Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
18 kB
Datum
10.11.2011
Erstellt
03.11.11, 04:12
Aktualisiert
03.11.11, 04:12
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 112/2011
21.10.2011
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
10.11.2011
Sachstandsbericht zum Projekt "Familien-Unterstützungs-Netzwerk" (EU-FUN)
Das Projekt „Familien-Unterstützungs-Netzwerk im Kreis Euskirchen (EU-FUN)“ wurde am
10.12.2008 als Teil des Konzeptes zur Unterstützung der Familienzentren sowie der Weiterentwicklung des Kinderschutzes im Kreis Euskirchen (V 469/2008) vom Kreistag beschlossen.
Mit dem Projekt sollten insbesondere die Baby-Begrüßungsbesuche realisiert, die Familienzentren in
ihrer Entwicklung unterstützt sowie eine Netzwerkstruktur erreicht werden.
Es wurde zugesagt, den JHA fortlaufend über den Projektverlauf zu informieren.
1. Familienzentren
Aktuell verfügt der Kreis über 22 zertifizierte Familienzentren, davon sind 2 Familienzentren Verbundeinrichtungen.
2010/2011 wurden 2 Familienzentren erfolgreich rezertifiziert. 8 Familienzentren befinden sich aktuell
in der Rezertifizierungsphase.
Der Arbeitskreis der Familienzentren trifft sich nach wie vor 4 x jährlich in Regionalgruppen und 2x
jährlich in der Gesamtgruppe, koordiniert von Frau Zinati- Feld. Diese Treffen dienen dem Austausch
aktueller Themen (Rezertifizierung und die dafür erforderlichen Gütesiegelkriterien), dem gemeinsamen Austausch mit Kooperationspartnern und zur Vorstellung neuer Projekte und Angebote im Kreis
sowie zur Behandlung pädagogischer Themen.
In diesem Jahr lag der besondere Schwerpunkt bei dem Thema "Beobachtung und Bildungsdokumentation". Hierzu gab es eine Informationsveranstaltung zu 3 ausgewählten Beobachtungssystematiken (anerkannt bei den Gütesiegelkriterien) für die Leitungen der Familienzentren. Auf Wunsch von
aktuell 3 Familienzentren werden diese Inhalte in den jeweiligen Teams oder aber mit den Leiterinnen
von Gemeindeeinrichtungen vertieft. Daraus resultierend bietet Frau Zinati- Feld auf Wunsch einrichtungsinterne Fortbildungen zu 2 Beobachtungs- und Dokumentationssystematiken an.
Drei Familienzentren und eine Kindertagesstätte beginnen aktuell mit dem Rucksackprojekt (Sprachförder- und Elternbildungsprogramm für Familien mit Migrationshintergrund). Die Einrichtungen wurden, entsprechend dem dort vorhandenen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund ausgewählt.
Das Projekt wird in seinem Verlauf (Dauer 1 Kitajahr) von Frau Zinati- Feld mit Schulungen/Fortbildungen und Anleitungsgesprächen begleitet.
Ermöglicht wird das Projekt durch Mittel des Demografieprozesses, da "Rucksack" in der AG Bildung
in seiner Durchführung priorisiert wurde.
-2Auch im Kitajahr 2010/ 2011 werden Elternbildungskurse in Familienzentren mit 10.000 € bezuschusst, so dass auch finanziell schwächer gestellte Familien diese in Anspruch nehmen können.
In 12 Familienzentren werden von September bis Dezember 2011, die von EU- FUN e.V. finanzierten
Marte Meo Kurse angeboten. Bisher wurden 2 Kurse aufgrund mangelnder Anmeldungen abgesagt.
Die restlichen Kurse hatten bisher zwischen 8 und 12 Teilnehmer/innen.
2. Babybegrüßung
Die Begrüßungsbesuche im Stadtgebiet Euskirchen werden nach wie vor von ca. 89% der Familien
angenommen und sehr gut angenommen.
Ab Oktober werden die Begrüßungsbesuche nun auch in Blankenheim, Kall, Nettersheim, Schleiden
und Weilerswist realisiert.
Wie anfangs auch im Stadtgebiet Euskirchen, ist geplant, im ersten halben Jahr jeden Besuch telefonisch zu evaluieren.
Nach dem ersten halben Jahr erfolgt eine Reduzierung der Evaluationen ca. 30 % der Besuche.
3. Netzwerkarbeit (Aktionswoche)
Das Familien-Unterstützungs-Netzwerk kam 2011 2x in seinen Kleingruppen und 2x in der Gesamtgruppe zusammen. Weiterhin wurden Arbeitsbereiche und Arbeitsorte der Netzwerkpartner vorgestellt
und besucht, um die gegenseitigen Kenntnisse der Netzwerkpartner zu vertiefen.
Der Arbeitskreis wurde u.a. genutzt, um neue Projekte (z.B. FreiO) vorzustellen oder die Kooperation
mit anderen Arbeitskreisen zu besprechen. In den Kleingruppen wurden zielgruppenspezifische Themen besprochen.
Im Oktober konnten durch das hohe Engagement vieler Netzwerkpartner die Aktionstage für Familien
angeboten werden. Hierfür fanden in der Zeit vom 04.-14.10.2011 kostenfreie Infoveranstaltungen
und Mitmach-Aktionen im Kreis statt. Ziel war, die verschiedenen Hilfe- und Unterstützungsangebote
im Kreis für Familien bekannt und transparent zu machen sowie Hemmschwellen durch ein unverbindliches Kennen lernen und/oder Schnupperkurse abzubauen. Dieses Angebot wurde sehr unterschiedlich angenommen und wird noch ausgewertet. Abhängig von der gemeinsamen Auswertung
werden dann ggf. weitere Aktionen geplant.
4. Netzwerk gegen Kinderarmut
Rund 2,5 Millionen Mädchen und Jungen leben bundesweit in Armut. Im Kreis Euskirchen sind von
den rund 11.700 hier lebenden Personen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) beziehen, ca. 3.400 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.
Zur Zeit unterstützt der Landschaftsverband Rheinland 10 rheinische Städte und den Kreis Euskirchen beim Auf- und Ausbau kommunaler Netzwerke gegen Kinderarmut.
Hierfür werden insgesamt Fördermittel in Höhe von 48.000 Euro aus externen Stiftungsgeldern für
das Programm "Teilhabe ermöglichen- Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut" zur Verfügung
gestellt.
Schwerpunkt des Projekts ist es, Kindern und ihren Familien die Teilhabe an Gesellschaft, Bildung
und Kultur zu ermöglichen.
Um dies zu erreichen, müssen Eltern über die verschiedenen Unterstützungs- und Beratungsmöglichkeiten informiert werden und Familienbildungskurse auch für Geringverdiener zugänglich gemacht
werden. Dies unter anderem durch eine Bezuschussung von Kursgebühren bzw. kostenfreie Angebote.
Aber auch die Vernetzung der unterschiedlichen Hilfeanbieter ist von großer Bedeutung um gemeinsam zum Wohle der Familien agieren zu können.
Den Zuschlag für diese Förderung erhielt der Kreis nicht ohne Grund.
Durch die Förderung des LVR erfährt der Kreis hier eine Anerkennung und Unterstützung für bereits
freiwillig geleistete Ausgaben und die Weiterführung- und -entwicklung von EU-FUN, welches seine
-3Bemühung für Teilhabe und gegen die Folgen von Kinderarmut weiter ausbauen und forcieren möchte.
Perspektivisch sind folgende Maßnahmen und Angebote geplant:
Familienzentren
Auf Wunsch Begleitung bei der Implementierung einer Beobachtungs- und Dokumentationssystematik
Einbindung in das Projekt "Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut". Die Familienzentren
haben unmittelbaren Kontakt zu den Familien und sind hier wichtige Partner im Projekt. Zu
Beginn geht es darum, die Fachkräfte in den Familienzentren (evtl. auch Kindertagesstätten)
für das Thema zu sensibilisieren und möglicherweise fortzubilden. Im ersten Jahr der Projektphase ist geplant, vorrangig mit Familienzentren zusammen zu arbeiten, die einen hohen Anteil an Familien aus Armutsverhältnissen haben, um hier modellhaft Maßnahmen zu erproben.
Weiterführung der Arbeitskreise zum trägerübergreifenden Austausch und der Abstimmung
von passgenauen Angeboten für Familien im Wohnumfeld.
Begrüßungsbesuche
Weiterführung im Stadtgebiet Euskirchen
Ausweitung auf oben genannte Gemeinden und Evaluierung der Besuche
Netzwerkarbeit (EU-FUN)
Sensibilisierung für das Thema Kinderarmut
Eventuell Planung weiterer Aktionstage oder Erprobung neuer Wege, um Zugänge für Familien zu erleichtern.
Weiterführung der Marte Meo Kurse in Familienzentren.
Netzwerk Kinderarmut
Bildung einer Lenkungsgruppe
Definition des Armutsbegriff für den Kreis Euskirchen
Zielformulierung
Sensibilisierung der Fachkräfte und der Bevölkerung zum Thema (z.B. durch eine Fachtagung)
Vorstellung in bestehenden Netzwerken und Arbeitsgemeinschaften
Standortsuche für Projekte, Gewinnung von Kooperationspartnern
siehe Punkte Familienzentren und EU- FUN.
gez. i. V. Poth
Landrat
Geschäftsbereichsleiter/in:
Abteilungsleiter/in:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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