Daten
Kommune
Bedburg
Größe
136 kB
Datum
12.05.2015
Erstellt
08.05.15, 18:01
Aktualisiert
08.05.15, 18:01
Stichworte
Inhalt der Datei
SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS
Fraktion im Rat der Stadt Bedburg
SPD-Fraktion, Bernd Coumanns, Talstr. 66, 50181 Bedburg
Stadt Bedburg
Herrn Bürgermeister Sascha Solbach
Am Rathaus 1
50181 Bedburg
06.05.2015
Antrag
„Ein geordneter Strukturwandel statt ein radikaler Strukturbruch“
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
wir beantragen unter Tagesordnungspunkt 2 der Ratssitzung am 12. Mai 2015 folgenden
Beschlusstext zur Abstimmung zu bringen:
Ein geordneter Strukturwandel statt ein radikaler Strukturbruch
In den letzten Wochen haben die Vorschläge für einen nationalen Klimabeitrag große Sorgen
bei vielen Bürgern im Rheinischen Revier ausgelöst. Das Bundeswirtschaftsministerium hat in
Abstimmung mit dem Kanzleramt ein „Eckpunktepapier Strommarkt“ vorgelegt, das in seiner
Konsequenz massive Auswirkungen auf die Kraftwerke und Tagebaue im Rheinischen Revier
hätte. Sie würden dazu führen, dass im Rheinischen Revier kurzfristig Kraftwerke stillgelegt
werden müssten mit entsprechenden Konsequenzen für Arbeitsplätze und Familien.
Für die Stadt Bedburg ist es wichtig, dass für eine erfolgreiche Energiewende der Pfad eines
geordneten und langfristigen Strukturwandels eingeschlagen wird. Kurzfristige soziale und
wirtschaftliche Verwerfungen und radikale Strukturbrüche müssen verhindert werden. Die
Vorschläge des „Eckpunktepapier Strommarkt“ erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Die
Vorschläge werden deshalb vom Rat der Stadt Bedburg abgelehnt.
Der Rat der Stadt Bedburg unterstützt die nationalen Klimaschutzziele, im Vergleich zu 1990
bis 2020 rund 40% CO2-Minderung zu erzielen. Die Anstrengungen müssen aber auf viele
Schultern verteilt werden (z.B. Einsparungen im Verkehr) und nicht nur allein von der
Energiewirtschaft getragen werden. Die in dem „Eckpunktepapier“ bewusst in Kauf
genommenen Strukturbrüche mit ihren Arbeitsplatzverlusten würden europaweit nicht zu
nennenswerten CO2-Einsparungen führen. Der nach dem erzwungenen schnellen Abschalten
fast aller Braunkohlekraftwerke notwendige Strom würde von ausländischen Atom- und
Kohlekraftwerken geliefert werden müssen. Klimaschutz wird eben nur dann zum
Fortschrittsmotor, wenn er einen geordneten Strukturwandel ermöglicht.
Bernd Coumanns
Talstraße 66, 50181 Bedburg
Tel: 02272 – 8385375
E-Mail: bernd@coumanns.de
Handy: 0179-6620331
www.spd-bedburg.de
Die Proteste der Menschen aus den Braunkohlerevieren und der parteiübergreifende
politische Druck vieler Landes- und Bundestagsabgeordneten haben bewirkt, dass
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel Verhandlungsbereitschaft signalisiert hat. Jetzt
geht es darum, Planungssicherheit für die Beschäftigten und deren Familien zu erreichen und
an einem geordneten Strukturwandel für die Region festzuhalten.
Für die Beratung des oben genannten Beschlusstextes in der Ratssitzung bedanken wir uns.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Coumanns
Vorsitzender