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Beschlussvorlage (Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig)

Daten

Kommune
Bedburg
Größe
220 kB
Datum
23.06.2015
Erstellt
10.06.15, 18:02
Aktualisiert
10.06.15, 18:02
Beschlussvorlage (Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig) Beschlussvorlage (Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig) Beschlussvorlage (Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig) Beschlussvorlage (Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig)

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Zu TOP:__________ Drucksache: WP9111/2015 Fachdienst 7 - Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmarketing, Kultur Sitzungsteil Az.: öffentlich Beratungsfolge: Rat der Stadt Bedburg Sitzungstermin: Abstimmungsergebnis: 23.06.2015 Betreff: Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Bedburg vom 01.06.2015 auf Verlegung von "Stolpersteinen" des Künstlers Gunter Demnig Beschlussvorschlag: Der Rat der Stadt Bedburg beauftragt die Verwaltung, unter Einbeziehung des Vereines für Geschichte und Heimatkunde Bedburg, in Erinnerung an Bedburger Juden, die unter der Herrschaft des Hitlerfaschismus gelitten haben, mögliche Standorte für die Verlegung von ‚Stolpersteinen‘ des Künstlers Gunter Demnig im Stadtgebiet Bedburg anhand der im Stadtarchiv dokumentierten Unterlagen und anderer zugänglicher Quellen zu eruieren. Hierbei sind auch alternative Gedenkmöglichkeiten auszuarbeiten. Nach Anhörung der betroffenen Angehörigen der Opfer und aller beteiligten Hauseigentümer ist die Angelegenheit dem Rat erneut zur Entscheidung vorzulegen. STADT BEDBURG Sitzungsvorlage Seite: 2 Begründung: Mit beigefügtem Schreiben vom 01.06.2015 beantragt die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen in Zusammenarbeit mit dem Bedburger Geschichtsverein im Stadtgebiet Bedburg Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig zu verlegen, um auf das Schicksal von Jakob Levy und weiterer Juden, die unter der Herrschaft des Hitlerfaschismus gelitten haben, hinzuweisen. Weiterhin regt die Fraktion der Grünen an, im Vorfeld der Verlegung in Zusammenarbeit mit den Bedburger Schulen einen öffentlichen Vortrag zum Thema ‚Stolpersteine – Spuren und Wege‘ des Künstlers Demnig zu organisieren. Stolpersteine nennt sich ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Mit entsprechend verlegten Gedenktafeln will er an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine sind annähernd würfelförmige Betonsteine mit einer Kantenlänge von 96 × 96 und einer Höhe von 100 Millimetern, auf deren Oberseite sich eine individuell beschriftete Messingplatte befindet. Sie werden in der Regel vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster bzw. den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Die Steine werden von Gunter Demnig möglichst selbst eingesetzt – obligatorisch bei der Erstverlegung. Derzeit muss mit einer Wartezeit von mindestens einem Dreivierteljahr gerechnet werden. Der Künstler Gunter Demnig hat für die Realisierung des Projektes Stolpersteine eine Informationsbroschüre erstellt, die Auskunft über das Genehmigungsverfahren, Recherchehinweise und alle notwendigen formalen Schritte bis hin zur Verlegung der Steine beinhaltet. Die Broschüre ist als Anlage dieser Sitzungsvorlage zur Kenntnis beigefügt. Stolpersteine in Bedburg: In Bedburg wurden im Jahr 2010 auf Initiative der damaligen Schulleiterin der Geschwister-Stern-Grundschule, Frau Beate Bogalho, vor dem ehemaligen Wohnhaus der jüdischen Familie Stern – der heutigen Filiale der Volksbank in Kirchherten auf der Zaunstraße - Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig verlegt. Ermittlung der Wohnungsanschriften: Wichtigste Quelle für die Ermittlung der Wohnungsanschriften wie auch der Personeneinträge für jegliche Gedenkbücher sind die Ergänzungskarten der Volkszählung vom 17. Mai 1939. Sind die Wohnhäuser der Opfer nicht mehr erhalten, da beispielsweise die Stadtstruktur beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg neu geordnet wurde, wurden einige Stolpersteine auf oder vor entstandenen Freiflächen verlegt. Der Künstler empfiehlt ebenfalls eine Zusammenarbeit mit den Jüdischen Gemeinden, Kirchen, der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes), dem Bundesarchiv sowie dem Internationalen Suchdienst Arolsen (s. Seite 2 und 3 der Informationsschrift des Künstlers). Beschlussvorlage WP9-111/2015 Seite 2 STADT BEDBURG Sitzungsvorlage Seite: 3 Fertigung /Kosten: Die Verlegung eines Stolpersteines kostet 120 € inklusive Vorbereitungsarbeiten, Materialkosten, Fertigung und Versand/Lieferung; je nach Verlegeroute kommen die Kosten für die Übernachtung des Künstlers hinzu. Die Steine werden von dem Bildhauer Michael Friedrichs-Friedlaender (Berlin) in Handarbeit angefertigt. Vorherige Information der Angehörigen der Opfer Vorherige Information der Bewohner der betroffenen Häuser Die Aktion Stolpersteine des Künstlers Demnig ist in der Gesellschaft nicht unumstritten. So empfiehlt der Künstler selber im Vorfeld einer möglichen Verlegung von Stolpersteinen, die Angehörigen der Opfer sowie die Bewohner der Häuser, vor der die Stolpersteine verlegt werden sollen, zu informieren, um mögliche Konflikte zu vermeiden.  Die Verwaltung schlägt daher zunächst vor, seitens des Stadtarchivs unter Einbeziehung des Vereines für Geschichte und Heimatkunde Bedburg und weiterer zugänglicher und empfohlener Quellen, mögliche Wohnungsanschriften und nähere Informationen zu den Einzelschicksalen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet Bedburg, die unter dem Hitlerregime gelitten haben, zusammenzustellen und auch alternative Gedenkmöglichkeiten für Familien, deren Wohnhäuser nicht mehr erhalten sind, auszuarbeiten. Nach Anhörung der Angehörigen der Opfer und beteiligten Hauseigentümer wird die Angelegenheit dem Rat erneut zur Entscheidung vorgelegt. Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel: ./. Finanzielle Auswirkungen: Nein Ja X Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers: 50181 Bedburg, den 08.06.2015 ----------------------------------Steinbach ----------------------------------Leibl ----------------------------------Solbach Sachbearbeiter(in) Fachdienstleiter(in) Bürgermeister Beschlussvorlage WP9-111/2015 Seite 3 STADT BEDBURG Beschlussvorlage WP9-111/2015 Sitzungsvorlage Seite: 4 Seite 4