. Der Studiengang gehört zum Lehrstuhl Bauingenieurwesen.
Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale des Studiengangs
Der bereits vorhandene Maschinenpark im BZE wird zur Durchführung anwendungsorientierter Lehrinhalte zusätzlich erweitert um eine hochleistungsfähige neue Abbundanlage. Die FH Aachen kauft
diese Maschine und lässt sie auf dem Gelände des BZE in einer vom BZE zu diesem Zweck modernisierten Maschinenhalle installieren. Die Abbundanlage K2i der FH Aachen wird unbefristet zentral
auf dem Gelände des BZE in Halle D aufgestellt. Als Maschinenführer werden jeweils ein Mitarbeiter
der FH Aachen und ein Mitarbeiter des BZE ausgebildet, um jederzeit den Lehr- und Ausbildungsbetrieb sicher zu stellen.
Die Möglichkeit zur Nutzung einer Abbundanlage seitens der Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltungen stellt ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des Praxisteils und damit des gesamten Studiengangs dar. Dies führt zu einer enormen Attraktivitätssteigerung des Studiengangs nicht
zuletzt auch beim Vergleich mit anderen Fachhochschulen Deutschland, die bisher alle nicht über
eine eigene Abbundanlage verfügen. Bei der Auswahl des Studienplatzes ist das Vorhandensein ei-
-2ner Abbundanlage von großer Bedeutung, denn sie bietet den Studierenden die Möglichkeit, computergestützte dreidimensionale Konstruktionen direkt in die Praxis umzusetzen. Insbesondere dieser
abschließende Teil der Prozesskette Holz bis hin zum fertigen Bauteil ist ein bedeutender Arbeitsschritt, dessen genauere Kenntnis die fertigen Holzingenieure der FH Aachen für die berufliche Praxis
bestens qualifiziert.
Die Besonderheiten des Studiengangs Holzingenieurwesen sind:
Eigener Studiengang mit drei im Holzbau spezialisierten Professoren, an anderen Studienorten ist der Holzbau meist in das Bauingenieurwesen integriert
Enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und dem Handwerk gewährleistet große Praxisnähe
in der Lehre und damit gute Berufsaussichten für die Absolventen. Praxisarbeiten aus der
Wirtschaft sind ausdrücklich erwünscht.
Positive Auswirkungen auf das BZE und die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Euskirchen
als Studienstandort der FH Aachen:
Die Implementierung des neuen Studiengangs Holzingenieurwesen im Berufsbildungszentrum bietet
neuartige und umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten für das BZE und die Ausweitung des Angebots in der Berufsbildung. Folgende Aspekte sind dabei von besonderer Bedeutung:
Ausweitung des Maschinenparks im BZE und damit verbunden innovative Impulse für die
Ausbildung im Bereich Holz für die entsprechenden Ausbildungsbetriebe
Verdichtung des Know-how im BZE im Bereich Holz durch Ausbildung eines Maschinenführers für die Abbundanlage
Die Abbundmaschine steht dem BZE auch zur Nutzung in der Ausbildung außerhalb des Studiengangs Holzingenieurwesen zur Verfügung
Studierende aus der Region finden Hochschulausbildung in einer regional traditionell starken
Branche
Durch Studierende und deren Multiplikatorwirkung an ihren zukünftigen Arbeitsplätzen in ganz
Deutschland gewinnt Euskirchen bundesweit an Bedeutung in der Holzbranche
Verknüpfungen von Handwerk, Bildung und Forschung,
Für die Betriebe in der Region bietet der Studiengang den direkten Kontakt zur Forschung und
Lehre im Bereich Holz und damit die Möglichkeit zur Stärkung des anwendungsorientierten
Technologietransfers
Durch die aktive Mitarbeit der Unternehmen sind die Lehrinhalte im Studiengang sehr aktuell
und anwendungs- /marktorientiert
Die Unternehmen im geplanten „Freundeskreis Studiengang Holzingenieurwesen“ lernen die
Region und die dort ansässigen Unternehmen besser kennen und es ergeben sich neue Geschäftskontakte
Positive Impulse dadurch auch für die Nachbarbranchen des Holzbaus
Mieteinnahmen für das BZE
Die Nutzung des CAD-Pools durch die Studierenden führt zu Know-how-Transfer und Zugewinn für alle Beteiligten
Mögliche Zusammenarbeit von Auszubildenden mit Studierenden in „Praxisprojekten“ oder
ähnlichen Aktivitäten
Kooperationen und zukünftige Entwicklung
Die positiven Auswirkungen und möglichen Potentiale des Studiengangs Holzingenieurwesen werden
erst nach der Entlassung der ersten Holzingenieure in den Arbeitsmarkt sichtbar sein. Dann wird sich
zeigen, ob die Lehrinhalte passgenau auf den Bedarf in der Praxis abgestimmt sind und inwieweit
sich die Lehrmodule an und mit der Abbundmaschine weiter optimieren lassen.
Bei der Ausgestaltung der Lehrinhalte für die Module im Kreis Euskirchen wird neben dem Fachwissen im BZE auch das große Know-how des Holzkompetenzzentrum Nettersheim mit eingebunden.
Die räumliche Nähe der beiden Institutionen ermöglicht eine enge Zusammenarbeit und gewährleistet
damit größtmögliche Abstimmung und Effizienz.
-3Die vielfältigen Tätigkeiten und das umfassende Know-how des HKZR, des Vereins Wald und Holz e.
V. und des Leitprojektes HolzCluster.Eifel bieten unterschiedlichste Möglichkeiten zum Wissenstransfer im Bereich Forst- und Holzwirtschaft. Für die Durchführung von Messen und Ausstellungen in diesen Themenbereichen sowie für die Veranstaltung von Seminaren und Fachtagungen sind die Räume im HKZR sehr gut geeignet.
Im Konzept der FH Aachen werden insbesondere folgende Zielsetzungen des HKZR innerhalb seiner
Tätigkeitsbereiche betont:
-
Förderung des regionalen und überregionalen Holzabsatzes durch eine ökologisch orientierte
Wirtschaftspolititk
-
Sensibilisierung für die Zusammenhänge Wald-Holz-Naturschutz
-
Beratung von Kunden zur Holzverwendung beim ökologisch orientierten Bauen und zur energetischen Verwertung von Holz
-
Informations- und Weiterbildungsforum für Betriebe des Holzsektors und für die Planungsinstanzen
-
Unterstützung innovativer Technologien und Dienstleistungen im Bereich der Holznutzung
-
Umsetzen transnationaler Projekte zum Technologie- und Know-how-Transfer
Auch die enge Kooperation zur Technikagentur Euskirchen ist gegeben. Die TAE betreibt technologieorientierte Wirtschaftsförderung, um die Unternehmen in der Region Euskirchen zu unterstützen
und die Wirtschaftsstruktur insbesondere in technologischer Hinsicht zu stärken. Mit der Aufnahme
der Aktivität zum Auf- und Ausbau eines Branchennetzwerks „Papier“ durch den Technologiescout
der TAE im Juni 2012 gibt es Anknüpfungspunkte zu den Aktivitäten innerhalb des Projektes HolzCluster.Eifel. Der TechnologieScout ist eine durch den Kreis Euskirchen geförderte Umsetzungsmaßnahme aus dem Wirtschaftlichen Entwicklungskonzept der PROGNOS AG.
Die Stabsstelle für Struktur- und Wirtschaftsförderung ist der zentrale Ansprechpartner für die Fachhochschule Aachen bei der Einrichtung des Studiengangs Holzingenieurwesen. In den letzten Wochen erfolgte auf Initiative des Kreises Euskirchen mit der aktuellen Broschüre zum Studiengang eine
Werbekampagne bei allen benachbarten Kreisen sowie bei den Berufswahlkoordinatoren der Schulen
im Kreis Euskirchen. Auch Informationstermine sind in Vorbereitung. Des Weiteren wurden die Unterbringungsmöglichkeiten für die Studierenden in den drei Aufenthaltswochen BZE organisiert.
Für voraussichtlich Ende Oktober 2012 ist die offizielle Startveranstaltung geplant, zu der auch die
Ausschussmitglieder Einladungen erhalten.
Die Erstellung dieser INFO erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Euskirchen.
Der Ausschuss wird um Kenntnisnahme gebeten.
gez. Rosenke
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Landrat
Stabsstelle:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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