Daten
Kommune
Bedburg
Größe
199 kB
Datum
15.12.2015
Erstellt
02.12.15, 18:03
Aktualisiert
02.12.15, 18:03
Stichworte
Inhalt der Datei
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Drucksache: WP9111/2015 1. Ergänzung
Fachdienst 7 - Öffentlichkeitsarbeit,
Stadtmarketing, Kultur
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Rat der Stadt Bedburg
23.06.2015
Rat der Stadt Bedburg
15.12.2015
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig, 0 Enthaltung(en)
Betreff:
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf
Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Bedburg beauftragt die Verwaltung, unter Einbeziehung des Vereins für
Geschichte und Heimatkunde Bedburg und des städtischen Gymnasiums, ein zentrales
Denkmal in Erinnerung an die Bedburger Juden, die unter der Herrschaft des
Hitlerfaschismus gelitten haben, zu entwerfen.
Zur Umsetzung sollen Fördermittel aus dem „Förderprogramm Landesprogramm Kultur
und Schule“ beantragt werden.
Der Rat der Stadt Bedburg beauftragt die Verwaltung vor der ehemaligen Synagoge in
Bedburg eine Gedenkplatte in den Gehweg einzulassen.
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
Seite: 2
Begründung:
Mit beigefügtem Schreiben vom 01.06.2015 beantragt die Fraktion Bündnis 90 / Die
Grünen in Zusammenarbeit mit dem Bedburger Geschichtsverein im Stadtgebiet Bedburg
Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zu verlegen, um auf das Schicksal von Jakob
Levy und weiterer Juden, die unter der Herrschaft des Hitlerfaschismus gelitten haben,
hinzuweisen.
Die Verwaltung schlug dem Rat am 23.06.2015 vor, seitens des Stadtarchivs unter
Einbeziehung des Vereines für Geschichte und Heimatkunde Bedburg und weiterer
zugänglicher und empfohlener Quellen, mögliche Wohnungsanschriften und nähere
Informationen zu den Einzelschicksalen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger im
Stadtgebiet Bedburg, die unter dem Hitlerregime gelitten haben, zusammenzustellen und
auch alternative Gedenkmöglichkeiten für Familien, deren Wohnhäuser nicht mehr
erhalten sind, auszuarbeiten.
Problematik
Bei der Recherche seitens des Stadtarchivars Uwe Depcik in Zusammenarbeit mit dem
Vorsitzenden des Bedburger Geschichtsvereins, Herrn Heinz Obergünner, stellte sich
heraus, dass die Vollständigkeit der Liste mit betroffenen Juden nicht gewährleistet sei.
Zudem sei es unmöglich alle Wohnhäuser der Juden in Bedburg zu ermitteln bzw. diese
einer durch die Veränderungen der Stadtstruktur entstandenen Freifläche zuzuordnen.
Auch eine Nachfrage bei Herrn Gerd Friedt, einem profunden Kenner der Bedburger
Juden (unter anderem Autor des Buches „Juden in Bedburg an der Erft Spurenfragmente einer Minderheit“), ergab keine weiteren Erkenntnisse. Herr Friedt
vertritt die Meinung, dass anstelle der Stolpersteine eine zentrale Gedenkstelle der
Erinnerung eher gerecht werde.
Alternative eines zentralen Denkmals
Als Alternative wird deswegen, nach Rücksprache mit Herrn Obergünner und Frau
Lausberg, der Geschichtslehrerin des städtischen Gymnasiums, eine zentrale
Gedenkstätte mit Geldern des „Förderprogramm Landesprogramm Kultur und Schule“
vorgeschlagen.
Ziel dieses Programmes ist es, Künstler und Kulturpädagogen zur Gestaltung von
Projekten in die Schulen Nordrhein-Westfalens einzuladen. Die Projekte ergänzen das
schulische Lernen und eröffnen den Kindern und Jugendlichen die Begegnung mit Kunst
und Kultur, unabhängig von der Herkunft und dem sozialen Status. Die Künstlerinnen und
Künstler unterstützen die Schüler dabei, selber künstlerisch aktiv zu werden und weitere
Kulturangebote wahrzunehmen. Die Projekte werden mit max. 3.050 Euro gefördert. Die
Kommunen übernehmen einen Eigenanteil von 610 €. Bewerbungsschluss ist der 31.
März 2016.
Ein solches Projekt könnte die Erstellung eines zentralen Denkmals zum Thema
„Andenken an die Judenverfolgung unter der Naziherrschaft in Bedburg“ oder allgemein
„Gegen Rassismus in Bedburg“ sein.
Im Februar 2016 ist das Thema „Gedenken“ planmäßig im Lehrplan der Oberstufe des
Gymnasiums verankert. Frau Lausberg würde in Zusammenarbeit mit der Fachschaft
Kunst und Schülern mögliche Projekte entwickeln und einreichen.
Beschlussvorlage WP9-111/2015 1. Ergänzung
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STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
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Plakette vor der ehemaligen Bedburger Synagoge
Auf den Standort der ehemaligen Bedburger Synagoge, die sich im Innenhof des
damaligen Gebäudes der Adler-Apotheke befand, wird zurzeit durch eine Plakette im
Durchgang hingewiesen. Die Plakette wird an dieser Stelle jedoch kaum betrachtet und ist
nur wenigen Leuten bekannt. Daher wird vorgeschlagen, auf dem Gehweg vor dem
Gebäude eine Gedenkplatte mit dem Hinweis auf den Standort der Synagoge in den
Boden einzulassen und diese durch eine trittfeste und durchsichtige Oberfläche zu
schützen. Laut Herrn Obergünner, der sich für die Hervorhebung dieses Denkmals
einsetzt, würden sich die Kosten für eine solche Platte auf etwa 400 € belaufen. Die
Oberflächenversiegelung könnte der städtische Bauhof vornehmen.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel: ./.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
X
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
50181 Bedburg, den 01.12.2015
----------------------------------Salzhuber
----------------------------------Leibl
----------------------------------Solbach
Sachbearbeiter(in)
Fachdienstleiter(in)
Bürgermeister
Beschlussvorlage WP9-111/2015 1. Ergänzung
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