Daten
Kommune
Bedburg
Größe
1,5 MB
Datum
23.06.2015
Erstellt
23.06.15, 13:55
Aktualisiert
23.06.15, 13:55
Stichworte
Inhalt der Datei
LANDTAG NORDRHEIN.WESTFALEN
16. Wahlperiode
Drucksache
16/8559
29.04.2015
Entschließungsantrag
der Fraktion der SPD und
der Fraktion eÜNoNtS go/DtE cnürueru
zum Antrag der Fraktion der CDU ,,Nordrhein-Westfalen muss EnergieJand bleiben
keine Diskriminierung von Braunkohlekraftwerken durch ,,nationalei Klimaschutzbei-trag"" (Drs. 16/8455)
zum Antrag der Fraktion der FDP ,,ldeologische Klimapolitik gefährdet den lndustriestandort NRW - auf nationale und regionale Alleingänge in der Energie- und Klimapolitik verzichten, Arbeitsplätze sichern,, (Drs. 1 6/8456)
Klimaschutzziele erreichen und planungssicherheit gewährleisten
l. Der Landtag stellt fest:
Ende 2015 findet in Paris die Weltklimakonferenz statt. Deutschland hat als hochentwickeltes
lndustrieland für den Klimaschuk eine besondere Verantwortung. Vor diesem Hintergrund
stellt sich Deutschland der Verantwortung, im Kontext des Europäischen Emissionshandets
seine Vorreiterrolle weiter unter Beweis zu stellen.
Als lndustrie- und Energieland Nummer 1 nimmt Nordrhein-Westfalen diese besondere Verantwortung für das Gelingen der Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele
wahr' Zugleich ist es unser Ziel, NRW als Energie- und lndustrieland im internationalen
Wettbewerb weiter zu stärken und Klimaschutz als Motor für technologischen Fortschritt zu
nutzen.
Nach Jahren des Stillstandes bis 2013 hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit
seiner 10 Punkte-Energieagenda einen strukturieren Prozess zur Gestaltüng der Energiewende gestartet. Ein zentraler Baustein ist dabei die Entwicklung eines neue-n Strommarkt-
designs. Der
Konsultations- und
Gesetzgelungsprozess
(Grün_
buchMeißbuch/Gesetzgebung) bietet die Gelegenheit, wieder RtanuÄgs- und lnvestitionssicherheit insbesondere für die Energiewirtschaft zu schaffen.
Datum des Originals: 29.04.201 S/Ausgegeben: 29.04.201 s
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LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN . 16. Wahtperiode
Drucksache 16/8559
Der Bundeswirtschaftsminister hat zugesichert, dass nichts ,,in Stein gemeißett" sei. ln den
dezeit laufenden Gesprächen kommt es darauf an, die gesetzten Klimaziele zu erreichen
und gleichzeitig die Balance des energiepolitischen Zieldreiecks zu wahren, um
die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern,
die COz-Minderung zu erreichen und
die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Der Landtag hält die Zusage des Bundeswirtschaftsministers, dass es in den deutschen
Braunkohlerevieren nicht zu Strukturbrüchen kommen soll, für eine zentrale Vorgabe für die
weitere Diskussion. Dies dient der Sicherung bzw. Neuschaffung von Arbeitsplätzen in diesen Regionen.
ll. Der Landtag beschließt:
Der Landtag unterstützt die Bundesregierung in ihrem Anliegen, die Treibhausgasemissio-
nen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. ln ihiem Beschluss vom 3. Dezember 2014 geht die Bundesregierung davon aus, dass zur Erreichung dieses Ziels eine Emissionsminderung um 22 Mio. t im Bereich der Energiewirtschaft notwändig ist. Der Beitrag der
Energiewirtschaft und die Klimaziele der Bundesregierung sind auch Grundlage für den nordrhein-westfälischen Klimasch utzplan.
Der Landtag begrüßt daher, dass das Bundeswirtschaftsministerium einen Vorschlag zur
Reduzierung der Emissionen im Energiesektor vorgelegt hat. Der Landtag unterstützt das
Anliegen der Bundesregierung, dass der im Aktionsprogramm Klimaschutz- 2020 angelegte
Emissionsminderungsbeitrag der Energiewirtschaft durch ein geeignetes lnstrument tatsächlich erreicht wird. ln diesem Sinne ist das vorgeschlagene lnstrument sorgfältig zu prüfen.
Der Landtag bittet deshalb die Landesregierung, im Dialog mit der Bundesregierung zu klären, inwieweit mit dem vom Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagenen lnitrument eines
,,Klimabeitrags" die im Stromsektor angestrebte Treibhausgalmindeiung von 22 Mio. t erreicht oder übererfüllt werden würde. Dabei müssen die dem Konzept äines Klimabeitrags
zugrundeliegenden Annahmen und insbesondere seine möglichen ökonomischen und sozälen Auswirkungen genau geprüft werden. Strukturbrüche müssen ebenso vermieden werden
wie Einschränkungen in der Versorgungssicherheit oder ein stark ansteigender Strompreis.
Davon wären dann auch das produzierende Gewerbe und die lndustrie beiroffen.
Der Landtag hält es für unverzichtbar, dass am Ziel, die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf
25 o/o an der Stromezeugung auszubauen, unverändert festgehalten wird.'OhÄe das Festhalten am vorgesehenen IOVK-Ausbau können zusä2liche CO2-Minderungsbeiträge, die
eine zentrale Eingangsgröße für den Minderungsbeitrag der gesamten Energiewirtschaft
darstellen, nicht erreicht werden. Auch deshalb muss die KWK-Förderung ents-prechend finanziert werden.
Darüber hinaus unterstützt der Landtag die Landesregierung dabei, weitere Maßnahmen aus
dem Klimaschutzplan des Landes in die laufenden prüfungen einzubringen.
Der Landtag bittet die Landesregierung, sich in den weiteren Gesprächen mit der Bundesregierung auf der Basis der NRW-stellungnahme zum Grünbuch Strommarkt weiterhin für ein
Gesamtkonzept einzusetzen, das Versorgungssicherheit, Ktimaschutz und Wirtschaftlichkeit
gleichermaßen berücksichtigt. Hierbei sollte insbesondere der Vorschlag, dass Kraftwerke
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bei Unterschreitung eines bestimmten Effizienzniveaus zwar nicht mehr im Energy-onlyMarkt teilnehmen können, aber für die Versorgungssicherheitsreserve zur Verfügung itenen
in den Blick genommen werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat die Landesregierung
in ihrer umfassenden Stellungnahme zum Grünbuch eingebracht.
Norbert Römer
Marc Herter
Rainer Schmeltzer
Jochen Ott
Thomas Eiskirch
Norbert Meesters
Mehrdad Mostofizadeh
Sigrid Beer
Wibke Brems
Stefan Engstfeld
Reiner Priggen
GudrunZentis
und Fraktion
und Fraktion