Daten
Kommune
Bedburg
Größe
98 kB
Datum
15.12.2015
Erstellt
19.11.15, 14:59
Aktualisiert
19.11.15, 14:59
Stichworte
Inhalt der Datei
Bebauungsplan der Innenentwicklung
Nr. 1 / Kirchtroisdorf, 4. beschleunigte Änderung
TEXTLICHE FESTSETZUNGEN
(Stand: 10.08.2015)
Stadt Bedburg
Textliche Festsetzungen
Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1 / Kirchtroisdorf, 4. beschleunigte Änderung
TEXTLICHE FESTSETZUNGEN
INNENENTWICKLUNG)
NR.
BESCHLEUNIGTE ÄNDERUNG
DES BEBAUUNGSPLANES (DER
1
/
KIRCHTROISDORF,
4.
Gemäß § 9 Baugesetzbuch (BauGB) sowie der Baunutzungsverordnung
(BauNVO) und der Landesbauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen
(BauO NW), jeweils in der derzeit geltenden Fassung, wird für das Plangebiet festgesetzt:
1.
Art der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)
Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete (WA) sind die gemäß § 4
Abs. 3 BauNVO ausnahmsweise zulässigen Nutzungen nicht Bestandteil und damit nicht zulässig.
2.
Maß der baulichen Nutzung (§ 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB)
2.1
Die Höhenlage der baulichen Anlagen innerhalb der Allgemeinen
Wohngebiete wird durch Festsetzungen der Fußbodenoberkante
Erdgeschoss (OKFF) und der Trauf- und Firsthöhen (FH / TH) bestimmt. Bezugspunkt der Höhenfestsetzungen ist die Oberkante der
mittig vor dem Grundstück liegenden endausgebauten öffentlichen
Verkehrsfläche.
2.2
Das Maß der Fußbodenoberkante Erdgeschoss (Oberkante Fertigfußboden OKFF) ergibt sich aus der Differenz zwischen OKFF und
dem Bezugspunkt. Dabei darf eine Höhe von 0,50 m nicht überschritten werden.
Das Maß der Traufhöhe ergibt sich aus der Differenz zwischen OKFF
und der Schnittlinie der Außenfläche der Außenwand mit der Oberkante Dachhaut.
Das Maß der Firsthöhe ergibt sich aus der Differenz zwischen OKFF
und der Höhe des obersten Gebäudeabschlusses.
3.
Überbaubare Grundstücksflächen
(§ 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB, § 23 Abs. 3 BauNVO)
Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete darf die hintere Baugrenze
der überbaubaren Flächen für Terrassenüberdachungen und für
überwiegend (Glasanteil > 50 %) verglaste Wintergärten um maximal
2,00 m überschritten werden.
Die gemäß Landesbauordnung notwendigen Abstandflächen bleiben
davon unberührt.
4.
Beschränkung der Zahl der Wohnungen (§ 9 Abs. 1 Nr. 6 BauGB)
Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete sind maximal 2 Wohnungen
je Wohngebäude zulässig.
Die Doppelhaushälfte gilt dabei als ein Gebäude.
5.
Flächen für Stellplätze und Garagen
(§ 9 Abs. 1 Nr. 4 BauGB, § 12 Abs. 6 BauNVO)
5.1
Garagen und überdachte Stellplätze (Carports) sind innerhalb der
2
Stadt Bedburg
Textliche Festsetzungen
Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1 / Kirchtroisdorf, 4. beschleunigte Änderung
Allgemeinen Wohngebiete innerhalb der überbaubaren Flächen und
bis zu 2,00 m hinter der hinteren Baugrenze zulässig.
5.2
Garagen und Carports müssen von ihrer Zufahrtsseite mindestens
5,00 m hinter der Straßenbegrenzungslinie zurückliegen. Bauordnungsrechtliche Regelungen bleiben hiervon unberührt.
5.3
Auf Garagenzufahrten sind offene Stellplätze zulässig. Innerhalb der
Allgemeinen Wohngebiete (WA) ist zwischen Straßenbegrenzungslinie und vorderer Baugrenze pro Gebäude neben der Nutzung der
Garagenzufahrt die Anlage eines weiteren offenen Stellplatzes möglich.
5.4
Pro Wohngebäude sind mind. zwei unabhängig voneinander anfahrbare Stellplätze oder Garagen herzustellen.
5.5
Innerhalb der Fläche für den Gemeinbedarf sind Stellplätze nur in den
dafür vorgesehenen Flächen zulässig. Garagen und Carports sind
ausgeschlossen.
6.
Erhaltung von Bäumen / Sträuchern (§ 9 Abs. 1 Nr. 25b BauGB)
Die innerhalb des Plangebietes festgesetzten Bäume sind dauerhaft
zu erhalten. Wird durch die Baumerhaltung der Hausbau unzumutbar
erschwert oder sind Bäume abgängig, so sind diese gleichwertig
wenn möglich an gleicher Stelle zu ersetzen.
7.
Bauordnungsrechtliche Festsetzungen
(§ 9 Abs. 4 BauGB, § 86 Abs. 4 BauO NW)
7.1
Innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete (WA) sind für Dächer der
Hauptanlagen nur Sattel- oder Walmdächer sowie versetzte Pultdächer mit Gegenpulten zugelassen. Es wird eine Dachneigung von 35°
- 45° festgesetzt. Untergeordnete Dachteile wie Zwerchgiebel, Gauben sowie Anbauten bis zu einer Fläche von 1/3 der Gesamtgebäudegrundfläche sowie Nebenanlagen und Garagen dürfen auch mit einer geringeren Dachneigung oder als Flachdach ausgeführt werden.
7.2
Die Dacheindeckungen innerhalb der Allgemeinen Wohngebiete sind
in den Farbtönen der RAL-Skala ‚dunkelbraun’ bis ‚schwarz’ oder
‚grau’ bis ‚schwarz’ zulässig. Andere Farbtöne können als Ausnahme
zugelassen werden. Glasierte Dacheindeckungen sind generell unzulässig.
7.3
Bei Satteldächern darf die Summe der Zwerchgiebel, Gauben und
sonstigen Dachaufbauten und Dacheinschnitte 2/3 der Trauflänge einer Seite nicht überschreiten.
7.4
Stellplätze und ihre Zufahrten sowie Garagenzufahrten sind in wassergebundener Decke, mit versickerungsfähigem Pflaster oder Rasengittersteinen zu befestigen.
7.5
Grundstückseinfriedungen zu öffentlichen Verkehrsflächen sind aus
standorttypischen einheimischen Heckenpflanzungen in maximal 0,90
3
Stadt Bedburg
Textliche Festsetzungen
Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1 / Kirchtroisdorf, 4. beschleunigte Änderung
m Höhe vorzusehen. In die Hecke kann eine offene Zaunkonstruktion
(Lochanteil > 50 %) integriert werden, die zur öffentlichen Verkehrsfläche nicht sichtbar ist.
Hinweise
1.
Bodendenkmäler
Die Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes NW - insbesondere
die Anzeigenpflicht gemäß §§ 15 und 16 DSchG NW - sind bei Bodenbewegungen und Baumaßnahmen zu beachten. Beim Auftreten
archäologischer Bodenfunde oder Befunde ist die Gemeinde als Untere Denkmalbehörde oder das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege, Außenstelle Nideggen, Zehnthofstraße 45, 52385 Nideggen,
Telefon 02425/9039-0, Fax 02425/9039-199 unverzüglich zu informieren. Die Weisung des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege für den Fortgang der Arbeiten ist abzuwarten.
2.
Kampfmittel
Beim Auffinden von Bombenblindgängern oder Kampfmitteln sind
Erdarbeiten unverzüglich einzustellen und umgehend die nächste Polizeidienststelle oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Bezirksregierung Köln zu benachrichtigen.
3.
Niederschlagswasser
Nichtbelastetes Niederschlagswasser der Dachflächen kann in Zisternen gesammelt und dem Brauchwasserkreislauf zugeführt werden.
Ferner wird empfohlen, Rigolen oder Versickerungsmulden in den
Gartenflächen anzulegen.
4.
Erdbebengefährdung
Das Plangebiet liegt in der Erdbebenzone 2 in der Untergrundklasse
S gemäß der ‚Karte der Erdbebenzonen und geologischen Untergrundklassen des Bundeslandes NRW’, Juni 2006 zur DIN 4149.
Die Vorgaben der DIN 4149 sind zu beachten.
5.
Grundwasserabsenkung
Der Bereich des Planungsgebietes ist von durch Sümpfungsmaßnahmen des Braunkohlenbergbaus bedingten Grundwasserabsenkungen betroffen.
Die Grundwasserabsenkungen werden, bedingt durch den fortscheitenden Betrieb der Braunkohlentagebaue, noch über einen längeren
Zeitraum wirksam bleiben. Eine Zunahme der Beeinflussung der
Grundwasserstände im Planungsgebiet in den nächsten Jahren ist
nach heutigem Kenntnisstand nicht auszuschließen. Ferner ist nach
Beendigung der bergbaulichen Sümpfungsmaßnahmen ein Grundwasserwiederanstieg zu erwarten. Sowohl im Zuge der Grundwas4
Stadt Bedburg
Textliche Festsetzungen
Bebauungsplan der Innenentwicklung Nr. 1 / Kirchtroisdorf, 4. beschleunigte Änderung
serabsenkung als auch bei einem späteren Grundwasserwiederanstieg sind hierdurch bedingte Bodenbewegungen möglich. Die Vorschriften der DIN 18195 ‚Bauwerksabdichtungen’ sind zu beachten.
6.
Baumschutz
Stellplatz- und Garagenzufahrten sind derart anzulegen, dass Bestandsbäume im Bereich der öffentlichen Verkehrsflächen nicht beeinträchtigt werden.
5