Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
19 kB
Datum
19.03.2012
Erstellt
25.02.12, 04:10
Aktualisiert
25.02.12, 04:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 125/2012
23.02.2012
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr
07.03.2012
Aussch.f.Wirtsch.Förd.,Tourismus u.Konvers.Vogels.
19.03.2012
Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Euskirchen und die Gemeinden Dahlem, Kall
und Hellenthal - Zwischenbericht
Gemäß Beschluss des Kreistags vom 12.04.2011 wurde der Auftrag für die Erstellung des Integrierten
Klimaschutzkonzeptes (kurz: IKSK) an die Firma Gertec GmbH - Ingenieurgesellschaft (in Kooperation
mit der mobilité Unternehmensberatung GmbH) vergeben.
Mit der Erstellung des IKSK soll das bisherige Engagement inhaltlich auf eine aktuelle Grundlage gestellt werden und ein unter den konkreten Rahmenbedingungen realistisches und umsetzbares Maßnahmenprogramm mit Handlungsempfehlungen entwickelt werden.
Die Erstellung des IKSK teilt sich in sechs Bausteine:
Kreisweite CO2-Bilanz
Einschätzung der CO2-Minderungspotentiale
Partizipative Maßnahmenentwicklung
Maßnahmenprogramm
Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung
Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit
Endbericht
Im Januar 2012 legt die Firma Gertec einen Zwischenbericht vor und teilt den aktuellen Bearbeitungsstand mit.
Die CO2-Bilanz für den Kreis Euskirchen und die Teilkommunen Dahlem, Kall und Hellenthal konnten
ebenso wie die CO2-Minderungspotentialanalyse im Dezember 2011 fertig gestellt werden. Das
Zwischenergebnis für den Gesamtkreis ist der Vorlage als Anlage beigefügt.
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Erste Ergebnisse Energie- und CO2-Bilanz
Zur CO2-Bilanz: Gemäß den Zwischenergebnissen lag der Gesamtenergieverbrauch im Jahr
2009 bei 5.452 GWh. Der größte Energieverbrauchssektor im Kreis Euskirchen ist der Verkehrsbereich. Auf diesen Sektor entfallen im Jahr 2009 etwa 2.271 GWh (42% des kreisweiten Verbrauchs). Der zweitgrößte Energieverbrauchssektor sind die privaten Haushalte mit
rund 1.801 GWh und einem Verbrauchsanteil von 33%. Auf den primären und sekundären
Wirtschaftssektor entfallen 1.096 GWh, der tertiäre Wirtschaftssektor schlägt mit 268 GWh
zu Buche. Der gesamte Wirtschaftssektor macht damit einen Anteil von 25 Prozent am Gesamtenergieverbrauch aus. Der Verbrauchssektor der kreiseigenen Liegenschaften machte
im Jahr 2009 etwa 13 GWh aus. Dies sind etwa 0,2% des kreisweiten Gesamtverbrauchs.
Zur CO2-Minderungspotentialanalyse: Zur besseren Veranschaulichung wurde die Aufstellung der Einsparpotenziale über die Energieträger bzw. die Verbrauchssektoren in Tonnen
CO2 pro Jahr vorgenommen.
(1) Beim Energieträger Strom liegt mit 119,9 Tsd. Tonnen CO2 das größte Einsparpotenzial. Erdgas weist ein Einsparpotenzial von 48 Tsd. Tonnen CO2 auf. Bei den nichtleitungsgebundenen Energieträgern (fossile Energieträger Heizöl, Flüssiggas, Braunkohle, Steinkohe und regenerative Energieträger Holz, Umweltwärme, Sonnenkollektoren, Biogase, Abfall) liegen die möglichen Einsparungen bei 48,3 Tsd. Tonnen
CO2.
(2) Nach Verbrauchssektoren liegen mit 107,1 Tsd. Tonnen CO2 die größten Einsparpotenziale im Kreis Euskirchen (ohne Verkehr) beim Sektor der privaten Haushalte
(49,5% der möglichen Gesamteinsparung) und hier besonders im Bereich der Beheizung von Gebäuden. Nachfolgend sind im primären und sekundären Wirtschaftssektor mit 79,5 Tsd. Tonnen CO2 rund 36,7% der möglichen Gesamteinsparungen zu
erzielen. Weitere Einsparungen können im tertiären Sektor mit 29,1 Tsd. Tonnen
CO2 und einem Anteil von rund 13,5%. erzielt werden. Die kreiseigenen Liegenschaften (inkl. Straßenbeleuchtung) können mit 0,4 Tsd. Tonnen CO2 nur rund 0,2% der
möglichen Gesamteinsparungen beitragen.
Quelle: Gertec, Januar 2012
Projektbaustein Partizipative Maßnahmenentwicklung. Für die kontinuierliche Einbindung der
relevanten Entscheidungsträger aus der Politik, der Kreisverwaltung und den Teilkommunen wurde die
Einrichtung eines Projektbeirates zum Klimaschutzkonzept vorgeschlagen. Dieser Projektbeirat hat
sich erstmalig im Dezember 2011 getroffen, um den aktuellen Sachstand sowie die Ergebnisse der
bisherigen Projektbausteine zu besprechen und ein weiteres Vorgehen festzulegen.
Neben einem Projektbeirat wurden bereits Abstimmungstreffen (im Juli 2011 und November 2011)
zwischen dem Kreis und kreisangehörigen Kommunen initiiert, um die Einbindung der jeweiligen Kommunen im Klimaschutzprozess auszubauen.
Die Umsetzung eines breit angelegten Maßnahmenprogramms auf Ebene des Kreises und seiner
Teilkommunen für Klimaschutz bedarf zusätzlich der Einbindung weiterer Akteure insbesondere mit
Multiplikatorfunktion, um - neben dem Akteur Kreisverwaltung und kreisangehörigen Kommunen – auch
in anderen Verbrauchssektoren „Motoren“ für Klimaschutz zu finden. Zur Einbindung eines breiteren
Spektrums an Akteuren wurden daher persönliche Einzelgespräche und telefonische Interviews mit
möglichen Multiplikatoren geführt (z.B. Energieversorgungsunternehmen). Zusätzlich wurde im November 2011 eine Klimaschutzkonferenz durchgeführt, die eine breitenwirksame Beteiligung von Akteuren
unterstützen und Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz fördern sollte.
-3Am 13.03.2012 wird der aus dem oben beschriebenen Partizipationsprozess entwickelte Maßnahmenkatalog dem Projektbeirat in seiner zweiten Sitzung vorgestellt.
Für ausgewählte und repräsentative Liegenschaften des Kreises Euskirchen und der Gemeinde Dahlem sowie Hellenthal werden vertiefende Betrachtungen zu den energetischen Einsparpotenzialen
der Gebäude mit Gebäudebegehung, energetische Bestandsaufnahme mit Erstellung eines Gebäudesteckbriefs, Maßnahmenvorschläge mit Kostenabschätzung und Priorisierung durchgeführt. Die
abschließende Bearbeitung dieses Projektbausteins ist für den Zeitraum März/April vorgesehen.
Ein Konzept zur systematischen Netzwerkarbeit und Partizipation wichtiger Akteure sowie einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit wird voraussichtlich im April 2012 erarbeitet.
Weitere Projektplanung/Verlängerung des Bearbeitungszeitraums:
Die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes für den Kreis Euskirchen (inkl. Dahlem, Kall und Hellenthal)
ist gemäß Zuwendungsbescheid des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit für den Zeitraum Mai 2011 bis Ende April 2012 vorgesehen.
In der bisherigen Bearbeitung des Klimaschutzkonzeptes haben sich laut Stellungnahme des Auftragnehmers Verzögerungen und Entwicklungen ergeben, die eine Fristverlängerung notwendig machen.
"Einerseits hat sich durch die länger andauernde Datenzusammenstellung zur Erstellung der Energieund CO2-Bilanzen zu Beginn eine zeitliche Verzögerung ergeben. Andererseits hat sich durch die
gemeinsame Betrachtung von Kreis und Teilkommunen im Klimaschutzkonzept ein höherer Abstimmungs- und Bearbeitungsbedarf ergeben als anfangs eingeplant wurde. Insbesondere durch die nachträgliche Beteiligung der Kommune Hellenthal im Klimaschutzkonzept, hat sich im laufenden Bearbeitungsprozess ein zusätzlicher Aufwand ergeben" (E-Mail vom 08.02.2011, Herr Uong, Fa. Gertec)
Um eine sachgerechte und abschließende Konzepterstellung zu gewährleisten, hat der Kreis Euskirchen daher eine dreimonatige Projektverlängerung bis zum 31.07.2012 beim PTJ (Projektträger
Jülich) gestellt und bewilligt bekommen.
Die Verlängerung des Bearbeitungszeitraums wirkt sich nicht auf das seitens der Firma Gertec erstellte
Angebot aus und kann somit ohne weitere Mittelaufwendungen realisiert werden.
Im Auftrag an die Fa. Gertec ist vereinbart, dass eine Schlusspräsentation durch den Auftragnehmer
in den politischen Gremien des Kreistages erfolgt. Hierzu regt die Verwaltung eine gemeinsame Sitzung des Fachausschusses Planung, Umwelt und Verkehr mit dem Fachausschuss Wirtschaftsförderung, Tourismus und Konversion Vogelsang an.
Der Ausschuss nimmt den Zwischenbericht und den Arbeitsstand des Integrierten Klimaschutzprogramms zur Kenntnis.
gez. I. V. Poth
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Landrat
Stabsstelle:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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