Daten
Kommune
Bedburg
Größe
192 kB
Datum
12.05.2015
Erstellt
29.04.15, 18:01
Aktualisiert
29.04.15, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
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Drucksache: WP9-70/2015
Fachdienst 3 - Ordnung und Soziales
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Rat der Stadt Bedburg
Sitzungstermin:
Abstimmungsergebnis:
12.05.2015
Betreff:
Antrag der CDU-Fraktion auf Einrichtung eines institutionellen Flüchtlingsdialogs
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Bedburg beschließt, den Antrag der CDU-Fraktion abzulehnen und
beauftragt die Verwaltung über die Entwicklung der Integrationsarbeit regelmäßig zu
berichten.
STADT BEDBURG
Sitzungsvorlage
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Begründung:
Mit Schreiben vom 11.03.2015 beantragt die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Bedburg die
Einrichtung eines institutionellen Flüchtlingsdialogs. Der Antrag ist als Anlage 1 beigefügt.
Der Familien-, Kultur- und Sozialausschuss hat aufgrund der vermehrten Zuweisung von
Flüchtlingen bereits in seiner Sitzung am 21.10.2014 unter anderem die Installation eines Runden
Tisches `Asyl´ beschlossen. Dieser hat bereits mehrfach unter reger Beteiligung ehrenamtlich
tätiger Bürgerinnen und Bürger in verschiedenen Konstellationen getagt.
Seit März 2015 wurde ebenfalls ein Integrationshelfer über die Rheinflanke als anerkannter Träger
installiert. Herr Peter Mutemi, der diese Tätigkeit in Bedburg wahrnimmt, verfügt aufgrund seiner
langjährigen Tätigkeit als Sprach-/Integrationsmittler sowie als Integrationslotse bei der Stadt
Neuss über vielfältige Erfahrungen im Bereich der interkulturellen Vermittlung.
Sein Aufgabenfeld als ausgebildeter Integrationshelfer besteht darin, dass er eine
vertrauensbildende sprachliche und kulturelle Brücke sowohl zu den Flüchtlingen als auch zum
Wohnumfeld, der Verwaltung und den verschiedenen Institutionen aufbaut. Hierdurch sollen
Probleme und Konflikte – idealerweise – vermieden bzw. möglichst frühzeitig gelöst werden. Er ist
damit auch gerade für das Wohnumfeld der Flüchtlinge erster Ansprechpartner und wirkt dort als
Vermittler zwischen den Parteien.
Neben der Sprachförderung ist auch der Bereich Schule/Beruf für die Integration der Flüchtlinge
sehr wichtig. Daher werden auch hier aktive Hilfestellungen wie z. B. die Begleitung zu
verschiedenen Terminen angeboten.
Eine Integration erfolgt aber auch über den Freizeitbereich; aus diesem Grund ist eine aktive
Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen vorgesehen.
Neben der Kooperation mit den ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern im
Vereinsbereich ist die gemeinsame Arbeit mit den in der Flüchtlingsarbeit tätigen Ehrenamtlern ein
wichtiger Bestandteil der Funktion eines Integrationshelfers. So soll ein regelmäßiger Austausch
stattfinden, der neben der Motivation der ehrenamtlich Tätigen auch die Koordination der
einzelnen Angebote und eine evtl. notwendige Optimierung an die Gegebenheiten beinhaltet. Der
Auf- und Ausbau der Netzwerke und Strukturen entwickelt sich auch im Laufe der täglichen Arbeit
des Integrationshelfers.
Ehrfahrungsgemäß erfolgt die Integration von Flüchtlingen am effektivsten über unterschwellige
Angebote, die sich über verschiedene Wege darstellen und anbieten lassen. Hier ist die Stadt
Bedburg auch dank der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich sehr für die Flüchtlinge
engagieren, auf einem guten Weg.
Neben zwei Sprachkursen, die dienstags im Pfarrsaal der Pfarrei St. Ursula stattfinden, wird
derzeit auch ein Sprachkurs speziell für Frauen geplant. Ein Termin steht hier jedoch noch nicht
fest. Hinsichtlich des Kursangebots der VHS wird aktuell der Bedarf eruiert.
Durch die tägliche Arbeit mit den Flüchtlingen entsteht ein Vertrauensverhältnis zwischen den
Flüchtlingen auf der einen Seite und dem Integrationshelfer bzw. den Ehrenamtler auf der anderen
Seite. Die Flüchtlinge werden durch diese direkten und regelmäßigen Kontakte und die dabei
geführten Gespräche dazu ermutigt, ihre Wünsche und Ziele offen zu äußern.
Über den regelmäßigen Austausch mit dem zuständigen Fachdienst der Stadt Bedburg werden
auch die Anliegen der einzelnen Flüchtlinge direkt kommuniziert. Ergänzend sei erwähnt, dass
dies – je nach Bedarf – bislang entweder telefonisch oder aber durch kurzfristige
Gesprächstermine erfolgt.
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Der Antrag der CDU wird verwaltungsseitig grundsätzlich positiv bewertet. Aufgrund des erst seit
kurzem tätigen Integrationshelfers und der sich damit im Aufbau befindlichen Integrationsarbeit
wird vorgeschlagen, Herrn Mutemi die Zeit zu geben, in Bedburg `anzukommen´, die
Gegebenheiten der einzelnen Unterkünfte sowie die Wünsche der Flüchtlinge und der Umgebung
kennenzulernen und seine Konzeptionen umzusetzen.
Die Arbeit des Runden Tisches `Asyl´ orientiert sich an den aktuellen Gegebenheiten und wird
laufend an die konkreten Situationen und Bedürfnisse angepasst. Es handelt sich hierbei
keinesfalls um eine `starre´ Institution. Die hier entwickelten Arbeitsaufträge werden zeitnah
umgesetzt.
In dem als Anlage 2 beigefügten Artikel wird auf die positive Wirkung von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den Verwaltungen verwiesen. Mit Herrn Mutemi als Integrationshelfer ist die Stadt
Bedburg auf dem richtigen Weg. Die städtischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterstützen den
Integrationshelfer und die ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfer in ihrer Arbeit und versuchen, die
Arbeit des Runden Tisches `Asyl´ und die Arbeit mit den Flüchtlingen in ihrer dafür zur Verfügung
stehenden Zeit positiv zu gestalten.
Über die Entwicklung Integrationsarbeit wird die Verwaltung regelmäßig berichten.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
----------------------------------Claudia Gömpel
----------------------------------Jürgen Schmeier
----------------------------------Sascha Solbach
stellv. Fachdienstleiterin
Fachdienstleiter
Bürgermeister
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