Daten
Kommune
Bedburg
Größe
1,7 MB
Datum
12.05.2015
Erstellt
29.04.15, 18:01
Aktualisiert
29.04.15, 18:01
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Inhalt der Datei
Solingen: Probleme an der Basis der Flüchtlingsarbeit
Seite 1 von 2
Anlage 2 zu WP9-70/2015
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13. März 2015 | 00.00 Uhr
Solingen
Probleme an der Basis
der Flüchtlingsarbeit
Als Ex-Mitarbeiterin des Solinger
Sozialamtes regt Veselina Wirtz an, mehr
Migranten in der Verwaltung einzustellen. Hier
wird reagiert. Von Guido Radtke
Solingen.
Fachtagung 18./19. Juni
Unbegleitete Flüchtlinge - was nun? Gemeinsam
Lösungen erarbeiten!
Veselina Wirtz hat am Schreibtisch die Seiten gewechselt. Als die
gebürtige Bulgarin im Juni 2001 nach Deutschland gekommen war, hat
sie beim Ausländeramt einer Sachbearbeiterin ihre Beweggründe
darstellen müssen. "Ich wollte in einer Demokratie leben und arbeiten."
Sie hat eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolviert und
als Verwaltungswirtin abgeschlossen. Schließlich betreute sie sechs
Jahre nach ihrer Einreise bei der Kreisverwaltung Mettmann selbst
Migranten und sammelte erste Erkenntnisse, wie deren Anträge und
Anliegen bearbeitet werden.
"Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass die Migranten Vertrauen
fassen und die Scheu vor den Behörden verlieren, wenn ihnen jemand
gegenüber sitzt, der den gleichen Weg gegangen ist und womöglich auch
noch ihre Sprache spricht." Veselina Wirtz hatte aber auch das Gefühl,
dass ihr Engagement unter den Kollegen nicht gerne gesehen wurde. "Ich
habe nur Ratschläge gegeben, wie Leistungen abgerufen werden können,
die sich auf die Gesetzgebung beziehen." So auch im Solinger Sozialamt,
wo die 38-Jährige nach ihrer Elternzeit und einem Arbeitsjahr im NRWMinisterium für Arbeit, Integration und Soziales fünf Monate beschäftigt
war. "Die Zeit im Ministerium hat mir mehr gegeben als die zehn Jahre
zuvor im Kreis Mettmann." Sie habe in Gelsenkirchen und im Kreis
Herford erlebt, wie Migration vorbildlich gelebt und umgesetzt werde.
Ihre erworbenen Kenntnisse wollte Veselina Wirtz bei der
Integrationsarbeit in Solingen umsetzen - und stieß in der Probezeit an
Grenzen. "Die geleistete Arbeit ist gut, aber es fehlt die Zeit." Knapp
1000 Flüchtligen werden aktuell betreut, monatlich kommen etwa 50
dazu. "Ich habe die Zustände in Ausländer- und Flüchtlingsämtern erlebt
und habe den Eindruck gewonnen, dass man an der Basis aneinander
vorbeiredet." Die Wahl-Solingerin regt daher an, mehr Migranten an den
entsprechenden Stellen in der Verwaltung einzustellen.
"Integrationsgipfel, runde Tische und weitere politische Vorhaben sind
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Solingen: Probleme an der Basis der Flüchtlingsarbeit
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nur Alibi-Veranstaltungen, die nur dann Erfolge bewirken können, wenn
sie von den Sachbearbeitern mitgetragen werden."
Die kontinuierlich steigenden Flüchtlingszahlen erhöhen den Bedarf an
Mitarbeitern im Solinger Sozialamt. In Kürze sollen zwei neu geschaffene
Stellen besetzt werden. Diese sind extern ausgeschrieben worden, "weil
bevorzugt Mitarbeiter mit Migrationshintergrund eingestellt werden
sollen", wie Stadtdienstleiter Jürgen Albermann erklärt. Das Vorhaben
könne auch umgesetzt werden, weil es qualifizierte Bewerberinnen gebe.
"Alle Sprachen und Nationalitäten werden wir wohl nie abdecken."
Alternativ gebe es den Übersetzungsdienst des Kommunalen
Integrationszentrums, mit dem die Zusammenarbeit sehr gut
funktioniere.
Quelle: RP
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