Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
403 kB
Datum
02.07.2012
Erstellt
25.05.12, 12:01
Aktualisiert
25.05.12, 12:01
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VOGELSANG 2020
PERSPEKTIVEN
DER STANDORTENTWICKLUNG
>>> ENTWURF 22. Mai 2012
EIN IMPULS ZUR DISKUSSION
Mai 2012
Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH
Thomas Fischer-Reinbach
VOGELSANG IP …
EIN LEBENDIGER, MEHRDIMENSIONALER
ORT MIT POTENZIAL
Nationalparkzentrum | NS-Erinnerungsort | außerschulischer Lernort |
Kulturzentrum | Kreativraum | Wanderzentrum | Dialogforum |
Internationale Begegnungsstätte | Ort für Erholung | Impulsgeber | …
2
INHALT
INTRO _____________________________________________________ 4
DAS LEITBILD „VOGELSANG IP“ ______________________________ 5
DIE WESENTLICHEN OPERATIONELLEN GRUNDSÄTZE __________ 6
DER PROGRAMMATISCHE KORRIDOR ________________________ 11
DAS RÄUMLICHE ENTWICKLUNGSKONZEPT ___________________ 14
ANLAGE 1 LEITBILD (LANGFASSUNG) _______________________
16
ANLAGE 2 2020 | EINE FIKTIVE REPORTAGE__________________
18
3
INTRO
Am 17. April 2002, d. h. vor zehn Jahren fanden die erste Konversionskonferenz und der daraus resultierende Start des Konversionsprozesses für Vogelsang statt. Zur Vorbereitung der Konversion wurde im Jahr 2003 eine
Machbarkeitsstudie erstellt, breit diskutiert und schließlich im Jahr 2005 die
Standortentwicklungsgesellschaft gegründet.
Mit der Öffnung des Geländes für Besucher am 01. Januar 2006 und der
Einrichtung der Besucherinformation begann die reale Konversion vor Ort.
Mit der Leitentscheidung des Landes NRW Ende 2007 und der Rahmenvereinbarung im Jahr 2008 wurden die Grundlagen für die notwendigen Startinvestitionen am Internationaler Platz vogelsang ip geschaffen.
Im Jahr 2009 ging die Konversion in eine nächste Phase: die Gründung der
vogelsang ip gemeinnützige GmbH, die Inbetriebnahme des Schwimmbades
und der Turnhalle, die Eröffnungen des DRK Umweltbildungshauses und
des Rotkreuzmuseum vogelsang ip für internationales Völker- und Menschenrecht, die Realisierung erster Infrastrukturmaßnahmen und der Start
des Geländemanagements sind die wesentlichen Etappen dieser Phase.
Die intensive Bauphase für die Kernnutzung Forum Vogelsang hat mit dem
Umbau des Kinokomplexes im Jahre 2010 begonnen. Mit dem Umbau der
Gebäude rund um den „Adlerhof“ startet im Jahr 2012 die Realisierung des
Ankerprojektes Forum Vogelsang zum zentralen Informations-, Ausstellungs- und Bildungszentrum des Standorts.
Die ersten zehn Jahre des Konversionsprozesses haben gezeigt, dass die
Überführung des geschichtsbeladenen, mitten im Nationalpark Eifel gelegenen Ortes in eine tragfähige zivile Zukunft eine besondere Herausforderung
darstellt. Aufgrund der Besonderheiten des Standortes und seiner vielschichtigen Potentiale sowie der legitimen Interessen der Beteiligten wird im
Rahmen des einvernehmlich verabschiedeten Leitbildes immer wieder um
die Ausrichtung der Gesamtentwicklung gerungen. Dabei steht der Standort
wegen des starken öffentlichen Interesses und durch die Berichterstattung in
den Medien ständig unter „öffentlicher“ Beobachtung.
Das vorliegende Papier skizziert die wesentlichen, in den letzen zehn Jahren
geschaffenen Grundlagen und operationellen Grundsätze und beschreibt
das beschlossene räumliche Entwicklungsmodell und den programmatischen Korridor für die weiteren Einzelprojekte am Standort.
Es dient damit einer Verständigung über die mittelfristigen Perspektiven der
Gesamtentwicklung des Konversionsstandortes Vogelsang.
Eine fiktive Reportage aus dem Jahr 2020 (Anlage 2) versucht ein Bild davon zu vermitteln, wie sich der Standort in den nächsten acht Jahren leitbildkonform entwickeln könnte.
4
DAS LEITBILD „VOGELSANG IP“
-> vgl. Anlage 1
Die Besonderheiten des Standortes und damit die Verpflichtung zum verantwortungsvollen Umgang bei der Entwicklung waren den Verantwortlichen in der Standortentwicklungsgesellschaft und bei den Gesellschaftern
schon früh bewusst. Auf Grundlage des im Jahre 2006 beschlossenen
Dachmarkenkonzeptes beschloss die Standortentwicklungsgesellschaft
daher 2007 das Leitbild „vogelsang ip“ für die Entwicklung der Gesamtfläche.
Das von den Partnern Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Land
Nordrhein-Westfalen und Region im Konsens formulierte Leitbild sieht die
Zukunft Vogelsangs in seiner Profilierung als Tourismus- und Bildungsdestination mit internationaler Ausstrahlung. In der gewählten Dachmarke vogelsang ip | Internationaler Platz im Nationalpark Eifel werden vor dem Hintergrund der zentralen, landschaftlich exponierten Lage sowie der Geschichte als NS-Ordensburg dort die Leitlinien der Standortentwicklung festgelegt:
„… Vogelsang versteht sich als Partner der Eifel-Ardennen-Region. Seine
Zukunft liegt in seiner Profilierung als Tourismus- und Bildungsdestination
mit internationaler Ausstrahlung. Als zukünftiges Zentrum des Nationalparks
Eifel bietet sich hier die Möglichkeit zu intensiver Naturerfahrung und Erholung. Gleichzeitig wird der Ort geprägt durch Kultur- und Bildungsangebote,
die in bewusstem Kontrast zu seiner ursprünglichen Zweckbestimmung stehen. Aus den drei Themenfeldern „Geschichte und Gesellschaft“, „Region
und Europa“ und „Natur und Nachhaltigkeit“ leiten sich vielfältige Anregungen zur Reflexion, zum individuellen Ausdruck und zum Dialog ab.
Zukünftige bauliche wie inhaltliche Aktivitäten erfordern einen sensiblen
Umgang mit der Geschichte von Vogelsang, suchen den Bruch mit der totalitär geprägten Gründungsintention und richten sich dabei an folgenden Leitlinien aus:
Verantwortung …Offenheit … Erfahrung … Bildung … Vernetzung … Architektur …“
Ein angemessener Umgang mit Geschichte, Architektur und Gelände ist
demnach Konsens unter den wesentlichen Entwicklungsträgern. Dieser wird
verbindlich für alle zukünftigen Geländenutzungen formuliert: Sie „… werden
an ihrer Haltung zu den hier formulierten Leitlinien von Vogelsang und den
Entwicklungszielen des Nationalparks gemessen. …“
Konsens ist gleichermaßen die Notwendigkeit einer nachhaltigen ökonomischen Perspektive, die im Leitbild wie folgt beschrieben wird:
„… Die Standortentwicklung und weiteren Nutzungen von Vogelsang zielen
auf eine dauerhafte selbst tragende Wirtschaftlichkeit. Ihr Fundament ist das
sinnvolle Zusammenspiel von öffentlicher Förderung und privatwirtschaftlichem Engagement.“
5
DIE WESENTLICHEN
OPERATIONELLEN GRUNDSÄTZE
Nutzung der Gesamtfläche auf Basis der
Rahmenvereinbarung Bundesanstalt | Land | Region
Wesentliches Ziel der Standortentwicklung ist die Gesamtnutzung der 97,6
ha großen Immobilie auf Grundlage des aktuellen, von der Stadt Schleiden
im Jahr 2009 aufgestellten Teillflächennutzungsplans, wobei fallbezogen
Fortschreibungen des Plans erfolgen müssen.
In der Rahmenvereinbarung zur Entwicklung des Konversionsstandortes
Vogelsang vom 30.05.2008 haben sich die drei öffentlichen Partner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Land Nordrhein-Westfalen und Region
auf die Realisierung einer 1. Entwicklungsstufe als Voraussetzung für die
Verwertung der Gesamtfläche verständigt. Im Einzelnen wurden folgende
Verpflichtungen eingegangen:
-
die Bundesanstalt schafft über ihre Zusage, „… bis zu 6,0 Mio. €“ in
Entwicklungs- und Erschließungsmaßnahmen zu investieren, die Grundlage für die Baureifmachung der Immobilie. Im Gegenzug erhält die Bundesanstalt die Möglichkeit, sämtliche Teilflächen an Dritte zu veräußern,
da aus dem Verkauf die Infrastrukturmaßnahmen refinanziert werden sollen. Weiterer finanzieller Beitrag für die öffentlich geförderten Kernprojekte sind die unentgeltliche Übertragung der Grundstücke „Adlerhof“ (Forum) und „Redoute“ (DJH/Jugendwaldheim).
-
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Konversion durch die
Förderung der Ankerprojekte „Forum Vogelsang“, „Vogelsang-Kino“ und
„Internationale Begegnungsstätte DJH“. Das Nationalparkforstamt und
das Jugendwaldheim werden in Vogelsang angesiedelt und durch langfristige Mietverträge des Landesbetriebes Wald und Holz gesichert.
-
Die Region gewährleistet mit Gründung der vogelsang ip gemeinnützige
GmbH und Übernahme der Eigenanteile im Förderprojekt „Forum Vogelsang“ langfristig den Betrieb des Forum Vogelsang, des Kinos und die
programmatische Ausrichtung des Standortes. Der Kreis Euskirchen sichert mit Übernahme der Zufahrtstraße und des Kreisradwegs die
Haupterschließung und schafft mit Errichtung der Victor-Neels-Brücke die
Anbindung an das überregionale Rad- und Wanderwegenetz. Die Stadt
Schleiden schafft mit der Aufstellung eines Flächennutzungsplans Planungsrecht.
Diese Zusagen sind zurzeit entweder bereits erfüllt oder ihre Umsetzung ist
im Gange. Eine Realisierung des Projekts Internationale Begegnungsstätte
DJH/Jugendwaldheim ist im EU-Förderrahmen finanziell nicht darstellbar.
6
Private Projekte folgen öffentlichem Startinvest
Mit Realisierung der öffentlich geförderten Projekte der 1. Entwicklungsstufe
wird eine erste Inwertsetzung von ca. 10 ha der Immobilie erreicht. Um den
denkmalgerechten Erhalt und eine sich selbst tragende Wirtschaftlichkeit zu
erreichen, müssen weitere konkrete Nutzungen für den überwiegenden Teil
der Bestandsbauten gefunden werden.
Gewollt ist daher mittelfristig eine umfassende Nutzung der Gesamtimmobilie. Nur durch den Verkauf an Private kann der Großteil der Bestandsbauten
auf Dauer erhalten werden. Durch die Beteiligung weiterer Eigentümer und
Nutzer am Geländemanagement wird der Betrieb und Unterhalt der Gesamtfläche und insbesondere des Hangbereiches wirtschaftlich möglich sein.
Die künftigen privaten Projekte müssen in den programmatischen Korridor
passen und sich mit ihren Vorhaben in das räumliche Entwicklungskonzept
einfügen. Die Projektträger erkennen das Leitbild und die Grundsätze des
Standortes an; sie binden sich diesbezüglich in den jeweiligen Übertragungsverträgen und werden Teil der „vogelsang ip - Familie“. Sie profitieren
damit von den beträchtlichen Vorleistungen der öffentlichen Hand. Mit ihrer
Ansiedlung schaffen sie Arbeitsplätze und damit einen Mehrwert für die Region. Sie befördern die Konversion und sichern langfristig die wirtschaftliche
Tragfähigkeit des Standorts. Mit Ihrer programmatischen Ausrichtung tragen
sie zur Lebendigkeit und Vielfalt der Bildungs-, Kultur- und Tourismusdestination bei und stärken die internationale Ausrichtung.
Nutzung Denkmalsubstanz geht vor Neubau
Mit Realisierung der Kernnutzungen bis zum Jahr 2014 wird bereits die Hälfte der denkmalgeschützten Bausubstanz in Nutzung genommen. Auch für
die künftigen Ansiedlungen besitzt die Durchnutzung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude Priorität vor Neubauten.
Dialog und gemeinsame Verantwortung
Die ersten zehn Jahre Konversionsprozesses (2002 – 2012) und die sechs
Jahre Konversion vor Ort (2006 -2011) haben gezeigt, dass die Überführung
des geschichtsbeladenen, mitten im Nationalpark gelegenen Ortes in eine
tragfähige zivile Zukunft keine leichte Aufgabe darstellt und vor allem nicht
kurzfristig zu erledigen ist. Die legitimen unterschiedlichen Interessen und
die große Zahl der Beteiligten führten dazu, dass jeder Entscheidung, ob
grundlegender Natur oder Detailfrage, intern ein oft langwieriger Diskussions- und Abstimmungsprozess vorausging. Gleichzeitig steht der Standort
auf Grund des großen öffentlichen Interesses ständig unter „öffentlicher
Beobachtung“, insbesondere die Medien verfolgen und kommentieren den
Entwicklungsprozess.
Der ständige Dialog der Partner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben,
Land Nordrhein-Westfalen und Region miteinander auf allen Ebenen auch
mit der Politik war und ist entscheidend, um die Projekte und Prozesse wie
beschrieben voran zu bringen. Maßgeblich wird dieser Dialog in den Gremi7
en der SEV und der vogelsang ip gemeinnützige GmbH geführt. Dabei wird
jedem Partner seine Rolle im Entwicklungsprozess zugestanden. Alle handeln dabei wie bisher in der gemeinsamen Verantwortung, diesen besonderen Konversionsstandort in Nordrhein-Westfalen in eine tragfähige Zukunft
zu führen.
Beigetragen zum bisherigen Erfolg des Projektes hat auch die Einbeziehung
aller Standortpartner in die wichtigen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse. Dies geschah u. a. im so genannten „Lenkungskreis vogelsang ip“. Vergleichbar einem Beirat werden dort alle Ideen, Projekte und
prägende Veranstaltungen beraten, bevor sie in die Entscheidungsgremien
der SEV und vogelsang ip gemeinnützige GmbH eingebracht werden.
Diese Kultur des Dialoges und der gemeinsamen Verantwortung soll daher
für die Zukunft beibehalten und gepflegt werden.
Gemeinsame Dachmarke | gemeinsame Produkte
Wichtig für die Wahrnehmung von Außen, letztlich für den Besucher, ist die
Präsentation als konsistente Marke. Die Marke vogelsang ip drückt sich
visuell im Gelände, in dem beschriebenen programmatischen Korridor des
„Internationalen Platzes“ sowie in der Präsentation und Vermarktung des
Standortes über die diversen Medien aus.
Für ein möglichst einheitliches Erscheinungsbild sorgt das Rahmenkonzept,
in dem hinsichtlich der Erschließung, der Freiraumgestaltung und der Beleuchtung verbindende Standards festgelegt sind. Beispielhaft sei hier das
gelbe Leitsystem genannt, welches weiter ausgebaut wird, oder die künftige
Beleuchtung, die sehr reduziert und auf einen Leuchtentyp beschränkt bleiben soll.
Heute wie auch künftig ist eine unter den Standortpartnern abgestimmte
„Bespielung“ und gemeinsame Vermittlung an die Besucher wichtig für die
Akzeptanz und Stärke der Marke vogelsang ip. Von daher wird der begonnene Weg der Entwicklung gemeinsamer Produkte, der gegenseitigen Abstimmung eigenständiger Produkte und die Präsentation über gemeinsame
Medien wie Website, ip.news und Programme unter Moderation der vogelsang ip gemeinnützige GmbH konsequent weitergeführt.
Rolle Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH
Die Rolle der SEV ist die Koordination und Steuerung der Gesamtentwicklung, d. h. eine Standortentwicklung aus einer Hand im Sinne des Leitbildes
vogelsang ip zu sichern. Die SEV übernimmt die Rolle des Moderators am
Standort: die Interessen und Bedarfe der bestehenden und zukünftigen Nutzer zusammen zu führen, damit es nicht zu gegenseitigen Beeinträchtigungen oder der Störung der Gesamtentwicklung kommt. Hauptaufgabe der
SEV bleibt neben der Sicherung der Umsetzung der Kernprojekte die Gewinnung privater Investoren.
8
Darüberhinaus wird sie wie bisher die Infrastrukturmaßnahmen auf dem
Gelände umsetzen. Künftige Aufgaben sind hier die Sanierung der Entwässerungsanlagen, die Realisierung des „Open Space“, der ÖPNVWendeschleife sowie der Beleuchtung. Durch die Weiterführung des Geländemanagements sollen die Qualität der öffentlichen Freiflächen und damit
eine hohe Attraktivität für Besucher und Investoren gesichert werden.
Durch die Bündelung der Interessen der drei Partner, d.h. der Bundesanstalt
für Immobilienaufgaben, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Region in
einer Gesellschaft kann der Prozess zentral gesteuert und möglichen Fehlentwicklungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Fast alle Entscheidungen
konnten in den Gremien einstimmig getroffen werden.
Rolle vogelsang ip gemeinnützige GmbH
Gesellschafter sind der Landschaftsverband Rheinland, der Kreis Euskirchen, die Städteregion Aachen, der Kreis Düren, die Stadt Schleiden, der
Kreis Heinsberg und die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens. Die somit von der Region breit getragene vogelsang ip gemeinnützige GmbH hat
laut Gesellschaftsvertrag die Aufgabe
-
der Errichtung und des Betrieb eines Informations-, Ausstellungs- und
Bildungszentrums in Vogelsang; hierzu gehört das Geländeinformationssystem und System der Besucherrundgänge, das Besucherzentrum im Forum Vogelsang, die NS-Dokumentation, das SchauFenster
Eifel sowie das pädagogische Zentrum im Kinokomplex
-
der Durchführung eines regelmäßigen Besucher- und Veranstaltungsprogramms in Vogelsang; neben dem Forum und dem Freigelände
spielt hier der Kinokomplex mit dem zentralen (Kino)Saal als kulturelles Zentrum eine wesentliche Rolle
-
sowie des Angebots bzw. der Durchführung eines breit angelegten
Programms zur politischen und kulturellen Bildung incl. Wechselausstellungen u.a. Aktivitäten.
Gemeinsam mit dem Nationalpark Eifel als Ausstellungs- und Programmpartner im Forum ist die vogelsang ip gemeinnützige GmbH der zentrale
Motor bzw. „Player“ des Standorts. Die GmbH ist Garant für die zentralen
programmatischen und wesentlichen funktionalen Standortqualitäten. Sie
garantiert so die dauerhafte Qualität und Ausstrahlung der Dachmarke vogelsang ip | Internationaler Platz im Nationalpark Eifel. Sie moderiert den
diesbezüglich gemeinsamen Standortauftritt und das verbindende Standortprogramm aller Partner.
9
DER PROGRAMMATISCHE KORRIDOR
Das Projektportfolio des Internationalen Platzes vogelsang ip basiert auf den
beiden herausragenden Prägungen des Standorts: dem bewussten Bruch
mit der totalitären Gründungsintention als NS-Ordensburg sowie seiner
Funktion als Zentrum des Nationalparks Eifel. Eine programmatische Erweiterung ergibt sich aus dem ehemaligen belgischen „Camp Vogelsang“ als
Anknüpfungspunkt zu der neueren Geschichte Europas.
Alle Ansiedlungen am Standort unterliegen vor diesem Hintergrund drei Filtern
-
der Geschichtsverantwortlichkeit,
-
dem Denkmalschutz
-
und der Nationalparkverträglichkeit.
Die bisherigen Projekte und Programme können vier programmatischen
Bereichen zugeordnet werden (vgl. Abb. nächste Seite). Prägend für den
Gesamtort sind die heute schon zum Großteil vorhandenen bzw. entwickelten Projekte in den Segmenten 2, 3 und 4.
1
„vogelsang ip“ als Dachmarke
Die Dachmarke vogelsang ip | Internationaler Platz im Nationalpark
Eifel bildet das übergreifende und alle Nutzungen verbindende Element und verhindert Beliebigkeit. Der Gesamtstandort soll auch weiterhin über gemeinsame Medien kommuniziert werden. Es erfolgt eine
Programmkoordination der Standortpartner. Das Rahmenkonzept
sorgt für verbindende Elemente im Freiraum.
2
Standortübergreifende Facilities
Profilbildend und identitätsstiftend im Gelände wirkt heute schon das
gelbe Informations- und Leitsystem, welches weiter ausgebaut werden soll. Zentraler Anlaufpunkt und Verteiler wird das Besucherzentrum im Forum. Die Veranstaltungs-, Tagungs- und Seminarräume im
Forum und Kino stehen allen Standortpartnern und externen Nutzern
zur Verfügung. Die Beherbergungsbetriebe unterschiedlichster Kategorie sind notwendige Basis einer Tourismus- und Bildungsdestination
mit internationalem Anspruch. Sie gewährleisten Mehrtagesangebote
im Bildungs- und Kulturbereich.
10
3
Historischer Ort | Kulturelle und politische Bildung
Aufbauend auf dem zentralen Auftrag als historischer „Lernort“ sowie
vor dem Hintergrund der Standortpotenziale im Bereich der politischen und kulturellen Bildung entsteht ein breites Bildungs- und Kulturprogramm. Die NS-Dokumentation sowie das im Nationalsozialismus begründete Ensemble mit seinen skulpturalen Elementen bilden
die wesentliche Referenz für diese von der vogelsang ip gemeinnützige GmbH getragene Arbeit.
4
Nationalparkzentrum | Umweltbildung
Das vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW getragene Nationalparkzentrum im Forum Vogelsang stellt – neben dem Nationalpark
selber – die zentrale Anlauf- und Informationsstelle des Nationalparks
Eifel dar. Neben dem breiten Umweltbildungsangebot im Forum bietet
potenziell ein Jugendwaldheim mit den im Vorfeld des Denkmalbereichs liegenden „Wald- und Wiesenflächen“ einen wichtigen umweltpädagogischen Erfahrungs- und Erlebnisraum.
5
Komplementäre Nutzungen | Kreativraum | lebendiger Ort
Die o.g. primären Nutzungen werden durch eine Reihe von komplementären Nutzungen ergänzt. In diesem Segment finden sich sowohl
Projekte mit hoher programmatischer Affinität zum Standort (DRKUmweltbildung, Astronomie-Werkstatt, Fledermauszentrum, …) als
auch Projekte mit mehr funktionaler Affinität (Outdoor Zentrum, Nationalparkforstamt, etc. …).
Alle künftigen Konzepte bzw. Nutzungen müssen das Leitbild vogelsang ip
und das beschriebene programmatische Profil des „Internationalen Platzes“
anerkennen.
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12
DAS RÄUMLICHE
ENTWICKLUNGSKONZEPT
Das von der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH (SEV) in
Abstimmung mit der vogelsang ip gemeinnützige GmbH als Betreiberin des
zentralen Informations-, Ausstellungs- und Bildungszentrums entwickelte
„Räumliche Entwicklungsmodell“ (vgl. Abb. nächste Seite), auf das die Partner Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Land NRW und Region sich im
Jahr 2011 innerhalb der SEV einstimmig verständigt haben, bildet die planerische Grundlage der weiteren Entwicklung.
Städtebauliches Grundgerüst sind die in der NS-Zeit entstandenen, unter
Denkmalschutz stehenden Gebäude, die möglichst alle einer Nutzung zugeführt werden sollen, um sie dauerhaft zu erhalten. Mit der umfassenden Nutzung des Ensembles sowie der maßvollen Ergänzung um Neubauten wird
die im Leitbild beschriebene, sich dauerhafte selbst tragende Wirtschaftlichkeit erreicht.
Mit dem Abriss der Kaserne „Van Dooren“ und der Realisierung einer zentralen Aufenthalts- und Veranstaltungsfläche auf dem Grundriss des in der
NS-Zeit geplanten „Haus des Wissens“ wird ein „Open Space“ des bebauten
Bereiches Vogelsang geschaffen (Zeitziel: 2015).
Im ca. 54 ha großen Denkmalbereich können ergänzend zu den Bestandsbauten auf vier peripher gelegenen Teilflächen Neubauten entstehen:
das Vogelsang-Hotel am Standort der ehemaligen „Panzerhallen“,
westlich der „neue Mitte“ und südlich des Kinos
oder östlich der Depot-Mauer und nördlich des Fahrzeughofes
oder auf der „Sonderfläche Hotel“ westlich des Malakoff-Komplexes
sowie ggf. die Jugendherberge und das Jugendwaldheim nördlich
und südlich der „Redoute“
Rechtliche Grundlage des räumlichen Entwicklungskonzeptes bildet der
gültige Teilflächennutzungsplan Vogelsang. Der Flächennutzungsplan wird
hinsichtlich der baulichen Nutzung der Fläche der ehemaligen Panzerhallen
nach Festlegung auf einen Hotelstandort geändert werden. Für die „Sonderfläche Hotel“ wird bei Realisierung des Vogelsang-Hotels südlich des Kinos
eine Neufestsetzung der Nutzung erfolgen.
13
14
ANLAGE 1
LEITBILD (LANGFASSUNG)
INT ERN AT IONA L ER P LA TZ
IM
N A T IO N A L P A R K E I F E L
PRÄAMBEL
Die ehemalige NS-„Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel wurde als Schulungsstätte des nationalsozialistischen Regimes errichtet. Vogelsang steht
symbolhaft für das ideologische Staatsziel des Nationalsozialismus, durch
Erziehung und Indoktrination einen „neuen deutschen Menschen“ im Sinne
des „völkischen“ Idealbildes zu formen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde
die Anlage dem international genutzten Truppenübungsplatz „Camp Vogelsang“ zugeschlagen und zum Teil durch neue Militärbauten erweitert. Seit
dem 1. Januar 2006 ist das Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich. Der
frühere Truppenübungsplatz gehört heute zum Nationalpark Eifel, der 100
ha große bebaute Bereich soll für eine weitere Folgenutzung entwickelt werden.
Auf Grund seiner zentralen, landschaftlich exponierten Lage ist die Anlage
prädestiniert für die Errichtung des Nationalparkzentrums Eifel. Diese Prägung, die Größe und historische Bedeutung des denkmalgeschützten Ensembles sind gleichermaßen Verpflichtung wie Chance des Ortes. Vogelsang setzt sich bewusst von allen ideologischen und indoktrinären Elementen seiner Vergangenheit ab. Es legt den Schwerpunkt auf eine umfassende
Demokratie- und Menschenrechtsbildung und nimmt damit eine aktive Rolle
in der deutschen wie internationalen Erinnerungslandschaft ein. Vogelsang
ist ein besonderes Konversionsprojekt und bedarf eines angemessenen
Umgangs mit Geschichte, Architektur und Gelände.
Dies vorausschickend, stellen wir die weitere Standortentwicklung und Nutzung von Vogelsang unter folgende Leitlinien:
LE ITLIN IEN
Vogelsang versteht sich als Partner der Eifel-Ardennen-Region. Seine Zukunft liegt in seiner Profilierung als Tourismus- und Bildungsdestination mit
internationaler Ausstrahlung. Als zukünftiges Zentrum des Nationalparks
Eifel bietet sich hier die Möglichkeit zu intensiver Naturerfahrung und Erholung. Gleichzeitig wird der Ort geprägt durch Kultur- und Bildungsangebote,
die in bewusstem Kontrast zu seiner ursprünglichen Zweckbestimmung stehen. Aus den drei Themenfeldern „Geschichte und Gesellschaft“, „Region
und Europa“ und „Natur und Nachhaltigkeit“ leiten sich vielfältige Anregungen zur Reflexion, zum individuellen Ausdruck und zum Dialog ab.
15
Zukünftige bauliche wie inhaltliche Aktivitäten erfordern einen sensiblen
Umgang mit der Geschichte von Vogelsang, suchen den Bruch mit der totalitär geprägten Gründungsintention und richten sich dabei an folgenden Leitlinien aus:
Verantwortung: Vogelsang ist ein Ort bewusst getragener, sozialer Verantwortung. Das hier praktizierte Handeln ist geschichtsverantwortlich, nationalparkverträglich und denkmalgerecht.
Offenheit: Vogelsang versteht sich als ein gastfreundlicher Ort, ein Ort der
Toleranz und Offenheit für Menschen aus der Region und aus allen Kulturen
der Welt. Barrierefreiheit in jeglicher Hinsicht ist eine Grundvoraussetzung
dazu.
Erfahrung: Die verantwortungsbewusste Aufbereitung der Themen im Dreiklang von Geschichte – Natur – Region zielt auf eine ganzheitliche Erfahrung. Aus ihr können die Besucher individuelle Erkenntnisse über ihr Verhältnis zu den genannten Themen ziehen.
Bildung: Aus seiner gesellschaftlichen Verantwortung heraus leitet sich die
Idee von Vogelsang als Ort der Bildung ab. Für die Vermittlung von unterschiedlichen, zukunftsweisenden Bildungsangeboten werden modellhaft
experimentelle Wege eingeschlagen. Ihr Fundament bildet die wissenschaftliche Forschung.
Vernetzung: Mit seiner Strahlkraft ist Vogelsang aktives Zentrum für die
Vernetzung von Menschen und Aktivitäten auf allen Ebenen: Vogelsang
sucht und fördert den Austausch mit anderen Institutionen und Einrichtungen.
Architektur: Eine markante, eigenständige und zugleich sensibel auf den
Ort reagierende Architektur gibt den Ideen von Vogelsang ein Gesicht und
schafft Identifikation.
Der Umgang mit den Potenzialen und Leitlinien von Vogelsang manifestiert
sich zunächst in dem geplanten Ausstellungs- und Bildungszentrum, das zu
einem internationalen Treffpunkt, insbesondere für junge Menschen und
Familien, werden soll.
Die Standortentwicklung und weiteren Nutzungen von Vogelsang zielen auf
eine dauerhafte selbst tragende Wirtschaftlichkeit. Ihr Fundament ist das
sinnvolle Zusammenspiel von öffentlicher Förderung und privatwirtschaftlichem Engagement.
Alle zukünftigen Geländenutzungen werden an ihrer Haltung zu den hier
formulierten Leitlinien von Vogelsang und den Entwicklungszielen des Nationalparks gemessen. Unter dem geschützten Namen „vogelsang ip ®“ soll
Vogelsang ein internationaler Platz im Nationalpark Eifel werden.
Der Aufsichtsrat der Standortentwicklungsgesellschaft Vogelsang GmbH
Vogelsang, den 22. Mai 2007.
16
ANLAGE 2
2020 | EINE FIKTIVE REPORTAGE
VORWORT
Nachstehende Daten und Fakten sind fiktiv, aber realistisch.
Der 17. April 2020. Von heute an gerechnet sind dies nur noch acht Jahre.
Acht Jahre, um
…
die Nutzungen am Standort, die heute bereits existieren, weiter zu
entwickeln,
…
das, was an neuen Projekten bereits heute entwickelt wird, zur Umsetzung zu bringen
…
und neue, heute teilweise noch nicht greifbare Projekte zu starten.
Die folgende Reportage mag dem einen oder anderen überzogen oder utopisch erscheinen, Fragen aufwerfen, vielleicht sogar Widerstände hervorrufen. Sie soll hingegen nicht mehr, aber auch nicht weniger leisten, als das
Potenzial und die Zukunft des Standorts fühlbar zu machen.
17. April 2020 | Unter dem Titel „Faszination Vogelsang. Vision und Realität“ bringt die ARD am Freitagabend, 20.15 Uhr ein 45-minütiges Feature.
Exakt 18 Jahre nach der ersten öffentlichen Konversionskonferenz ziehen
die Autoren eine außergewöhnlich positive Bilanz zur Standortentwicklung.
Die nachfolgenden Auszüge aus dem Feature veranschaulichen, was aus
der ehemaligen NS-Ordensburg und dem zunächst als kaum entwickelbaren
und „marktfern“ geltenden Camp Vogelsang geworden ist.
„…
Angefangen hat der gesamte Prozess mit der ersten Konversionskonferenz
in den Räumen des damaligen belgischen Camp Vogelsang am 17. April
2002. Die folgenden Jahre dienten der Findung. Diskutiert wurde sogar, ob
der Standort überhaupt entwickelt werden sollte – letztlich aber sind alle
Modelle eines „kontrollierten Verfalls“ verworfen worden.
Die gemischte, intensive Nutzung des Standorts, insbesondere des historischen Ensembles, war in den Folgejahren Leitgedanke der Standortentwicklung. Viele Projektansätze wurden zwischen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, dem Land Nordrhein-Westfalen und den regionalen Partnern
vor Ort intensiv diskutiert. Bereits das erste, am 1. Januar 2006 eröffnete
provisorische Besucherzentrum zog 200.000 Besucher pro Jahr an den
Standort.
17
Eine echte Dynamik in der Entwicklung entstand dann ab dem Jahr 2012 mit
der Realisierung der öffentlich finanzierten Leitprojekte Forum und Kino.
Unsere Autoren Brigitte Fuchs und Walter Schröder fassen die Highlights
der letzten acht Jahre der Entwicklung zusammen.
18. März 2012 | Eine neue Ära deutet sich an. Mit einem Tag der offenen
Tür wird der Umbau des ehemaligen belgischen Truppenkinos in Vogelsang
zum Veranstaltungsort sowie zum pädagogischen und kulturellen Zentrum
des Standorts gefeiert. Während der Zeit der Umbauarbeiten im Forum finden in dem beeindruckenden 50er Jahre Bau auch die Besucherinformation,
Seminar- und Tagungsräume sowie die Gastronomie Platz.
14. Mai 2012 | Mit dem 1. Spatenstich startet der Umbau des Forum Vogelsang zum Informations-, Ausstellungs- und Bildungszentrum des Standorts.
Die stattliche Summe von rund 43 Millionen Euro wird bis zur Eröffnung im
Jahr 2014 investiert werden.
11. November 2012 | Harald Bardenhagen startet seine zunächst temporär
eingerichtete „Astronomie-Werkstatt vogelsang ip“ mit einer „Nacht der Sterne“ in der neu errichteten Sternwarte. Seine Pläne für eine neuartige, futuristisch anmutende Sternwarte will er in den nächsten Jahren sukzessive realisieren.
7. Juni 2013 | Das vollständig sanierte Abwassernetz wird an die Stadt
Schleiden übergeben. Fast 4,0 Millionen Euro hat die Bundesanstalt bisher
in die Erneuerung der Infrastruktur investiert und damit die Erschließung des
Standortes sicher gestellt.
14. Juli 2013 | Neben der jüngst eingerichteten Baustelle der Jugendherberge und des Jugendwaldheims können Besucher aller Generationen auf dem
neuen Hochseilgarten ihr Körpergefühl testen. Wanderer und Fahrradfahrer
des Eifelsteigs und des Wildnistrails nutzen den kleinen Zeltplatz zum Übernachten.
27. Dezember 2013 | Die Mitarbeiter des Nationalparkforstamtes beziehen
pünktlich zum Jahreswechsel ihr neues Domizil im Malakoff-Ostflügel. Ein
privater Investor hat das denkmalgeschützte Gebäude gemäß den Vorstellungen der Forstleute umgebaut und für zunächst 20 Jahre an den Landesbetrieb Wald und Holz vermietet.
11. Mai 2014 | Nach zweijähriger Bauzeit eröffnen Bundespräsident Joachim
Gauck und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in einem Festakt das
neue Forum Vogelsang. Über 10.000 Besucher sind zum 2-tägigen Bürgerfest gekommen und wollen die beiden Ausstellungen zur NS-Geschichte und
zum Nationalpark sowie das neue Besucherzentrum sehen. Lange Schlangen bilden sich am Panoramaaufzug am Turm und dem in die Baumlandschaft integrierten, barrierefreien Panoramatrail am Hang Richtung „Fackelträger“.
18
11. November 2014 | Mit einer regionalen „Langen Nacht der Sterne“ und
einer zentralen Veranstaltung in vogelsang ip wird die Nationalparkregion
Eifel zum bundesweit ersten „Reservat für einen natürlichen, sternenreichen
Nachthimmel“. „Natürliche Nacht und sternenreicher Himmel“ lautet das
touristische Motto, unter dem die Vielzahl neuer touristischer und BildungsAngebote steht.
1. Januar 2015 | Die lang ersehnten Eröffnungen der vogelsang ip – Jugendherberge und des Jugendwaldheimes werden mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Die Betten und Programmangebote in beiden Einrichtungen sind für das Jahr 2015 schon im Vorfeld nahezu ausgebucht. In dem
„Aktionswald“ im Scheldebereich finden letzte Hegemaßnahmen zur Schaffung des neuen Erlebnisbereichs des Landesbetriebs Wald und Holz statt.
30. Juni 2015 | Ein Jahr nach Eröffnung des Forum kann bereits die
10.000ste Schülerin bei der Teilnahme an einem pädagogischen Programm
in der der NS-Dokumentation begrüßt werden – Ausdruck der wachsenden
Bedeutung von vogelsang ip als außerschulischer Lernort. Die ProgrammMacher nehmen dies zum Anlass, die geplante „Sommerakademie 2015 |
Jugend und Zukunft“ mit Teilnehmenden aus fünf europäischen Ländern
vorzustellen.
19. Oktober 2015 | Nachdem bereits im Juni mit dem Abbruch der ehemaligen Kaserne Van Dooren die Umgestaltung zur neuen Mitte unter dem programmatischen Titel „Open Space“ begonnen hatte, stehen die Bagger an
den benachbarten Panzerhallen. Auf dem an das Kino und den „Open Space“ angrenzenden Grundstück ist der Startschuss für das „vogelsang ip Hotel“ mit Nationalpark-Lodge gefallen. Mehr als sieben Millionen Euro investiert eine Unternehmergruppe in das architektonisch ungewöhnliche
Haus mit 80 individuell gestalteten Zimmern.
17. Dezember 2015 | Die vogelsang ip gemeinnützige GmbH zieht auf ihrer
Pressekonferenz eine sehr positive Bilanz des ersten kompletten Betriebsjahres im neuen Forum. Zum Ende des Jahres werden erstmals 300.000
Besucher erreicht, nachdem die Zahl im letzten Jahr bereits auf 260.000
geklettert war. Die Prognose des Geschäftsführers: 400.000 Besucher pro
Jahr sind möglich!
22. April 2016 | Mit dem Kameradschaftshaus Nr. 13 erwirbt das DRK sein
drittes Gebäude in Vogelsang. Aufgrund der hohen Nachfrage war das
Nachbargebäude für das Internationale Rotkreuz Museum zu klein geworden und soll nun auf beide denkmalgeschützten Häuser verteilt werden.
Nachdem die übrigen ehemaligen Schlafhäuser aus der NS-Zeit bereits als
„Haus der Fledermaus“, Zentrum für Barrierefreiheit, Haus der Kulturen und
Schulungszentrum für Tourismus genutzt werden, stehen nur noch zwei
Häuser zum Verkauf.
16. September 2016 | Mit einem dreitägigen Festival feiert die „vogelsang
ip-Familie“ die Fertigstellung des “Open Space“ als neue Mitte des Standortes. Die Internationalen Vogelsang-Tage 2016 bieten parallel ein wissenschaftliches Fachprogramm zur Gedenkstättenpädagogik.
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9. April 2017 | Pünktlich zur Saison eröffnet das vogelsang ip - Hotel. Das
an ein riesiges Vogelnest erinnernde, moderne Bauwerk, welches größtenteils in Holz und Glas errichtet wurde, hat schon während der Bauzeit viele
Interessierte angelockt. Während die Zimmer der ersten Etage die Naturund Kulturschätze dieser Welt via Film, Foto, Geruch, Ton und Minibibliothek
„an’s Bett“ bringen, kann von der Nationalpark-Lodge in der zweiten Etage
aus der Nachthimmel oder der abendliche Wildwechsel hautnah genossen
werden.
14. Oktober 2017 | Auf gemeinsame Initiative der Landesregierung
Nordrhein-Westfalen und des Zweckverbandes Region Aachen wird vogelsang ip das „Europäische Kulturerbe-Siegel“ verliehen, als „… herausragendes Symbol und Beispiel der europäischen Einigung, der Ideale und der
Geschichte der EU.“
14. März 2018 | Die regionale Auftaktveranstaltung des Präsentationsjahrs
zur Internationalen Kulturhauptstadt Maastricht 2018 findet im Forum Vogelsang statt. In ihrem Rahmen wird erstmals der „vogelsang ip – Award 2018 |
History meets Future“ verliehen.
15. April 2018 | Die Umgestaltung des ehemaligen Fahrzeughofes Malakoff
zum Kunsthof vogelsang ip ist in wesentlichen Teilen abgeschlossen. Zehn
der bis zu 15 Ateliers und Probenräume sind zur Eröffnung bereits vermietet.
Damit ist ein weiteres Spin-Off der 2012 initiierten Kulturwerkstatt im Vogelsang – Kino erfolgreich gestartet.
19. Mai 2019 | Ruhe und Inspiration. In die lange Zeit als nicht nutzbar geltenden sogenannten Hundertschaftshäuser hat ein regionaler Investor neues Leben eingehaucht. In zwei der Gebäude sind mit einer äußerst feinfühligen Innenarchitektur jeweils 10 Ferienwohnungen, barrierefrei und für Familien geeignet, entstanden. Bei entsprechender Nachfrage will er auch die
beiden anderen Häuser für Wohnzwecke umbauen.
15. April 2019 | Ausgebucht. Die zweite Ausbaustufe der „NationalparkLodge“ im vogelsang ip – Hotel wird eröffnet. Binnen Kurzem hat sich das
Haus zu einer neuen Attraktion auf dem Eifel-Steig und Wildnistrail entwickelt.
17. April 2020 | vogelsang ip wird volljährig. 18 Jahre nach der ersten Konversionskonferenz tritt mit einem wichtigen Spatenstich ein weiteres, schon
in den ersten Monaten der Konversionsdiskussion aufgerufenes Projekt in
die Realisierungsphase: eine Europäische Akademie für Humanität und
Menschenrechte. Mit dem Neubau auf dem Grundstück „Depot 31“ wird die
letzte Baufläche im Denkmalbereich gefüllt. Auch für die Nutzung der
„Schelde Nord“ wird eine realistische Perspektive vorgestellt: Ein einschlägig bekanntes Planungsteam stellt das Konzept für einen Sport- und Freizeitpark vor. Bis auf eine zu Dokumentationszwecken verbleibende Baracke
sollen alle in der Zeit des Truppenübungsplatzes entstandenen Gebäude
verschwinden.
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„… Was Viele befürchtet hatten, Vogelsang würde wie ein x-beliebiges Gewerbegebiet vermarktet werden, ist nicht eingetreten. Im Gegenteil! Am Internationalen Platz im Nationalpark Eifel hat alles seine Berechtigung gefunden: die Geschichte und der Lernort, der Nationalpark mit der zentralen Informationsausstellung, das Denkmal und neue architektonische Impulse,
Gemeinnützigkeit und Wirtschaftlichkeit. Mitten in der Eifel ist eine lebendige
Tourismus-, Kultur- und Bildungsdestination volljährig geworden. Letztlich
haben alle gewonnen: die mehr als 400.000 Besucher und Übernachtungsgäste pro Jahr, die Menschen in der Region und nicht zuletzt die Verantwortlichen in der Bundesanstalt, im Land und in der Region.“
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