Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
20 kB
Datum
14.12.2011
Erstellt
09.11.11, 04:04
Aktualisiert
09.11.11, 04:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 102/2011
12.10.2011
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Aussch.f.Wirtsch.Förd.,Tourismus u.Konvers.Vogels.
14.11.2011
Kreisausschuss
28.11.2011
Kreistag
14.12.2011
Energie Nordeifel GmbH & Co. KG (ene)
hier: Entwicklung der Beteiligungen im ene-Konzern
a) Holz-Energiehof Nettersheim GmbH
b) strasserauf GmbH
c) GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft-Verwaltungs GmbH
Mit den nachstehenden Informationen wird der Kreistag über wichtige Vorgänge in den mittelbaren
Beteiligungsgesellschaften des Kreises unterrichtet.
a) Holz-Energiehof Nettersheim GmbH
Mit Beschluss vom 18.12.2001 hat der Kreistag der Beteiligung der KEV GmbH an der Holz-Energiehof Nettersheim GmbH mit einem Stammkapitalanteil in Höhe von 15 % (3.750 €) zugestimmt.
Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung und der Betrieb eines Holzenergiehofes, auf welchem die stoffliche und energetische Verwertung und Aufbereitung von unbelastetem Holz und Pflanzenmaterial durchgeführt wird, darüber hinaus die Erbringung von Dienstleistungen im vorbezeichneten Geschäftsfeld für Dritte. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit
der Beschaffung der genannten Hölzer, mit deren Aufbereitung und Verwertung sowie dem Vertrieb
der Endprodukte durchzuführen. Zu den Endprodukten gehören insbesondere: Wärme für Prozessund Heiz- sowie Trocknungszwecke, Strom, Holzbrennstoffe wie Hackschnitzel, Pellets etc. und
sonstige Produkte, wie z.B. Kompost.
Die Gesellschaft hat seit 2003 mangels Ertragskraft ihr operatives Geschäft eingestellt. Die 15%ige
Einlage der KEV GmbH wurde im Jahr 2004 um 90% auf 375 € abgewertet.
Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen konnte das ursprünglich geplante Geschäftsmodell mit
Projektierung, Bau und Betrieb einer EEG-Erzeugungsanlage auf Basis von Biomasse (Waldrestholz)
im Gewerbegebiet Zingsheim nicht umgesetzt werden. Hierzu zählt insbesondere die Insolvenz eines
Industriekunden mit sehr großem Wärmepotential im Januar 2009.
-2Die Gesellschafterversammlung der Holz-Energiehof Nettersheim GmbH hat in ihren Gesellschafterversammlungen am 19.07.2011 und am 24.08.2011 einstimmig, unter Vorbehalt der Zustimmung der
Gesellschaftergremien, den Beschluss gefasst, dass die Gesellschaft zum 31.12.2011 aufgelöst wird.
Die Auflösung einer für den Kreis mittelbaren Beteiligungsgesellschaft bedarf nach den Vorschriften
der Kreisordnung NRW i. V. m. den Vorschriften der Gemeindeordnung NRW keiner Beschlussfassung durch den Kreistag.
b) strasserauf GmbH
Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 10.12.2008 der Beteiligung der Energie Nordeifel GmbH & Co.
KG (ene) an einer Stadtwerke-Managementgesellschaft mbH mit einem Stammkapitalanteil in Höhe
von 10 % (2.500 €) zugestimmt (V 483/20088).
Weitere Gesellschafter sind die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, die Energieversorgung Oberhausen AG und die Stadtwerke Duisburg AG mit einem Stammkapitalanteil von jeweils
30 %.
Die Errichtung der Gesellschaft erfolgte durch notarielle Beurkundung am 11.09.2009 unter der Firmenbezeichnung „strasserauf GmbH“ mit dem Sitz in Düsseldorf.
Gegenstand des Unternehmens ist der Vertrieb von und der Handel mit Energie vorrangig in den Versorgungsgebieten der Gesellschafter sowie die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der
Energieversorgung im Rahmen der §§ 107 ff der Gemeindeordnung NRW. Die Produkte und Dienstleistungen sollen das Leistungsspektrum der Gesellschafter und damit der mittelbar beteiligten Kommunen ergänzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Es war vorgesehen, bundesweit Ökostrom an ausgewählte Kundengruppen ausschließlich über neue
Medien kostendeckend zu verkaufen.
Da sich für die ene der Aufbau einer eigenständigen Internetplattform und entsprechenden marktfähigen Produkten sehr kostenintensiv gestaltet hätte, in den nächsten Jahren aber zwingende Marktforderung (geändertes Kaufverhalten jüngerer Käufergruppen) sein wird, arbeitet die ene seit 2004/5 an
Kooperationen mit gleichgesinnten Stadtwerkspartnern in NRW. Die Beteiligung der ene an den
„strasserauf-Aktivitäten“ im Verbund mit den jeweils zu 30% beteiligten Hauptgesellschaftern war somit die folgerichtige Konsequenz, zumal sich andere Kooperationen nicht anboten.
Wegen der im Verhältnis zu den anderen Kooperationspartnern geringeren Ressourcen der ene und
des verbleibenden Risikos (Preisaffinität der Kunden, zunehmender Wettbewerb) wurde das Gesamtengagement der ene auf max. 750 T€ (500 T€ reine Investition) begrenzt.
Nach sehr schnellen Anfangserfolgen (bis zu 5.000 Kunden) mittels neuster Social-Media-Plattform
und gezielt eingesetzter Marketinginstrumente, bei allerdings operativen Schwierigkeiten bei Firmengründung und Bindung der Prozessdienstleistungen, bis hin zur Personalrekrutierung aus den eigenen Häusern bedingten verspäteten Markteintritt, stagnierte der weitere Kundenzugang nach knapp
einem Jahr der Geschäftsaufnahme. Ein zusätzlicher Kapitalbedarf, abgeleitet aus einer überarbeiteten Wirtschaftsplanung und der Aufbau einer eigenen erweiterten Wertschöpfung in der strasserauf
GmbH, wurden absehbar.
Nach erforderlichen Preisanpassungen der strasserauf-Kunden verlor die Gesellschaft ca. 50% ihrer
Bestandskunden, begleitet von erheblichen Kostensteigerungen beim Infrastrukturdienstleister.
Zur positiven Gestaltung des Geschäftsverlaufes der strasserauf GmbH wurde die Wirtschaftsplanung
überarbeitet, ein weiterer Kapitalbedarf, bis hin zum Doppelten des jetzigen Budgets mit sehr langen
Amortisationszeiten, identifiziert und der Aufbau einer eigenen Wertschöpfung in der strasserauf in
den Mutterhäusern geprüft.
-3Im Gegensatz zur ene konzentrierten sich die Gesellschafter (SW Duisburg, SW Dortmund) auf ihre
zeitgleich installierten eigenen bundesweiten Internetaktivitäten und Marken, einhergehend mit einer
ablehnenden Position zum durch die ene wiederholt vorgetragenen Aufbau der Infrastrukturdienstleistungen in der Gesellschaft strasserauf.
Der Kapitalerhöhung wurde durch die Gesellschafter in Folge nicht zugestimmt.
Unter den gegebenen Bedingungen macht ein weiteres Engagement für die ene keinen Sinn.
Die Gesellschafter haben den geordneten Rückzug, bis hin zur Liquidation der Gesellschaft, nach
Kundenübergang an die EVO (ene verfügt nicht über die Infrastruktur, EVO hat die Hauptlast der Projektkosten getragen) im I. Halbjahr 2012 beschlossen.
Von dem für die ene bestätigten Gesamtbudget von 750 T€ sind bis dato 370 T€ verausgabt. 2012
werden anteilig noch ca. 100 T€ (Mieten, Dienstleistungsverpflichtungen, Wirtschaftsprüfung, …) für
die ene entstehen.
Die Geschäftsführung der ene bedauert außerordentlich diese eingetretene Entwicklung, zumal keine
anderen Kooperationspartner verfügbar sind und ggf. eigene Anstrengungen zum Aufbau und zum
Betrieb einer modernen Internethandelsplattform unter dem Dach der ene/KEVE unternommen werden müssen.
Als Fazit aus den Aktivitäten zeigt sich nach Meinung der Geschäftsführung der ene:
Kooperationen werden nur auf Augenhöhe mit gleichen strategischen Zielen zum Erfolg,
Stromkunden sind keine „normalen Konsumenten“ in Bezug auf Strom. Stromkunden werden
in der Regel bei „Aufstörungen“ aktiv und sind als Wechselkunden preisaffin,
der Wettbewerb um Stromkunden wird intensiv über Bonus und Kaufoptionen geregelt,
auch bei Ökostrom gilt mindestens der Grundsatz der Preisgleichheit in marginalen Grenzen
und
wirklich überzeugte, umweltbewusste Kunden gehen aus Überzeugung meist zu Greenpeace,
auch wenn hier kaum andere Produkte angeboten werden können.
Es ist ein Gebot der Zeit, zur Hebung von Synergien, sich zusammen zu schließen, gerade bei neuen
internetbasierten Anwendungen und Marketing im „Social-Media-Bereich“ auf „grüner Wiese“.
Die ene wird wettbewerbsgetrieben weiter an Kooperationslösungen arbeiten, aber auch den Aufbau
einer eigenen Plattform voranbringen.
c) GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft-Verwaltungs GmbH
Mit Beschluss vom 10.12.2008 hat der Kreistag der grundsätzlichen Beteiligung der ene an einer Projektgesellschaft zur Realisierung von Projekten der regenerativen Energieerzeugung zugestimmt (V
484/2008). In der Sitzung am 16.12.2009 hat der Kreistag der Beteiligung der ene als Gründungskommanditistin an der GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG unter Übernahme
einer Pflichteinlage vom max. 4 Mio. € sowie der Beteiligung der ene als Gründungskommanditistin
an der Komplementärin, der GREEN GECCO Beteiligungsgesellschaft-Verwaltungs GmbH, unter
Übernahme eines Geschäftsanteils von max. 1.000 € zugestimmt (V 21/2009). Diese Beteiligungssummen führten bei Gründung der Gesellschaften am 16.02.2010 zu einem Beteiligungsanteil von
jeweils 2,1 %.
-4Am 18.07.2011 traten den Gesellschaften weitere 3 Gesellschafter bei. Der Beitritt erfolgte jeweils
über eine Kapitalerhöhung.
Für die ene bedeutet dieser Beitritt weiterer Gesellschafter lediglich die Absenkung der Beteiligungsquote von 2,1 % auf 1,73 % bei unveränderten Beteiligungswerten.
gez. Rosenke
Landrat
Geschäftsbereichsleiter:
Abteilungsleiter:
Sachbearbeiterin:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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