Daten
Kommune
Wesseling
Größe
113 kB
Datum
10.11.2011
Erstellt
04.11.11, 06:40
Aktualisiert
04.11.11, 06:40
Stichworte
Inhalt der Datei
Sitzungsvorlage Nr.:
245/2011
- Mitteilung Federführender Bereich
Beteiligte Bereiche
Stadtplanung
Vorlage für
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Betrifft:
(ggf. Anlagen bezeichnen)
Rheincharta und Rheinkonferenz 2011
hier: Information zur Rheincharta des Arbeitskreises Rhein und zur Rheinkonferenz 2011
Namenszeichen des federführenden Bereichs
Sachbearbeiter/in
Leiter/in
Namenszeichen Beteiligte Bereiche
Datum
27.10.2011
Namenszeichen
Verwaltungsdirektor/in
Bearbeitungsvermerk
Fachdezernent
Kämmerer
Bürgermeister
STADT WESSELING
Vorlagen-Nr.: 245/2011
Der Bürgermeister
Sachbearbeiter/in:
Datum:
Ursula Schneider
27.10.2011
X
öffentlich
nichtöffentlich
Beratungsfolge:
Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz
Betreff:
Rheincharta und Rheinkonferenz 2011
hier: Information zur Rheincharta des Arbeitskreises Rhein und zur Rheinkonferenz 2011
Beschlussentwurf:
Die Vorlage wird zur Kenntnis genommen.
Sachdarstellung:
Seit 2005 findet im Rahmen der Regionale 2010 jährlich eine Rheinkonferenz im Rheinforum Wesseling
statt. Die Rheinkonferenz 2007 war gleichzeitig die Auftaktveranstaltung für den Arbeitskreis Rhein, der Anfang 2008 seine Arbeit aufgenommen hat.
Mitglieder des Arbeitskreises Rhein der Region Köln/Bonn sind die Städte, Kommunen und Kreise am Rhein,
Behörden, Unternehmen und Institutionen mit Rheinbezug, die Regionale 2010 Agentur und der Region
Köln/Bonn e.V.. Die Stadt Wesseling hatte von 2008 bis Mitte 2011 die Geschäftsführung des Arbeitskreises
Rhein inne (Regionale- Beauftragter des Bereiches Stadtplanung). In Anbetracht der drastisch verringerten
Personalressourcen des Bereiches wurde die Geschäftsführung des Arbeitskreises Rhein Mitte 2011 an den
Region Köln/Bonn e.V. übergeben. Die Stadt Wesseling ist weiterhin Mitglied des Arbeitskreises Rhein.
Die Rheinkonferenz 2011 findet am 14. Dezember 2011 im Rheinforum Wesseling statt. Sie ist die erste
Rheinkonferenz unter dem Dach des Region Köln/Bonn e.V., der die Veranstaltung organisiert. Zentrales
Thema ist die Erörterung und Ratifizierung der Rheincharta, die im Arbeitskreis Rhein und mit weiteren Akteuren, z. B. aus der Wirtschaft, Vereinen, Initiativen und Experten verschiedener Fachdisziplinen erstellt
worden ist. Die Ratifizierung der Rheincharta ist durch die Oberbürgermeister/Bürgermeister, Landräte sowie
die Leiter der beteiligten Behörden, Unternehmen und Institutionen im Rahmen der Rheinkonferenz vorgesehen.
Die Rheincharta ist eine freiwillige Selbstverpflichtung und eine gemeinsame Qualitätsvereinbarung der
Rheinanlieger in der Region Köln/Bonn zum Umgang mit ihrem Flussabschnitt. Sie bildet die inhaltliche
Grundlage der weiteren regionalen Zusammenarbeit. Die Rheincharta bietet eine Orientierung, wie das Aushängeschild der Region, der Rhein und die Raumentwicklung an seinen Ufern qualitätvoll und zukunftsorientiert weiterentwickelt werden kann. Sie benennt vorhandene Interessen und definiert relevante Zukunftsthemen als Grundlage eines regionalen Dialogs.
In der Rheincharta werden Thesen für den integrierten Umgang mit dem Fluss formuliert. So wird eine breite
und kontinuierliche Auseinandersetzung zur Entwicklung des Rheins mit seinen Ufern angestoßen. Vor dem
Hintergrund von anstehenden Veränderungen in der Flussdynamik, von Transformationsprozessen und vielfältigen Interessen an Flusslagen oder von Steigerungen im europäischen Güterverkehr ist eine regionale
Verständigung auf eine integrierte und abgestimmte Haltung zum Rhein unabdingbar.
Die zentralen Rheincharta-Thesen lauten:
1. Rheinvielfalt kultivieren!
2. Rheindynamiken aktiv gestalten!
3. Mobilitätsnetze und Verbindungen zum Rhein aktivieren!
4. Mit dem Rhein exzellent wirtschaften!
5. Rheinlandschaft als produktiven Raum vernetzen!
6. Die Rheinaue als Naturraumpotenzial wiederentdecken und weiterentwickeln!
7. Der Rhein als Lebensgefühl - Kultur- und Identitätsraum stärken!
8. Rheinufer als Gemeinschaftsaufgabe entwickeln!
Die Charta betrachtet den Rheinlauf in der Region Köln/Bonn zwischen Bad Honnef im Süden und Meerbusch im Norden. Der Fokus liegt auf dem Fluss und seinen Ufern und wird dort, wo wichtige Bezüge zum
Hinterland bestehen, wie z.B. Hochwasserereignisse, Wegeverknüpfungen, Nutzungsverflechtungen, entsprechend erweitert.
Die Rheincharta ist als Arbeitsgrundlage ein informelles Instrument - ähnlich dem Masterplan :grün. Sie ist
Orientierungsrahmen, Kriterium und Wertmaßstab für die regionale Entwicklung. Wirksam wird sie, indem
ihre Ziele in konkreten Projekten angewandt und erfolgreich erprobt werden. Durch Transparenz, Kommunikation, kontinuierliche Fortschreibung und Einbringung in laufende und kommende Planverfahren erhält die
Rheincharta ihre „freiwillige Verbindlichkeit“ und Legitimation.
Die Ratifizierung der Charta ist der Start zu einer gemeinsamen Haltung zum Rhein. Erste Ideen zur Umsetzung beziehen sich z.B. auf eine Einflussnahme bei der Aufstellung regionaler Entwicklungskonzepte sowie
auf Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen mit den Ober- und Unterliegern am Rhein.
Projekte mit Vorbildcharakter sollen in der Folge entwickelt und mit den Akteuren am Rhein umgesetzt werden. Nach der Ratifizierung wird der Arbeitskreis Rhein weitere Partner auf regionaler und überregionaler
Ebene einbinden.
Die Rheincharta bildet zudem die Grundlage für eine vertiefende Gesprächskultur am gesamten Fluss, für
die die Internationale Rheinkonferenz 2010 in Bonn den Grundstein gelegt hat. Der Austausch soll 2013 in
eine weitere internationale Konferenz münden - diese wird nach heutiger Planung in der Provinz Gelderland
(NL) stattfinden.
Anmerkung:
Die Textfassung der Rheincharta ist derzeit in der Schlussredaktion, die druckfrischen Exemplare der Rheincharta werden am 14. Dezember 2011 zur Rheinkonferenz vorliegen.
In Anbetracht des Umfangs der Textfassung (ca. 60 Seiten) erhalten die Fraktionen je zwei Exemplare der
aktuell vorliegenden Arbeitsfassung der Rheincharta (Stand Oktober 2011) zur Vorabinformation.