Daten
Kommune
Bedburg
Größe
1,3 MB
Datum
23.06.2015
Erstellt
22.06.15, 18:23
Aktualisiert
22.06.15, 18:23
Stichworte
Inhalt der Datei
Guido van den Berg
Mitdied des landtages von llord*dn-Yiestfalen
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Herrn
Bürgermeister Sascha Solbach
Stadtvenrraltung Bedburg
Am Rathaus 1
50181 Bedburg
Düsseldorf, 1 6.06.20 1 5
Ein geordneter Strukturwandel statt eines radikalen Strukturbruchs
lhr Schreiben vom 27.05.2015
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Solbach,
SPD-Landtagsfraktion hat am 24.03.2015 einen Beschluss zu dem mit dem
Bundeskanzleramt abgestimmten ,,Eckpunktepapier Strommarkt" des
die
Bundeswirtschaftsministeriums gefasst. Hierbei stellt die SPD-Landtagsfraktion klar, dass sie
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft dabei unterstützt, die lnteressen unsere Landes bei der
Umsetzung angemessen zu berücksichtigten und insbesondere die Arbeitsplätze im
Rheinischen Revier und in der energieintensiven lndustrie zu erhalten.
Für eine erfolgreiche Energiewende ist es wichtig, dass der Pfad eines geordneten und
langfristigen Strukturwandels eingeschlagen wird und kurzfristige soziale, energie- und
beschäftigungspolitische Venverfungen und radikale Strukturbrüche verhindert werden. Die
Forderung nach dem vom Bundeskabinett im Dezember 2014 beschlossenen nationalen
Klimaschutzziel bis 2020,40 % COz-Minderung im Vergleich zu 1990 zu erzielen, wird
bekräftigt. Dieses Ziel dart aber nach unserer Auffassung nicht einseitig zu Lasten eines
Sektors oder eines Energieträgers verfolgt werden. Dies ist auch mit Blick auf die aktuell
beim G7-Treffen in Elmau erklärten neuen Klimaziele der Bundeskanzlerin weiter notwendig.
Wie sie schreiben, erfüllen die Vorschläge des ,,Eckpunktepapier Strommarkt"
diese
Voraussetzungen in der vorliegenden Form nicht. Sie sind mit der Gefahr verbunden, dass
es zur Stilllegung erheblicher Kraftwerkskapazitäten vor allem in den Braunkohlerevieren
kommt, die dann auch den wirtschaftlichen Betrieb der Tagebaue und die
Rekultivierungsplanungen infrage stellen würden.
Die Grundannahmen und Modellrechnungen des mit dem Bundeskanzleramt abgestimmten
Eckpunktepapiers des Bundeswirtschaftsministeriums müssen deshalb gemeinsam mit den
betroffenen Ländern, den Unternehmen und den Vertretungen der Beschäftigten überprüft
und die Eckpunkte entsprechend angepasst werden. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass
die Braunkohle der einzige heimische und subventionsfreie Energieträger ist, der eine
kostengünstige Stromproduktion bei hoher Versorgungssicherheit gewährleistet. Dies ist
insbesondere für die energieintensive Grundstoffindustrie in NRW und die mit ihr
verbundenen Wertschöpfu ngsketten von hoher Bedeutung.
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Guido van den Eerg
Mi$ied
des landtages von l{otdthein-Westfalen
Die im Eckpunktepapier vorgesehene Verbesserung der Förderung der KraftWärmekopplung ist zu begrüßen. Der Verzicht auf das Ziel, 25 oÄ der Stromerzeugung
künftig auf KWK-Basis zu erzeugen, ist jedoch nicht akzeptabel. Daher müssen die
Förderbedingungen für KWK weiter verbessert werden und dürfen in der Bestandsförderung
keinen Energieträger ausschließen.
Die Landtagsfraktion fordert die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene weiterhin für
eine Energiepolitik einzusetzen, die Versorgungssicherheit, Preiswürdigkeit und Klimaschutz
als gleichgewichtige Ziele verfolgt und die industrielle Basis unseres Wohlstandes erhält. lm
Sinne unseres Fraktionsbeschlusses hat der Landtag am 29.04.2015 einen
Entschließungsantrag beschlossen, der die Landesregierung auffordert sich auf
Bundesebene dafür einzusetzen, dass Strukturbrüche verhindert werden.
Eine Alternative zur CO2-Abgabe ist sicher der Vorschlag der IGBCE von Ende Mai, der
vorschlägt, dass statt der CO2-Abgabe für alle Kraftwerke ein Abschaltplan für spezielle
Kohlekraftwerke erstellt wird. Hierdurch ließen sich 6 Gigawatt Leistung einsparen, bei
Bedarf allerdings auch mehr oder weniger. Hierfür soll eine ,,Kapazitätsreserve für
Versorgung und Klimaschutz" (KVK) geschaffen werden, in der Kraftwerke unterkommen
sollen, die nur noch bei Engpässen im Stromnetz einspringen. ln einem Auktionsverfahren
soll entschieden werden, welche Kraftwerke in die KVK kommen, wobei diejenigen den
Zuschlag erhalten, die am billigsten möglichst viel Kohlendioxid vermeiden können. Ab 2017
sollen so drei Jahre lang jeweils 2 Gigawatt ausgeschrieben werden. Die ausgewählten
Kraftwerke gehen dann in die Reserve, bleiben aber weiterhin Arbeitgeber. lm Anschluss an
die vierjährige Venveildauer in der KVK sollen die Kraftwerke dann endgültig stillgelegt
werden. Nach Schätzung der IGBCE ließen sich hierdurch 15 bis 20 Millionen Tonnen
Kohlendioxid einsparen.
Ergänzend hiezu arbeiten wir im Landtag daran, auch alternative Nutzungsmöglichkeiten für
die Braunkohle zu schaffen, die im Zuge der Energiewende immer notwendiger werden, um
Strukturbrüche a) vermeiden. lm Rahmen der Enquetekommission zur Zukunft der
chemischen lndustrie in Nordrhein-Westfalen konnte so ein überparteilicher Beschluss
gefasst werden, der sich mit den alternativen Nutzungsmöglichkeiten für die Braunkohle
befasst. Gerne biete ich lhnen bzw. dem Rat an, die bisherigen Überlegungen hierzu einmal
in dem entsprechenden Fachgremium der Stadt vorzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
Guido van den Berg MdL
Anlage:
Fraktionsbesch luss v om 24.03.201 5
Landtagsbeschluss vom 29.04.201 5
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