Daten
Kommune
Bedburg
Größe
68 kB
Datum
19.04.2016
Erstellt
05.04.16, 15:38
Aktualisiert
05.04.16, 15:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage zu WP9-158/2015 2. Ergänzung
07/2016
Düsseldorf, 28.01.2016
Asyl-Gesundheitskarte für
Kommunen nicht attraktiv
presseinformation
Städte- und Gemeindebund NRW fordert Nachverhandlungen
zwischen Land und Krankenkassen mit dem Ziel Kostensenkung
Die Gesundheitskarte für Asylsuchende findet in Nordrhein-Westfalen kaum
Akzeptanz. Dies hat eine Umfrage des Städte- und Gemeindebundes NRW
unter seinen 359 Mitgliedskommunen ergeben. Von 175 Kommunen, die sich
bisher an der Umfrage beteiligt haben, hätten lediglich sechs mitgeteilt, dass
sie die Gesundheitskarte bereits eingeführt hätten oder noch einführen
wollten. "Dies ist ein klares Votum der Praxis gegen ein realitätsfernes
Konzept", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und
Gemeindebundes NRW, Dr. Bernd Jürgen Schneider, heute in Düsseldorf.
Die Gesundheitskarte ermöglicht Asylsuchenden, bei akuten Beschwerden
direkt eine Arztpraxis aufzusuchen, ohne vorher von der Verwaltung der
Kommune eine Erlaubnis einzuholen. Laut StGB NRW-Umfrage haben aber
102 Kommunen entschieden, die Gesundheitskarte nicht einzuführen. In 67
Kommunen wird darüber noch diskutiert. "Für viele Kommunen ist die
Verwaltungskostenpauschale von 8 Prozent der abgerechneten Kosten und
das Haftungsrisiko bei Verlust oder Missbrauch der Gesundheitskarte nicht
akzeptabel", machte Schneider deutlich. Einige Städte und Gemeinden hätten
vor Ort bereits mit einer kreisweiten Solidargemeinschaft zur Abrechnung der
Gesundheitskosten positive Erfahrungen gemacht. Diese Kommunen sähen in
der Gesundheitskarte keinen Vorteil.
Schneider forderte Land und Krankenkassen auf, die Rahmenvereinbarung so
zu überarbeiten, dass sie für eine größere Anzahl von Kommunen akzeptable
Bedingungen biete. Dazu gehörten eine deutliche Reduzierung der
Verwaltungskostenpauschale und eine Übernahme des Haftungsrisikos durch
das Land bei Verlust oder Missbrauch der Gesundheitskarte. "Unter diesen
Bedingungen wären wir bereit, die Gesundheitskarte unseren
Mitgliedskommunen zu empfehlen", legte Schneider dar. Unter den aktuellen
Rahmenbedingungen habe der kommunale Spitzenverband bislang nicht zur
Einführung der Gesundheitskarte geraten, sondern diese Entscheidung
explizit seinen Mitgliedskommunen überlassen.
v.i.S.d.P.: HGF Dr. Bernd Jürgen Schneider
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