Daten
Kommune
Wesseling
Größe
101 kB
Datum
07.12.2011
Erstellt
01.11.11, 19:03
Aktualisiert
01.11.11, 19:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
242/2011
Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Kinder, Jugend und Familie
Vorlage für
Unterausschuss Jugendhilfeplanung
Jugendhilfeausschuss
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Konzeptionelle Darstellung einer „Waldkindergartengruppe in Wesseling
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
Datum
24.10.2011
Namenszeichen
Verwaltungsdirektor/in
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 242/2011
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Herr Tschersich
24.10.2011
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Unterausschuss Jugendhilfeplanung
Jugendhilfeausschuss
Betreff:
Konzeptionelle Darstellung einer „Waldkindergartengruppe in Wesseling
Beschlussentwurf:
Nach Beratungsergebnis
Sachdarstellung:
1. Problem
Die Errichtung eines Waldkindergartens setzt sich als alternative Betreuungs- und Bildungseinrichtung für
Kinder im Alter von 2-6 Jahren immer mehr durch. In vielen Nachbarkommunen werden diese Einrichtungen
bereits mit viel positiver Resonanz betrieben. In Brühl, Bedburg, Köln und seit Oktober auch in Hürth werden
Kinder in Waldkindergartengruppen betreut.
Im Folgenden wird ein Kurzkonzept eines Waldkindergartens dargestellt und die Errichtung einer Gruppe in
Wesseling erläutert.
2. Lösung
Konzeption:
(Auszug aus: Waldkindergarten NRW)
„Der „reine“ Waldkindergarten, in seiner ursprünglichen Form, unterscheidet sich wesentlich von einem Regelkindergarten. Ein eigenes Kindergartengebäude existiert nicht. Die Kinder spielen bei „Wind und Wetter“
an der frischen Luft. Dies ermöglicht es den Kleinen, den jahreszeitlichen Rhythmus direkt wahrzunehmen.
Des weiteren: im Waldkindergarten ist der Bewegungs- und Aktionsraum bedeutend größer als in geschlossenen Räumen. Folglich kann der natürliche Spiel- und Bewegungsdrang, den Kinder in diesem Alter haben,
ungehindert ausgelebt werden. Der Wald bietet viel Platz zum Tanzen, Laufen, Springen, Spielen, Verstecken, Matschen u. v. m. Aber nicht nur die Grobmotorik kann im Modell des Waldkindergartens besser entwickelt werden, auch die Bildung feinmotorischer Fähigkeiten kommt im Waldkindergarten nicht zu kurz. Die
natürliche Umgebung trägt maßgeblich zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden der Kinder bei. Durch
die Weite des Raumes können aufgestaute Aggressionen besser abgebaut werden. Dies kommt nicht nur
hyperaktiven Kindern zu gute. Die Kinder entwickeln ein positives Verhältnis zur Natur. Sie erfahren den
Wald als etwas einmaliges, das es besonders zu schützen gilt. Hier wird bereits der Grundstein gelegt für
einen verantwortungsbewussten Umgang in und mit der Natur im Erwachsenenalter.
Beim Umgang mit Spielzeug liegt ein diametraler Unterschied zwischen Waldkindergärten und Regelkindergarten vor. Abgesehen von einigen wenigen Werkzeugen wird völlig auf vorgefertigtes Spielzeug verzichtet.
Die Kinder sind in diesem Bereich auf sich gestellt. Dies unterstützt in hohem Maße die Sprachentwicklung,
da sie auf die verbale Kommunikation mit anderen Kindern angewiesen sind. Die Selbständigkeit, die Kreativität und vor allem die Phantasie der Kinder werden gefördert.
Die meisten Einrichtungen dieser Art besitzen einen Bauwagen oder eine Schutzhütte, in die sich die Gruppe bei plötzlichen Wetterumschwüngen oder widrigen Witterungsverhältnissen wie Sturm und starkem Regen zurückziehen kann. Dies kommt im Alltag aber nur sehr selten vor. Die Kinder halten sich üblicherweise
auch bei Regen, Schnee oder Minustemperaturen im Wald auf. Einige Waldkindergärten haben für Tage mit
sehr schlechter Witterung bei öffentlichen Trägern oder anderen Institutionen eigens Räumlichkeiten angemietet, um im Bedarfsfall stets einen geregelten Kindergartentag gewährleisten zu können.
Der Kostenaufwand ist geringer als bei Regeleinrichtungen. Es fallen weniger Ausgaben für Gebäude, Heizung, Reinigung, Instandhaltung, Wartung usw. an. Da der Waldkindergarten meist auf vorgefertigte Spielsachen verzichtet, fallen hierfür geringere Kosten an. Neben kleineren Aufwendungen für Bastelmaterialien,
Werkzeuge und andere kleinere Anschaffungen sind fast ausschließlich Personalkosten zu entrichten“.
Zusammenfassung der organisatorischen und pädagogischen Rahmenbedingungen
Der Elternbeitrag entspricht dem eines Regelkindergartens.
Die Schließzeiten sind ebenfalls angepasst.
Die Öffnungszeiten sind in der Regel von 8.00 – 15.00 Uhr;
Bei starkem Frost jedoch kürzer.
Die Gruppengröße besteht aus 15 bis 20 Kindern,
davon 4 Kinder unter drei Jahren.
Unterbringung in einem Holzhaus oder Bauwagen (Container).
Verstärkter pädagogischer Schwerpunkt ist das Leben in und mit der Natur.
Zusammenarbeit mit Eltern.
Das Team
Das pädagogische Team sollte aus:
Einer Leitungsfachkraft (VZ),
einer Fachkraft (VZ) und
zwei weiteren Mitarbeiterinnen (TZ) bestehen.
Möglicher Standort einer Wald- (Natur-)kindergartengruppe in Wesseling
Da Wesseling kein Waldgebiet besitzt, wie zum Beispiel den Villewald in Brühl, wäre ein geeigneter Standort
für eine solche Gruppe das Gelände neben dem Abenteuerspielplatz im Entenfang. Dieser Bereich zeichnet
sich durch viel platz aus, ist naturnah gestaltet und ohne Autoverkehr. Die Angebote des nahen Abenteuerspielplatzes, mit Gartenbau und Tierhaltung, könnten als Bestandteile für das Konzept des Naturkindergartens mit berücksichtigt werden.
Vorteile für diesen Standort wären außerdem:
Die Genehmigung der unteren Landschaftsbehörde für die Aufstellung von weiteren Containern liegt
bereits vor
Wasser und Stromleitungen sind bis auf das Gelände des Abenteuerspielplatzes verlegt
Alle Spielflächen des Entenfangs können genutzt werden
Nach Absprache und Bedarf könnten auch Räumlichkeiten der Kita Entenfangschlösschen mit genutzt werden.
Die zusätzlichen Plätze für Kinder ab 3 Jahren verringern den Druck der Überbelegung von Regelgruppen in bestehenden Einrichtungen.
Anmerkung:
Aufgrund von Vandalismusgefahren sollte das Gelände mit einem gegrünten Stabgitterzaun eingezäunt
werden (siehe Abenteuerspielplatz).
3. Alternativen
Es werden keine vorgeschlagen.
4. Finanzielle Auswirkungen
Für einen Waldkindergarten können die Zuschüsse gemäß KiBiz beantragt werden.
Der Anteil der Stadt Wesseling an den Betriebskosten beträgt ca. 70.000 Euro
Ob die Stadt Wesseling für die Gruppe Investitionskostenzuschüsse beantragen kann, muss noch geprüft werden.