Daten
Kommune
Bedburg
Größe
78 kB
Datum
15.12.2015
Erstellt
02.12.15, 18:03
Aktualisiert
02.12.15, 18:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Anlage
Satzung der Stadt Bedburg vom xx.xx.2015 über die Erhebung von Erschließungsbeiträgen (Erschließungsbeitragssatzung)
Aufgrund des § 132 des Baugesetzbuches (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl.I S. 2414), zuletzt geändert durch Art. 118 der Verordnung vom 31.08.2015 (BGBl. I S.1474), und der §§ 7 und 41 Abs.1 Buchstabe f) der
Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) in der Fassung der
Bekanntmachung vom 14.07.1994 (GV.NRW.S.666), zuletzt geändert durch Artikel 2
des Gesetzes vom 25.06.2015 (GV.NRW. S. 496), hat der Rat der Stadt Bedburg in
seiner Sitzung am 15.12.2015 folgende Satzung beschlossen:
§1
Erhebung von Erschließungsbeiträgen
Die Stadt Bedburg erhebt Erschließungsbeiträge nach den Bestimmungen des Baugesetzbuches (§§ 127 ff.) sowie nach Maßgabe dieser Satzung.
§2
Art und Umfang der Erschließungsanlagen
(1) Beitragsfähig ist der Erschließungsaufwand für:
1. öffentliche Straßen, Wege und Plätze, die der Erschließung von Grundstücken
dienen,
ausgenommen solche in Kern-, Gewerbe- und Industriegebieten sowie in
Sondergebieten mit der Nutzungsart: Einkaufszentren, großflächige Handelsbetriebe, Messe-, Ausstellungs- und Kongressgebiete, an denen eine Bebauung zulässig ist,
a) bis zu 2 Vollgeschossen mit einer Breite bis zu 12 m, wenn sie beidseitig und
mit einer Breite bis zu 9 m, wenn sie einseitig anbaubar sind,
b) mit 3 oder 4 Vollgeschossen mit einer Breite bis zu 15 m, wenn sie beidseitig
und mit einer Breite bis zu 12 m, wenn sie einseitig anbaubar sind,
c) mit mehr als 4 Vollgeschossen mit einer Breite bis zu 18 m, wenn sie beidseitig und mit einer Breite bis zu 13 m, wenn sie einseitig anbaubar sind,
2. öffentliche Straßen, Wege und Plätze, die der Erschließung von Grundstücken
in Kern-, Gewerbe- und Industriegebieten dienen, sowie in Sondergebieten mit
der Nutzungsart: Einkaufszentren, großflächige Handelsbetriebe, Messe-,
Ausstellungs- und Kongressgebiete mit einer Breite bis zu 18 m, wenn eine
Bebauung oder gewerbliche Nutzung beidseitig zulässig ist und mit einer Breite bis zu 13 m, wenn eine Bebauung oder gewerbliche Nutzung einseitig zulässig ist.
3. mit Kraftfahrzeugen nicht befahrbare öffentliche Verkehrsanlagen (z.B. Fußwege, Wohnwege) mit einer Breite bis zu 5 m,
4.
Sammelstraßen mit einer Breite bis zu 18 m,
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5.
Parkflächen
a)
die Bestandteil der Verkehrsanlagen gemäß Nr. 1, 2 und 4 sind, bis zu einer
weiteren Breite von jeweils 6 m,
b)
die nicht Bestandteil der Verkehrsanlagen gemäß Nr. 1, 2 und 4, aber nach städtebaulichen Grundsätzen innerhalb der Baugebiete zu deren Erschließung notwendig sind (selbständige Parkflächen), bis zu 15 % der Flächen der erschlossenen Grundstücke,
6.
Grünanlagen mit Ausnahme von Kinderspielplätzen,
a) die Bestandteil der Verkehrsanlagen im Sinne von Nr. 1 bis 4 sind, bis zu einer
weiteren Breite von 6 m,
b) die nicht Bestandteil von Verkehrsanlagen, aber nach städtebaulichen Grundsätzen innerhalb der Baugebiete zu deren Erschließung notwendig sind (selbständige Grünanlagen), bis zu 15 % der Flächen der erschlossenen Grundstücke.
(2)
Endet eine Verkehrsanlage mit einem Wendeplatz, so vergrößern sich die in Absatz 1 Nr. 1, 2 und 4 angegebenen Maße um die Hälfte, mindestens aber um 8
m.
(3)
Ergeben sich nach Absatz 1 unterschiedliche Höchstbreiten, so gilt für die gesamte Verkehrsanlage die größte Breite.
(4)
Die in Absatz 1 Nr. 1 bis 4 genannten Breiten sind Durchschnittsbreiten.
§3
Ermittlung des beitragsfähigen Aufwands
(1)
Der beitragsfähige Erschließungsaufwand wird nach den tatsächlichen Kosten
ermittelt.
§4
Anteil der Stadt am beitragsfähigen Erschließungsaufwand
(1)
Die Stadt trägt 10 v.H. des beitragsfähigen Erschließungsaufwands.
§5
Verteilung des umlagefähigen Erschließungsaufwands
(1)
Der nach §§ 2 und 3 ermittelte und gemäß § 4 reduzierte beitragsfähige Erschließungsaufwand (umlagefähiger Aufwand) wird auf die erschlossenen
Grundstücke (Abrechnungsgebiet) nach deren Flächen verteilt. Dabei wird die
unterschiedliche Nutzung der erschlossenen Grundstücke nach Art und Maß berücksichtigt.
(2)
Als Grundstücksfläche im Sinne des Absatzes 1 gilt bei Grundstücken innerhalb
des Geltungsbereiches eines Bebauungsplanes die Fläche, die baulich, gewerblich oder in vergleichbarer Weise genutzt werden kann.
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(3)
Als Grundstücksfläche im Sinne des § 1 gilt bei Grundstücken außerhalb des
Geltungsbereichs eines Bebauungsplanes und bei Grundstücken, für die ein Bebauungsplan eine bauliche, gewerbliche oder vergleichbare Nutzung nicht festsetzt,
a) soweit sie an die Erschließungsanlage angrenzen, die Flächen zwischen der
gemeinsamen Grenze der Grundstücke mit der Erschließungsanlage und einer
im Abstand von 40 m dazu parallel verlaufenden Linie. Grundstücksteile, die lediglich die wegmäßige Verbindung zur Erschließungsanlage herstellen, bleiben
bei der Bestimmung der Grundstückstiefe unberücksichtigt,
b) soweit sie nicht angrenzen, die Fläche zwischen der Grundstücksgrenze die der
Erschließungsanlage zugewandt ist und einer im Abstand von 40 m parallel dazu
verlaufenden Linie.
Überschreitet die tatsächliche Nutzung die Abstände nach Satz 1, Buchstabe a) oder
Satz 2, Buchstabe b), so fällt die Linie zusammen mit der hinteren Grenze der tatsächlichen Nutzung.
(4)
Zur Berücksichtigung des unterschiedlichen Maßes der Nutzung wird die
Grundstücksfläche (Abs. 2 oder 3) vervielfacht mit
a)
b)
c)
d)
e)
f)
1,0 bei einer Bebaubarkeit mit einem Vollgeschoss,
1,3 bei einer Bebaubarkeit mit zwei Vollgeschossen,
1,5 bei einer Bebaubarkeit mit drei Vollgeschossen,
1,6 bei einer Bebaubarkeit mit vier oder fünf Vollgeschossen,
1,7 bei einer Bebaubarkeit mit sechs oder mehr Vollgeschossen,
0,5 bei Grundstücken, die in einer der baulichen oder gewerblichen Nutzung
vergleichbaren Weise genutzt werden können, zum Beispiel Kirchengrundstücke,
Friedhöfe, Sportanlagen, Campingplätze, Freibäder, Dauerkleingärten oder private Grünanlagen,
(5)
Für Grundstücke innerhalb des Geltungsbereiches eines Bebauungsplanes
ergibt sich die Zahl der Vollgeschosse wie folgt:
a) Ist die Zahl der Vollgeschosse festgesetzt, aus der höchstzulässigen Zahl der
Vollgeschosse.
b) Sind nur Baumassenzahlen festgesetzt, gilt als Zahl der Vollgeschosse die Baumassenzahl geteilt durch 3,5, wobei Bruchzahlen auf volle Zahlen aufgerundet
werden.
c) Ist nur die zulässige Gebäudehöhe festgesetzt, gilt als Zahl der Vollgeschosse
die höchstzulässige Höhe geteilt durch 3,5, wobei Bruchzahlen auf volle Zahlen
aufgerundet werden.
Ist tatsächlich eine höhere als die festgesetzte Zahl der Vollgeschosse zugelassen
oder vorhanden, ist diese zugrunde zu legen; dies gilt entsprechend, wenn die zulässige Baumassenzahl oder die höchstzulässige Gebäudehöhe überschritten wurde.
(6)
Für Grundstücke außerhalb des Geltungsbereiches eines Bebauungsplanes oder für Grundstücke, für die ein Bebauungsplan die Zahl der Vollgeschosse, die
Baumassenzahl oder die Gebäudehöhe nicht festsetzt, ergibt sich die Zahl der
Vollgeschosse:
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a) bei bebauten Grundstücken grundsätzlich aus der Höchstzahl der tatsächlich
vorhandenen Geschosse. Ist die Zahl der Vollgeschosse wegen der Besonderheit des Bauwerkes nicht feststellbar, gilt als Zahl der Vollgeschosse die Höhe
des Bauwerkes geteilt durch 3,5, wobei Bruchzahlen auf volle Zahlen auf- oder
abgerundet werden,
b) bei unbebauten, aber bebaubaren Grundstücken aus der Zahl der auf den
Grundstücken der näheren Umgebung überwiegend vorhandenen Vollgeschosse,
c) Bei Grundstücken auf denen keine Bebauung zulässig ist, die aber gewerblich
genutzt werden können, werden zwei Vollgeschosse zugrundegelegt,
d) Bei Grundstücken auf denen nur Garagen oder Stellplätze zulässig oder vorhanden sind, wird ein Vollgeschoss zugrundegelegt, wenn Sie bauordnungsrechtlich
keinem bebauten oder bebaubaren Grundstück zugeordnet sind,
(7)
Zur Berücksichtigung der unterschiedlichen Art der Nutzung werden die in Absatz 4 festgesetzten Faktoren um 0,5 erhöht
a) bei Grundstücken in den durch Bebauungsplan festgesetzten Kern-, Gewerbeund Industriegebieten sowie Sondergebieten mit der Nutzungsart: Einkaufszentren, großflächige Handelsbetriebe, Messe-, Ausstellungs- und Kongressgebiete,
b) bei Grundstücken in Gebieten, in denen ohne Festsetzung durch Bebauungsplan
eine Nutzung wie in den unter Buchstabe a) genannten Gebieten vorhanden oder zulässig ist,
c) bei Grundstücken außerhalb der unter den Buchstaben a) und b) bezeichneten
Gebiete, die gewerblich, industriell oder in ähnlicher Weise (z.B. Grundstücke mit
Büro-, Verwaltungs-, Post-, Bahn-, Krankenhaus- oder Schulgebäuden) genutzt
werden, wenn diese Nutzung in Bezug auf die Geschossfläche überwiegt. Liegt
eine derartige Nutzung ohne Bebauung oder zusätzlich zur Bebauung vor, gilt
die tatsächliche so genutzte Fläche als Geschossfläche.
Absatz 7 gilt nicht für durch selbständige Grünanlagen erschlossene Grundstücke.
(8)
Für Grundstücke, die von mehr als einer Erschließungsanlage im Sinne des § 2
Abs. 1 Nr. 1 dieser Satzung erschlossen werden, ist die Grundstücksfläche bei
Abrechnung jeder Erschließungsanlage nur mit zwei Dritteln anzusetzen.
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§6
Kostenspaltung
Der Erschließungsbeitrag kann für
1. Grunderwerb,
2. Freilegung,
3. Fahrbahnen,
4. Radwege,
5. Gehwege,
6. unselbständige Parkflächen,
7. unselbständige Grünanlagen,
8. Mischflächen,
9. Entwässerungseinrichtungen,
10. Beleuchtungseinrichtungen
gesondert und in beliebiger Reihenfolge selbständig erhoben werden.
Mischflächen im Sinne von Ziffer 8 sind solche Flächen, die innerhalb der Straßenbegrenzungslinien Funktionen der in den Ziffern 3-7 genannten Teileinrichtungen
miteinander kombinieren und bei der Gliederung der Erschließungsanlage ganz oder
teilweise auf eine Funktionstrennung verzichten. Über die Kostenspaltung entscheidet der Rat auf der Grundlage der Zuständigkeitsordnung.
§7
Merkmale der endgültigen Herstellung der Erschließungsanlagen
(1)
Straßen, Wege und Plätze, mit Kraftfahrzeugen nicht befahrbare Verkehrsanlagen, Sammelstraßen und selbständige Parkflächen sind endgültig hergestellt,
wenn
a) ihre Flächen im Eigentum der Stadt stehen und
b) sie über betriebsfertige Entwässerungs- und Beleuchtungseinrichtungen verfügen.
Die flächenmäßigen Bestandteile ergeben sich aus dem Bauprogramm.
(2)
Die flächenmäßigen Bestandteile der Erschließungsanlage sind endgültig hergestellt, wenn
a) Fahrbahnen, Gehwege und Radwege eine Befestigung auf tragfähigem Unterbau mit einer Decke aus Asphalt, Beton, Platten, Rasengittersteinen oder
Pflaster aufweisen; die Decke kann auch aus einem ähnlichen Material neuzeitlicher Bauweise bestehen,
b) unselbständige und selbständige Parkflächen eine Befestigung aus tragfähigem Unterbau mit einer Decke aus Asphalt, Beton, Platten, Rasengittersteinen
oder Pflaster aufweisen; die Decke kann auch aus einem ähnlichen Material
neuzeitlicher Bauweise bestehen,
c) unselbständige Grünflächen gärtnerisch gestaltet sind,
d) Mischflächen in den befestigten Teilen entsprechend Buchstabe a) hergestellt
und die unbefestigten Teile gemäß Buchstabe c) gestaltet sind.
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(3)
Selbständige Grünanlagen sind endgültig hergestellt, wenn ihre Flächen im Eigentum der Stadt stehen und gärtnerisch gestaltet sind.
(4)
Der Rat kann im Einzelfall die Bestandteile und Herstellungsmerkmale der Erschließungsanlagen abweichend von den Absätzen 1 bis 3 festlegen. Ein solcher Abweichungsbeschluss ist als Satzung öffentlich bekannt zu machen.
§8
Immissionsschutzanlagen
Bei Anlagen zum Schutz von Baugebieten gegen schädliche Umwelteinwirkungen im
Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes werden Art, Umfang und Merkmale
der endgültigen Herstellung sowie die Verteilung des beitragsfähigen Aufwands
durch Satzung im Einzelfall geregelt.
§9
Vorausleistungen
Die Stadt kann für Grundstücke, für die eine Beitragspflicht noch nicht oder noch
nicht in vollem Umfang entstanden ist, Vorausleistungen bis zur Höhe des voraussichtlichen Erschließungsbeitrages erheben.
§ 10
Ablösung
Der Erschließungsbeitrag kann abgelöst werden. Der Ablösungsbetrag bemisst sich
nach der voraussichtlichen Höhe des nach Maßgabe dieser Satzung zu ermittelnden
Erschließungsbeitrages.
§ 11
Inkrafttreten
Diese Satzung tritt am Tage nach der Bekanntmachung in Kraft. Zum gleichen Zeitpunkt tritt die Erschließungsbeitragssatzung vom 26.06.1989 außer Kraft.
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